Die CSU legt nach in der Islam-Debatte. Auf Nachfrage sagte Alexander Dobrindt vor einer Journalistenrunde in der CSU-Landesgruppe in Berlin: "Der Islam gehört in egal welcher Form nicht zu Deutschland."
Steinmeier unterstreicht Wulffs Botschaft: "Muslime in Deutschland gehören dazu"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hingegen hat während seines Besuches in Rheinland-Pfalz gegenüber der Verlagsgruppe Rhein-Main (VRM) betont, dass er Muslime als Teil der Gesellschaft in Deutschland sieht. Dabei bezog er sich auf die Aussage seines Amtsvorgängers Christian Wulff, der Islam gehöre inzwischen auch zu Deutschland, und appellierte: "Von dieser Botschaft dürfen wir uns nicht verabschieden." Wulff habe nicht als Historiker oder Religionswissenschaftler gesprochen. "Seine Botschaft war: 'Muslime in Deutschland gehören dazu'."
Steinmeier sagte im Hinblick auf die Debatte um den Islam in Deutschland außerdem, er rate dazu, nicht über Schlagzeilen und Überschriften zu streiten, sondern über Instrumente für eine gelingende Integration zu diskutieren.
Seehofer tritt neue Islam-Debatte los
Horst Seehofer (CSU) hatte kurz nach seinem Amtsantritt als Bundesinnenminister eine neue Debatte über den Islam ausgelöst. Am Freitag, dem Tag der Wahl von Markus Söder zum neuen bayerischen Ministerpräsidenten machte er Schlagzeilen, indem er dem Satz widersprach, der Islam gehöre zu Deutschland. Deutschland sei durch das Christentum geprägt. Seehofer sagte allerdings auch: "Die bei uns lebenden Muslime gehören aber selbstverständlich zu Deutschland".
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellte noch am gleichen Tag klar, dass für sie die hierzulande lebenden Muslime und der Islam sehr wohl zu Deutschland gehörten.