"Wenn Bill Gates morgen sagt: Ich habe kein Interesse mehr an Gesundheit; ich investiere mein ganzes Geld in Erziehungsfragen, zum Beispiel - wäre die WHO am Ende. Er könnte es machen. Niemand könnte ihn daran hindern." Thomas Gebauer, Geschäftsführer medico international
WHO am Tropf: Geldgeber beeinflussen Gesundheitsziele
Inzwischen muss sich die WHO zu 80 Prozent durch freiwillige Spenden wohlhabender Regierungen, Pharma-Unternehmen und Stiftungen finanzieren. Größter privater Geldgeber ist die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, sie finanziert ein Siebtel des WHO-Budgets. Die Spenden sind zweckgebunden.Mit ihren Spenden hilft die Gates-Stiftung zum Beispiel, Kinderlähmung auszurotten. Der deutsche Gesundheitsexperte Thomas Gebauer respektiert die großen Verdienste der Stiftung. Sie habe Millionen Menschen das Leben gerettet. Andererseits:
"Wenn eine Person entscheiden kann, ob die WHO existiert oder nicht, dann ist das ein Ausdruck von Refeudalisierung. " Thomas Gebauer, Geschäftsführer medico international
Ungesunder Einfluss: Interessenkonflikt bei Junkfood
Längst steht fest, dass aggressives Marketing von zucker-, fett-und salzreichem Industrieessen dazu geführt hat, dass heute zwei Milliarden Menschen übergewichtig sind.
Gegen die Junkfood-Industrie war die WHO allerdings bisher weniger erfolgreich als beispielsweise im Kampf gegen die Tabakwerbung. Das kann auch damit zusammenhängen, dass die Geldgeber der WHO Aktien der Junkfood-Industrie halten. Die Gates-Stiftung besitzt laut ihrer Steuererklärung von 2015 Coca Cola Aktien im Wert von 500 Millionen Dollar.