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Fallschirmspringer der Bundeswehr.

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Die Bundeswehr wirbt auf Youtube neue Rekruten

Die Bundeswehr wirbt auf Youtube neue Rekruten

Die Bundeswehr braucht dringend Nachwuchs. Den sucht sie auch auf Youtube. Aktuell läuft die Webserie "Die Springer" über die Fallschirmspringerausbildung in Altenstadt in Oberbayern. Die Bewerberzahlen steigen. Kritik kommt aber von der Opposition.

Christoph, Ferdinand, Lukas, Tobias und Valentin sitzen in Flecktarn im Flugzeug. Schweißperlen rinnen unterm Helm. Die Luke geht auf. Es geht los. An ihren Fallschirmen stürzen die fünf jungen Soldaten in die Tiefe. Begleitet von einer wackeligen Kamera, schnellen Schnitten, treibenden Rhythmen.

Action und Adrenalin

Action, Adrenalin, Abenteuer. Das soll rüber kommen bei "Die Springer". Die neue Webserie der Bundeswehr trägt den Untertitel: "Mach den Sprung deines Lebens!" Die Kamera ist dabei, wenn die Soldaten in der Franz-Josef-Strauß-Kaserne in Altenstadt ihren Fallschirm packen oder den Absprung üben.

Die Folgen sind sieben bis zehn Minuten lang. Gedacht sind sie für 17- bis 25-Jährige, die noch nicht so genau wissen, welchen Beruf sie anstreben. Die erste Folge haben schon knapp 300.000 Menschen gesehen.

Verteidigungsministerium ist zufrieden

Dirk Feldhaus freut sich darüber. Er ist im Verteidigungsministerium dafür verantwortlich, die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiver zu machen.

"Die erste Woche ist wirklich sehr erfolgreich verlaufen. Wir hatten schon vier Folgen in den Youtube-Trends und damit sind wir wirklich sehr zufrieden." Dirk Feldhaus, Macher von "Die Springer"

550.000 Euro gibt das Ministerium für "Die Springer" aus - plus eineinhalb Millionen für die Plakatkampagne dazu.

Bewerberzahlen steigen

Nicht jeder Klick bringt einen Kameraden. Aber Feldhaus beobachtet, dass die Bewerberzahlen steigen. Nach der erste Webserie "Die Rekruten" um 20 Prozent – für die Mannschaftslaufbahn und die Ausbildung als Unteroffizier. – Über die sozialen Netzwerke erschließt sich die Bundeswehr außerdem eine neue Zielgruppe.

"Wir sehen, dass uns überproportional viele Frauen folgen. Mehr als tatsächlich zurzeit noch in der Bundeswehr sind. Das zeigt, dass das Interesse von jungen Frauen an der Bundeswehr immer größer wird." Dirk Feldhaus, Macher von „Die Springer“

Opposition warnt vor waffenaffinen Bewerbern

Besonders groß ist das Interesse, wenn es um die Ausrüstung geht. Beliebteste Folge der bisherigen Serien: "Erstkontakt Waffe" - mit fast 1,5 Millionen Klicks.

 Der Linken-Politiker Tobias Pflüger befürchtet, dass die Bundeswehr so die falschen Bewerber anlockt.

 "Wenn das das Potential ist, auf das die Bundeswehr abzielt, halte ich das für problematisch. Denn dann geht es offensichtlich um die Faszination von Schießen und Waffen." Linken-Verteidigungsexperte Pflüger

Webserien vermitteln falsches Bild

Der Verteidigungsexperte der Linken im Bundestag kritisiert, dass es zu viel um Action und Erlebnis gehe. Die Risiken des Soldatenberufs werden seiner Meinung nach ausgeblendet. 

"Das Ganze läuft darauf hinaus, dass man zum Töten ausgebildet wird und getötet werden kann. Und das läuft im Rahmen von Befehl und Gehorsam. Wenn die Bundeswehr in dieser Form Werbung macht, würde es schon darum gehen, dass sie das sehr viel realitätsnäher macht." Linken-Verteidigungsexperte Pflüger

Die Webserien wecken laut Pflüger falsche Erwartungen. Auch deshalb würden viel Soldaten vorzeitig den Dienst quittieren. Etwa jeder fünfte Offiziersanwärter bricht in den ersten sechs Monaten die Ausbildung ab.

Dirk Feldhaus weist die Kritik zurück.

"Aus unserer Sicht vermitteln wir natürlich einen sehr authentischen Eindruck und sehr ungeschminkt, wie der Dienst bei der Bundeswehr ist. Es gibt kaum einen Arbeitgeber, der so schonungslos über seine Arbeitsbedingungen aufklärt. Von Abenteuerspielplatz kann man da kaum etwas sehen." Dirk Feldhaus, Macher von „Die Springer“

Bundeswehr will 15.000 zusätzliche Soldaten

Feldhaus plant schon die nächste Produktion. Im Winter soll es noch eine Nummer größer werden als "Die Springer". Schließlich will die Bundeswehr in den nächsten sechs Jahren 15.000 Soldaten zusätzlich gewinnen.