Aus dem Schreiben geht hervor, dass der Konzern ThyssenKrupp Marine Systems TKMS wichtige Teile zum Bau türkischer U-Boote beisteuert. Die Herstellungsgenehmigung für die U-Boote hat das Unternehmen im Jahr 2009 erhalten. 2015, 2016 und 2017 wurde dann jeweils mit dem Bau eines U-Boots begonnen. Im Vorjahr wurden unter anderem Druckmessgeräte, Kabel für ein Lebensrettungssystem sowie Teile für Unterwasser-Ortungsgeräte und Echolot-Anlagen in die Türkei exportiert.
Linke kritisieren U-Boot-Bau scharf
Linken-Fraktionsvize Sevim Dagdelen kritisierte das scharf. Sie sagte, während die Aufrüstung von Panzern einstweilen gestoppt worden sei, gehe der Export von Jagd-U-Booten weiter. Diese seien perfekt als Offensiv-Waffen für die türkische Aggressionspolitik im Mittelmeer geeignet. In der Ägäis streiten Griechenland und die Türkei um eine rohstoffreiche Inselgruppe. Wie angespannt die Lage dort ist, zeigte ein Vorfall im Februar, als ein Schiff der türkischen Küstenwache ein griechisches Patrouillenboot rammte.
Panzer-Aufrüstung nach Syrien-Einmarsch gestoppt
Nach dem Einmarsch türkischer Truppen in Syrien Anfang dieses Jahres stellte die Bundesregierung einen größeren Rüstungsauftrag aus der Türkei zurück: Das türkische Militär wollte Panzer aus deutscher Produktion aufrüsten lassen. Experten halten die Militäroperation in Syrien für völkerrechtswidrig.