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Unbegleiteter minderjähriger Flüchtling in deutscher Registrierungsstelle

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Deutschland errichtet Jugendheime in Marokko

Die Bundesregierung hat mit dem Aufbau von Jugendheimen in Marokko begonnen, in denen auch abgeschobene unbegleitete Minderjährige betreut werden sollen. Zwei Einrichtungen sollen zunächst geplant sein.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 extra am .

Deutschland bemühe sich derzeit "um einen integrierten Ansatz bei der Rückkehr und Reintegration unbegleiteter Minderjähriger nach Marokko", teilte das Bundesinnenministerium der "Welt am Sonntag" mit. Zur "Schaffung von Aufnahme- und Betreuungskapazitäten" habe man in Marokko "ein Pilotprojekt angestoßen".

Heime für Straßenkinder und Rückkehrer

In diesen Heimen sollen demnach "einheimische, nicht migrierte Straßenkinder betreut und zurückkehrende Minderjährige aus Deutschland aufgenommen werden". Die Betreuungseinrichtung solle "sowohl freiwillig zurückkehrenden Ausreisepflichtigen unter 18 Jahren als auch zwangsweise Zurückgeführten, insbesondere jugendlichen Straftätern, offen stehen".

Unterkunft, Verpflegung und Bildung

Geplant seien zunächst zwei Einrichtungen in verschiedenen Regionen Marokkos mit jeweils 100 Plätzen, so das Ministerium. Neben Unterkunft und Verpflegung sollen die jungen Leute auch sozialpädagogische Betreuung, Zugang zu Bildungsangeboten und weitere Unterstützung erhalten.

Innenpolitiker: Wichtiger Baustein

Die Versorgung unbegleiteter Minderjähriger in Deutschland sei rechtlich nicht zwingend, erklärte der CDU-Innenpolitiker Ansgar Heveling. "Um einige dieser jungen Leute wieder zurückbringen zu können, ist der Aufbau von Heimen in ihren Herkunftsregionen ein wichtiger Baustein - insbesondere wenn klar ist, dass kein über die Minderjährigkeit hinausgehender Schutzanspruch besteht", so Heveling, der bis zur Bundestagswahl im September den Innenausschuss leitete.