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Wolf

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Deutscher Jagdverband: Schon über 1000 Wölfe in Deutschland

Ist der Wolf bei uns schon eine Gefahr für Kinder oder Spaziergänger? Laut dem Deutschen Jagdverband sollen hierzulande über 1.000 Wölfe leben. Das Bundesamt für Naturschutz hat andere Zahlen und bezeichnet das Risiko einer Attacke als sehr gering.

Der Deutsche Jagdverband geht davon aus, dass in Deutschland bereits mehr als tausend Wölfe leben. Binnen neun Jahren habe sich die Zahl der von Wölfen verletzten oder getöteten Tiere mehr als verzehnfacht, sagte Verbandssprecher Torsten Reinwald der "Rheinischen Post" vom Freitag. Deshalb wachse nun der Druck, den Schutz der Wölfe zu lockern.

Bundesamt für Naturschutz hat weit geringere Zahlen

Offizielle Schätzungen des Bundesamts für Naturschutz gehen hingegen nur von 150 bis 160 erwachsenen Wölfen in Deutschland aus. Zuletzt wurden 60 Wolfsrudel, 13 Wolfspaare und drei sesshafte Einzelwölfe bestätigt. Allerdings führt die Ausbreitung des Wolfs immer wieder zu Konflikten mit Menschen. Vor allem Bauern- und Jagdverbände fordern deshalb seit längerem ein Eingreifen der Politik.

Der Bauernverband fordert ein "aktives Wolfsmanagement"

"Wenn wir in Deutschland Tiere auf der Weide sehen wollen, dann brauchen wir ein aktives Wolfsmanagement, das im Einzelfall auch die Entnahme von Wölfen beinhaltet", sagte der Präsident des Bauernverbands, Joachim Rukwied, der Zeitung. FDP-Agrarexperte Karlheinz Busen sprach von "Kuscheltierromantikern" im Umweltministerium. Dieses nähme "die Gefahren und die Sorgen der Menschen einfach nicht ernst".

Sind Wölfe im Wald schon gefährlich?

Er reagierte damit auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP, ob sie in der steigenden Wolfspopulation Gefahren für im Wald spielende Kinder, für Jogger oder für Hundebesitzer sehe. Das könne zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, das Risiko sei jedoch "sehr gering", antwortete das Umweltministerium.