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Maschine von Ryanair

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Deutsche Piloten bereit zum Streik bei Ryanair

Passagiere des Billigfliegers Ryanair müssen sich auf weitere Streiks einrichten. Bei einer Urabstimmung stimmten die in Deutschland stationierten Piloten zu 96 Prozent für einen Arbeitskampf, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mitteilte.

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Ein genauer Termin für einen ersten Streik wurde nicht mitgeteilt. Die VC will die einzelnen Maßnahmen mit einem Vorlauf von 24 Stunden bekanntgeben. Dem Unternehmen setzte sie eine Frist bis zum 6. August, um ein "verhandlungsfähiges Angebot" für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen vorzulegen. Am 8. August will die Gewerkschaft ihr weiteres Vorgehen erläutern. Das Unternehmen äußerte sich zunächst nicht. 

"Ryanair hat in den Verhandlungen seit Januar dieses Jahres auf Zeit gespielt. Wenn nun auch das Signal der Urabstimmung nicht ernst genommen wird, sind Streiks – wie auch in anderen europäischen Ländern – unvermeidlich. Wir fordern Ryanair auf, endlich den Geisterfahrerkurs gegen alle Gewerkschaften des Cockpit- und Kabinenpersonals bei Ryanair in ganz Europa zu beenden." Ingolf Schumacher, VC-Tarifexperte

Seit Wochen von Streik zu Streik

Ryanair sieht sich seit Wochen den Streiks verschiedener Gewerkschaften in unterschiedlichen Märkten ausgesetzt. Mehrere Hundert Flüge mit zusammen mehr als 100.000 betroffenen Passagieren wurden bereits abgesagt. Zuletzt legten die Piloten in Irland sowie die Flugbegleiter in Spanien, Portugal, Belgien und Italien die Arbeit nieder. Auch Flüge von und nach Deutschland fielen aus. Die irischen Flugzeugführer haben für diesen Freitag (3. August) einen vierten Streiktag angekündigt. Ryanair sagte daraufhin erneut 20 Flüge von der Insel ab.

Ryanair bucht nach eigenen Angaben die von den Ausfällen getroffenen Fluggäste kostenfrei um oder erstattet ihnen den Ticketpreis. Darüber hinaus lehnt das Unternehmen aber Entschädigungszahlungen ab, weil Streiks zu außergewöhnlichen Umständen zu rechnen seien, bei denen die Airline nicht zahlen müsse. Internetportale für Fluggastrechte haben diese Haltung kritisiert.