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Die Kabel zweier Computer-Maeuse formen Herzen

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Deutsche Männer lassen sich beim Online-Dating abzocken

Unbedarfte Herren haben in Liebesdingen im Netz oft das Nachsehen: Fake-Profile und der Einsatz von künstlicher Intelligenz führen dazu, dass von 100 Euro, die Männer für Online-Dating ausgeben, 40 Euro an unseriöse Portale überwiesen werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen.

Die Welt des "sauberen Online-Dating" legte 2017 in Deutschland sowohl bei den monatlichen Nutzern (8,6 Millionen) als auch beim Umsatz (210,9 Millionen Euro) ein Rekordjahr hin. Rund 50 Prozent der Singles gelang es auf diesem Wege, echte Dates zu verabreden, sei es bei den großen renommierten Partneragenturen oder beliebten Flirt-Apps. Vom Branchenumsatz dieser fairen Anbieter entfallen rund 150 Millionen Euro auf Männer. 

Achtung vor unseriösen Anbietern

Aber: Das Schattenreich neben den etablierten Online-Dating-Angeboten wächst kräftig, wie die jährliche Marktstudie von Singleboersen-Vergleich.de ermittelt hat. Gerade Männer gehen hier oft falschen Profilen auf den Leim.

"Zusätzlich geben unbedarfte Herren aber noch einmal über 100 Millionen Euro für Dating-Dienste aus, bei denen es so gut wie unmöglich ist, reale Kontakte zu knüpfen." Henning Wiechers, Gründer Singleboersen-Vergleich.de

Diese Graumarkt-Anbieter operieren mit einem Netzwerk aus über 1.000 Portalen von zart bis hart. Der Trick ist seit Jahrzehnten derselbe: Angeblich interessierte Damen kann Mann erst nach dem Gang an die Kasse kennenlernen. Heute sind diese Fake-Damen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und automatisierten Chat-Dialogen kaum mehr von echten zu unterscheiden.

 Strafrechtlich sind die Hintermänner kaum zu belangen. Aufgrund der Vielfalt der Domains und der eingesetzten Briefkastenfirmen laufen auch die Instrumente des Verbraucherschutzes meist ins Leere.