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Nahaufnahme eines Flussbetts im Allgäu

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Deutsche Gewässer in schlechtem Zustand

Flüsse, Seen und Grundwasser in Deutschland sind in einem für europäische Verhältnisse schlechten Zustand. Bei ökologischen und chemischen Kriterien gehören sie im Ländervergleich zu den Schlusslichtern, teilte die Europäische Umweltagentur EEA mit.

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Ähnlich schlecht schnitten nur Gewässer in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg ab, erklärte die Behörde im dänischen Kopenhagen. Ihrer Analyse zufolge wurden nur 8,4 Prozent der deutschen Oberflächengewässer bei ökologischen Kriterien mit "gut" oder "sehr gut" bewertet. EU-weit liegt der Wert deutlich höher bei 40,6 Prozent. Doch auch hier verfehlte die Mehrheit der Flüsse, Seen und Küstengewässer die Mindestanforderungen. Der ökologische Status wird unter anderem anhand von Pflanzen wie Plankton und Algen sowie anhand kleiner Tiere bestimmt.

Alle Gewässer chemisch durchgefallen

Chemisch wurden alle deutschen Oberflächengewässer schlecht bewertet. Auch hier sieht es EU-weit besser aus: In immerhin rund 38 Prozent der Gewässer sei der Zustand gut, erklärte die EEA. In den meisten Ländern sei die Verunreinigung mit Quecksilber ein Problem.

Die Naturschutzorganisation WWF kritisierte, Deutschland verfehle klar die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie. "Es wurde zu lange weggesehen, wenn Industrie und Landwirtschaft auf Kosten unseres Wassers gewirtschaftet haben", bemängelte Naturschutz-Vorstand Christoph Heinrich. Es fehle der politische Wille, das Wasser zu schützen.