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Selbstgefertigter Heißluftballon, mit dem Mitte September 1979 zwei Familien aus der DDR in die BRD geflüchtet sind.

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Historischer Heißluftballon von Naila für Museum aufbereitet

Bereits deutlich früher als gedacht, sollen heute die Restaurierungsarbeiten an dem Ballon fertiggestellt werden, mit dem zwei Familien 1979 in einer spektakulären Aktion aus der DDR in den Westen flüchteten und im oberfränkischen Naila landeten.

Bereits deutlich früher als gedacht sollen heute die Restaurierungs- und Reinigungsarbeiten an dem Ballon fertiggestellt werden, mit dem zwei Familien 1979 in einer spektakulären Aktion aus der DDR in den Westen flüchteten und im oberfränkischen Naila landeten. Nachdem die Familien der Stadt Naila den Ballon aus Dankbarkeit für die Hilfsbereitschaft ihrer Einwohner überlassen hatten, wurde er jahrelang im städtischen Museum ausgestellt.

Verpackt in durchsichtige Transportvitrine

Bevor er nun im kommenden Herbst - voraussichtlich im September 2018 - für zwei Jahre als Leihgabe in das neue "Museum der bayerischen Geschichte" in Regensburg umziehen wird, wurde der Ballon in den vergangenen Tagen von Textilfachleuten aufwändig restauriert. Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten soll der Ballon am Mittag in der Frankenhalle in Naila in eine etwa vier auf zwei Meter große sogenannte Transportvitrine verpackt werden. Sie soll den Ballon vor Staub und Schmutz schützen, gleichzeitig aber über einen Plexiglasdeckel den Blick auf das spektakuläre Ausstellungsstück freigeben. Für gut ein Jahr wird der Ballon so verpackt im Foyer der Frankenhalle bleiben, bevor er dann abtransportiert und im neuen Museum in Szene gesetzt werden soll. Die Transportvitrine wurde speziell für den DDR-Fluchtballon angefertigt und wird vor Ort zusammengebaut.

Historischer Ballon mit Hollywood-Bezug

In der Nacht zum 16. September 1979 waren zwei Familien mit dem in wochenlanger heimlicher Heimarbeit genähten Ballon über die damalige innerdeutsche Grenze von Thüringen nach Bayern geflohen. Nach halbstündiger Fahrt landeten sie bei Naila im Landkreis Hof.

 Die Flucht der vier Erwachsenen und vier Kinder machte weltweit Schlagzeilen. Sogar Hollywood fand Gefallen an dem Stoff und machte daraus den Kinofilm "Mit dem Wind nach Westen". Den Ballon schenkten die Flüchtlinge der Stadt Naila, diese lieh ihn nun bis zum Jahr 2020 an das Haus der Bayerischen Geschichte aus.