Staudamm und Kraftwerk seien inzwischen fertig, es fehle jedoch das Wasser, sagte Erwin Kräutler dem Österreichischen Fernsehen ORF. Von den mehr als 20 Turbinen hätten wegen das Wassermangels im November gerade einmal zwei gearbeitet.
"Eine Tragödie"
Wegen des Staudamms hätten Zigtausende Menschen ihre Lebensgrundlage verloren, kritisierte Kräutler. In Altamira gebe es nun große Probleme im Bildungs-, Gesundheits- und Sicherheitsbereich. Dabei sei diese "Tragödie" absehbar gewesen. Ein Zurück gebe es aber nicht mehr. Die Zwangsumsiedlung zahlreicher Indios etwa sei irreversibel.
"Wenn die Indios auch physisch überleben, kulturell überleben sie nicht." Erwin Kräutler
Kräutler hatte sich über Jahre hinweg vergeblich gegen das Mega-Projekt am Xingu nahe seiner früheren Bischofsstadt Altamira ausgesprochen. Von 1981 bis 2015 war der Vorarlberger Bischof von Xingu, der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens mitten im Amazonasgebiet. Auch als inzwischen emeritierter Bischof lebt er noch in Altamira.