Seit dem 14. Dezember 1972 hat kein Mensch mehr den Mond betreten. Doch nun, mehr als 50 Jahre nach der Apollo 17 Mission, planen einige Länder wieder bemannte Mondmissionen. Für diese könnte der feine Staub auf der Oberfläche eine Herausforderung darstellen: Einmal aufgewirbelt schwebt er wegen der geringen Schwerkraft vor sich hin und könnte Material und Ausrüstungsgegenstände beschädigen. Forscher der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), der Technischen Universität Clausthal und der Hochschule Aalen haben eine Idee entwickelt, wie man Straßen und Landeplätze befestigen könnte, ohne dafür Baumaterial auf dem Mond befördern zu müssen.
Mondstaub als Baumaterial
Für die Studie experimentierte das Forscherteam mit Laserstrahlen unterschiedlicher Stärke und Durchmessern und einem Vulkansand, der dem auf der Mondoberfläche ähnelt. So gelang es, das Material zu schmelzen und eine Art Pflasterstein herzustellen, den man als ebene Fläche zum Beispiel zu einer Straße verlegen könnte.
Sonnenlicht statt Laserstrahlen
Damit nicht ein tonnenschweres Lasergerät zur Mondoberfläche transportiert werden muss, wollen die Forscher das Sonnenlicht nutzen, das dort oben 200-mal stärker ist, als auf der Erde: So entwickelten sie spezielle "Folien, die so strukturiert sind, dass sie wie eine Linse funktionieren, das nennt sich Fresnel-Linse", sagt Jens Günster von der Bundesanstalt für Materialforschung. Auf einem Mondfahrzeug montiert, könne diese Linse die Strukturen direkt in den Mondsand brennen und so den Untergrund befestigen.
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