Corona-Impfstoff Astrazeneca
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Corona-Impfstoff Astrazeneca

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Corona: Die Ereignisse vom 15. bis 21. März

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 15. bis 21. März.

Sonntag, 21. März 2021

21.52 Uhr: Rumäniens Kliniken am Limit

In Rumänien werden wegen der vielen Corona-Patienten die Intensivbetten knapp. Am Sonntag seien 1.334 an Covid-19 Erkrankte in intensivmedizinischer Behandlung gewesen und damit so viele wie noch seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden mit. In der vergangenen Woche waren in Rumänien mit seinen 19 Millionen Einwohnern auch die höchsten Zahlen an Neuifektionen seit drei Monaten registriert worden - teils mehr als 6.000 pro Tag.

Trotz der angespannten Lage will die Regierung vorerst keinen weiteren Lockdown. "Meine sehr klare Antwort ist: Nein", schrieb Ministerpräsident Florin Citu am Samstag in einem Online-Beitrag zur Frage nach neuen strikten landesweiten Beschränkungen.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Rumänien mehr als 897.000 bestätigte Infektionen und rund 22.200 Todesfälle registriert. Mehr als 2,4 Millionen Impfungen wurden verabreicht.

21.07 Uhr: Intensivstationen in Marseille melden höchste Auslastung

Ungeachtet aller Corona-Auflagen haben tausende Menschen in Marseille heute Karneval gefeiert. Bei einem nicht genehmigten Karnevalsumzug zogen nach Polizeischätzungen rund 6.500 Feiernde ohne Mund-Nasen-Bedeckung und dicht gedrängt durch die Straßen der südfranzösischen Hafenstadt. Ein Polizeisprecher sprach von einem unverantwortlichen Verhalten. Verstöße gegen die Schutzmaskenpflicht würden geahndet.

Unterdessen meldeten die französischen Gesundheitsbehörden eine wachsende Belastung der Intensivstationen. Dort wurden am Sonntag mehr als 2.200 Covid-19-Patienten behandelt, die höchste Zahl seit Ende November.

In weiten Teilen Frankreichs war am Samstag ein dritter Lockdown in Kraft getreten. Fast alle Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs müssen dort für vier Wochen schließen. Auch die Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt.

20.59 Uhr: Serbien schließt Gastronomie

Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Corona-Zahlen müssen in Serbien ab Montag alle Gaststätten und Einkaufszentren schließen. Das verfügte der Krisenstab der Regierung in Belgrad. Nur noch Hotelgäste dürfen in den Restaurants ihrer Herbergen bewirtet werden. Lebensmittelläden und Kultureinrichtungen dürfen bis 21.00 Uhr geöffnet bleiben, unter Einhaltung von Abstandsregeln und mit Begrenzung der Besucherzahl. Ähnliches gilt für Fitnessclubs. 

Ähnliche Einschränkungen hatten in Serbien bisher nur an Wochenenden gegolten. Nach einer abrupten Talfahrt im Februar schnellte die Corona-Inzidenz im März wieder in die Höhe. Am Sonntag lag sie bei 512,1 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen.

20.19 Uhr: Slowakischer Ministerpräsident zum Rückzug bereit

Der slowakische Ministerpräsident Igor Matovic hat sich in der aktuellen Regierungskrise unter bestimmten Voraussetzungen zum Rücktritt bereiterklärt. Er bot an, künftig nur als einfacher Minister im Kabinett zu verbleiben, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete. Zur Bedingung machte der 47-Jährige unter anderem, dass Wirtschaftsminister Richard Sulik und Justizministerin Maria Kolikova die Regierung ganz verlassen.

Ausgelöst wurde die schwere Regierungskrise durch den Streit um das richtige Corona-Krisenmanagement. Matovic hatte eigenmächtig den russischen Impfstoff Sputnik V besorgt. Das führte zu erheblichem Unmut bei seinen drei Koalitionspartnern, die erst eine Entscheidung der EU-Behörden über die Zulassung des Wirkstoffs abwarten wollten.

19.49 Uhr: FC Bayern-Spiel mit Fans?

Für das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern München am 3. April gibt es einem Medienbericht zufolge Planungen für eine Zulassung von Fans. Wie der "Sportbuzzer" berichtet, sollen 999 Zuschauer ins Stadion dürfen. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung soll demnach am Montag bei einer Pressekonferenz den Modellversuch verkünden. Voraussetzung sollen Schnelltests, eine spezielle Zugangskontrolle und die Platzverteilung im A-Block der Red-Bull-Arena sein. RB wollte sich am Sonntagabend auf Anfrage dazu nicht äußern.

19.38 Uhr: Digitales Banking steigt in der Pandemie

Eine Studie zeigt, das die Nutzung von digitalem Banking in der Pandemie kräftig steigt. Immer mehr Menschen nutzen das Internet oder Apps für Bankgeschäfte. Im Corona-Jahr 2020 hat sich dieser Trend nochmals beschleunigt, auch weil es immer weniger Bankfilialen gibt.

19.31 Uhr: Südafrika verkauft Impfdosen von Astrazeneca

Das von der Corona-Pandemie schwer getroffene Südafrika hat seinen Vorrat von einer Million Dosen des Astrazeneca-Coronaimpfstoffs an seine Nachbarn verkauft. Die Einheiten sollten an 14 andere afrikanische Staaten gehen, erklärte Gesundheitsminister Zweli Mkhize. Sein Ministerium habe in den vergangenen Wochen sichergestellt, dass die von der Afrikanischen Union (AU) vorgeschlagenen Käuferstaaten zur Organisation einer Impfkampagne im Stande seien. Das Geld für den Kauf des Vakzins sei bereits gezahlt worden.

Südafrika verzichtet auf den Einsatz seiner Astrazeneca-Dosen und verschob Anfang Februar seine Impfkampagne mit dem Vakzin. Die Regierung verwies darauf, dass es laut einer Studie nur einen begrenzten Schutz gegen die in Südafrika grassierende Virusvariante biete. Statt Astrazeneca soll in dem Land nun mit den Vakzinen von Johnson & Johnson sowie Biontech/Pfizer geimpft werden.

19.14 Uhr: Merkel berät mit Länderchefs

Unter dem Eindruck rasch steigender Infektionszahlen beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder am Montag über die nächsten Schritte in der Corona-Politik. Schon vorab zeichnete sich eine abermalige Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen bis über Ostern ab. In der Runde dürfte auch darüber beraten werden, ob die erst vor zwei Wochen erfolgten leichten Lockerungen wieder rückgängig gemacht werden müssen.

Mit Blick auf die nahenden Osterferien wollen es mehrere Bundesländer den Bürgern allerdings ermöglichen, unter strengen Schutzvorkehrungen zumindest im eigenen Land Urlaub zu machen. Als offen gilt die Frage, wie es mit dem Präsenzunterricht in Schulen und mit den Kitas weitergeht. Die letzte Bund-Länder-Runde hatte Anfang März die Öffnungsbeschlüsse mit einer Notbremse versehen - sie soll greifen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 steigt. Diese Marke überschritt der Inzidenzwert an Wochenende bundesweit.

18.43 Uhr: Belgien hält an Reisestopp fest

Belgien hält bis nach Ostern an seinen strikten Reisebeschränkungen fest. Nicht notwendige Reisen bleiben bis 18. April untersagt, wie aus einer vom Innenministerium veröffentlichten Verordnung hervorgeht. Ab dem 19. April dürften Belgier demnach wieder in andere EU-Länder reisen, ergänzte die "Brussels Times". Davon werde aber dringend abgeraten.

Erst am Freitag hatte die Regierung wegen steigender Corona-Zahlen Lockerungen verschoben, die eigentlich für Anfang April geplant waren. Ursprünglich sollten dann wieder Veranstaltungen und Gottesdienste mit maximal 50 Personen mit Masken im Freien stattfinden. Lockerungen für Amateursportler und Vergnügungsparks fallen ebenfalls vorerst aus.

18.15 Uhr: Lauterbach plädiert für Verschärfungen

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert für eine deutliche Verschärfung der Corona-Einschränkungen bis Mitte April. "Wir brauchen eigentlich einen härteren Lockdown, als wir ihn bis Anfang März hatten – und zwar jetzt bis Mitte April", zitiert die "Welt" Lauterbach. Es gehe darum, die Zeit zu überbrücken, bis die Impfungen an Tempo aufnähmen und flächendeckend in allen Schulen und Betrieben Schnelltests zur Verfügung stünden. "Ideal wäre ein kurzer harter Lockdown für drei bis vier Wochen, bis das Testen in Schulen und Betrieben richtig steht."

17.23 Uhr: Infektionszahlen in der Türkei steigen an

In zahlreichen Regionen der Türkei steigen die Corona-Zahlen wieder deutlich an. Nach Daten des Gesundheitsministeriums stieg die Sieben-Tage-Inzidenz in der Metropole Istanbul etwa auf 251, ein Anstieg von 41 Prozent gegenüber der Vorwoche. Gesundheitsminister Fahrettin Koca rief seine Landsleute über Twitter auf, die Corona-Maßnahmen einzuhalten.

Die Zahl der bestätigten Corona-Toten in der Türkei stieg am Sonntag auf mehr als 30.000. Die 102 neu gemeldeten Todesfälle innerhalb eines Tages lagen ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt von 65 in den vergangenen zwei Wochen.

Die Regierung hat ihre 81 Provinzen in vier Risikokategorien eingeteilt. Durch die neuen Zahlen vom Samstagabend rutschten viele Städte in die obersten beiden Kategorien. Außer in den Gebieten mit sehr hohem Risiko darf man in der Türkei unter anderem weiterhin in Innenräumen von Restaurants und Gastgärten Essen gehen.

17.00 Uhr: Gut ein Drittel aller bayerischen Polizisten geimpft

Mehr als ein Drittel der Polizisten in Bayern hat die erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. "Unser Ziel bleibt, so rasch wie möglich allen Polizeibeamtinnen und –beamten in Bayern eine Impfung anzubieten" sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Nach der Entwarnung der Europäischen Arzneimittelagentur habe die Bayerische Polizei die Impfung mit Astrazeneca fortgesetzt, heißt es vom Ministerium. "Die Termine werden alle wahrgenommen", betonte Herrmann. Allein am Wochenende seien knapp 500 Beschäftigte geimpft worden, am vergangenen Freitag 250.

Insgesamt liegt die deutsche Impfquote in allen Bundesländern außer dem Saarland weiter unter zehn Prozent. Für den Freistaat meldet das RKI aktuell 9,3 Prozent Erstimpfungen; nur 4,3 Prozent der Bayern sind derzeit voll gegen das Virus geschützt. Zum Vergleich: In Großbritannien ist schon die Hälfte aller Erwachsenen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Allein am Samstag wurden auf der Insel mehr als 870.000 Menschen immunisiert - das sind annähernd halb so viele wie in Bayern insgesamt seit Dezember geimpft wurden.

16.15 Uhr: In Würzburg demonstrieren Selbständige für "Öffnungsperspektiven"

In Würzburg haben am Nachmittag etwa 60 Selbststädige unter dem Motto „Perspektiven statt Verbote“ demonstriert. Unter den Demonstrierenden waren unter anderem Gastronomen, freie Künstler, Tätowierer und Fitnessstudiobesitzer. Die Demonstration begann vor dem Würzburger Hauptbahnhof und endete mit einer Kundgebung auf dem Unteren Markt.

Anders als auf einer Corona-Demonstration in Kassel blieb alles friedlich. Die Teilnehmer hielten sich an die Hygieneauflagen und trugen Masken und hielten Abstand.

Die Organisatoren der Demonstration – die Betreiber der Musikkneipe Mauerwerk - betonten im Vorfeld, dass sie die Corona-Pandemie "sehr ernst" nehmen würden. Es ginge ihnen nicht um eine Öffnung um jeden Preis, sondern um "verlässliche und verbindliche Öffnungs-Perspektiven" für kleine Unternehmen und Selbstständige. Man sei weder rechts, noch links und werde keine politischen Parolen dulden, so eine Sprecherin gegenüber dem BR.

15.45 Uhr: Europas Städte planen Schweigeminute am Mittwochmittag

In vielen Städten Europas soll es am Mittwoch eine gemeinsame Schweigeminute für die Corona-Opfer geben. Das kündigte der Verband Eurocities an, in dem rund 200 Städte aus knapp 40 Ländern zusammengeschlossen sind. "Europa braucht einen gemeinsamen Augenblick des Gedenkens", erläuterte der Präsident des Verbandes, Dario Nardella, Bürgermeister der italienischen Stadt Florenz. Dazu soll am 24. März um zwölf Uhr mittags eine Minute lang geschwiegen werden.

Aus Deutschland sind in dem Verband unter anderem Berlin, Dresden, Düsseldorf, Essen, Hamburg, München und Stuttgart dabei. Nardella sagte, es gehe darum, die Toten zu betrauern und an die Menschen zu denken, die unter den Folgen der Pandemie litten.

15.30 Uhr: Schwierige Lage in Chile trotz Impferfolgen

Trotz großer Fortschritte bei der Impfkampagne in Chile häufen sich in dem südamerikanischen Land die Corona-Infektionen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Wochenende gibt es in dem 19-Millionen-Einwohner-Land aktuell etwa 48.000 aktive Fälle - mehr als jemals zuvor. Insgesamt haben sich in Chile etwa eine Million Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Knapp 30.000 Patienten starben im Zusammenhang mit Covid-19.

Die hohe Zahl an Neuinfektionen könnte mit dem verwendeten Impfstoff zusammenhängen. Zum Einsatz kommt vor allem das Produkt des chinesischen Herstellers Sinovac. Der Impfstoff verhindert zwar schwere Verläufe, allerdings liegt der Schutz gegen eine Ansteckung nach einer brasilianischen Studie nur bei etwas über 50 Prozent.

Die chilenische Impfkampagne hingegen gilt als Erfolgsgeschichte. Mehr als fünf Millionen Menschen haben dort bereits mindestens eine Impfdosis erhalten. Geimpft wird nach einem recht einfachen Priorisierungsplan ohne komplizierte Terminvergabe - in Gesundheitszentren, Fußballstadien und Impfstraßen.

15.00 Uhr: Esken: Müssen zurück in Lockdown

Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken fordert eine Verschärfung der Beschränkungen. "Bei allem Verständnis für unsere Frühlingsgefühle und für die Nöte in der Kultur, in Handel, Gastro und Tourismus: Solange Testen und Impfen nicht greifen, müssen wir die geplanten Öffnungen verschieben und nochmal einen Schritt zurück gehen in den Lockdown", twitterte sie.

14.10 Uhr: Forscher warnen vor hoher Ansteckungsgefahr in dritter Welle

Die dritte Corona-Welle könnte Forschern der TU Berlin zufolge westentlich höher ausfallen, als die beiden Wellen davor. Grund sei die hohe Übertragbarkeit der in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7. Ungeschützte Kontakte in Innenräumen trügen derzeit "dramatisch" zum Infektionsgeschehen bei, heißt es im Modus-Covid-Bericht.

Demnach müsse dringend kommuniziert werden, dass im Hinblick auf B.1.1.7 jeglicher ungeschützter Kontakt außerhalb des eigenen Haushaltes in Innenräumen nicht mehr akzeptabel ist. Kontakte sollte es nur noch mit mindestens einer der Maßnahmen wie Selbsttests, Impfungen, Verlagerung nach draußen oder Masken geben.

Auch in jedem Mehrpersonenbüro sei eine Maskenpflicht nötig, weil sich die virenhaltigen Aerosole im ganzen Raum verteilten. In Schulen raten die Forscher zu mindestens zwei Maßnahmen von: Maskenpflicht, Schnelltest oder Wechselunterricht.

13.45 Uhr: Philippinen: Keine Oster-Prozessionen wegen Corona-Welle

Nachdem die Philippinen aktuell von einer erneuten Infektionswelle erfasst sind,soll in der Hauptstadt Manila das öffentliche und religiöse Leben nun weitgehend heruntergefahren werden. Die katholischen Bischöfe haben Medienberichten zufolge alle Prozessionen in der Karwoche abgesagt. Der Katholizismus ist auf den Philippinen zahlenmäßig stark. Über 80 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken. Bei den Prozessionen zu Ostern herrscht üblicherweise entsprechendes Gedränge. Am Sonntag verzeichnete die Statistik für den südostasiatischen Inselstaat mit 7.999 Covid-19-Infektionen innerhalb eines Tages einen neuen Rekord seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr.

12.54 Uhr: Politik will Unternehmen verpflichten, Tests anzubieten

Im Entwurf einer Beschlussvorlage für das Treffen von Bundesregierung und Ministerpräsidenten zur Corona-Politik am Montag ist eine stärkere Verpflichtung von Arbeitgebern im Sinne des Infektionsschutzes vorgesehen: Unternehmen, die ihren Beschäftigten kein Home-Office ermöglichen, müssten diesen pro Woche mindestens zwei Tests anbieten. Aktuell bietet knapp jedes fünfte Unternehmen in Deutschland (19 Prozent) seinen Mitarbeitern regelmäßig Corona-Tests an, während 28 Prozent der Firmen planen, dies in Kürze zu tun. Das hatte eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ergeben.

11.55 Uhr: Bundeskanzleramt will Lockdown bis in den April

Das Bundeskanzleramt will den aktuellen Corona-Lockdown bis in den April hinein verlängern, wie aus dem Entwurf für eine Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Spitzenberatungen am Montag hervorgeht, über den die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Ein genaues Zieldatum für ein Ende des Lockdown enthält der Entwurf demnach nicht. Der Entwurf muss noch mit den Ländern abgestimmt werden, bevor die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten auf seiner Grundlage am Montag neue Corona-Maßnahmen beschließen. Der Entwurf sieht keine generellen Öffnungsschritte vor. Es sollen aber "zeitlich befristete Modellprojekte" möglich sein, bei denen mit entsprechenden Testkonzepten einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens wieder geöffnet werden können.

11.20 Uhr: Kinderhilfswerk kritisiert Corona-Politik: "einziges Desaster"

Anne Lütkes, Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerkes (DKHW) warnt eindringlich vor den Negativfolgen der deutschen Corona-Politik für Kinder. "Wenn wir so weitermachen, wird unser Bildungssystem Schiffbruch erleiden", so Lütkes gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Kinderärzte und Jugendpsychiatrien stellten zunehmend fest, dass "sowohl Ängste, Vereinsamung, Unsicherheiten und Depressionen bei Kindern und Jugendlichen als auch innerfamiliäre Konflikte deutlich zunehmen". Das Kinderhilfswerk fordert ein "Corona-Bildungsregister". Darin sollen Daten zur Lage der Schulen und Kitas in der Corona-Pandemie fortlaufend gesammelt und ausgewertet werden als Entscheidungsgrundlage für den Schul- und Kitabetrieb.

10.45 Uhr: Vorerst kein Imfstoff aus EU für arme Länder

Die EU wird vorerst keine Impfstoff-Spenden an Entwicklungsländer liefern, das hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen klargestellt. "Jetzt gibt es erstmal einen ziemlichen Druck in den Mitgliedstaaten, selbst Impfstoff zu bekommen", so von der Leyen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Erst wenn es eine bessere Produktionslage innerhalb der Europäischen Union gibt, werde man Impfstoff auch mit ärmeren Ländern teilen, so die Kommissionspräsidentin. Bereits jetzt unterstütze die EU finanziell die internationale Covax-Initiative, die ärmeren Ländern Zugang zum Impfstoff gegen Covid-19 ermöglicht, mit 2,2 Milliarden Euro.

10.30 Bayerische Wirtschaft für "Covid-Cockpit" statt Lockdowns

Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) fordert eine neue Regelung für Ladenöffnungen. Statt flächendeckender Lockdowns, sollten Kommunen selbstständig kontrollierte Öffnungen beschließen, so BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl am Samstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Vorbild für die Forderung ist ein Modellprojekt in Tübingen: Geschäfte und Kultureinrichtungen dürfen Kunden einlassen, wenn diese einen negativen Schnelltest vorlegen. Auch Wirte dürfen für Gäste mit Schnelltest ihre Terrassen und Gärten öffnen. "Wir brauchen ein Covid-Cockpit", so Gößl. Eine solche Instanz könne laufend verschiedene Paramter beobachten, wie den Anteil der Corona-Patienten auf den Intensivstationen oder die Ausbreitung des Erregers in unterschiedlichen Altersgruppen, anstatt Öffnungen oder Schließungen lediglich vom Inzidenzwert abhängig zu machen.

10.05 Uhr: Landkreistagspräsident: Bald 120.000 Impfdosen täglich für Bayern

Rund 120.000 Dosen - so viel Impfstoff soll für Bayern ab Ende April zur Verfügung stehen, wie Landkreistagspräsident Christian Bernreiter (CSU) in der "Passauer Neuen Presse" sagte. "Das ist deutlich mehr als eine Verdopplung der jetzt täglich zur Verfügung stehenden Impfdosen", so Bernreiter. Die Impfdosen sollen vorrangig im Grenzgebiet zu Tschechien verimpft werden, wo die Infektionszahlen anhaltend hoch sind. Das hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag bereits angekündigt. Auch andere Bundesländer, die an Hochrisikogebiete grenzen, erhalten künftig mehr Impfstoff: Sachsen, Thüringen, das Saarland und Rheinland-Pfalz.

09.45 Uhr: Olaf Scholz rät von Reisen zu Ostern ab

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) rät den Bürgern über Ostern daheim zu bleiben: "Ich rate davon ab, jetzt in die Türkei oder nach Mallorca zu fliegen", so Scholz in der "Bild am Sonntag". "Mit einem solchen Urlaub geht man ein Risiko ein, und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für alle anderen." Angesichts der hohen 7-Tage-Inzidenz warnt der Bundesfinanzminister vor weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen und erinnert an die am 3. März beschlossene Strategie einer Corona-Notbremse: "Im Augenblick steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder deutlich, deshalb werden wir jetzt keinen großen Öffnungsschritt gehen können. Und in Regionen mit besonders hohen Werten wird man die Notbremse ziehen müssen." Auch zu einer allgemeinen Öffnung der Außengastronomie zu Ostern äußerte sich Scholz kritisch. Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz im bundesweiten Durchschnitt bei 103,9 und damit oberhalb der Marke von 100, auf die sich Bund und Länder als Indikator für eine "Notbremse" bei der Lockerung von Corona-Auflagen verständigt hatten.

09.28 Uhr: Grüne fordern Regierungserklärung von Merkel

Die Grünen-Fraktionschefs Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu aufgefordert, vor dem anstehenden EU-Gipfel eine Regierungserklärung im Bundestag zur Corona-Politik abzugeben. "In Zeiten großer Krisen, wie wir sie aktuell erleben, ist eine transparente Debatte über die Position der Bundesregierung und der politischen Auseinandersetzung im Parlament unerlässlich", so zitiert die Nachrichtenagentur AFP aus einem Brief der Grünenpolitiker an die Kanzlerin. Merkel müsse in einer entsprechenden Erklärung Stellung zur Debatte um den Astra-Zeneca-Impfstoff beziehen und auch etwas zur Impfstoffverfügbarkeit sagen.

09.10 Uhr: Evangelische Bischöfin kritisiert Ausschreitungen in Kassel

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, hat die Ausschreitungen bei Corona-Demos am Samstag in Kassel kritisiert. Ein Verhalten, wie es die Demonstranten in Kassel gezeigt haben, sei "kein sinnvoller Ausdruck der freien Meinungsäußerung, sondern höchst fahrlässig und verantwortungslos", so die evangelische Bischöfin. Hofmann mahnte stattdessen zu mehr Gemeinschaftsgefühl: "Zusammenhalt heißt aus unserer Sicht, die Corona-Regeln noch so lange auszuhalten, bis genug Impfstoff für alle da ist, und miteinander die sozialen Folgen zu bewältigen. Zusammenhalt heißt nicht, sich über Regeln hinwegzusetzen, die zwar einschränken, aber auch Gesundheit und Leben schützen." Bei Protesten von rund 20.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen war es am Samstagabend in der Kasseler Innenstadt zu schweren Ausschreitungen gekommen.

08.30 Uhr: IOC-Präsident Bach verteidigt Olympia ohne Publikum

IOC-Präsident Thomas Bach hat die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die Olympischen Spiele und die Paralympics im Sommer in Tokio ohne Zuschauer abzuhalten verteidigt. "Das ist keine Entscheidung, die wir uns leicht gemacht haben. Aber sie ist leider notwendig", so Bach. Das IOC hatte seinen Beschluss am Samstag bekannt gemacht. Ob einheimische Besucher bei den Wettkämpfen zugelassen werden, soll bis Ende April entschieden werden.

08.23 Uhr: Pakistans Ministerpräsident Corona-positiv

Pakistans Ministerpräsident Imran Khan ist positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Nur zwei Tage zuvor hatte er seine erste Impfdosis erhalten, wie sein Sonderbeauftragter für Gesundheit, Faisal Sultan, mitteilte. Auch die Ehefrau des Regierungschefs sei infiziert ebenso zwei ranghohe Mitglieder von Khans Partei Bewegung für Gerechtigkeit (Tehreek-e-Insaf). Pakistan erlebte zuletzt eine starke Zunahme von Corona-Infektionen vor allem im Norden und Osten des Landes sowie in der Hauptstadt Islamabad.

08.17 Uhr: Täglich bis zu 3.000 Corona-Tote - Rio sperrt Strände

Da die Corona-Pandemie in Brasilien nahezu geradezu wütet, hat die Metropole Rio de Janeiro die weltberühmten Strände Copacabana, Barra da Tijuca und Ipanema für Badegäste gesperrt. Polizisten verwehren den Zugang. "Dies ist die Zeit, um zu Hause zu bleiben", kommentiert Bürgermeister Eduardo Paes die Lage. "Das Voranschreiten der Pandemie bringt uns in eine schwierige Lage. Entweder wir sind uns dessen bewusst und respektieren das Leben, oder wir werden in den kommenden Tagen eine unbeherrschbare Situation erleben." Brasilien ist nach den USA das von der Pandemie am stärksten betroffene Land der Welt. Jeden Tag sterben bis zu 3.000 Menschen im Zusammenhang mit Sars-CoV-2.

07.52 Uhr: US-Studie: Corona-Virus existiert schon viel länger

Einer wissenschaftlichen Studie zufolge existiert das Corona-Virus Sars-CoV-2 bereits deutlich länger als bislang angenommen. US-Forscher kombinierten mehrere Methoden zu einer Modellrechnung, die schon für den Zeitraum zwischen Mitte Oktober und Mitte November 2019 auf das Auftreten von Corona-Fällen hinweist. Die Studienergebnisse hatten die Wissenschaftler der University of California in San Diego und der University of Arizona im Fachblatt "Science" veröffentlicht. Zwar wird der erste große Corona-Ausbruch noch immer mit einem Fischmarkt im chinesischen Wuhan in Zusammenhang gesehen, jedoch habe es bereits davor Fälle gegeben, die nicht mit dem Infektionsgeschehen in Wuhan in Verbindung stehen, so die Wissenschaftler.

07.17 Uhr: Biontech-Gründer: Ende der Lockdown-Politik im Herbst

Ugur Sahin, Chef des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech, rechnet für den Herbst mit einem Ende der Lockdown-Politik. "In vielen Ländern in Europa und in den USA, werden wir wahrscheinlich Ende des Sommers in der Situation sein, nicht mehr in einen Lockdown zu müssen", so Sahin in der "Welt am Sonntag". Natürlich werde es weiterhin lokale Ausbrüche geben, aber, so Sahin: "Das wird ein Hintergrundrauschen bleiben. Es wird Mutationen geben. Aber diese werden mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Schrecken verbreiten." Nach der Prognose des Biontech-Chefs werden die Menschen aber weiter mit dem Virus leben müssen. "Ob man jedes Jahr oder alle fünf Jahre eine Impfung braucht, das müssen wir sehen", so der Mediziner.

06.10 Uhr: RKI: 13.733 Neuinfektionen - Inzidenz bei 103,9

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Sonntag 13.733 Neuinfektionen binnen eines Tages. Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat die kritische Marke von 100 überschritten. Ab diesem Wert müsse ein Notbremsen-Mechanismus bei den Corona-Auflagen in Kraft gesetzt werden, so hatten es Bund und Länder zuletzt beschlossen.

Wie das Robert-Koch-Institut am Sonntag unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen bundesweit auf 103,9. Noch vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 79 gelegen. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Infektionen in Deutschland steigt damit seit Beginn der Pandemie auf 2.659.516. Auch 99 neue Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Insgesamt sind in Deutschland somit inzwischen 74.664 Todesfälle mit Corona verzeichnet worden.

Samstag, 20. März 2021

22.30 Uhr: Seit Pandemie-Beginn 90 Millionen mehr Menschen in extremer Armut

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind dem Internationalen Währungsfonds zufolge weitere 90 Millionen Menschen in extreme Armut abgerutscht. Es gebe zudem beunruhigende Signale, dass die Schere zwischen Industriestaaten und den Schwellenländern weiter auseinander gehe, sagte IWF-Vize-Chef Geoffrey Okamoto am Samstag in Washington.

Das Einkommen in den Entwicklungsländern werde zwischen 2020 und 2022 pro Einwohner um 22 Prozent geringer sein als es ohne Pandemie gewesen wäre. Darüber hinaus hätten viele der ohnehin schon hoch verschuldeten Länder kaum Spielraum dafür, ihre Ausgaben zum Kampf gegen die Pandemie zu erhöhen. Insgesamt sei der Ausblick äußerst unsicher, da unklar sei, wie lange die Pandemie andauern werde und wann die Welt ausreichend mit Impfstoff versorgt sei.

21.20 Uhr: Protest an deutsch-französischer Grenze gegen Corona-Tests

Hunderte Menschen haben an der deutsch-französischen Grenze gegen die verschärften Corona-Regeln bei der Einreise nach Deutschland protestiert. Sie forderten ein Ende der Testpflicht für Pendler, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstagabend aus Sarreguemines (Saargemünd) im Département Moselle berichtete. Laut Polizei habe es 600 Teilnehmer gegeben, laut Organisatoren 1.000.

Mit der Einstufung des Verwaltungsbezirks Moselle als sogenanntes Virusvariantengebiet gelten die strengeren Regeln seit Anfang des Monats. Menschen aus dem Département müssen bei der Einreise in das angrenzende Rheinland-Pfalz und das Saarland einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Ein Schnelltest ist dabei ausreichend. Dies gilt auch für Pendler.

21.00 Uhr: Dutzende Festnahmen bei Anti-Lockdown-Protesten in London

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen sind in London dutzende Menschen festgenommen worden. Tausende Demonstranten marschierten am Samstag vom Hyde Park durch das Zentrum der britischen Hauptstadt. Nach dem Ende des Protestmarsches kehrten rund 100 Demonstranten in den Hyde Park zurück, lieferten sich Handgemenge mit Polizisten und bewarfen die Beamten mit Flaschen und Dosen. Bis zum Abend wurden nach Polizeiangaben 33 Menschen festgenommen, die meisten wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen.

Die derzeitigen Corona-Maßnahmen in England gelten seit Anfang Januar. Seither hat sich die Lage auch dank der erfolgreichen Impfkampagne deutlich verbessert und Premierminister Boris Johnson hat eine Lockerung der Auflagen in Aussicht gestellt.

20.10 Uhr: Tausende Kroaten und Serben demonstrieren gegen Corona-Restriktionen

Tausende Kroaten und Serben haben am Samstag ohne Mund-Nasen-Schutz gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. In Kroatien gingen in der Hauptstadt Zagreb sowie in Osijek und in den Adria-Städten Split, Dubrovnik, und Sibenik die Menschen auf die Straße. In Serbiens Hauptstadt Belgrad füllten die Demonstranten den zentralen Platz der Republik. In Belgrad wie auch im kroatischen Split bezeichneten die Demonstranten die Maskenpflicht als "Tyrannei".

19.45 Uhr: Strenge Regeln für Einreisende aus Polen treten in Kraft

Wegen der hohen Corona-Fallzahlen in Polen gelten ab Sonntag strenge Regeln für die Einreise nach Deutschland. Reisende aus Polen müssen an der Grenze einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Zudem gelten die ohnehin schon bestehenden Quarantäne-Regeln weiter. Zuvor hatte das Robert-Koch-Institut Polen als Corona-Hochinzidenzgebiet eingestuft.

Ausnahmen von den strengen Regeln gelten für Berufspendler und für Menschen, die in Deutschland Bildungsangebote wahrnehmen. Sie müssen sich künftig zwei Mal wöchentlich testen lassen. Berufspendler müssen an der Grenze eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers mit sich führen. In Polen gibt es seit einigen Wochen steigende Neuinfektionen. In dem Land trat am Samstag ein neuer Lockdown in Kraft. Er ist zunächst auf drei Wochen befristet.

19.00 Uhr: Rumänen demonstrieren mit extrem Rechten gegen Corona-Maßnahmen

In Rumäniens Hauptstadt Bukarest sowie fünf weiteren Städten sind am Samstag Tausende Menschen ohne Mund-Nasen-Schutz gegen Corona-Beschränkungen auf die Straße gegangen. In Bukarest sowie im siebenbürgischen Cluj (Kolozsvar/Klausenburg) gehörten prominente Mitglieder der neuen extrem rechten Parlamentspartei AUR zu den Teilnehmern der Kundgebungen. Häufig sichtbar waren auch religiöse Symbole. Viele christlich-orthodoxe Gläubige sind mit den Einschränkungen für Gottesdienste unzufrieden.

Demonstriert wurde auch im siebenbürgischen Brasov (Kronstadt), in den Städten Constanta und Galati sowie im westrumänischen Timsoara (Temeswar), das zu den größten Infektionsherden des Landes gehört. Die Polizei kündigte an, mit Bußgeldern gegen jene Demonstranten vorzugehen, die die Maskenpflicht und die Abstandsregeln verletzten.

18.30 Uhr: Griechenland verteilt ab April kostenlose Selbsttests

Griechenland will ab April kostenlose Selbsttests an alle Bürgerinnen und Bürger abgeben. Jede Person mit einer Sozialversicherungsnummer solle sich in einer Apotheke vier Tests pro Monat abholen können, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit. Positive Tests müssten dann an die Behörden gemeldet werden. Man sei das erste Land in Europa, das solche Selbsttests so leicht verfügbar mache und kostenlos ausgebe, so die Regierung.

17.30 Uhr: Söder plädiert für mehr Tempo bei den Erstimpfungen

Ministerpräsident Markus Söder will das Tempo bei den Erstimpfungen in Bayern beschleunigen. Söder sagte dem BR, künftig solle nur soviel Impfstoff für Zweitimpfungen zurückgehalten werden wie unbedingt nötig. Außerdem sollen die Abstände zwischen den beiden Impfungen soweit wie möglich ausgenutzt werden. Söder begründet das damit, dass schon die erste Impfung guten Schutz bietet. Grundsätzlich hält der bayerische Regierungschef die Anwendung der vereinbarten Notbremse für erforderlich, weil die Inzidenzwerte wieder schnell steigen. Zusätzliche Lockerungen hält Söder bestenfalls im Rahmen von Pilotprojekten für denkbar. Die Regierungschefinnen von Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, Manuela Schwesig und Malu Dreyer, plädieren für einen anderen Weg: Beide SPD-Politikerinnen wollen beim nächsten Bund-Länder-Treffen am Montag prüfen lassen, ob Urlaub in der näheren Umgebung oder Öffnungen der Außengastronomie für Kunden mit aktuellem Test ermöglicht werden sollen.

16.32 Uhr: Bayerischer Hausärzteverband gibt Ü70 Priorität

Aus Sicht der Hausärzte gehen die Beschlüsse des Impfgipfels vom vergangenen Freitag in die Richtige Richtung, nun auch die Praxen mit einzubeziehen. "Die Über-70-Jährigen hätten auch bei uns Priorität", sagte Markus Beier, Vorsitzender des bayerischen Hausärzteverbands, dem Bayerischen Rundfunk. Beier wies damit die Kritik der Patientenschützer zurück, die eine Ungleichbehandlung bei den Hausärzten befürchten.

Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hatte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gewarnt, dass die Einbeziehung der Hausarztpraxen dazu führen könnte, dass "die lebensrettende Impfpriorisierung für die Schwächsten zu Grabe getragen werde".

In Bayern werden ab dem 1. April die Hausarztpraxen in die Impfstrategie mit einbezogen. Nach Ansicht der Hausärzte könnte die Impfung deutlich beschleunigt werden, indem die Abstände zwischen Erst- und Zweitimpfung deutlich verlängert würden. Das sei laut Impfstoffherstellern möglich. Zudem sollten die Lagerbestände von Impfdosen aufgelöst und verimpft werden. Laut Beier lagerten derzeit rund 3,6 Millionen Impfdosen.

16.10 Uhr: Berliner Philharmoniker testen Konzertbetrieb

"Wir freuen uns sehr auf das Konzert der Berliner Philharmoniker mit Chefdirigent Kirill Petrenko am 20. März 2021 um 19 Uhr", heißt es auf der Seite der Berliner Philharmoniker. Die Freude gilt dem ersten Konzert des Orchesters vor 1.000 Zuhörerinnen und Zuhörern seit März vergangenen Jahres.

Die Veranstaltung ist Teil eines Pilotprojekts, das vom Berliner Senat initiiert wurde und an dem sich auch andere Berliner Kulturinstitutionen beteiligen. Ziel ist es, die Praktikabilität von Veranstaltungen in Verbindung mit SARS-CoV-2-Antigen-Tests zu prüfen und perspektivisch eine Möglichkeit zu finden, Kulturveranstaltungen vor Publikum durchführen zu können. Die Tests werden in Partnertestzentren oder direkt in der Philharmonie vorgenommen und sind für die Konzertgäste kostenlos.

15.55 Uhr Fürther Modell für Schnelltests

Die bestehende Corona-Schnelltest-Strategie der Stadt Fürth wird um Schnelltest-Möglichkeiten in einzelnen Fürther Apotheken erweitert. Getestet werden können laut Mitteilung alle symptomfreien Personen, die eine FFP2-Maske tragen. Das Ergebnis soll in der Regel nach 15 bis 30 Minuten vorliegen. Die Apotheken sollen damit das vorhandene Angebot im PCR-Testzentrum beziehungsweise Schnelltestzentrum Atzenhof ergänzen.

"Gerade auch im Hinblick auf mögliche Öffnungsstrategien in der Zukunft, unter anderem im Bereich Handel, Kultur, Sport und Gastronomie, werden Schnelltests mit Zertifikat noch eine ganz wichtige Rolle spielen", so der Gesundheitsreferent der Stadt, Markus Braun.

14.52 Uhr: 2.310 Neuinfektionen in Bayern

Die Zahl der in Bayern gemeldeten Corona-Neuinfektionen ist von gestern auf heute um 2.310 Fälle gestiegen. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle hat sich von gestern auf heute um 29 erhöht. Den höchsten Wert weist der Regierungsbezirk Oberpfalz mit 180,38 auf. Den niedrigsten Wert hat Unterfranken mit einem Inzidenzwert von 81,21. Innerhalb der einzelnen Kommunen gibt es enorme Unterschiede bei den Inzidenzwerten. So weist Kulmbach den höchsten Wert in Bayern auf. Er liegt bei 310,0. Den niedrigsten Inzidenzwert hat Neu-Ulm mit 35,39.

14.09 Uhr: Kassel: Querdenken-Demo eskaliert

Bei einer Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen in Kassel ist es am Samstag zu Zusammenstößen zwischen Teilnehmern und Polizisten gekommen. Bei dem Demonstrationszug der "Querdenken"-Gruppierung durch die Innenstadt kam es zu Angriffen auf die Einsatzkräfte der Polizei. Die wiederum setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein und hielten Wasserwerfer bereit.

Ein AFP-Reporter vor Ort berichtete über Rangeleien zwischen Polizisten und Demonstranten. Er schätzte die Zahl der Teilnehmer auf mehrere tausend. Die Demonstranten trügen weder Masken noch hielten sie sich an Abstandsregeln. Auf Spruchbändern sei unter anderem zu lesen: "Schluss mit dem Lockdown", "Söder weg" und "Merkel weg".

12.45 Uhr: Jeder zweite Erwachsene in Großbritannien gegen Corona geimpft

In Großbritannien hat bereits jeder zweite Erwachsene eine Corona-Impfung. "Ich bin absolut begeistert sagen zu können, dass wir nun die Hälfte aller Erwachsenen in Großbritannien geimpft haben", sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Samstag in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Mehr als 26 Millionen Menschen bekamen demnach eine erste Impfdosis gespritzt. Gut zwei Millionen erhielten auch schon die zweite Spritze. Großbritannien setzt auf rund zwölf Wochen Abstand zwischen erster und zweiter Dosis.

12.42 Uhr: SPD-Chefin: Zu früh für eine Prognose für Osterfeiertage

SPD-Chefin Saskia Esken nennt es mit Blick auf die Debatte über Corona-Einschränkungen "verfrüht, schon jetzt eine Prognose für die Osterfeiertage zu wagen, auch wenn wir uns alle ein Osterfest im Kreis von Freunden und Familienangehörigen wünschen". Es sei aber "hoch verantwortungsvoll, wenn jetzt in Bundesländern mit hohen und stark steigenden Inzidenzen Lockerungen infrage gestellt und sogar zurückgenommen werden", zitieren die Zeitungen der Funke Mediengruppe Esken.

12.31 Uhr: Landkreistagspräsident: Bald 120.000 Impfdosen pro Tag für Bayern

Mehr Impfstoff gegen das Coronavirus für Bayern: Rund 120.000 Impfdosen soll der Freistaat ab Ende April täglich erhalten. Das sagte der Landkreistagspräsident Christian Bernreiter (CSU) der "Passauer Neuen Presse". "Das ist deutlich mehr als eine Verdopplung der jetzt täglich zur Verfügung stehenden Impfdosen." Schon nach dem Impfgipfel am Freitag hatte Ministerpräsident Markus Söder 100.000 zusätzliche Impfdosen für Bayern angekündigt. Die Impfdosen sollen in der Grenzregion zu Tschechien eingesetzt werden, wo die Infektionszahlen besonders hoch sind. Neben Bayern erhalten auch Sachsen, Thüringen, das Saarland und Rheinland-Pfalz zusätzliche Impfdosen.

11.55 Uhr: Wirtschaft fordert kontrollierte Öffnungen und "Covid-Cockpit"

Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) fordert in der Corona-Krise eine Abkehr der Staatsregierung von zentral vorgegebenen Lockdowns. Die bayerischen Kommunen sollten wie in Baden-Württemberg die Möglichkeit zu kontrollierten Öffnungen haben, sagte Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl am Samstag in München der Deutschen Presse-Agentur. Der deutschen Politik insgesamt warf Gößl Ideenlosigkeit und Bürokratismus im Umgang mit der Krise vor: "Es fehlt die Ambition, die sagt: Lass uns Lösungen finden." Die zweite Kernforderung des BIHK vor der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Montag ist das Abrücken von den Inzidenzwerten als Hauptkriterium der Corona-Politik. "Wir brauchen ein Covid-Cockpit", sagte Gößl unter Verweis auf entsprechende Vorschläge des Robert Koch-Instituts für ein Stufenkonzept und die Schweiz, die sich bei ihrer Corona-Politik an vier Richtwerten orientiert.

11.46 Uhr: Knapp ein Fünftel der Unternehmen bietet Mitarbeitern Corona-Tests an

Knapp ein Fünftel der Unternehmen in Deutschland bietet einer Umfrage zufolge Beschäftigten regelmäßig Corona-Tests an. Weitere 28 Prozent wollen dies nach eigenen Angaben in Kürze tun. Das geht aus der Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag vorlag. Je größer die Unternehmen, desto häufiger gebe es bereits Teststrategien oder entsprechende Pläne. Insgesamt hätten rund die Hälfte der Unternehmen noch keine konkreten Pläne. Für fast ein Drittel von ihnen stelle sich die Testfrage allerdings derzeit nicht, da bei ihnen entweder ausschließlich im Homeoffice gearbeitet werde oder die Betriebe "im kompletten Lockdown" seien.

11.41 Uhr: Keine ausländischen Zuschauer bei Olympia erlaubt

Wegen der andauernden Corona-Pandemie dürfen ausländische Zuschauer nicht zu den diesjährigen Olympischen Sommerspielen in Tokio. Mit dieser Entscheidung wolle man den im Ausland lebenden Ticketinhabern "Klarheit" verschaffen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Reisepläne "anzupassen", teilten die Organisatoren der Spiele am Samstag in der japanischen Hauptstadt mit. Das Verbot für ausländische Zuschauer gilt demnach auch für die Paralympischen Spiele.

11.30 Uhr: Dänemark: Zwei Blutgerinnsel-Fälle nach Astrazeneca-Impfung

n Dänemark sind bei zwei Krankenhausmitarbeitern nach einer Astrazeneca-Impfung Behördenangaben zufolge Blutgerinnsel und Hirnblutungen aufgetreten. Eine der betroffenen Personen sei gestorben, teilt die für öffentliche Kliniken in Kopenhagen zuständige Behörde mit. Beide Krankenhausmitarbeiter seien weniger als 14 Tage nach ihrer Impfung krank geworden. Die dänische Arzneimittelaufsicht bestätigt, dass ihr zwei schwere Fälle gemeldet worden seien. Details nennt sie nicht. Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin sind in Dänemark weiterhin ausgesetzt. In Deutschland ist das Mittel nach einer mehrtägigen Unterbrechung wieder freigegeben. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte zuvor erklärt, sie sehe den Impfstoff weiter als sicher an. Zwar könne ein Zusammenhang zwischen einer Impfung und sehr seltenen Blutgerinnseln im Gehirn nicht definitiv ausgeschlossen werden. Man sei jedoch weiterhin der Ansicht, dass die Vorteile des Vakzins die Risiken überwögen.

11.13 Uhr: Pakistans Ministerpräsident positiv getestet

Pakistans Ministerpräsident Imran Khan ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums positiv auf Covid-19 getestet worden. Khan befinde sich zu Hause in Selbst-Isolation. Details wurden nicht genannt. Am Donnerstag war der 68-Jährige gegen Corona geimpft worden.

10.54 Uhr: Österreich macht Tempo beim europäischen Impfpass

Österreich will bei einem Treffen mit zwölf anderen europäischen Staaten den Grünen Pass für Reisefreiheit in Corona-Zeiten vorantreiben. Die Beratungen sollten noch vor Ostern stattfinden, kündigte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Samstag in Wien an. Teilnehmen sollen unter anderem Deutschland, Frankreich, Italien, Griechenland und Spanien. Die EU-Kommission will, dass der Ausweis zum 1. Juni einsatzbereit ist. Österreich und einige andere Länder drängen auf ein höheres Tempo. "Jede Abstimmung, die vorher stattfindet, wird dem Projekt helfen", sagte Köstinger. Dabei geht es neben rechtlichen Fragen auch darum, ob zum Beispiel die Quarantänepflicht sowohl im Ziel- wie im Herkunftsland entfällt oder wie viele Tests im Gastland nötig sind, damit eine ungehinderte Rückreise möglich ist.

10.49 Uhr: Patientenschützer kritisieren Beschlüsse zu Impfungen in Praxen

Patientenschützer kritisieren die von Bund und Ländern beschlossene Lockerung der Impfreihenfolge in den Hausarztpraxen. Wenn jetzt "auf mehr Flexibilität, weniger Starrheit und vorgezogene Impfungen in Hotspots" gesetzt werde, werde damit "die lebensrettende Impfpriorisierung für die Schwächsten zu Grabe getragen", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.Brysch betonte, die Einbeziehung der Hausarztpraxen könne zu einer Verschärfung der Ungleichbehandlung führen. "Deswegen muss fest geregelt werden, dass die Hausärzte in den nächsten Monaten allein den über 70-Jährigen ein Impfangebot machen dürfen", sagte der Patientenschützer.

10.18 Uhr: Rio de Janeiro schließt wegen Corona seine Strände

Wegen stark steigender Infektionszahlen hat der Bürgermeister der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro die Schließung der berühmten Strände der Stadt angeordnet. Die Infektionslage in der Stadt sei "sehr kritisch", begründete Eduardo Paes die Maßnahme am Freitag (Ortszeit). Er rief die Menschen dazu auf, zu Hause zu bleiben, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Brasiliens rechtsextremer Staatschef Jair Bolsonaro kritisierte das Strandverbot. Durch die Schließung der Strände würde den Menschen in Rio de Janeiro die Möglichkeit genommen, in der Sonne zu baden. "Vitamin D ist ein Weg zu verhindern, dass das Virus Sie ernsthaft betrifft", erklärte der rechtsextreme Präsident. "Und woher bekommen Sie Vitamin D? Von der Sonne."

In Brasilien nehmen die Infektionszahlen mit dem Coronavirus derzeit wieder stark zu. Seit Pandemie-Beginn wurden in dem südamerikanischen Land inzwischen mehr als 290.000 Infektionsfälle nachgewiesen. Mehr Ansteckungen verzeichnen nur die USA. Am Freitag meldeten die brasilianischen Behörden 2.815 neue Todesfälle durch das Coronavirus binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der Corona-Toten stieg damit auf über 90.000. In 25 der 27 brasilianischen Bundesstaaten beträgt die Auslastung der Intensivstationen bereits mehr als 80 Prozent. In Rio de Janeiro liegt diese Rate bei 95 Prozent.

10.02 Uhr: Marburger-Bund: Auch im Mai noch kein Wettereffekt

Marburger-Bund-Chefin Susanne Johna erwartet keine baldige Corona-Entspannung durch Sonne und Wärme: "Die Mutationen werden einen Frühjahrseffekt wie im vergangenen Jahr fast ganz zunichtemachen. Je höher sich die dritte Welle jetzt auftürmt, umso länger bleibt es kritisch", sagte Johna im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Ich befürchte, dass der Mai für die Infektionslage noch keine echte Besserung bringen wird. Und bevor nicht ein Viertel der Bevölkerung durchgeimpft ist, gibt es praktisch keinen epidemiologischen Effekt. Und da kommen wir erst im Mai hin." Zwar seien Ansteckungen an der frischen Luft viel seltener, und das Virus werde durch UV-Strahlung deaktiviert, so die Pandemie-Spezialistin. "Aber ich warne vor überzogenen Hoffnungen in einen baldigen saisonalen Anti-Corona-Effekt. In Florida ist fast das ganze Jahr Sommer. Auch dort gab es sehr hohe Zahlen."

08.23 Uhr: Ecuadors Gesundheitsminister nach 19 Tagen im Amt zurückgetreten

Nach nur 19 Tagen im Amt ist Ecuadors Gesundheitsminister Rodolfo Farfán zurückgetreten. Präsident Lenín Moreno ernannte am Freitag (Ortszeit) den Chirurgen Mauro Falconi zu Farfáns Nachfolger. Wegen eines Impf-Skandals war bereits Farfáns Vorgänger Juan Carlos Zevallos zurückgetreten. Er hatte eingeräumt, dass seine Mutter und weitere Menschen aus seinem Umfeld Corona-Impfstoffdosen erhalten hatten, die für Mitarbeiter im Gesundheitswesen reserviert waren.

07.35 Uhr: Ifo-Chef beklagt Fehlen proaktiver Politik im deutschen Corona-Management

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, vor einem "Stotter-Lockdown" gewarnt. "Ein Problem der Debatte und der aktuellen Politik besteht darin, dass nur in den Alternativen Öffnung versus Lockdown gedacht wird", sagte Fuest der "Augsburger Allgemeinen". Der Ökonom beklagte das Fehlen einer "proaktiveren Politik im Corona-Management" in Deutschland. Fuest kritisierte vor allem eine unzureichende Teststrategie. Entscheidend wäre es gewesen, Lockerungen an Testkonzepte zu binden, sagte er der Zeitung. Tatsächlich verfügbare Tests würden sichere und nachhaltige Öffnungen ermöglichen. Auch würden dadurch mehr Infektionen entdeckt.

07.14 Uhr: Mehrere Corona-Fälle in Trumps Privatclub Mar-a-Lago

Das Luxusresort Mar-a-Lago des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Florida ist wegen eines Corona-Ausbruchs teilweise geschlossen worden. Einige der Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Management des Clubs in einer E-Mail mit, aus der die "Washington Post" am Freitag zitierte. Aus diesem Grund würden der Beach Club und der Dining Room vorübergehend geschlossen. Wie viele Mitarbeiter erkrankt sind, teilte die Resort-Leitung nicht mit. Seit seinem Auszug aus dem Weißen Haus im Januar lebt Trump dauerhaft auf seinem Luxusanwesen Mar-a-Lago in Palm Beach.

07.08 Uhr: Rheinland-Pfalz will ab Montag Außengastronomie öffnen

In Rheinland-Pfalz soll ab Montag die Außengastronomie unter bestimmten Voraussetzungen in Regionen wieder öffnen dürfen, in denen die Inzidenz nicht 100 überschreitet. Es handle sich um "ein wichtiges Signal an die Gastronomie, die seit November geschlossen ist", erklärt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. "Wir sind aber auch der Überzeugung, dass es besser ist, die Menschen können bei schönem Wetter mit Abstand und Hygienekonzept Kaffee oder Eis im Gartenlokal genießen, statt einen 'Coffee to go' im Gedränge." Voraussetzung ist unter anderem ein gültiger negativer Schnelltest für Besucher. Der gemeinsame Besuch ist für maximal fünf Personen aus höchstens zwei Hausständen erlaubt und es besteht für Gäste und Personal eine Maskenpflicht. Eine Bewirtung darf ausschließlich am Tisch mit festem Sitzplatz erfolgen. Kontakte müssen erfasst werden und der Zutritt muss über eine Vorausbuchung gesteuert werden. Sollte die Inzidenz über 100 steigen, "greift die Notbremse".

06.44 Uhr: Intensivmediziner fordern erneuten Lockdown

Intensivmediziner haben eine Rückkehr zu einem bundesweiten Lockdown gefordert. Es müsse dringend gehandelt werden, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, der "Augsburger Allgemeinen". Die Sieben-Tage-Inzidenz könne in Deutschland ohne Eingreifen sehr schnell auf 200 steigen und zu deutlich höheren Intensivpatientenzahlen führen. Jetzt sei der Zeitpunkt, zu dem ein entspannter Sommer leichtfertig verspielt werden könnte, warnte Marx. Alles, was man sich jetzt erlaube, müsse später mit Zins und Zinseszins bezahlt werden. Die Chefin des Chefin des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, forderte: "Es muss definitiv die vereinbarte Notbremse gezogen werden, da darf es keine Ausnahmen geben." Weiter sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Ich rechne ab Ostern mit einer noch kritischeren Lage als zum Jahreswechsel."

06.38 Uhr: Dritter Lockdown in Teilen Frankreichs in Kraft

Wegen stark gestiegener Corona-Infektionszahlen gilt in Teilen Frankreichs seit heute zum dritten Mal seit Beginn der Pandemie ein Lockdown. Betroffen sind 16 Départements mit Großstädten wie Paris, Nizza, Le Havre und Lille. Dort müssen für vier Wochen fast alle Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs schließen. Auch die Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt. Dagegen beginnt die landesweite Sperrstunde nun um 19.00 Uhr und damit eine Stunde später als bisher. Premierminister Jean Castex hatte bei der Ankündigung des neuen Lockdowns in dieser Woche von "massiven" Maßnahmen gesprochen, um die dritte Corona-Welle zu brechen. In den betroffenen Gebieten schlagen viele Krankenhäuser wegen Überbelegung Alarm. Die Bewohner der betroffenen Départements dürfen ihre Regionen nur noch aus "zwingenden" Gründen verlassen. Anders als während der beiden ersten Lockdowns sind Spaziergänge außerhalb der einen Wohnung aber ohne zeitliche Begrenzung erlaubt, allerdings nur in einem Radius von zehn Kilometern.

06.32 Uhr: Mittelstand fordert Kurswechsel in Corona-Politik

Vor den Beratungen von Bund und Ländern am Montag hat der Bundesverband mittelständische Wirtschaft einen Kurswechsel in der Corona-Politik gefordert. In einem Brief an Kanzlerin Angela Merkel verweist Bundesgeschäftsführer Markus Jerger darauf, ganze Branchen wie das Tourismus- und Gastronomiegewerbe oder der Einzelhandel drohten auf Dauer wegzubrechen.

Außerdem habe sich die "einseitige Fixierung auf den Inzidenzwert" als falsch erwiesen. "Wir brauchen eine Abkehr vom Inzidenzwert hin zu einem Risikowert, der unterschiedliche Faktoren erfasst", schreibt Jerger in dem Brief an Merkel, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

06.26 Uhr: Bund will Corona-Hilfsprogramm verlängern

Der Bund will angesichts der anhaltenden Corona-Krise ein wichtiges Hilfsprogramm aufstocken und bis Jahresende verlängern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es um das Sonderprogramm der staatlichen Förderbank KfW, darunter den Schnellkredit. Das Sonderprogramm ist bisher bis zum 30. Juni befristet.

Zugleich sollen Kredithöchstbeträge angehoben werden. So sollen beim KfW-Schnellkredit die Kreditobergrenzen für Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten auf 1,8 Millionen Euro angehoben werden - statt bisher 800.000 Euro. Bei Firmen mit bis zu 50 Beschäftigten soll die Obergrenze auf 1,125 Millionen Euro steigen, bisher liegt sie bei 500.000 Euro. Der Kredithöchstbetrag für Betriebe mit bis zu zehn Mitarbeitern soll auf 675.000 Euro erhöht werden, statt 300 000 Euro. Die Maßnahmen sollen nach den Informationen von der KfW zum 1. April umgesetzt werden.

06.22 Uhr: Coronavirus laut Studie offenbar seit Oktober 2019 im Umlauf

Der Corona-Erreger Sars-CoV-2 hat einer Studie zufolge möglicherweise bereits Monate vor den ersten öffentlich bekannt gewordenen Krankheitsfällen existiert. US-Forscher kombinierten dafür mehrere Methoden zu einer Modellrechnung, die den Zeitraum zwischen Mitte Oktober und Mitte November 2019 als Rahmen für das erste Auftreten von Sars-CoV-2 festlegt. Die Wissenschaftler der University of California in San Diego und der University of Arizona präsentieren ihre Ergebnisse im Fachblatt "Science".

Der erste größere Ausbruch des Coronavirus wird zwar mit einem Fischmarkt im chinesischen Wuhan gegen Ende Dezember 2019 in Verbindung gebracht. "Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Markt-Cluster den Beginn der Pandemie markiert hat, da Covid-19-Fälle ab Anfang Dezember keine Verbindung zum Markt hatten", schreiben die Forscher in der Studie.

Dabei betonen die Experten auch den scheinbar deutlichen Einfluss von sogenannten Superspreader-Events mit einer großen Anzahl von Ansteckungen mit dem Coronavirus, durch die die Epidemie an Fahrt aufgenommen haben könnte.

06.00 Uhr: Umfrage: Verbraucher wollen sich nach dem Lockdown etwas gönnen

Fast die Hälfte der Verbraucher in Deutschland (44 Prozent) will sich nach einer Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey nach einem Abflauen der Corona-Pandemie etwas gönnen. Bei den unter 25-jährigen Konsumenten liegt der Anteil sogar bei über 60 Prozent, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Ganz oben auf der Liste der ins Auge gefassten "Verwöhn-Aktivitäten" liegen demnach Reisen und der Besuch von Restaurants oder Bars.

05.52 Uhr: RKI: 16.033 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 99.9

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Samstag 16.033 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 99,9(Vortag: 95,6). Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 207 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 74.565 Insgesamt wurden bislang knapp 2,65 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

04.50 Uhr: Weniger Lockerungen bei Kitas und Schulen gefordert

Die Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft(GEW) fordert Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten auf, bei ihrem Treffen am Montag das Thema Schule aufzunehmen und einen vorsichtigen Kurs zu vereinbaren. "Kanzlerin und Ministerpräsidenten müssen jetzt bei weiteren Öffnungsschritten für Schulen und Kitas auf die Bremse treten", sagte GEW-Chefin Marlis Tepe einem Vorabbericht des RedaktionsNetzwerk Deutschland zufolge. "Denn wer öffnen will, muss testen und impfen", setzte sie hinzu. "Das gilt insbesondere bei steigenden Inzidenzwerten und dem Blick auf die rasante Entwicklung der hochansteckenden und -gefährlichen Virusmutationen, die das Heranrollen der dritten Welle ankündigen." Bisher gebe es jedoch keine tragfähige und alltagstaugliche Test- und Impfstrategie, so die GEW-Chefin.

01.27 Uhr: Impfbereitschaft in der Bevölkerung wächst

Die Bereitschaft der Bevölkerung sich gegen Corona zu impfen wächst. 72 Prozent der Bürger stimmen einer Impfung zu, dies ergab eine Nielsen-Umfrage die im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller erstellt wurde und der Funke Mediengruppe vorliegt. Rund 1.000 Erwachsene wurden im Februar befragt. Besserverdienende und Ältere seien besonders impfwillig, einem Vorabbericht der Mediengruppe zufolge. Die Zustimmung zu den allgemeinen Corona-Maßnahmen lässt in der Bevölkerung unterdessen deutlich nach. Nur noch 66 Prozent beurteilen diese als angemessen.

00.01 Uhr: Hausärzte-Chef: "Die Praxen dürfen nicht zur Resterampe werden"

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hält die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz zur Impfung in Hausarzt-Praxen für unzureichend. "Die Praxen dürfen nicht zur Resterampe werden, wenn bei den Impfzentren was übrig ist," sagte Weigeldt der "Bild". Er kritisierte demnach die vorrangige Belieferung der weiter offen gehaltenen Impfzentren mit Vakzinen. Auch den auf den 5. April vorgezogenen Impf-Start in den Hausarztpraxen hält Weigeldt für zu spät. "Warum nicht jetzt sofort? Wir könnten direkt loslegen. Wir Hausärzte sind rund 50 .000 kleine Impfzentren, die bisher einfach außen vor gelassen wurden. Die Impfzentren arbeiten seit Dezember, ich seit 1983."

Freitag, 19. März 2021

23.35 Uhr: Weltweit mehr als 122 Millionen Infizierte und 2,8 Millionen Tote

Weltweit haben sich über 122,07 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind mehr als 2,82 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit über 29,71 Millionen Infektionen und 539.716 Toten.

23.20 Uhr: Leipzigs Adams wegen Quarantänebestimmungen nicht mehr im US-Aufgebot

Der US-amerikanische Fußball-Nationaltrainer Gregg Berhalter verzichtet bei den anstehenden Länderspielen wegen der derzeit geltenden Quarantänebestimmungen auf Tyler Adams von RB Leipzig. Der frühere Bundesligaprofi Berhalter strich den 22 Jahre alten Defensivspieler am Freitag aus dem Aufgebot für die Partien gegen Jamaika und Nordirland. Aus der Bundesliga nominiert sind weiterhin Giovanni Reyna (Borussia Dortmund), John Brooks (VfL Wolfsburg), Chris Richards (TSG Hoffenheim) und Josh Sargent (Werder Bremen). Dieses Quartett wird die US-Mannschaft nach dem Spiel am 25. März gegen Jamaika in Wiener Neustadt allerdings gemäß Absprache verlassen und bei der Partie drei Tage später in Nordirland nicht mehr dabei sein. Der Weltverband FIFA hat eine vorübergehende Regelung erlassen, die es den Vereinen erlaubt, ihre Spieler für internationale Einsätze nicht abzustellen, wenn die Profis nach ihrer Rückkehr mindestens fünf Tage in Quarantäne verbringen müssten.

23.10 Uhr: Patientenschützer kritisieren Lockerung der Impfpriorität in Arztpraxen

Patientenschützer kritisieren die von Bund und Ländern beschlossene Lockerung der Impfreihenfolge in den Hausarztpraxen. Wenn jetzt "auf mehr Flexibilität, weniger Starrheit und vorgezogene Impfungen in Hotspots" gesetzt werden, werde damit "die lebensrettende Impfpriorisierung für die Schwächsten zu Grabe getragen", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Die Einbeziehung der Hausarztpraxen könne zu einer Verschärfung der Ungleichbehandlung führen. "Deswegen muss fest geregelt werden, dass die Hausärzte in den nächsten Monaten allein den über 70-Jährigen ein Impfangebot machen dürfen", sagte Brysch. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn müsse dies verbindlich klarstellen.

22.15 Uhr: Kassenärzte-Chef Gassen - "Wir impfen nun weiter in Slow Motion"

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat auf die Impfgipfel-Beschlüsse von Bund und Ländern zurückhaltend reagiert. "An der grundlegenden Situation ändert der Beschluss nichts. Wir impfen weiter in Slow Motion", sagte Gassen dem Wirtschaftsmagazin "Business Insider". Während laut Gassen die Kanzlerin die wichtige Rolle der Niedergelassenen erkannt habe, setzten die Länder weiterhin auf die Impfzentren. Die würden auch im Grundsatz eine ordentliche Arbeit machen. "Die Impfzentren haben nun einmal Kapazitätsgrenzen, die von manchen Ländern nur schlicht tapfer ignoriert werden. Da setzt sich der Föderalismus am Ende durch."

21.35 Uhr: Ärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt hofft auf mehr Impfstoff

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hofft auf mehr Impfstoff-Lieferungen im Laufe des frühen Sommers. Aktuell sei schon mal gut, dass ab der 14. Kalenderwoche etwa eine Million Impfdosen in den Arztpraxen verimpft werden könnten. Das sagte Reinhardt im Rundschau Magazin im BR Fernsehen. Dass die Priorisierung dann weitgehend den Hausärzten überlassen sein wird, erachtet Reinhard nicht als Problem. Der Patient könne davon ausgehen, dass der Arzt gut entscheiden könne, wer von seinen Patienten tatsächlich am gefährdetsten ist. „Natürlich ist es schwierig, wenn man nicht genug hat und priorisieren muss. Das macht nicht immer Spaß. Aber ich glaube, die Menschen haben dafür Verständnis. Und ich weiß aus dem persönlichen Gespräch mit vielen Patienten, dass sie sich darauf verlassen, dass wir das gut machen. Und, ich glaube, insofern ist der Arzt damit nicht überfordert."

21.20 Uhr: Coronatest falsch positiv: Hannover 96 darf Quarantäne vorzeitig verlassen

Die Corona-Quarantäne des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 ist wegen eines fehlerhaften Befundes vorzeitig aufgehoben wurden. Die PCR-Tests aller Spieler und Teammitglieder, einschließlich des zunächst positiv getesteten Japaners Genki Haraguchi, seien in den vergangenen Tagen negativ gewesen, teilte 96 am Freitagabend mit. Die zuständigen Behörden hoben die angeordnete häusliche Isolation deshalb wieder auf.

21.10 Uhr: Italien beschließt neue Corona-Hilfen: Milliardenspritze fürs Impfen

Italiens neue Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi hat am Freitag ihr erstes großes Finanzpaket im Kampf gegen die Corona-Krise in Höhe von rund 32 Milliarden Euro vorgelegt. Damit will Rom die von der Pandemie stark geschwächten Wirtschaftszweige wie den Tourismus in den kommenden Monaten weiter unterstützen. Außerdem sollen der Arbeitsmarkt stabilisiert und die Impfkampagne beschleunigt werden. "Wir sind uns bewusst, dass dies nur eine teilweise Antwort ist", sagte Regierungschef Draghi am Freitag vor der Presse in Rom. Aber es sei das Beste, was möglich sei. Eingeplant seien unter anderem fast fünf Milliarden Euro zur Stärkung des Gesundheitssektors, besonders des Impf-Programms, und für Sicherheit, erläuterte Finanzminister Daniele Franco. Etwa acht Milliarden Euro sollten in den Arbeitsmarkt fließen sowie für den Kampf gegen Armut ausgegeben werden.

20.55 Uhr: Bundesregierung stuft Polen ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Polen als Hochinzidenzgebiet ein. Ab Sonntag ist die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen grenzenden Nachbarland nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag im Internet bekanntgab.

20.45 Uhr: Italien peilt bis April 500.000 Impfungen pro Tag an

Italien will im kommenden Monat eine halbe Million Impfungen pro Tag vornehmen. "Wir werden im April jeden Tag 500.000 Menschen impfen und wollen die Zahl im Mai und Juni weiter erhöhen", sagt Ministerpräsident Mario Draghi.

20.25 Uhr: Britische Zeitungsmitarbeiter bleiben nach der Pandemie im Homeoffice

Die Beschäftigten eines großen britischen Zeitungsverlags werden auch nach der Corona-Pandemie überwiegend von zuhause arbeiten. Der Verlag Reach, zu dem die Boulevardtitel "Daily Mirror", "Daily Express" und "Daily Star" sowie zahlreiche Regionalzeitungen gehören, kündigte am Freitag an: "Wir werden mehr in unsere Strategie und unseren Journalismus investieren und weniger in Gebäude." Diejenigen, die weiterhin im Büro arbeiteten, würden in Zentren zusammengezogen, teilte Reach mit: "Kollegen werden entweder zuhause-basiert sein oder hauptsächlich von zuhause arbeiten mit regelmäßiger Büro-Anwesenheit, und rund ein Viertel dauerhaft Büro-basiert in einem unserer 15 Zentren im ganzen Land arbeiten." Während der seit einem Jahr andauernden Pandemie haben die meisten Journalistinnen und Journalisten in Großbritannien von zuhause aus gearbeitet und nur wenige in den Redaktionsräumen.

20.05 Uhr: Johnson mit AstraZeneca geimpft

Der britische Premierminister Boris Johnson erhält seine erste Impfdosis des Mittels von AstraZeneca und ruft seine Landsleute auf, sich auch impfen zu lassen. Er habe gar nichts gespürt, sagt der 56-Jährige nach der Impfung in einem Londoner Krankenhaus. "Es war sehr gut, sehr schnell." Wer den Impfaufruf erhalte, solle diesem folgen: "Es ist das Beste für Sie, das Beste für Ihre Familie und für alle anderen."

19.50 Uhr: Hausärzte fordern frühere Praxis-Impfungen

Der Hausärzteverband kritisiert den geplanten Starttermin für Impfungen in den Praxen als zu spät. Es sei unerklärlich, warum Hausärzte "erst irgendwann im April einsteigen und dann auch nur übrig gebliebenen Impfstoff verimpfen sollen", sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. "Wir stehen zum Impfen bereit - und wollen keine Resterampe werden."

19.10 Uhr: Ende April erhalten Praxen mehr Impfstoff als Impfzentren

Aus den erwarteten Liefermengen in dem Bund-Länder-Beschlusspapier geht hervor, dass gegen Ende April die Arztpraxen mehr Impfstoff erhalten dürften als die Impfzentren. In der 14. Kalenderwoche - die am 05. April mit Ostermontag beginnt - sollen die Zentren demnach 2,25 Millionen Dosen und die Praxen knapp 998.000 erhalten. In den darauffolgenden Wochen erhalten dann die Praxen der Vorhersage zufolge zunehmend mehr Impfstoff. Dessen Menge soll in der 17. Kalenderwoche ab dem 26. April 3,17 Millionen erreichen.

18.55 Uhr: Kanzlerin Merkel: "Werden Notbremse ziehen müssen"

Bundeskanzlerin Angela Merkel hält die Rücknahme von Öffnungen angesichts des Infektionsgeschehens für unumgänglich. "Wir sehen, dass die Situation sich sehr schwierig entwickelt", sagt sie. Dafür habe man die Rücknahme von Öffnungen bei einer Inzidenz von über 100 vereinbart. "Wir werden leider auch von dieser Notbremse Gebrauch machen müssen." Sie hätte sich gewünscht, dass dies nicht nötig werde. "Aber das wird nicht möglich sein", betont sie mit Blick auf das Bund-Länder-Treffen am Montag.

16.51 Uhr: Kretschmer - Alle Öffnungen an negative Tests koppeln

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert einer Zeitung zufolge die Kopplung aller Öffnungen an einen negativen Corona-Test. "Wir brauchen eine breite Teststrategie", sagt der CDU-Politiker der "Welt" einem Vorabbericht zufolge. Spätestens nach Ostern solle auch der Präsenzunterricht an den Schulen an Tests gekoppelt werden. "Wir haben mit den Schnelltests doch ein neues technologisches Mittel. Das sollten wir nutzen." Weitere Lockerung lehne Kretschmer angesichts der dritten Infektionswelle ab.

16.34 Uhr: Lauterbach kritisiert Werbung für Oster-Urlaubsflüge

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat Werbung für Flüge in den Osterurlaub kritisiert. "Ich finde es verantwortungslos, dass die Reisewirtschaft jetzt die Werbetrommel für den Osterurlaub in der Sonne schlägt", sagte et dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Reisen seien "das perfekte Einfallstor" für Mutationen des Coronavirus, die auch Geimpften und schon Erkrankten Probleme machen könnten. Darüber müsse sich "jeder klar sein, der in ein Flugzeug steigt".

Mit Blick auf einen möglichen Mallorca-Urlaub erklärte Lauterbach, die Urlauber würden sich in einer "fatalen Scheinsicherheit" wiegen. Weil die Inzidenzen dort so niedrig seien, seien auch die Auflagen derzeit nicht besonders streng. "Es ist zu befürchten, dass die Osterferien auf Mallorca zu einem neuen Ischgl werden", erklärte der SPD-Politiker. Er forderte deshalb eine Pflicht zum Schnelltest für Reiserückkehrer und eine 14-tägige Quarantäne bei einem positiven Testergebnis.

16.23 Uhr: Gericht kippt Fünf-Personen-Regel bei Kontaktbeschränkungen in Niedersachsen

Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat in einem Eilverfahren eine starre Fünf-Personen-Obergrenze in den Regelungen über die Corona-Kontaktbeschränkungen in Niedersachsen gekippt. Die darin ebenfalls festgelegte Regel, wonach maximal Mitglieder von zwei Haushalten zusammenkommen dürfen, ließen die Richter in ihrer Entscheidung unangetastet. Geklagt hatte ein Familienvater mit drei Kindern über 14 Jahren.

Der Mann argumentierte, dass er mit seiner Frau und seinen Kindern bereits die Obergrenze von fünf Personen erreiche. Es sei der Familie somit unmöglich, weitere Menschen zu treffen. Ausnahmen von der Fünf-Personen-Regeln sind nur für Kinder unter 14 Jahren definiert, diese zählen dann nicht. Für ältere Haushaltsmitglieder gilt das nicht.

Die Richter gaben dem Kläger Recht. Die Regel sei "unangemessen", betonten sie. Die Formulierung in der entsprechenden Verordnung schließe alle Haushalte, in denen fünf Menschen im Alter von 15 Jahren und mehr lebten, von "gemeinsamen sozialen Kontakten" aus. Überhaupt nicht berücksichtigt werde darin außerdem die Situation von Haushalten, zu denen ohnehin mehr als fünf Menschen gehörten.

16.04 Uhr: Schweiz verschiebt Lockerungen

Die Schweiz schiebt die ursprünglich für kommende Woche geplante Lockerung der Corona-Beschränkungen auf. Für weitere Öffnungen sei das Risiko eines unkontrollierten Anstiegs der Fallzahlen derzeit zu groß, teilt die Regierung mit. Die einzige Ausnahme macht die Regierung bei privaten Treffen. Im Hinblick auf Ostern seien Zusammenkünfte im Familien- und Freundeskreis in Innenräumen mit maximal zehn statt wie bisher fünf Personen wieder möglich. Eine Verschärfung der Maßnahmen werde ins Auge gefasst, wenn die 14-Tages-Inzidenz die Marke von 350 pro 100.000 Einwohner übertreffe. Gegenwärtig liege dieser Wert bei gut 200.

15.52 Uhr: Regierung stimmt Bürger auf schärfere Maßnahmen ein

Die Bundesregierung hat die Bürger vor den neuerlichen Bund-Länder-Beratungen am Montag auf die mögliche Rückkehr zu schärferen Maßnahmen in der Corona-Pandemie eingestimmt. Deutschland bewege sich im Schnitt auf einen Inzidenzwert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen zu, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Der jüngst von Bund und Ländern gefasste Beschluss sage ganz klar, was bei einer über mehrere Tage andauernden Inzidenz von über 100 auf den Stand vor dem 7. März zurückgedreht werden müsse. "Natürlich wird das eines der Themen am Montag sein", sagte Seibert: "Dabei wird man die Situation, in der wir stecken, betrachten müssen."

Die deutlich ansteckendere Virusvariante B.1.1.7 sei mit einem Anteil von über 70 Prozent inzwischen dominierend, fügte Seibert hinzu. Ein höhere Zahl von Infizierten bringe auch eine höhere Zahl von schweren Verläufen mit sich. Der Regierungssprecher fügte hinzu: "Wir haben schon jetzt die Situation - wenn auch moderat - dass die Belegung der Intensivstationen wieder steigt."

"Das sind alles keine guten Nachrichten", betonte Seibert. "Und wir sehen um uns herum in Europa viele dramatische Beispiele einer dritten Welle mit zum Teil viel höheren Inzidenzen im weit dreistelligen Bereich." Diese Gefahr bestehe auch für Deutschland.

15.43 Uhr: Thüringer Ex-Regierungschef Althaus schon im Februar geimpft

In Thüringen sorgt die frühzeitige Corona-Impfung des früheren Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU) für Aufsehen. Das Gesundheitsministerium in Erfurt bestätigte, dass der 62-Jährige Anfang Februar in einem Pflegeheim in Heiligenstadt geimpft wurde, dessen Aufsichtsrat Althaus angehört.

Zuvor hatten Medien darüber berichtet. Laut MDR Thüringen gehörte Althaus damals nicht zu jener Gruppe, der eine Impfung laut Prioritätenliste zustand. Zu dem Zeitpunkt wurden vorrangig ab 80-Jährige sowie Mitarbeiter von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geimpft. Der einstige Regierungschef wollte sich am Freitag auf Anfrage nicht dazu äußern. Auch von dem betroffenen Heim war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Eine Ministeriumssprecherin sagte, es gebe keine Handhabe gegen Impfvordrängler. Für eine Ahndung fehlten entsprechende Vorschriften. Allerdings sei das Vordrängeln bei knappen Impfstoffen «moralisch falsch». Althaus war von 2003 bis 2009 Regierungschef in Thüringen.

15.03 Uhr: Skandinavier bleiben beim Astrazeneca-Stopp

Dänemark belässt es wie Norwegen und Schweden erst einmal dabei, dass vorübergehend niemand im Land mit dem Impfstoff von Astrazeneca gegen Covid-19 geimpft wird. Trotz des positiven Bescheids der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hält Deutschlands nördlicher Nachbar an einem noch bis nächste Woche geltenden 14-tägigen Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat fest. Dies geschehe aus einem Vorsorgeprinzip heraus, sagte der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung Sundhedsstyrelsen, Søren Brostrøm, in Kopenhagen.

Ähnliche Signale waren nach der EMA-Ankündigung bereits am Donnerstagabend aus Stockholm und Oslo gekommen. Deutschland und einige andere Länder hatten den Einsatz des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca dagegen wiederaufgenommen.

14.54 Uhr: Gericht - Corona-Einschränkungen berechtigen nicht zu Miet-Kürzungen

Betreiber von Geschäften können wegen Corona-Einschränkungen keinen Mietmangel geltend machen und damit die Miete reduzieren. Das Oberlandesgericht Frankfurt bestätigtedie gerichtliche Verurteilung einer Geschäftsbetreiberin zur vollen Mietzahlung.

Die Mieterin eines Geschäfts in Bad Homburg hatte im ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr die Gewerberäume wegen Corona-Beschränkungen von Mitte März bis Mitte April gar nicht und ab dem 20. April nur eingeschränkt nutzen können. Die Umsätze brachen ein. Auf die Bitte einer Mietminderung ging die Vermieterin nicht ein, woraufhin die Betreiberin von April bis Juni die Miete nur teilweise zahlte.

Die Vermieterin klagte daher die ausstehende Miete ein. Das Landgericht gab der Klage statt, die Berufung vor dem OLG hatte keinen Erfolg. Die vertraglich geschuldete Miete sei aus keinem rechtlichen Grund reduziert worden, erklärte das Gericht. Das Geschäft habe keinen zur Mietminderung berechtigen Mangel.

14.45 Uhr: Astrazeneca-Vize warnt vor weiteren Lieferproblemen

Der deutsche Vizechef des Pharmakonzerns Astrazeneca hat vor weiteren Lieferproblemen beim Corona-Impfstoff gewarnt. "Ich kann nichts versprechen", sagte der stellvertretende Konzernchef Klaus Hinterding im RBB-Inforadio. Es sei "schwierig, definitive Zusagen zu machen bei einem so komplexen Prozess wie der Herstellung eines Impfstoffes", sagte er weiter: "Dass es dort natürlich auch mal Schwierigkeiten gibt bei der Produktion, das verwundert mich überhaupt nicht."

Der Konzern kommuniziere "mit den entsprechenden Behörden transparent über Liefermengen, damit Sicherheit besteht und die zugesagten Impfungen auch verimpft werden können", sagte Hinterding. Astrazeneca steht derzeit wegen massiver Lieferrückstände an die EU in der Kritik.

14.37 Uhr: Kretschmann kündigt schärfere Corona-Auflagen an

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat wegen der steigenden Infektionszahlen eine Verschärfung der Corona-Auflagen angekündigt. "Damit muss man rechnen, dass Dinge zurückgenommen und verschärft werden", sagte Kretschmann in Stuttgart. Angesichts vieler Ansteckungen in Kitas und Schulen könne es zudem sein, "dass wir da auch was ändern müssen", erklärte Kretschmann vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Politik am kommenden Montag.

14.29 Uhr: Im Landkreis Regensburg ab Montag wieder Distanzunterricht

Wegen der aktuellen Inzidenz von 106,7 hat das Landratsamt Regensburg für kommende Woche Distanzunterricht in allen Schulen im Landkreis angekündigt. Lediglich für die Abschlussklassen aller weiterführenden und beruflichen Schulen findet Wechsel- beziehungsweise Präsenzunterricht mit Mindestabstand von 1,5 Metern statt, so das Landratsamt. Ob ab der kommenden Woche generell strengere Corona-Regeln gelten, könne man noch nicht sagen, da der Inzidenzwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegen muss. Erst dann - in der Regel am "Tag 4" - veröffentlicht der Landkreis eine amtliche Bekanntmachung. Das wäre im Landkreis Regensburg dann am Montag.

14.22 Uhr: Beschlussentwurf - Arztpraxen könnten nach Ostern Impfstoff bekommen

Kurz vor dem Impfgipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten sind Details der Pläne aus dem Kanzleramt bekannt geworden. Demnach könnten in der 14. Kalenderwoche rund 1,02 Millionen Dosen an die Hausarztpraxen ausgeliefert werden. In der Woche nach dem 12. April sollten dann 1,22 Millionen Dosen ausgeliefert werden dies ist laut Kanzleramt auch ohne angekündigte Zusatzlieferungen von Biontech möglich.

Diese zusätzlichen Dosen, von denen insgesamt 580.000 auf Deutschland entfallen, sollen zudem nach Vorstellung des Kanzleramts auch bevorzugt für Impfungen in Hotspots eingesetzt werden - insbesondere in den Grenzregionen zum französischen Département Moselle und an der Grenze zu Tschechien.

Bei der vorgesehene Impfreihenfolge soll es dem Entwurf zufolge bleiben. "Im April werden die Impfstoffmengen noch knapp sein", heißt es dort. "Daher bleibt es notwendig, zunächst die besonders gefährdeten Personen entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Impfreihenfolge zu impfen."

14.05 Uhr: Von der Leyen sieht hohe Hürden für Sputnik V in EU

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht einem Medienbericht zufolge hohe Hürden für eine Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik V in der Europäischen Union. "Bislang wurde für Sputnik noch gar kein Antrag auf Zulassung gestellt, wir sind erst in einem vorbereitenden Stadium, in dem die Firma erst mal Daten liefert", zitieren die Zeitungen der Funke Mediengruppe von der Leyen.

Zudem müsse es für jedes von der EU-Arzneimittelagentur EMA zugelassene Vakzin von der Behörde autorisierte Fabriken geben. "An den aktuellen Problemen mit Astrazeneca sieht man, wie wichtig die Fragen sind: Ist der Hersteller auch in der Lage, den Impfstoff in den Mengen zu liefern? Wo sind die Fabriken, was sind die Zusagen?" Bislang habe sie "überhaupt keinen Beleg gesehen, dass es für den Sputnik-Impfstoff entsprechende Produktionskapazitäten gäbe".

13.52 Uhr: KMK-Präsidentin Ernst gegen Testpflicht für Schüler

Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) ist gegen eine Corona-Testpflicht für Schülerinnen und Schüler. "Ich setze im ersten Schritt auf die Eigenverantwortung der Eltern und die Unterstützungsbereitschaft der Lehrkräfte", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz dem Bayerischen Rundfunk (BR). Eine Pflicht wie in Österreich könne "noch größere Akzeptanzprobleme" hervorrufen.

Grundsätzlich gelte: "Jeder durchgeführte Test ist ein weiterer Schutz." Wegen der späten Zulassung und Lieferengpässen seien Selbsttests aber noch nicht überall verfügbar. Die Länder arbeiteten "mit Hochdruck" daran. Laut Ernst sollten die Schulen so lange wie möglich geöffnet bleiben. Man tue Kindern "etwas an", wenn Schulen monatelang geschlossen blieben.

13.38 Uhr: Kretschmann lässt sich als erster Ministerpräsident impfen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich als erster deutscher Regierungschef gegen das Coronavirus impfen lassen. Der 72-Jährige ließ sich am Freitag in einem Impfzentrum in Stuttgart den gerade wieder zugelassenen Impfstoff von Astrazeneca spritzen. Allerdings ließ er seiner Frau Gerlinde den Vortritt. Mit seinen 72 Jahren ist Kretschmann impfberechtigt. Man habe den Termin bereits vergangene Woche vereinbart, sagte sein Sprecher.

13.35 Uhr: Umfrage: Finnen sind auch in Corona-Zeiten die glücklichsten Menschen

Ihrem Glück kann offenbar selbst die Corona-Pandemie nichts anhaben: In einer Erhebung unter fast 150 Ländern haben sich die Finnen einmal mehr als die glücklichsten Menschen der Welt erwiesen. Sie eroberten den Spitzenplatz des im Auftrag der Vereinten Nationen erhobenen Weltglücksberichts (World Happiness Report) bereits zum vierten Mal in Folge, auf den Plätzen zwei und drei folgen Dänemark und die Schweiz. Überhaupt dominieren europäische Länder an der Spitze: Unter den Top Ten findet sich als einziges nicht-europäisches Land Neuseeland auf Platz neun. Deutschland erreicht seinerseits den 13. Platz, was einen Sprung nach vorn bedeutet: Im vergangenen Jahr wurde die Bundesrepublik noch auf Platz 17 geführt. Auf dem letzten Platz landete Afghanistan.

13.22 Uhr: Tschechien bekommt Antikörper-Cocktail gegen Corona

Die Ärzte im stark von der Pandemie betroffenen Tschechien erhalten eine neues Medikament gegen das Coronavirus. Die erste Lieferung des Antikörper-Cocktails Regeneron werde in den nächsten Tagen erwartet, sagte Ministerpräsident Andrej Babis nach Angaben der Agentur CTK am Freitag. Das Gesundheitsministerium in Prag hat bereits eine Notfallzulassung für das Medikament erteilt, mit dem auch der frühere US-Präsident Donald Trump behandelt worden war. Bereits seit Februar wird in Tschechien ein anderes Antikörper-Präparat, Bamlanivimab, eingesetzt. Tschechien kämpft mit einer dramatischen dritten Welle. Die Menschen dürfen ihren Bezirk nur in Ausnahmefällen verlassen.

13.10 Uhr: Nur über 55-Jährige sollen Astrazeneca in Frankreich erhalten

In Frankreich sollen nur noch Menschen im Alter über 55 Jahre den Impfstoff von Astrazeneca erhalten. Das empfahl die Gesundheitsbehörde (HAS) des Landes am Freitag in Paris. Grund für die Empfehlung sind Berichte über lebensgefährliche Blutgerinnsel nach Impfungen jüngerer Menschen.

12.55 Uhr: Entwurf: Grenzregionen erhalten zusätzliche Impfdosen

Deutsche Grenzregionen zu Tschechien, Tirol und Frankreich sollen zusätzliche Corona-Impfdosen erhalten. Das geht aus dem Beschluss-Entwurf für die heutige Bund-Länder-Schalte um Impfen hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Deutschland erhält danach aus einer zusätzlichen BioNTech-Lieferung über die EU 580.000 Dosen, von denen ein erheblicher Teil an die Regionen verteilt werden soll. Hintergrund ist die starke Verbreitung der britischen oder südafrikanischen Virus-Varianten in Tschechien, der französischen Region Moselle und Tirol. 270.000 zusätzliche Impfdosen sollen genutzt werden, um die Hausärzte schneller einzubeziehen.

12.32 Uhr: Auch Ständige Impfkommission befürwortet Astrazeneca

Wie die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) kommt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland zu dem Schluss, dass der Corona-Impfstoff von Astrazeneca weiter eingesetzt werden kann. "Der Nutzen der Impfung überwiegt die gegenwärtig bekannten Risiken", teilte die Stiko am Freitag mit. Weiter hieß es, dass die ihr vorliegenden Daten zu den bekannt gewordenen seltenen Fällen einer Thromboseform ein sogenanntes Sicherheitssignal zeigten. Noch gebe es aber keine Gewissheit. "Die Stiko wird alle zu erwartenden Daten genau verfolgen, fortlaufend prüfen und bewerten." Sollte sich die Notwendigkeit ergeben, die Gruppen einzuschränken, für die der Impfstoff als geeignet angesehen wird, werde die Stiko dies in einer aktualisierten Impfempfehlung "umgehend berücksichtigen und bekanntmachen".

12.31 Uhr: Ermittlungen gegen Norwegens Regierungschefin wegen Corona-Verstoßes

Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg hat bei Feierlichkeiten zu ihrem 60. Geburtstag mutmaßlich gegen die in ihrem Land geltenden Corona-Vorschriften verstoßen. Die Regierungschefin hatte ihren runden Geburtstag Ende Februar im größeren Familienkreis im Skiort Geilo gefeiert. Dafür versammelten sich in zwei Fällen mehr als zehn Personen, zum einen bei einem Essen in einem Restaurant, bei dem Solberg wegen Augenproblemen nicht selbst dabei war, zum anderen zum Sushi-Essen in einer gemieteten Wohnung einen Tag später. Das Problem: Die Teilnehmerzahl überschritt die zu dem Zeitpunkt in Norwegen erlaubte Obergrenze für solche Versammlungen. Dafür entschuldigte sich Solberg am Donnerstagabend. "Ich hätte es besser wissen müssen", sagte sie dem Rundfunksender NRK.

12.01 Uhr: Steinmeier ehrt Biontech-Gründer

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu mehr Mut und weniger Verzagtheit im Kampf gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. «Gerade jetzt, gerade jetzt im Angesicht der dritten Welle, ist nicht die Zeit für Resignation und Selbstmitleid», sagte er am Freitag bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin. Steinmeier zeichnete sie für ihre herausragende Leistung bei der Entwicklung des ersten Covid-19-Impfstoffs, der in der EU zugelassen wurde, aus. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war bei der Verleihung im Schloss Bellevue. Natürlich seien Fehler gemacht worden, die aufgearbeitet werden müssten, sagte der Bundespräsident. "Aber wir verbrauchen wahrlich viel Kraft auf der Suche nach dem Schuldigen des Tages. Kraft, die wir als Gesellschaft an anderer Stelle brauchen." Jetzt helfe doch nur eines, betonte Steinmeier: "Mehr und schneller impfen - mit allen Mitteln die wir haben. Das ist das Gebot der Stunde! Mit Mut, mit Klugheit, mit einem guten Stück mehr Pragmatismus.»"

12.00 Uhr: Nürnberger Kirchen läuten für Corona-Tote

Zum bayerischen Trauerakt für die Todesopfer der Corona-Pandemie im Freistaat am kommenden Dienstag (23. März) lassen die Nürnberger Innenstadtkirchen um 14 Uhr fünf Minuten lang ihre jeweils tiefsten Glocken läuten. "n der christlichen Tradition drückt das Läuten der größten Glocke die Verbundenheit mit den Trauernden aus", sagte der Pfarrer von St. Egidien, Martin Brons, am Freitag. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat für nächsten Dienstag auch eine Trauerbeflaggung an allen staatlichen Dienstgebäuden im Freistaat angeordnet. Die Gemeinden, Landkreise und Bezirke und alle anderen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts werden gebeten, "in gleicher Weise zu verfahren", teilte die Staatskanzlei am Freitag mit.

11.56 Uhr: Kultusminister weiterhin für offene Schulen

Die Schulen in Deutschland sollen nach dem Willen der Kultusminister der Länder so lange wie möglich offengehalten werden. Dabei sollten Lehrkräfte im Präsenzunterricht zugleich Vorrang beim Impfen bekommen. Auf diese gemeinsame Position haben sich die Ministerinnen und Minister bei Beratungen in der Kultusministerkonferenz (KMK) verständigt, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Beschluss hervorgeht. "Für die Kinder und Jugendlichen ist der Schulbesuch für ihre weitere Bildungsbiografie von entscheidender Bedeutung", sagte die brandenburgische Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Britta Ernst (SPD). Viele litten unter der Pandemiesituation.

  • Zum Artikel "Stichtag: Was gilt kommende Woche in Schulen und Kitas?"

11.26 Uhr: Frankreichs Regierungschef will mit Astrazeneca-Impfung Vertrauen stärken

Um das Vertrauen der Bevölkerung nach der zeitweisen Aussetzung des Astrazeneca-Impfstoffs wieder zu stärken, will sich der französische Ministerpräsident Jean Castex einem Medienbericht zufolge noch am Freitag das Vakzin verabreichen lassen. Castex werde mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns am frühen Nachmittag im Militärkrankenhaus Begin in der Nähe von Paris geimpft, berichtet der TV-Sender BFM. Castex hatte einen solchen Schritt am Donnerstag angekündigt, als die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Wiederaufnahme der Impfungen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff empfohlen hatte.

11.08 Uhr: Spahn: Deutschland könnte Sputnik-V-Impfstoff auch ohne EU bestellen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kann sich einen nationalen Alleingang bei der Bestellung des russischen Impfstoffs Sputnik V vorstellen. Man sei auf verschiedenen Ebenen in engem Austausch mit der russischen Seite, sagt der CDU-Politiker. "Ich kann mir auch gut vorstellen, dass wir Verträge schließen - auch zügig schließen." Voraussetzung sei aber, dass man Klarheit über die verfügbaren Mengen haben müsse. "Ich bin tatsächlich sehr dafür, dass wenn die Europäische Union jetzt nicht da auch was macht, dass wir es dann national machen."

10.57 Uhr: Astrazeneca liefert zwei bis drei Millionen Dosen weniger als erwartet

Auch Deutschland ist von den Lieferproblemen von Astrazeneca betroffen. Deutschland erwarte im zweiten Quartal etwa 15 Millionen Impfdosen von dem britisch-schwedischen Konzern, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. "Das sind zwei bis drei Millionen Dosen weniger, als wir eigentlich erwartet hatten."

10.37 Uhr: Saarland fordert mehr Impfstoff für Hotspot-Grenzregionen

Vor den Beratungen von Bund und Ländern zur Impfstrategie fordert Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans mehr Impfdosen für Regionen, die an europäische Hotspot-Länder grenzen. "Ich erhoffe mir vom Impfgipfel, dass wir von der EU - wie versprochen - zusätzliche Impfdosen für Hotspots in den Grenzregionen bekommen", sagt der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Wir haben im Saarland mit unserer Nähe zu Frankreich einen hohen Anteil der südafrikanischen Variante des Virus." Um zu verhindern, dass sich neue Gefahren über ganz Deutschland ausbreiteten, solle man am besten die Impfquote auf lokaler Ebene erhöhen. "Das Gleiche gilt für betroffene Grenzgebiete in Sachsen, Thüringen und Bayern."

10.31 Uhr: RKI-Vize: Ostern nur im engsten Kreis verbringen

RKI-Vize-Präsident Lars Schaade warnt vor schwierigen Wochen. "Es ist sehr gut möglich, dass wir um Ostern eine ähnliche Lage haben wie vor Weihnachten mit sehr hohen Fallzahlen, sehr vielen schweren Verläufen mit Todesfällen und Krankenhäuser, die stark belastet sind", sagt Schaade. Er appelliert an die Menschen, ihre Kontakte zu reduzieren und sich an die Hygieneregeln zu halten. "Verbringen Sie die Ostertage nur im engsten Kreis", sagt Schaade. "Ich bitte Sie auch, verzichten sie auf Reisen im In- und Ausland."

10.29 Uhr: Arbeitgeber-Präsident: Müssen Haus- und Betriebsärzte impfen lassen

"Nur durch eine Beschleunigung des Impftempos wird sich das wirtschaftliche und soziale Leben in absehbarer Zeit wieder normalisieren", sagt Arbeitgeber-Präsident Rainer Dulger kurz vor dem Impfgipfel. "Aus dem Bummelzug muss jetzt ein Sprinter werden." So schnell wie möglich müssten niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte eingebunden werden. "Alleine mit den Impfungen in den Impfzentren werden wir den entstandenen Rückstand nicht aufholen können."

10.26 Uhr: Lauterbach fordert schnellen Lockdown

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert angesichts exponentiell steigender Infektionszahlen die Rücknahme von Öffnungen. "Wir müssen zurück in den Lockdown", sagt er. Dies müsse möglichst schnell umgesetzt werden. Aufgrund der aktuellen Zahlen werde Deutschland bereits Mitte April wieder mehr als 200 Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen haben. Neben der Inzidenz von 200 werde es auch eine Überlastung der Intensivstationen geben. Er verlangt zudem, alle Reisenden müssten bei der Rückkehr getestet werden.

10.20 Uhr: Neuer Höchstwert: Mehr als 10.000 Neuinfektionen in Ungarn

Ungarn verzeichnet mit 10.759 Corona-Neuinfektionen einen neuen Rekord. Auch die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle in Verbindung it dem Virus sei mit 213 auf einen Höchstwert gestiegen, teilt die Regierung mit. Die hohen Infektionszahlen belasteten auch die Krankenhäuser, wo derzeit mehr als 10.000 Covid-19-Patienten behandelt würden, sagt Ministerpräsident Viktor Orban im Hörfunk. Dank der Impffortschritte gebe es aber eine gute Chance für einen Sommer ohne Corona-Einschränkungen. In diesem Zusammenhang bekräftigte er seine Unterstützung für die Nutzung chinesischer und russischer Impfstoffe, die Ungarn als erstes Land der Europäischen Union genehmigt hat und einsetzt.

10.07 Uhr: Spahn: "Müssen Öffnungsschritte vielleicht zurücknehmen"

Bundesgesundheitsminister Spahn dämpft die Hoffnungen auf weitere Öffnungsschritte. "Die steigenden Fallzahlen können bedeuten, dass wir in den können Wochen keine weiteren Öffnungsschritte vornehmen können. Im Gegenteil vielleicht sogar Schritte rückwärts gehen müssen", sagt Spahn. "Wir werden noch einen langen Atem brauchen", so Spahn mit Blick auf die wieder stark steigenden Infektionen mit dem Coronavirus. Spahn tritt außerdem für einen früheren Beginn der Impfungen in den Hausarztpraxen ein. Die Gesundheitsminister der Länder hatten vorgeschlagen, spätestens ab dem 19. April damit zu beginnen. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir früher in den Hausarztpraxen beginnen können", sagt Spahn.

Zum Artikel "Spahn hält Rücknahme der Öffnungen für möglich"

09.40 Uhr: Greifswalder Forscher finden Thrombose-Ursache

Greifswalder Forscher haben einem Medienbericht zufolge offenbar die Ursache für Hirnthrombosen nach einer Astrazeneca-Impfung gefunden. Demnach löst das Vakzin bei einigen Menschen einen Abwehrmechanismus aus, wie der NDR berichtet. Bei der Untersuchung der Proben hätten die Experten der Uni Greifswald festgestellt, dass der Impfstoff die Blutplättchen aktiviere. Das passiere normalerweise im Körper nur bei einer Wundheilung, wenn das Blut gerinne und die Wunde verschließe. Durch die Impfung werde bei einigen Patienten ein Mechanismus aktiviert, der zur Bildung von Blutgerinnseln im Gehirn führe. Da der Mechanismus so klar identifiziert worden sei, habe auch eine gezielte Behandlungsmöglichkeit entwickelt werden können. Betroffenen könnte nun ein Wirkstoff verabreicht werden, der gegen die Thrombose helfe, so der NDR. Eine Behandlung mit dem Wirkstoff sei allerdings nur nach der Bildung eines Blutgerinnsels möglich, nicht vorsorglich.

09.17 Uhr: Dänemark: Lockerungen der Corona-Maßnahmen

Dänemark befindet sich angesichts niedriger Neuinfektionszahlen seit einigen Wochen auf dem Weg vom strikten Lockdown nach und nach hin zur Lockerung der Corona-Maßnahmen. Jüngere Schüler konnten bereits am 8. Februar in ihre Klassenzimmer zurückkehren, seit Anfang März ist unter anderem auch der Großteil des Einzelhandels wieder offen. Restaurants, Cafés, Kneipen und Fitnessstudios bleiben dagegen zunächst bis einschließlich Ostern geschlossen. Däninnen und Dänen dürfen sich ab Montag wieder mit bis zu 10 Menschen unter freiem Himmel treffen. Die Obergrenze für organisierte und draußen stattfindende Sport-, Freizeit- und Vereinsaktivitäten wird dann zudem von 25 auf 50 Teilnehmer angehoben, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am späten Donnerstagabend nach einer Einigung mit den Parlamentsparteien mitteilte.

Die Neuinfektionszahlen sind in Dänemark seit Mitte Dezember stark gesunken. Derzeit liegen sie auf die Bevölkerung heruntergerechnet in etwa auf dem Niveau von Deutschland. Auch die bisherigen Lockerungen der Maßnahmen haben die dänischen Zahlen bisher nicht wieder wesentlich in die Höhe schießen lassen.

09.15 Uhr: Von der Leyen: Impf-Zielmarke bis Ende des Sommers nicht gefährdet

Trotz der Verzögerungen im Zusammenhang mit dem Astrazeneca-Impfstoff ist EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach eigenen Worten "äußerst zuversichtlich", dass das Ziel eingehalten werden könne, bis Ende des Sommers 70 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Union zu impfen. Zum russischen Impfstoff Sputnik V sagt sie der italienischen Zeitung "La Repubblica", dieser werde noch geprüft. Was den anhaltenden Streit mit den USA und Großbritannien über Vakzin-Exporte angeht, so sagte von der Leyen, die EU und die Regierung in London stünden in Kontakt. Details zu ihren Gesprächen mit Premierminister Boris Johnson will sie nicht nennen. Sie plädiert aber für "mehr Offenheit" und gegenseitiges Vertrauen.

09.07 Uhr: Bayern prüft Produktion von russischem Sputnik-Impfstoff

Bayern prüft die Produktion des russischen Impfstoffs Sputnik V. Gesundheitsminister Klaus Holetschek sagt beim Besuch eines Unternehmens in Schwaben, wenn das Mittel in der Europäischen Union zugelassen werde, würde er sich freuen, wenn es auch aus Bayern kommen könnte. Das Unternehmen R-Pharm investiert nach eigenen Angaben derzeit mehr als 30 Millionen Euro in eine impfstofftaugliche Produktion.

  • Corona-Impfstoffe: Wie gut sind sie und wie werden sie geprüft?

08.50 Uhr: Ramelow will sich bei Impfgipfel für Sputnik V einsetzen

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow will sich bei dem Impf-Gipfel von Bund und Ländern für den russischen Impfstoff Sputnik V starkmachen. "Wir plädieren erst mal dafür, dass wir wieder in Ruhe in das Verimpfen von Astrazeneca einsteigen können. Und ich persönlich plädiere auch dafür, dass die Bundesregierung jetzt die Vorverträge für Sputnik V fertig macht", sagt der Linken-Politiker in der ARD. Es sei einfach notwendig, dass man in Deutschland auch dieses Vakzin nutzen könnte, wenn es die europäische Arzneimittelbehörde EMA zulasse. Aber man dürfe nicht warten, bis es die EMA erst zugelassen habe. "Bei anderen Vakzinen haben wir das auch nicht gemacht." Vorbehalte gegen den russischen Impfstoff habe er nicht. "Es geht darum, dass wir viel mehr Vakzine brauchen." Andere europäische Staaten seien schon längst bei Vorbereitungen oder sogar bei Verimpfungen mit Sputnik V wie Ungarn und die Slowakei.

08.35 Uhr: Ethikrat-Vorsitzende plädiert für mehr Flexibilität beim Impfen

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, plädiert für mehr Flexibilität bei der Impf-Reihenfolge. Die Priorisierung dürfe "kein Knebel" sein, sagt sie in der ARD. Das Impfen müsse mit einem gewissen Pragmatismus und mit Flexibilität laufen. "Wir alle wissen, dass wir jetzt schnell voranschreiten müssen, damit wir dann die Priorisierung gar nicht mehr brauchen und öffnen können." Noch, und gerade jetzt in der dritten Welle sei es "richtig und wichtig", zunächst die zu schützen, die am meisten gefährdet seien. "Gleichzeitig müssen wir Meter machen." Sobald genug Impfstoff vorhanden sei, sollte man daher in die niedergelassenen Praxen gehen und dort den Ärzten "ein bisschen Ermessenspielraum" geben. Es hapere nicht an den ethischen Maßstäben als solche, sondern an der Umsetzung. Eine Herausforderung sei etwa der Datenschutz. Dieser dürfe nicht ignoriert werden. Man müsse ihn aber funktionaler machen und anpassen "an das, was jetzt passiert und nicht das, wovor wir uns vor 20 Jahren Sorgen gemacht haben".

08.20 Uhr: Patientenschützer fordern bessere Impfchancen für Pflegebedürftige

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat vor dem Impfgipfel in Berlin mehr Aufmerksamkeit für schwerkranke und pflegebedürftige Menschen gefordert. Rund 400.000 Menschen hätten keine Chance, eines der etwa 400 Impfzentren aufzusuchen, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch. "Diese Patienten sind immobil und größtenteils hochbetagt." Es sei "überfällig, dass die Länder den daheim Lebenden ein Impfangebot machen." Ohne eine Einbindung der 50.000 Arztpraxen, könne dies nicht gelingen. Die sogenannte aufsuchende Impfungen eigneten sich "als Vorlauf für den flächendeckenden Start in den Arztpraxen".

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Bundesländer beraten am Freitagnachmittag in einer digitalen Konferenz über das weitere Vorgehen bei der Impfkampagne. Dabei wird es unter anderem um die Einbindung der Hausärzte gehen und den wieder zugelassenen Impfstoff von Astra-Zeneca.

08.10 Uhr: Schwesig will grünes Licht für Urlaub in Deutschland

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zeigt wenig Verständnis dafür, "dass jetzt wieder der Mallorca-Urlaub dem Urlaub im eigenen Land aus epidemiologischen Gründen vorgezogen wird". Das verstehe niemand, sagt die SPD-Politikerin im Deutschlandfunk. Warum etwa eine Familie im Auto von Rostock nicht etwa auf den Darß an der Ostseeküste fahren könne, wohl aber eine Reise nach Mallorca möglich sei, "das hat die Bundesregierung noch nicht plausibel erklärt". Schwesig plädiert dafür, wenigstens kontaktlosen Urlaub zu ermöglichen.

07.40 Uhr: RKI meldet Corona-Zahlen für Nürnberg, Fürth und Erlangen nach

Nachdem das Robert-Koch-Institut (RKI) gestern im Verlauf des Tages keine Daten für einzelne Städte und Gemeinden gemeldet hat, gibt es nun wieder aktuelle Zahlen: Der Sieben-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist in Nürnberg weiterhin steigend: Wie das RKI heute mitteilt, liegt der Wert in Nürnberg aktuell bei 147,2. Mitte der Woche betrug er 134,3, vor einer Woche (12.3.) waren es 100,3. Deshalb gelten seit Dienstag in Bayerns zweitgrößter Stadt wieder die Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr. Außerdem bleiben Bekleidungsgeschäfte in der Innenstadt geschlossen.

In Fürth ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts der Sieben-Tage-Inzidenz wieder auf 134,6 gesunken, Mittwoch betrug er noch 150,2. Auch in Fürth gelten inzwischen strengere Auflagen, wie die Ausgangssperre und die Schließung des Einzelhandels.

In Erlangen bewegt sich der Inzidenzwert um die 60, auch heute liegt dieser bei 60,4, Anfang der Woche betrug er 68,4 am Mittwoch 58,7.

07.15 Uhr: Sachsen-Anhalt will Oster-Urlaub im eigenen Bundesland ermöglichen

Die Einwohner Sachsen-Anhalts sollen an Ostern innerhalb des eigenes Bundeslandes sowohl reisen als auch Unterkünfte buchen können. Das sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der "Bild-Zeitung". "Ich kann doch niemandem erklären, warum der gleiche Hausstand, der ohnehin zusammen wohnt, sich nicht mit den Kindern ins Auto setzen und in eine Ferienwohnung im eigenen Bundesland fahren darf", so Haseloff zur Begründung.

Der CDU-Politiker warnte davor, die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung durch nicht nachvollziehbare Regeln zu verspielen. "Wenn wir Regeln machen, die keiner versteht und viele ignorieren, erreichen wir auch nichts", sagte Haseloff. Neben Ferienwohnungen will Haseloff den Einwohnern seines Bundeslandes auch das Reisen in Wohnmobilen erlauben.

05.50 Uhr: Holetschek fordert bundesweite Regelung für Impfungen durch Hausärzte

Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern fordert Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eine schnelle bundesweite Regelung für Corona-Impfungen durch Hausärzte. "Die Einbindung der Ärzteschaft in die Regelversorgung wäre ein starkes Signal", sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Deutschen Presse-Agenur. Er hoffe sehr, dass sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten an diesem Punkt bei ihrer Telefonkonferenz am Freitag einigen könnten.

Der Impfgipfel sollte eigentlich schon am Mittwoch stattfinden, war dann aber wegen der Aussetzung des Präparats von Astrazeneca auf Freitag verschoben worden.

  • Der Impfgipfel Live ab 14.55 Uhr

05.30 Uhr: Inzidenzwert liegt jetzt bundesweit bei 95,6

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 17.482 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich auf 95,6. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 226 weitere Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 74.358. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,629 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

Donnerstag, 18. März 2021

20.15 Uhr: Spahn: Astrazeneca-Impfungen sollen Freitag wieder beginnen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte in Berlin, Ziel von Bund und Ländern sei es, am Freitag die Astrazeneca-Impfungen wiederaufzunehmen. Spahn reagierte damit auf die Erklärung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu sehr seltenen Thrombosefällen nach der Impfung mit dem Mittel des schwedisch-britischen Konzerns.

Die "Ereignisse", die zur Aussetzung geführt haben, würden in einer Ergänzung zum Aufklärungsbogen berücksichtigt.

19.20 Uhr: Neuer Lockdown für Paris und Teile Frankreichs

Wegen stark gestiegener Corona-Infektionszahlen verhängt Frankreich einen neuen Lockdown über den Pariser Großraum und über andere Teile des Landes, vor allem Nordfrankreichs. Dort müssen ab Freitag um Mitternacht für einen Monat alle nicht unentbehrlichen Geschäfte schließen und es gelten verschärfte Ausgangsbeschränkungen. Dies kündigte Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend in Paris an. Betroffen sind unter anderem die Hauptstadtregion Ile de France und die an Belgien grenzende Region Hauts-de-France.

18.50 Uhr: Mehrere Länder wollen ab Freitag wieder mit Astrazeneca impfen

Zypern wird die Impfungen mit Astrazeneca am Freitag wiederaufnehmen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Ähnliche Ankündigungen kommen von Litauen und Lettland. Auch Italiens Ministerpräsident Mario Draghi kündigte an, dass sein Land die Impfungen mit Astrazeneca wieder aufnehmen werde.

18.30 Uhr: Schweden behält zunächst Astrazeneca-Impfstopp bei

Schweden hält vorerst weiter an dem Stopp der Astrazeneca-Impfungen fest. Man benötige "einige Tage", um die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zu prüfen, sagt der Leiter der schwedischen Gesundheitsbehörde, Johan Carlson.

18.20 Uhr: USA bestätigen Pläne für Impfstoff-Export an Kanada und Mexiko

Die USA wollen Impfstoff-Dosen mit Mexiko und Kanada teilen. Die Pressesprecherin des Präsidialamts, Jen Psaki, bestätigt mit einer entsprechenden Ankündigung eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters. Die Vereinbarung sei noch in Arbeit, sagt sie.

18.10 Uhr: Johnson lässt sich "morgen mit Astrazeneca impfen"

Der britische Premierminister Boris Johnson kündigt an, sich am Freitag mit Astrazeneca impfen zu lassen. Das Mittel sei sicher, sagt er auf einer Pressekonferenz.

17.40 Uhr: Sauter weist Korruptionsvorwürfe zurück

Der ehemalige bayerische Justizminister Alfred Sauter (CSU) weist in der Maskenaffäre alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. "Die mir unterstellte 'Bestechung' für meine Abgeordnetentätigkeit ist ebenso wie die angebliche Verkürzung von diesbezüglichen Steuern abenteuerlich und konstruiert. Sie basiert auf Unterstellungen, die nicht zutreffen", heißt es in einer Erklärung Sauters, die sein Rechtsanwalt verbreitete.

Die Generalstaatsanwaltschaft München führt gegen den 70-jährigen Sauter wegen eines Anfangsverdachtes Korruptionsermittlungen. Die Ermittlungen stehen in Zusammenhang mit dem Ankauf von Corona-Schutzmasken durch die öffentliche Hand. Beamte des Bayerischen Landeskriminalamtes hatten am Mittwoch unter anderem Sauters Landtagsbüro durchsucht.

Die CSU-Spitze hatte von Sauter verlangt, dass er seine Parteiämter niederlegt. Sauter sitzt im Präsidium der Christsozialen und ist seit einem Vierteljahrhundert Kreisvorsitzender im schwäbischen Günzburg.

Außer gegen Sauter wird auch noch gegen den mittlerweile aus der CSU ausgetretenen Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein ermittelt, der ebenfalls aus dem Landkreis Günzburg stammt. Ferner gibt es in dem Strafverfahren drei weitere Beschuldigte. Für alle gilt bis zum Abschluss des Verfahrens die Unschuldsvermutung.

17.37 Uhr: Würzburger Gericht - Kein Impf-Vorrang für Diabetiker

Ein Diabetes-Patient aus dem Raum Würzburg, der um einen vorrangigen Corona-Impftermin kämpft, ist mit seiner Klage vor dem Verwaltungsgericht Würzburg gescheitert. Er und sein Anwalt Chan-jo Jun hatten einen Impftermin bis Ende März 2021 erreichen wollen. Das Gericht hat den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung heute jedoch abgelehnt.

Der Antragsteller, so heißt es in der Begründung, habe keinen Anordnungsanspruch glaubhaft machen können. Der 45-jährige Antragsteller hatte argumentiert, dass er aufgrund von Vorerkrankungen nach hoher Priorität impfberechtigt sei und vor diesem Hintergrund einen Impftermin für Impfberechtigte der 2. Prioritätsstufe mit hoher Priorität in der Altersgruppe der unter 65-Jährigen erhalten müsse. Laut Verwaltungsgericht kann ein solcher Anspruch jedoch weder aus den Bestimmungen der Coronavirus-Impfverordnung, noch unmittelbar aus dem Grundgesetz hergeleitet werden.

17.25 Uhr: EMA - Astrazeneca-Impfstoff ist sicher

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca ist laut Europäischer Arzneimittelagentur (EMA) sicher. Es sei keine Verbindung der Impfung mit der Erhöhung des Risikos von Blutgerinnseln bei Menschen festgestellt worden, erklärte EMA-Direktorin Emer Cooke in Amsterdam. Zugleich habe eine Verbindung mit bestimmten Fällen aber auch nicht definitiv ausgeschlossen werden können. Deshalb werde eine Warnung vor möglichen seltenen Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in die Liste der möglichen Nebenwirkungen aufgenommen. Insgesamt überwiege der Nutzen des Präparates die Risiken, sagte Cooke.

Mehrere europäische Länder haben die Corona-Schutzimpfungen mit Astrazeneca ausgesetzt. In Deutschland war dies am Montag der Fall. Grund dafür waren neue Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, dass es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handele. Die EMA hatte das Präparat des britisch-schwedischen Herstellers Ende Januar als dritten EU-weiten Impfstoff zur Zulassung empfohlen. Die EU-Kommission hatte es daraufhin zugelassen.

  • Zum Artikel: "EMA empfiehlt Einsatz von Astrazeneca-Impfstoff"

17.14 Uhr: Kretschmann will sich mit Astrazeneca-Präparat impfen lassen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will sich am Freitag gegen das Coronavirus impfen lassen. Er erhält seine Spritze im Impfzentrum in der Stuttgarter Liederhalle, wie das Staatsministerium mitteilte. Mit seinen 72 Jahren ist Kretschmann impfberechtigt.

Die Regierung will den Impftermin des Regierungschefs auch als Werbung für den Impfstoff des Herstellers Astrazeneca nutzen. Wenn Astrazeneca zugelassen sei, werde sich Kretschmann damit impfen lassen, so ein Sprecher. Falls nicht, werde Kretschmann den Impfstoff erhalten, der vorrätig sei.

Derzeit sind Impfungen mit Astrazeneca wegen ungeklärter Fragen zu Nebenwirkungen ausgesetzt. An diesem Donnerstag wollte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) bekannt geben, ob sie weiter an dem Präparat festhält.

Kretschmann hatte bereits vor kurzem bereits betont, dass er sich mit Astrazeneca impfen lassen würde. "Na klar, lasse ich mich damit impfen, weil ich glaube, wenn ich Covid bekomme, sind die Nebenwirkungen weit gravierender als ich die bei der Impfung überhaupt bekommen kann", hatte er in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" gesagt.

16.46 Uhr: Bundesländer diskutieren über Exportstopp bei Impfstoffen und Sputnik-Zulassung

Mehrere Ministerpräsidenten fordern eine rasche Ausweitung der Corona-Impfstoffproduktion in Deutschland und machen sich für einen Exportstopp für solche Vakzine aus der EU stark. "Ich bin sehr dafür, über einen Exportstopp nachzudenken", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Video-Schalte der Länderchefs. Niemand verstehe, dass in der EU nicht genug Impfstoff da sei, aber Vakzine aus Europa überall hin exportiert würden. Söder verwies auf wieder steigende Corona-Zahlen in Deutschland. Dagegen helfe das Impfen als zentraler Faktor: "Die Wahrheit liegt eindeutig in der Impfdose."

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte, ein Ausbau der Produktionskapazitäten für Impfstoffe hierzulande sei wichtig, weil das Impfen der entscheidende Hebel gegen Corona sei. Und niemand wisse, ob in Zukunft nicht weitere Pandemien drohten, auf die Deutschland besser vorbereitet sein müsse. "Ob das ein Exportstopp sein muss von heute auf morgen, das weiß ich nicht", so Müller, der Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist: "Aber es wird im Moment exportiert in Länder mit eigenen Produktionskapazitäten, die beim Impfen weiter sind als wir. Das muss man nicht verstehen."

Müller und Söder, aber auch andere Ministerpräsidenten sprachen sich angesichts der Impfstoffknappheit für eine rasche Zulassung des russischen Vakzins Sputnik V aus. "Wir brauchen jeden Impfstoff, den wir kriegen können", sagte Müller.

16.37 Uhr: Müller will bei Corona-Maßnahmen nicht "auf den Langsamsten warten"

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) will bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht immer auf eine Abstimmung zwischen allen Ländern warten. "Wir müssen sehen, dass wir nur gemeinsam diese Krisensituation beherrschen", sagte Müller, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, nach einer Video-Schalte der Länderchefs: "Ich sage hier aber auch ganz klar: Ich will nicht mehr auf den Langsamsten warten."

Dafür gebe es zwei, drei Beispiele. "Das ist einerseits diese Luca-App oder eine andere", sagte Müller. Es müsse doch möglich sein, sich darauf zu verständigen, wie sich Öffnungsschritte mit digitalen Plattformen sicherer machen ließen: "Und ich sage hier klar: Wenn das nicht abschließend zu einem Ergebnis kommt in unserer Runde, mache ich es auf eigene Rechnung mit dieser App. Ich will nicht mehr warten."

Ähnlich sei es bei der Einbindung der Hausärzte in den Impfprozess. Niemand wolle morgen die Impfzentren aufgeben, "aber wenn Ministerpräsidenten sagen, wir wollen einen Teil unserer Kapazitäten nutzen, um schneller an die Haus- und Betriebsärzte heranzugehen, muss uns das möglich gemacht werden. Da will ich auch nicht mehr warten."

16.20 Uhr: Britische Behörde für weitere Verwendung des Astrazeneca-Impfstoffs

Die britische Arzneimittelbehörde hat sich für die weitere Verwendung des Coronavirus-Impfstoffs von Astrazeneca ausgesprochen. Nach einer Überprüfung gemeldeter Fälle von Blutgerinnseln bei einigen Patienten nach der Impfung erklärte die Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (MHRA): "Die Empfehlung der MHRA bleibt, dass der Nutzen des Vakzins gegen Covid-19 weiterhin jegliche Risiken überwiegt und dass die Allgemeinheit weiterhin ihre Impfung erhalten sollte, wenn sie dazu eingeladen ist." 

In Großbritannien sei die Komplikation mit Blutgerinnseln in weniger als einem Fall auf eine Million Impfungen aufgetreten. Nicht nachgewiesen sei, ob das Vakzin die Reaktion ausgelöst habe, erklärte die Behörde.

16.01 Uhr: Sicherheitslücke machte Zehntausende Corona-Befunde abrufbar

Durch eine Sicherheitslücke konnten Unbefugte auf Befunde von Corona-Tests zugreifen. Der Chaos Computer Club (CCC) geht davon aus, dass 136.000 Ergebnisse von mehr als 80.000 Betroffenen sowie persönliche Daten frei einsehbar waren. Betroffen war laut CCC eine vom österreichischen Unternehmen Medicus AI zur Verfügung gestellte Software namens Safeplay für Testzentren, die von mehreren Betreibern eingesetzt wird. Die Organisation informierte daraufhin das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Medicus AI erklärte, man sei am 11. März vom BSI über die Sicherheitslücke informiert worden. Diese habe ermöglicht, "dass eingeloggte Nutzer mit IT-Kenntnissen die Befunde anderer Nutzer abrufen konnten". Dem Unternehmen zufolge wurde die Lücke allerdings nur bei sechs Personen ausgenutzt und binnen Stunden geschlossen. Die betroffenen Personen hatten sich beim Testzentrum-Betreiber 21Dx testen lassen, der in München sitzt und Kunde bei Medicus AI ist. Dieser bestätigte, die betroffene Software "an vielen mobilen und stationären Covid-Teststellen im gesamten Bundesgebiet" zu nutzen. Die betroffenen Nutzer seien direkt informiert worden.

15.43 Uhr: Söder für Astrazeneca-Impfangebote ohne EMA-Zustimmung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will auch ohne eine offizielle Zulassung am Einsatz des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca festhalten. "Ich würde es auch nicht wegschmeißen, auch wenn es nicht zugelassen wird", sagte der CSU-Chef nach der digitalen Länderkonferenz in München. Auch ohne eine Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) müsse geprüft werden, ob dann Impfungen "auf eigenes Risiko" möglich wären.

Söder betonte, er mache sich große Sorgen, wie sehr Astrazeneca auch im Falle einer Wiederzulassung noch gewollt werde. Es habe ja schon vor der Aussetzung in dieser Woche viel Skepsis gegenüber dem Vakzin gegeben. Sollte die EMA Astrazeneca wieder zulassen, sei er daher in jedem Fall für eine größtmögliche Flexibilität. Über die Hausärzte könnte der Impfstoff dann schnell und auch mit der notwendigen individuellen Beratung sowie Nachsorge verabreicht werden.

15.32 Uhr: Kurz erwartet baldige Aufhebung der Grenzkontrollen

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) rechnet mit einem Abbau der stationären Grenzkontrollen an der deutschen Grenze zum österreichischen Bundesland Tirol innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen. Bundesinnenminister Horst Seehofer habe ihm signalisiert, dass er die Kontrollen so schnell wie möglich schrittweise zurückführen wolle, sagte Kurz nach einem Gespräch mit dem CSU-Politiker in Berlin: "Ich gehe davon aus, dass wenn das Infektionsgeschehen sich in Tirol weiter so gut entwickelt, dass das in den nächsten ein bis zwei Wochen hoffentlich der Fall sein wird."

Die Bundesregierung hatte die stationären Kontrollen an der Grenze zu Tirol und Tschechien erst am Mittwoch um zwei Wochen verlängert. Das hatte zu scharfer Kritik in Tirol geführt. Die Maßnahme sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte Landeschef Günther Platter (ÖVP). Er setze darauf, dass die Europäische Kommission und die österreichische Bundesregierung ein Ende dieser "ungerechtfertigten Schikane" gegen Tirol erwirkten.

15.22 Uhr: Gericht - Corona-Beschränkungen gelten auch für Geimpfte

Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof in Mannheim hat der Betreiberin eines Seniorenzentrums im Landkreis Lörrach endgültig verboten, die Gastronomie in ihrer Einrichtung wieder für Geimpfte und Genesene zu öffnen. Die Heimbetreiberin hielt die Öffnung der Gastronomie für sicher, weil als Gäste nur dieser Personenkreis infrage käme.

Das Freiburger Verwaltungsgericht hatte das mit der Begründung abgelehnt, es sei bislang nicht wissenschaftlich erwiesen, dass dieser Personenkreis das Virus nicht mehr übertragen könne. Da die Bewohner in Kontakt mit Ungeimpften stünden, könnten sie das Virus möglicherweise dennoch weiter verbreiten. Deshalb müsse der Infektionsschutz eingehalten werden. Dem schloss sich der Verwaltungsgerichtshof nun an, der Beschluss ist unanfechtbar.

15.08 Uhr: Nur noch ein Landkreis in Bayern unter Inzidenzwert 35

Der Landkreis Landsberg am Lech ist laut Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen (LGL) der einzige Landkreis in Bayern mit einem Corona-Inzidenzwert unter 35 – der Wert liegt hier aktuell bei 30,76. Seit gestern sind laut LGL sind 3.037 neue Coronafälle in Bayern gemeldet worden. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 465.296 Menschen im Freistaat mit dem Virus infiziert. Die Anzahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 ist um 23 auf 12.908 gestiegen. Die durchschnittliche 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in ganz Bayern bei 97,45 und ist damit weiter gestiegen. Am meisten vom Infektionsgeschehen betroffen ist nach wie vor der Landkreis Kulmbach mit einem Inzidenzwert von 313.

14.56 Uhr: Auch Schwesig offen für Einsatz von russischem Impfstoff Sputnik V

Nach ihren Amtskollegen Haseloff, Kretschmer und Ramelow hat sich auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) offen für Impfungen mit dem russischen Impfstoff Sputnik V gezeigt. "Entscheidend ist nicht, wo ein Impfstoff herkommt, sondern ob er wirksam und sicher ist. Wenn Sputnik diese Kriterien erfüllt, dann sollten wir diesen Impfstoff einsetzen" sagt Schwesig der "Rheinischen Post" laut Vorabbericht. Mit Blick auf den Impfgipfel am Freitag forderte sie: "Ich erwarte von der Bundesregierung klare Aussagen, wie es jetzt beim Impfen weitergeht."

14.45 Uhr: Zwei Blutgerinnsel-Fälle nach Astrazeneca-Impfungen in Niederlanden

In den Niederlanden haben die Behörden in zwei Fällen Berichte über Blutgerinnsel und verminderte Thrombozytenzahlen nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel erhalten, wie die Nachrichtenagentur ANP meldet. Die Regierung hat am Sonntag die Verabreichung dieses Vakzins ausgesetzt, nachdem die nationale Arzneimittelaufsicht dies empfohlen hatte.

14.37 Uhr: Telefonische Krankschreibung weiter möglich

Wer eine Erkältung hat, kann sich auch weiterhin am Telefon krankschreiben lassen. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Corona-Sonderregel für Krankschreibungen um drei Monate bis Ende Juni verlängert. Die telefonische Krankschreibung bei Atemwegserkrankungen kann bis zu sieben Tage ausgestellt und einmal um weitere sieben Tage verlängert werden.

Fachärzte können ebenfalls bis Ende Juni weiterhin telefonische Beratungen abrechnen. Die Vereinfachungen bei Heilmittel-Verordnungen gelten bis Ende September, ebenso die Möglichkeit von Behandlungen per Video, wo das geht und wenn die Patienten einverstanden sind.Bis zum Ende der epidemischen Lage werden die Regeln für Krankentransporte verlängert. Corona-Patienten oder Menschen, die unter Quarantäne stehen und zu ambulanten Behandlungen müssen, brauchen für die Erstattung der Fahrkosten bis zur Aufhebung der Sonderregelung nicht die vorherige Genehmigung der Krankenkasse.

14.04 Uhr: Luftwaffe fliegt Beatmungsgeräte nach Brasilien

Die Luftwaffe der Bundeswehr wird 80 Beatmungsgeräte in das schwer von der Corona-Pandemie getroffene Brasilien fliegen. Die deutsche Hilfe soll am Freitag kommender Woche von Köln aus starten und am folgenden Tag in Manaus landen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Militärkreisen erfuhr. In der Amazonas-Metropole Manaus war im Januar der Sauerstoff ausgegangen und die Gesundheitsversorgung damit praktisch zusammengebrochen.

Die deutschen Soldaten werden dort nur etwa zwei Stunden am Boden sein und Kontakte vermeiden. Sie fliegen mit einem Airbus A310 MRTT, einem Mehrzwecktransportflugzeug. Die Beatmungsgeräte stammen aus Beständen des Bundesgesundheitsministeriums und werden im Auftrag des Auswärtigen Amtes nach Brasilien gebracht.

Brasilien, das im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Nach Zahlen von dieser Woche haben sich insgesamt 11.693.838 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 284.775 Patienten sind bereits im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

13.56 Uhr: EU will Gangart gegenüber Astrazeneca verschärfen

Im Streit über Lieferschwierigkeiten bei Corona-Impfstoffen des Herstellers Astrazeneca will die EU-Kommission die Gangart verschärfen. Die Behörde bereite ein förmliches Schreiben an Astrazeneca vor, um das vertraglich vorgesehene Schlichtungsverfahren zu starten, sagte Kommissionssprecher Eric Mamer. Man sei dazu im Gespräch mit den EU-Staaten.

Das Schlichtungsverfahren ist eine Art Vorstufe zu möglichen gerichtlichen Auseinandersetzungen. Der britisch-schwedische Hersteller hatte seine vertraglich zugesicherten Lieferungen von Corona-Impfstoff mehrfach gekürzt. Statt 180 Millionen Dosen sollen im zweiten Quartal nur 70 Millionen an die EU-Staaten gehen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte den Konzern dafür scharf kritisiert.

13.24 Uhr: Astrazeneca-Impfstopp - inzwischen 13 Thrombose-Fälle gemeldet

Nach dem vorsorglichen Stopp der Corona-Impfungen mit dem Mittel des Herstellers Astrazeneca sind weitere Vorfälle in Deutschland bekannt geworden. Inzwischen gebe es 13 gemeldete Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Drei Patienten seien gestorben. Insgesamt handele es um zwölf Frauen und einen Mann zwischen 20 und 63 Jahren.

Angesichts derartiger Vorfälle sind die Impfungen mit Astrazeneca am Montag vorsorglich ausgesetzt worden - damals gab es sieben Fälle. Trotz der hohen Zahl von mehr als 1,6 Millionen Impfungen mit Astrazeneca ist dies demnach überdurchschnittlich viel. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am Donnerstag voraussichtlich eine Einschätzung zum weiteren Vorgehen abgeben.

13.20 Uhr: Zunehmende Verunsicherung bei Abiturienten wegen beruflicher Zukunft

Der aktuelle Abiturjahrgang macht sich einer Studie zufolge zunehmend Sorgen um seine berufliche Zukunft. Wie Umfragedaten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit zeigen, gaben im vergangenen Frühjahr zu Beginn der Corona-Pandemie noch 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, sich "große Sorgen" zu machen. Bei einer erneuten Befragung im November und Dezember waren es schon 41 Prozent.

13.14 Uhr: Österreichs Kanzler wirbt um Vertrauen in Astrazeneca-Impfstoff

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz wirbt für Vertrauen in den Impfstoff Astrazeneca. In Österreich sei weiter geimpft worden, weil die Experten dort den Nutzen als sehr viel höher als die Gefahren eingestuft hätten, sagt Kurz in Berlin. Es gebe zudem keine Impfpflicht: Wer Vorbehalte habe, müsse sich nicht mit AstraZeneca impfen lassen, es gebe aber sehr viele Menschen, die das wollten. Er würde sich sofort damit impfen lassen, fügt der Kanzler hinzu.

13.12 Uhr: Institut für Weltwirtschaft erwartet 3,7 Prozent Wachstum

Das Institut für Weltwirtschaft hat seine Konjunkturerwartung für dieses Jahr nach oben korrigiert und geht jetzt von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,7 Prozent aus. Bislang hatten die Kieler Forscher ein Plus von 3,1 Prozent erwartet. Grund ist die Industriekonjunktur, die vom Auslandsgeschäft profitiert, wie das IfW am Donnerstag mitteilte. Für 2022 erwartet das Institut jetzt ein Wachstum von 4,8 Prozent. Allerdings dürfte die deutsche Wirtschaft mit einem Dämpfer in das Jahr gestartet sein. Das IfW geht wegen des Corona-Lockdowns von einem Minus von 2,7 Prozent im ersten Quartal aus.

13.04 Uhr: WHO Europa für weiteren Gebrauch von Astrazeneca-Impfstoff

Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO warnt nach dem vorübergehenden Aussetzen des Einsatzes des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca in mehreren Ländern vor voreiligen Schlüssen. "In Impfkampagnen ist es Routine, potenzielle unerwünschte Ereignisse zu melden. Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass die Ereignisse mit der Impfung in Verbindung stehen", sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge auf seiner Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. Dass solche Fälle entdeckt, untersucht und bewertet würden, sei ein Zeugnis für die genauen Überwachungs- und Regulierungsmechanismen.

Bislang wisse man nicht, ob einige oder alle der Erkrankungen durch die Impfung oder andere Faktoren verursacht worden seien, sagte Kluge. "Zu diesem Zeitpunkt überwiegen allerdings die Vorteile des Astrazeneca-Impfstoffes klar dessen Risiken. Und sein Gebrauch sollte fortgesetzt werden, um Leben zu retten."

12.50 Uhr: Belgien in Sorge angesichts steigender Corona-Zahlen

Steigende Corona-Zahlen besorgen Belgien. Erstmals seit November zählte das kleine Königreich im Sieben-Tage-Schnitt täglich mehr als 3000 Neuinfektionen, wie aus Daten der belgischen Behörden hervorgeht. Im Vergleich zur Vorwoche stieg der Wert vom 8. bis zum 14. März um 29 Prozent auf 3052. Innerhalb der vergangenen zwei Wochen wurden in Belgien je 100.000 Einwohner täglich 330 Infektionen gezählt. Auch die Anzahl der Krankenhaus-Einlieferungen nimmt seit mehreren Wochen zu.

12.36 Uhr: Italien gedenkt Corona-Toten in Bergamo

Anlässlich eines Gedenktages für die Corona-Toten in Italien hat Ministerpräsident Mario Draghi in der Stadt Bergamo der Opfer gedacht. "Dieser Ort ist ein Symbol für den Schmerz einer ganzen Nation", sagte der frühere Chef der Europäischen Zentralbank am Donnerstag vor wenigen Dutzend Anwesenden. Die Menschen in Bergamo hätten "schreckliche Tage erlebt", in denen sie keine Zeit gehabt hatten, um ihre Lieben ein letztes Mal zu begleiten.

Vor rund einem Jahr gingen erschütternde Bilder von Militär-Lastwagen um die Welt, die Särge mit Corona-Toten aus Bergamo fuhren. Die Armee musste die vielen Toten damals in Krematorien anderer Städte bringen, weil in der norditalienischen Stadt kein Platz mehr war.

12.32 Uhr: Rund 2.300 Schulen wegen Corona wieder geschlossen

In Deutschland waren nach aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) in der vergangenen Woche rund 2.300 Schulen geschlossen. Bezogen auf die Anzahl der Schulen, zu denen es Meldungen aus den Ländern gab, wäre das jede zehnte Einrichtung. Die Zahlen geben allerdings nur einen groben Überblick, da nicht alle Bundesländer Zahlen meldeten und in Hamburg zudem noch Ferien waren. Es lagen Daten zu rund 23.000 Schulen vor, insgesamt gibt es im Land rund 40.000 Schulen und Berufsschulen.

Den Angaben zufolge boten rund 18.600 Einrichtungen zumindest "eingeschränkten Präsenzbetrieb" an, zum Beispiel sogenannten Wechselunterricht mit geteilten Klassen, bei dem die Gruppen abwechselnd zu Hause am Laptop und in der Schule unterrichtet werden. Den Ländern waren in der vergangenen Woche außerdem knapp 4.000 Corona-Infektionen unter Schülerinnen und Schülern bekannt (Vorwoche knapp 3.000), darüber hinaus waren rund 28.000 Kinder und Jugendliche in Quarantäne (Vorwoche 16.300). Insgesamt gibt es rund 11 Millionen Schüler in Deutschland. Bei rund 870.000 Lehrkräften, zu denen eine Meldung aus den Ländern vorlag, wurden 929 Corona-Fälle (Vorwoche 773) gezählt. Rund 3.300 (Vorwoche rund 2.200) waren darüber hinaus in Quarantäne.

12.25 Uhr: Eilantrag auf Corona-Schutzimpfung abgewiesen

Nach dem Stopp der Corona-Impfungen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff ist ein Berechtigter vor dem Verwaltungsgericht in Braunschweig mit einem Eilantrag gescheitert. Wie das Gericht in der niedersächsischen Stadt mitteilte, wollte der Kläger einen unverzüglichen Ersatztermin für seine ursprünglich am Mittwoch geplante Impfung erzwingen. Laut Urteil besteht allerdings kein Anspruch auf Impfung zu einem bestimmten Termin.

Demnach besteht ein Rechtsanspruch auf eine Impfung gegen Corona gemäß der gesetzliche Regelungen "im Rahmen der Verfügbarkeit der vorhandenen Impfstoffe". Ein Anspruch auf einen bestimmten Termin sei damit aber nicht verbunden, betonte das Verwaltungsgericht. Es verwies dabei zugleich auf eine Mitteilung der für den Kläger zuständigen Braunschweiger Stadtverwaltung, wonach sie "zeitnah" Kontakt zu Berechtigten aufnehmen werde, die von Terminabsagen betroffen sind. Mit diesen sollen neue Termine vereinbart werden.

12.10 Uhr: Freie Impfstoffwahl nach Astrazeneca-Stopp für Berliner Polizei

Nach dem Stopp der Impfungen mit Astrazeneca können sich Berliner Polizisten nun mit anderen Impfstoffen schützen lassen. Inzwischen gebe es "die freie Wahl des Impfstoffes", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Bis zum vergangenen Montag hätten bereits 8.592 Dienstkräfte der Polizei das Angebot zum Impfen angenommen und einen entsprechenden Impfcode erhalten. Wie viele davon bis jetzt tatsächlich geimpft wurden, erfasst die Polizei nicht genau.

12.03 Uhr: Bund und Länder einigen sich auf Härtefallfonds bei Corona-Hilfen

Der milliardenschwere Härtefallfonds bei den Corona-Hilfen ist unter Dach und Fach. Das Programm sei einsatzbereit, schrieb Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Donnerstag in einem Brief an seine Amtskollegen in den Ländern. Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Die Hilfen sind für Firmen vorgesehen, die bei den Förderprogrammen bisher durchs Raster fallen.

Der Fonds hat ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Der Bund stellt den Ländern dafür einmalig Mittel in Höhe von 750 Millionen Euro zur Verfügung, die die Länder mit dem gleichen Betrag kofinanzieren. Mit den Hilfen sollen dem Brief zufolge Härten abgemildert werden, die im Zeitraum vom 1. März 2020 bis 30. Juni 2021 entstanden sind. Die Länder könnten damit künftig in Einzelfällen in eigener Regie unter "Billigkeitsgesichtspunkten" gezielt solche Unternehmen unterstützen, die eine solche Unterstützung benötigen, wenn das bestehende Förderinstrumentarium nicht entsprechend greife.

11.32 Uhr: Duisburg darf Kitas auf Anordnung des Landes nicht schließen

Die Stadt Duisburg wird die Kitas anders als geplant nicht wegen der steigenden Covid-19-Ansteckungszahlen ab Montag schließen. Das Land NRW habe dies verboten. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link kritisierte die Entscheidung als nicht nachvollziehbar. "Nachdem bereits für die Schulen der Wechsel in den Distanzunterricht alternativlos abgelehnt wurde, lässt uns die Landesregierung mit dieser Entscheidung ein weiteres Mal im Regen stehen."

Von der Landesregierung war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Der Inzidenzwert in Duisburg lag der Stadt zufolge zuletzt bei 122,7. Bund und Länder hatten sich auf eine "Notbremse" verständigt, sollte die Inzidenz wieder auf 100 steigen.

11.28 Uhr: Landrat - Öffnungen von Impfungen und nicht nur Inzidenz abhängig machen

Der Landrat von Traunstein fordert, Öffnungen vom Fortschritt der Impfungen und nicht nur am Wert der Corona-Neuinfektionen festzumachen. Der Fünf-Punkte-Plan des Landkreises in Oberbayern sieht unter anderem vor, dass zum Beispiel Schulen und Kitas wieder öffnen können, wenn 70 Prozent der Menschen aus der ersten Priorisierungsgruppe wie Ärzte und Altersheim-Bewohner geimpft sind. Dieses Ziel soll bis zum 15. April erreicht werden, hieß es in einer Mitteilung des Landkreises. Bis 1. Mai sollten zudem 70 Prozent der Menschen in der zweiten Priorisierungsgruppe vollständig geimpft sein, was dann zum Beispiel mehr Öffnungen in der Gastronomie nach sich ziehen könnte.

CSU-Landrat Siegfried Walch habe das Konzept an das Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut geschickt, so der Landkreis. Er habe auch die Bayerische Staatsregierung um Unterstützung gebeten - denn maßgeblich für diese Entscheidungen ist die Regierung von Ministerpräsident Markus Söder.

  • Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern

11.19 Uhr: Kiew ab Samstag für drei Wochen in hartem Lockdown

Bürgermeister Vitali Klitschko verhängt ab Samstag für drei Wochen einen harten Lockdown über die ukrainische Hauptstadt Kiew. Theater und Einkaufszentren werden geschlossen, Zuschauer sind bei Sportveranstaltungen nicht mehr erlaubt, Cafes und Restaurants dürfen ihr Angebot nur noch außer Haus anbieten, kündigt er an. Zudem wird es nur noch Fernunterricht geben. Staatsbedienstete müssen von zu Hause aus arbeiten.

11.15 Uhr: Nach Weltcup - Vier Corona-Fälle bei deutschen Fechtern

Im Kreis der deutschen Fechter hat es nach dem Weltcup in Budapest gleich vier Corona-Fälle gegeben. Wie der Deutsche Fechter-Bund (DFB) mitteilte, gehören zu den Betroffenen zwei Sportler der Nationalmannschaft. Das gesamte Team begab sich deshalb vorsorglich in Selbstisolation, nach erneuten Tests soll über weitere Maßnahmen entschieden werden.

"Die positiven Testergebnisse stammen ausschließlich von Corona-Nachkontrollen in Deutschland", sagte DFB-Sportdirektor Sven Ressel: "Es ist sicher anzunehmen, dass die Infektionen im Rahmen des Weltcups aufgetreten sind, da sämtliche Testresultate des deutschen Teams vor der Anreise, beim Check-In in Budapest und vor der Abreise negativ waren." Auch andere Nationen hatten bereits über Corona-Infektionen bei Athleten oder Kampfrichtern im Anschluss an die Wettkämpfe informiert.

11.14 Uhr: WHO will sich am Freitag zu Astrazeneca äußern

Die Weltgesundheitsorganisation WHO will sich am Freitag zum Impfstoff von Astrazeneca äußern. Das teilt ein Sprecher der WHO mit. Am Dienstag hatte die WHO empfohlen, die Impfungen mit Astrazeneca fortzusetzen, da die Vorteile des Vakzins die Risiken überwögen. Die Prüfungen des Beratergremiums für Impfstoffsicherheit dauerten aber noch an.

  • Zum Artikel "BR24Live 16 Uhr: EMA-Entscheidung zu Astrazeneca"

11.06 Uhr: Scholz erleichtert Kleiderspenden in Corona-Krise

Einzelhändler können Kleidung, die wegen der Corona-Krise nicht verkauft wurde, künftig zu besseren Bedingungen an Bedürftige spenden. Der Bund verzichtet auf die Mehrwertsteuer für Saisonware, die wegen des Lockdowns nicht verkauft werden konnten und nun an steuerbegünstigte Organisationen gespendet werden. Die Regelung von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) gilt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bis Jahresende.

Ebenfalls keine Mehrwertsteuer zahlen Händler auf gespendete Lebensmittel wie Backwaren, Obst und Gemüse sowie Kosmetika, Drogerieartikel und Tierfutter, wenn diese bald ablaufen oder nicht mehr frisch sind. Nach Schätzungen des Textilverbands liegen rund 500 Millionen Kleider und Schuhe derzeit in den Lagern. 

11.05 Uhr: Popularklage gegen Schließungen von Kultureinrichtungen eingelegt

Prominente Musiker wie die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter und der Bariton Christian Gerhaher haben eine Popularklage gegen die coronabedingten Schließungen kultureller Einrichtungen erhoben. Man habe die Klage heute beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof eingereicht, teilte die Initiative "Aufstehen für die Kunst" der Deutschen Presse-Agentur in München mit.

Die Künstler wenden sich gegen eine entsprechende Regelung in der 12. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Das darin enthaltene Verbot von Kulturveranstaltungen sei rechtswidrig und verletze die von der Bayerischen Verfassung geschützten Rechte auf Kunstfreiheit und freie Berufsausübung, argumentierten sie.

Stellvertretend für die Initiative haben neben Mutter und Gerhaher auch Wolfgang Ablinger-Sperrhacke, Kevin Conners, Hansjörg Albrecht und Thomas Hengelbrock geklagt.

  • Zum Artikel "Wegen Corona-Maßnahmen: Kultur-Initiative reicht Klage ein"

11.01 Uhr: RWI-Institut - Liquiditätspuffer bei vielen Firmen wohl aufgebraucht

Die anhaltende Corona-Pandemie bringt Unternehmen verstärkt in Finanznot und könnte nach Ansicht des RWI-Instituts zu spürbar mehr Firmenpleiten führen. "Bei vielen Unternehmen scheinen die Liquiditätspuffer aufgebraucht zu sein", sagte Konjunkturchef Torsten Schmidt von den Essener Forschern und Regierungsberatern. "Verzögert der gegenwärtige erneute Anstieg der Neuinfektionen die schrittweisen Lockerungen der Infektionsschutzmaßnahmen, könnte eine größere Zahl an Unternehmen gezwungen sein, ihre wirtschaftlichen Aktivitäten einzustellen." Das wiederum würde nicht nur kurzfristig die wirtschaftliche Erholung verlangsamen, sondern hätte auch längerfristig negative Folgen für die Gesamtwirtschaft, betonte Schmidt.

Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden Quartal um 2,4 Prozent schrumpft. Im Frühjahr dürfte es dann um 3,7 Prozent wieder bergauf gehen. Für das Gesamtjahr 2021 erwarten die Ökonomen einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 3,6 Prozent, nachdem sie im Dezember noch 4,9 Prozent Wachstum prognostiziert hatten.

11.00 Uhr: Handel will flächendeckende Öffnung der Geschäfte

Trotz steigender Inzidenzzahlen dringt der Handel in Deutschland auf eine flächendeckende Öffnung der Geschäfte. Die Hygienekonzepte und Abstandsregeln im Handel hätten sich bewährt. "Mit ihnen ist eine Öffnung aller Geschäfte schon heute bedenkenlos möglich", sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE),heute.

Genth betonte, das Robert Koch-Institut habe bestätigt, dass das Ansteckungsrisiko beim Einkaufen gering sei. Er forderte Bund und Länder auf, beim nächsten Corona-Gipfel am Montag "einen Strategiewechsel hin zu einer evidenzbasierten Öffnungsstrategie" zu beschließen. Die höhere Testquote und die Auslastung der Intensivbetten seien dabei unbedingt zu berücksichtigen.

In einer aktuellen Umfrage des HDE unter etwa 1.000 Handelsunternehmen bewerteten die vom Lockdown betroffenen Händler die derzeitigen Maßnahmen im Kampf gegen Corona im Durchschnitt als "mangelhaft". Etwa 80 Prozent von ihnen forderten die vollständige Öffnung des Einzelhandels unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln.

10.30 Uhr: Hotel- und Gaststättenverband lehnt Gratis-Tests für Kunden ab

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga lehnt Gratis-Tests für alle Kunden ab. Das sei schwerlich praktikabel und vor allem im Außenbereich auch überzogen, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick in Berlin. Die Unternehmen seien bereit, ihre Mitarbeiter regelmäßig zu testen. Die Regierung sei aber in der Pflicht, eine funktionierende Teststrategie zu entwickeln.

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10.16 Uhr: Hotelverbände fordern trotz steigender Infektionen Öffnungen

Bund und Länder müssen laut Hotel- und Gaststättenverband Dehoga nächste Woche konkret definieren, wie die Branche wieder öffnen kann. Zudem müssten die Wirtschaftshilfen der Regierung dringend aufgestockt werden, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. "Die Hotellerie kämpft ums nackte Überleben", ergänzte Otto Lindner, Vorsitzender des Hotelverbands IHA.

10.15 Uhr: Neuer Jahreshöchststand bei Corona-Neuinfektionen in Pakistan

In Pakistan ist ein neuer Höchststand der Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Am Mittwoch wurden 3495 Neuinfektionen gemeldet, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten offiziellen Corona-Statistik hervorgeht. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn des Jahres.

Die Behörden hätten nun in weiteren städtischen Virus-Hotspots Einschränkungen etwa der Bewegungsfreiheit verhängt, sagte Umar. Erst am Montag waren in mehreren Großstädten des 220-Millionen-Landes Lockdowns verhängt und die Schulen erneut geschlossen worden. Der Gesundheitsminister der Provinz Punjab, Yasmin Rashid, hatte die zuerst in Großbritannien entdeckte Virus-Mutante für den raschen Anstieg an Infektionen verantwortlich gemacht.

Bislang wurden in Pakistan mehr als 615.000 Infektionen und mehr als 13.700 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus nachgewiesen. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind.

10.00 Uhr: RKI meldet 17.504 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut meldet binnen 24 Stunden 17.504 Neuinfektionen in Deutschland, das sind über 3.000 mehr Fälle als am Donnerstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt das Institut mit 90 an, am Mittwoch lag der Wert noch bei 86,2.

09.55 Uhr: Weil kritisiert Mallorca-Entscheidung des Bundes

Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) hat die Bundesregierung für ihre Entscheidung zur Lockerung der Corona-Risikoeinschätzung für Mallorca scharf kritisiert. "Wir haben durch die Virusmutationen eine richtig schwierige Situation. Da müssen wir doch nicht sehenden Auges weitere Risiken eingehen", sagte Weil der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er könne Bürger nur auffordern, auf Osterurlaub lieber zu verzichten.

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09.38 Uhr: Bulgarien verschärft Corona-Maßnahmen

Angesichts stark steigender Infektionszahlen und einer drohenden Überlastung der Krankenhäuser verschärft Bulgarien die Corona-Beschränkungen. Ab Montag müssen Schulen, Restaurants und Einkaufszentren für zehn Tage schließen, wie das Gesundheitsministerium ankündigt. Die Behörden melden 4.201 Neuinfektionen. Mehr als 7.800 Covid-19-Patienten werden in Krankenhäusern behandelt, davon 609 Erkrankte auf der Intensivstation. Binnen 24 Stunden wurden 136 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Insgesamt sind in dem Land mit sieben Millionen Einwohnern mehr als 291.769 Ansteckungen und 11.715 Todesfälle bestätigt.09.26 Uhr: London rechnet mit Verzögerungen bei Corona-Impfungen

Wegen Liefersorgen rechnet die britische Regierung mit leichten Verzögerungen bei Impfungen gegen das Coronavirus. "Wir haben einige Versorgungsprobleme, deshalb wird die Auslieferung des Impfstoffs etwas langsamer sein, als wir vielleicht gehofft hatten", sagte Bauminister Robert Jenrick heute der BBC. Er betonte jedoch, dass das Ziel, allen Erwachsenen bis Ende Juli eine erste Impfung anzubieten, nicht gefährdet sei.

Der Minister sagte, die Verzögerungen seien den Importen geschuldet. Britischen Medien zufolge gibt es Lieferprobleme in Indien. Am Vortag hatte ein Brief des nationalen Gesundheitsdiensts NHS für Aufsehen gesorgt. Demnach rechnet der NHS vom 29. März an über mehrere Wochen mit einer "signifikanten Reduzierung" der Impfstoffversorgung. Die Impfstoffhersteller Astrazeneca und Pfizer teilten mit, es gebe in Großbritannien keine Engpässe.

Im Vereinigten Königreich haben mehr als 25 Millionen Menschen eine erste Impfung erhalten, rund 48 Prozent der Erwachsenen. Eigenen Angaben zufolge liegt die Regierung damit vor ihrem Zeitplan, der nun aber etwas ins Stocken geraten könnte.

09.31 Uhr: Gemeinden verzeichnen Gewerbesteuereinbußen von rund 870 Millionen Euro

Die bayerischen Städte und Gemeinden haben im Corona-Jahr 2020 Einbußen von 867 Millionen Euro bei der Gewerbesteuer verzeichnet. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, war das ein Minus von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019. Die gesamten Gewerbesteuereinnahmen der Städte und Gemeinden sanken demnach von rund 8,49 Milliarden Euro auf nur mehr knapp 7,63 Milliarden Euro. Der Statistik-Behörde zufolge haben besonders die kreisfreien Städte unter den Einbußen gelitten, sie mussten 2020 ein Minus von 23,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei den Gewerbesteuereinnahmen hinnehmen.

Die gesamten Steuereinnahmen der bayerischen Gemeinden gingen im vergangenen Jahr dem Landesamt zufolge um 1,1 Milliarden Euro auf 19,42 Milliarden Euro zurück, das entspricht einem Rückgang von 5,4 Prozent gegenüber 2019. Dass die Einnahmeverluste der bayerischen Gemeinden nicht noch höher ausfielen, führt das Landesamt für Statistik darauf zurück, dass die Gemeinden seit dem vergangenen Jahr weniger Gewerbesteuerumlage an Bund und Land abführen müssen.

09.11 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in den USA sinkt weiter

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist weiter zurückgegangen. Am Mittwoch wurden 56.930 neue Fälle gemeldet, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorgeht. Das sind rund 1.000 weniger als eine Woche zuvor. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Infektion ging demnach um etwa 400 auf 1.138 zurück. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.416 neuen Ansteckungen sowie am 12. Januar mit 4.470 Toten registriert.

In den USA mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang 29,6 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, rund 538 000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen, aber nicht relativ zur Bevölkerung, sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

09.01 Uhr: Europaratsgremium - Pandemie hat Ungleichheiten verschärft

Die Corona-Pandemie hat marginalisierte Bevölkerungsgruppen nach Ansicht eines Expertengremiums des Europarats besonders schwer getroffen und Ungleichheiten in der Gesellschaft verstärkt. Diese beziehen sich auf fast alle Politikfelder, etwa den Zugang zu Bildung, Beschäftigung, Gesundheit und Wohnen, wie es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Antirassismusausschusses heißt.

Der Bericht nennt mit Verweis auf Studien eine erhöhte Ansteckungsgefahr und auch mögliche höhere Sterberaten bei Zugehörigen religiöser und ethnischer Minderheiten, etwa weil sie überproportional oft in Hochrisikosektoren wie der Pflege tätig seien oder in überbelegten Wohnungen hausten. Besonders für viele Roma habe sich die Situation in der Krise bedeutend verschlechtert, aber auch für Migranten sowie Asylsuchende. Der Ausschuss beklagt, dass die Krise im vergangenen Jahr allgemein Rückschritte bei den Menschenrechten in Europa gebracht habe.

Der Europarat mit Sitz im französischen Straßburg kümmert sich um den Schutz der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten. Er ist kein Organ der Europäischen Union.

09.00 Uhr: Corona-Semester - Kaum Vorlesungen an Unis ausgefallen

Die Corona-Pandemie betrifft auch den Alltag von Studierenden - den Vorlesungs- und Prüfungsbetrieb an Hochschulen hat sie allerdings kaum beeinträchtigt. Das ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 27.000 Studentinnen und Studenten sowie 665 Hochschullehrern durch das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Demnach fiel nur knapp ein Prozent der geplanten Vorlesungen aus. Wie das CHE heute weiter mitteilte, konnten durch die Umstellung auf digitale Formate auch Seminare, Übungen und Tutorien von fast allen Lehrenden wie geplant angeboten werden.

Studienautor Marc Hüsch räumt aber ein, dass der geringe Ausfall von nur einem Prozent statistisch eingeordnet werden muss. "Eine Informatik-Vorlesung lässt sich beispielsweise problemlos Corona-konform digital durchführen. Naturwissenschaften mit verpflichtenden Laborpraktika oder Exkursionen stellte die aktuelle Situation vor ganz andere Herausforderungen", sagt Hüsch. So mussten 43 Prozent der befragten Professoren aus den Fächern Geografie und Geowissenschaften Präsenzveranstaltungen wie Exkursionen im Wintersemester ersatzlos absagen.

08.45 Uhr: Schutzmasken im Wert von sechs Milliarden Euro importiert

Deutschland hat wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr Gesichtsschutzmasken im Wert von 6 Milliarden Euro importiert. Die Ware kam "fast ausschließlich" aus der Volksrepublik China, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag auf Grundlage vorläufiger Zahlen berichtete. Vergleichswerte aus den coronafreien Vorjahren liegen nicht vor, da die Masken statistisch nicht unter einer eigenen Warennummer erfasst wurden. Erst ab 2021 nennt das Bundesamt zudem genaue Stückzahlen: Danach wurden im Januar diesen Jahres 1,4 Milliarden Gesichtsschutzmasken im Wert von 186,7 Millionen Euro importiert. Das ergibt einen Durchschnittspreis von gut 13 Cent pro Stück.

08.43 Uhr: Kramp-Karrenbauer will Bundeswehr-Impfzentren

Die Bundeswehr ist nach den Worten von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bereit, eigene Impfzentren zu eröffnen, in denen die Bevölkerung rund um die Uhr gegen das Coronavirus geimpft werden kann. Kramp-Karrenbauer sagte der "Wirtschaftswoche": "Wir haben uns bereits seit November 2020 mit weiteren Kräften der Bundeswehr auf die zusätzliche Unterstützung für die Impfung der Bevölkerung eingestellt." Die Bundeswehr könne binnen kürzester Zeit einsatzfähig sein.

Über die Einrichtung müsste Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) entscheiden. "Wir können mit der Bundeswehr 28 Impfzentren mit bis zu drei Impfstraßen schichtfähig - das heißt sieben Tage die Woche, Tag und Nacht - betreiben", erklärte Kramp-Karrenbauer. So könnten täglich zusätzlich bis zu 20.000 Impfdosen verabreicht werden.

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08.27 Uhr: Technische Probleme - Aktuelle Corona-Zahlen des RKI verzögern sich

Die aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den neuen Corona-Infektionen liegen noch nicht vor. Das Dashboard des RKI wird derzeit aktualisiert. Es gebe technische Probleme, twitterte das RKI am Morgen.

08.10 Uhr: Neuseeland plant vorsichtige Öffnung für Tourismus mit Nachbarländern

Neuseeland plant erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder eine vorsichtige Öffnung für quarantänefreien Tourismus mit Nachbarländern. Eine Vereinbarung mit Australien könnte bereits im April in Kraft treten, sagte Vize-Ministerpräsident Grant Robertson am Donnerstag dem Sender Radio New Zealand. Auch mit Pazifikstaaten wie den Cookinseln und Niue soll es bald ähnliche Abmachungen geben.

Neuseeland hatte seine Grenzen für Reisende im März 2020 geschlossen. Abgesehen von wenigen Ausnahmen durften nur noch eigene Bürger und Menschen mit Wohnsitz in Neuseeland ins Land.

Der Inselstaat gilt wegen extrem strenger Maßnahmen und genauer Kontaktverfolgungen als Musterland in der Krise. In dem Land mit 4,8 Millionen Einwohnern wurden bisher rund 2.400 Fälle verzeichnet, 26 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Schon lange herrscht wieder eine weitgehende Normalität.

07.49 Uhr: Ifo - Fast jedes fünfte Unternehmen bangt um seine Existenz

Fast jedes fünfte Unternehmen in Deutschland sieht sich einer Umfrage zufolge durch die Corona-Krise in seiner Existenz bedroht. 18,7 Prozent gaben dies im Februar an, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Im November 2020 waren es lediglich 17,6 Prozent, während es im vergangenen Mai sogar 21,8 Prozent waren.

"Besonders gefährdet unter den großen Wirtschaftszweigen fühlte sich im Februar der Einzelhandel mit 34,5 Prozent der Firmen, vor den Dienstleistern mit 26,3 Prozent", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Diese Bereiche leiden besonders unter den Corona-Beschränkungen. Im Großhandel (12,8 Prozent), in der Industrie (7,5 Prozent) und in der Baubranche (3,6 Prozent) ist der Anteil geringer. "Insbesondere Unternehmen mit Liquiditätsproblemen fürchten um ihre Zukunft", sagte Wohlrabe.

07.00 Uhr: Unctad rechnet mit schnellerer Erholung der Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft dürfte sich vom Corona-Schock nach einer Analyse der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) schneller erholen als im September 2020 noch gedacht. Wegen der Billionen teuren Konjunkturpakete in vielen Ländern geht sie für 2021 von einem Wachstum von 4,7 Prozent aus, nach einer Prognose von 4,3 Prozent vor sechs Monaten, wie sie heute in Genf berichtete. Zugpferd sei die schneller als erwartet wachsende US-Wirtschaft.

Damit liege die Weltwirtschaft Ende dieses Jahres aber trotzdem noch mehr als zehn Billionen Dollar unter dem Niveau, das ohne Coronavirus-Pandemie erreicht worden wäre, schreibt das Sekretariat der Unctad. Am härtesten seien Entwicklungsländer betroffen.

04.43 Uhr: Brasilien meldet Höchstwert von mehr als 90.000 Neuinfektionen

Brasilien hat am Mittwoch 90.303 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet - so viele wie nie zuvor. Die Zahl der Toten stieg nach Behördenangaben um 2.648, der zweithöchste Wert nach 2.841 Todesfällen am Dienstag. In dem südamerikanischen Land wurden damit seit Beginn der Pandemie insgesamt 284.775 Todesfälle verzeichnet. Damit ist Brasilien nach den USA das weltweit am zweitstärksten von der Pandemie getroffene Land.

Brasiliens ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seiner Corona-Politik massiv in der Kritik. Am Montag kündigte er den vierten Wechsel an der Spitze des Gesundheitsministeriums seit seinem Amtsantritt an. Der neue Gesundheitsminister Marcelo Queiroga sagte am Mittwoch vor Journalisten, er habe genug "Autonomie", um "Anpassungen" in der Corona-Strategie der Regierung vorzunehmen. Er kündigte an, die Zahl der Todesfälle in Brasilien durch die Einschränkung sozialer Kontakte und eine Aufstockung der Krankenhaus-Kapazitäten zu senken.

04.30 Uhr: Impfbereitschaft bei Polizisten und Lehrern weiter groß

Trotz der Aussetzung des Impfens mit Dosen des Herstellers Astrazeneca ist die Impfbereitschaft bei Bayerns Polizisten und Lehrern nach Angaben von Interessensverbänden weiter groß. "Dass bei einer Wiederaufnahme der Impfungen mit Astrazeneca die Impfbereitschaft der Polizei deutlich sinken wird, davon gehen wir nicht aus", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in Bayern, Peter Pytlik.

Auch die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, betonte, die Bereitschaft zu einer Impfung mit dem Astrazeneca-Stoff sei weiter hoch, falls dieser verträglich und sicher sei. Fleischmann forderte zudem ein Impfangebot für alle Lehrer an Schulen im Freistaat bis zum Ende der Osterferien. Sei dies nicht möglich, müssten die Einrichtungen geschlossen bleiben.

  • Zur Datenanalyse "Wie läuft es bei den Corona-Impfungen in Bayern?"

04.00 Uhr: Dänische Studie - Wiederholte Corona-Infektionen selten, aber möglich

Eine Infektion mit dem Coronavirus bietet den meisten Menschen in den Folgemonaten Schutz vor einer Neuansteckung. Zu diesem Ergebnis kommt eine großangelegte Studie in Dänemark, die nun in der Fachzeitschrift "The Lancet" vorgestellt wurde. Bei älteren Menschen über 65 Jahren tritt eine wiederholte Infektion allerdings häufiger auf als bei jüngeren.

Diese Erkenntnisse zeigen nach Ansicht der Forscher, dass Maßnahmen zum Schutz älterer Menschen, wie Abstandhalten, auch für diejenigen von grundlegender Bedeutung sind, die bereits Covid-19 gehabt haben. Ihre Analyse lege weiterhin nahe, dass auch Menschen geimpft werden sollten, die sich bereits mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Auf den natürlichen Schutz lasse sich besonders bei den Älteren nicht vertrauen.03.09 Uhr: Japan hebt Ausnahmezustand Ende der Woche auf

Die japanische Regierung hebt wie geplant den Corona-Ausnahmezustand im Raum Tokio zum 21. März auf. "Wir bitten unsere Bürger, weiterhin die grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern", sagt Wirtschaftsminister Yasuhisa Nishimura. Der Ausnahmezustand gilt in der Hauptstadt Tokio und den benachbarten Präfekturen Kanagawa, Chiba und Saitama seit Anfang Januar.

02.55 Uhr: Kassenärzte-Chef - Eingeschränkte Astrazeneca-Zulassung möglich

Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, hält es für möglich, dass die Zulassung für den AstraZeneca-Impfstoff eingeschränkt wird. "Die Experten prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen Einnahme von Verhütungsmitteln, Rauchen und Impfen gibt. Möglicherweise haben sich hier Risiken potenziert. Dann könnte es vielleicht eine Zulassung mit Einschränkungen geben – etwa nur für bestimmte Altersgruppen oder beispielsweise ohne gleichzeitige Nutzung der Pille", sagt Bergmann der Zeitung "Rheinische Post" (Donnerstagausgabe) laut einem Vorabbericht.

  • Zum BR24Live "EMA-Entscheidung zu Astrazeneca"

02.40 Uhr: Gesundheitsexperte - Nicht nur auf Inzidenzwerte schauen

Der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), Jürgen Windeler, kritisiert das Festhalten der Bundesregierung an Inzidenzwerte. "Es ist im Grunde allen klar, dass diese Zahl aus verschiedenen Gründen hochproblematisch ist", sagt Windeler den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (NBR/Donnerstagausgaben).

Die Anzahl von Neuinfektionen in einer bestimmten Zeit sage nichts über Krankheitsverläufe und die Belastung des Gesundheitssystems aus. Neuinfektionen würden derzeit besonders in jungen Altersgruppen auftreten, bei denen das Risiko schwerer Verläufe geringer sei. Auch seien fast zehn Prozent der Menschen bereits geimpft, darunter vor allem ältere Hochrisikogruppen, weswegen die Aussagekraft der Inzidenzzahl inzwischen eine andere sei.

Windeler kritisiert, dass die Neuinfektionszahlen nicht häufiger ins Verhältnis zur Anzahl der Tests gesetzt würden. Verstärktes Testen führe zwangsläufig zu einem Anstieg positiver Ergebnisse.

01.00 Uhr: Ostdeutsche Ministerpräsidenten werben für Sputnik V

Nach dem vorläufigen AstraZeneca-Stopp werben drei ostdeutsche Ministerpräsidenten für den Einsatz des russischen Covid-Impfstoffs Sputnik V. "Wenn es um die Gesundheit der Menschen geht, sollte die Herkunft keine Rolle spielen," sagt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Im Kampf gegen das Virus sei jeder Impfstoff willkommen, der sicher sei und wirke.

Auch Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) findet es "wichtig, dass endlich das Thema Sputnik V mit Nachdruck bearbeitet wird". Er wolle keine politische Zulassung, aber auch keine Ablehnung aus politischen Gründen. Russland sei "ein großes Land der Wissenschaft", das zweifellos imstande sei, einen leistungsfähigen Impfstoff herzustellen, sagt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) den Zeitungen. Der Impfstoff solle seiner Ansicht nach in Deutschland zugelassen werden.

00.17 Uhr: Althusmann für Öffnung von Hotels über Ostern

Der niedersächsische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Bernd Althusmann (CDU) spricht sich für Öffnungen im Hotel- und Gastgewerbe über Ostern aus. Mit einer "klugen Test- und Testapp-Strategie" sollte eine Erholung im eigenen Land möglich sein, sagt Althusmann der Zeitung "Bild" laut Vorabbericht. Die Hotellerie habe ausgefeilte Hygiene-Konzepte, die ein Höchstmaß an Sicherheit böten. Er regt Öffnungen bis zu einer Auslastung von maximal 60 Prozent an.

Mit seiner Forderung geht Althusmann unter anderem auf Gegenkurs zu Bayern und Sachsen. Die Landesregierungen beider Länder lehnen Öffnungen über Ostern ab.

  • Zum Artikel "Münchner Runde: Getrübte Reiselust zu Ostern"

Mittwoch, 17. März 2021

23.20 Uhr: Weltweit fast 121 Millionen Infizierte

Weltweit haben sich über 120,82 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind mehr als 2,79 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit über 29,58 Millionen Infektionen und 536.729 Toten.

22.20 Uhr: Brasilien meldet Rekordzahl von Neuinfektionen

Brasilien meldet 90.303 Neuinfektionen und damit so viele wie nie zuvor. Die Zahl der Toten stieg um 2648, der zweithöchste Wert nach dem Rekord des Vortages. In dem Land mit 211 Millionen Einwohnern sind damit 11,7 Millionen Infektionen und 284.775 Todesfälle verzeichnet.

21.40 Uhr: Serum Institute warnt vor Rohstoff-Nationalismus

Der Chef des weltgrößten Impfstoffherstellers in Indien ist skeptisch, dass die UN-Impfintiative ihr Ziel zur Verteilung von zwei Milliarden Dosen in diesem Jahr erreichen wird. Es dürfte wohl einige Monate länger dauern, sagte der Chef des Serum Institutes, Adar Poonawalla, in einem Interview mit Bloomberg. Das Serum Institute ist einer der Hauptlieferanten für Covax, einer UN-Initiative, die auch dafür sorgen will, dass arme Länder Corona- Impfstoffe erhalten. Poonawalla warnte zugleich vor einem "Rohmaterial-Nationalismus". Den USA warf er vor, unter Anwendung eines Gesetzes aus Kriegszeiten die Ausfuhr von wichtigen Materialien für die Impfstoffproduktion zu untersagen, was die Herstellung der Vakzine im Ausland verlangsamen könnte. Die US-Regierung weist entsprechende Vorwürfe zurück.

21.15 Uhr: Laschet verteidigt AstraZeneca-Impfstopp

CDU-Chef Armin Laschet hat den vorsorglichen Stopp der AstraZeneca-Impfungen verteidigt. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe keine andere Möglichkeit gehabt, als den Empfehlungen des Paul-Ehrlich-Instituts zu folgen, sagte er in der ARD. Das für die Impfstoff-Sicherheit zuständige Institut hatte wegen möglicher Gesundheitsrisiken dazu geraten, Impfungen mit dem Astrazeneca-Stoff auszusetzen. "Da kann Politik gar nicht anders, als der Wissenschaft folgen", sagte Laschet. Der NRW-Ministerpräsident stellte sich vor den kritisierten Gesundheitsminister. Spahn habe "den schwersten Job überhaupt".

20.45 Uhr: Emirate: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung geimpft

In den Vereinigten Arabischen Emiraten hat mehr als die Hälfte der Einwohner, die für eine Impfung infrage kommen, den Schutz gegen das Coronavirus erhalten. Bei älteren und chronisch kranken Menschen liege die Impfquote inzwischen bei 70 Prozent, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Knapp sieben Millionen Impfdosen wurden demnach verabreicht. Neben den Staatsbürgern können sich auch ausländische Arbeitsmigranten impfen lassen. Sie machen den überwiegenden Teil der Bevölkerung aus. Kinder, stillende und schwangere Frauen dürfen sich hingegen nicht impfen lassen.

20.25 Uhr: 16 Festnahmen bei Protest gegen irische Corona-Maßnahmen in Dublin

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen hat die Polizei in Dublin 16 Menschen festgenommen. Dutzende demonstrierten in der irischen Hauptstadt zumeist ohne Mund-Nasen-Masken unter anderem vor dem Gebäude des Senders RTÉ, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten. Das waren aber deutlich weniger als die Behörden anlässlich des Feiertags St. Patrick's Day erwartet hatten. In einem Park versammelten sich zudem mehrere Hundert Kritiker der scharfen Ausgangs- und Kontaktvorschriften. Die Polizei war mit einem massiven Aufgebot von etwa 2500 Sicherheitskräften präsent. Vor einem Monat hatten Protestierende in Dublin sich Handgemenge mit Beamten geliefert und die Polizei mit Feuerwerkskörpern attackiert.

20.15 Uhr: Kretschmer: Öffnungsstrategie hat nicht funktioniert

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht keine Chancen für weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. "Aus meiner Sicht ist der zweite und dritte Schritt vor dem ersten gemacht worden, was sich jetzt in Anbetracht der steigenden Zahlen bestätigt", sagt Kretschmer der "Leipziger Volkszeitung". Der öffentliche Druck aus der Bevölkerung und aus den Unternehmen sei zwar "mehr als nachvollziehbar", die Öffnungsstrategie habe aber nicht funktioniert, wird er in dem Vorabbericht zitiert. Demzufolge will Kretschmer bei der nächsten Konferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf dringen, dass alle Bundesländer die Anfang März vereinbarte Notbremse umsetzen und in Corona-Hotspots die Lockerungen wieder zurücknehmen. "Das ist eine ganz wichtige Weichenstellung, die wir jetzt vor uns haben".

19.55 Uhr: Kieler Woche wird erneut auf September verschoben

Die Kieler Woche wird wie schon im ersten Jahr der Corona-Pandemie auch 2021 in den Frühherbst verschoben. Die 127. Auflage der weltgrößten Segel-Regattawoche soll erneut nicht zum Traditionstermin im Juni, sondern vom 4. bis 12. September stattfinden. Das gaben die Organisatoren und die Stadt Kiel am Mittwochabend nach Abstimmung mit den beteiligten Vereinen und Rücksprache mit der schleswig-holsteinischen Landesregierung bekannt. Mit der Entscheidung reagieren die Veranstalter frühzeitig auf die in vielen Ländern wieder steigenden Inzidenzzahlen und die damit verbundene unsichere Planungslage. Auch 2020 hatten die Kieler bereits am 19. März zu den ersten Großveranstaltern gezählt, die mit einer Verschiebung auf die Pandemie reagierten. Die Verschiebung der Olympischen Spiele 2020 auf 2021 folgte damals am 24. März.

19.50 Uhr: NRW-Landesregierung betont Schulschließungen als letztes Mittel

Die NRW-Landesregierung hat in der Diskussion um Schulschließungen die Kommunen im Land nochmals nachdrücklich auf die einzuhaltenden Modalitäten hingewiesen. Das sei über einen Erlass am Mittwoch geschehen, erklärte die Staatskanzlei am Abend. «Schulschließungen können eingebettet in ein Gesamtkonzept einen Beitrag zum Infektionsschutz vor Ort darstellen, dürfen aber nur das letzte und nicht das erste und alleinige Mittel der Wahl sein», hieß es. Zuvor müssten alle sonstigen Maßnahmen auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens geprüft worden sein. Das Land hatte zuvor bereits Forderungen aus Dortmund und Duisburg, Schulöffnungen zu stoppen, abgeschmettert. Schon vorher hatten mehrere Kreise die Schulöffnungen zurücknehmen wollen, waren aber von Düsseldorf gestoppt worden.

19.25 Uhr: Frankreichs Regierung stellt neue Corona-Maßnahmen für Paris vor

Angesichts der Überlastung vieler französischer Krankenhäuser will sich Regierungschef Jean Castex am Donnerstag in Paris zu einer weiteren Verschärfung der Corona-Auflagen äußern (Pk um 18.00 Uhr). Geplant sind nach Regierungsangaben zusätzliche Maßnahmen im Großraum um Paris sowie in der nördlichen Region Hauts-de-France, die an Belgien grenzt. Im Gespräch sind unter anderem Ausgangsbeschränkungen auch an Wochenenden, wie sie bereits an der Côte d'Azur und in Teilen Nordfrankreichs gelten. Landesweit gilt zudem eine nächtliche Sperrstunde ab 18.00 Uhr. In der Hauptstadtregion Ile de France mit rund zwölf Millionen Einwohnern war die Corona-Inzidenz zuletzt über die Marke von 400 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen, fast das Doppelte des landesweiten Schnitts.

19.15 Uhr: Impfung bei knapp 40 Mio Amerikanern abgeschlossen

Nach Angaben der Seuchenbehörde CDC sind in den USA inzwischen knapp 40 Millionen Menschen komplett durchgeimpft. Bislang seien 147,6 Millionen Impfdosen ausgeliefert worden. In den USA leben etwa 328 Millionen Menschen.

18.55 Uhr: Britischer Impfstoff-Mangel geht auf Astrazeneca zurück

Der in Großbritannien ab Ende März erwartete Impfstoff-Mangel geht einer BBC-Reporterin zufolge darauf zurück, dass weniger Impfdosen von Astrazeneca zur Verfügung stehen werden als erwartet. Der Engpass sei bedeutender als frühere, erklärt die Politik-Redakteurin Laura Kuenssberg auf Twitter ohne Angabe einer Quelle.

18.50 Uhr: Anteil von Corona-Variante B.1.1.7 auf 72 Prozent gestiegen

Die ansteckendere und wohl auch gefährlichere Corona-Variante B.1.1.7 verdrängt andere Formen des Virus in Deutschland immer mehr. Ihr Anteil betrage inzwischen 72 Prozent, heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch. Sie werde also inzwischen in etwa drei von vier Proben gefunden. Die Ausbreitung der Variante B.1.351 (Erstnachweis in Südafrika) sei hingegen etwas rückläufig, die Variante P.1 (Erstnachweis in Brasilien) sei weiter nur vereinzelt in Deutschland nachgewiesen. Vergangene Woche hatte das RKI noch von circa 55 Prozent B.1.1.7-Anteil gesprochen. Zu Beginn der RKI-Erhebung vor rund anderthalb Monaten lag der Anteil der Mutante noch bei sechs Prozent. Die rasche Zunahme war nach den Erfahrungen anderer Länder befürchtet worden. Aufgrund des nun hohen Anteils von B.1.1.7 sei weiter mit einem exponentiellen Anstieg der Corona-Fallzahlen in Deutschland zu rechnen, hieß es im RKI-Bericht.

18.35 Uhr: Verwaltungsgericht Hamburg: Sonnenstudio darf öffnen

Das Verwaltungsgericht Hamburg erlaubt die Öffnung von Sonnenstudios unter Auflagen. Es habe dem Eilantrag einer Betreiberin teilweise stattgegeben, teilt der Senat mit. Zwar diene das in der Eindämmungsverordnung festgeschriebene Öffnungsverbot dem Zweck, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. "Es sei jedoch nicht ersichtlich, dass der durch das Verbot erfolgende Eingriff in die Berufsfreiheit der Antragstellerin derzeit erforderlich sei", hieß es. Die Betreiberin dürfe ihr Studio öffnen "unter Beachtung strenger Auflagen, die über das Maß der für andere Dienstleistungen mit Körperkontakt geltenden Einschränkungen hinausgehen". (Az. 3 E 1096/21)

18.20 Uhr: Hansa Rostock soll wieder vor Zuschauern spielen

Trotz bundesweit steigender Corona-Infektionszahlen soll es im deutschen Profifußball erstmals wieder ein Spiel mit Zuschauern geben. Der Landesregierung werde vorgeschlagen, dass für das Heimspiel von Hansa Rostock am Sonnabend gegen den Halleschen FC 777 Zuschauer im 30 000 Zuschauer fassenden Ostseestadion zugelassen werden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Schwerin am Mittwochabend nach Beratungen mit Verantwortlichen der Hansestadt mit.

18.10 Uhr: Britische Behörden erwartet deutlich weniger Impfstoff ab dem 29. März

In Großbritannien wird örtlichen Gesundheitsbehörden zufolge in etwa zwei Wochen deutlich weniger Impfstoff zur Verfügung stehen. Dies habe die zuständige Task Force der Regierung mitgeteilt, heißt es in einem Rundschreiben. Die Versorgung durch die Hersteller werde demnach ab Montag, dem 29. März, für etwa vier Wochen zurückgehen. Dies bedeute, "dass die Volumina für erste Dosen erheblich eingeschränkt sein werden".

17.55 Uhr: Bulgariens Krankenhäuser am Limit

Wegen schnell steigender Corona-Fallzahlen sind die bulgarischen Kliniken und Notdienste am Limit. Die Sprecherin des Notdienstes von Sofia, Katja Sungarska, schlug am Mittwoch Alarm: "Wir können diesen massiven Zulauf nicht bewältigen." Vielerorts sollen Krankenhäuser umstrukturiert werden, um weitere Corona-Stationen einzurichten. Am vergangenen Donnerstag waren 395 Neuansteckungen pro 100 000 Menschen binnen einer Woche registriert worden. Neue Angaben wurden an diesem Donnerstag erwartet.

In dem südöstlichen EU-Land mit 6,9 Millionen Einwohnern wurden am Mittwoch (Stand Mitternacht) 4374 Neuansteckungen binnen eines Tages registriert - eine Woche vorher waren es noch 3502 gewesen. Seit Beginn der Pandemie starben in Bulgarien gut 11 500 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Allein am Dienstag gab es 107 coronabedingte Todesfälle.

17.42 Uhr: Biden kritisiert Impfstoff-Ablehnung als "Macho-Ding"

US-Präsident Joe Biden hat die ablehnende Haltung etlicher Landsleute gegenüber Coronavirus-Impfungen als ein "Macho-Ding" kritisiert. "Ich verstehe einfach nicht diese Art von Macho-Ding zu sagen: 'Ich werde den Impfstoff nicht nehmen, ich habe ein Recht als Amerikaner, die Freiheit, das nicht zu tun'", sagte der demokratische Präsident in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview des US-Senders ABC.

Impfskeptiker rief er dazu auf, sich wie "Patrioten" zu verhalten und andere Menschen zu schützen. Der 78-Jährige betonte erneut, die zugelassenen Impfstoffe seien sicher. Sein Leben habe sich mit der Impfung geändert, "weil ich jetzt meine Enkel umarmen kann".

17.35 Uhr: 25 Millionen Menschen in Großbritannien haben erste Impfung erhalten

In Großbritannien haben nun mehr als 25 Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sei fast die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung, teilte das Gesundheitsministerium mit. "Der jüngste Meilenstein ist eine unglaubliche Leistung", twitterte Premierminister Boris Johnson. Gesundheitsminister Matt Hancock betonte: "Es ist eine nationale Aufgabe, eine der größten logistischen Aufgaben seit dem Zweiten Weltkrieg, und ich danke allen, die daran beteiligt sind.»"

Mittlerweile sind auch alle über 50-Jährigen aufgerufen, sich impfen zu lassen. Damit liegt die Regierung deutlich vor dem eigenen Zeitplan, dieser Altersgruppe bis Mitte April eine erste Dosis anzubieten. Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen die Möglichkeit haben.

17:05 Uhr: Maas offen für Corona-Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer

Außenminister Heiko Maas (SPD) hat sich offen gezeigt für eine Corona-Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer. Er halte diese "Idee für alles andere als falsch", sagte Maas. "Die Tatsache, dass rückkehrende Touristen getestet werden, liegt im Interesse aller." Das Robert-Koch-Institut stuft das bei deutschen Touristen beliebte Mallorca sowie einige weitere Regionen seit kurzem nicht mehr als Risikogebiet ein, die Buchungszahlungen schnellten danach gerade für die Osterzeit in die Höhe. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) appellierte deshalb an die Bundesregierung, eine Testpflicht einzuführen. Maas rief Reiselustige in Deutschland zu Verantwortungsbewusstsein auf. Das Aufheben einer Reisewarnung sei nicht "gleichbedeutend mit einer Einladung, irgendwohin zu fahren".

  • Zum Artikel: "Mallorca erlaubt, Ostsee nicht: Streit um Osterurlaub"

16.29 Uhr: Lehrer- und Elternverbände kritisieren Test-Regeln an Schulen

Die mittlerweile präzisierten Regelungen für Corona-Tests an den bayerischen Schulen stoßen bei Lehrer- und Elternverbänden auf harsche Kritik. "Klassenzimmer sind keine Testzentren", erklärte etwa der Realschullehrerverband. Auch der Philologenverband (bpv) bemängelte, das Konzept gehe "von einem Idealzustand aus, den es in der Realität kaum geben wird".

Das Kulturministerium hatte zuvor die Details zum Testkonzept an den Schulen veröffentlicht. Demnach sollen sich alle Jahrgangsstufen auf freiwilliger Basis zwei Mal in der Woche unter Anleitung einer Lehrkraft in der Schule selbst mit einem Nasenabstrich testen. Bei einem positiven Ergebnis müssten die Betroffenen sofort isoliert und weitere Schritte eingeleitet werden.

  • Zum Artikel: "Gurgeltests und Testpflicht: So geht's weiter an Bayerns Schulen"

16.26 Uhr: Polizei ermittelt gegen Landshuter Seniorenheim nach Corona-Ausbruch

Nach einem massiven Corona-Ausbruch in einem Landshuter Seniorenheim hat die Polizei mehrere Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen der Einrichtung eingeleitet. Das bestätigte das Polizeipräsidium Niederbayern dem BR. Konkret besteht laut Polizei der Verdacht der Freiheitsberaubung, der Nötigung und der unterlassenen Hilfeleistung, sowie gegebenenfalls der Verdacht der fahrlässigen Tötung. Im "Senioren-Wohnpark Landshut" steckten sich Anfang des Jahres 90 von insgesamt 120 Bewohnerinnen und Bewohnern mit Corona an, 24 starben. Die ersten, vereinzelten Corona-Fälle in dem Seniorenheim waren bereits Anfang Dezember bekannt geworden.

Im Zuge des Corona-Ausbruchs habe es mehrere Begehungen des Altenheims durch das Gesundheitsamt, das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und die Regierung gegeben, so eine Sprecherin des Landratsamts Landshut auf BR-Anfrage, dabei seien "diverse und erhebliche Mängel" in der Einrichtung festgestellt worden. Das Heim sei daraufhin verpflichtet worden, unter anderem hygienische und pflegerische Mängel zu beseitigen, es gab einen Aufnahme- und Besucherstopp, Reihentestungen wurden durchgeführt. Mittlerweile seien im Seniorenwohnpark keine Corona-Fälle mehr bekannt.

15.48 Uhr: Eurowings plant weitere Mallorca-Flüge

Die Lufthansa-Tochter Eurowings plant zu den Osterferien weitere Flüge nach Mallorca. Das über das Wochenende deutlich aufgestockte Angebot treffe auf eine sehr starke Nachfrage, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft. Manche der 300 am Wochenende neu aufgelegten Verbindungen in den Osterferien seien bereits wieder ausgebucht. Man werde nachlegen, zumal das bislang angekündigte Programm nur rund 40 Prozent des eigentlich üblichen Angebots darstelle. Bereits am Mittwoch wurden 50 weitere Flüge auf die Baleareninsel zur Buchung freigegeben.

Auch andere Gesellschaften wie die Konzernmutter Lufthansa, Condor, Tuifly oder die irische Ryanair hatten zusätzliche Flüge in die Ferienregion angekündigt, nachdem am Sonntag die Corona-Reisewarnung für die balearischen Inseln und einige weitere Gebiete aufgehoben worden war. Deutsche Urlauber müssen sich damit nach einer Rückkehr nicht mehr in Quarantäne begeben.

15.30 Uhr: Polen verhängt ab Samstag landesweiten Lockdown

Angesichts steigender Corona-Fallzahlen verhängt Polen einen landesweiten Lockdown. Ab Samstag müssen Einkaufszentren, Hotels, Theater und Kinos schließen, wie Gesundheitsminister Adam Niedzielski mitteilte. Das Land hat laut Angaben des Ministeriums mit 25.052 Coronafällen heute die höchste Tages-Fallzahl im laufenden Jahr erreicht.

15.06 Uhr: WHO empfiehlt vorerst weiter Corona-Impfung mit Astrazeneca-Vakzin

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt bis auf Weiteres die Fortsetzung der Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca. Die WHO sei der Ansicht, dass die Vorteile des Vakzins die Risiken überwögen. Das Beratergremium der WHO für Impfstoffsicherheit prüfe noch die neuesten Sicherheitsdaten zu dem Mittel. Sobald diese Überprüfung abgeschlossen sei, werde die WHO die Ergebnisse unverzüglich bekanntgeben, teilt die Weltgesundheitsorganisation mit.

Deutschland und zahlreiche andere Staaten haben die Impfung mit dem Astrazeneca-Stoff vorerst ausgesetzt, weil mehrere Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet wurden.

  • Zum Artikel: "Astrazeneca-Impfungen ausgesetzt: Das sollten Sie wissen"

14.30 Uhr: München richtet Pop-up-Radwege dauerhaft ein

Die Landeshauptstadt München wandelt vier der im Zuge der Corona-Pandemie eingerichteten Pop-up-Radwege in dauerhafte Radl-Streifen um. Dies hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrats vorbehaltlich der Zustimmung der Vollversammlung beschlossen. Die Abschnitte werden ab April weiß markiert und orientieren sich an den Gelbmarkierungen aus dem vergangenen Jahr. Sie berücksichtigen aber auch die Ergebnisse der Evaluation und das Feedback von Anwohnern, Gewerbetreibenden, Verbänden und Bürgern. Die Weißmarkierungen ihrerseits sollen später langfristigen Lösungen weichen. Für zwei weitere Streckenabschnitte wurden bereits bauliche Maßnahmen beschlossen.

14.24 Uhr: Bund-Länder-Runde zu Impfungen voraussichtlich Freitag

Bund und Länder wollen voraussichtlich an diesem Freitag um 15.00 Uhr über das weitere Vorgehen bei den Corona-Impfungen beraten. Sofern die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zuvor über den Umgang mit dem Präparat von Astrazeneca entschieden hat, wollen sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten per Telefonkonferenz zusammenschalten, wie Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte. Beraten werden soll dabei auch über einen Zeitplan für einen breiten Impfstart in Arztpraxen.

14.20 Uhr: Laut Umfrage halten sechs von zehn Deutschen Astrazeneca-Impfstopp für angemessen

Mehr als die Hälfte der Deutschen befürwortet laut einer aktuellen Umfrage den Impfstopp für das Vakzin von Astrazeneca. In einer YouGov-Umfrage sprachen sich demnach rund sechs von zehn Befragten für den vorsorglichen Schritt des Gesundheitsministeriums aus. Knapp ein Drittel (27 Prozent) fand die Entscheidung unangemessen, und etwa 13 Prozent machten keine Angaben, wie das Meinungsforschungsinstitut weiter mitteilte. Demnach glaubt die Hälfte der Befragten, dass die Akzeptanz des Präparats wegen der Aussetzung leiden wird.

13.17 Uhr: EU-Kommission erwägt neue Exportauflagen für Corona-Impfstoff

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erwägt, den Export der knappen Corona-Impfstoffe aus der Europäischen Union stärker zu beschränken. Neue Auflagen könnten dann für jene Länder gelten, die selbst keinen Impfstoff aus dem Land lassen oder die bereits einen höheren Anteil von geimpften Menschen haben als die EU, wie von der Leyen in Brüssel ankündigte.

Aus der EU wurden seit dem 1. Februar nach Angaben der Kommission mindestens 41 Millionen Dosen Corona-Impfstoff in 33 Länder exportiert, obwohl in der EU selbst Impfstoff fehlt und Impfungen nur langsam vorankommen. Kritisiert werden vor allem Großbritannien und die USA, weil von dort praktisch kein Impfstoff ausgeführt werde. Aus der EU gingen nach offiziellen Angaben hingegen allein mindestens neun Millionen Dosen an Großbritannien und eine Million in die USA.

13.01 Uhr: Von der Leyen will mit Impfnachweis zurück zur Reisefreiheit

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will mit dem geplanten digitalen Impfnachweis die Reisebeschränkungen in der Europäischen Union überwinden. "Mit diesem digitalen Zertifikat wollen wir unseren Mitgliedstaaten helfen, verantwortungsvoll und sicher die Freizügigkeit wiederherzustellen", sagte von der Leyen.

Die geplanten Zertifikate sollen nach ihren Worten als Nachweis dienen, ob ein EU-Bürger geimpft oder getestet wurde oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen ist. Alle 27 EU-Staaten sollten diese Bescheinigungen gegenseitig anerkennen, sagte die Kommissionspräsidentin.

12.57 Uhr: Österreich will digitalen Impfpass bereits im April

Österreich will im April schrittweise mit der Einführung eines grünen Corona-Impfzertifikats beginnen. Das Gesundheitsministerium werde in Kürze die rechtlichen Grundlagen dafür schaffen, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). In einer ersten Phase sollen die negativen Testergebnisse digital erfasst werden, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) erklärte. Das Impfzertifikat, wie es auch auf europäischer Ebene ab Juni eingeführt werden soll, sei ein gutes technisches Mittel, um wieder freies Reisen für Geimpfte, Getestete und Genese zu ermöglichen, so Kurz. Den möglichen Zeitpunkt für Reiseerleichterungen verband Kurz mit der Öffnung der touristischen Infrastruktur in Österreich, also sobald Kultur, Gastronomie und Hotellerie wieder öffnen würden.

12.39 Uhr: Schnelltests Option für Bayreuther Festspiele

Corona-Schnelltests könnten bei den Bayreuther Festspielen in diesem Jahr eine wichtige Rolle spielen. "Das könnte eine Option sein", sagte Bayerns Kunstminister Bernd Sibler (CSU) dem "Nordbayerischen Kurier". "Wenn es um Öffnungen geht, können Schnelltests ein gutes Mittel sein." Er erwarte nach wie vor, dass die Festspiele in diesem Jahr stattfinden können, sagte Sibler. "Ich gehe im Moment davon aus, dass am 25. Juli, in der Hochphase des Sommers, gespielt werden kann", sagte er der Zeitung.

12.20 Uhr: WHO-Impfrat empfiehlt Zulassung von Johnson & Johnson-Impfstoff

Ein unabhängiger Expertenrat für Impfstoffe empfiehlt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Firmen Janssen und Johnson & Johnson. Das Mittel habe eine Effizienz von 93,1 Prozent gegen Krankenhauseinweisungen, sagte der Vorsitzende des Rates (SAGE), Alejandro Cravioto. Die Effizienz gegen einen schweren Verlauf von Covid-19 liege nach 28 Tagen bei 85,4 Prozent. Die Notfallzulassung durch die WHO gilt mit dieser Empfehlung als Formsache. Der Rat hatte bereits die Impfstoffe von Biontech und Pfizer, von Moderna und von Astrazeneca zum Einsatz empfohlen.

Die Notfallzulassung (EUL - Emergency Use Listing) ist die Voraussetzung, damit UN-Organisationen den Impfstoff einkaufen und verteilen können. Ebenso können Länder, die keine eigenen Kapazitäten für wissenschaftlichen Prüfungen haben, aufgrund der Vorarbeit der WHO eine Zulassung in ihrem Land erteilen.

12.17 Uhr: Ermittlungen gegen bayerischen Abgeordneten wegen Maskenaffäre

In der Maskenaffäre wird nun auch gegen einen Abgeordneten des bayerischen Landtags ermittelt. Die Generalstaatsanwaltschaft München ließ deswegen unter anderem ein Büro im Maximilianeum durchsuchen. Ein Sprecher der Ermittlungsbehörde bestätigte, dass in Zusammenhang mit dem Ankauf von Corona-Schutzmasken durch die öffentliche Hand von Beamten des Bayerischen Landeskriminalamts zehn Objekte in München sowie im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben durchsucht worden seien.

"Weitere Angaben können derzeit nicht gemacht werden", sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Klaus Ruhland. Der Justizsprecher wies zudem auf die bei Strafermittlungen geltende Unschuldsvermutung für die Beschuldigten des Ermittlungsverfahrens hin. Der Landtag selbst bestätigte ebenfalls die Durchsuchung eines Abgeordnetenbüros.

  • Zum FAQ "Was Sie über die Masken-Affäre wissen müssen"

12.06 Uhr: Laut Kanzler Kurz Lösung für EU-Impfstoffverteilung in Sicht

Die Europäische Union steht aus Sicht von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz kurz davor, die Verteilung von Corona-Impfstoffen gerechter zu gestalten. "Ich bin froh, dass wir einer Lösung nahe stehen", sagte Kurz nach einer Videokonferenz mit EU-Ratspräsident Charles Michel und mehreren anderen Regierungschefs.

Kurz und seine Amtskollegen aus Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien hatten am Dienstag eine Korrektur der bisherigen Praxis gefordert, die dazu geführt habe, dass einige Länder mehr Impfdosen erhalten als es ihrem Bevölkerungsanteil in der Union entspreche. Grundsätzlich hatten sich die EU-Staaten auf anteilige und gleichzeitige Lieferungen geeinigt. Allerdings haben manche Länder weniger von bestimmten Impfstoffen bestellt, als ihnen zustehen würde. Danach sicherten sich in weiteren Verhandlungen andere Länder diese freien Kontingente.

12.00 Uhr: Deutschland verlängert Grenzkontrollen um zwei Wochen

Deutschland verlängert seine stationären Kontrollen an der Grenze zu Tschechien sowie zum österreichischen Bundesland Tirol um weitere zwei Wochen. Das teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte dem "Münchner Merkur": "Wir haben die Hoffnung, dass wir die Kontrollen zu Österreich etwas früher beenden können, vielleicht sogar noch im Laufe des März." Dazu werde man die Maßnahmen zum Infektionsschutz und zur Eindämmung des mutierten Virus in Tirol genau beobachten.

11.26 Uhr: "Azubi-Prämie" wird verlängert und erhöht

Die Bundesregierung hat großzügigere Hilfen für Unternehmen zur Stärkung des Ausbildungsmarkts in der Corona-Krise verabschiedet: Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch, das Bundesprogramm "Ausbildungsplätze sichern" im kommenden Ausbildungsjahr fortzuführen und auszuweiten. Unter anderem sollen die Ausbildungsprämien für Betriebe, die ihr Ausbildungsniveau trotz Krise halten oder erhöhen, zum 1. Juni verdoppelt werden. Vorgesehen ist überdies, dass auch größere Betriebe – diejenigen mit 250 bis 500 Beschäftigten – von der sogenannten "Azubi-Prämie" profitieren können.

10.00 Uhr: Intensivmediziner verteidigt Impfstopp für Astrazeneca

Der Chef der Intensivmediziner-Vereinigung, Janssens, hat den Impfstopp für das Präparat von Astrazeneca verteidigt. Aus seiner Sicht konnte sich Gesundheitsminister Spahn gar nicht anders entscheiden, weil er sich sonst gegen die Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts gestellt hätte. Damit widersprach Janssens im Deutschlandfunk den Spahn-Kritikern. Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckhardt hatte dem Minister vorgeworfen, das Vertrauen in die Impfpolitik zu untergraben. FDP-Vize Kubicki forderte sogar Spahns Rücktritt. Mit Blick auf die steigenden Neuinfektionen warnte Janssens vor einer wieder zunehmenden Belastung der Intensivstationen und empfahl die Rücknahme von Lockdown-Lockerungen.

09.15 Uhr: Jeder zweite Brite bis Freitag geimpft

In Großbritannien wird Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng zufolge die Hälfte aller Erwachsenen bis Ende der Woche ihre Erstimpfung erhalten haben. Er habe Vertrauen in den Impfstoff von Astrazeneca, sagte Kwarteng der BBC. Zum Aussetzen der Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns in vielen Ländern Europas nach Berichten über Blutgerinnsel wollte er sich nicht äußern. Er rief die Bürger auf, sich impfen zu lassen, sobald sie aufgefordert würden. Über einen Impfpass werde derzeit nachgedacht, ergänzte er.

09.02 Uhr: SPD fordert unabhängigen Ermittler in "Maskenaffäre"

Um die sogenannte Maskenaffäre rund um Unionsabgeordnete aufzuklären, pocht die SPD auf einen unabhängigen Ermittler, um "ein sauberes Verfahren" der Aufklärung zu ermöglichen. Das sagte Carsten Schneider, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion, im ARD-Morgenmagazin. Der Transparenzbeauftragte müsse dem Bundestagspräsidenten unterstellt sein. Die CDU müsse ein Eigeninteresse an vollständiger Aufklärung haben, sonst "kommt jeden Tag eine neue Geschichte raus". "Ich lasse nicht zu, dass der Schmutz der in Teilen der Unionsfraktion passiert ist, dass er auf die anderen Parteien und die Politik insgesamt noch abfärbt", betonte Schneider. In der derzeit heiklen Situation in der Gesellschaft sei Vertrauen in die Politik sehr wichtig.

  • Zum Artikel: "Die pikanten Beteiligungen von Abgeordneten"

08.59 Uhr: Coronavirus in der Region Paris außer Kontrolle

In der Region Paris liegen laut dem Chef der öffentlichen Krankenhäuser 1.100 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen. Das Coronavirus sei im Großraum der französischen Hauptstadt außer Kontrolle geraten. "Es sind derzeit genauso viele Patienten auf den Intensivstationen wie auf dem Gipfel der zweiten Welle", sagt Martin Hirsch dem RTL Radio. Er plädierte entweder für Ausgangssperren am Wochenende oder einen verschärften Lockdown.

08.23 Uhr: Corona-Hilfen für Brauereigaststätten verbessert

Für Unternehmen mit angeschlossener Gaststätte wird der Zugang zu den außerordentlichen Wirtschaftshilfen für die Monate November und Dezember verbessert und vereinfacht, teilt die bayerische Staatsregierung mit. Künftig sei der Gaststättenanteil unabhängig von den Umsätzen des restlichen Unternehmens antragsberechtigt. Hierauf habe sich die Bundesregierung in Abstimmung mit dem Freistaat Bayern verständigt. Dies betrifft etwa Brauereigaststätten, Vinotheken von Weingütern und Straußwirtschaften.

07.14 Uhr: Intensivmediziner empfehlen Lockdown-Lockerungen zurückzunehmen

Die deutschen Intensivmediziner mahnen angesichts der wieder steigenden Corona-Zahlen zur Rücknahme von Lockdown-Lockerungen. "Man wird einfach angesichts einer Inzidenz über 100, was man ja als Messlatte angelegt hat, entscheiden müssen, dass man wieder zurückrudern muss", sagt das Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, im Deutschlandfunk. Zwar dürfte man erste Erfolge durch die Impfungen bei den besonderes gefährdeten Älteren auch auf den Intensivstationen spüren. Aber wenn es zu Ostern, wie vom Robert-Koch-Institut (RKI) prognostiziert, wieder täglich 30.000 Neuinfektionen und mehr gebe, werde es mit einer Verzögerung von zwei Wochen dann auch wieder zu erheblichen Belastungen kommen. Zumal wegen der britischen Mutante, auch vermehrt schwere Krankheitsverläufe bei den 50- bis 70-Jährigen drohten.

06.26 Uhr: Gesundheitsminister Holetschek würde sich mit Astrazeneca impfen lassen

Nach dem Impfstopp mit dem Vakzin von Astrazeneca bekunden immer mehr Politiker ihr Vertrauen in den Impfstoff. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte der Zeitung "Bild": "Ich habe Vertrauen in diesen Impfstoff und würde mich jederzeit damit impfen lassen."

Am Abend hatte im ZDF auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gesagt, er würde sich damit impfen lassen. Er glaube, wenn er Covid bekomme, seien die Nebenwirkungen weit gravierender als er sie bei der Impfung überhaupt bekommen könne.

  • Zum Artikel "Forderungen nach mehr Flexibilität beim Impfen mehren sich"

05.15 Uhr: RKI meldet 13.435 Corona-Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 13.435 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Das sind 4.289 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag auf 86,2 von 83,7, vor einer Woche lag sie bei 65,4. 249 weitere Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 73.905. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,94 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

05.01 Uhr: Aiwanger fordert Signal für Osterurlaub

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) fordert von der Bund-Länder-Schalte zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie am Montag "ein klares Signal für Osterurlaub in Deutschland". Das Ostergeschäft sei für viele "der letzte rettende Strohhalm", sagte Aiwanger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Tausende Betriebe stünden finanziell und emotional mit dem Rücken zur Wand, "da darf die Politik nicht mehr länger zusehen".

Auch aus Sicht des Infektionsschutzes halte er Urlaub in Bayern für besser als auf Urlaubsinseln im Süden mit diversen zusätzlichen Kontakten.

  • Zum Artikel "Osterurlaub: Söder will Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer"

00.45 Uhr: Brasilien meldet 2.841 Todesfälle an einem Tag

In Brasilien sind binnen 24 Stunden 2.841 Corona-Infizierte gestorben, meldet das Gesundheitsministerium. Das ist ein Höchststand seit Ausbruch der Pandemie. Die Gesamtzahl der Todesopfer in Brasilien ist mit 282.127 die zweithöchste nach den Vereinigten Staaten. Die Zahl der registrierten Infektionsfälle steigt an nur einem Tag um 83.926 auf 11,6 Million. Das ist weltweit die höchste Zahl nach den USA.

Dienstag, 16. März 2021

23.40 Uhr: Corona-Ausbruch in Hofer Altenheim - erkrankte Bewohner bereits zum Teil geimpft

In einem Altenheim in Hof sind 30 der 90 Bewohner und acht Pflegekräfte am Corona-Virus erkrankt. Die acht betroffenen Pflegekräfte waren nicht geimpft. Dagegen waren 20 der 30 erkrankten Bewohner bereits geimpft. Sie hätten nur leichte Symptome und seien kaum ansteckend, denn der sogenannte CT-Wert sei sehr hoch und damit die Virenlast gering. Dies erklärte Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) im BR-Gespräch. Es ist nach Angaben von BRK-Heimleiterin Simone Rödel der erste größere Corona-Ausbruch mit insgesamt 38 Erkrankten. Das BRK-Altenheim war zum Jahreswechsel eine der ersten Einrichtungen in Hof, in der geimpft wurde. Damals hatten aber nur 30 der insgesamt 97 Mitarbeiter das Impfangebot angenommen.

23.10 Uhr: Impfung von Schwangeren könnte Neugeborne schützen

Durch eine Impfung von Schwangeren könnte einer Studie aus Israel zufolge auch ein Schutz für Neugeborene entstehen. Die in israelischen Medien verbreitete Untersuchung des Hadassah-University Medical Center von Anfang Februar umfasste 20 Schwangere, die im dritten Trimester Pfizer/BioNTech erhalten hätten. Bei ihnen und ihren Neugeborenen seien später Antikörper festgestellt worden. Die Studie ist noch nicht für eine Veröffentlichung in der Fachpresse geprüft worden. Die Autoren selbst verwiesen auf die kleine Fallzahl, die weitere Forschung etwa zur Sicherheit erforderlich mache.

22.35 Uhr: Frankreichs Premier würde sich mit Astrazeneca impfen lassen

Frankreichs Premierminister Jean Castex würde sich mit Astrazeneca impfen lassen, wenn die Europäische Arzneimittelagentur wieder grünes Licht für den Impfstoff gibt. "Bisher hatte ich mir vorgenommen, mich impfen zu lassen, wenn ich an der Reihe bin, und keinen Freifahrtschein zu bekommen", sagte der 55-Jährige am Mittwochabend dem Sender BFM TV. Angesichts dessen, was gerade mit Astrazeneca passiere, sei es aber vernünftig, sich sehr schnell impfen zu lassen, um den Menschen ein Gefühl der Sicherheit zu geben, so Castex weiter.

22.10 Uhr: Nicaragua erhält AstraZeneca-Impfdosen über WHO-Programm

Nicaragua erhält die erste Lieferung von AstraZeneca-Impfdosen aus dem Covax-Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es seien 137.000 Dosen eingegangen, sagt Vize-Präsidentin Rosario Murillo. Bis Ende des Monats werde mehr Impfstoff über Covax geliefert. Die ersten Mittel erhielt das Land mit 6,5 Millionen Einwohnern im Februar in Form des Sputnik-V-Impfstoffes aus Russland. Indien hat seinerseits 200.000 Dosen AstraZeneca gespendet und weitere 300.000 Dosen zugesagt.

21.50 Uhr: Möglicherweise zehn Millionen Impfstoffdosen pro Woche ab Ende Juni

Trotz des derzeitigen Mangels an verfügbaren Corona-Vakzinen in Deutschland rechnet Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) mit einer rasanten Beschleunigung der Impfkampagne in den kommenden Wochen. Bereits im April werde es "viele Millionen" Impfstoffdosen pro Woche geben, sagte Scholz am Dienstag im ZDF. "Im Juni, Juli werden wir eine Situation haben, in der vielleicht zehn Millionen Impfdosen pro Woche verimpft werden können. In den nächsten Wochen und Monaten wird es immer mehr Impfstoff geben", prognostizierte Scholz.

Beim Impfgipfel am Freitag müsse es deshalb vor allem darum gehen, die "große logistische Operation" vorzubereiten, in der möglichst viele Bürger möglichst schnell geimpft werden sollten. Die Entscheidung seines Kabinettskollegen Jens Spahn (CDU), die Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Astrazeneca auszusetzen, verteidigte der Finanzminister. "Ich finde, wenn sich ein Land wie Deutschland Institutionen leistet wie das Paul-Ehrlich-Institut, wo Expertinnen und Experten dafür da sind, dass sie mutige Entscheidungen treffen, die auch notwendig sind, um die Sicherheit von Impfstoffen zu gewährleisten, dann müssen wir das auch beachten".

  • Zum Artikel: "Datenanalyse: Wie läuft es bei den Corona-Impfungen in Bayern?"

21.35 Uhr: US-Bundesstaaten bereiten sich auf Impfungen für alle ab Mai vor

In den USA bereiten sich die Behörden der Bundesstaaten darauf vor, ab Mai allen Erwachsenen eine Impfung anzubieten. Bedingung sei, dass die Unternehmen Pfizer/BioNTech, Moderna und Johnson & Johnson (J&J) ihr Lieferzusagen einhielten, heißt es auf einer von Reuters mitorganisierten Diskussion des Harvard T.H. Chan School of Public Health. Die Gesundheitskommissarin von Indiana, Kristina Box, verweist insbesondere auf die Beliebtheit des J&J-Impfstoffes, der nur einmal gegeben werden muss. "Wir waren unglaublich erfreut zu sehen, wie viele Leute wirklich die eine J&J-Dosis haben wollen und Schluss."

21.15 Uhr: Regierungskrise wegen Corona in der Slowakei spitzt sich zu

Die slowakische Vier-Parteien-Regierung ist in eine schwere Krise gestürzt, weil sie die Corona-Pandemie nicht in den Griff bekommt. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl sterben in der Slowakei seit Wochen mehr Menschen als in jedem anderen Land Europas. Der populistisch-konservative Ministerpräsident Igor Matovic und ein Teil seiner Koalitionspartner fordern sich gegenseitig zum Rücktritt auf. Ein Vermittlungsversuch von Staatspräsidentin Zuzana Caputova blieb am Dienstag erfolglos.

Auf Druck der Koalitionspartner trat vergangene Woche der zur Matovic-Partei gehörende Gesundheitsminister Marek Krajci zurück. Am Montag folgte ihm überraschend der rechtspopulistische Arbeits- und Sozialminister Milan Krajniak. Die beiden kleineren Regierungsparteien drohten dennoch mit dem Verlassen der Koalition, falls nicht Matovic selbst abtrete. Mit seinen eigenmächtigen Entscheidungen trage er die Hauptschuld am Corona-Chaos. Der letzte Eskalationsschritt war, dass Matovic gegen einen offiziellen Regierungsbeschluss den in der EU nicht zugelassenen Impfstoff Sputnik V aus Russland bestellte und eine erste Lieferung von 200.000 Dosen persönlich am Flughafen abholte.

21.05 Uhr: Kretschmann stellt weitere Lockerung des Lockdowns ab Montag infrage

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat wegen steigender Infektionszahlen die für kommenden Montag geplante weitere Lockerung des Lockdowns infrage gestellt. «Natürlich jetzt bei der Situation werde ich mir gut überlegen, ob ich am Montag weitere Öffnungen mache», sagte der grüne Regierungschef in der ZDF-Sendung «Markus Lanz», die am späten Dienstagabend ausgestrahlt werden sollte. Er erwäge, die Öffnung erstmals auszusetzen und am Montag zunächst zu besprechen, "was wir riskieren können". Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist im Südwesten landesweit auf 79,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gestiegen. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 60,7.

20.45 Uhr: Virologin Protzer sieht Möglichkeit zum Impfstoffwechsel für Zweitimpfung

Die Virologin Ulrike Protzer an der TU München hat sich zuversichtlich gezeigt, dass Menschen, die mit dem Impfstoff von Astrazeneca bereits eine Erstimpfung erhalten haben, auch zuverlässig eine zweite Impfung bekommen. "Im Moment gehen alle davon aus, dass Astrazeneca wieder zugelassen wird", sagte Protzer in einem BR extra im BR Fernsehen. Falls das nicht der Fall sei, könne man aus ihrer Sicht bei der Zweitimpfung auf einen anderen Impfstoff wechseln. Das Vakzin von Johnson & Johnson etwa sei dem Astrazeneca-Impfstoff sehr ähnlich. Gleiches gelte für das russische Sputnik V, das lediglich statt eines Adenovirus vom Schimpansen (Astrazeneca) ein humanes Adenovirus enthalte. Protzer regte an, dass Deutschland zu diesem Thema eigene Studien anstellen solle. Aus ihrer Sicht jedenfalls seien "die Impfstoffe gut mischbar".

20.30 Uhr: Virologe Drosten betont ernste Epidemie-Lage

Angesichts der beginnenden dritten Corona-Welle in Deutschland bedauert der Virologe Christian Drosten die Entwicklungen um Astrazeneca mit ausgesetzten Impfungen und knapperen Liefermengen. Im Moment solle man vor allem daran denken, "dass wir diese Impfung brauchen", betonte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag im Podcast "Coronavirus-Update" (bei NDR-Info). Die epidemiologische Lage sei momentan nicht gut in Deutschland. Die ansteckendere Virusvariante B.1.1.7 nehme immer mehr Überhand, ihr Anteil betrage inzwischen drei Viertel.

"Wir werden kurz nach Ostern eine Situation haben wie um Weihnachten herum", sagte der Virologe, auch mit Blick auf düstere Prognosen des Robert Koch-Instituts (RKI) von vor einigen Tagen zu einem befürchteten starken Anstieg der Neuinfektionszahlen. Die Situation werde sich dann im weiteren Verlauf "drastisch erschweren" wegen der Mutante, erwartet Drosten. Besonders "brenzlig" werde es für die weitestgehend noch ungeimpften Jahrgänge ab 50 Jahre. Es gebe viele 60- bis 70-Jährige in Deutschland, und die seien meist noch nicht geimpft.

Drosten befürwortet die Untersuchung der Thrombose-Fälle nach AstraZeneca-Impfung, betont aber die Wichtigkeit dieses Vakzins. Die aus seiner Sicht wichtige Einbeziehung der Hausarztpraxen bei den Corona-Impfungen stehe und falle mit der Verfügbarkeit des AstraZeneca-Impfstoffs. Drosten rechnet damit, dass noch in dieser Woche drei Viertel der erfassten Neuinfektionen auf die Coronavirus-Variante zurückzuführen sein werden. Mittlerweile erhärtete sich auch der Verdacht, dass die Mutante nicht nur ansteckender, sondern auch gefährlicher ist.

20.25 Uhr: Bisherige EMA-Auskünfte zu Astrazeneca laut Italien und Frankreich "ermutigend"

Frankreich und Italien halten die ersten Äußerungen der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zum Astrazeneca-Impfstoff nach Angaben aus Paris für "ermutigend". Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Premier Mario Draghi seien bereit, die Impfkampagnen mit dem Astrazeneca-Impfstoff sehr schnell wieder aufzunehmen, falls die zusätzliche Überprüfung durch die EMA positiv ausfalle, hieß es am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung nach einem Gespräch der Beiden, das der Élyséepalast in Paris verbreitete. Der Impfstopp sei eine "vorübergehende Vorsichtsmaßnahme".

20.10 Uhr: EMA erhält weitere Informationen der nationalen Behörden zu AstraZeneca

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) erhält als Teil ihrer Untersuchung etwaiger Nebenwirkungen des AstraZeneca-Impfstoffes zusätzliche Hilfen von den nationalen Behörden. Damit sollen so schnell wie möglich fehlende und unvollständige Informationen ergänzt werden, teilt die EMA mit.

19.50 Uhr: Litauen setzt Astrazeneca-Impfungen nun doch aus

Auch Litauen setzt nun doch Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca aus. Das gibt Gesundheitsminister Arturas Dulkys bekannt, nachdem am Morgen noch Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte den weiteren Einsatz angekündigt hatte. Allerdings seien in den vergangenen Stunden drei Berichte über ernste Thrombosefälle in Litauen nach der Gabe des Impfstoffs eingegangen, sagt der Leiter der Gesundheitsbehörde Gytis Andrulionis. Ob ein Zusammenhang bestehe, sei unklar.

19.25 Uhr: Frankreich offiziell von dritter Welle erfasst

Frankreich ist Ministerpräsident Jean Castex zufolge von einer dritten Infektions-Welle erfasst. Seine Erklärung vor dem Parlament folgt einem Sieben-Tages-Durchschnitt, der erstmals seit November wieder die Marke von 25.000 Fällen überschreitet. Experten haben einen neuen Lockdown gefordert, um die Belastung des Gesundheitssystems zu lindern. Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron hofft jedoch, eine dritte Runde von Beschränkungen mit Impfungen verhindern zu können.

19.10 Uhr: USA sprechen nach Auskunft Bidens mit mehreren Staaten über Verteilung von überschüssigem Impfstoff

Die USA führen Präsident Joe Biden zufolge Gespräche über die Verteilung ihres überschüssigen Impfstoffes. "Wir sprechen bereits mit mehreren Staaten", sagt Biden. Er werde sehr bald mehr dazu bekanntgeben. Die US-Regierung will erst dann anderen Staaten Dosen liefern, wenn jeder Amerikaner die Gelegenheit zu einer Impfung hatte. Die US-Seuchenbehörde CDC gab kurz vor Bidens Erklärung bekannt, inzwischen mehr als 110 Millionen Impfungen verabreicht zu haben. In den USA leben gut 328 Millionen Menschen.

19.05 Uhr: Italien will bei positivem EMA-Signal schnell wieder Astrazeneca verimpfen

Italien will bei einer positiven Beurteilung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) schnell wieder Astrazeneca-Impfungen aufnehmen. Er habe sich entsprechend mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron abgesprochen, sagt Ministerpräsident Mario Draghi.

18.55 Uhr: Bis zu 5.000 Zuschauer bei WM-Qualifikationsspiel in Niederlanden zugelassen

Zum WM-Qualifikationsspiel der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft für die WM 2022 gegen Lettland werden bis zu 5.000 Zuschauer zugelassen. Dies teilte der niederländische Verband am Mittwoch mit. Die Fans in der Arena in Amsterdam sollen am 27. März vor dem Einlass mit Schnelltests auf eine Corona-Infektion überprüft werden. Das Ergebnis gibt es per App, zudem sitzen die Zuschauer in unterschiedlichen Formationen in verschiedenen Blöcken.

Dies ist Teil einer Studie von "Fieldlab", mit der Wege gefunden werden sollen, um Events in der Pandemie mit Zuschauern wieder zu ermöglichen. Man wolle ein sicheres und vertrauenswürdiges Konzept erstellen. Von den Erkenntnissen der Studie, die seit Februar läuft, könnten auch Großereignisse wie die EM profitieren, die in weniger als drei Monaten beginnt (11. Juni bis 11. Juli) und nach aktuellem Stand in zwölf Ländern ausgetragen werden soll.

18.50 Uhr: Somalia startet erste Impfungen mit Astrazeneca

Somalia hat Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca begonnen. Bei einer kleinen Zeremonie in einer Klinik in der Hauptstadt Mogadischu ließ sich am Dienstag Gesundheitsministerin Fawziya Abikar Nur eine Dosis verabreichen, um ihre Landsleute von der Sicherheit des Vakzins zu überzeugen. Sie warb um Vertrauen für die Impfstoffe. Nur so ließen sich Infektionen im Land eindämmen. Geplant sei die Immunisierung von 20 Prozent der Bevölkerung, wobei Angestellte an der Corona-Frontlinie wie medizinische Fachkräfte und die anfälligsten Gruppen wie Ältere den Anfang machen würden, sagte die Ministerin.

Am Montag war eine erste Lieferung von 300 000 Dosen in dem Land am Horn von Afrika eingetroffen. Bereitgestellt wurde die Ladung über das internationale Beschaffungsprogramm Covax, das Staaten mit geringen oder mittleren Einkommensniveaus den Zugang zu Vakzinen ermöglichen soll.

18.35 Uhr: Tiroler Bezirk meldet hohe Beteiligung an Massenimpfung

Die erste Phase einer regionalen Massenimpfung gegen die südafrikanische Corona-Variante ist in Österreich mit einer hohen Beteiligung zu Ende gegangen. "Schwaz ist die erste europäische Region, die durchgeimpft ist", erklärte Tirols Landeschef Günther Platter. Von 64.000 infrage kommenden Personen in dem Bezirk hätten 46.000 eine Injektion erhalten, berichtete er. Das entspricht einer Rate von 72 Prozent.

Am vorigen Donnerstag war die Aktion als europäisches Pilotprojekt angelaufen, um die ansteckendere Virus-Variante zurückzudrängen. Mit Hilfe der EU wurden dazu 100.000 Dosen Impfstoff geliefert. Die Massenimmunisierung wird auch wissenschaftlich ausgewertet, um die Wirksamkeit des Biontech/Pfizer-Impfstoffes gegen die Südafrika-Mutante zu untersuchen.

18.30 Uhr: EU will in Impfpass auch überstandene Infektionen festhalten

Die EU-Kommission will einer Zeitung zufolge in EU-weiten Immunitätsausweisen neben einer Impfung auch eine überstandene Infektion festhalten. Die Kommission wolle einen entsprechenden Vorschlag am Mittwoch vorstellen, berichtet das "Handelsblatt" vorab unter Berufung auf einen der Zeitung vorliegenden Text. Eine überstandene Infektion solle mit einem positiven PCR-Test nachgewiesen werden, der mindestens 20 Tage alt ist. Auch frische negative Corona-Tests sollten gespeichert werden können.

18.20 Uhr: 1.100 Impfungen weniger in der Stadt Passau

Die Aussetzung der Lieferung von AstraZeneca betrifft auch Passau. Die Stadt spricht von "schweren Auswirkungen auf die Impfsituation." Im Impfzentrum in Passau-Kohlbruck könnten in dieser Woche rund 1.100 vorgesehene Personen nicht erst- bzw. zweitgeimpft werden. Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD): "Die Bemühungen der Stadt Passau, die Priorisierungsstufen 1 und 2 schnellstmöglich durchzuimpfen, erhalten dadurch einen empfindlichen Rückschlag."

Der Stopp der AstraZeneca-Impfungen sei mit einer Vollbremsung zu vergleichen. Vor allem seien damit auch vom Gesundheitsministerium angekündigten Impfstoffsonderzuweisungen für Hotspots obsolet. Ob dieses dringend benötigte Extrakontingent für die Stadt Passau als besonders schwer betroffene Grenzregion noch zum Tragen komme, sei bis dato nicht bekannt. In Passau wurden bisher rund 9.400 Personen geimpft, davon seit Mitte Februar knapp 2000 mit dem Impfstoff von AstraZeneca.

18.10 Uhr: Sechs EU-Staaten fordern von Brüssel "Korrekturmechanismus" bei Impfstoffverteilung

Angesichts knapper Impfstoffdosen in der EU haben die Regierungschefs von sechs europäischen Ländern einen "Korrekturmechanismus" von Brüssel gefordert, um die "ungerechte" Verteilung von Corona-Impfstoffen unter den Mitgliedstaaten zu beenden. Es sei wichtig, eine "technische" Lösung mit der EU-Kommission und dem Europäischen Rat zu finden, um "all jene besonders zu unterstützen, die wenig bekommen haben", sagte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz in Wien bei einer Pressekonferenz. Damit sollen die Unterschiede bei den Durchimpfungsraten behoben werden.

Unterstützung bekam er von seinen Kollegen aus Tschechien, Slowenien, Bulgarien, Kroatien und Lettland. Sie kritisierten auch das derzeitige System, wonach unter Berücksichtigung der epidemiologischen Lage und des Impfbedarfs der einzelnen Länder die Mitgliedstaaten untereinander teilweise eine andere Verteilung ausgehandelt haben. Nach diesem Prinzip werden übrig gebliebene Impfdosen in einem transparenten Verfahren auf andere, Interesse bekundende Mitgliedstaaten umverteilt. Es sei "Sache der Mitgliedstaaten, eine Einigung zu erzielen, sollten sie zur Verteilung auf Basis des Bevölkerungsanteils zurückkehren wollen", erklärte die EU-Kommission am Montag.

18.05 Uhr: Spanischer Reiseveranstalter Avoris erhält Staatshilfe

Der spanische Reiseveranstalter Avoris erhält 320 Millionen Euro an staatlicher Unterstützung. Es ist das vierte Unternehmen, dass Geld aus dem staatlichen Covid-Hilfsfonds des Landes erhält. Avoris wies 2019 einen Umsatz von etwa vier Milliarden Euro auf und beschäftigt etwa 6.400 Mitarbeiter.

17.50 Uhr: Kanada empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff auch für über 65-Jährige

Inmitten der Debatte über mögliche Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca will Kanada die Verwendung des Vakzins ausweiten. Das nationale Beratungskomitee für Impfungen (Naci) empfahl, den Impfstoff auch für Menschen ab 65 Jahren einzusetzen. Bislang galt die Empfehlung nur für 18- bis 64-Jährige, da für ältere Menschen nicht genügend Daten aus klinischen Tests vorlagen.

Die nun erweiterte Empfehlung begründete das Beratungsgremium mit drei aktuellen Studien aus Großbritannien. Diese hätten gezeigt, dass der Impfstoff bei Senioren "sicher und wirksam ist und insbesondere vor schweren Krankheitsverläufe" schütze.

Deutschland und zahlreiche andere EU-Länder hatten den Einsatz des Astrazeneca-Vakzins wegen der Berichte über das Auftreten schwerer Blutgerinnsel nach einer Impfung ausgesetzt.

17.41 Uhr: Iran startet klinische Studien mit drittem eigenen Impfstoff

Der Iran baut beim Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie weiter auf die Entwicklung eigener Impfstoffe. Die Gesundheitsbehörden gaben bekannt, ein dritter im Land entwickelter Impfstoff habe die Phase der klinischen Studien erreicht. Bald sollten 20.000 Freiwillige das neue Vakzin namens Fachra verabreicht bekommen, teilte die Regierung mit. Ein Vertreter beschrieb es als "100-prozentig sicher", ohne dafür Daten anzuführen. Zwei weitere Impfstoffe befinden sich bereits in klinischen Studien.

Die Nation mit mehr als 80 Millionen Einwohnern hat Impfstoffe aus Russland, China, Indien und Kuba importiert, um über 1,2 Millionen Menschen zu immunisieren. Da die Impfkampagne nur langsam voranschreitet, will der Iran die lokale Produktion ankurbeln. In der Islamischen Republik haben sich laut Gesundheitsministerium mehr als 1,7 Millionen Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Mehr als 61.000 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion.

17.25 Uhr: Kommunen reagieren unterschiedlich auf Astrazeneca-Impfstopp

Der Stopp der Impfungen mit Astrazeneca hat im Freistaat unterschiedliche Konsequenzen: Während mancherorts die mit dem Vakzin geplanten Impftermine abgesagt wurden, finden die Impfungen andernorts statt - aber mit den Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna.

So teilte das Landratsamt Wunsiedel mit: "Alle Personen, deren Impfung im Impfzentrum oder mit mobilen Teams für diese Woche bereits terminiert war, können mit den beiden anderen Impfstoffen versorgt werden, die Termine verschieben sich höchstens um ein paar Stunden." Auch das Landratsamt Pfaffenhofen betonte, auf die beiden anderen Vakzine auszuweichen. Genauso hält es Nürnberg.

In Erlangen erhalten die Menschen nach Angaben der Stadt entweder einen Ersatztermin mit einem anderen Impfstoff oder müssen später einen neuen Termin vereinbaren. In München hingegen wird der für den 22. März vorbereitete Impfstart für das Personal von Schulen und Kitas bis auf Weiteres ausgesetzt. "Ohne Astrazeneca steht für ein eigenes Impf-Angebot für diese Personengruppen derzeit kein ausreichender Impfstoff zur Verfügung", hieß es.

Der Landkreis Donau-Ries sagte insgesamt 2.317 Termine ab. Im Landkreis Forchheim sollte diese Woche rund 1.000 Menschen das Mittel von Astrazeneca verabreicht werden. Diese Zahl sei aktuell mit anderen Vakzinen nicht zu kompensieren: "Wir hoffen, dass in den nächsten Tagen größere Mengen geliefert werden", so Landrat Hermann Ulm. In zahlreichen anderen Landkreisen gestaltete sich die Situation ähnlich.

  • Zum Artikel "Wie der Astrazeneca-Stopp ein Impfzentrum ausbremst"

17.16 Uhr: Bretonische Corona-Variante gibt Rätsel auf - PCR-Tests reagieren nicht

Eine in der Bretagne identifizierte Corona-Variante gibt Ärzten Rätsel auf: Mit klassischen PCR-Tests lasse sich die Mutante nicht ohne Weiteres erkennen, erklärte die bretonische Gesundheitsbehörde ARS. In einem Krankenhaus inLannion waren demnach acht Patienten mit "typischen Symptomen" von Covid-19 gestorben. Sieben von ihnen waren aber per Nasenabstrich negativ getestet worden. Erst Antikörper-Tests ergaben einen positiven Befund.

Die Gesundheitsbehörde entschied, die Variante "unter Beobachtung" zu stellen. Eine Hypothese der Mediziner ist, dass sich das Virus schneller durch die Atemwege bewegt und nur in tieferen Bereichen festgestellt werden kann. Hinweise auf eine größere Ansteckungsgefahr durch die Variante gebe es nicht, so die Behörde.

Unterdessen zeichnet sich in Frankreich eine erneute Verschärfung der Corona-Maßnahmen ab. Präsident Emmanuel Macron wollte noch am Dienstag mit dem wissenschaftlichen Beirat und Intensivmedizinern über die Lage beraten. Premierminister Jean Castex sprach von "einer Art dritter Welle" in Frankreich, die durch "viele Varianten" gekennzeichnet sei.

17.01 Uhr: Schottland wagt sich aus dem Lockdown - Öffnungen ab 5. April

Ab Anfang April soll in Schottland das öffentliche Leben nach monatelangem Corona-Lockdown wieder langsam seinen Betrieb aufnehmen. Ab dem 5. April dürfen Friseure und einige nicht-essenzielle Geschäfte wie Gartenzentren wieder ihre Türen öffnen, wie Regierungschefin Nicola Sturgeon ankündigte. "Es liegen hellere Tage vor uns", sagte sie. Am 26. April sollen dann auch Reisen innerhalb Großbritanniens wieder möglich sein. Auch Fitnessstudios, Museen und touristische Unterkünfte sollen wieder öffnen.

Der britische Premier Boris Johnson hatte für England bereits Ende Februar konkrete Daten für die Wiedereröffnung genannt - allerdings müssen sich die Menschen in England noch bis Mitte April gedulden, bis die Friseure und Geschäfte wieder aufmachen. Nur die Schulen sind in beiden Landesteilen bereits wieder offen. Die Infektionszahlen sinken in Großbritannien derzeit relativ kontinuierlich. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei rund 59 Fällen pro 100.000 Einwohnern.

16.56 Uhr: Absage des Impfgipfels sorgt für heftige Kritik

Wegen der Verschiebung des Impfgipfels mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wächst die Kritik an der Bundesregierung. Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Impfungen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff ausgesetzt hatte, vertagten Bund und Länder ihre Entscheidung zum Impfstart in den Arztpraxen. Die dazu für Mittwoch vorgesehene Telefonkonferenz werde verschoben, bis eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu dem Impfstoff vorliege, teilte ein Regierungssprecher mit.

Die Opposition hält dies für eine "schwere Fehlentscheidung", wie der FDP-Vorsitzende Christian Lindner sich ausdrückte: "Unsere Forderung ist es, dass der Impfgipfel umgehend stattfindet." Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Genau in solch unklaren Situationen braucht es dringend mehr Austausch und Koordination." Ähnlich äußerte sich Linken-Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte: "Wann, wenn nicht jetzt, muss über das Impfdebakel gesprochen werden?"

Bei den für Mittwoch geplanten Bund-Länder-Beratungen sollte es vor allem um die Frage gehen, wann auch Hausärzte mitimpfen. Ursprünglich war dies spätestens für die Woche ab dem 19. April vorgesehen.

16.45 Uhr: Ab Donnerstag Ausgangssperre und Kontaktbeschränkungen im Landkreis Traunstein

Auch der Landkreis Traunstein zieht ab Donnerstag die "Notbremse". Wie im Nachbarlandkreis Berchtesgadener Land ist der ziemlich schnell gestiegene Inzidenzwert auf heute 128,6 Schuld an den Maßnahmen. Es gilt dann wieder eine nächtliche Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr, eine Kontaktbeschränkung, die nur mehr ein Treffen mit einer Person außerhalb des eigenen Hausstandes erlaubt. Mannschaftssport wird untersagt. Für die Geschäfte entfällt das Einkaufen mit vorheriger Terminbuchung. Abholen vorher bestellter Ware bleibt erlaubt. Auch Instrumental- und Gesangsunterricht ist in Präsenzform verboten. Museen und Ausstellungen müssen wieder schließen. Die Entscheidung über den Schulbetrieb im Landkreis Traunstein wird am Freitag, 19. März, auf Grundlage des Inzidenzwerts getroffen.

16.36 Uhr: Laschet sieht kaum Spielraum für touristische Öffnungen ab 22. März

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sieht angesichts der Corona-Entwicklung kaum Möglichkeiten, in der kommenden Woche neue touristische Spielräume zu gewähren. Angesichts steigender Neuinfektionsraten halte er touristische Öffnungen in Deutschland bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin am Montag für fraglich, sagte Laschet, der auch CDU-Bundeschef ist, in Düsseldorf. Dass wieder nach Mallorca gereist werden könne, sei den niedrigen Neuinfektionsraten dort zu verdanken. "Ich würde trotzdem nicht jedem empfehlen, jetzt dahin zu reisen", sagte Laschet.

16.12 Uhr: Steinmeier - Deutschland kann von Israels Impfkampagne lernen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Erfolg der Corona-Impfkampagne in Israel als beispielhaft auch für Deutschland herausgestellt. Er habe Präsident Reuven Rivlin zu den großen Fortschritten gratuliert, sagte er nach einem Treffen im Berliner Schloss Bellevue.

"Diese Impfkampagne erhält hier in Deutschland viel Aufmerksamkeit und großen Respekt nicht nur wegen der Professionalität und der Geschwindigkeit des Impfens, sondern auch wegen der guten Portion Pragmatismus, mit der Ihr Land und die Verantwortlichen diesen Prozess begleiten und beschleunigen", sagte Steinmeier. Er betonte: "Andere, auch wir, denke ich, können davon lernen."

Die Impfkampagne in Israel läuft bereits seit dem 19. Dezember. Sie gehört zu den erfolgreichsten weltweit. In den vergangenen Wochen gingen die Zahlen der Schwerkranken und der Neuinfektionen deutlich zurück. Eine Erstimpfung erhielten in Israel bislang mehr als 5,2 von etwa 9 Millionen Einwohnern. Davon bekamen knapp 4,3 Millionen auch schon die zweite Dosis.

15.57 Uhr: Bayerns Lehrerverbände kritisieren Corona-Schulpolitik

Die bayerischen Lehrerverbände haben nach den Ankündigungen der Staatsregierung ihren Unmut bekundet. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte nach der Sitzung des Kabinetts eine Testpflicht für die Schulen nach den Osterferien angekündigt, sobald die Sieben-Tages-Inzidenz über 100 liege. Der Bayerische Realschullehrerverband (brlv) teilte dazu mit, dass Tests zwar wichtig seien, diese aber von externen Organisationen außerhalb der Klassenzimmer vorgenommen werden müssten. "Klassenzimmer sind keine Testzentren", sagte der brlv-Vorsitzende Jürgen Böhm. Dies würde Lehrer und Schüler gefährden.

Auch der Bayerische Philologenverband (bpv) reagierte mit Unverständnis auf die Ankündigungen von Ministerpräsident Söder und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl sagte, es werde der Eindruck erweckt, "dass seit dieser Woche an den Schulen flächendeckende und regelmäßige Tests stattfinden". Dies könne sein Verband "nicht bestätigen". Die Rückmeldungen aus den Schulen zeigten vielmehr, dass in vielen Schulen "keine Selbsttests vorhanden" seien.

  • Zum Artikel "Gurgeltests und Testpflicht: So geht's weiter an Bayerns Schulen"

15.38 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut - Vor allem jüngere Frauen von Thrombosen betroffen

Die sieben Fälle von Hirnerkrankungen, wegen denen die Astrazeneca-Impfungen ausgesetzt wurden, betrafen Menschen zwischen etwa 20 und 50 Jahren. Das teilte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mit. Sechs davon hätten eine Sinusvenenthrombose gehabt, sämtlich Frauen in jüngerem bis mittlerem Alter. Ein weiterer Fall mit Hirnblutungen bei einem Mann sei vergleichbar gewesen. "Alle Fälle traten zwischen 4 und 16 Tagen nach der Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff Astrazeneca auf", hieß es. Drei der sieben Betroffenen seien verstorben.

Alle zur Einschätzung herangezogenen Expertinnen und Experten seien der Meinung gewesen, dass ein Zusammenhang der Erkrankungen mit der Astrazeneca-Impfung "nicht unplausibel" ist, hieß es vom PEI. Ob tatsächlich eine Verbindung besteht, werde aktuell untersucht.

Die Zahl der Fälle nach einer Astrazeneca-Impfung ist demnach statistisch signifikant höher als die Anzahl von Hirnvenenthrombosen, die normalerweise in der Bevölkerung ohne die Impfung auftreten: "Etwa ein Fall wäre zu erwarten gewesen, sieben Fälle waren gemeldet worden."

15.14 Uhr: Sechs EU-Länder wollen Impfstoff-Verteilung korrigieren

Die Aufteilung von Corona-Impfstoffen in der EU muss nach Auffassung mehrerer Staaten nachjustiert werden. Es sei ein Korrekturmechanismus nötig, sagte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz nach einem Treffen in Wien. "So wie es ist, so soll es nicht bleiben", sagte Kurz. Seine Amtskollegen aus Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien nahmen an den Gesprächen teil. Vorschläge, wie der Mechanismus aussehen sollte, machten sie nicht.

"Ich glaube, dass das auch eine rechtzeitige Warnung ist", begründete der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa den Vorstoß. Wenn manche Länder nicht wie vereinbart nach Bevölkerungsgröße beliefert würden, sondern mehr erhielten, würde eine Hälfte der EU-Staaten bis Juni zu 60 Prozent durchgeimpft sein, und die andere nur zu 30 Prozent. "Das würde sicher zu einer politischen Krise führen", sagte er.

Nach Angaben der Regierungschefs sind am Dienstagabend oder Mittwoch Gespräche mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel geplant.

15.02 Uhr: Israel hat 660 Millionen Euro für Impfstoff bezahlt

Israel hat bisher umgerechnet rund 660 Millionen Euro für Impfstoff gegen das Coronavirus ausgegeben. Dies sagte ein Vertreter des Finanzministeriums in einer Sitzung eines Parlamentsausschusses. Die Nachrichtenseite ynet berichtete, es seien insgesamt 15 Millionen Impfdosen gekauft worden. Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums sagte, aufgrund von Geheimhaltungsvereinbarungen könne sie sich dazu nicht äußern.

In Israel wurde allerdings bisher fast ausschließlich das Biontech/Pfizer-Präparat eingesetzt. Umgerechnet auf 15 Millionen käme man auf einen Preis von 44 Euro pro Dosis. Dies wäre deutlich höher als die von den europäischen Ländern gezahlten Preise.

Die belgische Staatssekretärin Eva De Bleeker hatte die bisher geheim gehaltenen Preise zeitweise auf Twitter veröffentlicht. Demnach soll eine Dosis des Moderna-Impfstoffs umgerechnet rund 15 Euro kosten, eine von Biontech/Pfizer 12 Euro. Der Tweet wurde später gelöscht.

14.42 Uhr: Impfgipfel soll am Freitag stattfinden

Der sogenannte Impfgipfel von Bund und Ländern, der eigentlich bereits heute stattfinden sollte, dann aber wegen der Unklarheiten über den Impfstoff von Astrazeneca abgesagt wurde, soll nun am Freitag stattfinden. Das kündigte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Mainz an. Da die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) am Donnerstag ihre Auffassung zum Einsatz des Astrazeneca-Impfstoffes vorlegen wolle, werde man dann mehr wissen. "Dann haben wir hoffentlich Klarheit", sagte Dreyer.

14.38 Uhr: EMA weiter überzeugt von Astrazenca-Impfstoff, Ergebnisse am Donnerstag

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA sieht derzeit "keine Hinweise" darauf, dass Impfungen des Herstellers Astrazeneca Blutgerinnsel verursachen. Die Zahl der aufgetretenen Fälle sei im übrigen nicht höher als in der Gesamtbevölkerung. "Wir sind immer noch zutiefst überzeugt, dass die Vorteile des Astrazeneca-Impfstoffs bei der Vorbeugung von Covid-19 mit dem damit verbundenen Risiko eines Krankenhausaufenthalts und dem Tod das Risiko dieser Nebenwirkungen überwiegen", sagte EMA-Chefin Emer Cooke bei einer Video-Pressekonferenz.

Derzeit dauerten die Untersuchungen aber noch an, man nehme die Prüfung "ernst", so Cooke. Dabei werde auch untersucht, ob möglicherweise nur einzelne Chargen betroffen seien. Am Donnerstag werde die EMA ihre Empfehlung zum Einsatz des Impfstoffes vorlegen.

  • Zum Artikel "EMA über Astrazeneca-Impfstoff: Nutzen höher als Risiken"

14.31 Uhr: US-Unternehmen Moderna testet Impfstoff an tausenden Kindern

Das US-Unternehmen Moderna prüft die Wirksamkeit und Verträglichkeit seines Corona-Impfstoffs bei Kindern mit einer Testreihe bei unter Zwölfjährigen. Die klinischen Tests an Kindern in den USA und Kanada hätten bereits begonnen, teilte Moderna mit. Insgesamt rund 6.750 gesunde Kinder im Alter von sechs Monaten bis 11 Jahren sollen demnach daran teilnehmen.

Die Studie werde dabei helfen, die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs mRNa-1273 für die so wichtige Bevölkerungsgruppe der Kinder besser einzuschätzen, erklärte Moderna-Chef Stéphane Bancel. Junge Kinder entwickeln nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 meist nur milde oder gar keine Symptome, sie können das Virus aber weiter tragen. Deswegen werden in aller Welt immer wieder Kitas und Schulen zur Eindämmung der Pandemie geschlossen.

Wie das Mainzer Unternehmen Biontech hat Moderna einen Corona-Impfstoff auf Grundlage der neuen mRNA-Technologie entwickelt, von dem für eine Immunisierung gegen das neuartige Coronavirus zwei Dosen benötigt werden. Seit dem 6. Januar ist das Moderna-Vakzin in der EU für Erwachsene zugelassen. In den USA wurde bereits im Dezember eine Notfallzulassung erteilt.

  • Zum Artikel "US-Unternehmen Moderna testet Impfstoff an tausenden Kindern"

14.18 Uhr: Ökonomen - Astrazeneca-Stopp wird teuer

Der Stopp für den Astrazeneca-Impfstoff kommt die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung von Ökonomen teuer zu stehen. Die Aussetzung um eine Woche bedeute einen späteren Impfschutz und einen längeren Lockdown, sagte Hubertus Bardt vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW): "Die gesamtwirtschaftlichen Kosten sind dann schnell bei zwei Milliarden Euro." Wenn die Verzögerung dazu führe, dass der Wettlauf gegen die dritte Corona-Welle endgültig verloren gehe, seien die Kosten "sicher noch deutlich höher".

Auch Banken-Ökonomen befürchten, dass sich die wirtschaftliche Erholung in Deutschland verzögern könnte. "Die Entscheidung ist ein kurzfristiger Gamechanger", sagte ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Dadurch verlangsame sich nicht nur die Impfkampagne weiter, sondern es dürfte langfristig auch deutlich weniger Menschen geben, die Astrazeneca freiwillig nehmen werden.

"Wirtschaftlich betrachtet kommen die Probleme mit dem Impfstoff von Astrazeneca zur Unzeit", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer angesichts steigender Corona-Fallzahlen. Entscheidend werde nun sein, wie lange Astrazeneca gesperrt bleibe. "Wenn es dauerhaft nicht mehr zum Einsatz käme, könnte sich der Zeitpunkt der Herdenimmunität um ein bis zwei Monate verschieben", sagte Krämer. Die Politiker wären dann wohl zurückhaltender beim Lockern der Corona-Beschränkungen, was den Beginn der wirtschaftlichen Erholung verzögern würde.

14.08 Uhr: Tübingen ist seit heute Corona-Modellstadt

Tübingen ist seit heute Corona-Modellstadt. Dort dürfen neben Kultureinrichtungen, Kinos, die Außengastronomie und die Hotellerie wieder öffnen - allerdings nur für Personen, die einen negativen Corona-Test vorlegen. Die Tests können kostenlos in speziellen Zentren in der Tübinger Innenstadt gemacht werden. Oberbürgermeister Palmer hofft, dass durch die massive Ausweitung der Corona-Tests, auf mittlere Sicht die Infektionszahlen sinken, weil Infizierte früher erkannt und isoliert werden könnten. Das Modellprojekt ist bundesweit einzigartig und wird von der Universität Tübingen wissenschaftlich begleitet.

14.03 Uhr: Experten - Aufschub der zweiten Astrazeneca-Dosis unproblematisch

Menschen, die nach einer ersten Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff wegen des vorläufigen Stopps keine zweite Dosis erhalten, müssen sich nach Ansicht von Experten zunächst keine Sorgen um fehlenden Immunschutz machen. "Nach allem, was wir wissen, ist es nicht problematisch, die zweite Impfung aufzuschieben", sagte Stefan Kaufmann, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin, der Deutschen Presse-Agentur: "Wir haben wenig Erfahrung, was die Dauer des Impfschutzes anbelangt, weil die Studien dazu ja gerade abgeschlossen sind. Mindestens sechs Monate sollte der nach der ersten Impfung aufgebaute Schutz aber halten."

Grundsätzlich sei es denkbar, die zweite Impfdosis mit einem anderen Impfstoff vorzunehmen, sagte Kaufmann: "Wir haben im Zusammenhang mit den Corona-Impfstoffen wenig Erfahrung damit. Aus immunologischer Sicht spricht aber nichts dagegen."

Michael Lohoff von der Philipps Universität Marburg weist auf den hohen Schutz vor schweren Verläufen hin, der nach der ersten Impfung aufgebaut werde: "30 Tage nach der ersten Impfung haben wir einen sehr guten Schutz vor schweren Verläufen. Das ist schon mal super." Grundsätzlich sei eine zweite Impfung allerdings besser, um das Immunsystem neu zu stimulieren.

13.47 Uhr: Verdi fordert tägliche Corona-Tests im Einzelhandel

Die Gewerkschaft Verdi setzt sich für tägliche Corona-Schnelltests der Beschäftigten im Einzelhandel ein. Auch müssten die Betriebsräte bei Wiedereröffnungen von Geschäften einbezogen werden, fordert die Gewerkschaft. "Die Zutrittskontrollen sind in vielen Bereichen immer noch unzureichend, die Hygienewartungen der Klimaanlagen häufig intransparent, die Durchsetzung der Maskenpflicht halbherzig", beklagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

13.27 Uhr: Linkspartei fordert nach Astrazeneca-Stopp zügige Sputnik-Zulassung

Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat sich nach dem vorläufigen Impfstopp mit Astrazeneca für eine zügige Prüfung auf Zulassung des russischen Sputnik-Impfstoffes ausgesprochen. "Beim Sputnik-Impfstoff darf es keine ideologischen Vorbehalte geben", sagte Bartsch der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger". "Zügig prüfen und zulassen, wenn wirksam und sicher", forderte er. Danach müsse das Vakzin rasch angeboten werden.

Zugleich sprach sich Bartsch dafür aus, alle, die dies wollten, auch weiter mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca zu impfen. "Man darf den Bürgern den Schutz vor Corona nicht verwehren, die Prüfung kann parallel laufen", sagte er. Der ursprünglich für Mittwochabend geplante Impfgipfel hätte dafür die Hausärzte einbinden müssen. "Die Verschiebung des Gipfels ist nicht nachvollziehbar", sagte Bartsch. Es seien "so viele Fragen offen".

Bartsch plädierte für einen Untersuchungsausschuss des Bundestags "zum desolaten Krisenmanagement" der Bundesregierung. Dieser solle nach der Corona-Krise und nach der nächsten Bundestagswahl eingesetzt werden, "um nachhaltige Lehren zu ziehen". Deutschland erlebe gerade "einen absoluten Tiefpunkt der Pandemie", sagte der Linken-Politiker den Zeitungen. Viele Menschen seien mit ihren Kräften am Ende.

13.20 Uhr: LKA warnt vor gefälschten Anträgen auf Corona-Hilfen

Das Bayerische Landeskriminalamt warnt vor betrügerischen E-Mails mit angeblichen Antragsformularen auf Corona-Überbrückungshilfen. Die Absender dieser sogenannten Phishing-Mails gäben sich als Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland aus und versuchten, mit den gefälschten Formularen an die Daten von Unternehmen zu gelangen, teilte das LKA mit. Mit den Daten könnten die Täter dann Betrugstaten im Namen der geschädigten Unternehmen begehen.

Welcher finanzielle Schaden bayerischen Firmen durch solche Mails bisher entstanden sei, konnte eine LKA-Sprecherin nicht beziffern. Betroffen seien nach LKA-Informationen vorwiegend kleine und mittelständische Unternehmen.

Derartige Betrugsversuche seien bereits seit Sommer 2020 immer wieder registriert worden, teilte das LKA mit. Das Amt wies darauf hin, dass in Deutschland Bund und Länder für Überbrückungshilfen in der Corona-Pandemie zuständig sind – und nicht Institutionen der Europäischen Union.  

13.12 Uhr: Lehrerverbände fordern Rückkehr zum Distanzunterricht

Durch den Astrazeneca-Impfstopp werden derzeit viele Impftermine abgesagt. Andere Vakzine reichen offenbar nicht aus, um den Wegfall aufzufangen. Nun fordern manche Lehrerverbände, deshalb in den Distanzunterricht zurückzukehren. Wegen des Astrazeneca-Impfstopps fürchten die Lehrerverbände, dass es nicht genügend Impftermine für Lehrkräfte gibt.

Simone Fleischmann, Präsidentin des bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, sagte dem Bayerischen Rundfunk: "Wenn die Kapazitäten geringer werden, dann kann die Schlussfolgerung nur sein, dann kann man Lehrerinnen und Lehrer nicht in die Schule schicken, dann müssen diese Schulen geschlossen werden oder geschlossen bleiben." Konkret meint Fleischmann Schulen in Landkreisen mit einer Inzidenz von mehr als 50.

Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung fordert, die Schulen bis Ende der Osterferien komplett zu schließen. Der Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht sei wegen der steigenden Inzidenzen verantwortungslos, heißt es in einer Mitteilung. Erst mit einer praktikablen Teststrategie und einem Impfangebot für alle Lehrkräfte könne der Präsenzunterricht mit Augenmaß wieder stattfinden. Auch der deutsche Realschullehrerverband fordert, das Lehrkräften aller Schularten sofort ein Impfangebot gemacht werden müsse, vor allem in Corona-Hotspots.

12.51 Uhr: Söder will Astrazeneca-Impfstoff künftig bei Hausärzten verimpfen lassen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen als "einfach bitter" bezeichnet. Er habe aber Verständnis für die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), sagte Söder nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts. Söder forderte, nach einer Wiederzulassung des Impfstoffs das Vakzin von Astrazeneca vor allem von Hausärzten verimpfen zu lassen. Diese könnten dann im Gespräch mit ihren Patienten die entsprechende Risikoaufklärung machen.

Söder forderte gleichzeitig, dass in Deutschland künftig der Schwerpunkt auf die Erstimpfung gesetzt werde. Es müsse der Abstand zur zweiten Impfung ausgeschöpft werden, die Erstimpfung müsse oberste Priorität haben. Außerdem müsse die Impfbürokratie überarbeitet werden. Der große bürokratische Aufwand koste derzeit zusätzliche Zeit.

Söder appellierte an die Bundesregierung, für Mallorca-Rückkehrer eine verbindliche Testpflicht einzuführen. "Es wäre sehr sinnvoll zu überlegen, ob man da eine Testpflicht hat". Bayern werde sich an seinen Flughäfen entsprechend organisatorisch vorbereiten und ausreichende Testmöglichkeiten vorhalten.

12.42 Uhr: Bayern plant Testpflicht für Abschluss- und vierte Klassen in Hotspots

Abschlussklassen und auch Viertklässler sollen nach den Osterferien auch in Corona-Hotspots weiter in die Schule gehen dürfen - dann aber voraussichtlich verbunden mit einer Testpflicht. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München an. Man müsse in den Hotspots über dem Inzidenzwert 100 aus bisherigen Testmöglichkeiten dann Testpflichten machen, sagte Söder.

Bislang gilt, dass es in Regionen mit mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen an allen Schularten nur Distanzunterricht geben darf - mit Ausnahme der Abschlussklassen, die auch in diesen Hotspots im Wechselunterricht bleiben dürfen. Neu ist nach Worten Söders nun, dass nach den Osterferien Viertklässler an Grundschulen wie Abschlussklassen gewertet werden sollen. Und neu ist die nun geplante Testpflicht für die betroffenen Lehrer und Schüler.

12.36 Uhr: Johnson nennt Astrazeneca-Impfstoff "sicher"

Nach der Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen in Teilen Europas hat der britische Premierminister Boris Johnson das in seinem Land schon millionenfach verwendete Corona-Vakzin als "sicher" bezeichnet. "Dieser Impfstoff ist sicher und wirkt extrem gut", schrieb Johnson in einem Beitrag für die "Times". Er werde "von Indien bis zu den USA ebenso wie in Großbritannien hergestellt" und auf der ganzen Welt eingesetzt.

Deutschland sowie Frankreich, Italien, Spanien, Slowenien, Portugal und Lettland hatten am Montag verkündet, den Einsatz des Astrazeneca-Vakzins wegen der Berichte über schwere Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung auszusetzen. Am Dienstag zog auch Schweden nach. Zuvor hatten schon mehrere andere europäische Länder diese Maßnahme ergriffen.

Der Corona-Impfstoff wurde von Astrazeneca in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelt. In Großbritannien wurden inzwischen mehr als elf Millionen Dosen des Vakzins verabreicht, Berichte über schwere Nebenwirkungen liegen bislang nicht vor.

12.31 Uhr: Tui verdoppelt Mallorca-Flüge zu Ostern

Trotz Aufrufen aus der Politik, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten, ist die Nachfrage nach Osterurlauben auf Mallorca groß. Der Reisekonzern Tui hat in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben doppelt so viele Mallorca-Buchungen verzeichnet wie im gleichen Zeitraum 2019, vor der Corona-Pandemie. "Wir haben uns daher entschieden, das Angebot für die Osterferien zu verdoppeln und bieten jetzt über 300 Hin- und Rückflüge an", teilte der Geschäftsführer von Tui Deutschland, Marek Andryszak, mit. Die ersten Tuifly-Flüge sollen am 21. März abheben.

Die Bundesregierung hatte am Freitag die Reisewarnung für Mallorca und andere Regionen in Spanien, Portugal und Dänemark aufgehoben. Damit ist der Urlaub dort wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr nach Deutschland möglich. Bei der Einreise nach Spanien muss allerdings ein negativer Corona-Test vorliegen.

12.17 Uhr: Sterbefallzahlen in 9. Kalenderwoche unter Niveau der Vorjahre

Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind in der ersten Märzwoche (1. bis 7. März 2021) in Deutschland 18.557 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 14 Prozent oder 3.133 Fälle unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diese Kalenderwoche.

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle ist derzeit bis einschließlich der 7. Kalenderwoche 2021 (15. bis 21. Februar) möglich. In dieser Woche gab es laut dem RKI 1.834 COVID-19-Todesfälle. Die Zahl ist damit gegenüber der Vorwoche um 638 Fälle gesunken. Die gesamten Sterbefallzahlen gingen in der 7. Kalenderwoche weiter zurück und lagen 515 Fälle beziehungsweise 2

Dass die Zahl der Sterbefälle insgesamt sinkt, erklären die Statistiker mit der sinkenden Aktivität anderer Atemwegserkrankungen, die normalerweise mit einem Anstieg der Sterbefallzahlen am Jahresanfang zusammenhängt, sie ist in dieser Wintersaison auf einem vorher nie erreichten, niedrigen Niveau. Insbesondere in den Jahren 2017 und 2018 waren die Sterbefallzahlen durch starke Grippewellen deutlich erhöht.

12.04 Uhr: Kinder dürfen nach leichter Erkältung ohne Test zurück in die Kita

Nach einer überstandenen leichten Erkältung dürfen Kinder die Kitas und Kindergärten in Bayern auch ohne Corona-Test wieder besuchen. Das stellte eine Sprecherin des Sozialministeriums klar.

Der seit Montag geltende neue Rahmenhygieneplan rund um die Testpflicht von kränkelnden Kindern hatte diesbezüglich für Verwirrung und Verunsicherung gesorgt. Er sieht weiterhin vor, dass ein Kind eine negativen Test benötigt, wenn es trotz anhaltender leichter Erkältungssymptome eine Einrichtung besuchen will. Auch wenn ein Kind nach einer vollständig auskurierten Erkrankung mit Fieber oder Durchfall wieder zurück in die Kita möchte, braucht es dafür einen negativen Test. Die Regel "Zurück ohne Test" gelte nur für Kinder, die lediglich eine leichte Erkältung gehabt hatten, so die Sprecherin.

Ein Selbsttest genügt als Negativ-Nachweis nicht, es braucht einen Antigen-Schnelltest oder einen PCR-Test. Ausgenommen von der Regelung sind Kinder mit nachweislich allergisch bedingtem Schnupfen oder Husten. Kranke Kinder mit starker Erkältung, Fieber, Husten oder Durchfall müssen wie bisher in jedem Fall zuhause bleiben.

11.52 Uhr: Hamburg will Impftermine einhalten

Im Zentralen Hamburger Impfzentrum können die ab Mittwoch vereinbarten Impftermine nun doch eingehalten werden. Dies sei durch eine Umstellung der Impforganisation und die Verwendung andere Impfstoffe möglich, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Allerdings könnten wegen des knappen Impfstoffes derzeit keine neuen Termine mehr vereinbart werden.

Die Stadt hatte am Montag alle bereits vereinbarten Termine für Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca abgesagt, nachdem die Bundesregierung die Verwendung des Mittels wegen befürchteter Nebenwirkungen ausgesetzt hatte.

11.39 Uhr: Biontech und Pfizer sollen mehr Impfstoff an EU liefern

Die EU-Kommission hat mit dem Impfstoffanbieter Biontech/Pfizer eine vorgezogene Lieferung von zehn Millionen Dosen im zweiten Quartal vereinbart. Damit steige die Gesamtzahl der zugesagten Dosen des Herstellers für den Zeitraum von April bis Juni auf über 200 Millionen, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dies gebe den Mitgliedstaaten "Spielraum" und könne "Lücken bei Lieferungen" anderer Hersteller füllen.

Von der Leyen zufolge stammen die vorgezogenen Lieferungen aus einer Option für das dritte und vierte Quartal. Der Vereinbarung müssen demnach noch die Mitgliedstaaten zustimmen.

Große Probleme bereitet der EU seit Monaten der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca. Dieser musste seine versprochenen Liefermengen für das erste Quartal wegen Produktionsproblemen drastisch kürzen. Wegen Berichten über schwere Blutgerinnsel haben viele Mitgliedstaaten die Impfungen mit dem Mittel inzwischen auch ausgesetzt.

11.10 Uhr: SPD-Fraktionschef in NRW fordert Entlassung von Spahn

Der nordrhein-westfälische SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Kutschaty drängt auf eine Entlassung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "In keinem Bereich der Politik braucht man ein so großes Vertrauen der Menschen wie in der Gesundheitspolitik", sagte Kutschaty dem "Spiegel" laut Vorabmeldung. Spahn habe "dieses Vertrauen schwer beschädigt".

Die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums vom Montag, die Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca vorläufig auszusetzen, bezeichnete Kutschaty als "Desaster". Erst habe Spahn bei der Beschaffung der Impfstoffe versagt, dann bei der Teststrategie: "Spahn ist mit seinem Job überfordert."

Der Gesundheitsminister sei zu einer "einer großen Belastung für die Bundesregierung geworden", sagte Kutschaty: "Morgens appelliert er im Bundestag an die Bürger, private Begegnungen zu vermeiden, und abends lädt er ein Dutzend Unternehmer zu einem Dinner nach Leipzig ein."

Ein solcher Gesundheitsminister sei "in dieser historischen Krise nicht mehr tragbar." Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse "jetzt schnell handeln".

11.02 Uhr: Auch Schweden setzt Astrazeneca-Impfungen aus

Nach Deutschland, Dänemark und mehreren weiteren EU-Ländern setzt auch Schweden die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca vorsorglich aus. Man pausiere den Einsatz des Impfstoffs des britisch-schwedischen Unternehmens, bis die Untersuchung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zu vermuteten Nebenwirkungen des Mittels abgeschlossen sei, teilte die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten mit. "Der Entschluss ist eine Vorsichtsmaßnahme", erklärte Staatsepidemiologe Anders Tegnell.

Brisant an dem Beschluss ist, dass Astrazeneca teils schwedisch ist: Der Pharmakonzern ist 1999 aus dem Zusammenschluss des schwedischen Unternehmens Astra und dem britischen Konzern Zeneca entstanden. Seinen Hauptsitz hat Astrazeneca im englischen Cambridge.

Zunächst hatte Dänemark vergangene Woche den Einsatz des Präparats für vorläufig 14 Tage ausgesetzt. Mehrere weitere Länder folgten, am Montag auch Deutschland. Grund dafür sind Berichte über vereinzelte Fälle von Blutgerinnseln in Kombination mit niedrigen Blutplättchenzahlen, nachdem die Betroffenen zuvor mit dem Mittel von Astrazeneca gegen Covid-19 geimpft worden sind. In Schweden hat es der Gesundheitsbehörde zufolge bislang keine solche Fälle gegeben.

10.14 Uhr: Deutschland hält Klimaziele 2020 ein - vor allem wegen Corona

Deutschland hat seine Klimaziele 2020 eingehalten, allerdings vor allem wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Das geht aus der Klimabilanz hervor, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA) vorstellte. Demnach lagen die CO2-Emissionen im vergangenen Jahr um 40,8 Prozent unter dem Stand von 1990 und um 8,7 Prozent unter dem Stand von 2019.

10.07 Uhr: Weltärztepräsident sieht Astrazeneca-Stopp kritisch

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery zieht den vorläufigen Stopp für Impfungen mit Astrazeneca in Zweifel. "Dass Menschen Thrombosen und Lungenembolien bekommen, muss nicht unbedingt etwas mit der Impfung zu tun haben", sagte Montgomery dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Nach den ihm bekannten internationalen Studien sei die Thrombose-Häufigkeit in der Placebo-Gruppe und in der Gruppe mit dem Impfstoff etwa gleich gewesen.

Montgomery warnte auch vor einem Image-Schaden für den Impfstoff. "Unter dem Strich ist es leider so, dass dieser eigentlich gute und wirksame Impfstoff durch den Wirbel und die Impf-Aussetzung in vielen Ländern nicht gerade eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnt", sagte der Weltärztepräsident.

Eine grundsätzliche Überprüfung der Vorfälle begrüßte Montgomery allerdings. Die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) habe noch einmal bestätigt, dass Astrazeneca ein sicherer und effektiver Impfstoff gegen das Corona-Virus sei: "Trotzdem ist es richtig, dass die nationalen Behörden die Verdachtsfälle auf schwere Nebenwirkungen prüfen."

09.35 Uhr: Seegüterumschlag in Corona-Jahr 2020 gesunken

Der Güterumschlag der deutschen Seehäfen ist im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um 6,4 Prozent gesunken. Insgesamt seien 275,7 Millionen Tonnen Waren umgeschlagen worden, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Während der Export ins Ausland nur um 1,4 Prozent zurückgegangen sei, sei der Import um 9,2 Prozent gefallen. Auch der für den Seeverkehr besonders wichtige Containerumschlag verzeichnete im Corona-Jahr Rückgänge. Insgesamt seien 14 Millionen Standardcontainer (TEU) über die Kaikanten gegangen, 6,9 Prozent weniger als 2019.

Besonders stark war der Hamburger Hafen von den Rückgängen betroffen. Er verlor im Vergleich zu allen anderen deutschen Seehäfen am meisten, schlug aber immer noch mehr Ware um als alle anderen Häfen zusammen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sank der Güterumschlag in Hamburg um 6,8 Prozent auf 109,2 Millionen Tonnen.

09.28 Uhr: Mehr als 55.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag in den USA

In den USA sind am Montag 55.764 neue Corona-Fälle und 741 Tote im Zusammenhang mit einer Infektion gemeldet worden. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervor. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.416 neuen Fällen sowie am 12. Januar mit 4.470 Toten registriert.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang knapp 29,5 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 535.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen, aber nicht relativ zur Bevölkerung, sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

09.22 Uhr: Bundeselternrat fordert tägliche Schnelltests an Schulen

Der Bundeselternrat fordert angesichts wieder stark steigender Corona-Fallzahlen tägliche Schnelltests für Kinder und Jugendliche, die in die Schulen kommen. Es müsse tägliche Testungen an den Schulen für die Schüler, Schülerinnen und aller in der Schule Beschäftigten geben, sagt Vorstandsmitglied Sabrina Wetzel den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Weitere nötige Maßnahmen seien der Einbau von Lüftungsanlagen, Hygienekonzepte, der Einsatz zusätzlicher Verkehrsmittel vor allem im ländlichen Raum, sowie kleine Klassenverbände durch Wechselunterricht. Der Besuch der Schule müsse sicher sein. "Die steigenden Inzidenzwerte machen den Eltern Sorgen", sagt Wetzel.

  • Zum Artikel "Elternverband kritisiert Corona-Management von Piazolo"

09.05 Uhr: Geplanter Impfgipfel wird verschoben

Der für Mittwochabend geplante Impfgipfel von Bund und Ländern wird nach der Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca verschoben. Das teilte ein Regierungssprecher am Dienstag in Berlin mit. Die Telefonkonferenz zum Thema der Impfkampagne und der Einbeziehung der Hausärzte werde verschoben, bis eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde zum Astrazeneca-Impfstoff vorliege.

  • Datenanalyse: Wie läuft es bei den Corona-Impfungen in Bayern?

08.57 Uhr: Holetschek fordert rasche Entscheidung zu Astrazeneca

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert eine rasche Entscheidung und eine bessere Kommunikation beim Impfstoff von Astrazeneca. Er erhoffe sich eine sehr schnelle und klare Darstellung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) am Donnerstag, sagte Holetschek dem BR. "Und auch wenn wir dann beim Ergebnis sind, müssen wir wieder Vertrauen aufbauen", sagte der CSU-Politiker.

Bei dem Impfstoff habe es von Anfang an Verunsicherung gegeben, und die Kommunikation sei nicht optimal gewesen, betonte Holetschek. "Deswegen ist es jetzt wichtig, klare Botschaften zu senden und der Donnerstag muss auch da Klarheit bringen." Es müsse deutlich gesagt werden, wie es jetzt weitergehe. Der EMA-Sicherheitsausschuss will am Donnerstag eine entsprechende Entscheidung fällen.

  • Zum Artikel "Bayerns Gesundheitsminister: Astrazeneca-Impfstopp richtig"

08.52 Uhr: Chefvolkswirt fürchtet um wirtschaftliche Erholung nach Astrazeneca-Stopp

Der Stopp für den AstraZeneca-Impfstoff verzögert Experten zufolge die wirtschaftliche Erholung in Deutschland. "Die Entscheidung ist ein kurzfristiger Gamechanger, da dadurch nicht nur die Impfstrategie weiter verzögert wird, sondern auch weil es langfristig deutlich weniger Menschen geben wird, die AstraZeneca freiwillig nehmen werden", sagt ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski der Nachrichtenagentur Reuters.

"Damit wird es auch nach Ostern wohl keine Lockerungen geben." Im Gegenteil: Die dritte Corona-Welle scheine bereits anzurollen und damit neue Lockdown-Maßnahmen. Es werde jetzt davon abhängen, wie viele andere Impfstoffe zugelassen und produziert werden können - und wie schnell. "Zusammengefasst: Mit der gestrigen Entscheidung verzögert sich der Konjunkturaufschwung wieder einmal, denn aktuell ist Konjunktur halt kaum etwas anderes als Impfstoff, Lockdown und Lockerungen", so Brzeski.

08.39 Uhr: Weniger Beschäftigte in der deutschen Industrie

Die deutsche Industrie beschäftigt wegen der Corona-Krise deutlich weniger Mitarbeiter. Ende Januar waren rund 5,4 Millionen Menschen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit mindestens 50 Beschäftigten tätig. Das seien knapp 161.000 oder 2,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat Dezember gab es ein Minus um 0,7 Prozent. Einen Rückgang gab es in fast allen Branchen. "Am stärksten sank die Beschäftigtenzahl in der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 6,6 Prozent", hieß es.

08.34 Uhr: FDP-Chef Lindner für Untersuchungsausschuss zu Impf-Kampagne

Der Vorsitzende der FDP Christian Lindner fordert eine Aufarbeitung des schleppenden Impfstarts in Deutschland. "Im nächsten Bundestag werden wir entscheiden, wie wir diese Pandemie aufarbeiten", sagte Lindner zu RTL/ntv. "Die erste Option ist eine Art Expertenkommission, Parlament mit Praktikern und Wissenschaftlern. Und die andere Option ist ein Untersuchungssausschuss, der auch mit Mitteln der Strafprozessordnung arbeitet, der Zeugen vorladen kann, der Akteneinsicht einfordern kann."

Die Bundesregierung habe unnötig Menschenleben in Gefahr gebracht. "Dieser Staat muss sich fragen, ob die Schäden und vor allen Dingen die beklagenswerten Sterbefälle, nicht teilweise hätten reduziert werden können." Mit schnelleren Impfungen "wäre gerade bei den besonders schutzbedürftigen Menschen viel Leid reduziert worden, dann hätte man den Menschen viel Leid ersparen können."

08.08 Uhr: RKI meldet 5.480 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 83,7

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 5.480 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind 1.228 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag leicht auf 83,7 von 83, vor einer Woche lag sie bei 67,5. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 238 weitere Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 73.656. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,581 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

08.00 Uhr: Italien will an Impfstoff von Astrazeneca festhalten

Die italienische Arzneimittelaufsicht Aifa stuft den Impfstoff von Astrazeneca als sicher ein. Das Verhältnis von Nutzen zu Risiko sei "weitgehend positiv", sagt Aifa-Direktor Nicola Magrini der Zeitung "La Repubblica". Die Entscheidung mehrerer Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien, das Impfen mit dem Vakzin auszusetzen, sei politisch gewesen. Die Aifa werde zwei bis drei Tage benötigen, um alle erforderlichen Daten zu sammeln. Sobald alle Zweifel ausgeräumt seien, "können wir schneller weitermachen als zuvor".

07.44 Uhr: RKI-Experte warnt vor erneutem exponentiellen Anstieg der Neuinfektionen

Der RKI-Epidemiologe Dirk Brockmann sieht das Infektionsgeschehen in Deutschland wieder in einem exponentiellem Wachstum und hat die Lockdown-Lockerungen scharf kritisiert. Bei der Entwicklung der Fallzahlen und Inzidenzen gebe es derzeit im Wesentlichen einen Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, sagt der Experte vom Robert Koch-Institut in der ARD. "Wir sind genau in der Flanke der dritten Welle. Da gibt es gar nichts mehr zu diskutieren." In diese Flanke herein sei gelockert worden und das habe dieses exponentielle Wachstum beschleunigt, das es bereits durch die neue britische Virusvariante B117 gegeben habe. Deutschland gehe nun "voll in das exponentielle Wachstum" rein. "Das ist total irrational gewesen, hier zu lockern. Das befeuert nur dieses exponentielle Wachstum."

07.31 Uhr: Reiseverband fordert Öffnung der Hotels in Deutschland

Der Deutsche Reiseverband (DRV) fordert die Öffnung von Hotels in Deutschland, sofern dies die Inzidenzen zulassen. "Wir freuen uns sehr, dass jetzt der guten Entwicklung auf Mallorca und den anderen Inseln Rechnung getragen wurde und die Reisewarnung aufgehoben wurde. Das ist folgerichtig", sagt der DRV-Präsident, Norbert Fiebig, einem Vorabbericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagausgaben) zufolge. "Wir plädieren dafür, dass es überall dort, wo es die Infektionszahlen oder Möglichkeiten zulassen, auch Öffnungen geben sollte – auch in Deutschland."

  • Zum Artikel "Urlaub 2021: Darauf müssen Sie jetzt achten"

07.08 Uhr: Söder gegen Priorisierung nach erneuter Astrazeneca-Freigabe

Aus Sicht des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) sollte nach einer erneuten Freigabe des Astrazeneca-Impfstoffs die Priorisierung bei diesem Corona-Vakzin aufgehoben werden. Er glaube nicht, dass der Impfstoff generell ausgesetzt bleibe, sagte Söder am Montagabend im ARD-"Brennpunkt". Nach der Überprüfung werde man wahrscheinlich feststellen können, "dass doch zumindest für viele Gruppen geimpft werden kann". "Endlos lange Prioritätenlisten" hätten dann keinen Sinn mehr. "Da muss man dann echt freigeben", sagte Söder: "Ich kenne so viele Menschen, die sich sofort mit Astrazeneca impfen lassen würden. Ich würde mich auch sofort hinstellen." Deutschland und andere Länder haben die Corona-Schutzimpfungen mit dem Präparat von Astrazeneca vorsorglich ausgesetzt.

  • Zum FAQ "Astrazeneca-Impfungen ausgesetzt: Das sollten Sie wissen"

07.05 Uhr: Brasiliens Präsident wechselt abermals Gesundheitsminister aus

Auf dem bisherigen Höhepunkt der Corona-Pandemie in Brasilien hat Präsident Jair Bolsonaro wieder einen neuen Gesundheitsminister angekündigt - es ist bereits der vierte Gesundheitsminister in der Pandemie. Er habe den derzeitigen Präsidenten der Brasilianischen Gesellschaft für Kardiologie (SBC), Marcelo Queiroga, eingeladen, das Gesundheitsministerium zu übernehmen, schrieb Bolsonaro auf Twitter.

Der Kardiologe soll General Eduardo Pazuello ersetzen. Vor diesem waren seit Beginn der Pandemie Luiz Henrique Mandetta und Nelson Teich im Amt. Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Mehr als 11,5 Millionen Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 279.286 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

06.57 Uhr: Indien meldet sechsten Tag in Folge mehr als 20.000 Neuinfektionen

Indien verzeichnet mit 24.492 Neuinfektionen den sechsten Tag in Folge wieder mehr als 20.000 bestätigte Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen steigt damit auf 11,41 Millionen, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Das ist der dritthöchste Wert weltweit nach den USA und Brasilien. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich den Angaben zufolge um 131 auf 158.856. Zuletzt stiegen die Infektionszahlen in Indien wieder an. Die Regierung macht dafür größere Menschenansammlungen und eine in der Bevölkerung verbreitete Abneigung gegen das Tragen von Masken verantwortlich und hat in einigen Landesteilen die Eindämmungsmaßahmen wieder verschärft.

06.10 Uhr: China will 300.000 Impfdosen für UN-Friedenstruppen spenden

China will 300.000 Dosen Corona-Impfstoff für UN-Friedenstruppen spenden. Prioritär sollen nach Angaben des Botschafters Einsatzkräfte von Blauhelmmissionen auf dem afrikanischen Kontinent geimpft werden - etwa die Hälfte der aktuellen Missionen laufen in Afrika. Die Spende wurde in einem Schreiben Zhang Juns an UN-Generalsekretär Antonio Guterres bekanntgegeben, wie die Volksrepublik mitteilte.

05.59 Uhr: Pandemie verschärft laut UN Diskriminierung von Frauen

Die UN-Gleichstellungsbeauftragte Phumzile Mlambo-Ngcuka hat die Corona-Pandemie als schwere Krise für die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen gewertet. Frauen verlören weit öfter ihre Arbeit als Männer, sagte Mlambo-Ngcuka am Montag. Die Zahl der Frauen, die von weniger als 1,90 Dollar (1,59 Euro) pro Tag leben müssten, sei in diesem Jahr um 47 Millionen gestiegen.

Dazu komme eine Schattenpandemie häuslicher Gewalt, so Mlambo-Ngcuka. Zahlen der Weltgesundheitsorganisation zeigten, dass davon besonders junge Mädchen und Frauen zwischen 15 und 24 betroffen seien. UN-Generalsekretär Antonio Guterres mahnte, die Gewalt gegen Frauen nehme mit jedem Monat zu. "Der Schaden ist unkalkulierbar und wird über Jahrzehnte hinweg in zukünftigen Generationen nachhallen", sagte er. Die Pandemie habe im vergangenen Jahr gezeigt, wie tief die Ungleichheit der Geschlechter in den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Systemen der Welt verankert bleibe.

05.48 Uhr: Deutsche Mediziner kritisieren Aussetzen von Astrazeneca-Impfung

Der Pandemiebeauftragte des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München, Christoph Spinner, sieht das Aussetzen der Impfungen mit dem Astrazeneca-Produkt kritisch. Sicherheit stehe zwar an oberster Stelle. Ob man die Impfung hätte aussetzen müssen, könne man zumindest hinterfragen, sagte der Oberarzt des Universitätsklinikums der Deutschen Presse-Agentur. "Der Astrazeneca ist der zweitwichtigste Impfstoff für uns."

Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) genannte Zahl von sieben Fällen spezieller Thrombosen der Hirnvenen bei 1,6 Millionen Impfungen in Deutschland sei sehr gering. "Die Ereignisse sind sehr selten", sagt Spinner. Und: "Wir impfen derzeit prioritär Menschen mit Vorerkrankungen." Diese Patienten hätten teils von vornherein ein gesteigertes Thromboembolie-Risiko.

Auch der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat das vorläufige Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca kritisiert. Der Stopp auf Basis geringer Fallzahlen sei angesichts der dritten Corona-Welle fahrlässig, sagte der Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. Dieser Vorgang sei "die nächste Erschütterungswelle" für das Vertrauen in die Corona-Politik der Bundesregierung. "Eine Alternative wäre es, über das überschaubare Risiko ausführlich aufzuklären und weiterhin jene Menschen zu impfen, die eine Impfung mit Astrazeneca möchten."

  • Zum Artikel "Bayerns Gesundheitsminister: Astrazeneca-Impfstopp richtig"

05.42 Uhr: Australien impft weiter mit Astrazeneca

Australien setzt seine Impfkampagne mit dem Astrazeneca-Vakzin trotz Bedenken über mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen in Europa fort. "Während die Europäische Arzneimittelbehörde diese Ereignisse untersucht, hat sie ihre Ansicht bekräftigt, dass der Impfstoff von Astrazeneca erfolgreich vor Covid-19 schützt und weiterhin in der Impfkampagne verwendet werden sollte", sagt der Oberste Gesundheitsbeamte Paul Kelly.

05.40 Uhr: Giffey drängt auf mehr Corona-Tests vor Kita- und Schulbesuch

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat eine Ausweitung der Corona-Tests vor dem Besuch von Kitas und Schulen gefordert. "Solange flächendeckendes Impfen noch nicht geht, muss das Testen vor dem Besuch von Kitas und Schulen, aber auch von Kinder- und Jugendeinrichtungen ausgeweitet werden", sagte Giffey dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Selbsttests sollten dabei sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für das Personal zur Anwendung kommen, um mehr Sicherheit für alle zu gewährleisten und Infektionsketten zu unterbrechen."

05.36 Uhr: US-Staat Mississippi lässt alle ab 16 Jahren zur Corona-Impfung zu

Im US-Staat Mississippi können sich von heute (Ortszeit) an alle Einwohner ab 16 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. "Holt euch eure Impfungen, Freunde - und lasst uns zur Normalität zurückkehren!", erklärte der republikanische Gouverneur Tate Reeves. Alle neuen Termine stünden nun sämtlichen Bürgern offen. Zuletzt waren in Mississippi alle Menschen ab 50 Jahren und angehörige bestimmter Berufsgruppen sowie Menschen ab 16 mit besonderer Anfälligkeit für schwere Krankheitsverläufe für Impfungen zugelassen. Die Menschen ab 50 Jahren rief Reeves am Montag auf, noch schnell Termine für Impfungen zu vereinbaren, bevor sich alle dafür anmelden könnten.

05.20 Uhr: Schulleiter für längeren Distanzunterricht bei älteren Schülern

Angesichts der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen plädiert der Verband der Schulleiter in Deutschland dafür, dass ältere Schülerinnen und Schüler vorerst weiter im Distanzunterricht lernen. "Unter medizinischen Gesichtspunkten kann man eine Öffnung jetzt nicht verantworten", sagte die Vorsitzende des Allgemeinen Schulleitungsverbandes, Gudrun Wolters-Vogeler, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Man wisse, dass die Not der Schüler groß sei. "Aber die Not der Kolleginnen und Kollegen ist auch groß, solange sie nicht geimpft sind und nicht regelmäßig getestet wird."

05.15 Uhr: Immer mehr Länder setzen Impfungen mit Astrazeneca-Vakzin vorsorglich aus

Nach Hinweisen auf mögliche Nebenwirkungen haben zwei weitere EU-Staaten Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca vorerst gestoppt. Portugal entschied am Montag, als "Vorsichtsmaßnahme" die Verabreichung des Impfstoffs auszusetzen, wie die Leiterin der Gesundheitsbehörde, Graça Freitas, mitteilte. Die Impfungen sollen bis zu einer neuen Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) pausieren. Die EMA plant für Donnerstag eine Sondersitzung zum Astrazeneca-Vakzin.

Auch in Lettland entschieden die Gesundheitsbehörden, die Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffs vorerst zu stoppen. Es handle sich um eine auf maximal zwei Wochen befristete "Vorsichtsmaßnahme", erklärten die Behörden des baltischen Staats.

Zuvor hatten unter anderem Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Slowenien die Verimpfung des Mittels von Astrazeneca ausgesetzt. Sie reagierten damit auf eine Reihe von Fällen schwerer Blutgerinnsel nach Impfungen. Der britisch-schwedische Hersteller weist die Bedenken zurück.

  • Zum FAQ "Astrazeneca-Impfungen ausgesetzt: Das sollten Sie wissen"

05.12 Uhr: Jamaika erhält als erste Karibik-Insel Corona-Impfungen von Covax

Als erstes Land in der Karibik hat Jamaika Impfstoffe gegen das Coronavirus von der internationalen Covax-Initiative erhalten. 14.400 Dosen vom Hersteller Astrazeneca seien am Montag in der Hauptstadt Kingston eingetroffen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Bis Mai sollen demnach 124.800 Impfdosen eintreffen. "Wir sind froh, dass Jamaika als erstes Land in der Karibik Impfungen von Covax erhält", sagte Gesundheitsminister Christopher Tufton. "Impfungen haben sich als unbestreitbare Erfolgsgeschichte im Instrumentarium des Gesundheitswesens erwiesen, um Infektionskrankheiten zu bekämpfen." In Jamaika haben sich bislang 31.305 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 492 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

  • Zum Artikel "Covax: Eine gerechte Impfstoffverteilung hat viele Hürden"

05.01 Uhr: Weltärztepräsident Montgomery verteidigt Impfstoff von Astrazeneca

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery zieht den vorläufigen Stopp für Impfungen mit Astrazeneca in Zweifel und fürchtet einen Image-Schaden für das Vakzin. "Dass Menschen Thrombosen und Lungenembolien bekommen, muss nicht unbedingt etwas mit der Impfung zu tun haben", sagt Montgomery dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die internationalen Studien, die ihm bekannt seien, besagten, dass die Thrombose-Häufigkeit in der Placebo-Gruppe und in der Gruppe mit dem Impfstoff etwa gleich gewesen sei. "Unter dem Strich ist es leider so, dass dieser eigentlich gute und wirksame Impfstoff durch den Wirbel und die Impf-Aussetzung in vielen Ländern nicht gerade eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnt." Trotzdem sei es richtig, dass die nationalen Behörden die Verdachtsfälle auf schwere Nebenwirkungen prüfen.

04.58 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut rechtfertigt vorübergehenden Impfstopp

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, rechtfertigt die Empfehlung eines vorübergehenden Impfstopps mit dem Präparat von Astrazeneca. "Die Bürgerinnen und Bürger wollen sich darauf verlassen, dass die Impfstoffe, die wir zulassen, sicher und wirksam sind", sagte er im "tagesthemen"-Interview im ARD. "Ich glaube, wir haben hier eine besondere Verpflichtung." Bei bislang mehr als 1,6 Millionen Impfungen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff in Deutschland seien dem Institut inzwischen sieben Fälle von Thrombosen bekannt, die in zeitlichem Zusammenhang mit einer Astrazeneca-Impfung aufgetreten waren. Es sei daher gerechtfertigt, einen Moment zu pausieren. Nun müsse europaweit diskutiert und die europäischen Daten müssten abgeglichen werden.

  • Zum Artikel "'Großer Fehler': Breite Kritik an Astrazeneca-Impfstopp"

04.56 Uhr: Ein Jahr nach Corona-Rückholaktion noch Tausende Rechnungen offen

Ein Jahr nach Beginn der größten Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik hat die Bundesregierung mit 17,9 Millionen Euro erst ein Fünftel der Gesamtkosten von den Passagieren abkassiert. Ziel ist es, sich etwa das Doppelte von den 67.000 wegen der Corona-Krise gestrandeten Deutschen und EU-Bürgern zurückzuholen, die von der Regierung nach Hause gebracht wurden. Etwa 21.000 Rechnungen wurden aber noch gar nicht verschickt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt erfuhr. Begründet wird das mit dem großen bürokratischen Aufwand und den erschwerten Arbeitsbedingungen wegen der Corona-Pandemie.

Montag, 15. März 2021

23.35 Uhr: Rosenheimer Oberbürgermeister fordert Ausnahmegenehmigung bei Inzidenzregelung

Die Stadt Rosenheim hat eine Ausnahmegenehmigung für die Inzidenzregelung zum Öffnen und Schließen von Schulen, Kitas und Einzelhandel bei der Regierung von Oberbayern beantragt. Rosenheim ist laut dpa damit die bislang einzige Kommune im Freistaat, die eine solche Ausnahme fordert. Der Rosenheimer Oberbürgermeister Andreas März möchte unter anderem, dass für seine Stadt der kritische Inzidenz-Wert auf 130 anstatt 100 angehoben wird. Bis dahin sollten Präsenz- und Wechselunterricht in den Schulen erlaubt sein und auch die Kitas geöffnet bleiben.

Ein Grund dafür: Die Stadt habe so wenige Einwohner – rund 63.000 – dass eine relativ geringe Anzahl an Neuinfektionen bei der Hochrechnung auf hunderttausend Einwohner schnell zu einer hohen 7-Tage-Inzidenz führe. Außerdem kritisiert März schon länger den reinen Fokus auf die Inzidenz als Maß für mögliche Lockerungen des Lockdowns. Dies führe zu einem ständigen ON- und OFF-Betrieb, weil sich die Lage in der Stadt Rosenheim erfahrungsgemäß sprunghaft verändere, so März. Man müsse auf andere Parameter schauen, beispielsweise die Auslastung der Intensivstationen, fordert der Oberbürgermeister. Sonst werde man so schnell überhaupt keine Planungssicherheit für den Handel, für Schulen und Kitas bekommen.

In allen vier kommunalen RoMed Kliniken zusammen liegen laut Andreas März derzeit drei Menschen mit Covid-19 auf den Intensivstationen. Obwohl die 7-Tage-Inzidenz in der Stadt Rosenheim (Stand: 15.3.) sogar die 200er Marke überschreitet.

23.26 Uhr: Auch Spanien setzt Impfungen mit Astrazeneca vorsorglich aus

Nach Deutschland und anderen Ländern hat am Montag auch Spanien die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca vorsorglich ausgesetzt. Der Impfstoff werde nicht eingesetzt, bevor die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) und der Sicherheitsausschuss der Behörde (PRAC) einen detaillierten Bericht über die gemeldeten Fälle von Thrombosen der Hirnvenen nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Präparat vorgelegt habe, sagte Gesundheitsministerin Carolina Darias. Das Vorgehen in dem Fall unterstreiche die Sicherheit des Impfsystems, betonte Darias. Als Beleg nannte sie, dass die Fälle von Thrombosen nach Impfungen gemeldet und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden seien.

Bisher haben mehr als sieben Prozent der 47 Millionen Bürger Spaniens mindestens eine Impfung gegen Covid-19 erhalten, mehr als drei Prozent auch die zweite Dosis. Es gibt viel Kritik am langsamen Fortschritt der Impfkampagne. Die spanische Regierung hofft, dass bis zum Sommer etwa 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden können.

22.25 Uhr: Impfgipfel am Mittwoch soll voraussichtlich verschoben werden

Nach der Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca soll die für Mittwochabend geplante Telefonkonferenz von Bund und Ländern zum Impfen voraussichtlich verschoben werden.

Es sei davon auszugehen, dass die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA am Donnerstag zum weiteren Vorgehen bei dem Impfstoff abgewartet werde. Das meldet die Deutsche Presse-Agentur mit Bezug auf die mit den Vorgängen befassten Kreise. Am Montagnachmittag hatte das Bundesgesundheitsministerium überraschend mitgeteilt, dass auch Deutschland die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca vorerst ausgesetzt.

Bei dem Impfgipfel am Mittwoch wollten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder eigentlich über das weitere Vorgehen in der Impfstrategie beraten. Konkret sollte es dabei auch um die Frage gehen, wie die Hausärzte in Deutschland flächendeckend in den Impfabläufen berücksichtigt werden könnten. In den Praxen sollte dabei insbesondere der Impfstoff von Astrazeneca zum Einsatz kommen, da dieser dort auch gelagert werden kann. Doch mit dem vorläufigen Impfstopp des Vakzins sind die Termine und Fristen fraglich geworden.

21.40 Uhr: BLLV verlangt Corona-Tests durch geschultes Personal

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnnenverbande (BLLV) Fleischmann, fordert für den Präsenz-Unterricht mehr Sicherheit. Man müsse testen, testen, testen, dann impfen und dann erst die Schulen öffnen, verlangte Fleischmann im BR. Wenn Testungen, Impfungen und die Einhaltung von Hygienevorschriften nicht garantiert werden könnten, sollten die Schüler lieber zuhause bleiben.

Auch müssten die Corona-Tests an den Schulen aus Fleischmanns Sicht von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden. "Wir sind Pädagogen, keine Ärzte", sagte sie wörtlich, und weiter: "Wir können und wollen diese Verantwortung nicht übernehmen."

Generell sprach sich die BLLV-Chefin für regionale Lösungen aus, die sich an den Inzidenzen orientieren.

21.10 Uhr: Impfungen mit Astrazeneca auch in ganz Bayern ausgesetzt

Auch in Bayern wird bis auf Weiteres niemand mehr mit dem Impfstoff des Herstellers Astrazeneca geimpft. Das bayerische Gesundheitsministerium habe am Nachmittag vorsorglich und unmittelbar nach Bekanntwerden der Entscheidung des Bundes die Impfzentren informiert, teilte ein Sprecher am Abend mit: Darüber, "dass die Impfungen mit Astrazeneca bis auf Weiteres sofort auszusetzen und vorerst keine neuen Termine für Erst- und Zweitimpfung mit Astrazeneca zu vereinbaren sind". Zusätzlich seien auch die Administratoren der Impfzentren direkt informiert worden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Nachmittag angekündigt, dass Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca in Deutschland vorerst ausgesetzt werden. Er sprach von einer "reinen Vorsichtsmaßnahme", um gesundheitliche Komplikationen in seltenen Fällen wissenschaftlich zu überprüfen.

20.46 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Söder nennt Astrazeneca- Aussetzung eine "Hiobsbotschaft"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die heute beschlossene Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen "eine Hiobsbotschaft" genannt. Gleichzeitig betonte Söder, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) keine Schuld treffe. "Spahn kann nichts für Astrazeneca", sagte Söder wörtlich. Erst kündige die Firma erneut an, nur die Hälfte des vereinbarten Impfstoffs liefern zu können und nun müssten die Impfungen vorübergehend gestoppt werden. Das stärke das Vertrauen nicht.

Söder forderte, als Konsequenz auf die Erst- statt auf die Zweitimpfungen zu setzen. Man könne die Impfungen auseinanderziehen und damit zusätzlichen Spielraum gewinnen. Die Hausärzte müssten frühzeitig in das Impfen einbezogen werden und die Impfungen in den Hotspots müssten beginnen. Dazu müsse man die "Impfbürokratie verschlanken." Derzeit blieben immer noch viele Impfdosen übrig.

Er glaube auch nicht, dass Astrazeneca ausgesetzt bleibe. Nach der erneuten Prüfung werde man feststellen, dass der Impfstoff "für viele Gruppen geeignet" sei. Seiner Meinung nach müsste man den Impfstoff freigeben. "Viele würden sich sofort mit Astrazeneca impfen lassen", betonte Söder. Jeder, der geimpft sei, sei ein Fortschritt.

20.27 Uhr: Angesichts steigender Reisezahlen ruft US-Gesundheitsbehörde zur Vorsicht auf

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat angesichts steigender Zahlen von Reisenden eindringlich zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen aufgerufen. Die Infektionszahlen entwickelten sich zwar in die richtige Richtung, sagte CDC-Direktorin Rochelle Walensky "Aber wohin das führt, hängt davon ab, ob wir alle tun, was getan werden muss, um uns und andere zu schützen." Die Behörden hatten am Freitag mehr als 1,35 Millionen Reisende an US-Flughäfen registriert - den höchsten Wert seit dem Einbruch der Zahlen wegen der Pandemie vor knapp einem Jahr.

Die Infektionszahlen sind in den USA zwar rückläufig. Im Sieben-Tage-Schnitt wurden nach CDC-Angaben zuletzt aber immer noch fast 65 000 Neuansteckungen am Tag registriert. Seit Beginn der Pandemie kamen in den USA mehr als 530 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus ums Leben.

Die Impfungen in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern machen derweil schnelle Fortschritte: In der Gruppe der besonders gefährdeten Personen im Alter von mindestens 65 Jahren liegen die Werte der bereits Geimpften bei 64,1 beziehungsweise 35,9 Prozent. In den USA sind drei Impfstoffe zugelassen: Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson.

19.46 Uhr: Bulgarien will Tourismus-Saison mit Corona-Auflagen am 1. Mai beginnen

In Bulgarien soll die touristische Sommersaison am 1. Mai unter Auflagen eröffnet werden. Das gab das Tourismus-Ministerium des Balkanstaates in der Hauptstadt Sofia am Abend bekannt. Grüne Korridore sollen dabei die Einreise von Urlaubern erleichtern, die entweder gegen Covid-19 geimpft sind, sich von einer Covid-19-Erkrankung erholt haben oder einen negativen PCR-Test vorweisen können.

Außerdem gilt ein Katalog von Hygienemaßnahmen. Mund-Nasen-Schutz wird in Bulgarien weiter obligatorisch für alle Personen sein, die sich in geschlossenen, gemeinschaftlich genutzten Räumen aufhalten. Zudem muss ein Corona-Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden. Am Strand darf ein Sonnenschirm von höchstens zwei Personen oder von den Mitgliedern nur einer Familie genutzt werden. Es gelten auch zahlreiche Hygiene-Vorschriften.

Bulgariens Fremdenverkehr wurde 2020 von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen. Die Zahl ausländischen Touristen ging drastisch zurück. Der Tourismus hatte vor der Corona-Pandemie gut 12 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des ärmsten EU-Landes erwirtschaftet. 

19.25 Uhr: Ministerpräsidentin Estlands positiv getestet

Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas wurde nach offiziellen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet. Trotz leichtem Fieber werde sie ihre Aufgaben weiter über Fernarbeit wahrnehmen, heißt es in einer Erklärung. Estland hat nach Tschechien die höchste Infektionsrate pro Kopf in der EU.

19.05 Uhr: Kassenärzte-Institut: Impfzeitplan der Bundesregierung in Gefahr

Das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) rechnet laut "Handelsblatt" damit, dass es den Impfzeitplan der Bundesregierung um mehrere Wochen zurückwerfen könnte, wenn ab sofort ohne das Vakzin von Astrazeneca geimpft würde.

"Dies würde das Impfergebnis um einen Monat rechnerisch nach hinten verschieben", wird ZI-Chef Dominik von Stillfried zitiert. Dann hätten statt im August erst im September alle Bürger eine zweite Impfung erhalten.

18.55 Uhr: Euro-Länder wollen nach Corona-Krise hohe Schuldenstände ins Visier nehmen

Die Länder der Eurozone wollen nach dem Ende der Corona-Krise ihre massiv gestiegenen Schuldenstände ins Visier nehmen. "Sobald der Aufschwung voll im Gange ist, sollten die Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets die erhöhte Staatsverschuldung (...) angehen", erklärten die Euro-Finanzminister am Montag. Vorerst plädierten sie aber weiter für eine massive Unterstützung der Wirtschaft und verwiesen darauf, dass die EU-Kommission die europäischen Defizitregeln voraussichtlich auch kommendes Jahr ausgesetzt lassen will.

Nach der letzten Schätzung der EU-Kommission vom November dürfte die Gesamtverschuldung der Euro-Länder im Krisenjahr 2020 von durchschnittlich knapp 86 auf fast 102 Prozent der Wirtschaftsleistung angestiegen sein. Zuvor hatte die Eurozone den Schuldenstand seit 2016 stetig verringern können. Ziel des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes sind maximal 60 Prozent. Die Minister verwiesen darauf, dass die Aussetzung der EU-Defizitregeln und gelockerte Regeln für Staatsbeihilfen den nationalen Regierungen eine Unterstützung der Wirtschaft in der Pandemie im Volumen von acht Prozent des Bruttoinlandsproduktes erlaubt habe. Hinzu kämen Liquiditätshilfen von 19 Prozent des BIP im Euroraum, hieß es. Dies übertreffe "bei weitem die Reaktion auf die Große Finanzkrise" von 2008.

18.45 Uhr: Viele Impftermine in Niederbayern und der Oberpfalz fallen aus

Nach dem Stopp für Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca wollen die Impfzentren in Niederbayern und der Oberpfalz teilweise andere Impfstoffe verwenden. Es werden aber auch etliche Termine für Erst- und Zweitimpfungen ausfallen. Das Impfzentrum in Straubing beispielsweise kann für die heutigen Termine noch anderen Impfstoff verwenden, ab morgen werden aber Impfungen ausfallen müssen, so das Landratsamt. Das Impfzentrum in Eggenfelden muss ebenfalls Termine absagen, denn der Konkurrenz-Impfstoff von Biontech ist hier bereits verplant. 540 Dosen AstraZeneca werden vorübergehend eingelagert, so ein Sprecher des Landratsamtes Rottal-Inn zum BR. In den Kreisen Freyung-Grafenau und Cham soll es für die Betroffenen neue Termine mit anderem Impfstoff geben. Absagen auch in Regensburg und im Kreis Amberg-Sulzbach.

Der Koordinierungsarzt im Landkreis Schwandorf, Stephan Gilliar, bedauert den Impfstopp für Astrazeneca. Man habe zu 80 Prozent die englische Virusmutante, da wären impfungen gut, so der Mediziner. Er verstehe aber, dass die Behörden so entschieden hätten, bevor etwas schlimmes passiert. Gilliar rechnet damit, dass der Impfstoff von Astra Zeneca wieder zugelassen wird. Dem millionenfachen Einsatz des Impfstoffes stünden wenige Zwischenfälle gegenüber. Und ob diese vom Impfstoff verursacht worden seien, sei noich nicht einmal klar.

18.40 Uhr: Vermehrt Infektionsfälle mit britischer Mutation bei Airbus in Donauwörth

Bei Airbus in Donauwörth wurden jetzt dem Gesundheitsamt Donauwörth zufolge 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet. Bei 10 Personen konnte dabei die britische Virus-Mutation bestätigt werden. Die aufgetretenen Fälle verteilen sich über verschiedene Bereiche. Zwischen den meisten Fällen konnte bislang kein Zusammenhang festgestellt werden, so die Gesundheitsbehörde. In Absprache mit der Betriebsärztin wurde jetzt eine Reihentestung im Airbus-Werk Donauwörth organisiert.

18.25 Uhr: Reiseforscher befürchtet "zweites Ischgl" aufgrund des Ansturms auf Mallorca

Der Reiseforscher Jürgen Schmude befürchtet, dass die verstärkten Buchungen von Reisen auf die Ferieninsel Mallorca "ein zweites Ischgl" nach sich ziehen könnten. "Grundsätzlich ist dieser Ansturm eine Katastrophe. Wir haben gesehen, was bei Reise-Großereignissen passieren kann - Stichwort Ischgl", sagte der Professor für Tourismuswirtschaft und Nachhaltigkeit an der Universität München. Er habe große Sorge, dass der Mallorca-Ansturm ein erneutes Ansteigen der Fallzahlen verursachen werde, sagte Schmude. Es würde ihn nicht wundern, wenn die Insel in drei Wochen wieder in einen harten Lockdown müsse. Hotels und Airlines hätten zwar umfassende Hygienekonzepte umgesetzt, aber "wir wissen, dass sich Menschen im Urlaub anders als im Alltag verhalten". Generell versuchten viele Menschen, Probleme im Urlaub auszublenden. "Und aktuell wollen diese Leute ja ganz bewusst raus aus der Corona-Situation in Deutschland", betonte Schmude.

18.15 Uhr: Haseloff fordert "nationale Strategie für Pandemiefestigkeit"

In der Corona-Pandemie fordert Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) eine "nationale Strategie für Pandemiefestigkeit". Entscheidend sei eine eigene Produktion wichtiger medizinischer Versorgungsgüter. "Das fängt bei Forschung und Entwicklung an - dieser Sektor darf nicht in andere Länder und Kontinente abwandern", sagte Haseloff der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagsausgabe). Er warnte: "Dann sägen wir selbst den Ast ab, auf dem wir sitzen. Sozialstaatspolitik kann man nur auf dem Fundament einer funktionierenden Wirtschaft aufsetzen."

Der amtierende Bundesratspräsident fordert deshalb ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik, um langfristige Schäden durch die Pandemie abzuwenden. Es müsse ab sofort darum gehen, "wieder Wirtschaftswachstum zu generieren, um unsere gesellschaftlichen Standards zu halten". Dafür brauche es ein Umlenken in Bund und Ländern. "Neben dem Erhalt und Ausbau von Sozialstaatsleistungen müssen wir wieder verstärkt auch auf den Erhalt und Ausbau unserer Wirtschaft und der technischen Infrastruktur achten", so Haseloff. "Ich bekomme viele Klagen, weil wichtige Medizinprodukte nicht geliefert werden können", sagte der Regierungschef. "Wir hatten ein Masken-Problem. Und wir haben die Impfstoff-Problematik. Was wir brauchen, ist Unterstützung für Unternehmen, die uns helfen, pandemiefest zu werden."

18.05 Uhr: Krankenhausgesellschaft NRW: Astrazeneca-Stopp ist beunruhigende Nachricht

Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW, hat die Aussetzung der Impfungen mit Astrazeneca als "beunruhigende Nachricht" bezeichnet. Die Aussetzung komme zu einem schwierigen Zeitpunkt, sagte Brink der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagausgabe). "Gerade vor dem Hintergrund der jetzt anschwellenden dritten Corona-Welle wäre es wichtig gewesen, dass möglichst viele Krankenpflegerinnen und -pfleger, Ärztinnen und Ärzte eine Impfung erhalten", so Brink. Dasselbe gelte für die 1,6 Millionen Menschen über 70 und mit Vorerkrankungen, für die jetzt in NRW ein schneller Schutz mit Astrazeneca geplant war.

18.00 Uhr: Tschechien und Polen halten an Astrazeneca-Impfstoff fest

Anders als andere europäische Staaten setzen Tschechien und Polen die Verabreichung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca vorerst nicht aus. "Der positive Nutzen des Impfstoffs ist unleugbar - und es gibt keinen Grund für Befürchtungen", sagte Gesundheitsminister Jan Blatny nach einer Kabinettssitzung am Montag in Prag. Zugleich versicherte er, dass man die jüngsten Vorfälle in anderen Ländern und ihre Untersuchung sehr sorgfältig verfolge. Nach Berichten über Blutgerinnsel hatten unter anderem Deutschland, Frankreich und Italien die Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffs vorübergehend unterbrochen.

Auch Polen hält nach Angaben des Gesundheitsministeriums an dem Impfstoff fest. Polen richte sich nach den Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Über eine halbe Million Dosen von Astrazenica seien bereits geimpft worden. In Tschechien mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern sind bisher mehr als eine Million Impfstoff-Dosen verabreicht worden - von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca. Derzeit kämpft das Land mit einer dramatischen dritten Corona-Welle. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich mehr als 720 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus Sars-CoV-2 an. In Deutschland liegt dieser Wert bei 82,9.

17.55 Uhr: WHO-Gremium berät am Dienstag über Astrazeneca

Der Beratungsausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trifft sich am Dienstag, um über den Astrazeneca-Impfstoff zu diskutieren. Das teilt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus mit. Er erklärt ferner, das Überwachungssystem funktioniere. Unterdessen will die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will auf einer Sondersitzung am Donnerstag die vorliegenden Informationen über den Astrazeneca-Impfstoff bewerten. Das Sicherheitskomitee untersuche gegenwärtig weiter das Auftreten von Thrombosen bei einer sehr kleinen Zahl von Personen, teilt die EMA mit. Zurzeit sei man weiter der Überzeugung, dass die Vorteile von Astrazeneca bei der Verhinderung einer Corona-Infektion mit der Gefahr eines tödlichen Verlaufs größer seien als das Risiko durch Nebenwirkungen.

17.45 Uhr: Regierung erwartet im Jahresverlauf Stabilisierung der Wirtschaft

Die Bundesregierung rechnet im ersten Quartal 2021 noch mit einer deutlichen Belastung der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie. "Im weiteren Verlauf dürfte nach einer Stabilisierung der pandemischen Lage durch die Impfung größerer Bevölkerungsgruppen und nach der Rücknahme Corona-bedingter Einschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens die Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen", heißt es in einem Entwurf der Bundesregierung zu aktuellen Reformvorhaben, der Reuters am Montag vorlag. Der Bericht dazu - das sogenannte Nationale Reformprogramm 2021 - soll am 24. März im Kabinett beraten werden.

Insgesamt wird dieses Jahr mit einem Wachstum von 3,0 Prozent gerechnet. Auf dem Arbeitsmarkt rechnet die Regierung zu Beginn des Jahres mit einer moderat steigenden Erwerbstätigkeit. "Mit Fortsetzung der konjunkturellen Erholung ist ab dem zweiten Quartal dieses Jahres auch ein etwas deutlicherer Anstieg zu erwarten." Die Nettolöhne und -gehälter dürften 2021 "wieder kräftig steigen". Die Bundesregierung rechnet zudem damit, dass die Schuldenquote 2021 auf 72,5 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt steigen wird.

17.40 Uhr: Nürnberg impft nach Astrazeneca-Stopp mit anderen Stoffen

Nach dem Stopp für Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca impft Nürnberg Menschen, die bereits einen Termin haben, mit anderen Impfstoffen weiter. Für die bereits vergebenen Impftermine verwende man die Wirkstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, teilte die Stadt am Montag mit. Die Terminvergabe für Impfungen mit Astrazeneca würden gestoppt. In Erlangen erhalten die Menschen nach Angaben der Stadt entweder einen Ersatztermin mit einem anderen Impfstoff oder müssten später einen neuen vereinbaren.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte zuvor die Astrazeneca-Impfungen nach sieben Thrombosefällen ausgesetzt. Das bayerische Gesundheitsministerium äußerte sich zunächst nicht zum weiteren Vorgehen bei den Impfungen. Nach Angaben der Stadt Erlangen ist es noch unklar, wann die bereits geimpften Menschen wieder einen Termin bekommen, die spätestens nach zwölf Wochen eine zweite Impfung mit Astrazeneca brauchen.

17.25 Uhr: Autofahrer rast nach Einreise vor Corona-Kontrolle davon

Ein Autofahrer soll nach der Einreise nach Deutschland vor einer Corona-Kontrolle der Bundespolizei Reißaus genommen haben. Er hat jetzt eine Reihe von Anzeigen am Hals. Wie die Bundespolizeiinspektion Rosenheim heute berichtet, hatte der Autofahrer vorgestern mit einer Begleiterin an Bord nach der Einreise aus Tirol zunächst an der Kontrollstelle auf der Inntalautobahn angehalten. Beide hätten weder einen negativen Corona-Test noch eine Einreiseanmeldung vorgelegt. Deshalb sollten sie nach rechts in die Kontrollstelle fahren.

Stattdessen gab der Mann Vollgas und raste davon. Zeitweise habe er den 600 PS starken Wagen mit Tölzer Zulassung auf über 200 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Nach rund 40 Kilometern gelang es der Polizei am Irschenberg, den Mann zu stoppen. Er habe angegeben, von einer Kontrolle nichts gewusst zu haben. Der 46-jährige Mann und die 30-jährige Frau wurden wegen Verstoßes gegen die Corona-Einreiseverordnung angezeigt, der Autofahrer außerdem wegen Entziehung der polizeilichen Grenzkontrolle. Wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs wird darüber hinaus strafrechtlich gegen ihn ermittelt.

17.15 Uhr: Landkreis Landshut muss Impfbus stilllegen

Nach der Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums, die Corona-Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca vorerst einzustellen, wird auch der Impfbus des Landkreises Landshut vorerst ruhen. Ab Donnerstag (18.03.) können außerdem im Impfzentrum keine weiteren Planungen gemacht werden, wenn kein Impfstoff-Nachschub mehr zu erwarten ist, teilt das Landratsamt am Montagnachmittag (15.03.) mit.

Landrat Peter Dreier (FW) empfindet dies als "herben Rückschlag, da es gerade die konstanten Lieferungen von AstraZeneca waren, die einen kontinuierlichen Impffortschritt ermöglicht haben." Dreier hofft, dass die Bedenken gegenüber diesem Impfstoff bald ausgeräumt werden können. Andernfalls fordert er genügend Lieferungen anderer Impfstoffe, um diese Ausfälle ausgleichen zu können. In der Region Landshut seien keine Fälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen bekannt, so das Landratsamt Landshut.

17.10 Uhr: Konzessionen für Diskotheken sollen automatisch verlängert werden

Die bayerischen Kreisverwaltungsbehörden und Ordnungsämter sollen Diskotheken davor bewahren, durch Corona ihre Konzessionen zu verlieren. Das Wirtschaftsministerium hat sie aufgefordert, entsprechende Allgemeinverfügungen zu erlassen, wie es am Montag auf Anfrage erklärte. Dies ist notwendig, weil die Gaststättenerlaubnis nach einem Jahr ohne Betrieb eigentlich erlöschen würde.

Einzelne Betriebe wie Diskotheken sind in der Corona-Krise inzwischen seit einem Jahr geschlossen. Das Ministerium selbst kann eine solche Verfügung aus rechtlichen Gründen nicht erlassen, wie ein Sprecher erklärte. Man habe aber die Bezirksregierungen informiert und eine Vorlage für die Allgemeinverfügung erarbeitet. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga rät seinen Mitgliedern dennoch dazu, selbst aktiv zu werden. Wer seinen Betrieb seit dem Frühjahr 2020 nicht wieder habe öffnen dürften, solle sicherheitshalber einen Antrag auf Fristverlängerung stellen.

17.00 Uhr: Corona-Verdachtsfall beim HSV: Nachmittags-Training abgesagt

Fußball-Zweitligist Hamburger SV ist möglicherweise ebenfalls von einem Corona-Fall betroffen. "Aufgrund eines Verdachtsfalls beim proaktiven Coronatest heute Morgen wurde das Nachmittagstraining vorsichtshalber abgesagt", twitterte der Club am Montag. Wer der Betroffene ist, ließ der Verein zunächst offen. Der HSV führt bei seinen Spielern regelmäßig auf eigene Initiative zusätzliche Tests neben denen der Deutschen Fußball Liga durch. Auch am Montagvormittag waren die Profis in ihren Autos sitzend getestet worden. Dabei wurde der Verdachtsfall festgestellt. Daraufhin wurde das Training um 15.00 Uhr gestrichen.

Ob sich der Betroffene tatsächlich mit dem Virus infiziert hat, wird voraussichtlich am Dienstag feststehen. Zuletzt hatten die Liga-Konkurrenten Holstein Kiel, Hannover 96 und Jahn Regensburg mehrere Corona-Fälle gemeldet, mehrere Spiele mussten verschoben werden. Die komplette Mannschaft und Teile des Funktionsteams der Kieler und die Spieler von Hannover 96 sind derzeit in Quarantäne.

16.55 Uhr: Berlin schließt zwei Impfzentren nach Astrazeneca-Beschluss

Als Folge der sofortigen Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen in Deutschland müssen einzelne Impfzentren ihren Betrieb einstellen. "In Berlin betrifft die Aussetzung die Corona-Impfzentren Tegel und Tempelhof, die vorübergehend geschlossen werden, das Impfen der Mitarbeitenden in den Krankenhäusern sowie das Pilotprojekt für Impfungen durch niedergelassene Ärzte", teilt die Landesregierung mit. Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium erklärt, alle bereits vereinbarten Termine mit diesem Impfstoff könnten vorerst nicht stattfinden und würden abgesagt.

16.45 Uhr: Alle EU-Staaten wollen Impfpass-System für Reisen

Alle EU-Staaten wollen Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez zufolge ihre Zustimmung zu einen Impfpass-System geben und wieder Reisen über Ländergrenzen hinweg ermöglichen.

  • Impfpass und Schnelltests: Ist ein Sommerurlaub möglich?

16.30 Uhr: Viele Schüler bleiben trotz Schulöffnungen in Bayern daheim

Offiziell ist der flächendeckende Lockdown für die Schulen im Freistaat vorbei - das heißt aber noch lange nicht, dass auch alle Schüler wieder zurück ins Klassenzimmer dürfen. Trotz Lockerungen der Corona-Maßnahmen an bayerischen Schulen mussten auch an diesem Montag noch zahlreiche Schüler im Freistaat weiter daheim bleiben. Wie viele es genau waren, konnte das Kultusministerium am Montag zunächst auf Anfrage noch nicht sagen. In jedem Fall dürften es aber in der kommenden Woche noch mehr werden.

Das bayerische Innenministerium hatte mit Stand Freitag schon 23 Hotspots aufgelistet, in denen die Marke von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten wurde. Am Montag waren es nach Angaben des Robert Koch-Institutes schon 37 Städte und Landkreise von insgesamt 96.

  • Zum Artikel "Schulöffnung in Bayern: Reichen die Schutzmaßnahmen?"

16.20 Uhr: Astrazeneca-Charge in Norditalien nach Todesfall beschlagnahmt

In der norditalienischen Region Piemont hat die Staatsanwaltschaft eine Charge mit fast 400.000 Impfdosen des Herstellers Astrazeneca beschlagnahmt. Bereits am Sonntag hatte die Regionalregierung die Anwendung der Charge ABV5811 gestoppt, nachdem ein 57-Jähriger wenige Stunden nach der Impfung unter ungeklärten Umständen gestorben war. Vorige Woche war eine andere Charge des Astrazeneca-Impfstoffs auf Sizilien beschlagnahmt worden, nachdem zwei Geimpfte plötzlich gestorben waren.

16.10 Uhr: Spahn: Astrazeneca-Aussetzung auch für Zweit-Impfung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat alle Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca in Deutschland vorerst ausgesetzt. Dies betreffe Erst- und Zweitimpfungen, teilte der CDU-Politiker am Montag mit. Dies sei eine fachliche und keine politische Entscheidung auf Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung. "Es ist sehr selten aufgetreten", sagt Spahn. Bislang gebe es sieben berichtete Fälle, die im Zusammenhang mit einer Venenthrombose stehen könnten, bei mittlerweile über 1,6 Millionen Impfungen in Deutschland. "Uns allen ist die Tragweite dieser Entscheidung sehr bewusst", fügte Spahn hinzu. Wie viele Impfungen nun ausfallen, blieb offen.

15.40 Uhr: Museen in Litauen wieder geöffnet

Nach mehrmonatiger Schließung wegen der Corona-Pandemie haben in Litauen Museen und Galerien unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln wieder geöffnet. Auch Geschäfte mit einem direkten Zugang von der Straße durften am Montag im Zuge von Lockerungen der Corona-Beschränkungen wieder den Betrieb aufnehmen. Gleiches gilt für mehrere Schulen und Bildungseinrichtungen in dem baltischen EU-Land - sie können wieder Unterricht im Klassenzimmer abhalten. Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern hatte angesichts stark steigender Corona-Zahlen Mitte Dezember einen Lockdown mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen verhängt. Die Lage hat sich dadurch etwas entspannt. Mitte Februar und Anfang März beschloss die Regierung in Vilnius daher erste vorsichtige Lockerungen.

Unverändert gelten aber Ausgangsbeschränkungen in einigen Teilen des Landes: So dürfen die Bewohner der Hauptstadt Vilnius und 15 weiterer Städte bis Ende des Monats weiter nicht ohne zwingenden Anlass in andere Städte und Gemeinden außerhalb des eigenen Wohnsitzes reisen. Dies beschloss die Regierung am Montag. Damit soll angesichts der sich in Litauen stärker ausbreitenden britischen Coronavirus-Variante Zeit für mehr Impfungen gewonnen werden.

  • Zum Artikel "Das sind die Regeln der Museen in Bayern"

15.25 Uhr: Gastwirte und Kaufleute nach einem Jahr Corona in Not

Ein Jahr nach den ersten Schließungen von Geschäften, Restaurants, Kneipen und Hotels droht sich die gewohnte Auswahl für die Kunden zu verändern. Viele Betriebe sehen sich in großen Schwierigkeiten. Jedes vierte Unternehmen ziehe in Erwägung aufzugeben, teilte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) mit. Der Handel fürchtet die Schließung tausender Geschäfte infolge der Corona-Krise. Wie viele Inhaber möglicherweise faktisch schon aufgegeben haben, lässt sich demnach noch nicht beziffern, weil die Pflicht zum Insolvenzantrag für viele bis Ende April ausgesetzt ist.

Im Gastgewerbe gab es im Jahr 2020 bis November 18 Prozent weniger Insolvenzverfahren als im Vorjahreszeitraum. Der Dehoga geht aber davon aus, dass die Schließungen verheerende Folgen haben werden. Wegen der Corona-Ausbreitung musste der Einzelhandel am 18. März 2020 erstmals bundesweit schließen, Gaststätten am 21./22. März.

15.10 Uhr: Vize-Kanzler Scholz appelliert an "Balance zwischen Öffnungen und Vorsicht"

"Wir werden eine kluge Balance halten müssen, zwischen regional verantwortbaren Öffnungsschritten und den notwendigen Vorsichtsmaßnahmen", sagt Vize-Kanzler Olaf Scholz am Montag. Die wieder deutlich steigenden Infektionszahlen müssten genau im Blick behalten werden. "Ein echtes Frühlingserwachen aus diesem Corona-Winter wird leider noch etwas dauern", so Scholz weiter. Die Schritte dahin seien mehr Tests und Impfungen.

15.05 Uhr: Österreich will regionale Lösungen wegen uneinheitlicher Infektionen

Angesichts einer uneinheitlichen Corona-Lage zeichnet sich in Österreich ein Trend zu regionalen Schritten ab. Diese Woche solle dazu genutzt werden, "maßgeschneiderte Lösungen" zu finden, hieß es vonseiten der Regierung am Montag nach Gesprächen mit Experten und Spitzenpolitikern aus den Bundesländern. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt zum Beispiel in Vorarlberg bei 68 - und damit unter dem deutschen Niveau. Im Bundesland Salzburg wurden dagegen 275 Fälle auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen verzeichnet. Österreichweit beträgt der Wert 210.

In Vorarlberg ist wegen der vergleichsweise günstigen Infektionslage seit Montag die Gastronomie unter Hygieneauflagen wie negativem Corona-Test wieder geöffnet. Im westlichsten Bundesland hat damit nach den Worten von Landeschef Markus Wallner (ÖVP) ein Versuch begonnen, «bei steigenden Zahlen einen Öffnungsschritt zu setzen und nicht von einem Lockdown in den nächsten zu stolpern». Angesichts der Auflagen - zu denen auch eine Sperrstunde um 20.00 Uhr gehört - öffneten bei weitem nicht alle Lokale. Die Branche begrüßte den Schritt, forderte aber einen konkreten Fahrplan für das restliche Land.

14.55 Uhr: Polen sieht mehr Vorteile von Astrazeneca-Impfstoff als Risiken

Die Vorteile des Astrazeneca-Impfstoffs überwiegen dem polnischen Gesundheitsminister zufolge die Risiken. "Derzeit gehen wir weiter davon aus, dass die Vorteile bezüglich eines höheren Schutzes der Bevölkerung die Risiken überwiegen", sagt Adam Niedzielski.

14.50 Uhr: Würzburger Museum am Dom öffnet nach dem Lockdown wieder

Das Würzburger Museum am Dom in Würzburg öffnet am Dienstag wieder für Besucher. Nötig ist dafür nach den geltenden Corona-Regeln in der Stadt eine telefonische Anmeldung, wie die Bischöfliche Pressestelle am Dienstag mitteilte. Außerdem muss eine FFP2-Maske getragen werden. Die Zeit des Lockdowns habe das Team des Museums genutzt, um die Dauerausstellung umzubauen. Zu den Neuerungen gehörten etwa auch ein neues Farbkonzept.

  • Zum Artikel "Das sind die Regeln der Museen in Bayern"

14.25 Uhr: WHO prüft Berichte über Probleme nach Astrazeneca-Impfungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prüft Berichte im Zusammenhang mit der Sicherheit des Impfstoffs von Astrazeneca. Bislang lägen keine Hinweise darauf vor, dass es eine Verbindung zwischen dem Vakzin und gesundheitlichen Beeinträchtigungen gebe, teilt WHO-Sprecher Christian Lindmeier in einer Erklärung an Reuters mit. "Es ist wichtig, dass die Impfkampagnen fortgesetzt werden, um Leben zu retten." Es sei normal bei so großangelegten Impfkampagnen, dass Länder auf unerwünschte Nebenwirkungen hinwiesen. Dies bedeute aber nicht, dass sie auch tatsächlich durch den Impfstoff verursacht wurden. Sobald die WHO umfassende Erkenntnisse habe, werde die Öffentlichkeit ebenso darüber informiert wie über - derzeit eher unwahrscheinliche - Änderungen an den derzeitigen Empfehlungen.

14.05 Uhr: Umsetzung der "Notbremse" sei laut CDU-Chef Laschet kein Automatismus

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sieht keinen "Automatismus", dass bei steigenden Infektionszahlen Öffnungsschritte wieder zurückgenommen werden. Man müsse jeweils sehen in Landkreisen, was die Gründe für einen Anstieg der Infektionszahlen seien - das könne etwa in Grenzgebieten anders sein als in anderen Landkreisen. Deshalb könnten sich die Antworten unterscheiden. Die Kreise seien aufgefordert, den von Bund und Ländern vereinbarten Notfallmechanismus "pragmatisch umzusetzen".

13.45 Uhr: Kaum Tests, kaum Impfungen - Berufsschulen kritisieren Regierung

Die Berufsschullehrer in Bayern fühlen sich von der Staatsregierung allein gelassen. "Nur ein Zehntel der versprochenen Schnelltests ist angekommen, an manchen Schulen gar keiner. Impfungen für Lehrerinnen und Lehrer gibt es nicht", kritisierte Pankraz Männlein, Landesvorsitzender des Verbandes der Lehrer an beruflichen Schulen (VLB), in München am Montag - dem Tag der Schulöffnungen in Bayern. "So ist die unverantwortliche Situation an beruflichen Schulen in Zeiten von steigenden Inzidenzwerten und Corona-Mutationen."

Eine beträchtliche Anzahl beruflicher Schulen habe bis dato keinen einzigen Test bekommen. "Dabei drohten durch landkreis- oder bezirksübergreifenden Schulsprengel hohe Infektionsgefahren", betonte er. "An Berufsschulen wechseln die Schülerinnen und Schüler oft täglich von der Schulbank in den Ausbildungsbetrieb. Dadurch herrscht an unseren Schulen ein deutlich höheres Infektionsrisiko und gleichzeitig werden wir von der Staatsregierung vergessen", bemängelte Männlein.

13.35 Uhr: Berlin beginnt mit Impfen von Obdachlosen

Berlin startet am Mittwoch mit den Covid-19-Impfungen für Obdachlose. Aufgrund ihrer Lebensumstände gehörten obdachlose Menschen zu den besonders vulnerablen Personengruppen, kündigte die Senatssozialverwaltung am Montag in der Bundeshauptstadt an. Deswegen seien Menschen, die in Obdachlosenunterkünften leben oder dort tätig sind, in der Impfschutzverordnung der Bundesregierung in Gruppe 2 (hohe Priorität) aufgelistet. Die Impfungen finden nach Angaben der Senatsverwaltung in ausgewählten Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, sogenannten Impfinseln, statt. Dort stehe medizinisch geschultes Personal bereit, dass die mehrsprachige Impfberatung, die Durchführung der Impfung und die begleitende Betreuung übernehme.

Organisiert wird das Impfen der Obdach- und Wohnungslosen von der Senatssozialverwaltung gemeinsam mit den sozialen Trägern und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe.Die erste Impfeinrichtung für obdachlose Menschen wird demnach am Mittwoch in der 24/7-Obdachloseneinrichtung der gemeinnützigen Gebewo pro gGmbH in der Storkower Straße mit ihrer Arbeit beginnen. Dazu werden unter anderem auch Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) erwartet.

13.25 Uhr: Länderspiele als Corona-Falle: Clubs erhöhen Druck auf Verbände

Die ersten Drohungen haben gleich funktioniert. Nachdem Jürgen Klopp und Pep Guardiola angekündigt hatten, ihre Spieler nicht zu den Länderspielen Ende März reisen zu lassen, sagte der südamerikanische Verband Conmebol kurz entschlossen alle Spiele ab. Doch das Thema ist damit längst nicht vom Tisch. Noch immer werden hunderte Spieler durch die Welt fliegen und im schlimmsten Fall durch Corona-Fälle oder Quarantäne ganze Teams lahmlegen. Die Vereine sind in der Regel machtlos. "Ich würde jeden Spieler, den ich jetzt noch im Kader habe, am liebsten hier behalten. Aber ich glaube nicht, dass er oder ich das hinkriegen werden. Wir müssen die Spieler abstellen", sagte Leverkusens Trainer Peter Bosz.

Der Niederländer gab zu, "ein bisschen Angst" zu haben, wenn die Spieler auf Reisen gehen. Bereits bei den Länderspielen im vergangenen Jahr hatte es in der Bundesliga zahlreiche Corona-Fälle gegeben. Die Infektionen der Hoffenheimer Andrej Kramaric und Kasim Adams, der Leipziger Amadou Haidara und Hee-chan Hwang, von Leverkusens Edmond Tapsoba sowie von Wolfsburgs Marin Pongracic wurden direkt mit Länderspiel-Reisen im Oktober und November in Verbindung gebracht.

13.20 Uhr: Salzburger Osterfestspiele wegen Corona nun im Herbst

Die Salzburger Osterfestspiele werden wegen der angespannten Corona-Situation in den Herbst verlegt. Neuer Termin für das Festival sei nun der 29. Oktober bis 2. November 2021, teilten die Festspiele am Montag in Salzburg mit. Trotz aller Bemühungen und einer zweimaligen Spielplanänderung sei nun endgültig klar, dass die aktuellen Vorgaben der österreichischen Bundesregierung Festspiele im April unmöglich machten, sagte der kaufmännische Leiter, Nikolaus Bachler. "Ich denke, dass die Osterfestspiele auch im Herbst durchaus ihren Reiz haben werden und hoffe, dass es uns gelingt, den Großteil des Oster-Programms auf Ende Oktober verschieben zu können", meinte der künstlerische Leiter Christian Thielemann.

Das detaillierte Programm sowie Informationen zum Kartenvorverkauf sollen im Mai veröffentlicht werden. Bereits erworbene Karten für Ostern verlieren den Angaben zufolge ihre Gültigkeit und werden rückabgewickelt.

13.15 Uhr: Unternehmer im Berchtesgadener Land protestieren gegen Corona-Maßnahmen

Rund einhundert Unternehmer und Bürger aus Freilassing haben heute in der Fußgängerzone mit lautem Getrommel gegen die geltenden Corona-Maßnahmen protestiert. Um sich Gehör zu verschaffen, trommelten die Teilnehmenden um 11:55 Uhr fünf Minuten lang auf Töpfe und Topfdeckel. Das Wirtschaftsforum Freilassing hat den Protest organisiert. Der Unternehmerverband hat mehr als 160 Mitgliedsbetriebe im Umkreis. Auch im Markt Berchtesgaden und in Bad Reichenhall haben sich insgesamt rund 200 Menschen dem Protest angeschlossen. Die Unternehmer, Dienstleister und Wirte fordern eine Gleichbehandlung aller Branchen und eine andere Berechnung der Inzidenzzahl, bei der zum Beispiel die Zahl der Testungen im Vergleich zur Landkreisbevölkerung berücksichtigt wird.

Außerdem sollten demnach auch Einflussfaktoren, wie die Anzahl an Tests und die Zahl der freien Intensivbetten sowie die Impfquote eine Rolle spielen. Das Wirtschaftsforum Freilassing hatte bereits vergangenen Montag mit der Protest-Aktion begonnen und wird die Demos unter dem Motto "Wir werden laut" bis auf Weiteres jeden Montag abhalten.

13.05 Uhr: Pfarrverein fordert frühzeitige Impfungen für Seelsorger

Die evangelischen Pastorinnen und Pastoren der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland fordern, ihre gesamte Berufsgruppe gegen Corona zu impfen. Der richtige Zeitpunkt dafür sei jetzt gekommen, teilten der Hannoversche Pfarrverein und der Pastorenausschuss der hannoverschen Landeskirche am Montag in Hannover mit. Als Seelsorger müssten Pastoren beispielsweise Einrichtungen wie Altenheime und Krankenhäuser besuchen können, verlangten sie. Bei der Erfüllung ihres Auftrags müssten sie geschützt sein. Deshalb sei es unbedingt erforderlich, alle Pastorinnen und Pastoren zu impfen.

In der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers arbeiten derzeit mehr als 1.700 Pastorinnen und Pastoren in 1.235 Gemeinden zwischen dem Landkreis Göttingen und der Nordsee sowie in überregionalen Einrichtungen. Sie können zurzeit jedoch nur geimpft werden, wenn sie zu einer der beiden ersten Priorisierungsgruppen gehören. Das betrifft Seelsorger, die direkt in Pflegeheimen arbeiten oder etwa als Religionslehrer an Schulen tätig sind. Ungeimpften werde häufig kein Zutritt in Krankenhäuser und Seniorenheimen gewährt

12.55 Uhr: Volkswirtschaftler Cremer: Sozialstaat bei Corona bewährt

In Zeiten von Corona hat sich der Sozialstaat nach Ansicht von Volkswirtschaftler Georg Cremer bewährt. "Ohne seine Netze wäre es nicht möglich gewesen, die Pandemie wie bisher zu bewältigen", schreibt Cremer, der von 2000 bis 2017 Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes war, in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag). Die Transfers der sozialen Sicherungssysteme hätten Einkommenseinbußen abgemildert. Regelungen zum Kündigungsschutz "und das gut eingespielte System der Kurzarbeit" hätten zwar nicht den Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern können, "aber bisher eine Rückkehr zur Massenarbeitslosigkeit", hält Cremer fest.

Der ehemalige Caritas-Generalsekretär spricht von einem "Stresstest" für den Staat, der allerdings auch Defizite aufgezeigt habe. "Angesichts der sehr unterschiedlichen Erfahrungen im Umgang mit dem Lockdown ist folgende Schlussfolgerung naheliegend: Wie weit es dem Bildungs- und Sozialsystem während des Lockdowns gelungen ist, Menschen mit hoher Verwundbarkeit zu erreichen und zu unterstützen, hing in starker Weise davon ab, wie gut oder weniger gut dies bereits in normalen Zeiten gelang.

12.45 Uhr: Übernachtungszahl 2020 um mehr als die Hälfte eingebrochen

Die Zahl der Übernachtungen in europäischen Touristenunterkünften ist im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 52 Prozent gesunken. Insgesamt seien es 1,4 Milliarden Übernachtungen gewesen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag mit. Am stärksten seien Malta, Zypern und Griechenland betroffen gewesen. Dort sei es zu Rückgängen von mehr als 70 Prozent gekommen. Am geringsten habe es die Niederlande und Dänemark mit Reduktionen von weniger als 35 Prozent getroffen.

Deutschland ist mit rund minus 40 Prozent das Land mit dem sechsgeringsten Rückgang hinter Finnland und Österreich. Während Inländer im EU-Schnitt knapp 40 Prozent weniger Übernachtungen buchten, waren es bei Ausländern fast 70 Prozent innerhalb der EU. Lediglich in Zypern, Malta und Slowenien buchten Inländer 2020 mehr Übernachtungen als 2019, wobei dies den Rückgang der ausländischen Touristen bei Weitem nicht ausgeglichen hat.

12.35 Uhr: Bundesregierung ruft Länder zur Umsetzung der Corona-Notbremse auf

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen hat die Bundesregierung die Länder eindringlich zur Einhaltung der beschlossenen Notbremse aufgerufen. "Wir müssen den Beschluss vom 3. März umsetzen, nicht nur in seinen erfreulichen Passagen, sondern eben auch in seinen schwierigen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Bund und Länder hatten beschlossen, dass die Lockdown-Regeln wieder in Kraft treten, wenn die Inzidenz in einem Bundesland oder einer Region an drei aufeinander folgenden Tagen auf über 100 steigt, es also mehr Infektionen als 100 pro 100.000 Einwohnern und sieben Tagen gibt. "Dieser Beschluss ist umzusetzen", sagte Seibert. Auf die Frage, ob es realistisch sei, dass es zu Ostern weitere Öffnungen gibt, machte Seibert darauf aufmerksam, dass am kommenden Montag - zwei Wochen vor Ostern - Bund und Länder erneut über die Lage beraten und dabei die dann herrschende Lage berücksichtigen wollen.

Bereits an diesem Mittwoch gebe es eine Bund-Länder-Telefonkonferenz zum Thema der Einbeziehung der Hausärzte der Corona-Impfung. Seibert ermahnte die Länder auch, Schutz- und Testkonzepte an Schulen und Kindergärten bei Öffnungen strikt umzusetzen. Berichte über Infektionen in Kitas seien "ein Alarmsignal". "Es zeigt, dass sich Öffnungen auf das Infektionsgeschehen auswirken", so Seibert. Es sei eine wahnsinnig schwierige Aufgabe, Schulbetrieb zu ermöglichen und gleichzeitig Gesundheitsschutz zu gewährleisten. Nötig sei es, Schutzkonzepte einzuhalten und Schnelltests und dann Impfungen zu machen.

12.25 Uhr: Britische Behörde hält Astrazeneca-Impfstoff weiterhin für sicher

Anders als mehrere andere europäische Länder nutzt Großbritannien weiter den Corona-Impfstoff von Astrazeneca. "Wir prüfen die Berichte genau, aber angesichts der großen Anzahl verabreichter Dosen und der Häufigkeit, mit der Blutgerinnsel auf natürliche Weise auftreten können, deuten die verfügbaren Beweise nicht darauf hin, dass der Impfstoff die Ursache ist", sagte Phil Bryan von der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) einer Mitteilung zufolge. "Alle Menschen sollten sich gegen Covid-19 impfen lassen, wenn sie dazu aufgefordert werden", sagte Bryan.

  • Zum Artikel: "Gesundheitsministerium: Astrazeneca wird weiter verimpft"

12.20 Uhr: Tel Aviver Ichilov-Krankenhaus schließt letzte Corona-Station

Knapp drei Monate nach Beginn der massiven Impfkampagne in Israel hat das große Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv am Montag seine letzte Corona-Station geschlossen. Zum Höhepunkt der Pandemie seien es noch sechs Corona-Stationen gewesen, teilte die Klinik mit. Die 18 verbleibenden Corona-Patienten, alle nicht vollständig geimpft, sollten nun abgesondert in den regulären Intensivstationen untergebracht werden. Es sei ein "bewegender Tag". Nach Medienberichten wurden auch im bekannten Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv zwei Corona-Stationen geschlossen. Die Zahl der Schwerkranken war zuletzt stetig gesunken. Sie lag am Montag bei 627. Bei der letzten Corona-Welle war sie noch etwa doppelt so hoch gewesen.

12.15 Uhr: Junge Selbstständige leiden besonders unter Corona-Krise

Junge Selbstständige, die erst kurze Zeit am Markt sind, leiden unter der Corona-Pandemie besonders. Das zeigt eine am Montag in Frankfurt veröffentliche Umfrage der staatlichen Förderbank KfW. Seit Ausbruch der Krise haben demnach 40 Prozent der Befragten mehr als die Hälfte ihrer Umsätze verloren. Wegen der coronabedingten Einbußen hielten es 30 Prozent mindestens für wahrscheinlich, ihre Selbstständigkeit aufgeben zu müssen. Ebenso viele mussten wegen der Krise ihren Lebensstandard sehr stark einschränken, so die nicht repräsentative Studie mit 710 Befragten. Knapp die Hälfte der jungen Selbstständigen (49 Prozent) gab an, dass für sie die Kontaktbeschränkungen besonders gravierende Folgen haben. Für 41 Prozent ist zudem eine Kundenzurückhaltung, etwa wegen Ansteckungssorgen, problematisch. Von den jungen Selbstständigen, die seit Krisenausbruch Firmen gründeten, hatten 35 Prozent ihren Start bereits coronabedingt verschoben.

12.05 Uhr: Logistik-Wirtschaft holt langsam auf

Das Geschäftsklima der deutschen Logistikwirtschaft hat sich nach einer Abkühlung in der zweiten Corona-Welle im Februar wieder leicht erholt, wie das Ifo-Institut zu seinem Branchen-Indikator mitteilt. Mit der derzeitigen Geschäftslage seien die meisten Firmen zwar weiter unzufrieden, jedoch weniger als im Vormonat. "Überdies nahm der Pessimismus bezüglich der Perspektiven etwas ab, negative Stimmen behielten jedoch abermals die Überhand." Beim Lockdown im Frühjahr 2020 seien die Lieferketten noch unter Druck geraten, erklärt der Chef der Bundesvereinigung Logistik (BVL), Thomas Wimmer. "Verglichen mit dem damaligen Szenario kann die Wirtschaft mit der jetzigen Situation recht ordentlich leben."

12.00 Uhr: Sputnik-V-Produktion in Deutschland vereinbart

Russland hat nach eigenen Angaben eine Vereinbarung über die Produktion seines Corona-Impfstoffes Sputnik V in Deutschland geschlossen. Auch mit Unternehmen in anderen EU-Ländern wie Frankreich und Spanien gebe es entsprechende Abkommen, hieß es am Montag in einer Erklärung der russischen Impfstoff-Entwickler. Sputnik V ist derzeit in der Europäischen Union (EU) noch nicht zugelassen, die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat aber bereits ein sogenanntes rollierendes Verfahren zur Zulassung des Vakzins gestartet.

11.55 Uhr: Bundesregierung rät weiterhin von touristischen Reisen ab

Auch nach der Entscheidung, Mallorca nicht mehr als Risikogebiet zu listen, rät die Bundesregierung grundsätzlich von touristischen Reisen ab. "Das Fehlen einer Reisewarnung ist keine Einladung zum Reisen", sagt eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert betont: "Wir raten weiterhin von jeder nicht notwendigen, jeder vermeidbaren Reise ab."

11.50 Uhr: Bundesregierung mahnt zu Rücknahme von Lockerungen bei hoher Inzidenz

Die Bundesregierung mahnt Landkreise, in denen die Inzidenz drei Tage lang über der eingezogenen "Notbremse" von 100 liegt, zur Rücknahme der Öffnungsschritte. Regierungssprecher Steffen Seibert verweist diesbezüglich auf den Bund-Länder-Beschluss vom 3. März. Die Zahl der Neuinfektionen steige derzeit wieder an, "wir müssen entsprechend handeln", sagt Seibert. Es gebe derzeit "eine schwierige Entwicklung", das Robert-Koch-Institut spreche von einem "diffusen Infektionsgeschehen". Auch die Zahl der Intensivpatienten gehe derzeit nicht weiter zurück. "Das sind keine guten Nachrichten."

11.46 Uhr: Südkorea testet Ausländer auf Infektionen mit Coronavirus

Südkoreas bevölkerungsreichste Provinz startet mit Coronavirus-Tests für alle Ausländer. Vor den Testzentren bildeten sich lange Schlangen mit Hunderten Menschen. Betroffen sind nach Behörden-Angaben 85.000 Menschen. In sozialen Netzwerken werden Beschwerden laut, da oftmals die Abstandsregeln kaum eingehalten werden können. Zudem gibt es Vorwürfe der Ausländerfeindlichkeit. "Es fühlt sich an als wären wir das Problem wegen des Coronavirus", schreibt ein Brite, der seit zehn Jahren in Südkorea lebt. Das Zentrum zur Bekämpfung von Seuchen wies die Vorwürfe zurück. Es gehe nicht um Diskriminierung. Die Zahl der Infektionen unter Ausländern sei aber ein hohes Risiko.

11.33 Uhr: Zehn Berichte über Nebenwirkungen nach Astrazeneca-Impfung

In den Niederlanden liegen nach Angaben eines Arzneimittel-Aufsichtsinstituts zehn Berichte vor, wonach nach Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca nennenswerte Nebenwirkungen aufgetreten sind. Dazu zählten mögliche Thrombose- oder Embolie-Fälle, teilt das Pharmakovigilanz-Zentrum Lareb mit. In keinem der zehn Fälle sei aber eine verringerte Zahl an Blutplättchen beobachtet worden, wie dies aus Dänemark und Norwegen gemeldet worden seien. Die Niederlande haben wie einige andere Länder Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca vorerst ausgesetzt.

11.29 Uhr: Bayern wird roter - Immer mehr Kreise über kritischer Corona-Grenze

Die bayerische Landkarte wird roter: Immer mehr Städte und Kreise im Freistaat liegen inzwischen wieder über der kritischen Grenze von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Laut Dashboard des Robert Koch-Institutes (RKI) waren es am Montag - dem Tag der Schulöffnungen in Bayern - 37 von insgesamt 96 Städten und Kreisen. Demnach drohen in knapp 40 Prozent aller Landkreise und kreisfreien Städte weitreichende Einschränkungen wie die Schließung von Schulen und Geschäften.

Fünf Regionen lagen sogar über der 200er-Marke. Spitzenreiter blieb die Stadt Hof mit einer Inzidenz von 290,2 - gefolgt von den Landkreisen Kulmbach (266,9), Schwandorf (215,1), Wunsiedel (214,7) und der Stadt Rosenheim (206,1).

Nur noch vier Kreise und kreisfreie Städte lagen unter der Marke von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen: Spitzenreiter war der Landkreis Kitzingen mit einer Inzidenz von 16,5 - gefolgt von den Landkreisen Eichstätt (24,1), Weißenburg-Gunzenhausen (27,4) und Landsberg am Lech (32,4).

Bayernweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI am Montag bei 88,4 - und damit deutlich über dem Bundesschnitt von 82,9. 1064 Neuinfektionen und sieben Todesfälle waren innerhalb von 24 Stunden im Freistaat dazu gekommen. Vor rund einem Monat hatte die Inzidenz in Bayern noch bei um die 50 gelegen.

11.20 Uhr: Nach Impfung verstorbene Dänin hatte ungewöhnliche Symptome

Bei der Dänin, die nach einer Impfung mit dem Mittel von Astrazeneca an einem Blutgerinnsel gestorben ist, sind nach Angaben der dänischen Arzneimittelbehörde "höchst ungewöhnliche" Symptome aufgetreten. Die 60-Jährige habe eine niedrige Anzahl an Blutplättchen gehabt, Blutgerinnsel in kleinen und großen Gefäßen sowie Blutungen. Dänemark hatte vergangene Woche wie einige andere Länder erklärt, die Anwendung des Astrazeneca-Vakzins vorerst auszusetzen. Heute zogen auch die Niederlande nach.

11.12 Uhr: Russland meldet Vereinbarung zu Sputnik-V-Produktion in Deutschland

Russland hat nach eigenen Angaben eine Vereinbarung über die Produktion seines Corona-Impfstoffes Sputnik V in Deutschland geschlossen. Auch mit Unternehmen in anderen EU-Ländern wie Frankreich und Spanien gebe es entsprechende Abkommen, hieß es am Montag in einer Erklärung der russischen Impfstoff-Entwickler. Sputnik V ist derzeit in der Europäischen Union (EU) noch nicht zugelassen, die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat aber bereits ein sogenanntes rollierendes Verfahren zur Zulassung des Vakzins gestartet.

11.10 Uhr: Regierung fördert Forschung zu gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie

Die Bundesregierung will Forschungsarbeiten zu den gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie unterstützen. Das Bundesforschungsministerium veröffentlichte heute eine Förderrichtlinie, so dass interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun Mittel aus dem Topf beantragen können. Zur Verfügung stehen laut Ministerium mehr als 15 Millionen Euro für Forschungsvorhaben mit bis zu drei Jahren Laufzeit.

"Die Corona-Pandemie ist seit nunmehr einem Jahr eine schwere Belastung für unsere gesamte Gesellschaft", erklärte Bundesforschungsministerium Anja Karliczek (CDU). "Wir sollten jetzt alles daransetzen, aus dieser Krise zu lernen und für unser künftiges Handeln die richtigen Schlüsse zu ziehen." Die Forschung könne dabei helfen, dass die Gesellschaft "gestärkt" aus der Krise komme.

11.02 Uhr: Bayerische Wirtschaft fordert mehr Corona-Tests in Unternehmen

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft fordert mehr Corona-Testangebote in Unternehmen. Präsident Wolfram Hatz und Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt appellierten dabei an alle Betriebe, "ihre Testaktivitäten weiter auszubauen". Den Beschäftigten sollten Selbsttests und - sofern möglich - Schnelltests angeboten werden, "um Infektionen frühzeitig zu erkennen".

"Bevor die Impfungen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation führen werden, ist intensives Testen – mindestens bis Juni 2021 – ein ganz entscheidender Baustein zur Pandemiebekämpfung", betonten die beiden, die auch an der Spitze der Verbände der bayerischen Metall- und Elektroindustrie bayme und vbm stehen. "Tests können und sollen auch den Weg für weitere Öffnungen bereiten."

10.26 Uhr: Neue Corona-Welle in Indien

Indien steht vor einer neuen Corona-Welle. Nach bislang fast 11,4 Millionen bestätigten Infektionen meldete das südasiatische Land am Montag den höchsten Stand an neuen Ansteckungen binnen eines Tages seit rund drei Monaten. Die Zahl lag bei 26.291 Neuinfektionen, wie der "Indian Express" berichtete. Besonders betroffen von der neuen Entwicklung ist der Bundesstaat Maharashtra, der mehr als die Hälfte der Neuinfektionen verzeichnete. Krankenhäuser in der Stadt Pune und in anderen Distrikten wurden angewiesen, schneller zu impfen. Sie sollen aber nur noch den heimischen Impfstoff Covaxin nutzen, der von der Firma Bharat Biotech entwickelt wurde, aber noch nicht alle klinischen Tests durchlaufen hat. Der Impfstoff der schwedisch-britischen Firma Astrazeneca, den das Serum Institut of India in Lizenz produziert, soll nur noch für diejenigen reserviert sein, die bereits die erste Impfung damit erhalten haben.

10.16 Uhr: Deutschland setzt weiter auf Impfstoff von Astrazeneca

Deutschland hält an dem Einsatz des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca fest. Die Meldungen würden sehr ernst genommen und die Datenlage beständig geprüft, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatten einige europäische Länder wie die Niederlande, Irland oder Dänemark Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca vorerst ausgesetzt. Derzeit bleibe es aber bei der Linie der Bundesregierung, den Impfstoff weiter zu verwenden, der von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA als sicher eingestuft worden sei, sagte der Sprecher. Im Laufe der Woche fänden beim Paul-Ehrlich-Institut und der EMA verschiedene Expertenrunden statt. Anlass der Debatte sind Berichte über Komplikationen nach den Impfungen mit Astrazeneca. Die Firma weist dies zurück.

10.11 Uhr: Corona-Krise drückt Preise der Bauern auch Anfang 2021

Viele deutsche Bauern müssen wegen der Corona-Krise auch im neuen Jahr einen massiven Preisverfall wegstecken. Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte lagen im Januar 5,8 Prozent unter dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die Preise für tierische Produkte gingen um 12,6 Prozent zurück, vor allem weil die seit Monaten sinkenden Preise für Schlachtschweine um 35,2 Prozent fielen. Grund dafür sind reduzierte Schlachtkapazitäten wegen Corona-Auflagen in den Schlachthöfen, nachdem es in der Branche mehrfach zu großen Virus-Ausbrüchen kam. Auch der Wegfall von Absatzmöglichkeiten durch geschlossene Restaurants und die "saisonbedingt ruhige Nachfrage" hätten die Preise gedämpft. Zudem stocke aufgrund der Afrikanischen Schweinepest der deutsche Export in Drittstaaten.

10.07 Uhr: Britische Forscherin hält Impfauffrischungen gegen Corona für notwendig

Im Kampf gegen das Coronavirus sind laut einer führenden britischen Forscherin regelmäßige Impfauffrischungen nötig. Hintergrund seien Mutanten, die nicht nur ansteckender sondern auch gefährlicher sein könnten, sagt die Leiterin des Gensequenzierungsprogramms im Vereinigten Königreich, Sharon Peacock, der Nachrichtenagentur Reuters. Das Coronavirus mutiere etwa alle zwei Wochen. Das sei zwar langsamer als etwa das Grippe- oder HI-Virus, reiche aber aus, um die Impfstoffe anpassen zu müssen. "Wir müssen uns darauf einstellen, die Impfungen aufzufrischen, die Immunität gegen das Coronavirus hält nicht ewig an." Angesichts der Geschwindigkeit, mit der innovative Impfstoffe derzeit entwickelt würden, sei sie aber zuversichtlich, dass die Vakzine zügig angepasst werden könnten.

10.03 Uhr: Söder will Infektionsgeschehen bei Impfungen in den Mittelpunkt stellen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will verstärkt auf Erstimpfungen setzen. "Keine Dose darf ungenutzt bleiben", sagt der CSU-Chef mit Blick darauf, dass man bisher Impfdosen für die Zweitimpfung zurückbehalten hat. Dies werde Thema bei den Beratungen der Kanzlerin mit den 16 Ministerpräsidenten am Mittwoch werden. Es müsse zudem mehr nach Infektionsgeschehen und nicht nach der Impfprioritätenliste geimpft werden. Die EU müsse ihr Zulassungsverfahren beschleunigen - auch für russische oder chinesische Impfstoffe.

Gleichzeitig hat Söder die US-Regierung kritisiert, weil sie derzeit nicht benötigten Astrazeneca-Impfstoff nicht an Europa liefern wolle. Er forderte deshalb ein Exportverbot für in der EU produzierten Impfstoff. "Es kann nicht sein, dass aus Europa heraus ständig Impfstoff abfließt. Und es kann nicht sein, dass die USA Impfstoff horten und Europa darauf wartet", sagt er. Dies müsse man mit der US-Regierung ansprechen, auch dieses Thema gehöre zu einem guten transatlantischen Verhältnis. Angesichts der Bedenken gegenüber dem Astrazeneca-Impfstoff fordert Söder, dass sich künftig auch Politiker damit impfen lassen, um als Vorbild aufzutreten und Zweifel zu zerstreuen.

09.47 Uhr: Intensivärzte fordern sofortige Rückkehr zu Lockdown

Angesichts steigender Corona-Zahlen fordern Deutschlands Intensivärzte eine sofortige Rückkehr in den Lockdown. "Von den Daten, die wir jetzt haben und sehen und mit dem Durchsetzen der britischen Mutante würden wir sehr stark dafür plädieren, jetzt sofort wieder in einen Lockdown zu gehen, um einfach eine starke dritte Welle zu verhindern", sagte der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, am Montag im rbb-Sender Radioeins. DIVI ist die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

Karagiannidis sagte, er hoffe sehr, dass die Länder die beschlossene Notbremse eines Inzidenzwerts von 100 durchsetzen. Bund und Länder hatten eine Rückkehr in den Lockdown vereinbart, wenn in einer Region die Zahl der Neuinfektionen wieder die Marke von 100 pro 100.000 Einwohnern in 7 Tagen erreicht.

09.41 Uhr: Bislang 37.000 Lehrstellen-Angebote weniger als im Vorjahr

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) startet heute eine bundesweite Woche der Ausbildung, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Lehrstellenmarkt einzudämmen. Von Oktober 2020 bis Februar 2021 meldeten sich demnach 40.000 weniger Lehrstellensuchende als im selben Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen sei um 37.000 geringer. Die Zahlen schwankten zwar von Jahr zu Jahr. "Dieses Jahr jedoch erschwert die Corona-Pandemie den Ausgleich am Ausbildungsmarkt", erklärt die Behörde. Daher gebe es in dieser Woche in fast allen Regionen digitale und virtuelle Veranstaltungen für Schüler, Eltern und Betriebe, damit möglichst viele junge Menschen eine betriebliche Ausbildung absolvieren könnten.

09.38 Uhr: Zahl der neuen Corona-Fälle in den USA geht weiter zurück

In den USA ist die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter rückläufig. Die Behörden meldeten für Sonntag 37.669 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Montagmorgen (MEZ) hervorging. Am Sonntag der Vorwoche waren noch 40.966 neue Infektionen gemeldet worden. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 300.416 neuen Fällen gemeldet.

Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion lag den Angaben zufolge am Sonntag bei 568. Am gleichen Tag der Vorwoche waren 678 Todesfälle gemeldet worden.

09.30 Uhr: 65 Millionen Impfstoff-Dosen in China verabreicht

China hat seinen Bürgern nach offiziellen Angaben bislang knapp 65 Millionen Corona-Impfstoff-Dosen verabreicht. Die Arbeit der Teams mit den Zielgruppen sei im Zeitplan, sagte die Vizevorsitzende der nationalen Gesundheitskommission, Li Bin, am Montag. China hat dem Ausland etwa zehn Mal mehr Impfstoff-Dosen zugesagt als es im Inland verabreicht hat. Ein Grund dafür ist, dass der Staat die Verbreitung des Virus im Inland beinahe eliminiert hat. Vier Impfstoffe sind bislang in China zugelassen. Die Volksrepublik plant, bis Sommer nächsten Jahres 900 Millionen bis eine Milliarde seiner 1,4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner zu impfen.

09.21 Uhr: Britische Behörde hält Astrazeneca-Impfstoff weiterhin für sicher

Anders als mehrere andere europäische Länder nutzt Großbritannien weiter den Corona-Impfstoff von Astrazeneca. "Wir prüfen die Berichte genau, aber angesichts der großen Anzahl verabreichter Dosen und der Häufigkeit, mit der Blutgerinnsel auf natürliche Weise auftreten können, deuten die verfügbaren Beweise nicht darauf hin, dass der Impfstoff die Ursache ist", sagte Phil Bryan von der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) einer Mitteilung zufolge. "Alle Menschen sollten sich gegen Covid-19 impfen lassen, wenn sie dazu aufgefordert werden", so Bryan.

Zuletzt hatte die Impfkommission sich für einen vorübergehenden Stopp der Impfungen mit dem Präparat ausgesprochen, das der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme.

  • Zum Artikel "Welche Probleme gibt es beim AstraZeneca-Impfstoff?"

09.19 Uhr: Neue Lockdowns in Pakistan

In Pakistan sind aus Sorge wegen stark steigender Corona-Neuinfektionen neue Beschränkungen verhängt worden. Diese beträfen mindestens sieben große Städte der Provinz Punjab sowie die Hauptstadt Islamabad, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. 

Die Beschränkungen umfassen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in diesen dicht besiedelten Städten, das Verbot von Versammlungen in Innenräumen oder die frühere Schließung von Märkten und Geschäften. Auch Schulen bleiben für mindestens zwei Wochen geschlossen. Das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit und Abstandhalten sind wieder verpflichtend. 

09.03 Uhr: Italien plant Defiziterhöhung von bis zu 30 Milliarden Euro

Italien will im Kampf gegen die Corona-Krise sein Staatsdefizit um weitere 20 bis 30 Milliarden Euro erhöhen. Die Mittel sollten zur Stützung der von der Pandemie belasteten Wirtschaft dienen, sagt Claudio Durigon, Staatssekretär im Wirtschaftministerium, in einem Interview mit der Zeitung "Il Messaggero". Die genaue Summe werde derzeit festgelegt. "Sie wird erheblich sein, zwischen 20 und 30 Milliarden Euro." Ministerpräsident Mario Draghi hatte am Freitag gesagt, er werde das Parlament im April darum bitten, grünes Licht für zusätzliche Ausgaben zu erhalten.

08.46 Uhr: Corona-Krise drosselt privaten Konsum

Die Corona-Krise hat den privaten Konsum in Deutschland stark gedrosselt. Die Haushalte gaben im vergangenen Jahr preisbereinigt 5,0 Prozent weniger aus als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Das war der stärkste Rückgang seit 1970.

08.31 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Israel steigt über 6.000

Die Zahl der Corona-Toten in Israel hat die Marke von 6.000 überstiegen. Wie das Gesundheitsministerium in der Nacht auf Montag mitteilte, starben seit Beginn der Pandemie 6.011 Menschen in Verbindung mit dem Virus. Zum Jahreswechsel hatte die Zahl der Toten etwa 3.400 betragen, Anfang Februar waren 5.000 verzeichnet worden.

In dem Mittelmeerstaat mit seinen etwa 9,3 Millionen Einwohnern hatte kurz vor Weihnachten eine Impfkampagne begonnen, die zu den erfolgreichsten weltweit gehört. In den vergangenen Wochen gingen die Zahlen der Schwerkranken und der Neuinfektionen deutlich zurück.

08.24 Uhr: Corona-sichere Wahl in den Niederlanden gestartet

Die Wahlen zum neuen niederländischen Parlament haben begonnen. Am Morgen um 7.30 Uhr öffneten rund 1.600 Wahllokale. Circa 13 Millionen Bürger sind aufgerufen, die 150 Abgeordneten der Zweiten Kammer zu wählen. Wegen der Corona-Pandemie wird die Parlamentswahl zum ersten Mal an insgesamt drei Tagen stattfinden. Hauptwahltag ist der Mittwoch.

Heute und morgen sollen vorwiegend diejenigen ihre Stimme abgeben, die besonders wegen einer Corona-Infektion gefährdet sind. Dann sind erst knapp 20 Prozent der Wahllokale geöffnet. Erstmals war auch Briefwahl für im Land wohnende Bürger ab 70 Jahre gestattet.

08.03 Uhr: Trotz hoher Inzidenz keine Corona-"Notbremse" in Pirmasens

Pirmasens zieht die Corona-"Notbremse" nur mit halber Kraft, obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in der rheinland-pfälzischen Stadt seit mehr als drei Tagen bei über 100 liegt. Zwar gelten ab Montag strengere Regeln wie zum Beispiel eine Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum und beim Einkaufen, die Geschäfte bleiben aber weiter geöffnet. Das geht aus einer Allgemeinverfügung der Stadt hervor.

Pirmasens weicht damit von der Corona-Strategie des Landes ab. Die rheinland-pfälzische Corona-Bekämpfungsverordnung sieht in dem Fall eigentlich eine "Notbremse" vor: Zu veranlassen sind demnach etwa eine nächtliche Ausgangsbeschränkung, eine Begrenzung der Mobilität auf höchstens 15 Kilometer und Schließungen von Geschäften.

06.46 Uhr: RKI meldet 6.604 Corona-Neuinfektionen und 47 Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6.604 Corona-Neuinfektionen gemeldet - und damit 1.593 mehr als vor genau einer Woche. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 47 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt aktuell bundesweit bei 82,9 und damit deutlich höher als am Vortag (79). Das geht aus Zahlen des RKI hervor.

05.22 Uhr: Gedenken an über 30.000 Corona-Tote in New York

Genau ein Jahr, nachdem der erste Mensch in New York nach einer bestätigten Corona-Infektion gestorben ist, hat die Millionenmetropole der mehr als 30.000 Toten seitdem gedacht. Bei einer live übertragenen Gedenkveranstaltung traten unter anderem Musiker der New Yorker Philharmoniker auf. Bilder von einigen Gestorbenen wurden währenddessen auf die Pfeiler der Brooklyn Bridge projiziert. Die Metropole war im Frühjahr 2020 zum Zentrum der Pandemie in den USA geworden, inzwischen hat sich das Infektionsgeschehen aber relativ stabilisiert.

05.15 Uhr: Lehrerverband drängt auf Schnelltests an Schulen

Der Deutsche Lehrerverband hat trotz steigender Corona-Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen vor erneuten Schulschließungen gewarnt. "Wenn wir nicht wollen, dass die überwiegende Mehrzahl der Schulen wieder auf Distanzunterricht umsteigen muss, weil dort die 100-er Inzidenzgrenze überschritten wird, müssen wir jetzt sofort die Impfungen von Lehrkräften an allen Schularten vorziehen, alle Schülerinnen und Schüler mindestens zweimal wöchentlich testen", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, der "Rheinischen Post".

Es sei zu überlegen, ob diese regelmäßigen Schnell- oder Selbsttests wie in Österreich praktiziert und in Sachsen geplant als verbindliche Voraussetzung für den Besuch des Präsenzunterrichts festgeschrieben werden sollten, sagte Meidinger. "Bundesländer, die auch bei regionalen Inzidenzen über 150 Präsenzunterricht ohne Mindestabstand und die erwähnten zusätzlichen Gesundheitsschutzmaßnahmen anordnen, handeln verantwortungslos."

05.12 Uhr: Gesundheitsexperte Lauterbach warnt vor Reisen an Ostern

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ruft die deutsche Bevölkerung dazu auf, an Ostern möglichst auf Reisen zu verzichten. "Reisen sollten an Ostern möglichst nicht unternommen werden, erst recht keine Flugreisen", sagt Lauterbach der Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe) laut einem Vorabbericht. Es brauche Konzepte wie an Weihnachten, damit Familientreffen an Ostern nicht zu einem Anstieg der Infektionszahlen führen.

04.58 Uhr: Mehr als 25.000 Verfahren wegen Betrugs bei Corona-Soforthilfen aufgelaufen

Bundesweit sind bei den Staatsanwaltschaften im vergangenen Jahr mehr als 25.000 Verfahren wegen erschlichener Corona-Soforthilfen oder anderer Delikte mit Pandemie-Bezug aufgelaufen. Das berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" unter Berufung auf eine Umfrage des Deutschen Richterbundes (DRB) bei Landesjustizverwaltungen und Staatsanwaltschaften der Länder. Neben missbräuchlichen Anträgen auf Corona-Hilfen beschäftigen laut Bericht auch Betrugsmaschen wie Verkäufe gefälschter Schutzmasken, Medikamente oder Impfstoffe bundesweit die Ermittler.

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