Mund-Nasenschutz am  Boden
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Mund-Nasenschutz am Boden

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Corona: Die Ereignisse vom 01. bis 07. November 2021

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 01. bis 07. November 2021.

Sonntag, 07. November 2021

20.38 Uhr: USA öffnen Grenzen für geimpfte Reisende

Mehr als eineinhalb Jahre nach Verhängung einer weitreichenden Einreisesperre dürfen geimpfte Europäer ab Montag wieder in die USA fliegen. Reisende müssen vor Abflug nachweisen, dass sie vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Sie müssen außerdem am Flughafen einen höchstens drei Tage alten negativen Corona-Test vorlegen und ihre Daten für eine mögliche Kontaktnachverfolgung hinterlassen.

Die US-Regierung hatten im März 2020 unter Präsident Donald Trump angesichts der Corona-Pandemie Einreisesperren für Reisende aus dem Schengenraum, Großbritannien und Irland verhängt. Trumps Nachfolger Joe Biden hielt an diesen sogenannten Travel Bans fest.

19.48 Uhr: "Letzte Ausfahrt vor dem Lockdown!" - Sachsen für Bund-Länder-Runde

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert gemeinsame Beratungen von Bund und Ländern in der Pandemie. "Wir können einen weiteren Lockdown verhindern, aber nur, wenn wir jetzt wirklich die nächste Ausfahrt nehmen", sagt der CDU-Politiker im ZDF. Zu viele Menschen seien schon im Krankenhaus, zu wenige geimpft. "Wir können es so nicht laufen lassen." Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP verweigerten sich aber der Verantwortung, gemeinsam mit den Ländern zu agieren.

18.43 Uhr: Schleswig-Holstein bleibt bei 3G-Regeln

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg hält strenge 2G-Regeln - Zugang zu Restaurants, Läden oder Veranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene - nicht für sinnvoll. 3G-Modelle, also Negativ-Getesteten auch Zugänge zu gewähren, seien der bessere Ansatz. "Ich halte nichts davon, den Druck auf Nicht-Geimpfte weiter massiv zu erhöhen", sagt der FDP-Politiker in der ARD. Das führe nicht zum Erfolg. Tests seien wichtig und müssten scharf kontrolliert werden.

18.15 Uhr: Zehn Millionen Briten haben Auffrischungsimpfung bekommen

In Großbritannien haben mittlerweile zehn Millionen Menschen ihren Corona-Impfschutz auffrischen lassen. Darauf wies Premierminister Boris Johnson am späten Sonntagnachmittag auf Twitter hin. Man wisse, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlasse, weshalb Auffrischungsimpfungen unerlässlich dabei seien, sich und seine Angehörigen auch den Winter über zu schützen, schrieb er dazu.

Rund 45,8 Millionen der knapp 67 Millionen Einwohner Großbritanniens sind vollständig geimpft. Eine dritte Impfdosis wird dort derzeit Menschen über 50 und Risikogruppen verabreicht.

18.05 Uhr: Senatorin: Berliner Senat will 2G-Regelung ausweiten

Ungeimpfte müssen sich in Berlin auf stärkere Corona-Einschränkungen einstellen. Der Senat plant, die 2G-Regel für weitere Orte und Ereignisse anzuwenden. "2G wird vorbereitet", sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Sonntag dem "Tagesspiegel".

Derzeit gilt in Berlin, dass Betreiber etwa von Restaurants oder Veranstalter selbst entscheiden können, ob sie den Zutritt zu ihren Innenräumen Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G) erlauben oder nur noch Geimpften und Genesenen (2G). Im Falle von 2G entfällt die Maskenpflicht. Welche Neuregelungen im Gespräch sind, ließ ein Sprecher Kalaycis am Sonntag offen.

17.55 Uhr: Chef des Weltärztebundes - Schnelltests günstiger anbieten

Schnelltests sollen nach Aussage des Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank-Ulrich Montgomery, günstiger als bislang angeboten werden. "Es war mit Sicherheit ein guter und richtiger Versuch, den Impfanreiz dadurch zu erhöhen, dass man diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, mit den Kosten belastet", sagt Montgomery gegenüber SWR Aktuell.

"Bei Inzidenzen um oder über 200 muss man allerdings neu denken." Vielleicht sollte eine kleine Selbstbeteiligung, jedoch nicht mehr die vollen Kosten auf die Menschen abgewälzt werden, sagt er weiter.

17.43 Uhr: Lehrerverband warnt vor Kontrollverlust über Pandemie an Schulen

Der Deutsche Lehrerverband warnt angesichts steigender Corona-Infektionszahlen vor einem Kontrollverlust über das Pandemie-Geschehen an den Schulen. "Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Die Vielzahl der Corona-Ausbrüche an den Schulen muss uns große Sorgen bereiten." Die Gefahr, die Kontrolle darüber zu verlieren, sei immens.

Meidinger plädierte dafür, weiter an der Maskenpflicht festzuhalten: "Ich halte es für höchst bedenklich, wenn Bundesländer sich entgegen der Empfehlung des Robert Koch-Instituts von der Maskenpflicht an Schulen verabschieden, obwohl die Infektionen bei Schulkindern durch die Decke gehen."

17.40 Uhr: Ab Montag: 2G-Regel tritt in Österreich in Kraft

Ab Montag sollen in Österreich nur noch Geimpfte oder von Covid-19 Genesene Zutritt zu Lokalen, Hotels, Veranstaltungen und Friseuren bekommen. Diese Einschränkungen für viele Ungeimpfte hatte die Wiener Regierung kurzfristig am Freitag beschlossen. Die Maßnahme soll dazu dienen, den steilen Anstieg an Corona-Fällen zu beenden, Intensivstationen zu entlasten und die Impfrate zu steigern.

Als Anreiz für bislang Ungeimpfte gibt es eine Übergangsfrist. Vier Wochen lang gilt bereits ein Erststich zusammen mit einem negativen PCR-Test als 2G-Nachweis. Danach muss man einen vollständigen Impfschutz nachweisen. Am Arbeitsplatz gilt nach wie vor die 3G-Regel - eine Impfung ist also nicht vorgeschrieben, solange man sich regelmäßig testen lässt.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Österreich erreichte am Samstag mit 9943 den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Sonntag bei 599,6 - weit über dem deutschen Wert von knapp 191,5.

15.01 Uhr: Wissing gegen Ministerpräsidentenkonferenz zu Corona-Lage

FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat sich gegen eine erneute Bund-Länder-Chefrunde hinsichtlich der Corona-Lage ausgesprochen. "Entscheidungen muss der Bundestag treffen, nicht die Ministerpräsidentenkonferenz. Deswegen halte ich ein solches Treffen nicht für sinnvoll", sagt Wissing dem "Handelsblatt".

Die Vorgaben im Kampf gegen die Pandemie kämen künftig vom Parlament. Ein entsprechendes Gesetz sei in Planung und werde Ende November rechtzeitig verabschiedet sein. Die epidemische Lage von nationaler Tragweite soll am 25. November auslaufen.

14.45 Uhr: Corona-Regeln in den Niederlanden wieder verschärft

Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag in Den Haag gegen die am Wochenende verschärften Corona-Maßnahmen in den Niederlanden demonstriert. Seit Samstag gilt angesichts stark gestiegener Infektions- und Patientenzahlen die Maskenpflicht wieder für alle öffentlich zugänglichen Orte wie Geschäfte, Bibliotheken, Bahnhöfe, Krankenhäuser und Hochschulen. Der Nachweis von Impfung, Genesung oder Corona-Test ist nun für mehr Orte wie etwa Sportclubs, Fitnesscenter und Zoos verpflichtend. Bürger sollen auch wieder den Sicherheitsabstand von 1,5 Meter wahren. Erst vor gut einem Monat hatten die Niederlande viele Maßnahmen aufgehoben und etwa die Abstandsregel abgeschafft. Daraufhin waren die Infektionszahlen schnell gestiegen.

13.13 Uhr: EKD-Ratsvorsitzender beklagt ungerechte Impfstoffverteilung

Der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hat eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe in der Welt angemahnt. "Während wir hierzulande fast verzweifelt dafür werben, dass mehr Menschen sich impfen lassen, weil das die einzig wirklich wirksame Möglichkeit ist, die Pandemie zu bekämpfen, hat ein großer Teil der Menschheit noch immer gar nicht die Möglichkeit dazu", sagte er zum Auftakt der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).Die Impfrate in Afrika liege noch immer erst knapp über fünf Prozent. Um Afrika und andere ärmere Weltregionen mit dem Impfstoff zu versorgen, müsse genug Geld zur Verfügung gestellt werden, damit Produktion und Verteilung gesichert werden könnten. "Das Ziel des Schutzes aller Menschen weltweit verlangt nochmals größte Anstrengungen aller, insbesondere auch das Teilen des Wissens und des Know-hows der Impfstoff-Unternehmen", sagte Bedford-Strohm.

13.05 Uhr: Niederländische Grenzpolizei verhängt Bußgeld gegen acht Maskenverweigerer aus Polen

Die niederländische Grenzpolizei hat am Flughafen Schiphol acht Männer aus einem aus Polen eingetroffenen Flugzeug geholt, weil sie gegen die Maskenpflicht verstoßen haben. Außerdem hätten sie für Behinderungen im Flugzeug gesorgt, teilte die Grenzpolizei mit. Die Männer verpassten ihren Anschlussflug und mussten ein Bußgeld bezahlen. Wie der Sender NOS berichtete, hatte der Pilot die Polizei eingeschaltet, weil die acht Polen sich nicht an die Anweisungen des Kabinenpersonals gehalten hätten. Die Männer seien während des Fluges im Gang stehen geblieben und hätten sich geweigert, eine Maske zu tragen.

13.00 Uhr: Baden-Württemberg: Corona-Alarmstufe prognostiziert

Das baden-württembergische Sozial- und Gesundheitsministerium rechnet schon in Kürze mit der Ausrufung der Corona-Alarmstufe, die drastische Einschränkungen für viele ungeimpfte Menschen im Land nach sich ziehen würde. Mit Blick auf aktuelle Prognosen und Modellrechnungen der Universität Freiburg gehe man davon aus, dass möglicherweise schon Ende der Woche, "in jedem Fall" aber Mitte November die Alarmstufe ausgerufen werden könnte, teilte eine Ministeriumssprecherin am Sonntag in Stuttgart auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit.

11.58 Uhr: Andrang in Österreichs Impfzentren vor 2G-Regel

Vor Inkrafttreten der 2G-Regel in Österreich haben viele Impfstationen am Wochenende einen großen Zulauf verzeichnet. Ab Montag dürfen die meisten Ungeimpften nicht mehr Lokale, Hotels, Veranstaltungen und Friseure besuchen. Wegen des exponentiellen Anstiegs an Corona-Infektionen hat die Regierung entschieden, den Zutritt auf Geimpfte und Genesene zu beschränken. Die Regelung werde wohl mindestens bis Weihnachten in Kraft bleiben, sagten der konservative Kanzler Alexander Schallenberg und der grüne Vizekanzler Werner Kogler der "Kronen Zeitung". Nach der Ankündigung der Maßnahme am Freitag stieg die Wartezeit in der größten Impfstraße Wiens auf eineinhalb Stunden. In Salzburger Land holten sich am Samstag knapp 1400 Menschen spontan ohne Termin einen Stich - in den Wochen zuvor waren es nur 2000 pro Woche gewesen. Auch in anderen Regionen wie Vorarlberg war der Andrang groß. Der Druck auf Ungeimpfte, sich doch die erste Dosis zu holen, stieg in den letzten Tagen aber nicht nur wegen der kommenden 2G-Regel. Seit Anfang November müssen nicht geimpfte oder genesene Arbeitende in ihren Betrieben mehrmals wöchentlich einen Testnachweis mitbringen (3G-Regel).

11.56 Uhr: Israel erwägt Kauf der Corona-Pille von Pfizer

Israel erwägt den Kauf einer neuen Pille gegen das Coronavirus vom US-Pharmakonzern Pfizer. Ministerpräsident Naftali Bennett sprach in der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem von "guten Nachrichten". Er habe die Verantwortlichen angewiesen, die Sachlage gründlich zu untersuchen und "einen Erwerb für den Staat Israel zu prüfen". Der Konzern hatte am Freitag gemeldet, dass er im Kampf gegen die Corona-Pandemie über eine wirksame Pille verfüge, die schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten verhindern soll. Noch gibt es allerdings keine Zulassung. Pfizer vertreibt zusammen mit dem deutschen Konzern Biontech auch einen der wichtigsten Impfstoffe.

11.15 Uhr: Griechenland: Härtere Corona-Regeln, mehr Erstimpfungen

In Griechenland hat sich Zahl der wöchentlichen Erstimpfungen gegen das Corona-Virus nahezu verdoppelt, seit die Regierung härtere Regeln für Menschen ohne Impfschutz beschlossen hat. In der ersten Novemberwoche ließen sich nach einem Bericht der Tageszeitung "Kathimerini" mehr als 40.000 Menschen erstmals spritzen. In der letzten Oktoberwoche waren es etwa 25.000 Menschen. Seit Samstag dürfen Ungeimpfte öffentliche Einrichtungen nun noch besuchen, wenn sie einen negativen Test vorlegen. Das gilt selbst für Behördengänge. Ausgenommen sind lediglich Supermärkte und Apotheken. Zudem müssen ungeimpfte Arbeitnehmer pro Woche zwei negative Tests vorlegen. Die Maßnahmen werden streng kontrolliert. Die Regierung hat dafür zusätzlich etwa 8000 Polizisten abgestellt. Nach Angaben der Polizei gab es allein am Samstag landesweit rund 85.000 Kontrollen. Die Beamten verhängten Hunderte Strafen. Mehrere Gastronomiebetriebe wurden vorübergehend geschlossen. Für ungeimpfte Gäste ohne aktuellen Test gab es Geldstrafen von je 300 Euro.

11.00 Uhr: Göring-Eckardt für 2G im öffentlichen Leben

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt spricht sich angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen für weitergehende Corona-Eindämmungsmaßnahmen aus. "Wir brauchen in den Ländern klare, verbindliche Regelungen für 2G im öffentlichen Leben", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir wollen mit den Änderungen am Infektionsschutzgesetz dafür die Grundlage schaffen. Diese Regelungen müssen dann aber auch durchgesetzt und kontrolliert werden."Die Ampel-Parteien arbeiten derzeit an einer Nachfolgeregelung für die sogenannte epidemische Lage von nationaler Tragweite, die Ende November ausläuft und derzeit Rechtsgrundlage vieler Corona-Eindämmungsmaßnahmen ist. Die Neuregelung soll kommende Woche erstmals im Bundestag diskutiert werden.

10.25 Uhr: Höhere Zugauslastung trotz steigender Corona-Zahlen

Trotz steigender Corona-Zahnen reisen die Bundesbürger mehr mit der Bahn. Ende Oktober waren die Züge des Fernverkehrs wieder zu rund 50 Prozent ausgelastet, wie die "Bild am Sonntag" berichtete. Im Mai waren die Fernverkehrszüge nur zu 23 Prozent, im Juli zu 39 Prozent und im September zu 45 Prozent besetzt. Vor Corona lag die Auslastung bei durchschnittlich 56 Prozent. "Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen", sagte ein Bahn-Sprecher. Die Bahn bereitet sich trotz vierter Corona-Welle schon jetzt auf den Weihnachtsverkehr vor. Mehr als 50.000 zusätzliche Sitzplätze im Vergleich zum Vorjahr sind demnach geplant.

06.45 Uhr: Messebranche fordert 3G-Regel

Die deutsche Messebranche will auch negativ getestete Aussteller und Besucher auf ihren Veranstaltungen zulassen, nicht nur geimpfte und genesene. Denn die sogenannte 2G-Regelung - also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene - würde vor allem viele Besucher aus dem Ausland ausschließen, kritisierte Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft (Auma). Der Erfolg vieler Messen in Deutschland hänge eben auch von der Teilnahme ausländischer Besucher und Aussteller ab." Impfstoffe wie Sinovac und Sinopharm sind in Deutschland bislang nicht anerkannt. Die damit geimpften Menschen gelten hierzulande als ungeimpft", teilte der Verband mit. Noch besser seien Regelungen, die den Messeveranstaltern die Wahl zwischen 3G, 2G und ähnlichen Hygienekonzepten überlassen. "Was wir nun wirklich nicht brauchen, sind Debatten, die den Messe-Neustart behindern und die ganze Branche verunsichern", sagte Holtmeier. "Messen sind der Treffpunkt, um die Erholung der Wirtschaft voranzutreiben."

04.00 Uhr: RKI meldet 23.543 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut meldet 23.543 neue Positiv-Tests. Das sind 6.656 mehr als am Sonntag vor einer Woche, als 16.887 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 191,5 von 183,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 37 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 96.525. Insgesamt fielen in Deutschland bislang rund 4,77 Millionen Corona-Tests positiv aus.

03.15 Uhr: Verschärfte Corona-Regeln in Bayern

In Bayern gelten von heute an verschärfte Corona-Regeln. Grund dafür ist die hohe Zahl belegter Intensivbetten. Zutritt zu Gasthäusern und Veranstaltungen in geschlossenen Räumen haben dann nur noch Geimpfte, Genesene und Menschen mit negativem PCR-Test. Ein Antigen-Schnelltest reicht nicht mehr. Außerdem muss generell wieder eine FFP2-Maske getragen werden. In Regionen, in denen die Zahl der Neuinfektionen und der Intensivpatienten besonders hoch ist, gelten noch strengere Regeln. Unter anderem müssen dort Arbeitnehmer mit Kundenkontakt eine Impfung nachweisen oder sich regelmäßig testen lassen. Bayern ist nach Sachsen und Thüringen das Bundesland, das derzeit am stärksten von der vierten Corona-Welle betroffen ist.

  • Zum Artikel: "Corona in Bayern: Hotspots und Krankenhaus-Ampel"

02.45 Uhr: 30 Ermitttlungsverfahren nach Demonstrationen in Leipzig

Mehrere tausend Gegner der Corona-Maßnahmen haben am Samstag in der sächsischen Stadt Leipzig demonstriert. Wie eine Polizeisprecherin mitteilte, wurden mehrere Aufzüge mit Teilnehmerzahlen jeweils in dreistelliger Höhe im Innenstadt-Bereich von der Polizei gestoppt. Es kam auch zu mehreren Gegendemonstrationen. Wegen der Corona-Lage waren laut Verordnung nur stationäre Versammlungen mit maximal tausend Teilnehmern erlaubt. Insgesamt seien über 30 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, teilte die Polizei auf Twitter mit. Demnach kam es während der Demonstrationen zu Sachbeschädigung, Körperverletzung, Landfriedensbruch sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Unter anderem seien Polizisten mit Gegenständen beworfen und mit Reizstoff besprüht worden. Ein Polizist wurde den Angaben zufolge verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden. Vereinzelt hätten Demonstranten versucht, polizeiliche Absperrungen zu durchbrechen. Zudem werde wegen mehrerer Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und die Corona-Verordnung ermittelt. Die Polizei in Leipzig wurde nach eigenen Angaben durch Polizeien sieben anderer Bundesländer und die Bundespolizei unterstützt.

02.40 Uhr: Städte- und Gemeindebund möchte 2G-Regel auf Weihnachtsmärkten

Der Städte- und Gemeindebund wirbt dafür, Weihnachtsmärkte und Karnevalsveranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene zu öffnen. "Bei Weihnachtsmärkten oder auch Karnevalsveranstaltungen, die ja regelmäßig von privaten Veranstaltern durchgeführt werden, steht es diesen frei, von vorneherein auf 2G-Regeln zu setzen", sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei auch nachvollziehbar, wenn ein Bundesland mit hohen Inzidenzen und niedriger Impfquote wie Sachsen die 2G-Regel anordne. Das werde hoffentlich noch manchen Zweifler dazu bewegen, sich doch noch impfen zu lassen.

02.30 Uhr: Ampel-Fraktionen erwägen zusätzliche Maßnahmen

Angesichts der hohen Rate an Neuinfektionen in Deutschland beraten die Ampel-Fraktionen zurzeit über die Einführung zusätzlicher Maßnahmen für das Nachfolge-Gesetz für die epidemische Notlage. Laut einem Vorabbericht der "Bild am Sonntag" aufgrund von Informationen aus Verhandlerkreisen planen SPD, Grüne und FDP eine tägliche Testpflicht für Mitarbeiter und Besucher in Pflegeheimen, unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen sind. Die Corona-Prämie für Kliniken solle wieder reaktiviert werden. Krankenhäuser bekämen staatliche Entschädigungszahlung, wenn sie einen Teil ihrer Intensivbetten für mögliche Corona-Patienten freihielten. Um die Booster-Impfungen bei Senioren zu beschleunigen, sollten Ärzte verpflichtet werden, ihre älteren Patienten anzuschreiben und über die dritte Impfung zu informieren. Auf einen Lockdown für Ungeimpfte oder eine bundesweite 2G-Regel für das öffentliche Leben wollten die Ampel-Fraktionen demnach aber verzichten. Vor allem die FDP sei strikt dagegen.

02.00 Uhr: Virologe Streeck zweifelt an Booster-Impfung

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck bezweifelt, dass Auffrischungsimpfungen die vierte Corona-Welle in Deutschland brechen können. "Die Hoffnung auf den Booster als Lösung gegen die vierte Welle könnte sich als trügerisch erweisen", sagte Streeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwar könne die Booster-Impfung den Anteil an Impfdurchbrüchen reduzieren, wie Studien aus Israel gezeigt hätten. "Meine Sorge aber ist, dass nicht der Booster für das Brechen der dritten Welle in Israel verantwortlich war", sagte der Virologe. Streeck verwies auf die überraschend stark gestiegenen Fallzahlen im Dezember und Januar des Vorjahres, nachdem die Welle im November gebrochen worden war. "Ich fürchte, dass dies jetzt wieder passiert und nicht der Booster, sondern ein bisher unbekannter Faktor die Welle in Israel gebrochen hat", sagte er. Streeck hält die Auffrischungsimpfung aber dennoch zum Schutz älterer Menschen für notwendig.

01.50 Uhr: Ärztekammer: Kostenlose Tests wieder einführen

Die Bundesärztekammer fordert eine schnelle Rückkehr zu kostenlosen Corona-Schnelltests. Das Ende der Kostenübernahme für sogenannte Bürgertests habe nicht dazu geführt, Impfunwillige zu einer Impfung zu motivieren, sagte Präsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bund und Länder sollten deshalb den Mut aufbringen, diese Fehlentscheidung schnell und konsequent zu korrigieren. Seit dem 11. Oktober sind Corona-Schnelltests in Deutschland nur noch in Ausnahmefällen kostenlos. Der Bund hat die Finanzierung eingestellt, viele Teststationen sind inzwischen geschlossen. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass nun jeder die Möglichkeit habe, sich durch eine Impfung zu schützen. Gratis-Schnelltests gibt es seither nur noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12 Jahren, sowie übergangsweise für 12- bis 17-Jährige und Schwangere.

Samstag, 6. November 2021

22.20 Uhr: Brasilien meldet 328 weitere Todesfälle

Brasilien meldet 328 weitere Todesfälle und 11.866 Neuerkrankungen. Den Daten des Gesundheitsministeriums zufolge sind insgesamt damit mehr als 609.000 Todesfälle und knapp 21,9 Millionen Erkrankungen verzeichnet. In Brasilien sind nach den USA die zweitmeisten Todesfälle weltweit nachgewiesen worden.

21.36 Uhr: US-Justiz legt Bidens Impfvorgaben für große Unternehmen auf Eis

Die von US-Präsident Joe Biden geplanten strikten Corona-Impfvorgaben für große Unternehmen liegen vorerst auf Eis. Ein Bundesberufungsgericht suspendierte am Samstag die ab Januar geplanten neuen Regeln. Zur Begründung hieß es, dass die von den Gegnern der Maßnahme vorgebrachten Argumente annehmen ließen, dass es unter anderem "schwere verfassungsmäßige Probleme" geben könnte. Deshalb sei die Anordnung der Regierung vorerst "suspendiert", die Angelegenheit solle nun genauer untersucht werden.

Die Biden-Regierung hatte eigentlich beschlossen, dass Beschäftigte in Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern bis zum 4. Januar vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein müssen - oder sich von diesem Tag an einmal pro Woche einem Corona-Test unterziehen müssen. Mehrere Gegner der Maßnahme zogen in Eilverfahren vor Gericht, unter ihnen vor allem der Bundesstaat Texas. Die dort regierenden Republikaner sind gegen jegliche Impfpflicht im Kampf gegen das Coronavirus.

20.40 Uhr: Ukraine meldet so viele Corona-Tote wie noch nie an einem Tag

Das ukrainische Gesundheitsministerium hat am Samstag 793 Todesfälle durch das Coronavirus innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Das war der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Hinzu kamen mehr als 25 000 Neuinfektionen. Das Gesundheitssystem des Landes droht unter der Last der vielen Patienten zusammenzubrechen, die Zahl der neuen Fälle steigt seit Wochen deutlich an.

Um das Virus einzudämmen, ordneten die Behörden eine Impfpflicht unter anderem für Lehrer und Beamte an. Sollten sie sich bis zum 8. November nicht impfen lassen, droht ihnen eine Streichung ihres Gehalts. Außerdem ist für eine Reise im Flugzeug, Zug und Fernbus ein Impfnachweis oder ein negativer Corona-Test vorgeschrieben. Obwohl in der Ukraine vier Corona-Impfstoffe zur Verfügung stehen, sind bisher nur knapp 18 Prozent der 41 Millionen Einwohner vollständig geimpft. In Europa sind es nur in Armenien noch weniger.

19.09 Uhr: Tausende Maßnahmen-Gegner demonstrieren in Leipzig

Mehrere tausend Gegner der Corona-Maßnahmen haben am Samstag in der sächsischen Stadt Leipzig demonstriert. Wie eine Polizeisprecherin am Abend mitteilte, wurden mehrere Aufzüge mit Teilnehmerzahlen jeweils in dreistelliger Höhe im Innenstadt-Bereich von der Polizei gestoppt. Derzeit gebe es eine "dynamische Einsatzphase", mehrere Notrufe von Verletzten seien eingegangen. Genauere Angaben konnte die Sprecherin zunächst nicht machen. Wegen der Corona-Lage waren laut Verordnung nur stationäre Versammlungen mit maximal tausend Teilnehmern erlaubt.

Ein Polizeisprecher bestätigte gegenüber dem Sender MDR die Ingewahrsamnahme von rund 20 Rechten und die Unterstützung von Polizeikräften aus mehreren Bundesländern, darunter auch Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bundespolizei.

18.10 Uhr: Italien meldet erneut 6.764 neue Fälle

Das italienische Gesundheitsministerium meldet 6.764 neue Fälle und damit exakt so viele wie am Vortag. Es seien zudem 31 weitere Todesfälle verzeichnet worden nach 51. Insgesamt sind in Italien etwas mehr als 4,8 Millionen Erkrankungen bekanntgeworden sowie 132.365 Todesfälle.

17.57 Uhr: Österreich vermeldet höchste Zahl an Neuinfektionen seit Pandemie-Beginn

In Österreich sind innerhalb von 24 Stunden so viele Corona-Infektionen registriert worden wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Es seien 9.943 Neuinfektionen gemeldet worden, teilten die Behörden am Samstag laut der Nachrichtenagentur APA mit. Der bisherige Höchstwert stammte vom 13. November 2020, damals waren 9.586 Ansteckungen registriert worden.

Damit sprang die Zahl der Infektionen innerhalb einer Woche um mehr als 60 Prozent nach oben. Am Samstag vergangener Woche waren 6.102 neue Fälle gemeldet worden. Angesichts des deutlichen Anstiegs der Ansteckungszahlen in den vergangenen Tagen hatten die österreichische Regierung und Vertreter der einzelnen Regionen am Freitagabend beschlossen, die Corona-Maßnahmen deutlich zu verschärfen.

Ab Montag gilt den Beschlüssen zufolge für die meisten Bereiche des öffentlichen Lebens die 2G-Regelung: Der Besuch von Restaurants, Friseuren oder Veranstaltungen ab 25 Gästen ist dann nur noch für Geimpfte und Genesene erlaubt. Bei der Arbeit sollen weiterhin auch Tests möglich sein.

17.50 Uhr: Großbritannien meldet fast 30.700 neue Fälle

In Großbritannien werden 30.693 Neuinfektionen und 155 weitere Todesfälle verzeichnet. Damit sind die Zahlen im Vergleich zum Vortag gefallen.

16.06 Uhr: Mediziner: Lage auf Intensivstationen "macht nachdenklich"

Mediziner haben angesichts der angespannten Corona-Lage auf die sich verschärfende Situation auf deutschen Intensivstationen hingewiesen. "Trauriger Tagesrekord der Covid-19-Herbstwelle: Erstmals mehr als 100 gemeldete Todesfälle auf Intensivstationen bei 179 Erstaufnahmen. Macht nachdenklich", schrieb Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), am Samstag auf Twitter.

Die zuletzt deutlich gestiegenen 7-Tage-Inzidenz "als vielleicht wichtigster Leitindikator" gehe weiter Hand in Hand mit den Neuaufnahmen auf Intensivstation. Die Inzidenz ist in den vergangenen zwei Wochen von 100 auf 184 gestiegen. Laut DIVI-Angaben von Samstag sind 2.449 Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung.

14.37 Uhr: Wintersport in Frankreich kann unter Auflagen in Saison starten

Frankreichs Wintersportgebiete können unter Corona-Auflagen in die anstehende Saison starten. Dabei soll in den Warteschlangen an Skiliften und bei anderen Ansammlungen eine Masken- und Abstandspflicht gelten, kündigte Premierminister Jean Castex am Samstag an, wie der Sender France Info berichtete. Im Skilift selber könne die Maske dann abgenommen werden.

Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100 000 Einwohner - auf über 200 steigen, greift auch die Pflicht zum Vorzeigen des Gesundheitspasses mit dem Nachweis von Impfung, Genesung oder eines negativen Tests (3G-Regel).

13.57 Uhr: Mediziner beklagen zunehmende Angriffe wegen Corona-Impfungen

Ärztinnen und Ärzte in Deutschland sehen sich nach Angaben von Fachverbänden zunehmend Angriffen wegen der Verabreichung von Corona-Impfungen ausgesetzt. Attacken wie die gegenwärtigen seien vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) laut Vorabmeldung vom Samstag. "Das macht etwas mit einem."

Reinhardt sieht die Entwicklung als Teil einer "Hysterisierung der Gesellschaft", unter der nun das medizinische Personal in den Praxen leiden müsse. Auch der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, beklagte im Gespräch mit der Zeitung, dass gerade impfkritische Menschen Arztpraxen zunehmend als "Instrument der Politik" wahrnehmen würden.

Der Präsident der Ärztekammer Berlin, Peter Bobbert, sagte der "FAS", es gehe um Bedrohungsszenarien, "die wir in dieser Form und Häufigkeit noch nie erlebt haben". Ihn erreichten sehr viele Nachrichten von Ärzten, die um Hilfe bitten würden, weil sie Drohbriefe erhielten oder ihre Adressen in sozialen Netzwerken gepostet würden, zusammen mit Ankündigungen wie "Wir kriegen dich".

Der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck, sieht ebenfalls eine "deutliche Zunahme" von Aggressivität, was ihn sehr beunruhige. Er selbst habe schon Nachrichten bekommen, man werde ihn anzeigen "bis hin zum Europäischen Gerichtshof", sagte er der "FAS".

Dem Zeitungsbericht zufolge reichen die Angriffe auf Medizinerinnen und Mediziner von verleumderischen Einträgen auf Bewertungsportalen über Beschimpfungen per E-Mail und Telefon bis hin zu Morddrohungen. Als Grund werde dabei genannt, dass die Ärzte Menschen gegen Corona impfen.

In vielen Fällen ermittelt demnach inzwischen der Staatsschutz. Genaue Zahlen gebe es aber nicht. Das Bundeskriminalamt schätze "Impfgegner oder Corona-Leugner" als "relevantes Risiko" im Zusammenhang mit Angriffen auf Impfzentren oder Arztpraxen ein. Für das "dort tätige Personal besteht die Gefahr, zumindest verbalen Anfeindungen bis hin zu Straftaten" wie etwa Körperverletzung ausgesetzt zu sein, zitierte die Zeitung eine Mitteilung der Behörde.

13.03 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Kretschmer befürchtet Verschlimmerung der Pandemie in den nächsten Wochen

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hat angesichts drastisch steigender Corona-Infektionen konsequentes Handeln angemahnt - in Deutschland und in Sachsen. "Wir müssen jetzt in einer besonderen Weise auf die Bremse treten", sagte er auf einem CDU-Landesparteitag in Dresden. Die Entwicklung dürfe so nicht weitergehen. "Das kann kein gutes Ende nehmen. Wir wollen keinen neuen Lockdown. Wir wollen, dass Kindergärten und Schulen offen bleiben." Doch dafür müsse man jetzt handeln.

Kretschmer sprach sich dafür aus, Corona-Schnelltests wieder für alle kostenlos anzubieten. Zugleich stellte er klar, welcher finanzielle Aufwand damit verbunden ist. Pro Monat habe die Bundesrepublik dafür eine Milliarde Euro ausgegeben. Mit Testen allein löse man das Problem jedoch nicht. Die aktuelle Corona-Welle lasse sich nur durch eine radikale Kontaktreduzierung brechen. "Es ist die letzte Ausfahrt, die jetzt kommt vor einem Lockdown", sagte er. Wenn die Maßnahmen jetzt nicht funktionierten, dauere es nur noch wenige Wochen, bis Kritiker von der Realität eingeholt werden. Das Einhalten der Regeln sei das Gebot der Stunde, um durch den Winter zu kommen.

12.41 Uhr: Konzertveranstalter fordern weitere Corona-Hilfen

Deutsche Konzertveranstalter fordern weitere finanzielle Hilfen im Zuge der Corona-Pandemie. Anderthalb Jahre sei gar kein Geld verdient worden. "Jetzt ist auch noch der Neuanfang viel schwieriger als erwartet", sagt der Präsident des Bundesverbandes der Konzer- und Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" laut Vorabbericht. Der Ticketverkauf verlaufe sehr schleppend. Viele Konzerte müssten deshalb abgesagt werden, obwohl sie wieder möglich wären. Michow fordert eine Verlängerung der Überbrückungshilfen für die Branche über das Jahresende hinaus bis Mitte 2022. Zudem solle ein Termin genannt werden, ab dem alle Corona-Beschränkungen wegfielen.

12.27 Uhr: Charité-Personalrat warnt vor Engpässen wegen Corona

Die Charité in Berlin kann ihre 3.000 Betten nach Angaben des Klinikpersonalrats nicht voll auslasten. "Derzeit sind 2.500 Betten belegt, wobei wir aktuell eher weniger Pflegepersonal haben als noch vor einem Jahr", sagte der Vorsitzende des Gremiums, Jörg Pawlowski, dem "Tagesspiegel". "Hintergrund sind erschöpfte Kolleginnen und Kollegen, die wegen des Dauerstresses krank wurden oder den Job gewechselt haben." Planbare Operationen müssten erneut verschoben werden, damit schwerstkranke Corona-Patienten behandelt werden könnten.

"Unsere Intensivstationen füllen sich in beängstigender Geschwindigkeit mit Covid-19-Patienten", sagte Pawlowski. Derzeit seien es 50 Männer und Frauen, auf dem Höhepunkt der Pandemie im vergangenen Winter seien es fast 160 gewesen. Es gebe aber auf einigen Stationen mehr Nicht-Covid-19-Fälle als üblich, etwa Herzklappen-Operationen, die bislang wegen der Pandemie verschoben worden seien.

12.08 Uhr: Höchststand bei Neuinfektionen in Österreich

Kurz vor der Einführung einer landesweiten 2G-Regel in Österreich ist die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen auf einen Rekordwert geklettert. Laut der offiziellen Statistik vom Samstag wurden binnen 24 Stunden 9.943 Infektionen gezählt - über dem bisherigen Höchstwert von 9.586, der im November des Vorjahres erreicht worden war.

12.02 Uhr: Zoo in den USA berichtet von Corona-Fällen bei Hyänen

Ein Zoo in der Hauptstadt des US-Staats Colorado hat von den ersten Corona-Fällen bei Hyänen berichtet. Zwei Hyänen im Denver Zoo seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilten die National Veterinary Services Laboratories am Freitag mit. Es handelt sich um die ersten nachgewiesenen Infektionen bei Hyänen weltweit.

Proben der Tiere waren getestet worden, nachdem es zu Infektionen bei mehreren Löwen des Zoos gekommen war. Die Proben erbrachten zunächst in einem Labor der Colorado State University positive Ergebnisse, diese wurden später von den National Veterinary Services Laboratories bestätigt. Zusätzlich zu den zwei Hyänen wurden elf Löwen und zwei Tiger positiv auf das Virus getestet. "Hyänen sind bekanntermaßen zähe, widerstandsfähige Tiere, von denen bekannt ist, dass sie sehr tolerant gegenüber Milzbrand, Tollwut und Staupe sind. Sie sind ansonsten gesund und es wird erwartet, dass sie sich vollständig erholen", teilte der Zoo mit.

11.50 Uhr: Knapp 70 Prozent der Bürger mindestens einmal gegen Corona geimpft

57,9 Millionen Menschen in Deutschland - also 69,7 Prozent - sind mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. 55,8 Millionen (67,1 Prozent) sind vollständig geimpft. Demnach wurden am Freitag rund 228.000 Impfdosen verabreicht. 2,7 Millionen Menschen haben zusätzlich bereits eine Auffrischungsimpfung, einen sogenannten Booster, erhalten. Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen.

Beim Stand der Covid-19-Impfungen gibt es weiterhin erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 81,4 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Bis auf Sachsen (59,2 Prozent) haben alle Bundesländer die 60-Prozent-Marke geschafft. Bremen zählt mit 78,7 Prozent ebenfalls den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist hier mit 57,1 Prozent am Ende der Rangliste.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern

11.37 Uhr: Zehn Tote bei Feuer auf Corona-Station in indischem Krankenhaus

Bei einem Feuer auf der Corona-Station eines indischen Krankenhauses sind zehn Patienten ums Leben gekommen. Ein Behördenvertreter sagte dem Fernsehsender New Delhi Television, bei Ausbruch des Feuers hätten sich 17 Patienten auf der Station in dem Krankenhaus in der Stadt Ahmednagar im Bundesstaat Maharashtra befunden. Die geretteten Patienten wurden demnach auf die Corona-Station eines anderen Krankenhauses verlegt. Das Feuer wurde den Angaben nach unter Kontrolle gebracht, die Ursache war jedoch zunächst unklar. Im Mai waren bei einem Feuer auf einer Corona-Station im Westen Indiens mindestens 18 Patienten ums Leben gekommen.

11.29 Uhr: Forschungsministerin begrüßt Erfolgsmeldungen bei Covid-Arzneien

Die geschäftsführende Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat die jüngsten Erfolgsmeldungen aus dem Bereich von Anti-Covid-Medikamenten begrüßt. Neben der Impfung seien sichere und wirksame Therapeutika entscheidend, um die Pandemie bewältigen zu können, "insbesondere vor dem Hintergrund der akut leider wieder stark steigenden Infektionszahlen", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. "Die Berichte von Pfizer zur Beantragung der Zulassung und Merck & Co. zur erfolgreichen Zulassung ihrer Covid-19-Medikamente sind daher gute Nachrichten für uns alle."

Der Pharmakonzern Pfizer hatte gestern gemeldet, dass er im Kampf gegen die Corona-Pandemie über eine wirksame Pille verfüge, die sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten verhindern soll. Eine Zwischenanalyse von Testergebnissen habe ergeben, dass das Medikament das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei Covid-19-Patienten um 89 Prozent senke. Zuvor hatte die britische Arzneimittelbehörde eine von den Pharmakonzernen Ridgeback Biotherapeutics und Merck entwickelte Tablette zur Behandlung von Covid-19 zugelassen. Das antivirale Mittel sei sicher und effektiv bei der Verminderung des Risikos von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei Covid-Patienten mit milden und mittelschweren Verläufen, hieß es in einer Mitteilung der britischen Regierung.

Karliczek verwies darauf, dass das Forschungsministerium die Medikamentenforschung gegen Covid-19 mit mehreren Fördermaßnahmen vorantreibe und Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Arzneimittel stärke. "Damit soll das Behandlungsrepertoire für die Patientinnen und Patienten künftig bedarfsgerecht weiter ausgebaut werden."

11.14 Uhr: Gaststättenverband klagt über Corona-Regeln

Angesichts der Verschärfung der Corona-Auflagen fordert der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Nachbesserungen. "Die jetzt gültige Regelung wird dem Gastgewerbe den Garaus machen", sagte Verbandspräsidentin Angela Inselkammer. Dass sich ungeimpfte Beschäftigte jetzt auf eigene Kosten zwei Mal pro Woche einem PCR-Test unterziehen und dafür 800 Euro im Monat zahlen würden, sei utopisch. Auch die Unternehmen könnten diese Kosten nicht stemmen. "Die Folge wird sein, dass dem Gastgewerbe massenhaft Mitarbeiter verloren gehen, da "3G plus" in vielen berufsverwandten Bereichen wie dem Einzelhandel nicht gilt - ebenso wenig, wie die Pflicht zum Tragen einer Maske während der Arbeit", sagte Inselkammer. Es drohe der "personelle Shutdown einer ganzen Branche".

11.00 Uhr: Bayerisches Gesundheitsministerium will über Stufe Gelb bei Krankenhaus-Ampel entscheiden

Noch steht die Krankenhausampel für Bayern auf der Website des Bayerischen Gesundheitsministeriums aktuell auf Grün (Stand 10:35 Uhr). Damit soll aber offenbar heute noch Schluss sein. Nach Angaben eines Sprechers wird das Ministerium täglich bis 16 Uhr über eine Anpassung der Stufe entscheiden. Laut DIVI-Intensiv-Register werden derzeit 543 Covid-19 Patienten auf Intensivstationen in Bayern behandelt. Bei mehr als 450 Intensivpatienten stellt das Gesundheitsministerium Stufe Gelb fest, bei mehr als 600 Intensivpatienten Stufe Rot.

Wird eine der Grenzen überschritten treten in der Folge jeweils um Mitternacht verschärfte Maßnahmen in Kraft. Aufgehoben wird Stufe Rot bzw. Gelb, wenn der jeweilige Grenzwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen nicht mehr überschritten wird. Durch die Drei-Tage-Regelung soll nach Angaben des Ministeriums sichergestellt sein, dass die Aufnahme von Patienten in den Krankenhäusern beziehungsweise die Belegung der Intensivstationen tatsächlich zurückgegangen ist. Ein "Hin- und Herspringen" zwischen den Ampelstufen soll damit verhindert werden.

  • Zum Artikel "Ampelwarnstufen Gelb und Rot: Die neuen Corona-Regeln in Bayern"

10.51 Uhr: Marburger Bund spricht sich für berufsbezogene Impfpflicht aus

Der Marburger Bund spricht sich laut seiner Vorsitzenden Susannne Johna für eine berufsbezogene Impfpflicht in Deutschland aus. " Das heißt in Verantwortung für die Patientinnen und Patienten und Betreuten halten wir es für richtig, wenn sich Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Therapeuten impfen lassen." Das sagte sie im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Diese Impflicht durchzusetzen sei zwar schwer. " Auf der anderen Seite haben wir beispielweise für dieses Personal ja eine Masernimpfpflicht, die wir ja nicht bei jeder einzelnen Person verfolgen wollen. Sondern wir sagen: es ist eine Verprüflichtung des Personals, die Patienten, die Betreuten zu schützen. Und dazu gehört auch, gegen Covid-19 geimpft zu sein. Das müssten dann die Arbeitgeber überprüfen."

Die Vorsitzende des Ärzteverbandes sprach sich auch dafür aus, die 2G Regelung auszuweiten. "Im öffentlichen Raum, ich sag mal in Kinos, in Museen, in Restaurants, wird uns die 2G Regelung etwas bringen. Und deswegen wäre es gut aus unserer Sicht, die auch flächendeckend umzusetzen. Und dann könnten ja immer noch Länder mit wirklich niedrigen Infektionszahlen Ausnahmen machen."

10.23 Uhr: Stiko plant rasche Entscheidung zu Schutzimpfung für Kinder

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will offenbar zügig eine Empfehlung zu Corona-Schutzimpfungen bei Kindern ab fünf Jahren abgeben. Das Gremium werde "jetzt im Laufe des Novembers anfangen, dieses Thema zu beraten", sagte Stiko-Mitglied Martin Terhardt dem TV-Sender "Welt". Es werde "sicherlich eine Stellungnahme in welcher Richtung auch immer im Dezember auch von der Stiko geben".

Terhardt verwies auf die Zeitplanung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Diese will voraussichtlich noch vor Weihnachten über die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für die Altersgruppe von fünf bis elf Jahren entscheiden. "Ich denke, sie wird kommen", sagte der Berliner Kinder- und Jugendmediziner mit Blick auf die Zulassung. Zur Arbeit der Stiko sagte Terhardt: "Es wird sicherlich eine schwierige Beratung, weil die Datenlage zu diesen Impfungen bisher auch nur klein ist - vor allem, was seltene Risiken angeht." Dennoch sei mit einer Stellungnahme im Dezember zu rechnen.

10.16 Uhr: Virologe Schmidt-Chanasit warnt vor Überbewertung der 2G-Regel

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat davor gewarnt, die Wirkung von 2G-Regeln, also der Zulassung nur von Geimpften und Genesenen zu Veranstaltungen, zu überschätzen. 2G gebe eine "Scheinsicherheit", sagte Schmidt-Chanasit im Deutschlandfunk. Auch Geimpfte könnten sich infizieren und das Virus übertragen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer sei.

Wenn man wirklich Sicherheit wolle, helfe nur 1G weiter - also alle zu testen, egal ob geimpft, ungeimpft oder genesen. Das sollte vor allem für problematische Bereiche gelten, wo vulnerable Menschen gefährdet seien. Man sollte das wichtige Instrument des Testens nicht aus der Hand geben, mahnte der Virologe. Er warb zugleich für eine "Testoffensive" und kritisierte, dass die kostenlosen Bürgertests Mitte Oktober abgeschafft wurden.

10.12 Uhr: Höchststand bei Neuinfektionen in Russland - trotz arbeitsfreier Woche

Russland meldet 41.335 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, so viele wie nie an einem einzigen Tag seit Beginn der Pandemie. Zudem starben weitere 1.188 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. In Russland wurde angesichts der Lage eine arbeitsfreie Woche angeordnet, die sich nun aber ihrem Ende nähert. Einige Landesteile wollen die Einschränkungen verlängern, andere habe sich dafür ausgesprochen, dass ab Montag wieder gearbeitet werden darf.

10.04 Uhr: Corona-Welle gefährdet Bulgariens Wintertourismus

Eine vierte Corona-Welle und steigende Energiepreise fordern Bulgariens Tourismus vor der bevorstehenden Wintersaison heraus. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 449,5. Bulgarien ist mit lediglich gut 24 Prozent vollständig Geimpften über 18 Jahren EU-Schlusslicht. Das niedrige Impf-Niveau sei abschreckend für Touristen, warnte die Vize-Präsidentin der Europäischen Wellnessvereinigung ESPA in Bulgarien, Sijka Kazarowa, im Staatsradio. Auch drastisch gestiegene Strompreise machen dem bulgarischen Tourismus zu schaffen. "Die Branche überlebt mit letzten Kräften"“, beschrieb der frühere Vize-Tourismusminister Branimir Botew die Lage. Ein Drittel der Hotels werde der Branchenorganisation ATIB zufolge in der kommenden Wintersaison überhaupt nicht öffnen.

Bulgarien führte erst ab 21. Oktober die in der Tourismus-Branche umstrittene 3G-Regel ein. Damit erhalten Geimpfte, Getestete und von Covid-19 Genesene per "grünem Zertifikat“ Zutritt etwa in Lokalen, Hotels, Fitnessclubs und Einkaufszentren. Für die Skigebiete ist noch keine einheitliche Corona-Regelung abgestimmt.

10.00 Uhr: Patientenschützer für mehr Schutz von Heimbewohnern

Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, fordert ein sofortiges gesetzliches Verbot für die Betreuung von Heimbewohnern und Patienten durch ungetestetes Personal in Altenheimen und Kliniken. "Es muss sofort ein gesetzliches Verbot geben, dass ungetestetes Personal am Patienten arbeitet", sagte Brysch der "Rheinischen Post" einem Vorabbericht zufolge. "Es muss jetzt endlich jeder verstehen, dass man auch als Geimpfter oder Genesener das Corona-Virus weitergeben kann. Die älteren Menschen in Heimen, ambulanter Betreuung oder Krankenhäusern können sich nicht selbst schützen, sie sind dem Personal ausgeliefert".

09.58 Uhr: Städtetag für 2G-Einführung in Pflegeheimen

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, fordert von den Bundesländern die konsequente Einführung der 2G-Regel in Pflegeheimen und im Freizeitbereich. "Wir erwarten von den Ländern, dass für die Beschäftigten in Pflegeheimen 2G eingeführt wird", sagte Dedy dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Solange sich die Länder dazu aber nicht durchringen, ist eine tägliche Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte ein Muss." Dedy zufolge müssen besonders verwundbare Personen besser geschützt werden. "Wir brauchen deshalb eine verschärfte Testplicht für Pflegeheime." Dazu könne auch gehören, geimpfte und genesene Besucher zu Tests zu verpflichten.

Das sei sinnvoll, um zusätzliche Sicherheit zu schaffen. Aber es müsse sich auch bei den Pflegekräften etwas tun, die bisher ungeimpft seien. "Wir erwarten, dass sich die Beschäftigten in der Pflege impfen lassen, weil ihnen Menschen anvertraut sind." Laut Dedy sollte die Politik noch einmal über kostenfreie Tests nachdenken. "Noch besser wäre aus unserer Sicht aber, konsequenter 2G im Freizeitbereich einzuführen." Wenn nur Geimpfte und Genesene Clubs, Theater, Kinos und Fitnessstudios besuchen könnten, werde das die Zahl der Infektionen dämpfen.

09.52 Uhr: Baerbock will mit Union im Kampf gegen Corona zusammen arbeiten

Grünen-Chefin Annalena Baerbock ruft die Union zur Zusammenarbeit mit den Parteien der Ampel-Koalition in der Bekämpfung der Corona-Pandemie auf. "Es ist unabdingbar, dass in einer solchen Situation die Parteien, die jetzt noch die Regierung stellen, und jene, die sie künftig stellen wollen, im Sinne der Bevölkerung zusammenarbeiten, und zwar konstruktiv", sagte Baerbock dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zufolge. Zu den Plänen der Ampel-Parteien, die epidemische Notlage trotz rasch steigender Infektionszahlen aufzuheben, sagte Baerbock: "Es geht darum, die Schutzmaßnahmen auf eine rechtlich tragfähige Grundlage zu stellen und dadurch abzusichern." Sie könnten nach eineinhalb Jahren nicht mehr als Notfall behandelt werden, begründete Baerbock. "Die Maßnahmen müssen vom Bundestag beschlossen werden. Genau das schlagen wir jetzt vor."

09.37 Uhr: Österreich verschärft Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte

Österreich hat angesichts hoher Infektionszahlen und der steigenden Auslastung der Intensivstationen drastische Einschränkungen für Ungeimpfte beschlossen. Ab Montag erhalten nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Restaurants, Cafes, Hotels, Freizeiteinrichtungen oder körpernahen Dienstleistern wir Friseure, sagte Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) am Freitagabend nach Beratungen mit den Landeshauptleuten. Am Arbeitsplatz sollen Tests möglich bleiben. "Wir werden die Zügel für die Ungeimpften straffer ziehen müssen", sagte Schallenberg. Auch bei Veranstaltungen von mehr als 25 Menschen soll künftig 2G gelten. Zudem müsse im gesamten Handel, in Museen oder Bibliotheken eine FFP2-Maske getragen werden. Darüber hinaus appellierte die Regierungsspitze an die bereits geimpfte Bevölkerung, sich die dritte Dosis zu holen.

"Die Lage in Österreich ist ernst", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Der Minister kündigte kürzlich an, dass am Montag bei der Belegung der Intensivstationen der Schwellenwert von 400 Betten überschritten wird. Das entspricht einer 20-prozentigen Auslastung der Kapazitäten.

09.09 Uhr: Ukraine meldet neuen Höchstwert bei Corona-Toten

Das ukrainische Gesundheitsministerium verzeichnet so viele Corona-Tote binnen 24 Stunden wie noch nie. Innerhalb eines Tages starben demnach 793 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Der bisherige Tages-Höchstwert datiert auf den 26. Oktober, als 734 Corona-Todesfälle registriert wurden. Zudem meldet das Ministerium 25.063 Neuinfektionen. Insgesamt kommt die Ukraine mittlerweile auf 3,06 Millionen bestätigte Fälle und 71.635 Corona-Tote.

08.01 Uhr: Bouffier fordert neues Bund-Länder-Treffen

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) kritisiert die von den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP geplante Beendigung der epidemischen Notlage und fordert eine Ministerpräsidentenkonferenz mit dem mutmaßlich nächsten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). "Die neue Koalition hat ja verkündet, dass sie die epidemische Notlage nicht verlängern will", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland einem Vorabbericht zufolge. Daher brauche man eine Ministerpräsdentenkonferenz, bei der man sich abstimmen und Möglichkeiten erörtern solle über notwendige Maßnahmen auch nach dem 24. November.

07.50 Uhr: Amtsärzte drängen auf Corona-Tests für Geimpfte

Deutschlands Amtsärzte fordern angesichts neuer Höchstwerte bei den Corona-Neuinfektionen eine deutliche Ausweitung der Covid-Schnelltests bei Geimpften. "Je höher die Inzidenzen jetzt werden, desto notwendiger ist es, dass grundsätzlich neben den Ungeimpften auch Geimpfte getestet werden", sagt die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Die Verbandschefin betonte, die "bisherige faktische Gleichstellung von Geimpften, Genesenen und Getesteten in Form der 3G-Regel ist zu überdenken". Impfen und Testen seien völlig unterschiedliche Dinge, "wer geimpft ist, kann das Virus trotzdem in sich tragen und es weiter geben, auch wenn er selbst nicht erkrankt." Das müsse in der Öffentlichkeit viel stärker herausgestellt werden.

07.22 Uhr: RKI meldet erneut über 34.000 Neuinfektionen - Inzidenz springt auf 183,7

Das Robert-Koch-Institut meldet 34.002 neue Corona-Fälle. Das sind 12.459 Positiv-Tests mehr als am Samstag vor einer Woche, als 21.543 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz springt auf 183,7 von 169.9 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 142 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle erhöht sich binnen 24 Stunden auf 96.488. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,74 Millionen Corona-Tests positiv aus.

06.48 Uhr: Polizeigewerkschaften fordern Böllerverbot an Silvester

Die Polizeigewerkschaften fordern für das kommende Silvester lokale Böllerverbote. "Wir fordern die Kommunen auf, sogenannte Böllerverbote möglichst restriktiv auszusprechen und genügend Ordnungskräfte zur Überwachung bereitzuhalten", sagte Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Angesichts der steigenden Infektionszahlen durch Corona ist es ohnehin derzeit nicht angezeigt, sich in großen Gruppen zu treffen und die Risiken noch zu vergrößern", argumentierte Wendt.

Schon im vergangenen Jahr war es zum Jahreswechsel ruhiger als sonst: Auf vielen belebten Straßen und Plätzen durften keine Böller und Raketen gezündet werden. Wo genau, legten Städte und Gemeinden fest. Die in der Corona-Pandemie sowieso stark geforderten Krankenhäuser sollten nicht durch weitere Verletzte belastet werden. Deshalb durfte auch deutschlandweit kein Feuerwerk der Kategorie F2 verkauft werden, also kein klassisches Silvesterfeuerwerk wie Raketen, Knaller oder Batterien. Mitten im Winter-Lockdown galten zudem Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen.

06.35 Uhr: Thüringens Verfassungsschutz warnt vor immer radikaleren Corona-Leugnern

Der Präsident des thüringischen Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, hat vor einer zunehmenden Radikalisierung der Szene der Corona-Leugner gewarnt. Vor geplanten neuen Protesten sogenannter Querdenker am Samstag in Leipzig sagte Kramer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Die vierte Welle, die Diskussion über Booster-Impfungen und Verschärfungen von Corona-Maßnahmen wie die Ausweitung von 2G-Regelungen können zu einem neuen Push für die Szene führen."

Kramer verwies darauf, dass dies über Demonstrationen hinaus auch in Internet-Kommentaren zu erkennen sei. "Wir erleben im ganzen Land Pöbeleien, Beleidigungen, tätliche Angriffe und ultraaggressives Verhalten". Das gehöre mittlerweile bundesweit zur Tagesordnung. Die vierte Welle der Pandemie sowie "Kommunikationsdefizite und Widersprüche der Politik etwa zu den Booster-Impfungen" führten dazu, dass sich die Szene bestätigt fühle und "weiter angeheizt" werde.

06.10 Uhr: Söder fordert Booster-Impfung und 3G-Pflicht am Arbeitsplatz

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder macht Druck auf die Ständige Impfkommission (Stiko), weil sie Dritt-Impfungen gegen Corona erst für Menschen ab 70 Jahren empfiehlt. "Es würde helfen, wenn sich die Ständige Impfkommission zu einer allgemeinen Booster-Empfehlung durchringt", sagte der CSU-Chef den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Eine Auffrischung muss für jeden möglich sein, der sie braucht und will." Außerdem sollte sich der Ethikrat mit der Frage einer Impfpflicht für Pflegkräfte noch einmal grundlegend beschäftigen.

Zugleich legte Söder einen Forderungskatalog für die nächste Ministerpräsidentenkonferenz vor. "Es braucht verpflichtend 3G am Arbeitsplatz in ganz Deutschland", sagte er. Arbeitgeber müssten das Recht haben, zu fragen, ob die Angestellten geimpft oder getestet sind. "Die jetzige Situation des Datenschutzes ist nicht sachgerecht und erschwert die Corona-Bekämpfung."

  • Zum Artikel: Corona-Regeln am Arbeitsplatz - Und was ab Montag gilt

Freitag, 5. November 2021

19.09 Uhr: Corona-Impfung wird in Costa Rica Pflicht für Kinder und Jugendliche

Costa Rica hat eine Impfung gegen das Coronavirus in die Liste der Pflichtimpfungen für alle Minderjährigen aufgenommen. Diese Impfflicht gelte für alle Kinder und Jugendlichen, die jünger als 18 Jahre alt seien, teilte das Gesundheitsministerium des mittelamerikanischen Landes mit.

Auf der Liste standen bereits Impfungen gegen Windpocken und Polio. Zuletzt wurde 2017 die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) aufgenommen. Sowohl Eltern und Erziehungsberechtigte als auch die Behörden seien angehalten, dafür zu sorgen, dass Minderjährige die Pflichtimpfungen in einem angemessenen Zeitraum bekommen, hieß es.

In Costa Rica haben nach Angaben der staatlichen Sozialversicherungskasse vom Dienstag bereits 73 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren mindestens eine Dosis eines der zwei dort zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus erhalten. Insgesamt sind rund 54 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Es werde angestrebt, dass Kinder unter zwölf Jahren im kommenden Jahr gegen das Coronavirus geimpft werden können, teilte das Gesundheitsministerium mit.

18.20 Uhr: Dänische Gesundheitsbehörde warnt vor Überlastung von Krankenhäusern

Die führende Gesundheitsbehörde in Dänemark sorgt sich angesichts stark gestiegener Corona-Zahlen und der kalten Jahreszeit um die Situation in den Krankenhäusern. Es bestehe ein großes Risiko, dass Krankenhäuser im Herbst und Winter überlastet sein werden, teilte die Gesundheitsverwaltung Sundhedsstyrelsen am Freitag mit.

Weil große Teile der Bevölkerung gegen Covid-19 geimpft seien, sei die Situation deutlich anders als im Vorjahr. Gleichzeitig gebe es normale Aktivität in der Gesellschaft, was das Infektionsrisiko erhöhe. Wegen Covid-19, Grippe und anderen Infektionskrankheiten sei man besorgt über die Belastung, die im Laufe des Dezembers und Januars auf das Gesundheitswesen zukommen könnte, erklärte Behördenchef Søren Brostrøm.

17.32 Uhr: Ethikrat-Vize für Impfpflicht bei einigen Gruppen - Nein zu 2G-Regel

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat sich der Vizechef des Deutschen Ethikrats, Julian Nida-Rümelin, für die Einführung einer Impfpflicht für bestimmte Gruppen ausgesprochen. Zum Beispiel für medizinisches Personal und Lehrkräfte oder ab einem bestimmten Alter wären Pflichtimpfungen "angesichts der Zahlen ethisch gesehen gerechtfertigt", sagte Nida-Rümelin in einem Podcast des "Kölner Stadt-Anzeigers" und des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).

Die 2G-Regel, die nur Geimpften oder Genesenen Zugang zu bestimmten Bereichen erlaubt, halte er dagegen für hochproblematisch. Die Politik habe sich in eine Sackgasse manövriert und versuche nun, aus ihr herauszukommen, indem sie den Druck auf die Nicht-Geimpften immer stärker erhöhe. Das führe zu einem "Anti-Impf-Heroismus, bei dem die Menschen stolz darauf sind, dass sie Widerstand leisten", warnte Nida-Rümelin. Das sei "ein unnötiger Stresstest".

Als "Schnapsidee" bezeichnete Nida-Rümelin die Schließung der Impfzentren und die Abschaffung kostenloser Corona-Tests. "Wir brauchen unbedingt eine klare Übersicht über das Infektionsgeschehen", so der frühere Kulturstaatsminister. "Testen ist das entscheidende Instrument." Auf den erneuten Anstieg der Infektionszahlen zeige sich Deutschland erneut nicht ausreichend vorbereitet.

17.30 Uhr: In Sachsen tägliche Testpflicht für Pflegeheim-Mitarbeitende

Sachsen führt wegen rasant steigender Infektionszahlen die tägliche Corona-Testpflicht für alle Mitarbeitenden in Pflegeheimen ein. Die Regelung gelte zudem für das medizinische Personal in den Krankenhäusern, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag in Dresden nach der Kabinettssitzung. Pflegeheime seien mit der neuen Corona-Schutzverordnung von Montag an zudem verpflichtet, Auskunft über den Impfstatus ihres Personals zu geben

16.57 Uhr: Sachsen führt ab Montag flächendeckend 2G-Regel ein

Sachsen setzt ab Montag die 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend um. Das ist der zentrale Punkt der neuen Corona-Schutzverordnung, die das Kabinett am Freitag in Dresden beschloss. Damit haben nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt etwa zur Innengastronomie, Diskotheken oder Freizeit- und Kultureinrichtungen. Ausnahmen gibt es für Kinder, Jugendliche und Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Sie brauchen aber einen Test. Auch Großveranstaltungen wie Fußball im Stadion sind betroffen. Für den Einzelhandel oder Gottesdienste gilt 2G nicht.

Die Lage in Sachsen sei dramatisch, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Die Krankenhausbelegung bereite große Sorgen. Experten hätten der Regierung geraten, jetzt zu handeln. Allerdings sei die neue Schutzverordnung keine Neuerung im eigentlichen Sinne. Man vollziehe nur das, was vorher schon vereinbart war. Bisher war die 2G-Regel für die betroffenen Bereiche erst ab Erreichen der Überlastungsstufe vorgesehen - wenn in Krankenhäusern 1.300 Normalbetten oder 420 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt sind oder ein Hospitalisierungswert von 12,0 erreicht ist.

Auch bei Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern greift die sächsische 2G-Regel - egal ob sie drinnen oder draußen stattfinden. Zugleich ist damit eine Höchstgrenze für Gäste verknüpft. Bei maximal 50-prozentiger Auslastung sind höchstens 25.000 Besucher erlaubt. Ausnahmen für Weihnachtsmärkte bleiben bestehen. Schulen und Kitas bleiben auch bei Erreichen der Überlastungsstufe offen, auf den dann ursprünglich geplanten Wechselunterricht wird verzichtet. Die Maskenpflicht gilt weiter auch im Unterricht.

Die bis einschließlich 25. November geltende Verordnung enthält auch neue Vorgaben für Arbeitgeber. Um Pflegeheime besser zu schützen, soll künftig das gesamte Personal täglich getestet werden. AfD und FDP hatten die Pläne im Vorfeld schon kritisiert. Auch von der kommunalen Ebene sowie aus dem Handwerk und der Tourismusbranche wurden kritische Stimmen laut.

16.53 Uhr: In Niedersachsen sollen mobile Teams Wohnungslose impfen

Mobile Impfteams sollen in Niederachsen gezielt wohnungslose Menschen ansprechen. Gerade Menschen ohne festen Wohnsitz, aber auch Bedürftige, gehörten zu den besonders vulnerablen Gruppen, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Freitag in Hannover dem Evangelischen Pressedienst (epd). Jedoch seien diese Menschen nicht immer einfach zu erreichen. Der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, ergänzte, die Diakonie unterstütze die Impfkampagne des Landes.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben die von den regionalen Gesundheitsämtern organisierten mobilen Impfteams mittlerweile fast 60.000 Impfungen in Niedersachsen vorgenommen. Dies sei überwiegend in Alten- und Pflegeheimen geschehen, aber auch bei Wohnungslosen, die gezielt aufgesucht worden seien.

16.50 Uhr: Sachsen-Anhalt schickt nur noch infizierte Schüler in Quarantäne

In Sachsen-Anhalt sollen künftig in der Regel nur noch positiv auf Corona getestete Schülerinnen und Schüler in Quarantäne geschickt werden und keine Kontaktpersonen mehr. Die Gesundheitsämter und das Gesundheitsministerium hätten sich darauf verständigt, bestätigte eine Ministeriumssprecherin am Freitag. Neben den Infizierten sollten gegebenenfalls die Geschwisterkinder isoliert werden, die die gleichen Einrichtung besuchten. Zugleich sollte die Schule für mehr Tests als die üblichen zwei Tests pro Woche sorgen sowie eine vorübergehende Maskenpflicht auch im Unterricht.

16.49 Uhr: Russland weiter von starker Coronavirus-Welle betroffen

In Russland hält die Welle der Corona-Infektionen an. Die nationale Corona-Taskforce meldete am Freitag, dass es in den vorangegangenen 24 Stunden 1.192 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gegeben habe. Es wurden 40.735 neue Infektionen verzeichnet. Die Behörden machen für die deutliche Zunahme von Fällen seit Mitte September die niedrige Impfrate verantwortlich. Die Taskforce teilte am Freitag mit, dass rund 57 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft seien. Das sind weniger als 40 Prozent der rund 146 Millionen Einwohner.

16.46 Uhr: DGB-Chef gegen Impfauskunftspflicht im Betrieb

Auch angesichts steigender Corona-Zahlen hat sich DGB-Chef Reiner Hoffmann dagegen ausgesprochen, dass Arbeitnehmer im Betrieb Auskunft über ihren Impfstatus geben müssen. "Das ist ein sehr sensibles Thema", sagte Hoffmann dem SWR-Hauptstadtstudio. "Wir sind nach wie vor gegen die Auskunftspflicht."

Allerdings empfehle der DGB allen Beschäftigten, ihren Impfstatus offenzulegen. Das trage auch zur eigenen Sicherheit bei und sei ein solidarischer Beitrag für die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hatte verlangt, dass Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Beschäftigten erfragen dürfen.

16.03 Uhr: Island führt Maskenpflicht wegen steigender Corona-Zahlen wieder ein

Angesichts steigender Corona-Zahlen hebt Island doch nicht wie geplant die auf der Insel verbliebenen Corona-Beschränkungen auf. Stattdessen werden mehrere Maßnahmen verschärft oder wiedereingeführt, darunter bereits ab Samstag die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, wenn kein Mindestabend von einem Meter eingehalten werden kann. Das teilte die isländische Regierung am Freitag mit.

Ab Mittwoch dürfen zudem nur noch 500 statt zuletzt 2.000 Menschen bei Versammlungen und Veranstaltungen zusammenkommen, 1.500 zumindest dann, wenn sie einen negativen Schnelltest machen lassen. Restaurants mit Alkoholausschank müssen zwei Stunden früher als derzeit und damit bereits um 23.00 Uhr schließen. All das soll zunächst für vier Wochen und somit bis zum 8. Dezember gelten.

16.02 Uhr: Bundesweite Hotspots Miesbach und Mühldorf verschärften Corona-Regeln

Angesichts explodierender Corona-Zahlen verschärfen die oberbayerischen Hotspots Mühldorf am Inn und Miesbach die Regeln. Beide Landkreise haben mit Werten um 700 die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen in ganz Deutschland. Für Besucher gelte deshalb schon ab Freitag bei allen öffentlichen und privaten Veranstaltungen in nicht-privaten Räumlichkeiten die 2G-Regel, teilten die Landratsämter mit. Damit solle schon am Wochenende noch vor den erwarteten bayernweiten Verschärfungen die Gefahr weiterer Infektionen dezimiert werden.

Betroffen sind den Angaben zufolge beispielsweise Hallendiscos, an denen nun nur vollständig geimpfte oder genesene Personen teilnehmen dürfen. Veranstaltungen in der Gastronomie wie Hochzeiten seien nicht betroffen, betonten die Landratsämter. In beiden Landkreisen stehe die regionale Krankenhausampel auf Rot.

16.00 Uhr: Sportminister wollen erneuten Corona-Lockdown im Sport verhindern

Angesichts wieder steigender Corona-Fallzahlen haben die Sportministerinnen und Sportminister der Länder ein klares Bekenntnis für eine dauerhafte Öffnung des Freizeit-, Breiten- und Schulsports abgegeben. Man wolle "alles dafür tun, dass es nicht zu einem erneuten Lockdown im Sport kommt", betonte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Freitag zum Abschluss der Sportministerkonferenz in Koblenz. Der in Folge der Corona-Pandemie verstärkte, aber bereits vorher schon zunehmende Mangel an Bewegung in der Bevölkerung müsse durch gezielte Initiativen bekämpft werden.

15.55 Uhr: 12-Jähriger nach Impfung gestorben - Todesursache weiter offen

Die exakte Todesursache des nach einer Corona-Impfung im Kreis Cuxhaven verstorbenen zwölf Jahre alten Jungen steht weiterhin nicht fest. Nach derzeitigem Kenntnisstand würden die abschließenden Ergebnisse der Obduktion frühestens Mitte der kommenden Woche erwartet. "Leider müssen wir diesen unklaren Zustand noch eine Weile aushalten", sagt Landrat Kai-Uwe Bielefeld (parteilos) am Freitag. "In der kommenden Woche wird es hoffentlich weitere Erkenntnisse geben."

Obduktion und Untersuchungen obliegen dem Rechtsmedizinischen Institut des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Das Kind war zwei Tage nach der Zweitimpfung mit dem Impfstoff Biontech gestorben. Nach einer Mitteilung des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) in Langen (Hessen) wies das Kind schwere Vorerkrankungen auf, inklusive einer kardio-vaskulären, also Herz und Gefäße betreffenden Vorerkrankung. Gemeldete Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona- Impfung bei Kindern und Jugendlichen sind extrem selten.

15.50 Uhr: FDP-Chef Lindner für Wiedereinführung kostenloser Tests

FDP-Chef Christian Lindner will angesichts steigender Infektionszahlen kostenlose Corona-Tests wieder einführen. "Angesichts der Entwicklungen war die Entscheidung der CDU-geführten Bundesregierung offenbar verfrüht, die kostenlosen Bürgertests zu beenden", sagt Lindner der "Bild". Die FDP wolle, dass die kostenlosen Tests noch bis ins Frühjahr angeboten würden. Das wäre ein Baustein, um die Kontrolle zu behalten, sagt er.

  • Zum Artikel "Regeln für Corona-Tests: Für wen bleiben sie kostenlos?"

15.35 Uhr: Martinsumzüge in Bayern wieder erlaubt

Nachdem die Sankt-Martins-Umzüge wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr ausfallen mussten, können heuer die Kinder wieder mit ihren Laternen durch die Straßen ziehen. Viele Menschen seien inzwischen vollständig gegen Corona geimpft - von daher könnten Familien und Kitas wieder Laternenumzüge am Martinstag, also am 11. November) veranstalten, teilte Familienministerin Carolina Trautner (CSU) mit.

Für Trautner offenbar ein besonderes Anliegen, denn: "Unsere Kindertageseinrichtungen und Familien waren besonders stark von den erforderlichen Einschränkungen während der Hochphase der Pandemie betroffen." Kitas waren im vergangenen Jahr coronabedingt monatelang geschlossen, außerdem ist das Kita-Leben seit Pandemiebeginn im Frühjahr 2020 von Einschränkungen betroffen.

Da am Sankt-Martins-Tag traditionell die Laternenumzüge im Mittelpunkt stehen und diese im Freien stattfinden, können Martinsfeste auch mit verhältnismäßig wenigen Einschränkungen durchgeführt werden, heißt es aus dem Familienministerium. Auch wegen steigender Coronazahlen wird weiterhin empfohlen, die allgemein gültigen Hygienemaßnahmen einzuhalten.

14.05 Uhr: Gesundheitsminister für verpflichtende Test in Pflegeheimen

In den Pflegeheimen soll es künftig verpflichtende, aber kostenfreie Tests auch für Geimpfte und Genesene geben. Darauf einigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Dies gelte für Besuchende und das Personal. Die Gesundheitsminister votierten bei Ihrer Konferenz in Lindau außerdem für mehr Kontrollen der 3G-Regel für Veranstaltungen in Innenräumen. In Regionen mit hohem Infektionsgeschehen bleibe 2G eine Option.

Der GMK-Vorsitzende, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), kündigte Zulagen und steuerliche Anreize für das derzeit stark belastete Personal im Gesundheitswesen an.

14.02 Uhr: Gesundheitsminister wollen mehr Tempo bei Booster-Impfungen

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen die Auffrischungsimpfungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie beschleunigen. Eine dritte Impfung soll für alle möglich und nach einem halben Jahr "die Regel sein, nicht die Ausnahme", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag nach der 94. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Lindau. Die vierte Welle müsse unbedingt gebrochen werden, um die Intensivstationen zu entlasten.

14.00 Uhr: Bund und Länder für strenge Zugangsregeln für Veranstaltungen drinnen

Strenge 3G-Regeln für Veranstaltungen in Innenräumen sollen nach dem Willen von Bund und Länder zur Eindämmung des Coronavirus in Deutschland beitragen. Die vierte Welle rolle mit voller Wucht durchs Land und 3G sei in Innenräumen daher "noch wichtiger" geworden, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag nach einem Treffen der Gesundheitsminister in Lindau. Mit 3G ist gemeint, dass nur Geimpfte, Genesene oder Getestete Zugang erhalten. Konsens sei, "dass wir mehr Kontrolle brauchen von 3G im Alltag", sagte Spahn. Zudem solle 2G - also Zugang nur für Geimpfte und Genesene - als Option für Regionen mit sehr hohem Infektionsgeschehen bestehen. Es sei zum ersten Mal Konsens zwischen Bund und allen Ländern, dass es solche 2G-Regelungen geben müsse.

13.55 Uhr: Strafbarkeit von Impfpass-Fälschung - Regierung kündigt Änderung an

Die Strafbarkeit bei der Fälschung von Impfpässen soll neu geregelt werden, weil es zur Vorlage gefälschter Corona-Impfnachweise von Richtern und Staatsanwälten zuletzt unterschiedliche Einschätzungen gab. Nach einer umfangreichen Prüfung der Rechtslage, sei man zwar weiterhin der Ansicht, dass keine Strafbarkeitslücke bestehe, sagte eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums am Freitag in Berlin. Um bestehende Rechtsunsicherheiten auszuräumen und den Gerichten eine klare Entscheidungsgrundlage zu geben, werde das Ministerium dennoch "zeitnah einen Vorschlag zur Änderung des Strafgesetzbuches vorlegen, der die Rechtslage klarstellt".

13.30 Uhr: Signal aus Österreich: "Es wird eine Wintersaison geben"

Trotz der rasant steigenden Corona-Zahlen gehen Österreichs Spitzenpolitiker davon aus, dass die bevorstehende Wintersaison gelingen wird. "Das oberste Ziel muss es sein, dass die heurige Wintersaison stattfindet", sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Freitag nach einem Treffen mit Vertretern aus allen neun Bundesländern in Leogang. Die Branche sei sehr gut vorbereitet und habe zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. So gelte in Seilbahnen und ähnlichen Transportmitteln eine 3G-Pflicht. Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) erinnerte an den coronabedingten weitgehenden Ausfall der Wintersaison 2020/2021, die in Tirol zu hoher Arbeitslosigkeit geführt habe. Durch die Impfung sei die Ausgangslage jetzt völlig anders als vor einem Jahr, meinte Köstinger mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen, das dem im November 2020 sehr ähnelt. Damals kam es zu einem landesweiten Lockdown, den Österreichs Regierung zumindest für Geimpfte diesmal ausgeschlossen hat. Die meisten Touristen seien geimpft, meinte Salzburgs Landeschef Wilfried Haslauer (ÖVP). "Unsere Gäste haben mit der Pandemie zu leben gelernt."

13.19 Uhr: Brinkhaus fordert wegen Corona-Lage "Pakt für ältere Menschen"

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat die Gesundheitsminister von Bund und Ländern aufgefordert, einen klaren Fahrplan zum Schutz älterer Menschen in Alten- und Pflegeheimen vorzulegen. "Der Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Brandenburg hat uns gezeigt, dass die Schutzmaßnahmen für Seniorinnen und Senioren dringend und schnellstmöglich hochgefahren werden müssen", sagte Brinkhaus der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Berlin. "Es liegt in unserer Verantwortung, Hochbetagte vor der Pandemie bestmöglich abzuschirmen. Daher brauchen wir einen Pakt für den Schutz älterer Menschen." Nach einem Corona-Ausbruch in Schorfheide im brandenburgischen Landkreis Barnim hatte es kürzlich elf Tote gegeben.

13.06 Uhr: Bund und Länder empfehlen Booster-Impfung für alle

Bund und Länder empfehlen generell eine Auffrischungsimpfung nach sechs Monaten. Dies gelte vor allem für ältere Menschen und medizinisches Personal, aber letztlich auch für alle, sagt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek nach den Beratungen der Ressortchefs von Bund und Ländern. "Die Lage ist teilweise dramatisch, besorgniserregend und alles andere als entwarnend", betont er. Es sei jetzt wichtig, die vierte Welle entschlossen und geschlossen zu brechen.

12.21 Uhr: Pfizer meldet hohe Wirksamkeit neuer Corona-Pille

Das US-Unternehmen Pfizer will die Zulassung für eine Pille gegen das Coronavirus beantragen. Mit seiner experimentellen Tablette seien Krankenhauseinweisungen und Todesfälle mit dem Coronavirus um knapp 90 Prozent reduziert worden, teilte Pfizer am Freitag mit. Damit steigt das Unternehmen ins Rennen um die ersten Medikamente mit einfacher Anwendung gegen das Virus auf dem US-Markt ein.

Eine Pille gegen das Coronavirus des Konkurrenten Merck wird bereits von der US-Behörde FDA geprüft. Großbritannien genehmigte die Tablette am Donnerstag als erstes Land.

12.11 Uhr: Frankreichs Parlament stimmt Verlängerung des Gesundheitspasses zu

Frankreichs Regierung kann in der Pandemiebekämpfung voraussichtlich noch bis Ende Juli 2022 auf den sogenannten Gesundheitspass setzen. Nach heftiger Opposition aus dem Senat verabschiedete das französische Parlament mit einer Abstimmung in der Nationalversammlung ein entsprechendes Gesetz am Freitag endgültig. Bisher galt die Rechtsgrundlage für die Nutzung des Test-, Impf- oder Genesungsnachweises nur bis Mitte November. Mit dem Gesetz wird allgemein der Ausstieg aus dem Gesundheitsnotstand bis Ende Juli verlängert. Dies erlaubt der Regierung, weiterhin Freiheiten im Zuge der Pandemiebekämpfung einzuschränken.

  • Zum Artikel "Impfzertifikate - Nachweise mit begrenzter Gültigkeit"

Die zeitliche Ausweitung der Maßnahmen hatte zum Streit zwischen und innerhalb der Parlamentskammern geführt. Der Senat als Oberhaus des Parlaments hatte eine Verlängerung nur bis Ende Februar genehmigen wollen. In zweiter Lesung ließ die konservativ geprägte Kammer das nun verabschiedete Gesetz durchfallen. Das letzte Wort hatte jedoch die stärker liberal besetzte Nationalversammlung. Der Gesundheitspass ist in Frankreich seit Anfang Juni im Einsatz. Angesichts stark steigender Infektionszahlen weitete Frankreich seine Anwendung im Sommer auf zahlreiche Orte wie Restaurants, Fernzüge, Kultur- und Sportstätten aus.

12.02 Uhr: "Schönes" Coronavirus wird laut Studie als weniger ansteckend empfunden

Je ansprechender eine bildliche Darstellung des Coronavirus ausfällt, desto weniger furchteinflößend und ansteckend wird der Erreger empfunden. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Autonomen Universität von Barcelona. Hingegen wird das Virus als ansteckender empfunden, wenn es als Schwarz-Weiß-Foto abgebildet wird, schreiben die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Plos One".

Der Studie zufolge wurden seit Beginn der Pandemie vor allem stark bearbeitete und kolorierte Fotos sowie dreidimensionale Illustrationen des Coronavirus in den Medien wahrgenommen, die die Teilnehmer als "schön" empfunden hätten. Zugleich sei solchen Darstellungen jedoch kaum ein wissenschaftlicher Wert beigemessen worden und das Virus sei als weniger ansteckend und gefährlich eingeschätzt worden. Echte Fotos des Virus, die nur mit einem Elektronenmikroskop möglich sind, seien anders als die "schönen" Abbildungen schwarz-weiß und zweidimensional. Diese seien von den Befragten aber als wissenschaftlicher eingeschätzt worden. Dem Coronavirus sei auch eine höhere Ansteckungsgefahr beigemessen worden. Die Autoren plädieren wegen dieser Ergebnisse dafür, angesichts der negativen Korrelation zwischen Schönheit und Wissenschaft die Art der Darstellung gefährlicher Viren durch die Wissenschaft und die Medien zu überdenken. Dies scheine aufgrund der Bedeutung der Bürger und ihrer Reaktion für die Bekämpfung einer Pandemie von hoher Wichtigkeit zu sein.

11.50 Uhr: Regierungssprecher: Lage "sehr besorgniserregend"

Regierungssprecher Steffen Seibert nennt die neuen Corona-Zahlen des Robert-Koch-Instituts zu den Neuansteckungen "sehr besorgniserregend". Die Gefahr für nicht vollständig Geimpfte sei "sehr hoch", sagt Seibert in Berlin. Täglich kämen mehr Menschen ins Krankenhaus, und die Lage auf Intensivstationen spitze sich zu. Die Warnungen, die aus den Kliniken kämen, sollten "sehr, sehr ernst" genommen werden. Daher äußere er noch einmal den sehr eindringlichen Appell, das Impfangebot wahrzunehmen und auch eine Auffrischungsimpfung vorzunehmen. Dies gelte besonders für die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen.

11.37 Uhr: Trautner: Geimpfte machen Martins-Umzüge wieder möglich

Die 2020 vielfach ausgefallenen Martins-Umzüge können dieses Jahr wieder stattfinden. Dies sei möglich "dank der vielen Menschen, die sich inzwischen vollständig gegen das Coronavirus haben impfen lassen", erklärte Bayerns Familienministerin Carolina Trautner (CSU) am Freitag in München. Weil die Laternenumzüge am 11. November traditionell im Freien stattfänden, könnten sie mit verhältnismäßig wenigen Einschränkungen durchgeführt werden. Die legendäre Mantelteilung des heiligen Martin mit einem Bettler vor mehr als 1.600 Jahren stelle den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Fokus, erinnerte die Ministerin. Dieser sei in der Pandemie auf eine harte Probe gestellt worden. Trautner zollte den Kindern, Eltern und Beschäftigten in der Kindertagesbetreuung "Respekt für den Umgang mit dieser schwierigen Zeit". Diese hätten sich von heute auf morgen neu organisieren und viel Flexibilität an den Tag legen müssen.

11.26 Uhr: Gefälschte Impfnachweise - Union schlägt Gesetzesänderung vor

Die Unionsfraktion will empfindliche Strafen für Menschen, die gefälschte Impfnachweise herstellen, verkaufen oder zur Umgehung von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie benutzen. Da die bisherige Rechtslage das nicht hergibt, bringen CDU und CSU voraussichtlich in der kommenden Woche einen Entwurf für ein "Gesetz zur Verbesserung des Schutzes vor Impfpassfälschungen" im Bundestag ein. Damit würde eine Lücke im Gesetz geschlossen, um die sich Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) bisher zu wenig gekümmert habe, sagte der rechtspolitische Sprecher der Fraktion, Jan-Marco Luczak (CDU), der Deutschen Presse-Agentur.

Der Entwurf sieht vor, dass künftig nicht nur die Täuschung von Behörden und Versicherungen strafbar sein soll, sondern auch das Vorlegen einer Fälschung in der Apotheke oder beim Arbeitgeber. Außerdem sollen falsche Impfnachweise, die "bedrohliche übertragbare Krankheiten betreffen", in den Kreis der Fälle aufgenommen werden, die als "besonders schwere Urkundenfälschung" klassifiziert werden. Wer sich als Mediziner ausgibt und ein Zeugnis über seinen eigenen Gesundheitszustand oder den eines anderen ausstellt, soll nach dem Vorschlag der Union mit Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe rechnen müssen. In besonders schweren Fällen - etwa bei gewerbsmäßiger Fälschung - sieht der Entwurf eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu zehn Jahren vor

10.50 Uhr: Corona-Zahlen in Österreich fast so hoch wie vor einem Jahr

In Österreich hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen fast den bisherigen Höchstwert erreicht. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben von Gesundheits- und Innenministerium 9388 neue Infektionen gemeldet. Der Höchstwert seit Beginn der Pandemie wurde vor etwa einem Jahr mit 9.586 Fällen erreicht. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl entspräche dieses Niveau etwa 90 000 Infektionen in Deutschland. Die Lage in den Kliniken Österreichs hat sich binnen Tagesfrist allerdings nicht deutlich verändert. Die meisten Neuinfektion wurden im Bundesland Oberösterreich festgestellt, gefolgt von Niederösterreich und Wien. Bund und Länder wollen am Freitagabend über etwaige neue Maßnahmen beraten. Die Stadt Wien hat bereits beschlossen, dass ab Ende nächster Woche nur noch Geimpfte und Genese Lokale und Friseure sowie Veranstaltungen ab 25 Personen besuchen dürfen.

10.31 Uhr: Höchstwert: 6.805 Corona-Neuinfektionen in der Slowakei

Die Slowakei meldet mit 6.805 Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchstwert. Von diesen Infizierten seien 69 Prozent ungeimpft, teilt das Gesundheitsministerium mit. Das Land mit seinen rund 5,5 Millionen Einwohnern weist eine der niedrigsten Impfraten in der Europäischen Union auf.

10.30 Uhr: Westaustralien will Restriktionen erst bei hoher Impfquote lockern

Westaustralien will bei der Aufhebung von Reisebeschränkungen im Rest des Landes vorerst nicht mitmachen. Die Restriktionen in seinem Staat sollten erst aufgehoben werden, wenn 90 Prozent der Bevölkerung ab zwölf Jahren gegen Corona geimpft seien, sagte Ministerpräsident Mark McGowan am Freitag. Voraussichtlich Ende Januar oder Anfang Februar werde es soweit sein.

Westaustralien ist von der Fläche her der größte Staat Australiens, ist aber am dünnsten besiedelt und hat mit 63,7 Prozent die niedrigste Impfquote des Landes. Australienweit liegt sie nach Angaben der Bundesregierung in Canberra bei durchschnittlich 79,6 Prozent. Im dichter bewohnten Osten Australiens sind Reisebeschränkungen aufgehoben worden. Weitere Restriktionen sollen dort fallen, wenn 80 Prozent der Menschen ab 16 Jahren geimpft sind. McGowan rechnete dagegen vor, eine Öffnung bei 90 Prozent Impfquote bedeute, dass dann 70 Prozent weniger Krankenhausbetten für Corona-Infizierte gebraucht würden. Auf den Intensivstationen wären es 75 Prozent weniger. Außerdem sei dann mit 63 Prozent weniger Todesfällen zu rechnen. "Der Unterschied, die Grenzkontrollen bei 90 statt bei 80 Prozent Impfquote aufzuheben, bedeutet, das Leben von 200 Westaustraliern zu retten", sagte er. Nur neun der 1781 in Australien registrierten Todesfälle mit dem Coronavirus sind in Westaustralien gemeldet worden.

10.10 Uhr: Russland meldet über 40.000 Neuinfektionen und fast 1.200 Tote

In Russland steigen die Corona-Zahlen weiter kräftig an. Die Behörden melden binnen 24 Stunden 40.735 Neuinfektionen und 1192 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus. Die Regierung macht eine mangelnde Impfbereitschaft für die steigenden Zahlen verantwortlich und hat zur Virus-Eindämmung einen neuen Teil-Lockdown verhängt.

09.58 Uhr: Sterbefallzahlen in Bayern im September erhöht

Die Sterbefallzahl bewegt sich im September 2021 insgesamt auf einem erhöhten Niveau. Das teilt das Landesamt für Statistik mit Sitz in Fürth auf Grundlage der Auswertung vorläufiger Daten im Vergleich zu den Jahren 2016 bis 2019 mit. Das ist demnach besonders bei der Gruppe der 80 Jahre und älteren Personen der Fall. Bei ihnen stieg die Anzahl der Sterbefälle im Vergleich zu den Vorjahren um 20,3 Prozent an. Insgesamt starben im September dieses Jahres 10.997 Personen im Freistaat. Das entspricht elf Prozent mehr als der durchschnittlichen Anzahl in den Jahren 2016 bis 2019.

09.44 Uhr: Bundestag entscheidet am 18. November über Infektionsschutzgesetz

Der Bundestag wird in einer Sondersitzung am 18. November über Änderungen des Infektionsschutzgesetzes abschließend entscheiden. Dies verlautete am Freitag in Berlin aus Fraktionskreisen von SPD, Grünen und FDP. Der Beschluss des Bundesrats soll dann am 19. November ebenfalls in einer Sondersitzung folgen. Kommende Woche wollen die drei Fraktionen demnach den Gesetzentwurf ins Parlament einbringen und einen Ausschuss einsetzen zur Anhörung von Experten, wie es weiter hieß. Die epidemische Lage von nationaler Tragweite soll nicht über den 25. November hinaus verlängert werden.

Die Fraktionen der möglichen Ampel-Koalition wollen damit die Befugnisse für den Umgang mit der Coronavirus-Pandemie wieder ins Parlament holen. Mit der Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite konnte die Bundesregierung über Verordnungen vielfach alleine entscheiden. Vertreter von SPD, Grünen und FDP haben mehrfach betont, damit solle nicht der Eindruck erweckt werden, dass die Pandemie vorbei sei. Es gehe lediglich um juristische Fragen. Den Plänen zufolge soll das Infektionsschutzgesetz unter anderem derart angepasst werden, dass ein genereller Lockdown nicht mehr möglich ist. Die genaue Ausgestaltung steht aber noch aus.

09.15 Uhr: Berlins Gesundheitssenatorin: Booster-Impfung für Alle

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hat die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, die Corona-Impfung aufzufrischen. Das sei ein Ergebnis der Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern. Jeder, bei dem die zweite Impfung länger als sechs Monate zurückliege, sollte sich einen Termin in einem Impfzentrum oder bei seinem Hausarzt geben lassen, sagte Kalayci am Freitag im Inforadio vom rbb. "Meine große Bitte ist: Nutzen Sie die Gelegenheit und gehen Sie in die Impfzentren. (...) Ein Erfolg dieser Konferenz ist, dass Herr Spahn sich endlich mit Herrn Gassen (Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, d.Red) und anderen Ärzte-Vertretern zusammengesetzt hat. Dieses HickHack rund um Auffrischungsimpfungen ist wohl jetzt beendet."

09.03 Uhr: Pflege-Berufsverband lehnt Impfpflicht für Pflegekräfte ab

In der Debatte über eine Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte spricht sich der Berufsverband für Pflegeberufe gegen eine solche Maßnahme aus. "Der Diskussion über eine Impfpflicht der beruflich Pflegenden fehlt aus unserer Sicht noch immer eine gute Datenlage", sagte Verbandspräsidentin Christel Bienstein den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bislang sei unbekannt, wie viele Beschäftigte sich aus welchen Gründen nicht oder noch nicht hätten impfen lassen. Unklar sei auch, welchen Einfluss die unterschiedlichen Berufsgruppen im Gesundheitssystem auf das Infektionsgeschehen haben und wie die Impfquoten mit der Qualifikation der Beschäftigten zusammenhängen.

08.20 Uhr: Ramelow: bald nicht mehr genug Intensivbetten in Thüringen

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow warnt eindringlich vor einer Verschärfung der Corona-Lage und einer Überlastung der Krankenhäuser in seinem Bundesland. "Wir werden in den nächsten Tagen an die Situation kommen, dass wir nicht mehr genügend Intensivbetten haben", sagt der Linken-Politiker im Morgenmagazin von ARD und ZDF. "Wir haben eine Pandemie der Ungeimpften. Und wir werden niemandem mehr garantieren können, der ungeimpft ins Krankenhaus kommt, dass er überhaupt noch in Thüringen behandelt wird." Man könne zwar garantieren, dass man behandelt werde und jeder Mensch, der Hilfe brauche, werde Hilfe bekommen. "Aber er wird sie nicht mehr dann in Thüringer Krankenhäusern bekommen können."

07.56 Uhr: Kretschmer: Ohne schnelles Handeln droht neuer Lockdown

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer warnt davor, dass es ohne schnelles Handeln in der Pandemie eine neue Lockdown-Debatte geben wird. "Wir wissen doch, dass wir in zehn Tagen in manchen Krankenhäusern ein absolutes 'Land unter' haben", sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. "Wir haben keine Zeit. Wenn wir uns jetzt zu viel Zeit lassen, endet das wie im vergangenen Jahr mit einem Lockdown." Kretschmer fordert als Bund-Länder-Beschluss, wieder kostenlose Tests einzuführen, Wirtschaftshilfen bis 2022 zu verlängern und Krankenhäusern zu helfen, damit sie mehr Patienten aufnehmen können. Ansonsten "kommen wir genau zu diesen Einschränkungen, die wir jetzt noch verhindern können".

  • Zum Artikel "Ampelwarnstufen Gelb und Rot: Die neuen Corona-Regeln in Bayern"

07.38 Uhr: Dreyer: Klarheit über Booster-Impfungen nötig

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer fordert angesichts der massiv steigenden Corona-Zahlen von der Gesundheitsminister-Konferenz eine Weichenstellung für Auffrischimpfungen und für eine Testpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Es sei Klarheit über Booster-Impfungen nötig, sagt die SPD-Politikerin im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Zudem sei eine bundesweite Testpflicht für Beschäftigte in Altenheimen und Krankenhäusern für Ungeimpfte zum Schutz der vulnerablen Gruppen ein sehr wichtiger Schritt. "Wir müssen weiter intensiv impfen können, wir müssen boostern können mit absolutem Hochdruck, und wir müssen die vulnerablen Gruppen stärker schützen können", sagt Dreyer. "Wenn wir diesen Dreiklang miteinander gehen, dann bin ich auch zuversichtlich, dass wir den Herbst und Winter schaffen können miteinander."

07.16 Uhr: Seit Pandemie-Beginn rund 248,6 Millionen Corona-Infektionen weltweit

Weltweit haben sich bislang rund 248,6 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 5,26 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, seit dieses im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die höchsten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Infektionszahlen folgen Indien und Brasilien auf den Plätzen zwei und drei, bei den Totenzahlen sind es Brasilien und Russland.

07.05 Uhr: Patientenschützer: Immun-Tests könnten Impfskeptiker überzeugen

Patientenschützer fordern angesichts rasant steigender Corona-Inzidenzen ein Anrecht der Bürger auf kostenlose medizinische Kontrolle ihrer Immunität gegen das Virus. "Ein gesetzlicher Anspruch für alle Versicherten zur Überprüfung des Immunstatus ist überfällig. Das kann auch viele Impfskeptiker überzeugen", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Doch werde derzeit die dafür notwendige Blutuntersuchung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Darüber hinaus bemängelte Brysch das Fehlen medizinischer Grenzwerte, "ab wann eine dritte Impfung notwendig ist".

06.43 Uhr: Forscher arbeiten an Impfung per Pflaster

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben Forscher die Entwicklung von Impfpflastern intensiviert. Ein Team aus Australien und den USA hat vergangene Woche in der Fachzeitschrift "Science Advances" vielversprechende Ergebnisse von neuen Versuchen mit Mäusen publiziert. Die Forscher bestückten einen Quadratzentimeter große Plastikpflaster mit mehr als 5000 mikroskopisch kleinen Stacheln, "so winzig, dass man sie gar nicht sehen kann", erklärt der Virologe David Muller von der australischen University of Queensland. Die Spitzen wurden mit einem experimentellen Impfstoff beschichtet, das Pflaster mit einem Applikator aufgeklebt. "Das fühlt sich an, als würde man einen Schnipser auf die Haut bekommen", sagt Muller. Dabei verwendeten die Forscher einen sogenannten Subunit-Impfstoff, der das für das SARS-Cov-2-Virus spezifische Spike-Protein reproduziert. Die Mäuse wurden zwei Minuten über das Pflaster oder mit einer Spritze geimpft. Das Immunsystem der Mäuse, die den Impfstoff über das Pflaster injiziert bekamen, produzierte nach zwei Dosen hohe Mengen an neutralisierenden Antikörpern - "auch in der Lunge, was für Covid-19 wichtig ist", schildert der Forscher. Dabei übertrafen die Ergebnisse laut Muller die der Impfung per Nadel bei Weitem. Erste Versuche am Menschen sind ab April geplant.

06.10 Uhr: Karnevalspräsident rechnet mit normaler Saison für Geimpfte

Trotz schnell steigender Corona-Inzidenzen erwartet der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn eine in weiten Teilen vollwertige Karnevalssaison. "Selbst wenn die Inzidenzen in die Hunderte gehen sollten, heißt das nicht unbedingt, dass die Krankheitsverläufe weitreichende Einschränkungen für Geimpfte und Genesene rechtfertigen", sagte Kuckelkorn der Deutschen Presse-Agentur. Die nordrhein-westfälische Landesregierung verfolge ganz klar die Linie, dass geimpfte Menschen keine Einschränkungen mehr erdulden sollten. Natürlich müsse die Einhaltung der Coronaregeln sichergestellt sein. Die Impfausweise müssten bei allen Veranstaltungen genau kontrolliert werden.

05.25 Uhr: RKI registriert 37.120 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 169,9

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der aktuellen Infektionswelle hat den Höchststand der dritten Corona-Welle im Frühjahr übertroffen. Am 26. April hatte sie bei 169,3 gelegen, für Donnerstag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) eine Inzidenz von 169,9. Den Höchstwert der Inzidenz in der gesamten Pandemie gab es in der zweiten Welle am 22.12.2020 mit 197,6.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 154,5 gelegen, vor einer Woche bei 139,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages den neuen Höchststand von 37.120 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.50 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen bereits den Rekordwert von 33 949 erreicht – so viele wie nie zuvor in der Pandemie. Es war zunächst jedoch nicht klar, inwiefern Nachmeldungen wegen des Feiertags Allerheiligen bei der Entwicklung eine Rolle gespielt hatten. Vor einer Woche hatte der Wert bei 24.668 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 154 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 121 Todesfälle.

04.30 Uhr: Gaststättenverband ruft zu Einhaltung von Corona-Regeln auf

Nach Kritik aus der Bundesregierung an zu laschen Corona-Kontrollen in einigen Restaurants hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband zur Einhaltung der Regeln aufgerufen. "Ohne Wenn und Aber: Die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen sind von allen Betrieben einzuhalten. Dazu gehört insbesondere die konsequente Zugangskontrolle", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands, Ingrid Hartges, der Deutschen Presse-Agentur.

02.30 Uhr: Ein Drittel aller Covid-Fälle laut RKI "Impfdurchbrüche"

Angesichts kontinuierlich steigender Zahlen sogenannter Impfdurchbrüche warnt die Linksfraktion im Bundestag, Bund und Länder dürften im kommenden Winter "nicht wieder die Kontrolle über die Pandemie verlieren". Laut Robert-Koch-Institut (RKI) liege inzwischen bei fast jedem dritten Corona-Patienten im Krankenhaus ein Impfdurchbruch vor, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Ein Impfdurchbruch liegt nach Definition des RKI vor, wenn bei einer vollständig geimpften Person mittels PCR-Test "eine SARS-CoV-2-Infektion mit Symptomatik festgestellt" wird. Der Anteil solcher Impfdurchbrüche an der Gesamtzahl der Covid-19-Fälle steigt seit Monaten. Zuletzt gab es fünfmal hintereinander einen Anstieg um jeweils etwa drei Prozentpunkte pro Woche, wie die Linksfraktion nach Auswertung der aktuellen RKI-Statistiken betont, in denen jeweils Vier-Wochen-Zeiträume betrachtet werden.

Der Anteil der Impfdurchbrüche an allen Covid-Fällen lag demnach in der Zeit von 27. September bis 24. Oktober bei 36,66 Prozent.

Donnerstag, 4. November 2021

22.25 Uhr: Landshuter FW-Landrat fordert Aiwanger zur Impfung auf

Der Landshuter Landrat, Peter Dreier (Freie Wähler), hat an die Bevölkerung und seinen Parteichef Hubert Aiwanger appelliert, sich gegen Corona impfen zu lassen. Dreier sagte in der BR24 Rundschau im BR Fernsehen, er hielte es für angebracht, wenn Aiwanger mit gutem Beispiel voranginge. Am Wochenende wolle er mit Aiwanger die Lage in den Krankenhäusern noch einmal besprechen, kündigte Dreier an. Bereits in dieser Woche habe er sich mit ihm ausgetauscht.

Angesichts der prekären Lage forderte Dreier alle, die sich bislang noch nicht für eine Impfung entscheiden konnten und noch Bedenken haben, auf, das Impfangebot anzunehmen und sich von Ärzten beraten zu lassen. Geimpfte könnten sich zwar auch infizieren, aber sie hätten einen bis zu 90-prozentigen Schutz vor einer schweren Covid-Erkrankung. Sie schützten dadurch also auch das Gesundheitssystem.

Man müsse sich überlegen, ob es für bestimmte Personengruppen eine Impfpflicht in Deutschland geben solle, sagte der Freie-Wähler-Politiker, "weil sonst das System wirklich sehr gefährdet ist. Und wir müssen ja eines beachten: Wir stehen erst am Anfang von diesem Winter."

  • Zum Artikel: Situation kritisch: Keine Intensivbetten mehr in Landshut

21.30 Uhr: Spahn zu zweitem Corona-Weihnachten: Nächsten Wochen entscheiden

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich vorsichtig mit Blick auf die Entwicklung der vierten Pandemie-Welle. Ob es auch 2021 wieder ein Weihnachten in kleinem Kreis geben könnte, entscheide sich in den nächsten Wochen, sagte er im Interview der ARD-Tagesthemen. Für Geimpfte und Genesene werde es jedoch keine Einschränkungen geben. Es sei durch die Impfungen "jetzt viel mehr Alltag möglich als sonst bei diesen Inzidenzen", so der Minister. "Ich kann ihnen noch nicht sagen, wie das wird an Weihnachten."

In der Debatte um neue Corona-Regeln, Impfungen in Alten- und Pflegeheimen sowie Auffrischungsimpfungen dringt Spahn auf eine Testpflicht. Es sei ihm unverständlich, dass Menschen, die mit Kranken und Pflegebedürftigen arbeiten, wenn sie sich selbst nicht impfen lassen, "diese ja auch unnötig ein Stück ins Risiko bringen". Er wolle dafür werben, dass eine Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen per Bundesgesetz eingeführt werde.

20.20 Uhr: Drosten: Medien müssen Corona-Berichterstattung aufarbeiten

Der Virologe Christian Drosten hat die deutschen Medien zu einer kritischen Reflexion ihrer Arbeit in der Corona-Pandemie aufgerufen. "Wir werden noch lange zu knabbern haben an der Aufarbeitung der Pandemie. Eine Nachbesinnung ist nicht nur in der Politik und der Wissenschaft, sondern unbedingt auch im Journalismus nötig", sagte der bekannte Experte am Donnerstagabend bei der Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus in Köln. "Unsere Realität ist das, was die Medien uns spiegeln." Hierin liege eine immense Verantwortung.

Die Journalisten sollten sich zum Beispiel fragen, wieviel Zuspitzung und Personalisierung möglich sei. "Darf es in den Unterhaltungsformen des Journalismus ein "Teile und Herrsche" geben, also das Teilen von Meinungen zur Beherrschung eines Marktanteils?", fragte Drosten. "In einer Pandemie kostet unverantwortliches Handeln Menschenleben", mahnte er.

19.42 Uhr: RKI sieht gestiegenes Corona-Risiko - "sehr besorgniserregend"

Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft das Risiko für die Gesundheit von unvollständig oder nicht geimpften Menschen in der Corona-Pandemie als "sehr hoch" ein. Die Bewertung wurde verschärft, wie aus dem Wochenbericht des Instituts von Donnerstagabend hervorgeht. "Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat, aber aufgrund der steigenden Infektionszahlen ansteigend eingeschätzt", hieß es weiter. Noch vor einer Woche war das Risiko im Bericht für Ungeimpfte als "hoch" und das Risiko für Geimpfte als "moderat" beschrieben worden. Die aktuelle Entwicklung der Lage sei "sehr besorgniserregend", hieß es nun.

19.33 Uhr: Kroatien meldet neuen Höchststand bei Corona-Infektionen

Kroatien hat einen neuen Höchststand bei den Corona-Infektionen verzeichnet. Binnen 24 Stunden wurden 6.310 Menschen positiv auf das Virus getestet, wie aus offiziellen Zahlen vom Donnerstag hervorging. Regierungschef Andrej Plenkovic machte die Ungeimpften für den sprunghaften Anstieg der Fälle verantwortlich und rief die Bevölkerung zur Impfung auf. "Die Ungeimpften bestimmen die Dynamik der epidemiologischen Lage."

Nur etwa 44 Prozent der 4,2 Millionen Einwohner Kroatiens sind laut Daten der Nachrichtenagentur AFP vollständig geimpft. Innerhalb der EU haben nur Bulgarien und Rumänien niedrigere Impfraten. Seit Pandemie-Beginn starben in Kroatien mehr als 9.300 Menschen infolge einer Corona-Infektion. Die Bundesregierung hatte Kroatien Ende Oktober als Corona-Hochrisikogebiet eingestuft.

  • Zum Artikel: Risikogebiete und Fallzahlen: Corona-Daten für Europa

19.20 Uhr: Steigende Corona-Zahlen: WHO mahnt Europäer zur Kurskorrektur

Angesichts der alarmierend steigenden Corona-Infektionszahlen in vielen europäischen Ländern hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Kurskorrekturen angemahnt. "Um den Kurs zu halten, muss man auch manchmal den Kurs ändern," warnte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan am Donnerstag in Genf. Dazu gehöre, sämtliche Schutzmaßnahmen wie Maske tragen und Abstand halten rigoros umzusetzen, aber womöglich auch das Testen auszuweiten. Ryan nannte kein Land beim Namen.

"Dies ist ein Warnschuss für die ganze Welt, was in Europa trotz der Verfügbarkeit von Impfungen geschieht", sagte Ryan. Er verstehe, dass Regierungen die Bevölkerung nicht enttäuschen wollten, und dass jeder Schritt zurück zu schärferen Maßnahmen wie ein Rückschritt wirke. Aber jedes Land müsse seine Corona-Pläne nun genau überprüfen, um sicherzustellen, dass die Gesundheitssysteme in den nächsten Monaten nicht an die Belastbarkeitsgrenze kommen.

18.30 Uhr: WHO-Chef Tedros kritisiert Corona-Impfstoffhersteller scharf

Wegen des anhaltenden Impfstoffmangels in ärmeren Ländern hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Corona-Impfstoffhersteller scharf kritisiert. Die Produzenten sollten bei den Bestellungen dem solidarischen UN-Impfstoff-Programm Covax den Vorzug geben, "nicht dem Gewinn für Aktionäre", sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf.

Man höre Ausreden, warum die ärmeren Länder bislang nur 0,4 Prozent des Impfstoffs erhalten hätten, sagte Tedros. Sie machen neun Prozent der Weltbevölkerung aus. Eine Ausrede sei, sie seien noch nicht bereit, um Impfprogramme aufzulegen. Das treffe nur auf wenige Länder zu, sagte Tedros. Eine andere Ausrede der Hersteller sei, die ärmeren Länder hätten nichts bestellt. Aber Tedros verwies darauf, dass sie sich auf das Covax-Programm verlassen hätten. Covax habe Geld und Verträge, aber die Hersteller lieferten nicht.

18.27 Uhr: Spahn: Einigkeit über Auffrischungsimpfungen

In der Debatte um Corona-Auffrischungsimpfungen ist eine einheitliche Vorgehensweise in Sicht. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Donnerstag am Rande einer Konferenz mit seinen Länderkollegen in Lindau, man sei sich mit Ärztevertretern und unter den Ministern einig. Es mache viel Sinn, dass es sechs Monate nach der Zweitimpfung eine Auffrischung geben solle. Es seien zuerst Ältere, Vorerkrankte und medizinisches Personal geimpft worden, bei diesen sei es jetzt auch mehr als sechs Monate her. Gerade dort seien Impfverstärkungen ("Booster") daher sinnvoll. "Boostern sollte die Regel werden, nicht die Ausnahme," so der Bundesgesundheitsminister.

  • Booster-Impfung: Wie ist Bayern vorbereitet?

18.25 Uhr: Steigende Infektionszahlen in Nürnberg: Großteil ist ungeimpft

Ein Großteil der Corona-Neuinfizierten in Nürnberg ist nicht geimpft. Das teilt die Stadt nun mit. Die Infektionskurve steigt in diesem Herbst in der Stadt ungewöhnlich früh nach oben, heißt es. 75 Prozent der neuen Fälle betreffen dabei Ungeimpfte oder Menschen, die keine Angaben zum Impfstatus machen. 25 Prozent der Neuinfektionen betreffen vollständig Geimpfte und sind somit sogenannte Impfdurchbrüche. Diese Infizierten berichten zumeist von einem milden Verlauf, so die medizinische Leiterin des Nürnberger Gesundheitsamts.

16.40 Uhr: Holetschek fordert Verlängerung epidemischer Notlage

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat zum Auftakt der Gesundheitsministerkonferenz in Lindau erneut eine Verlängerung der epidemischen Notlage von nationaler Tragweite über den 25. November hinaus gefordert. "Ich glaube schon, dass wir jetzt - angesichts dieser Zahlen - mehr denn je tatsächlich in dieser Lage sind", sagte Holetschek vor Beginn der zweitägigen Konferenz am Bodensee, deren Vorsitzender er ist. Die Gesundheitsminister der Länder würden sich dort mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) "sicherlich noch mal darüber austauschen".

  • Zum Artikel: Wie die Gesundheitsminister die vierte Welle brechen wollen

16.32 Uhr: Schweriner Minister kündigt Reaktivierung der Impfzentren an

Mecklenburg-Vorpommern Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) will als Reaktion auf die rapide steigenden Corona-Zahlen und die ausstehenden Auffrischungsimpfungen stillgelegte Impfzentren reaktivieren. "Die Impfzentren müssen wohl wieder ans Netz. Und das muss zügig passieren", sagte Glawe bei NDR MV Live.

16.24 Uhr: Minister Holetschek vorerst gegen Impfpflicht in Pflegeheimen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat sich vorerst gegen eine Impfpflicht für Mitarbeiter in Pflegeheimen ausgesprochen. "Wir haben uns im Moment noch darauf verständigt, gerade in Bayern, dass es keine Impfpflicht gibt - und dabei bleibt es jetzt auch", sagte Holetschek zum Auftakt der zweitägigen Gesundheitsministerkonferenz in Lindau am Bodensee. Man werde die Lage aber "weiter genau beobachten".

Statt einer Impfpflicht solle nun die Testpflicht in den Einrichtungen für Besucher und Mitarbeiter ausgeweitet werden, sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. Demnach sollen sich auch Geimpfte und Genesene regelmäßig testen lassen müssen.

15.30 Uhr: Wieder Höchststand bei Corona-Todesfällen in Russland

Russland hat erneut einen Höchstwert an täglichen Corona-Todesfällen verzeichnet. Die russische Corona-Task-Force teilte mit, innerhalb von 24 Stunden seien 1195 Menschen an Covid-19 gestorben. Am Vortag waren es 1189 gewesen. Die Zahl der Neuinfektionen lag mit 40.217 Fällen unterhalb des bisherigen Höchststandes vom 31. Oktober, als 40.993 Fälle verzeichnet worden waren.

15.12 Uhr: Zahlen in Dänemark steigen deutlich - Höchststand für 2021

Dänemark hat den bisher höchsten Tageswert an nachgewiesenen Corona-Fällen in diesem Jahr verzeichnet. 2598 Neuinfektionen mit dem Coronavirus kamen in den vergangenen 24 Stunden hinzu, wie aus einer Auflistung des dänischen Gesundheitsinstituts SSI hervorging. Das waren über 600 mehr als am Vortag. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte der Tageswert in dem Fünf-Millionen-Einwohnerland Anfang November bei etwa 1000 gelegen.

Nach Angaben des dänischen Gesundheitsministeriums war der jetzige Wert der höchste seit dem 30. Dezember 2020. Darüber hinaus kamen mit der Aktualisierung des SSI fünf neue Todesfälle in Verbindung mit Covid-19-Erkrankungen hinzu. Die Zahl der Fälle, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, sank um 18 auf 246.

Dänemark hatte am 10. September die letzten in der Pandemie eingeführten Corona-Beschränkungen im Land aufgehoben.

15.03 Uhr: Chinas Präsident fordert freien Handel mit Impfstoffen

Der chinesische Präsident Xi Jinping fordert einen reibungslosen globalen Handel mit Impfstoffen und anderen medizinischen Hilfsgütern. Unilateralismus und Protektionismus hätten weltweit zugenommen, sagte Xi in einer Fernsehansprache. Die Globalisierung sei mit Gegenwind konfrontiert. Seit dem Corona-Ausbruch habe China etwa 350 Milliarden Masken, mehr als vier Milliarden Schutzkleidung, gut sechs Milliarden Testkits und mehr als 1,6 Milliarden Impfstoffdosen exportiert.

Auch habe sein Land die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Epidemie aktiv gefördert und unterstütze Ausnahmen für geistige Eigentumsrechte an Impfstoffen für Entwicklungsländer, wie Xi sagte.

  • Zum Artikel: Die Rolle Chinas in der Suche nach dem Corona-Ursprung

14.18 Uhr: Wien: Nur noch Geimpfte oder Genesene dürfen ins Restaurant

Die österreichische Hauptstadt Wien verschärft angesichts der steigenden Infektionszahlen die Corona-Maßnahmen. Künftig sollen nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Restaurants oder körpernahen Dienstleistern wie Friseuren erhalten, sagt der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig. Morgen will die konservativ-grüne Regierung über die weitere Vorgehensweise auf Bundesebene beraten.

  • Zum Artikel: Warnstufe Gelb: Bayernweit schärfere Corona-Maßnahmen ab Samstag

14.16 Uhr: Impfvorgaben für Millionen von Beschäftigten in den USA

Für mehr als 80 Millionen Arbeitnehmer in den USA gelten im Kampf gegen die Pandemie bald weitgehende Impf- oder Testpflichten. Die US-Regierung gab Details zu den von Präsident Joe Biden angekündigten Vorgaben für Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten bekannt. Ab dem 4. Januar müssen diese Arbeitgeber von ihren Angestellten entweder eine vollständige Impfung gegen Corona oder wöchentliche negative Tests verlangen. "Diese Regelung betrifft 84 Millionen Arbeitnehmer", sagte eine Regierungsbeamtin.

  • Zum Artikel: Proteste in New York: Feuerwehrleute gegen Corona-Impfpflicht

14.02 Uhr: Kretschmann für Impfpflicht bei Beschäftigten in der Pflege

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann spricht sich angesichts der zunehmenden Corona-Fälle für eine Impfpflicht in Alten- und Pflegeheimen aus und stärkt damit Gesundheitsminister Manne Lucha (beide Grüne) den Rücken. "Wir haben immer gesagt - je nach Entwicklung der Pandemie muss man bei bestimmten Berufsgruppen darüber nachdenken", sagte eine Sprecherin des Staatsministeriums.

Trotz der sehr hohen Impfquote bei den Gesundheitsberufen gebe es zunehmend Fälle von Impfdurchbrüchen in Heimen. "Und weil wir hier von einem hoch sensiblen Bereich und einer sehr vulnerablen Gruppe sprechen, müssen wir alles dafür tun, diese Menschen zu schützen", sagte die Sprecherin. "Deshalb halten wir eine Impfpflicht in diesem Bereich für sinnvoll und verantwortbar."

13.03 Uhr: WHO nennt Tempo von Corona-Übertragungen in Europa besorgniserregend

Europa befindet sich nach Angaben des zuständigen Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation WHO erneut im Zentrum der weltweiten Coronavirus-Pandemie. "Wir befinden uns an einem weiteren kritischen Punkt des Wiederauflebens der Pandemie", sagte der Regionaldirektor der WHO Europa, Hans Kluge, auf einer Pressekonferenz. Das derzeitige Tempo der Virus-Übertragungen in den 53 Ländern der WHO-Region Europa sei sehr besorgniserregend. Es sei nicht die Zeit für Selbstgefälligkeit.

  • Zum Artikel: Risikogebiete und Fallzahlen - Corona-Daten für Europa

Im Laufe der vergangenen vier Wochen habe Europa einen Anstieg der Neuinfektionszahlen um mehr als 55 Prozent gesehen, sagte Kluge. In der vergangenen Woche seien 59 Prozent aller weltweit nachgewiesenen Corona-Fälle und 48 Prozent aller damit in Verbindung stehenden Todesfälle auf die Region entfallen. Für die Zunahme gebe es zwei Gründe: unzureichende Impfzahlen sowie die Lockerung von Corona-Beschränkungen.

"Europa ist zurück im Epizentrum der Pandemie, wo wir schon vor einem Jahr waren", sagte Kluge. Der Unterschied sei heute jedoch, dass man nun mehr Werkzeuge und Mittel zur Verfügung habe, um den Schaden für Gemeinschaften und die Gesellschaft zu mildern und zu verringern.

Zu diesen Werkzeugen zählte Kluge in erster Linie die Impfstoffe gegen Covid-19: "Die Impfstoffe retten weiterhin Tausende und Tausende Leben." Die Länder in Europa und Zentralasien befänden sich in ihren Impfkampagnen jedoch in unterschiedlichen Phasen: Durchschnittlich nur 47 Prozent der Menschen in der Region seien bislang vollständig geimpft - und während acht Länder auf über 70 Prozent kämen, liege die Quote in zwei anderen bei unter 10 Prozent.

12.30 Uhr: Corona war 2020 die fünfthäufigste Todesursache in Bayern

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind im vergangenen Jahr die mit Abstand häufigste Todesursache in Bayern gewesen. Knapp 50.000 Menschen im Freistaat sind im Jahr 2020 daran gestorben, teilte das Bayerische Landesamt für Statistik mit. Die zweithäufigste Todesursache waren mit rund 32.000 Fällen Krebserkrankungen. Danach folgen Schlaganfälle und Demenz.

Die Todesursache "Corona" war mit 7.222 Fällen die fünfthäufigste. Nachweislich seien 3.526 Frauen und 3.696 Männer im Freistaat an ihrer Covid-19-Erkrankung gestorben, teilten die Statistiker mit. Covid-19 als Einzeldiagnose sei 2020 somit häufiger als die Todesursachen Herzinfarkt oder Lungenkrebs gewesen. 90 Prozent der Corona-Toten seien 70 Jahre oder älter gewesen. Der Anteil derer, die im Jahr 2020 nachweislich an Covid-19 verstarben, liegt bei fünf Prozent. Insgesamt starben im vergangenen Jahr mehr als 143.000 Menschen in Bayern, 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

12.39 Uhr: Intensiv-Pfleger befürchten Überlastung des Gesundheitssystems

Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen warnen Vertreter der Pflegeberufe in der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) vor einer baldigen Überlastung von Intensivstationen. Es sei "nur eine Frage von Wochen, bis die Intensivstationen so stark ausgelastet sind und das Personal physisch und psychisch überlastet", teilte der Sprecher für Pflege in der DGIIN, Carsten Hermes, in Berlin mit.

Nach Einschätzung der Intensiv-Pfleger wird die Zahl von stationär behandelten Covid-19-Patienten vermehrt unter jüngeren Menschen und insbesondere bei Ungeimpften zunehmen. Die entscheidende Kennzahl werde in den kommenden Wochen und Monaten weder die Sieben-Tage-Inzidenz noch die Zahl der Intensivbetten sein, "sondern die Gesamtauslastung der Kliniken und die verfügbaren Pflegefachkräfte", teilte Hermes-Stellvertreter Tobias Ochmann mit.

Schon vor Beginn der Pandemie sei das Personal auf den Intensivstationen knapp berechnet und ein Pflegepersonalmangel absehbar gewesen. Den Angaben zufolge denkt etwa ein Drittel der Beschäftigten darüber nach, ihren Beruf in den kommenden zwölf Monaten aufzugeben.

12.14 Uhr: Wirtschaftsverbände fordern Verlängerung von Corona-Hilfen

Wirtschaftsverbände fordern eine Verlängerung der Corona-Wirtschaftshilfen. Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, Ingrid Hartges, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Das Gastgewerbe leidet immer noch unter den verheerenden Corona-Folgen. Von Normalumsätzen ist die Branche noch weit entfernt." Relevante Teile der Branche beklagten weiterhin massive Umsatzausfälle, etwa die Stadthotellerie und die Betriebsgastronomie.

"Mit Blick auf diese Betroffenheit und aktuelle Entwicklungen erwarten wir die Verlängerung der Überbrückungshilfe bis Ende März", sagte Hartges. Die Aussichten für die kommenden Monate seien mit Blick auf die sich wieder zuspitzende Corona-Lage getrübt: "Die staatlichen Corona-Hilfen waren richtig, wichtig und nur konsequent. Für die Sicherung der Arbeitsplätze sind diese Maßnahmen unerlässlich."

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, sagte ebenfalls, es sei konsequent, die Überbrückungshilfe zu verlängern. Wichtig sei hierbei aber auch, das Verfahren zu vereinfachen und stärker Branchenabhängigkeiten zu berücksichtigen.

Die Überbrückungshilfe III Plus, das zentrale Kriseninstrument der Bundesregierung, ist bislang bis Ende 2021 befristet. Die Überbrückungshilfe bekommen Unternehmen mit einem coronabedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent. Erstattet werden fixe Betriebskosten.

12.05 Uhr: Spahn und Ärzte für Auffrischungsimpfungen nach sechs Monaten

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Ärzteverbände wollen mit einer einheitlichen Linie für mehr Auffrischungsimpfungen werben. Eine solche Impf-Verstärkung soll demnach allen Geimpften angeboten werden, die vor sechs Monaten ihre Impfserie abgeschlossen haben, wie es nach einer Videokonferenz Spahns mit mehreren Verbänden aus Teilnehmerkreisen hieß. Insbesondere sollten Ältere, medizinisches Personal und Menschen mit Immunschwäche "geboostert" werden.

Die Kampagne für Auffrischungsimpfungen solle so vereinheitlicht und angepasst werden, hieß es aus den Kreisen. Zuletzt hatte es Diskussionen gegeben, wie groß der Kreis für Impf-Verstärkungen sein soll. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt sie vorerst in engerem Rahmen unter anderem ab 70 Jahre, worauf sich auch Ärztevertreter bezogen. Spahn setzt sich für "Booster" auf breiterer Front ein, die laut Impfverordnung generell für alle möglich sind.

  • Zum Artikel: Corona - Spahn warnt vor Überlastung des Gesundheitswesens

Die Sechs-Monats-Frist erreiche nun zunächst Menschen, die ohnehin noch nach der damals geltenden Prioritäts-Reihenfolge geimpft wurden, hieß es zur Erläuterung - rein kalendarisch also, wenn man bis Anfang Mai seine vollständige Impfung bekommen hatte. Demnach in Frage kämen momentan mehr als zehn Millionen Menschen, einbezogen auch Geimpfte mit Johnson & Johnson sowie Menschen mit Immunschwäche.

Eine Auffrischungsimpfung erhalten haben laut Robert-Koch-Institut bisher 2,36 Millionen Menschen.

12.01 Uhr: Corona-Zahlen in Österreich steigen weiter deutlich

Der sprunghafte Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Österreich setzt sich fort. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Behörden vom Donnerstag 8.183 Fälle verzeichnet - mit Abstand der höchste Wert in diesem Jahr. Zugleich verschärfte sich die Lage in den Krankenhäusern. Die Zahl der Covid-Intensivpatienten stieg innerhalb einer Woche um rund 30 Prozent auf 352.

Damit werden weitere Maßnahmen wahrscheinlich, die die Verbreitung des Virus eindämmen sollen. Für Freitag ist ein Krisengipfel von Bund und Ländern geplant, bei dem es auch um die Vereinheitlichung der regional unterschiedlichen Corona-Vorschriften gehen soll.

  • Zum Artikel: Wie Österreich den Druck auf Ungeimpfte erhöht

In etwa jedem fünften der fast 100 politischen Bezirke Österreichs wurde inzwischen eine sogenannte Ausreisetestpflicht verhängt. Für das Verlassen des jeweiligen Bezirks muss man genesen, geimpft oder getestet sein. Ausnahmen gelten für die Durchreise möglichst ohne Zwischenstopp und den Güterverkehr.

11.56 Uhr: Astrazeneca zieht Zulassungsantrag für Corona-Impfstoff in der Schweiz zurück

Das britische Pharmaunternehmen Astrazeneca zieht den Antrag für die Zulassung seines Covid-19-Impfstoffs in der Schweiz zurück. Die Entscheidung sei gefallen, weil das zuständige Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic den Einsatz auf Personen ab 50 Jahren habe beschränken wollen.

Astrazeneca hatte das Gesuch im Oktober 2020 bei Swissmedic eingereicht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Seither hätten sie in engem Kontakt mit der Behörde gestanden und "kontinuierlich die angeforderten Studienergebniss" geliefert.

Swissmedic hatte wiederholt betont, dass die Daten für eine Zulassung noch nicht ausreichten. Der Bund hatte ursprünglich 5,3 Millionen Astrazeneca-Impfdosen bestellt. Unter anderem wegen der fehlenden Zulassung gab die Schweiz dann 440.000 Dosen an fünf Entwicklungsländer weiter.

11.35 Uhr: Biontech will Vorwürfe gegen Impfstoffstudie prüfen

Biontech will Berichten aus den USA über Unregelmäßigkeiten bei einer Studie zu dem gemeinsam mit dem Partner Pfizer hergestellten Corona-Impfstoff nachgehen. "Die sorgfältige Umsetzung und Datenerhebung in klinischen Studien hat für Biontech höchste Priorität", sagte eine Sprecherin des Mainzer Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur: "Wir nehmen Aussagen, wie die im Artikel gemachten, ernst und prüfen sie umgehend nach der Kenntnisnahme."

Das Fachmagazin "British Medical Journal" ("The BMJ") hatte über Unregelmäßigkeiten und Fehler bei der Studie berichtet. Eine Hinweisgeberin hatte gegenüber dem Blatt einem Subunternehmen, das im Auftrag von Pfizer einen kleinen Teil der Studie zum Corona-Impfstoff durchgeführt hatte, vorgeworfen, falsche Impfdaten generiert zu haben, weil unter anderem Laborproben falsch etikettiert, der Impfstoff falsch gelagert und Berichten über Nebenwirkungen nur schleppend nachgegangen worden sei.

Deutsche Experten erklärten, sie sähen die Wirksamkeit des Mittels durch die Vorwürfe nicht infrage gestellt. So sagte Oliver Cornely, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Klinische Studien Köln: "Die im "The BMJ"-Artikel geschilderten Fehler schränken die Aussagekraft der Zulassungsstudie des Impfstoffs nicht ein." Die Untersuchungszentren des Subunternehmens hätten zudem nur 2,3 Prozent der 44.000 Teilnehmer der Studie betreut.

11.04 Uhr: Zwei von drei Einwohnern in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft

Mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervor. Demnach wurden am Mittwoch rund 270.000 Impfdosen verabreicht. 57,8 Millionen Menschen (69,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 55,6 Millionen (66,9 Prozent) sind vollständig geimpft. 2,4 Millionen Menschen haben zusätzlich bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Beim Stand der Covid-19-Impfungen gibt es weiterhin erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 81,2 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. 14 weitere Bundesländer haben die 60-Prozent-Marke geschafft, lediglich Sachsen steht mit 59,1 Prozent unter dieser Marke. Bremen zählt mit 78,5 Prozent auch den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist hier mit 56,9 Prozent am Ende der Rangliste.

10.24 Uhr: Infektionszahlen in Ungarn steigen sprunghaft an

In Ungarn steigt die Infektionszahl sprunghaft an. 6.268 neue Fälle seien binnen 24 Stunden registriert worden, teilt die Regierung mit. Das seien mehr als doppelt so viele wie Mitte der vergangenen Woche. Seit Beginn der Pandemie starben 31.101 Menschen nachweislich in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Nur 5,74 Millionen der rund zehn Millionen Menschen in dem Land sind vollständig geimpft. Damit liegt Ungarn unter dem Durchschnitt der Europäischen Union.

10.09 Uhr: Habeck drängt auf Wiedereinführung kostenloser Schnelltests

Grünen-Chef Robert Habeck drängt wegen der erneuten Zuspitzung der Corona-Lage auf eine Wiedereinführung kostenloser Schnelltests. "Es war damals schon ein Fehler, sie auszusetzen, es war eine Maßnahme, um die Nicht-Geimpften negativ zu motivieren", sagte Habeck bei RTL und ntv. Zudem zeigte er sich offen für stärkere Einschränkungen für Ungeimpfte.

Der Anstieg der Zahl der Infizierten kommt aus Sicht von Habeck nicht überraschend. "Die Impfquote liegt unter 70 Prozent, die Delta-Variante ist ansteckender als die Varianten davor - und der Rest ist Mathematik", sagte er in dem Interview. Daher bleibe auch Impfen der beste Schutz.

Zu Äußerungen unter anderem von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), wonach Ungeimpften stärkere Einschränkungen drohen dürften, sagte der Grünen-Vorsitzende: "Das wird so kommen, weil die Geimpften einen höheren Schutz haben" und Eingriffe in Freiheiten "immer begründungspflichtig" seien.

09.42 Uhr: Spahn - "Müssen Überlastung des Gesundheitswesens vermeiden"

Angesichts der stark gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen hat der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn regional weitere Beschränkungen, "Stichwort 2G", nicht ausgeschlossen. Vor der heutigen Gesundheitsministerkonferenz sagte er dem Bayerischen Rundfunk: "Jetzt geht es um die Frage, wie vermeiden wir eine Überlastung des Gesundheitswesens. Es geht nicht darum die Ungeimpften zu ärgern oder zu mobben, wie ich manchmal lese, sondern es geht darum, das Gesundheitswesen, die Pflegekräfte zu schützen [...], damit Patienten gut behandelt werden können."

Als eine Maßnahme nannte Spahn 2G: "Nur noch Geimpfte und Genesene können dann beispielsweise an Veranstaltungen teilnehmen." Zum Beispiel im Kino: "Da wo es ein hohes Infektionsgeschehen gibt, regional." 

Weiter forderte Spahn, dass die 3G-Corona-Regeln strenger kontrolliert werden: "Ich erlebe es zu oft, dass ich in ein Restaurant, eine Veranstaltung komme und alle sagen 'Stimmt schon', aber keiner checkt mal per App." Pflegeheime sollten etwa durch eine umfassende Testpflicht geschützt werden, so Spahn: "Ich möchte nicht noch einmal das Sterben in den Pflegeheimen erleben müssen, wie letztes Jahr, das heißt auch geimpftes und genesenes Personal und Besucher müssen getestet werden."

Mit Verweis auf Erfolge in Israel verteidigte Bundesgesundheitsminister Spahn seinen Vorschlag, allen über 12-Jährigen sechs Monate nach der Zweitimpfung eine Auffrischungsimpfung anzubieten und mahnte erneut mehr Tempo beim Boostern an. Noch heute Vormittag wolle er deshalb mit den Ärzteverbänden in Deutschland darüber ein Gespräch führen, kündigte Spahn an.

  • Zum Artikel: Spahn warnt vor Überlastung des Gesundheitswesens

09.27 Uhr: Bayernweit mehr als 90 Prozent der Intensivbetten belegt

Auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser sind nach rasch steigenden Corona-Infektionszahlen nun landesweit über 90 Prozent der Betten belegt. Kurz vor der bevorstehenden Verschärfung der Corona-Regeln an diesem Wochenende lagen laut Divi-Intensivregister am Donnerstagmorgen bereits 512 Covid-Patienten auf den bayerischen Intensivstationen. Das waren fast 60 mehr als noch am Dienstag.

Auch die Zahl der Corona-Todesopfer ist in Bayern derzeit sehr hoch: Das Robert-Koch-Institut meldete 38 neue Todesfälle im Freistaat.

Im Landkreis Miesbach stieg die sieben-Tage-Inzidenz auf einen neuen deutschlandweiten Höchstwert von 715,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Fünf bayerische Landkreise haben mittlerweile eine Inzidenz von 500 überschritten, der landesweite Schnitt liegt mit 234,8 weit über dem Bundesdurchschnitt von 154,5. Als ein Grund gilt die unterdurchschnittliche Impfquote in Süddeutschland.

Die Staatsregierung hatte am Mittwoch wegen des raschen Anstiegs der Infektionszahlen eine Verschärfung der Hygienevorschriften beschlossen: Unter anderem müssen ab 8. November Schülerinnen und Schüler wieder Masken in den Schulgebäuden tragen.

09.04 Uhr: Umfrage - Fast jeder Zweite wünscht sich trotz Corona eine Weihnachtsfeier

Fast jeder Zweite (47 Prozent) Arbeitnehmer wünscht sich laut einer Befragung trotz steigender Corona-Zahlen eine Weihnachtsfeier. Gegen das Fest mit Kolleginnen und Kollegen in diesem Jahr sprechen sich 39 Prozent der Befragten aus, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov hervorgeht. 14 Prozent sind sich demnach unsicher. Den Ergebnissen zufolge ist die Zustimmung für die Unternehmensfeier bei den 25- bis 34-Jährigen und den 35- bis 44-Jährigen mit jeweils 50 Prozent am größten. Im Rahmen der Auswertung wurden mehr als 1.800 Erwachsene befragt.

08.40 Uhr: Kanzleramtschef wirbt nach Corona-Allzeithoch für Impfungen

Nach dem Rekordwert bei den Corona-Infektionen hat der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun erneut für Impfungen geworben. Die Situation sei ernst, sagte der CDU-Politiker im ZDF-"Morgenmagazin" vor Beginn der Gesundheitsministerkonferenz. In den am stärksten betroffenen Bundesländern, in Thüringen, in Sachsen, gebe es jetzt schon eine massive Belastung der Kliniken: "Das hätte ich mir für diesen Winter gerne erspart. Aber die Impfbereitschaft ist eben der einzige Weg, dass wir einen entspannten Winter haben und deshalb müssen wir an dem Thema weiter arbeiten, arbeiten, arbeiten."

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus war in Deutschland zuvor auf einen Rekordwert gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages insgesamt 33.949 Neuinfektionen - so viele wie noch nie.

Mit Blick auf den weiteren Kurs betonte Braun, das wichtigste Gut sei die Vorsicht der Bürger: "Und wenn wir da jetzt nicht genügend Ernsthaftigkeit zeigen, dann werden die Bürger ihr Verhalten auch nicht ändern, weil sie sagen: 'Naja, irgendwie scheint's ja doch auch zum Teil vorbei zu sein.' Das ist leider nicht der Fall."

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern kommen von heute an in Lindau am Bodensee zusammen. Die Ressortchefs wollen bei ihren Beratungen den Corona-Kurs für den Winter abstecken. Diskutiert werden soll bis Freitag unter anderem, wie mehr Menschen zu Auffrischungsimpfungen bewegt werden können. Auch eine Testpflicht in Pflegeheimen ist Thema.

08.14 Uhr: Zahl der Todesfälle 2020 um 4,9 Prozent gestiegen - Corona einer der Gründe

Im Jahr 2020 sind in Deutschland nach endgültigen Ergebnissen der Todesursachenstatistik insgesamt 985.572 Menschen verstorben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, ist die Zahl der Todesfälle damit um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Der Anstieg ist auch auf die Sterbefälle durch Covid-19 zurückzuführen. An Covid-19 als Grundleiden verstarben 2020 in Deutschland insgesamt 39.758 Menschen. Damit war COVID-19 bei 4,0 Prozent aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache. In dieser Zahl sind diejenigen Fälle nicht enthalten, in denen Covid-19 vom leichenschauenden Arzt auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde.

Die häufigste Todesursache im Jahr 2020 war, wie schon in den Vorjahren, eine Herz-/Kreislauferkrankung. Daran verstarben 338.001 Menschen. Zweithäufigste Todesursache waren Krebserkrankungen.

07.55 Uhr: Hausärzte-Chef kritisiert Booster-Debatte - "Ungeimpfte sind Hauptproblem"

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, will besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen bei den Auffrischungsimpfungen vorziehen. Hinsichtlich Auffrischungsimpfung bitte er bei Jüngeren um Verständnis: "Viele Hausärztinnen und Hausärzte halten sich an die Stiko, deren Empfehlungen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse widerspiegeln. Zudem gilt es - wie auch im vergangenen Frühjahr - zunächst die gefährdetste Patientengruppe zu schützen und das sind vorrangig Hochbetagte und Immungeschwächte", sagte Weigeldt.

Er wundere sich aber darüber "wie viel Aufmerksamkeit die Booster-Debatte aktuell erfährt, wo die größere Herausforderung doch eindeutig beim ungeimpften Bevölkerungsanteil liegt", sagte Weigeldt der "Rheinischen Post": "Das Hauptproblem sind ungeimpfte Erwachsene. Da nützt es nichts, wenn ich jetzt über Booster-Impfungen diskutiere. Wenn ich sehr betagte Menschen habe, deren Immunsystem nicht mehr so einwandfrei funktioniert, dann nützt auch die 16. Booster-Impfung nichts, wenn sie von einem infizierten Erwachsenen angehustet werden."

Weigeldt will den Fokus deswegen stärker auf Ungeimpfte lenken, und sich besonders auf diejenigen konzentrieren, die in Alten- und Pflegeheimen oder Schulen arbeiten. "Es wird nicht anders gehen, als auf die Menschen zuzugehen und ihnen gegebenenfalls auch Vorteile zu gewähren", so Weigeldt.

07.02 Uhr: Gefälschte Impfnachweise - Union will härtere Strafen

Die Unionsfraktion will empfindliche Strafen für Menschen, die gefälschte Impfnachweise herstellen, verkaufen oder zur Umgehung von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie benutzen. Da die bisherige Rechtslage das nicht hergibt, wollen CDU und CSU voraussichtlich in der kommenden Woche einen Entwurf für ein "Gesetz zur Verbesserung des Schutzes von Impfpassfälschungen" im Bundestag einbringen. Damit würde eine Lücke im Gesetz geschlossen, sagte der rechtspolitische Sprecher der Fraktion, Jan-Marco Luczak (CDU).

Der Entwurf sieht vor, dass künftig nicht nur die Täuschung von Behörden und Versicherungen strafbar sein soll, sondern auch das Vorlegen einer Fälschung in der Apotheke oder beim Arbeitgeber. Außerdem sollen falsche Impfnachweise, die "bedrohliche übertragbare Krankheiten betreffen", in den Kreis der Fälle aufgenommen werden, die als "besonders schwere Urkundenfälschung" klassifiziert werden.

Wer sich als Mediziner ausgibt und ein Zeugnis über seinen eigenen Gesundheitszustand oder den eines anderen ausstellt, soll nach dem Vorschlag der Union mit Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe rechnen müssen. In besonders schweren Fällen - etwa bei gewerbsmäßiger Fälschung - sieht der Entwurf eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu zehn Jahren vor.

Das Landgericht Osnabrück hatte mit Beschluss vom 26. Oktober festgestellt, das Vorzeigen eines gefälschten Impfausweises in einer Apotheke zur Erlangung eines digitalen Impfzertifikats sei nach der derzeitigen Rechtslage kein strafbares Handeln. Es sei von einer "Strafbarkeitslücke" auszugehen.

06.32 Uhr: Medien- und Spielsucht bei Kindern gestiegen

Krankhaftes Computerspielverhalten und Social-Media-Sucht haben bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie einer Studie zufolge zugenommen. Das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) kommt in einer Untersuchung im Auftrag der Krankenkasse DAK zu dem Schluss, dass bei mehr als 4 Prozent der 10- bis 17-Jährigen in Deutschland ein sogenanntes pathologisches Nutzungsverhalten vorliegt.

Im Bereich Computerspiele hat sich demnach die Zahl der Betroffenen mit Suchtverhalten von rund 144.000 im Jahr 2019 auf 219.000 in diesem Jahr erhöht, bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen wie Tiktok, Snapchat, WhatsApp oder Instagram stieg sie von 171.000 auf 246.000.

05.50 Uhr: Lauterbach hält Kontrollen in Gastronomie für zu "läppisch"

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die Corona-Kontrollen vieler Gastronomen und Veranstalter in Deutschland für zu "läppisch". In vielen Restaurants in Deutschland werde nur unzureichend überprüft, ob Gäste geimpft seien oder einen aktuellen Schnelltest vorweisen könnten, sagte Lauterbach am Mittwoch im "Spiegel"-Spitzengespräch. Um der vierten Welle zu begegnen, halte er weitere Einschränkungen schon bald für unabdingbar.

Der SPD-Politiker forderte von den Bundesländern klare Regelungen: "2G bringt am meisten, das ist der Königsweg". Er empfahl, Restaurants, Clubs und andere Veranstaltungsorte nur noch für Geimpfte oder Genesene zu öffnen.

05.30 Uhr: RKI registriert Höchststand an Corona-Neuinfektionen

Die Zahl täglich gemeldeter Neuinfektionen in Deutschland hat einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 33.949 Corona-Neuinfektionen und damit 172 mehr als am 18. Dezember. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von Donnerstag 03.50 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 28 037 Ansteckungen gelegen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag demnach bei 154,5. Am Vortag hatte der Wert bei 146,6 gelegen, vor einer Woche bei 130,2.

Es blieb zunächst offen, inwiefern der Feiertag Allerheiligen am Montag in fünf Bundesländern eine Rolle bei der Entwicklung der Zahlen spielte. Am 18. Dezember waren binnen 24 Stunden 33.777 Fälle gemeldet worden.

04.45 Uhr: Pflegerat befürwortet Testpflicht für ungeimpftes Personal

Der Deutsche Pflegerat unterstützt Pläne für eine Testpflicht von ungeimpften Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen, lehnt eine Impfpflicht aber ab. "Verpflichtende Tests finden wir absolut richtig, weil wir natürlich einen Schutz für die Bewohnerinnen und Bewohner aufbauen müssen", sagte die Präsidentin Christine Vogler der Deutschen Presse-Agentur.

Mittwoch, 3. November 2021

22.19 Uhr: Türkei beginnt mit Auffrischungsimpfungen

Die Auffrischungsimpfungen von Biontech/Pfizer sollen ab Donnerstag Menschen verabreicht werden, die vor mindestens sechs Monaten ihre zweite Impfdosis erhalten haben. Das kündigte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca an. Begonnen werden soll demnach bei Personen ab 60 Jahren oder mit chronischen Erkrankungen, bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens und in weiteren Berufsgruppen mit einem erhöhten Infektionsrisiko. Seit dem Start der Impfkampagne im Januar hat die Türkei mehr als 116 Millionen Dosen Corona-Impfstoffe verimpft. Koca erklärte, etwa 59 Prozent der Bevölkerung den vollen Impfschutz erhalten hätten. Diese Rate müsse auf mehr als 70 Prozent gesteigert werden, damit man Herdenimmunität erreiche, fügte er hinzu. Am Mittwoch gab das Gesundheitsministerium für die vergangenen 24 Stunden 29.764 neue Corona-Infektionen und 246 Todesfälle bekannt. Mehr als 68.700 Corona-Todesfälle zählte das Land seit Beginn der Pandemie.

19.50 Uhr: In Frankreich mehr als 10.000 Neuinfektionen an einem Tag

Frankreich meldet erstmals seit zwei Monaten wieder mehr als 10.000 Neuinfektionen binnen eines Tages. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilen, gab es 10.050 positive Tests. Zuletzt hatte es am 14. September entsprechende Werte gegeben. 35 weitere Menschen starben an oder mit dem Virus, insgesamt 117.783 Personen. Es müssen auch wieder mehr Menschen in Krankenhäusern behandelt werden. 84 Patienten wurden neu eingeliefert. Ingesamt sind damit 6764 Menschen mit Covid in Kliniken, 1096 davon auf der Intensivstation.

17.45 Uhr: Kliniken schränken Besuche ein

Ein Besuchsverbot hat der Klinikverbund Kempten ausgesprochen: Dort dürfen Patienten von Donnerstag an nur noch in Ausnahmefällen Besuch erhalten. Dazu gehörten unter anderem Kinder und Jugendliche, Demente, Sterbende und Gebärende, teilte der Verbund in Kempten mit. Wer solche Patienten in den Kliniken Kempten, Immenstadt, Oberstdorf und der Geriatrie-Klinik Sonthofen besuche, müsse wie bisher geimpft, genesen oder getestet sein. Auch die generelle Maskenpflicht bestehe weiterhin. "Die Kliniken allgemein schränken die Besuchszeiten wieder deutlich ein", berichtet Eduard Fuchshuber von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft. Die RoMed-Kliniken in Bad Aibling, Rosenheim, Prien und Wasserburg lassen nur noch einen einzigen fixen Besucher pro Patient für eine Stunde am Tag zu. Dieser Besucher muss geimpft oder genesen sein oder einen frischen negativen PCR-Test haben. Im Landkreis Miesbach hat das Krankenhaus Agatharied ein erneutes Besuchsverbot mit Ausnahmen für die oben genannten Gruppen ausgesprochen.

16.45: Lehrerverbandspräsident Meidinger begrüßt Maskenpflicht - Kritik an zeitlicher Begrenzung

Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger hat im BR-Interview auf die Corona-Beschlüsse der Bayerischen Staatsregierung reagiert: Die Wiedereinführung der Maskenpflicht auch im Klassenzimmer sei wichtig und notwendig. Er kritisierte jedoch die zeitliche Begrenzung dieser Maßnahme als zu kurz. Ein bis zwei Wochen würden nicht ausreichen, um das Infektionsgeschehen wieder in den Griff zu bekommen. Meidinger geht davon aus, dass die Maskenpflicht an Schulen deshalb verlängert werden wird. Es gebe "eigentlich keine Alternative" dazu. Die Maske sei das kleinere Übel. Hierfür sei auch eine Einsicht beim Großteil der Bevölkerung da. Insgesamt wünsche er sich mehr Bundeseinheitlichkeit bei der Corona-Politik. Es brauche ein einheitliches Regelwerk - wie die frühere Bundesnotbremse - um besser reagieren zu können. Dauerthema an den Schulen sei die fehlende Nachrüstung mit Luftfilteranlagen. Der Lehrerverband schätzt, dass nicht einmal 20 Prozent der Schulräume in Bayern damit ausgestattet sind. Obwohl eigentlich klar sei, dass sie ein gutes Mittel im Kampf gegen Corona seien, so Meidinger.

16.20: Landkreise in Südostoberbayern verschärfen Regeln

Es gibt neue verschärfte Corona-Auflagen in Landkreisen mit besonders hohen Fallzahlen in Südostoberbayern: Zum Beispiel erlassen das Landratsamt Miesbach sowie Stadt und Landkreis Rosenheim eine neue Allgemeinverfügung ab morgen (Donnerstag 4.11.21). Neu ist, dass sich die Quarantäne auf mindestens zehn Tage verlängert. Geimpfte und Genese sind davon ausgenommen. Die Quarantäne kann nur durch einen negativen PCR- oder Schnelltest beendet werden. Der Landkreis Miesbach hat laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit einem Wert von 682,75 seit heute deutschlandweit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz.

Auch die Landkreise Mühldorf und Altötting verlängern die Quarantänedauer für enge Kontaktpersonen und Haushaltsmitglieder von Covid-19-Erkrankten auf zehn Tage. In Mühldorf gilt das ab sofort, in Altötting ab Donnerstag (4.11.). Bisher konnten sich enge Kontaktpersonen und Haushaltsmitglieder, die weder als geimpft noch genesen gelten, nach sieben Tagen vorzeitig freitesten.

16.05 Uhr: Drei Viertel der Franzosen vollständig geimpft - Maskenpflicht an den Grundschulen

In Frankreich sind drei Viertel der Bevölkerung inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Da sich die Lage jedoch langsam wieder verschlechtere, sollten sich möglichst viele Menschen über 65 Jahre eine dritte Spritze geben lassen, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal in Paris. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Frankreich bei 60. Fallzahlen und die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken seien leicht steigend, so Attal. Deshalb gelte in 39 Départements nach Ende der Herbstferien nächste Woche in Grundschulen wieder die Maskenpflicht.

15.05 Uhr: Hessen verschärft Testpflicht in Krankenhäusern sowie in Alten- und Pflegeheimen

Hessen verschärft die Corona-Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern. Die Zahl der Neuinfektionen steige seit Wochen kontinuierlich an, begründete Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) die Maßnahme. Das Augenmerk gelte nun den besonders zu schützenden Personen, die in Krankenhäusern behandelt oder in Alten- und Pflegeheimen betreut werden, betonte Bouffier. In diesen Einrichtungen müsse ab kommendem Montag (8. November) das nicht geimpfte oder genesene Personal täglich auf Corona-Infektionen getestet werden.

Zudem sind kostenfreien Testmöglichkeiten für Besucher in Krankenhäusern und Pflegeheimen vorgesehen. "Krankenhäuser und Pflegeheime müssen es in Zukunft Besuchenden ermöglichen, sich direkt vor Ort testen zu lassen", sagte der Ministerpräsident. Damit würden sichere Besuche gewährleistet. Die Kosten für die Tests bekämen die Einrichtungen vom Bund erstattet.

14.30 Uhr: WHO erteilt indischem Corona-Impfstoff Covaxin Notfallzulassung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den ersten Corona-Impfstoff aus Indien anerkannt. Sie erteilte dem Präparat Covaxin der Firma Bharat Biotech eine Notfallzulassung. Der Impfstoff ist der siebte, der von der WHO unterstützt wird, nach den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca, Johnson & Johnson sowie denen von Sinovac Biotech und Sinopharm aus China. Die Prüfung des russischen Impfstoffs Sputnik V ist noch nicht abgeschlossen. Laut WHO liegt die Wirksamkeit des Impfstoffs Covaxin bei 78 Prozent. Das Präparat wird aus einem inaktivierten Coronavirus hergestellt. Um eine Immunreaktion auszulösen, wird es in zwei Dosen verabreicht. Die indische Arzneimittelbehörde genehmigte Covaxin im Januar. Millionen Inder wurden bereits mit dem Impfstoff geimpft.

13.50 Uhr: Maskenpflicht im Unterricht in Bayern beschlossen

Bayerns Staatsregierung hat die vorübergehende Wiedereinführung der Maskenpflicht an Bayerns Schulen beschlossen. Nach den Herbstferien müssen in den Grundschulen für eine Woche und in den weiterführenden Schulen für zwei Wochen wieder Masken auch am Platz und unabhängig vom Mindestabstand getragen werden. Das beschloss das Kabinett in München. "Ab dem 8. November wird die Maskenpflicht im Unterricht und auf den sogenannten Begegnungsplätzen im Schulgebäude gelten, nicht dagegen aber unter freien Himmel, also im Pausenhof", erläuterte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Für die weiterführenden Schulen sind dann medizinische Masken vorgeschrieben, für die Grundschüler reichen Alltagsmasken. Piazolo appellierte zudem an die Eltern, unmittelbar vor dem ersten Schultag Selbsttests bei sich und ihren Kindern durchzuführen. Die Maskenpflicht im Unterricht war in Bayern erst Anfang Oktober aufgehoben werden.

  • Zum Artikel "Söder: Maskenpflicht im Unterricht nach den Herbstferien"

13.35 Uhr: Neue Regeln bei Bayerns Krankenhaus-Ampel

Bayern hat im Kampf gegen die drastisch gestiegenen Corona-Infektionszahlen seine Krankenhaus-Ampel neu definiert. Die Ampel springe auf Gelb, wenn landesweit 450 Intensivbetten belegt sind, sagte Ministerpräsident Markus Söder nach einer Kabinettssitzung. Rot zeige die Ampel, wenn landesweit 600 Intensivbetten belegt seien. Bei Stufe Gelb treten laut Söder zusätzlich Schutzmaßnahmen in Kraft. Es werde auf FFP2-Masken umgestellt. Wo bisher die 3G-Regel galt – also Einlass nur für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete, gelte dann die 3G-plus-Regel (PCR-Test statt Schnelltest). Wo zuvor 3G-plus galt, gelte dann 2G (geimpft oder genesen). Ausgenommen bleibe Einzelhandel und Personen-Nahverkehr. Bei 3G bleibe es etwa im Hochschulbereich und bei Ausbildungseinrichtungen. Springe die Ampel auf Rot, gelte zum Beispiel die 3G-Regel am Arbeitsplatz. 2G werde deutlich ausgeweitet. Für die Gastronomie gelte dann flächendeckend die 3G-plus-Regel. Die Regelungen einer roten Krankenhaus-Ampel gelten auch für Hotspots, in denen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 300 und eine Intensivbetten-Auslastung von mehr als 80 Prozent herrscht. Davon seien derzeit 27 Landkreise betroffen, sagt Söder.

13.35 Uhr: Neue Regeln bei Bayerns Krankenhaus-Ampel

Bayern hat im Kampf gegen die drastisch gestiegenen Corona-Infektionszahlen seine Krankenhaus-Ampel neu definiert. Die Ampel springe auf Gelb, wenn landesweit 450 Intensivbetten belegt sind, sagte Ministerpräsident Markus Söder nach einer Kabinettssitzung. Rot zeige die Ampel, wenn landesweit 600 Intensivbetten belegt seien. Bei Stufe Gelb treten laut Söder zusätzlich Schutzmaßnahmen in Kraft. Es werde auf FFP2-Masken umgestellt. Wo bisher die 3G-Regel galt – also Einlass nur für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete, gelte dann die 3G-plus-Regel (PCR-Test statt Schnelltest). Wo zuvor 3G-plus galt, gelte dann 2G (geimpft oder genesen). Ausgenommen bleibe Einzelhandel und Personen-Nahverkehr. Bei 3G bleibe es etwa im Hochschulbereich und bei Ausbildungseinrichtungen. Springe die Ampel auf Rot, gelte zum Beispiel die 3G-Regel am Arbeitsplatz. 2G werde deutlich ausgeweitet. Für die Gastronomie gelte dann flächendeckend die 3G-plus-Regel. Die Regelungen einer roten Krankenhaus-Ampel gelten auch für Hotspots, in denen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 300 und eine Intensivbetten-Auslastung von mehr als 80 Prozent herrscht. Davon seien derzeit 27 Landkreise betroffen, sagt Söder.

13.00 Uhr: Impfstoff-Forscher: 30 Millionen Menschen brauchen Auffrischung

Der Impfstoffexperte Leif Sander hält bei etwa 30 Millionen Menschen in Deutschland zeitnah Auffrischungsimpfungen für geboten. Das gegenwärtige Tempo beim Impfen reiche nicht, um die hochgefährdete Gruppe in diesem Winter zu erreichen, sagte der Leiter der Forschungsgruppe für Infektionsimmunologie und Impfstoff-Forschung der Charité. Impfungen fehlten auch in anderen Gruppen, etwa bei Schwangeren. "Wir sehen das auf unseren Stationen leider." Die Belastung in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen sei sehr eng mit der Zahl der ungeimpften Menschen verknüpft. "In den Krankenhäusern steigt der Druck auf die Betten." Eine Trendwende sei aktuell nicht absehbar.

  • Booster Impfung: Wie ist Bayern vorbereitet?

12.20 Uhr: Spahn lehnt Impfpflicht für Pflegepersonal weiterhin ab

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn spricht sich weiterhin gegen eine verpflichtende Impfung für Personal in Gemeinschaftseinrichtungen wie Pflegeheimen aus. Es gebe zwar seiner Meinung nach eine "moralische Pflicht" für das Personal, sich impfen zu lassen, so Spahn. Aber er warne bei einer Impfpflicht vor einer Spaltung der Gesellschaft. Außerdem sorge er sich, dass gerade Pflegepersonal in Gegenden mit niedriger Impfquote sich dann nicht impfen lasse, sondern einfach den Job aufgebe.

12.15 Uhr: Impf-Experte der Charité wirbt für Booster-Kampagne

Der Impf-Experte Leif Erik Sander wirbt für eine breit angelegte Booster-Kampagne. Man müsse mit den Älteren starten, er gehe aber fest davon aus, dass bald auch eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für jüngere Menschen komme, sagte der Leiter der Forschungsgruppe für Infektionsimmunologie und Impfstoff-Forschung der Berliner Charité. Es sei sehr wichtig, dass auch das Personal in Gemeinschaftseinrichtungen eine Auffrischungs-Impfung bekomme. "Wir sind in einer sehr kritischen Phase der Pandemie", sagt Sander mit Hinweis auf die steigende Belastung der Intensivstationen.

12.13 Uhr: Während der Pandemie weniger Bayern bei Krebsvorsorge

Während der Corona-Pandemie sind in Bayern deutlich weniger Menschen zur Krebsvorsorge gegangen als noch 2019. Wie die AOK Bayern am Mittwoch mitteilte, sei bei ihren Versicherten etwa im Bereich Hautkrebs die Zahl der Früherkennungsuntersuchungen im Jahr 2020 um 18 Prozent zurückgegangen. Beim Mammografie-Screening wurde ein Rückgang um zehn Prozent verzeichnet, bei Prostatakrebs-Früherkennungen waren es noch acht Prozent. Im Bereich Gebärmutterhalskrebs fanden fünf Prozent Untersuchungen weniger statt.

12.10 Uhr: Corona verschärft Personalmangel auf Intensivstationen

Die Corona-Pandemie hat sich verschärfend auf den Pflegepersonalmangel auf den Intensivstationen der Krankenhäuser ausgewirkt. Das ergab eine am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). 72 Prozent der befragten Krankenhäuser gaben dabei an, weniger Intensivpflegepersonal zur Verfügung zu haben, als noch Ende 2020. 86 Prozent der Häuser konnten ihre Intensivkapazitäten aufgrund des Personalmangels nicht vollumfänglich betreiben. Die Abwanderungen betreffen in gut einem Drittel der Kliniken bis zu 5 Prozent des Intensivpflegepersonals und in knapp 30 Prozent der Intensivbereiche zwischen 5 und 10 Prozent der Pflegekräfte. Gründe sind laut Umfrage vermehrte Kündigungen, Arbeitszeitverkürzungen und interne Stellenwechsel wegen der verschärften und andauernden Belastungen durch die Corona-Pandemie.

  • Zum Artikel "Bayerns Corona-Lage verschärft sich: Inzidenz hoch, Ampel grün"

11.50 Uhr: Spahn kritisiert langsames Booster-Impftempo in den Bundesländern

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat bei der heutigen Pressekonferenz zur Corona-Lage das Tempo der Auffrisch-Impfungen in den Bundesländern kritisiert. Obwohl bereits vor drei Monaten mit den Ländern vereinbart worden sei, dass zunächst Bewohnern in Pflegeeinrichtungen und allen über 60-Jährigen eine Booster-Impfung angeboten werden solle, habe es seither erst zwei Millionen Auffrisch-Impfungen gegeben. Die Ländern sollten die Betroffenen informieren, wie dies Nordrhein-Westfalen und Berlin täten. Die Länder hätten sich verpflichtet, Impfzentren im Stand-by-Modus zu lassen und sollten sie nun reaktivieren. Er werde auch mit Arztvertretern reden. "Zu viele Impfwillige finden derzeit keinen Arzt, der sie impft", sagt Spahn.

11.40 Uhr: Hamburg ändert Strategie bei der Corona-Kontaktnachverfolgung

Die Stadt Hamburg ändert vor dem Hintergrund der großen Anzahl geimpfter Menschen bei der Corona-Kontaktnachverfolgung ihre Strategie. Infizierte werden verpflichtet, künftig selbst ihre Kontaktpersonen zu informieren. Diese Kontaktpersonen – mittlerweile mutmaßlich überwiegend geimpft und damit überwiegend nicht quarantänepflichtig – sollen an sich beobachten, ob Symptome auftreten, wie der Sprecher der Gesundheitsbehörde Martin Helfrich am Mittwoch mitteilte. Wenn es Ausbruchssituationen gebe oder besondere Sachverhalte, werde das Gesundheitsamt weiterhin alle Einzelfälle ermitteln. Keinerlei Änderungen wird sich vor diesem Hintergrund beispielsweise für Kitas, Schulen, öffentliche Unterkünfte oder weitere vulnerable Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ergeben.

11.12 Uhr: Wüst für Bund-Länder-Treffen

Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen hat der neue nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst eine abgestimmte Strategie von Bund und Ländern gefordert. Als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz halte er es für geboten, dass die Regierungschefinnen und -chefs der Länder "zu einer gemeinsamen Einschätzung" der Lage kämen und ihr Handeln untereinander und mit der Bundesregierung abstimmten, sagte Wüst in seiner ersten Regierungserklärung im Landtag in Düsseldorf.

10.55 Uhr: Knapp 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland einmal geimpft

Mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch hervor (Stand: 10.35 Uhr). Demnach wurden am Dienstag rund 196 000 Impfdosen verabreicht. 57,8 Millionen Menschen (69,5 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 55,6 Millionen (66,8 Prozent) sind vollständig geimpft. 2,2 Millionen Menschen haben zusätzlich bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Beim Stand der Covid-19-Impfungen gibt es weiterhin erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 81,2 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. 14 weitere Bundesländer haben die 60-Prozent-Marke geschafft, lediglich Sachsen steht mit 59 Prozent unter dieser Marke. Bremen zählt mit 78,4 Prozent ebenfalls den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist hier mit 56,8 Prozent am Ende der Rangliste.

  • Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern und Deutschland

10.38 Uhr: Impfgegner blockieren Verkehr in ukrainischer Hauptstadt

Mehrere hundert Impfgegner legen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew den Verkehr lahm. Sie protestieren gegen eine teilweise bestehende Impfpflicht und Beschränkungen des öffentlichen Lebens im Kampf gegen das Coronavirus. In den vergangenen Wochen hat die Ukraine immer neue Höchstwerte bei Infektionen und Todesfällen in Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Fast drei Millionen Menschen haben sich nachweislich angesteckt, 69.447 starben. Für einige öffentlich Beschäftigte gibt es inzwischen eine Impfpflicht. In sogenannten roten Zonen wie unter anderem Kiew dürfen nur Menschen in Restaurants, Sportstudios und öffentliche Verkehrsmittel, die geimpft sind oder einen negativen Test verlegen können.

  • Zum Artikel "Im Osten Europas explodieren die Corona-Zahlen"

09.35 Uhr: Corona-Zahlen in Polen steigen rasant an

In Polen steigt die Zahl der Neuinfektionen sprunghaft an. Mehr als 10.400 seien binnen eines Tages registriert worden, sagt Regierungssprecher Pjotr Muller dem Hörfunksender Radio Plus. Das sei ein Anstieg von 24 Prozent innerhalb einer Woche. Zuletzt lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen Ende April über 10.000.

  • Risikogebiete und Fallzahlen: Corona-Daten für Europa

09.20 Uhr: Marburger-Bund fordert "Lockdown light" für Ungeimpfte

Die Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund hat sich für einen "Lockdown light" für Ungeimpfte ausgesprochen. "Aus meiner Sicht sollte 2G der Standard in allen Bereichen des öffentlichen Lebens sein, beispielsweise in der Gastronomie und in Museen", sagte Susanne Johna der "Neuen Osnabrücker Zeitung". 2G hieße, nur Genesene und Geimpfte hätten Zugang. Zur Arbeit sollten Ungeimpfte wie in Italien und Österreich nur mit negativem Test erscheinen dürfen. Zur Begründung verwies Johna auf die zuletzt gestiegenen Corona-Zahlen. In Deutschland gebe es etwa 13 Millionen ungeimpfte Erwachsene, und von den mehr als zehn Millionen über 70-Jährigen hätten weniger als zwei Millionen eine Auffrischungsimpfung erhalten. "Wenn sich in kürzester Zeit die Ungeimpften infizieren und ein kleinerer Teil der Geimpften, werden je nach regionaler Inzidenz auch Krankenhäuser wieder an Grenzen kommen." Darüber hinaus forderte die Verbandschefin eine Kampagne zur Beschleunigung der Drittimpfungen.

08.46 Uhr: Kanzleramtschef Braun dringt auf rasche Bund-Länder-Absprache

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) fordert eine schnelle Abstimmung von Bund und Ländern über die Corona-Pandemie. "Die Situation ist jetzt ernst und nicht in zwei oder drei Wochen. Deshalb drängen wir auch darauf, dass es bald ist", sagt der geschäftsführende Kanzleramtschef den Sendern RTL/ntv. Es sei jetzt die Zeit, um sich über die ansteigenden Infektions- und Todeszahlen auszutauschen. Die derzeitige Regierung sei auch bereit, sich intensiv mit den Ampel-Parteien auszutauschen. Es gehe um eine staatspolitische Herausforderung, da müssten alle zusammenarbeiten.

  • Zum Artikel "Steigende Corona-Zahlen: Experten warnen vor Zuspitzung der Lage"

08.12 Uhr: Patientenschützer gegen 2G-Regel in Pflegeheimen

Patientenschützer haben den Plan der Gesundheitsminister von Bund und Ländern scharf kritisiert, in Pflegeheimen das 2G-Modell zu ermöglichen. Das sei unverantwortlich, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). "Niemand kann ein Interesse daran haben, auf diese Weise einen Keil zwischen Angehörige und Bewohner zu treiben", betonte er. "Ein selektives Betretungsverbot darf es für die 12.000 Heime nicht geben", forderte er. Bei der 2G-Regel haben nur geimpfte oder genesene Personen Zutritt zu Innenräumen von beispielsweise Pflegeheimen, Kultureinrichtungen, Gastronomie oder Krankenhäusern. Stattdessen seien die Gesundheitsminister bei ihrer Konferenz am Donnerstag und Freitag aufgefordert, Beschlüsse für den Corona-Schutz und gegen die Isolation von 900.000 Pflegeheimbewohnern zu fassen, sagte Brysch. Konkret fordert er verpflichtende tägliche und kostenlose Tests für alle Mitarbeiter, Besucher und Bewohner. Diese Regelung müsse auch für Geimpfte und Genesene gelten.

07.30 Uhr: Strengere Corona-Regeln für Ungeimpfte in Baden-Württemberg

Angesichts der angespannten Corona-Lage verschärfen manche Bundesländer die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. In Baden-Württemberg gelten ab Mittwoch strengere Regeln für Menschen ohne Corona-Impfung. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss nun für zahlreiche Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen einen teuren PCR-Test vorweisen. Sachsen will die 2-G-Regel (Zugang nur geimpft oder genesen) etwa für Gastronomie und Veranstaltungen drinnen einführen. In Bayern berät das Kabinett heute über Verschärfungen.

07.05 Uhr: Lufthansa fliegt in Corona-Krise au der Verlustzone

Die Lufthansa hat dank einer Erholung bei Passagierflügen und dem Boom in der Luftfracht erstmals in der Corona-Krise wieder einen operativen Gewinn erzielt. Das bereinigte Betriebsergebnis belief sich im dritten Quartal auf 17 Millionen Euro nach 1,2 Milliarden Euro Verlust im Vorjahreszeitraum, wie die Lufthansa am Mittwoch mitteilte. Das Unternehmen übertraf damit die Erwartung von Analysten, die im Schnitt ein Minus von 33 Millionen Euro prognostiziert hatten. Ohne die hohen Kosten für Freiwilligenprogramme zum Personalabbau erzielte der Konzern einen operativen Gewinn von 272 Millionen Euro.

  • Zum Artikel "Corona und Klimaschutz: Luftfahrt-Branche bespricht Zukunft"

06.46 Uhr: Lauterbach für Wiedereröffnung von Impfzentren

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert einem Medienbericht zufolge die Wiedereröffnung möglichst vieler Impfzentren, um Auffrischungsimpfungen zunächst bei über 70-Jährigen bewerkstelligen zu können. Dies werde zwar "teuer und kompliziert", sagt Lauterbach dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) einem Vorabbericht zufolge. Jedoch lohne sich die Wiedereröffnung dennoch: "Wir brauchen jetzt eine sehr hohe Geschwindigkeit bei den Booster-Impfungen."

06.30 Uhr: RKI meldet Rückgang der Corona-Inzidenz - nun auch in Bayern

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist am zweiten Tag in Folge zurückgegangen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwochmorgen eine Inzidenz von 146,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 153,7 gelegen. Nachdem die Inzidenz in Bayern zuletzt ein Rekordhoch erreicht hatte, ist der Wert heute im Freistaat erstmals seit längerem wieder gesunken und liegt nun bei 228,4.

05.10 Uhr: Impfempfehlung für Kinder ab fünf Jahren in den USA

Nach der Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren in den USA hat auch ein Expertengremium der Gesundheitsbehörde grünes Licht gegeben. Der formale Schritt war erwartet worden. Damit kann die Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA nun wohl noch in dieser Woche starten. Auch in Europa haben Biontech und Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder beantragt. Eine Entscheidung der EMA ist vor Weihnachten anvisiert.

  • Zum Artikel "Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige in den USA angelaufen"

Dienstag, 2. November 2021

19.57 Uhr: Niederlande verschärfen Maßnahmen

Angesichts schnell steigender Infektions- und Patientenzahlen verschärfen die Niederlande erneut die Corona-Maßnahmen. Die Maskenpflicht wird wieder für alle öffentlich zugängliche Orte wie Geschäfte oder Friseure eingeführt, kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Abend in Den Haag an. Auch der Corona-Pass wird für mehr Orte verpflichtend. Bürger sollen auch wieder den Sicherheitsabstand von 1,5 Meter wahren.

Erst vor gut einem Monat hatte das Land viele Maßnahmen aufgehoben und etwa die 1,5 Meter-Regel abgeschafft. Daraufhin waren die Infektionszahlen schnell gestiegen. Die Lage gilt nun als ernsthaft, es gilt die höchste Warnstufe. Rutte appellierte an die Bürger, sich an die Regeln zu halten.

"Alles hängt von unserem eigenen Verhalten ab" Niederländischer Ministerpräsident Mark Rutte

Menschen müssen nicht mehr nur in Gaststätten, Kinos und Theatern nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Der Corona-Pass gilt dann auch etwa für Sportclubs, Fitnesscenter und Zoos. Masken müssen künftig auch wieder in Bibliotheken, auf Bahnhöfen, in Krankenhäusern und an Hochschulen getragen werden.

In den vergangenen sieben Tagen war die Zahl der Infektionen um 39 Prozent im Vergleich zur Vorwoche auf fast 54 000 gestiegen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt nun bei 313.

18.00 Uhr: Athen verschärft Corona-Testpflichten für Ungeimpfte

In Griechenland dürfen ungeimpfte Bürger ab Samstag Einrichtungen wie Behörden, Banken, Geschäfte und Friseure nur noch mit einem aktuellen negativen Corona-Test betreten. Das teilte der griechische Gesundheitsminister Thanos Plevris im Staatsfernsehen mit. Ohne Test zugänglich bleiben lebensnotwendige Geschäfte wie Supermärkte und Apotheken. Zudem können sich ab Freitag dem Minister zufolge alle vollständig geimpften Bürger ab 18 Jahre eine Auffrischungsimpfung verabreichen lassen. Ungeimpfte Berufstätige müssen bei der Arbeit künftig zwei Mal pro Woche und auf eigene Kosten einen negativen Test vorlegen.

Ungeimpfte Bürger seien anfälliger für eine Corona-Infektion und müssten deshalb auch mehr Vorsicht walten lassen, sagte Plevris zu den neuen Maßnahmen. Auch sei es nicht möglich, erneut etwa einen flächendeckenden Lockdown zu verhängen. Die Impfung sei die beste Waffe gegen die Pandemie.

In Griechenland ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen zuletzt stark angestiegen. Am Dienstag wurden 6.700 neue Fälle gemeldet - ein Rekord seit Beginn der Pandemie. Fast 90 Prozent der Corona-Intensivbetten sind belegt, 85 Prozent dieser Patienten sind nicht geimpft. Laut Plevris sind 73 Prozent der Erwachsenen im Land vollständig geimpft, auf die Gesamtbevölkerung von rund 11 Millionen Menschen gerechnet sind es 63 Prozent.

  • Zur Übersicht: "Risikogebiete und Fallzahlen - Corona-Daten für Europa"

17.49 Uhr: Patientenschützer fordern tägliche Tests für medizinisch-pflegerisches Personal

Nach den jüngsten Corona-Ausbrüchen in Altenheimen fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz tägliche Tests für alle dortigen Fachkräfte. "Die tägliche Testpflicht für geimpftes und ungeimpftes medizinisch-pflegerische Personal muss sofort kommen", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch in Berlin. Er verwies darauf, dass im vergangenen Jahr noch ein Impfangebot für hochbetagte Menschen über die mobilen Teams organisiert werden konnte.

Deren Rückgrat seien die Impfzentren gewesen, sagte Brysch: "Es waren die Kassenärztliche Vereinigungen, die mit aller Macht eine Fortsetzung dieses Angebotes verhindert haben." Nunmehr sei es "unmöglich, diese politische Fehlentscheidung kurzfristig zu revidieren." Deshalb müsse jetzt die tägliche Testpflicht für das Personal kommen.

  • Zum Artikel "Verdi fordert bessere Bezahlung für Klinikpersonal"

17.36 Uhr: CDU-Chef - Lage auf Intensivstationen besorgniseregend

Die Corona-Lage auf den Intensivstationen ist nach Ansicht von CDU-Chef Armin Laschet besorgniserregend. Es gebe in Deutschland wegen der steigenden Zahlen eine ernsthafte Lage, sagte er nach den Gremiensitzungen seiner Partei. Der Bundestag wolle sich in Sondersitzungen am 11. und am 18. November mit dem Thema beschäftigen. Der neue nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst wolle als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz zudem das Gespräch mit den Ländern führen. Nötig seien jetzt Booster-Impfungen für die über 60-Jährigen.

17.24 Uhr: Lage in Thüringens Kliniken verschärft sich

In Thüringen verschärft sich nach Informationen des MDR die Lage in den Krankenhäusern. Der Anteil der Corona-Patienten an den betreibbaren Intensivbetten ist demnach über die für die Warnstufen kritische Marke von zwölf Prozent gestiegen. Bleibt die Zahl nun drei Tage über zwölf Prozent, könnten etliche Landkreise und Städte in die Warnstufe drei rutschen. Dann sind Kommunen angehalten, schärfere Corona-Regeln zu erlassen. In die höhere Warnstufe könnten dann Kommunen kommen, in denen auch die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage in Folge über 200 liegt.

17.02 Uhr: Länder verschärfen Testpflichten in Kliniken und Pflegeheimen

Einige Bundesländer verschärfen die Testpflichten für das Personal von Pflegeheimen und Kliniken. In Brandenburg müssen sich künftig nicht geimpfte Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 täglich testen lassen. Hintergrund ist ein Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Schorfheide, dem bislang elf Bewohner zum Opfer fielen. Maßstab für die neue Verordnung sei die Anzahl der stationär behandelten Corona-Patienten, die Zahl der Neuinfektionen sowie die verfügbaren Intensiv-Kapazitäten, hieß es. Zudem fließt die Impfquote ein.

In Rheinland-Pfalz gilt für nicht geimpfte Mitarbeiter von Kliniken, Alten- und Pflegeeinrichtungen ab kommender Woche eine tägliche Testpflicht. Dies sehen die Bestimmungen der neuen Anti-Corona-Verordnung des Landes vor. Nach Aussage von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) sind dabei auch Selbsttests erlaubt.

Mecklenburg-Vorpommern will ebenfalls von kommender Woche an eine tägliche Testpflicht für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen einführen, die nicht geimpft oder genesen sind. In Baden-Württemberg gilt die tägliche Testpflicht für nicht geimpfte Pflegekräfte schon länger. Wer indes geimpft oder genesen ist, soll sich laut Gesundheitsministerium einmal in der Woche testen lassen.

In Bayern gilt schon seit August eine Testpflicht für nicht geimpfte oder nicht genesene Beschäftigte in Pflegeheimen an mindestens zwei verschiedenen Tagen pro Woche, in der sie zum Dienst eingeteilt sind, teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit.

16.50 Uhr: Mehr als 300 Intensivbetten in Österreich belegt - Stufe zwei kommt

In Österreich hat die Zahl der von Covid-Patienten belegten Betten auf Intensivstationen nach Angaben der Behörden die Schwelle von 300 überschritten. Damit gilt mit einer Verzögerung von einer Woche Stufe zwei der fünfstufigen Corona-Maßnahmen. So sind dann Besuche der Nachtgastronomie und verschiedener großer Veranstaltungen nur noch für Genesene und Geimpfte möglich. Am Dienstag wurden 317 Intensivbetten für Corona-Patienten gebraucht, ein Plus von 25 gegenüber dem Vortag. Besonders deutlich nahm die Zahl der Patienten auf den Normalstationen zu - um 145 auf 1.600.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) prognostizierte schon für kommende Woche 400 belegte Intensivbetten. Dann würde die nächste Stufe im nationalen Corona-Plan ausgelöst werden: Am Arbeitsplatz, bei Restaurantbesuchen oder im Tourismus müssten Ungeimpfte dann PCR-Tests vorweisen - Antigen-Schnelltests würden nicht mehr gelten.

Mückstein gab zudem bekannt, dass Booster-Impfungen nun allen Menschen offenstehen. Ausdrücklich empfohlen werden sie für Personen ab 65, für Angestellte im Gesundheits- und Bildungsbereich sowie für medizinische Risikogruppen.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag bei 5.398, das entspräche unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl fast 50.000 Fällen in Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf 400 Fälle pro 100.000 Einwohner.

  • Zum Artikel "Österreich: Bundesländer verschärfen Corona-Regeln"

16.33 Uhr: Tägliche Testpflicht für ungeimpfte Mitarbeiter von Kliniken in Rheinland-Pfalz

Für ungeimpfte Mitarbeiter von Krankenhäusern und Heimen in Rheinland-Pfalz gilt ab dem kommenden Montag eine tägliche Corona-Testpflicht. Damit sollten besonders gefährdete Menschen angesichts steigender Inzidenzen wieder besser geschützt werden, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einer Sitzung ihres Landeskabinetts in Mainz. Die Regelung gelte für Kliniken, Pflegeheime und ähnliche Einrichtungen.

"Mit einer täglichen Testpflicht für ungeimpfte Personen in diesen Einrichtungen werden wir für zusätzliche Sicherheit sorgen", erklärte Dreyer. Das Kabinett beschloss nach ihren Angaben außerdem, das Angebot an sogenannten Boosterimpfungen "massiv auszubauen". Pflegeeinrichtungen erhielten hierbei Unterstützung, zudem würden alle über 70-Jährigen im Land schriftlich aufgefordert.

15.49 Uhr: Rumänien verzeichnet Tages-Höchststand bei Corona-Todesfällen

Rumänien meldet eine Höchstzahl von 591 Corona-Todesfällen am Tag. 541 von ihnen seien nicht geimpft gewesen, teilten die Behörden mit. Der bisherige Höchstwert von 574 Todesopfern wurde am 19. Oktober registriert. Seit Beginn der Pandemie wurden in Rumänien mehr als 1,6 Millionen Infektionen bestätigt und 48.664 Todesfälle registriert.

Nur 37 Prozent der Erwachsenen des Landes, das rund 19 Millionen Einwohner hat, sind vollständig geimpft. Von den 27 EU-Mitgliedstaaten hat nur Bulgarien eine noch geringere Impfquote.

Die anhaltend niedrige Impfrate und eine Welle von Coronavirus-Infektionen überfordern das angeschlagene Gesundheitssystem Rumäniens. Die sich abzeichnende Katastrophe veranlasste die Behörden, seit vergangener Woche strengere Beschränkungen zu verhängen. Für viele alltägliche Aktivitäten, wie den Besuch eines Fitnessstudios, eines Kinos oder eines Einkaufszentrums, sind Impfbescheinigungen erforderlich. Es gilt eine Ausgangssperre ab 22 Uhr.

  • Zum Artikel "Im Osten Europas explodieren die Corona-Zahlen"

15.20 Uhr: Bayerische Krankenhausgesellschaft sieht Kliniken vor Corona-Engpass

Bayerns Kliniken steht im zweiten Corona-Winter nach Angaben der Krankenhausgesellschaft eine neuerliche schwere Belastungsprobe bevor. "Wir haben die große Sorge, dass wir in eine Situation kommen, die mindestens so schlimm und bedrohlich ist wie im letzten Winter", sagte Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, der Deutschen Presse-Agentur: "Der aktuell rapide Anstieg der Infektionszahlen wird die Krankenhäuser in etwa zwei Wochen erreichen."

Am Dienstag lagen laut Divi-Intensivregister 455 Covid-Patienten auf den bayerischen Intensivstationen, fast 200 mehr als vor zwei Wochen. Da vom Zeitpunkt einer Ansteckung bis zu einer tatsächlichen Erkrankung Zeit vergeht, spiegelt diese Zahl aber nicht das aktuelle Infektionsgeschehen wider.

Am Dienstag meldeten bereits 40 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte, weniger als zehn Prozent freie Intensivbetten zur Verfügung zu haben. In 23 Kommunen war kein einziges Intensivbett mehr frei, wie aus dem täglich aktualisierten Intensivregister hervorgeht. "Normalerweise haben wir auf den Intensivstationen gut zehn Prozent freie Betten", sagte Engehausen.

  • Zum Artikel "Krankenhaus-Ampel: Corona-Kennzahl systematisch zu niedrig"

15.09 Uhr: Verschärfte Corona-Regeln in Niederbayern

Niederbayerns Landkreise und kreisfreie Städte verschärfen die Corona-Maßnahmen. Das ist das Ergebnis einer Beratung der Landräte und Oberbürgermeister auf Einladung von Regierungspräsident Rainer Haselbeck.

In allen Bereichen, in denen bisher eine medizinische Maske getragen werden musste, wird nun die FFP2-Maske zur Pflicht. Dies gilt etwa in Supermärkten, im Einzelhandel, im ÖPNV und in Freizeiteinrichtungen. Zugangsregelungen werden verschärft: Wo bisher 3Gplus gilt, ist künftig 2G vorgeschrieben. So ist etwa in Diskotheken und Clubs der Eintritt nur noch für geimpfte und genesene Personen möglich. Die Quarantänedauer für enge Kontaktpersonen beträgt zehn Tage. Eine vorherige Freitestung ist nicht möglich.

Die Maßnahmen gelten ab morgen, Mittwoch, 3. November 2021, 0.00 Uhr, in den Landkreisen Kelheim, Landshut, Straubing-Bogen, Dingolfing-Landau, Deggendorf, Rottal-Inn, Passau, Freyung-Grafenau und Regen sowie in den Städten Landshut, Straubing und Passau.

Hintergrund sind die steigenden Infektionszahlen. Gleichzeitig mit den neuen Maßnahmen kündigen die niederbayerischen Landräte und Oberbürgermeister verstärkte Kontrollen an.

14.48 Uhr: Sachsen verschärft Regeln für Ungeimpfte

Bereits ab Montag soll in Sachsen eine neue Corona-Schutzverordnung mit verschärften Regeln gelten. Darüber informierte das Kabinett bei einer Pressekonferenz.

In der neuen Corona-Schutzverordnung soll die 2G-Regel (Zugang nur für Geimpfte und Genesene) in der Innengastronomie, bei Veranstaltungen und in Freizeit- und Kultureinrichtungen, Clubs und Bars zur Pflicht werden. Bislang konnten die Veranstalter und Betreiber selbst entscheiden, ob sie die 2G-Regel nutzen wollen. Die 2G-Regel soll ebenso für Großveranstaltungen gelten. Dazu zählen zum Beispiel auch Fußballspiele.

Im öffentlichen Nahverkehr soll das Tragen einer FFP2-Maske Pflicht werden. Bislang konnten auch OP-Masken getragen werden. Nach einer verkürzten Anhörungsphase will das Kabinett am Freitag endgültig entscheiden. Es gehe um eine "Prävention in der Pandemie", erklärte Dagmar Neukirch, Staatssekretärin im Sozialministerium. Andernfalls müsste man bei einer Überlastung der Krankenhäuser den Notstand ausrufen.

13.44 Uhr: Bayerische FDP - Corona-Tests wieder kostenfrei anbieten

Angesichts der rasch steigenden Corona-Infektionszahlen will die bayerische FDP Corona-Tests wieder für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos anbieten. "Die Impfquote stagniert. Nur ein Bruchteil der Ungeimpften beabsichtigt, sich noch impfen zu lassen", sagte der scheidende FDP-Landesvorsitzende Daniel Föst: "Damit ist der Versuch gescheitert, die Impfrate mittels finanziellen Drucks anzukurbeln."

Seit dem 11. Oktober sind PCR-Tests und Selbsttests nur noch in Ausnahmefällen kostenlos. Die Regierung hatte mit der Aufhebung der Kostenfreiheit auch beabsichtigt, die Impfquote in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Regierung müsse sich nun ihre Fehleinschätzung eingestehen und schnellstmöglich zu kostenfreien Corona-Tests zurückkehren, sagte Föst.

Gleichzeitig forderte er mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen. "Bayern hat die niedrigste Impfquote aller westdeutschen Bundesländer und einen der höchsten Inzidenzwerte im gesamten Bundesgebiet", betonte Föst.

13.28 Uhr: Geimpft oder nicht? Ethikrats-Mitglied für Auskunftspflicht von Pflegekräften gegenüber Betreuten

Angesichts des jüngsten Corona-Ausbruchs in einem Pflegeheim in Brandenburg kommt aus dem Deutschen Ethikrat die Forderung, dass Schutzbedürftige das Recht haben sollten, den Impfstatus der Beschäftigten zu erfragen.

  • Zum Artikel: "Steigende Corona-Zahlen - Experten warnen vor Zuspitzung der Lage"

Die eingeführte Auskunftspflicht Beschäftigter gegenüber dem Arbeitgeber reiche nicht, sagte Ethikrats-Mitglied Wolfram Henn der "Heilbronner Stimme": "In bestimmten Bereichen, wohl am kritischsten in der ambulanten Pflege, brauchen auch die zu schützenden Menschen einen Rechtsanspruch darauf zu erfahren, ob die ins Haus kommende Pflegeperson geimpft ist oder nicht." Zudem sei "in sensiblen Bereichen eine Impfpflicht vor allem für medizinisches und Pflegepersonal unverzichtbar."

In Brandenburg hat sich in einem Seniorenheim ein schwerer Corona-Ausbruch ereignet, bei dem nach jüngsten Angaben 14 Menschen starben. Zudem sollen 44 Bewohner und 15 Mitarbeitende der Einrichtung an Covid-19 erkrankt sein. Berichten zufolge hat der Leiter der Einrichtung nach einem positiven Testergebnis das Heim nochmals betreten. Gegen ihn läuft ein Bußgeldverfahren.

13.08 Uhr: Pfizer erhöht Jahresziele - Weitere Vereinbarungen für Corona-Impfung

Der US-Pharmakonzern Pfizer profitiert weiter kräftig von dem mit seinem deutschen Partner Biontech entwickelten Covid-19-Impfstoff. Das Management um Konzernchef Albert Bourla hob seine Jahresziele erneut an. So soll sich der Umsatz 2021 nun im Vergleich zum Vorjahr auf 81 bis 82 Milliarden Dollar (bis zu 70,8 Mrd. Euro) nahezu verdoppeln, wie das Unternehmen mitteilte.

Dabei rechnet Pfizer mit einem noch größeren Beitrag des Corona-Vakzins als bisher, da inzwischen weitere Liefervereinbarungen mit Abnehmerländern getroffen worden seien. Comirnaty dürfte demnach rund 36 Milliarden Dollar beisteuern statt der zuvor prognostizierten rund 33,5 Milliarden Dollar. Auch das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) soll stärker steigen als bisher vom Konzern erwartet.

Im vergangenen Quartal konnte Pfizer den Umsatz auf 24,1 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. Unter dem Strich kam ein Gewinn von 8,1 Milliarden Dollar heraus. Im Vorjahresquartal waren es knapp 1,5 Milliarden gewesen.

12.55 Uhr: Spahn will Auffrischungsimpfung für alle anbieten

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will entgegen den Empfehlungen der Stiko allen Bürgerinnen und Bürgern ungeachtet ihres Alters eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus ermöglichen. Diese Impfung solle "grundsätzlich allen Personen angeboten werden, die diese nach Ablauf von sechs Monaten nach Abschluss der ersten Impfserie wünschen", heißt es in einem Entwurf von Spahns Ministerium für die bevorstehende Gesundheitsministerkonferenz mit den Ländern.

Die Auffrischimpfungen könnten "im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten und nach ärztlicher Beurteilung und Entscheidung" erfolgen, heißt es in dem Entwurf. Schwerpunktmäßig sollten diese Impfungen besonders gefährdeten Menschen angeboten werden - "wobei vor allem Alten- und Pflegeheime in den Fokus zu nehmen" seien.

Zur Begründung der Maßnahmen weist Spahns Ministerium auf die "rasante Zunahme der Neuinfektionen in fast allen Altersgruppen" hin. "Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die höhere Schutzwirkung von Auffrischimpfungen durch die Optimierung der Grundimmunität vor einer COVID-19-Infektion", heißt es in der Vorlage.

Nach Angaben des Ministeriums werden inzwischen "bis zu über 100.000 Auffrischimpfungen täglich verabreicht". Die Gesundheitsministerkonferenz ist für Ende der Woche anvisiert. Die Vorlage aus dem Ministerium ist auf Freitag datiert.

12.42 Uhr: Bund-Länder-Treffen könnte Ende kommender Woche stattfinden

Angesichts der sich zuspitzenden Coronalage könnte Ende kommender Woche ein neues Treffen der Regierungschefs von Bund und Ländern stattfinden. Als Termine seien Donnerstag oder Freitag im Gespräch, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Länderkreisen. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), erklärte, ein Treffen in der kommenden Woche erscheine "sachgerecht, was Tempo und Gründlichkeit der Vorbereitung betrifft".

Das Portal "Business Insider" berichtete, CDU-geführte Länder wollten ein Treffen am Donnerstag kommender Woche. Die SPD-Seite wolle hingegen zunächst die für Donnerstag und Freitag dieser Woche im bayerischen Lindau stattfindende Gesundheitsministerkonferenz abwarten, bevor ein möglicher Termin festgelegt werde.

  • Zum Artikel "Corona in Bayern: Wo steht die Krankenhaus-Ampel?"

12.34 Uhr: Baden-Württemberg wird wahrscheinlich morgen Corona-Warnstufe ausrufen

Über das verlängerte Wochenende ist die Zahl der Covid-Intensivpatienten in Baden-Württemberg deutlich über 250 gestiegen. Um die Intensivstationen in der Corona-Krise zu entlasten, wird der Druck auf ungeimpfte Menschen aller Voraussicht nach bereits von Mittwoch an erhöht. Kommt die Warnstufe heißt das: PCR- statt Schnelltest - zum Beispiel im Restaurant oder Kino.

Am Dienstagmittag verzeichnete das Land laut DIVI-Intensivregister 286 Corona-Erkrankte auf den Intensivstationen. Entscheidend ist zwar erst die Zahl, die das Landesgesundheitsamt um 16 Uhr ausweist, jedoch wird es immer wahrscheinlicher, dass ab Mittwoch landesweit strengere Corona-Regeln in Kraft treten. Denn die Warnstufe wird ausgerufen, wenn die Covid-Patientenzahl an zwei Werktagen in Folge bei oder über 250 liegt - was heute der Fall wäre.

12.16 Uhr: Impfkommission - Auffrischung für besonders gefährdete Gruppen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) dringt auf Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus zunächst nur für ausgewählte Gruppen. Es komme darauf an, die Menschen zuerst zu schützen, die die Impfung am dringendsten benötigen, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens in Berlin.

Gesunde Menschen mittleren Alters mit Grundimmunisierung könnten hingegen davon ausgehen, dass sie noch ausreichend Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung haben. Zwar lasse der Schutz vor Ansteckung mit der Zeit nach, nicht aber der Schutz vor einer schweren Erkrankung. Mertens betonte, es gelte auch die noch klaffenden Impflücken bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 59 Jahren zu schließen. Die Impfquoten seien hier unzureichend.

Impf-Verstärkungen ("Booster") sind mindestens sechs Monate nach einer vollständigen Impfung möglich. Angeboten werden sie Älteren ab 60 Jahre, Corona-Risikogruppen, aber auch Geimpften mit Astrazeneca und Johnson & Johnson. Die Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfungen vorerst unter anderem für Menschen ab 70, für immunsupprimierte Patienten und für Pflegepersonal. Grundsätzlich sind sie laut Impfverordnung aber auch für alle anderen Menschen möglich.

  • Zum Artikel "Infektiologe: Booster-Impfung nur für bestimmte Gruppen"

11.48 Uhr: KBV-Chef Gassen - 15 Millionen Booster-Impfungen bis Ende Dezember

Nach Ansicht des Chefs der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, müssen bis Ende Dezember 15 Millionen Menschen in Deutschland eine Booster-Impfung verabreicht bekommen. "Das ist machbar", sagt Gassen in Berlin. Die Arztpraxen in Deutschland seien dazu in der Lage. Allerdings müssten dafür "die Rahmenbedingungen stimmen", sagte Gassen. Es sei nicht hilfreich, wenn diese durch die Politik alle paar Wochen geändert würden. Die betreffenden Personen müssten in einem geordneten Verfahren angeschrieben werden.

  • Zum Artikel "Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern und Deutschland"

11.30 Uhr: Rund 67 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig geimpft

Mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach wurden am Montag rund 58.000 Impfdosen verabreicht. 57,7 Millionen Menschen (69,4 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 55,5 Millionen (66,7 Prozent) sind vollständig geimpft.

Beim Stand der Covid-19-Impfungen gibt es weiterhin erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 81,1 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. 14 weitere Bundesländer haben die 60-Prozent-Marke geschafft, lediglich Sachsen steht mit 59 Prozent unter dieser Marke. Bremen zählt mit 78,3 Prozent ebenfalls den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist hier mit 56,8 Prozent am Ende der Rangliste.

11.02 Uhr: Regierung - Chinesen sollen wegen Pandemie Lebensmittelvorräte anlegen

Vor dem Hintergrund zunehmend strikter Corona-Beschränkungen hat Chinas Regierung dazu aufgerufen, Vorräte mit lebensnotwendigen Produkten anzulegen. Familien sollten "eine bestimmte Menge an Gütern für den täglichen Bedarf und für Notfälle lagern", hieß es in einer Mitteilung auf der Internetseite des Handelsministeriums.

Konkrete Angaben zu möglichen Lebensmittel-Engpässen oder Störungen der Lieferketten durch die Corona-Maßnahmen machte das Ministerium nicht. Es forderte die Behörden jedoch auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die landwirtschaftliche Produktion zu fördern, Lieferketten aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass ausreichend regionale Lebensmittelreserven vorhanden sind. Auch sollten die Preise stabil gehalten werden.

Zwar lagen die täglichen Corona-Neuinfektionen in China angesichts strikter Maßnahmen während der Pandemie lange Zeit im niedrigen zweistelligen Bereich, zuletzt stiegen sie jedoch wieder an. Am Montag wurden 92 neue Fälle registriert - der höchste Wert seit Mitte September. Die Regierung in Peking geht auch wegen der im Februar anstehenden Olympischen Winterspiele in Peking rigoros gegen neue Ausbrüche vor.

10.08 Uhr: Hausärztechef gegen Wiedereröffnung der Impfzentren

Hausärztechef Ulrich Weigeldt hat sich gegen eine Wiedereröffnung der Impfzentren zur Beschleunigung von Corona-Auffrischungen ausgesprochen. Davon halte er "gar nichts", sagt er dem Magazin "Wirtschaftswoche". Die Hausärzte seien die richtige Adresse für die Booster-Impfungen. "Wir wissen, wer von unseren Patienten dran ist und bei wem eine Auffrischung Sinn macht", betont der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands. "Dazu ist das Hausarzt-Modell mit Kosten von 20 Euro pro Impfung deutlich günstiger als ein Impfzentrum, wo man immer wieder hört, dass eine Impfung 220 Euro kostet." Zudem spricht sich Weigeldt für eine Impfpflicht für Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen aus. "Wer nicht geimpft ist, kann und sollte nicht in Alten- und Pflegeheimen arbeiten. Das sollte eigentlich vom Berufsbild her bereits eine Selbstverständlichkeit sein, wenn ich mich um schwerstkranke und besonders gefährdete Menschen kümmere."

08.47 Uhr: Ärztepräsident sieht Maskenpflicht im Unterricht skeptisch

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, lehnt eine Maskenpflicht für Schüler während des Unterrichts ab. "Ich glaube, dass das eines der Elemente ist, mit dem man am wenigsten erreicht," sagte Reinhardt im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.

Reinhardt verwies auf die Gastronomie, wo Gäste, die die 2G oder 3G-Regeln einhalten, keine Masken tragen müssen. "Da finde ich es unangemessen, wenn Kindern zugemutet wird, dass sie während der Unterrichtsstunde am Platz Maske tragen sollen." Das werde keinen entscheidenden Fortschritt "im Hinblick auf die Vermeidung von weiteren Infektionszahlen bieten." Laut Ansicht des Präsidenten der Bundesärztekammer sei es viel wichtiger, Menschen vom Impfen zu überzeugen.

Reinhardt sprach sich dafür aus, die Impfzentren der Länder für Booster-Impfungen wieder in Betrieb zu nehmen. Es sei seiner Ansicht nach ein Fehler gewesen, die Zentren "vorschnell herunterzufahren." Die Arztpraxen seien durch die Impfungen und die normale Infektwelle derzeit sehr in Anspruch genommen, so Reinhardt. In der Frage von Booster-Impfungen sprach sich Reinhardt dafür aus, zuerst die über 70-Jährigen zu impfen. Diese Personengruppe sei besonders gefährdet. Danach könnten auch Jüngere geimpft werden.

  • Zum Artikel "Dritte Corona-Impfung: Stiko prüft Booster für alle"

07.20 Uhr: Sozialverband VdK fordert Testpflicht in Heimen und Kliniken

Angesichts der sich häufenden Corona-Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern fordert der Sozialverband VdK schnell eine Testpflicht für sämtliche Besucher und Mitarbeiter. "Eine solche Pflicht ist unabhängig vom Impfstatus dringend notwendig. Die Zahl der Infizierten steigt gerade deutschlandweit wieder, gleichzeitig können auch Geimpfte und Genesene das Virus übertragen", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Dienstag in Berlin.

Bentele forderte die Politik auf, eine solche Test-Pflicht zu beschließen. "Sobald diese Voraussetzung geschaffen ist, müssen Einrichtungsleitungen sowie Klinikdirektoren dafür sorgen, dass allen Besuchern und Mitarbeitern kostenlose Tests angeboten werden und nur jene Zutritt bekommen, die negativ getestet wurden. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel."

08.26 Uhr: Bayerns Sieben-Tage-Inzidenz weiter auf Rekordhoch

Die Corona-Infektionszahlen sind in Bayern auf ein bisher unerreichtes Niveau gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Ansteckungen pro 100.000 Einwohner liegt aktuell bei 248,9. In Bayern gibt es allein drei Landkreise mit einer Inzidenz von über 600: Mühldorf (650,7), Miesbach (620,9) und Traunstein (614,7). Auch Thüringen (306,5) und Sachsen (284,4) weisen sehr hohe Inzidenzen aus - in Schleswig-Holstein liegt der Wert dagegen mit 70,6 deutlich niedriger.

Deutschlandweit hat das Robert-Koch-Institut am Dienstag 10.813 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Da sind 340 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Ansteckungen pro 100.000 Einwohner ging leicht auf 153,7 zurück von 154,8 am Vortag, vor einer Woche lag sie bei 113. Allerdings sind die Zahlen nur bedingt vergleichbar, weil am Montag in vielen Teilen Deutschlands Feiertag war. Über das verlängerte Wochenende wird erfahrungsgemäß weniger getestet und gemeldet. Innerhalb eines Tages wurden zudem 81 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 95.833.

07.13 Uhr: Nach Impfpflicht - viele Krankmeldungen bei New Yorker Feuerwehr

Nach dem Inkrafttreten einer Corona-Impfpflicht häufen sich die Krankmeldungen bei der New Yorker Feuerwehr. Stadtweit meldeten sich rund 2.300 Feuerwehrleute krank, wie New Yorks Feuerwehrbeauftragter Daniel Nigro am Montag berichtete. Es handele sich ganz offensichtlich um einen Protest gegen die Impfpflicht.

Laut Nigro melden sich normalerweise pro Tag rund 200 Mitglieder der Feuerwehr krank. Jetzt seien es täglich plötzlich 700. "Das ist vollkommen inakzeptabel", kritisierte er. Der Großteil derjenigen, die Krankengeld beantragten, sei ungeimpft. Seit Montag gilt für die rund 378.000 New Yorker Stadtbediensteten eine Corona-Impfpflicht. Verweigerern droht die unbezahlte Freistellung. Seit Mitte Oktober stieg der Anteil der geimpften Feuerwehrleute von 60 auf inzwischen 80 Prozent.

07.09 Uhr: Dehoga kritisiert Wirrwarr an Vorschriften für Gastro und Hotels

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) kritisiert ein Wirrwarr an Corona-Kontrollvorschriften in Deutschland. "Wie und was von den Hotels und Restaurants kontrolliert werden muss, ergibt sich aus 16 Corona-Verordnungen der Bundesländer", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

In fast allen Bundesländern seien die gastgewerblichen Betriebe zur Kontrolle der entsprechenden Nachweise verpflichtet, ohne dass immer explizit ausgeführt werde, wie diese Kontrolle zu erfolgen habe. Nicht wenige Unternehmer berichten laut ihr von kontrovers und auch aggressiv geführten Diskussionen vor dem Restauranteingang mit Gästen, die nicht geimpft seien und kein Verständnis zeigten.

Die Dehoga-Chefin betonte, dass die Corona-Schutzmaßnahmen "ohne Wenn und Aber" einzuhalten seien. "Dazu gehört insbesondere die Kontrolle des Zugangs. Wenn alle es praktizieren, wird die Akzeptanz bei den Gästen steigen. Bei Verstößen drohen im Übrigen empfindliche Bußgelder."

06.44 Uhr: Industriepräsident für 3G-Regel am Arbeitsplatz

Industriepräsident Siegfried Russwurm hat Bund und Länder aufgefordert, deutlich mehr gegen die stark steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen zu tun. "Die Politik droht den gleichen Fehler zu machen wie im Herbst vorigen Jahres, als die Politik vor konsequenten und zentral wirksamen Maßnahmen zurückschreckte", sagte Russwurm der Deutschen Presse-Agentur. Er machte deutlich, eine Option könnte auch eine 3G-Regel am Arbeitsplatz sein - das würde einen Zugang nur noch für Genesene, Geimpfte und Getestete bedeuten.

"Bund und Länder müssen rasch gemeinsam eine klare bundesgesetzliche Grundlage schaffen, damit die Unternehmen in den kommenden Wochen Schutzmaßnahmen auf 3G-Basis nachvollziehbar und planvoll für ihre Mitarbeitenden anwenden können", sagte Russwurm. "So lassen sich Arbeitsabläufe wieder weitestgehend normalisieren, die Beschäftigten von belastenden Hygienevorgaben befreien, und kreative Zusammenarbeit wird wieder uneingeschränkt möglich."

Russwurm, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), zeigte sich besorgt über sprunghaft steigende Inzidenzen. Die Entscheidung über eine Aufhebung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite sei das falsche Signal. Er warnte vor einem "ineffizienten Flickenteppich uneinheitlicher Ländermaßnahmen". Der Industriepräsident sagte, es sei allerhöchste Zeit, über eine Impfpflicht für alle Berufstätigen mit regelmäßigen Kontakten zu vulnerablen Gruppen in Pflegeheimen, Schulen und Kitas nachzudenken.

  • Zum Artikel "Österreich: Künftig gilt die 3G-Regel am Arbeitsplatz"

06.25 Uhr: Auffrischungsimpfung für alle? Stiko will kurzfristig entscheiden

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will kurzfristig entscheiden, ob Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus in Deutschland für alle empfohlen werden. "Die Ständige Impfkommission prüft im Moment sehr intensiv, ob sie Auffrischungsimpfungen für alle Bevölkerungsgruppen empfehlen wird", sagte der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Laut Mertens gibt es Daten aus internationalen Studien, die dafür sprächen. Allerdings müsse geprüft werden, inwieweit diese Ergebnisse auf Deutschland übertragbar seien. "Eine Entscheidung darüber wird in wenigen Wochen fallen", sagte Mertens. Bislang empfiehlt die Stiko die Auffrischungsimpfung etwa für Menschen ab 70 oder Beschäftigte in bestimmten Bereichen.

  • Zum Artikel "Ministerium: Alle haben Anspruch auf Corona-Booster-Impfung"

06.10 Uhr: Auch Wüst plädiert für Bund-Länder-Treffen

Nordrhein-Westfalens neuer Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) hat sich als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz angesichts steigender Corona-Zahlen für eine rasche Bund-Länder-Runde ausgesprochen. "Ein Treffen in der kommenden Woche erscheint sachgerecht was Tempo und Gründlichkeit der Vorbereitung betrifft", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten sich bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Mecklenburg-Vorpommerns Regierunschefin Manuela Schwesig offen für ein solches Treffen gezeigt.

"Der starke Anstieg der Infektionen erfordert konzentrierte Wachsamkeit und entschlossenes Handeln Aller bei der Impf-Strategie", ergänzte Wüst. "Die Pandemie der Ungeimpften kann schnell zu mehr und mehr Impfdurchbrüchen führen." Es sei auch in Deutschland ein klares Muster erkennbar: "Wo weniger geimpft wurde, kann das Virus leichter um sich greifen."

Montag, 1. November 2021

20.19 Uhr: US-Seuchenbehörde rät von Reisen nach Belgien und Russland ab

Die US-Seuchenbehörde CDC rät von Reisen nach Belgien und Russland ab. Grund seien die "sehr hohen" Covid-19-Infektionszahlen, teilt die CDC mit. Amerikanische Bürger sollten aus diesem Grund auch die Slowakei als Reiseziel meiden.

19.55 Uhr: Booster-Impfungen: Hausärzteverband kritisiert Spahn

Der Deutsche Hausärzteverband hat die Aussagen des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn zu Booster-Impfungen scharf kritisiert. Der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt sagte der "Welt": "Alle Impfzentren aufmachen, Booster-Impfungen ohne Altersbeschränkung - wissenschaftliche und medizinische Kenntnisse und die Erfahrungen der vergangenen Monate werden dabei vom Tisch gewischt." Er sehe keinen Grund, warum die Praxen, die "schließlich den Impfturbo gezündet haben, die Booster-Impfungen nicht leisten können sollten – wenn ihnen keine Steine in den Weg gelegt werden", sagte Weigeldt.

18.30 Uhr: Corona-Notlage: Lettland erhält Ausrüstung aus anderen EU-Ländern

Im Kampf gegen das Coronavirus hat das besonders stark von der gegenwärtigen Pandemiewelle betroffene Lettland internationale Hilfe erhalten. "Danke Finnland, Ungarn, Niederlande, Schweden", schrieb Gesundheitsminister Daniels Pavluts am Montag auf Twitter. Demnach haben die vier Länder dem baltischen EU-Land medizinische Ausrüstung über den EU-Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt - darunter künstliche Lungenbeatmungsgeräte und Spritzenperfusionspumpen. 

In Lettland hat sich die Corona-Lage zuletzt zugespitzt. Nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörden wurden in den vergangenen 14 Tagen gut 1.745 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert. Die EU-Behörde ECDC weist für den Baltenstaat aktuell einer der höchsten Infektionsraten in Europa aus. 

17.45 Uhr: Putin setzt im Kampf gegen steigende Zahlen auf Armee

Im Kampf gegen steigende Infektionszahlen und eine Überlastung der Krankenhäuser bringt Russlands Präsident Wladimir Putin die Armee ins Spiel. Sie könne dabei helfen, Feldlazarette für Covid-Patienten einzurichten, sagt Putin vor Verteidigungsminister Sergej Schoigu und anderen hochrangigen Militärs. "Die Lage im Land ist sehr schwierig." Mehr als 40.000 Infektionen am Tag habe es noch nicht gegeben. Russland erlebt derzeit rasant steigende Zahlen bei Neuinfektionen und Todesfällen. Putin hat daher für die erste November-Woche die Schließung der Betriebe im ganzen Land angeordnet. Die Region Nowgorod im Nordwesten der Hauptstadt Moskau verlängerte die Zwangspause am Montag um eine zweite Woche.

16.50 Uhr 9.000 ungeimpfte städtische Beschäftigte in New York beurlaubt

Etwa 9.000 städtische Beschäftigte in New York sind wegen des Nichtbefolgens einer Corona-Impfanordnung unbezahlt beurlaubt worden. Das gab der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio bekannt. Die Impfpflicht für Angestellte der Stadt war am Montag in Kraft getreten.

Etwa neun von zehn von der Impfpflicht betroffenen städtischen Beschäftigten kamen bis zum Start der Maßnahme der Pflicht nach, sich impfen zu lassen. Störungen der Abläufe wegen fehlender Impfungen gab es nach Angaben de Blasios nicht. In der Millionenmetropole stehen etwa 300.000 Menschen in Diensten der Stadt.

Die Feuerwachen blieben geöffnet, die städtischen Entsorgungsbetriebe setzten am Sonntag vorsorglich eine zusätzliche Abholung um, um zu verhindern, dass sich Müll anhäuft, wie der Bürgermeister sagte. "Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich haben impfen lassen", sagte er. "Danke, dass Sie das Richtige getan haben. Danke, dass Sie uns voranbringen."

Bei einer Minderheit der Arbeitnehmer hatte es erbitterten Widerstand gegen die Maßnahme gegeben, darunter in für die öffentliche Sicherheit kritischen Bereichen wie der Polizei und der Feuerwehr. Die größte Polizeigewerkschaft der Stadt legte gegen die Anordnung juristisch Beschwerde ein.

Etwa 12.000 Beschäftigte haben aus religiösen oder medizinischen Gründen Bedarf für eine Ausnahme von der Impfpflicht angemeldet. Sie dürfen weiter ihrer Arbeit nachgehen, bis die Anträge geprüft sind.

16.30 Uhr: Niederlande vor neuen Einschränkungen

Die Niederlande führen angesichts steigender Infektionszahlen neue Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein. "Wir kommen um neue Maßnahmen nicht herum", sagt Gesundheitsminister Hugo de Jonge ohne Details zu nennen. Darüber solle am Dienstag entschieden werden. Dem Sender NOS zufolge dürfte es an vielen öffentlichen Plätzen eine Maskenpflicht geben und der "Corona-Pass" als Nachweis einer Impfung oder eines negativen Tests stärker verlangt werden. Die Infektionszahlen in den Niederlanden sind im vergangenen Monat stetig gestiegen. Mehr als 1.200 Covid-Patienten müssen in Krankenhäusern behandelt werden, so viele wie seit fünf Monaten nicht mehr.

15.45 Uhr: Firmen bieten Extra-Kantinenbereiche für Geimpfte und Genesene

In der Corona-Krise bieten Unternehmen Geimpften und von Corona genesenen Beschäftigten auch eigene Kantinenbereiche oder eigene Cafeterias an. In diesen Sonderbereichen dürften Beschäftigte ohne Schutzvorgaben zusammensitzen, während diejenigen, die sich nicht impfen lassen oder keine Auskunft zu ihrem Impfstatus geben, weiter mit Abstandsregeln, Masken oder Trennwänden beim Essen leben müssten, berichtet die "Rheinische Post" (Montag) unter Berufung auf eine Umfrage unter Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. Teils würden entsprechende Pläne derzeit noch geprüft. Andere Unternehmen verwiesen angesichts steigender Infektionszahlen auf eine weiter hohe Zahl von Beschäftigten im Homeoffice - weshalb Betriebskantinen auch weniger stark besucht würden.

Der Bayer-Konzern etwa spricht nach dem Bericht der "Rheinischen Post" von mehreren Pilotprojekten für Kantinenbereiche nur für Geimpfte und Genesene. Bayer betone aber wie andere Unternehmen, Nicht-Geimpfte hätten weiter Zugang zu Kantinen. Alles werde in enger Zusammenarbeit mit Betriebsräten geplant. Die von der "Rheinischen Post" befragten Unternehmen wollen den Angaben zufolge auch die Homeoffice-Quote hoch halten. Bayer habe zudem berichtet, Beschäftigte schlössen sich auf eigene Faust zu Arbeitsgruppen ohne Ungeimpfte zusammen.

15.00 Uhr Immer mehr registrierte coronainfizierte Kinder und Jugendliche

Die Corona-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen in Bayern sind höher denn je. In der Altersgruppe 6 bis 11 Jahre lag der Wert vergangene Woche (43. Kalenderwoche) bayernweit bei rund 527, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Montag in Erlangen mitteilte. Für die 41. Kalenderwoche meldete die Behörde noch eine Inzidenz von etwa 261. Seither hat sich der Wert quasi verdoppelt. Er ist der höchste für eine Altersgruppe, den das LGL seit Beginn der Pandemie ermittelt hat.

Auch bei den 12- bis 15-Jährigen stecken sich immer mehr mit dem Coronavirus an: Hier liegt die Inzidenz inzwischen bei etwa 493. Für die 16- bis 19-Jährigen gab die Behörde den Wert mit knapp 404 an. Der bisherige Inzidenz-Rekord für eine Altersgruppe stammte von Ende vergangenen Jahres und hatte in der Altersgruppe über 80 damals den Wert von 376 erreicht.

14.20 Uhr: Israel öffnet seine Grenzen für geimpfte Touristen

Mehr als anderthalb Jahre nach der Schließung wegen der Corona-Pandemie hat Israel seine Grenzen für geimpfte Reisende wieder geöffnet. Als Voraussetzung für die Einreise gilt laut Behördenangaben eine Impfbescheinigung, die nicht älter als sechs Monate ist. Außerdem muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der maximal 72 Stunden alt ist. Bei der Ankunft in Israel erfolgt dann ein zweiter Test.

Pläne für eine Lockerung seiner Corona-Restriktionen im Tourismus hatte Israel vor einigen Wochen zunächst auf Eis gelegt, nachdem Ende August und Anfang September täglich mehr als 11.000 Corona-Infektionen nachgewiesen worden waren. Im Zuge einer Kampagne für eine dritte Corona-Impfung gingen die Fallzahlen jedoch wieder zurück. Einige Reisegruppen durften bereits im September wieder unter Auflagen einreisen, für einzelne Touristen galt die Regelung aber nicht.

14.00 Uhr: Deutschland nimmt Corona-Erkrankte aus Rumänien auf

Angesichts der Zuspitzung der Corona-Lage in Rumänien nimmt Deutschland Patientinnen und Patienten aus dem EU-Land auf. Das teilte ein Sprecher des Sanitätsdienstes der Bundeswehr am Montag auf Anfrage in Koblenz mit. Am Vormittag flog demnach ein Spezialflugzeug der Bundeswehr nach Bukarest, um eine erste Gruppe von sechs schwer Erkrankten auszufliegen. Über die Aktion hatte zuerst das Portal "The Pioneer" berichtet.

An Bord des ersten Flugzeugs befanden sich demnach rund 20 Sanitätsfachkräfte der Bundeswehr. Am Dienstag solle die rumänische Luftwaffe dann sechs weitere Patientinnen und Patienten nach Deutschland bringen. Für Mittwoch sei ein weiterer Flug der Bundeswehr-Spezialmaschine AirMedEvac geplant, hieß es. Insgesamt sollten bis Mittwochabend voraussichtlich 18 Erkrankte aus Rumänen zur Weiterbehandlung in deutschen Kliniken aufgenommen werden.

13.15 Uhr: Indonesien erteilt Novavax-Impfstoff gegen Corona die Freigabe

Der Corona-Impfstoff des US-Hersteller Novavax hat erstmals eine Zulassung erhalten. Die indonesischen Behörden hätten dem Mittel eine Notfreigabe erteilt, gab das Unternehmen am Montag bekannt. Novovax hat auch in Großbritannien, Kanada, Australien, Indien, den Philippinen und der EU eine Zulassung beantragt.

Der Impfstoff wird aus Kopien der Spike-Proteine an der Oberfläche des Virus hergestellt. Die Konkurrenten Biontech/Pfizer und Moderna verabreichen mit ihren mRNA-Vakzinen dagegen genetische Informationen, die den Körper veranlassen, das Spike-Protein für kurze Zeit selbst herzustellen. In beiden Fällen baut der Körper dann einen Immunschutz auf.

Der Impfstoff von Novavax wird in zwei Dosen verabreicht. Anders als die Mittel von Biontech und Moderna muss er nicht extrem gekühlt werden und kann deswegen leichter transportiert und eingesetzt werden. Die Zulassung des Mittels sei ein sehr wichtiger Schritt für das indonesische Impfprogramm, sagte der Epidemiologe Dicky Budiman. "Dieser Impfstoff wird in Ländern wie Indonesien viel leichter zu transportieren, zu lagern und zu verteilen sein, wo wir viele Inseln haben", sagte er. Bei einer Studie mit knapp 30 000 Menschen in den USA und Mexiko hatte sich das Novavaxmittel im Sommer zu etwa 90 Prozent als wirkungsvoll erwiesen. 12.50 Uhr: Bundesregierung hat keine Übersicht über Impfzentren

Die Bundesregierung hat keinen Überblick über die Zahl der noch betriebenen Impfzentren in Deutschland. "Dazu liegen mir keine Zahlen vor, da die Bundesländer die Impfzentren in eigener Zuständigkeit betreiben", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag in Berlin. Einige Länder hätten ihre Impfzentren weiter in Betrieb, andere hätten sie auf Standby geschaltet. "Wieviele jetzt in Betrieb sind, kann ich nicht sagen", so der Sprecher.

Angesichts stark steigender Corona-Zahlen hatte  der geschäftsführende Minister Jens Spahn (CDU) die Länder aufgefordert, ihre Impfzentren wieder hochzufahren. Denn die Menschen sollen auf einfache Weise an eine Auffrischungsimpfung gegen die nachlassende Wirkung des Impfstoffs kommen können.

Spahn hatte auch einen Gipfel zum Thema Auffrischungsimpfungen von Bund und Ländern gefordert. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte zu dem Vorstoß, Bund und Länder seien ohnehin im Austausch, auch die geschäftsführende Bundesregierung sei zudem offen für Gespräche, doch könne sie keinen Termin für ein solches Treffen nennen. Der Sprecher des Gesundheitsressorts bekräftigte, bei so einem Bund-Länder-Treffen solle eine Wiedereröffnung der Impfzentren und das Einladungsmanagement für Menschen über 60 für Auffrischimpfungen besprochen werden. Über das weitere Vorgehen solle auch bereits auf einer Gesundheitsministerkonferenz in dieser Woche in Lindau gesprochen werden. 

Zum Artikel: "Spahn: Bundesländer sollen Impfzentren wieder hochfahren"

12.20 Uhr: Deutschland wird nicht weniger Impfdosen an ärmere Staaten abgeben

Trotz Auffrischungsimpfungen wird Deutschland nicht weniger Impfdosen an ärmere Staaten abgeben. Bis zum Jahresende sollten anderen Staaten im Rahmen der internationalen Impfstoff-Initiative Covax weiterhin 100 Millionen Dosen zur Verfügung gestellt werden, sagt ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Das sei fix. Deutschland sei der zweitgrößte Geldgeber der Covax-Initiative.

11.50 Uhr: Tschechien verschärft Corona-Regeln für Restaurants und Bars

In Tschechien sind seit Montag wieder strengere Corona-Regeln in Kraft. Restaurants und Bars dürfen nur noch Gäste mit einem "Grünen Pass" bedienen. Wer nicht geimpft oder nachweislich genesen ist, muss einen negativen Corona-Test vorweisen. Das Personal ist verpflichtet, die Nachweise zu kontrollieren. Andernfalls drohen empfindliche Strafen für die Restaurantbetreiber.

Die von der scheidenden Regierung unter dem populistischen Ministerpräsidenten Andrej Babis beschlossene Maßnahme sorgt bei Gastronomen für Kritik. Die Regierung schiebe die Verantwortung für die Bekämpfung der Pandemie auf private Unternehmer ab, die ohnehin schwer von der Krise betroffen seien, hieß es.

Zugleich wurden die Gültigkeitsfristen für Corona-Tests verkürzt: Antigen-Tests sind nur noch 24 Stunden statt drei Tage gültig, PCR-Tests nur noch drei Tage statt eine Woche. Ebenfalls neu ist, dass die Tests in der Regel selbst bezahlt werden müssen. Mit 57 Prozent vollständig Geimpften unter den 10,7 Millionen Einwohnern ist Tschechiens Impfquote im Vergleich zu anderen EU-Ländern gering.

11.30 Uhr: Corona-Zahlen in Österreich steigen deutlich

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich steigt weiter deutlich. Innerhalb von 24 Stunden wurden 4.523 Fälle gemeldet, wie das Gesundheits- und das Innenministerium am Montag berichteten. Vergangenen Montag waren es 2.850 Neuinfektionen. Auf den Intensivstationen wurden den Angaben zufolge 292 Menschen behandelt. Ab einer Zahl von 300 Intensivpatienten tritt mit einer Woche Vorlaufzeit die zweite der fünf Stufen des neuen Maßnahmenplans der Regierung in Kraft. Dann ist unter anderem der Zutritt zur Nachtgastronomie und zu Après-Ski-Lokalen nur noch Genesenen und Geimpften gestattet. Ab 500 mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten gilt diese Regel auch für alle anderen gastronomischen Betriebe. Ab 600 Betten droht ein Lockdown für Ungeimpfte.

10.50 Uhr: Marke von fünf Millionen Corona-Toten überschritten

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind weltweit mehr als fünf Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor, die die Hochschule am Montag veröffentlichte. Die Schwelle von vier Millionen Corona-Toten weltweit war Anfang Juli überschritten worden.

Nach den Daten der US-Forscher liegt die Zahl der bestätigten Infektionen inzwischen bei mehr als 246 Millionen Fällen. Experten gehen bei Infektionen und Todesfällen rund um den Globus zugleich von einer hohen Dunkelziffer aus. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Fünf-Millionen-Marke als "schmerzhafte neue Schwelle". "Es wäre ein Fehler zu glauben, dass die Pandemie vorbei ist." In Afrika seien erst fünf Prozent der Bevölkerung voll geimpft.

Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen auch wieder zeitweise nach unten korrigiert. Nach Angaben der WHO von Freitag gab es bisher 4,98 Millionen bestätigte Todesfälle und rund 245 Millionen bekannte Infektionen.

07.45 Uhr: Ärztepräsident Reinhardt fordert bei steigenden Corona-Infektionen mehr 2G

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat im "Morgenmagazin" des ZDF dafür plädiert, bei einem weiteren Anschwellen der vierten Corona-Welle mehr Bereiche des öffentlichen Lebens wie die Gastronomie und Museen mit einer 2G-Regel zu versehen und nur für Geimpfte und Genesene zuzulassen. Für den Arbeitsplatz könne er sich vorstellen, wie in Italien und Österreich eine 3G-Regelung vorzusehen, die eine Impfung, einen Genesenennachweis oder einen aktuellen negativen Test vorsieht.

"In jedem Fall müssen wir einen Weg finden, der mit etwas mehr Kontrolle verbunden ist", sagte der Präsident der Bundesärztekammer. Auch sprach er sich dafür aus, in Altenheimen "sehr intensiv" weiter zu testen. Eine Impfpflicht für Pflegekräfte indes lehnte er ab. "Jeder Mensch sollte diese Entscheidung selbst fällen können", sagte Reinhardt. Allerdings sei es "nur angemessen und auch gerecht", wenn Ungeimpfte die Konsequenzen für ihre Entscheidung tragen.

07.20 Uhr: Corona-Inzidenz steigt laut RKI bundesweit auf 154,8

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist auf über 150 angestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 154,8. Am Vortag hatte er bei 149,4 gelegen, vor einer Woche bei 110,1. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an.

Den jüngsten Angaben des RKI zufolge wurden binnen 24 Stunden 9.658 Coronavirus-Neuinfektionen sowie 23 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.607.208, die Gesamtzahl der verzeichneten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion auf 95.752.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit zwei Wochen kontinuierlich an. Vor rund einer Woche hatte der Wert erstmals seit Mai wieder die Marke von 100 überschritten.

In Bayern liegt die Inzidenz aktuell bei 248,1.

07.00 Uhr: Australien öffnet nach 20 Monaten erstmals die Grenze

Zum ersten Mal seit 20 Monaten hat Australien am Montag eine Grenze geöffnet. Zu den Klängen der inoffiziellen Australien-Hymen "I still Call Australia Home" umarmten und küssten sich Menschen und feierten am Flughafen von Sydney ihr Wiedersehen.

  • Zum Artikel: "Australien öffnet nach 20 Monaten die Grenzen"

Angesichts eines fortgeschrittenen Impfprogramms setzt Australien darauf, dass die Impfraten hoch genug sind, um weitere Ausbrüche einzudämmen. Daher wurden internationale Besucher wieder zugelassen, nachdem während der Corona-Pandemie einige der strengsten und längsten Grenzkontrollen überhaupt durchgeführt wurden. Vollständig geimpfte australische Staatsbürger mit ständigem Wohnsitz in Australien können das Land verlassen, ohne die Regierung um eine Ausnahmegenehmigung von dem Reiseverbot zu bitten, das seit dem 15. März 2020 galt.

Geimpfte Australier können nach Hause kommen, ohne zwei Wochen lang in einem Hotel unter Quarantäne gestellt zu werden. Die begrenzte Zahl der verfügbaren Quarantäneplätze in den Hotels hielt bisher Tausende Australier im Ausland fest. Diese Grenze gilt jetzt nur noch für nicht geimpfte Reisende.

Auch Thailand öffnete am Montag seine Grenzen wieder. Vollständig geimpfte Touristen, die per Flugzeug aus 46 Ländern und Regionen ankommen, müssen nicht mehr in Quarantäne und können sich frei bewegen. Auch lokale Beschränkungen wie das Ausgehverbot in einigen Gebieten wurden aufgehoben.

06.45 Uhr: Spahn - Länder sollen Impfzentren wieder in Betrieb nehmen

Angesichts stark steigender Corona-Zahlen fordert der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder auf, ihre Impfzentren wieder hochzufahren. "Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Standby bereithalten, nun wieder startbereit machen", sagte er der "Rheinischen Post". Zudem riet Spahn dazu, in einem ersten Schritt alle Menschen über 60 schriftlich zur Impfung einzuladen.

  • Zum Artikel: "Söder wirbt für altersunabhängige Corona-Drittimpfung"

Hintergrund ist, dass mehr Menschen eine Auffrischungsimpfung - die Booster-Impfung - gegen die nachlassende Wirkung des Impfstoffs wahrnehmen sollen. Am Wochenende hatte Spahn auch einen Gipfel zum Thema Auffrischungsimpfungen von Bund und Ländern gefordert. "Aktuelle Daten aus Israel zeigen, dass das Boostern einen ganz entscheidenden Unterschied macht, um die vierte Welle zu brechen", sagte er der "Bild am Sonntag". Sein Ministerium hatte zudem noch einmal darauf hingewiesen, dass grundsätzlich alle Bürger laut Impfverordnung einen Anspruch auf eine Auffrischungsimpfung haben.

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