Urlauber stehen im Flughafen in einer Schlange für einen Covid-19-Test.
Bildrechte: dpa-Bildfunk

Urlauber stehen im Flughafen in einer Schlange für einen Covid-19-Test.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Corona: Die Ereignisse vom 17. bis 23. August

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 10. August bis 16. August.

Sonntag, 23. August 2020

20.57 Uhr: Nachuntersuchungen bei NFL-Teams nach positiven Corona-Tests

Mehrere positive Corona-Tests bei Mannschaften der National Football League (NFL) haben zu Nachtests geführt. Allein bei den Chicago Bears gab es neun Positiv-Tests bei Spielern und Mitarbeitern, die nach Angaben des Clubs vom Sonntag falsch sind. Die Bears reagierten als erstes Team und verlegten ihr für Sonntagmorgen geplantes Training auf den Nachmittag. Noch mehr falsche Tests gab es bei den Minnesota Vikings mit zwölf und den New York Jets mit zehn.

"Die täglichen Covid-Tests am Samstag ergaben mehrere positive Tests von jedem der Clubs, die vom selben Labor in New Jersey betreut wurden", teilte die NFL mit. "Wir arbeiten mit unserem Testpartner BioReference zusammen, um diese Ergebnisse zu untersuchen, während die Clubs daran arbeiten, die positiven Tests zu bestätigen oder auszuschließen."

20.23 Uhr: Trump erwägt beschleunigte Impstoff-Zulassung vor Wahl

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump erwägt einem Medienbericht zufolge eine beschleunigte Zulassung eines Impfstoff-Kandidaten, der vom britischen Konzern AstraZeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelt wird. Das Vakzin könnte damit noch vor den US-Wahlen am 3. November den Amerikanern zur Verfügung stehen, berichtet die "Financial Times" (FT). Es bestehe die Option, dass die zuständige US-Arzneimittelbehörde FDA im Oktober eine Notfallgenehmigung für den möglichen Impfstoff erteile.

19.25 Uhr: Höchster Anstieg der Neuinfektionen in Frankreich

Das französische Gesundheitsministerium meldet 4.897 Neuinfektionen nach 3602 am Vortag. Das ist der höchste tägliche Anstieg seit dem Ende eines zwei Monate dauernden Lockdowns im Mai. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich den Angaben zufolge um einen auf insgesamt 30.513.

19.08 Uhr: Berliner Klinikkonzern Vivantes rechnet mit Millionendefizit durch abgesagte Operationen

Dem laut Eigendarstellung größten kommunalen Klinikkonzern Deutschlands, "Vivantes", droht Ende des Jahres ein zweistelliges Millionendefizit. "Aufgrund der Corona-Pandemie geht Vivantes für 2020 von einem negativen Jahresergebnis in Höhe von derzeit mindestens 25 Millionen Euro aus", sagte eine Sprecherin des Unternehmens dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Vor der Pandemie sei ein positives Jahresergebnis von 16,7 Millionen Euro eingeplant gewesen.

18.20 Uhr: BRK zieht positives Fazit nach Corona-Einsatz an Teststationen

Nach dem geplanten aber dennoch spontanen Wochenend-Einsatz der bayerischen Hilfsorganisationen an den Teststationen Hochfelln an der A8 im Chiemgau und Donautal-Ost bei Passau an der A3, zieht der Pressesprecher des Bayerischen Roten Kreuz, Sohrab Taheri, ein positives Fazit: "Es war uns ein Anliegen, den Menschen vor Ort, die warten mussten, zu helfen. Uns ist es gelungen die Wartezeiten von mehreren Stunden auf jetzt nur noch 10 bis maximal 30 Minuten zu verkürzen."

Insgesamt waren laut Taheri am Wochenende rund 120 ehrenamtliche Kräfte aller bayerischen Hilfsorganisationen an den Teststationen im Einsatz. Unter Federführung des BRK wurde dabei der kommerzielle Betreiber Eurofins unterstützt, da der Andrang an Reiserückkehrern für lange Wartezeiten an den Teststationen gesorgt hatte.

Besonders der kurzfristige Einsatz in der Nacht auf Samstag an der A3 sei dabei eine Herausforderung gewesen, so Taheri zum BR. An der dortigen Station hatten drei Mitarbeiter von Eurofins Erkrankungssymptome gezeigt – die ganze Schicht wurde daraufhin abgezogen, Ehrenamtliche waren eingesprungen: "Wir hatten die besondere Situation, dass die Station Donautal-Ost Freitagnacht kurzfristig zu besetzen war. Das war eine Herausforderung die wir unbürokratisch, professionell und schnell angenommen und gelöst haben." Der Einsatz der Hilfsorganisationen sollte am späten Sonntagabend beendet werden.

18.15 Uhr: Großbritannien meldet über 1.000 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden

In Großbritannien ist die Zahl der positiven Tests um 1.041 auf 325.642 gestiegen, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Am Vortag hatte die zuständige Behörde 1.288 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der täglichen Todesopfer betrug sechs nach 28 am Tag zuvor. Bislang sind in Großbritannien insgesamt 41.429 Personen an dem neuartigen Coronavirus gestorben.

17.40 Uhr: Nachuntersuchungen bei NFL-Teams nach positiven Corona-Tests

Mehrere positive Corona-Tests bei Mannschaften der National Football League haben zu Nachtests geführt. Allein bei den Chicago Bears gab es neun Positiv-Tests bei Spielern und Mitarbeitern, die nach Angaben des Clubs vom Sonntag falsch sind. Die Bears verlegten ihr für Sonntagmorgen geplantes Training auf den Nachmittag. "Die täglichen Covid-Tests am Samstag ergaben mehrere positive Tests von jedem der Clubs, die vom selben Labor in New Jersey betreut wurden", teilte die NFL mit. "Wir arbeiten mit unserem Testpartner BioReference zusammen, um diese Ergebnisse zu untersuchen, während die Clubs daran arbeiten, die positiven Tests zu bestätigen oder auszuschließen."

17.31 Uhr: Gesundheitsminister wollen über weitere Strategie in Corona-Krise beraten

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen am Montag über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Ein Thema sind die Auflagen für Feiern und andere Veranstaltungen. Bei einer Telefonkonferenz soll es um das Infektionsrisiko bei solchen Events gehen, wie Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) ankündigte. Über die Frage, ob es neue Obergrenzen für Familienfeiern geben sollte, wird bereits sei einiger Zeit diskutiert. Kalayci, Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, ist für einheitliche und gegebenenfalls auch neue Regeln.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angeregt, wegen des Ansteckungsrisikos noch einmal über die erlaubte Größe solcher privaten Feste zu sprechen. In den Ländern ist das unterschiedlich geregelt.

17.18 Uhr: 13 Tote bei Massenpanik in Nachtclub in Lima

Bei einer Massenpanik in einem Nachtclub in Lima sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Besucher des Lokals hätten wegen einer Polizeirazzia versucht, aus den beengten Räumen zu fliehen, teilte das Innenministerium am Sonntag mit. Dabei hätten sie einander niedergetrampelt und seien eingequetscht worden.

Rund 120 Menschen waren demnach auf der Party am Samstagabend, als die Polizei eindrang, um eine Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie durchzusetzen. Am Ende musste die Polizei die Tür aufbrechen. Sie nahm 23 Personen fest. Polizeichef Orlando Velasco versicherte, die Beamten hätten weder Schusswaffen noch Tränengas eingesetzt.

16.29 Uhr: Heftige Kritik an Trump wegen politischen Drucks bei Corona-Impfung

Angesichts von rund 5,7 Millionen Infektionen und 176.000 Todesfällen hofft US-Präsident Trump auf einen Corona-Impfstoff noch vor der Wahl. Die zuständige Behörde arbeite zu langsam, schimpfte er. Gesundheitsexperten und führende Demokraten haben US-Präsident Donald Trump dafür jetzt heftig kritisiert, die für die Zulassung eines Corona-Impfstoffs zuständige Behörde unter Druck zu setzen.

Trumps Einmischung in die wissenschaftliche Arbeit der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) gefährde die Gesundheit aller Amerikaner, erklärte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Die FDA müsse aufgrund der Verträglichkeit und Wirksamkeit eines Impfstoffs entscheiden, "nicht wegen politischen Drucks aus dem Weißen Haus", schrieb die Demokratin auf Twitter.

16.10 Uhr: EU-Handelskommissar Hogan wegen Verstoß gegen Corona-Regeln unter Druck

Eine Golfparty in Irland könnte nach Landwirtschaftsminister Dara Calleary jetzt auch EU-Handelskommissar Phil Hogan das Amt kosten. Hogan räumte ein, gegen die Corona-Schutzregeln verstoßen zu haben, als er an dem Dinner mit mehr als 80 Personen im Westen Irlands teilnahm, und bat um Verzeihung. Es gab jedoch bereits Rücktrittsforderungen an Hogan, der eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen für einen Brexit-Nachfolgeabkommen mit Großbritannien einnimmt.

Vize-Regierungschef Leo Varadkar sagte, er verstehe die Empörung der Öffentlichkeit. Möglicherweise sei sich sein Landsmann Hogan nicht darüber im Klaren gewesen, welche Auflagen in Irland gelten. Der Kommissar müsse sich selbst fragen, ob er die Teilnahme an dem Dinner und weitere Fahrten in Irland verantworten könne. "Falls er das nicht kann, solle er seine Stellung überdenken", sagte Varadkar dem Sender RTE. Calleary war bereits Ende der Woche zurückgetreten.

15.34 Uhr: Fitnessstudios wegen Corona mit deutlich weniger Kunden

Die Fitnessstudios haben in der Coronakrise viele Kunden verloren. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sei die Mitgliederzahl um 15 bis 20 Prozent gesunken, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Gesundheitsstudios Deutschland, Botond Mezey, dem Berliner "Tagesspiegel". Die befürchtete Insolvenzwelle sei aber bislang ausgeblieben. "Es sieht derzeit nicht nach einer Pleitewelle aus", sagte Mezey.

Der Verbandschef schätzt, dass rund fünf Studios pro Woche aufgeben müssen. Insgesamt gibt es demnach in Deutschland rund 9.700 Fitnessanlagen, 2019 machte die Branche einen Umsatz von 5,51 Milliarden Euro. Wegen Covid-19 waren die Clubs in ganz Deutschland von März bis Mitte Mai geschlossen, in vielen Bundesländern durften die Studios erst im Juni wieder öffnen.

15.09 Uhr: Coronabedingte Minder-Emissionen nur "kleine Delle"

Die CO2-Einsparungen durch die Coronakrise sollten laut Experten des Rückversicherers Munich Re nicht überschätzt werden. Chefklimatologe Ernst Rauch verwies im Berliner "Tagesspiegel" darauf, dass bei steigender Tendenz jedes Jahr weltweit Emissionen von 40 Gigatonnen Kohlendioxid ausgestoßen würden. "Wenn wir im Jahr 2020 coronabedingt einen Rückgang von vielleicht zwei, drei Gigatonnen verzeichnen, geht es gerade einmal um fünf Prozent", so der Diplom-Geophysiker.

Hinzu komme, dass die Emissionen mit der wirtschaftlichen Erholung auch wieder ansteigen. "Corona hat nur eine kleine Delle gebracht, mehr nicht." Um das von der EU verfolgte Ziel zu erreichen, bis 2050 netto bei Nullemissionen anzukommen, sei der Einsatz neuer klimafreundlicher Technologien nötig, sagte Rauch.

14.37 Uhr: Umfrage: Klare Mehrheit hält Senkung der Einkommensteuer für besseren Konjunkturmotor

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen hält laut einer Umfrage eine dauerhafte Senkung der Einkommensteuer für den besseren Weg, die Wirtschaft in der Corona-Krise zu stützen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der FDP-Fraktion hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag vorlag. 70,8 Prozent der Befragten sprachen sich demnach für eine dauerhafte Einkommensteuersenkung aus.

Dagegen befürworteten nur 11,5 Prozent der Befragten eine befristete Mehrwertsteuersenkung, wie sie die Bundesregierung bis Ende dieses Jahres beschlossen hat. 14,6 Prozent der Umfrageteilnehmer hielten keine der beiden Optionen für geeignet, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

14.30 Uhr: NRW-Gesundheitsminister Laumann lehnt Maskenpflicht am Arbeitsplatz ab

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) lehnt die Pläne von CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer ab, eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz einzuführen. "Nach allen Statistiken, die ich kenne, fällt nur eine geringe Zahl der Neuansteckungen - rund 6 Prozent - auf den Arbeitsplatz zurück. Ich gehe daher davon aus, dass dieser Bereich gut geregelt ist und es dort wirksame Schutzkonzepte gibt", sagte Laumann der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Ich sehe daher keinen weiteren Regelungsbedarf." Zuvor hatte Annegret Kramp-Karrenbauer angesichts steigender Corona-Neuinfektionen die Ausweitung der Maskenpflicht auf den Arbeitsplatz gefordert.

14.05 Uhr: Südkorea schließt Kirchen nach Anstieg der Corona-Infektionen

Nach dem Anstieg der Corona-Zahlen dürfen die Kirchen in Südkorea seit diesem Sonntag Gottesdienste nur noch online abhalten. Lediglich absolut notwendige Personen dürften die Gotteshäuser betreten, berichteten südkoreanische Medien. In der Hauptstadt Seoul gelte zudem ab Montag die Pflicht zum Tragen von Mund- und Nasenbedeckungen in der Öffentlichkeit. Ein Verstoß gegen die Maskenpflicht kann demnach mit einer Geldstrafe von umgerechnet bis zu 2.136 Euro geahndet werden. Zudem müssen die betroffenen Personen mit einem Strafverfahren rechnen.

In den vergangenen zehn Tagen zählten die Behörden in dem ostasiatischen Land mehr als 2.600 neue Corona-Fälle, nachdem nach der erfolgreichen Bekämpfung der ersten Infektionswelle die Zahl der täglichen Neuinfektion lange Zeit im zweistelligen Bereich gehalten werden konnte.

13.55 Uhr: Bundesländer uneins über Obergrenze für private Feiern

Die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Teilnehmergrenze für private Feiern stößt in mehreren Bundesländern auf Widerstand. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben. Demnach befürworten etwa Berlin, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz grundsätzlich eine einheitliche Obergrenze für Familienfeiern, Geburtstagspartys oder Hochzeiten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Länder wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern lehnen diese ab.

Einige Länder, darunter Bayern und Baden-Württemberg, ziehen eine Verschärfung der Auflagen für private Feiern in Erwägung. Bei einer Videokonferenz wollen die Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch über dieses Thema beraten.

13.42 Uhr: Bundeswirtschaftsministerium: Corona-Hilfen für die Wirtschaft stark nachgefragt

Das Bundeswirtschaftsministerium hat einem Zeitungsbericht widersprochen, wonach die staatlichen Corona-Hilfen von den Unternehmen nur schleppend angenommen werden. "Die Corona-Hilfen für die Wirtschaft werden stark nachgefragt. Täglich kommen neue Anträge dazu", sagte eine Sprecherin des Ministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, dass etwa von den 25 Milliarden Euro Betriebskostenzuschüssen für kleine und mittlere Unternehmen binnen eines knappen halben Jahres erst 14,3 Milliarden Euro in Anspruch genommen worden seien.

Für die beiden Kreditprogramme der staatlichen Förderbank KfW seien bis zum 20. August insgesamt gut 83.000 Anträge mit einem Volumen von rund 53,9 Milliarden Euro eingegangen. Bewilligt wurden demnach knapp 80.000 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 44,7 Milliarden Euro. Das staatliche Kreditvolumen ist dabei unbegrenzt, die Garantierahmen für die Übernahme möglicher Kreditausfälle wurde zunächst auf 100 Milliarden Euro gedeckelt.

Auch bei den nicht rückzahlungspflichtigen Betriebskostenzuschüssen für den Mittelstand "steigen die Antragszahlen täglich an", wie die Sprecherin ausführte. Auf die Sofortzuschüsse von bis zu 15.000 Euro, die von Ende März bis Mai gezahlt wurden und die im Umfang von 14,3 Milliarden Euro abgerufen wurden, folgte ab Juli ein neues Programm für Überbrückungshilfen. Dabei steuert der Staat bis zu 150.000 Euro für drei Monate bei. Bundeswirtschaftsminister Altmaier hatte am Samstag eine Verlängerung dieser Überbrückungshilfen bis Dezember ins Spiel gebracht.

13.27 Uhr: UEFA denkt über Verzicht von Hin- und Rückspielen nach

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin denkt über einen möglichen Verzicht auf Hin- und Rückspiele im Fußball-Europapokal nach und kann sich eine dauerhafte Einführung von Finalturnieren vorstellen. Das System mit einem Duell pro Begegnung erscheine "interessanter", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union. "Es ist ziemlich kompliziert, ein Final 8 im Kalender unterzubringen. Aber wir haben gesehen, dass die Menschen spannende Spiele wollen, dass in einem Spiel jedes Team in der Champions League oder Europa League jedes Team schlagen kann. Deshalb ziehen wir das für die Zukunft in Erwägung. Ich denke, im September oder Oktober müssen wir anfangen, ernsthaft zu sprechen." Vor den Finalturnieren der Königsklasse in Lissabon und der Europa League in Nordrhein-Westfalen hatte Ceferin derartige Gedankenspiele noch ausgeschlossen.

13.21 Uhr: Britische Experten warnen vor erneuten Schulschließungen

In Großbritannien warnen führende Gesundheitsexperten eindringlich vor erneuten Schulschließungen. Einen entsprechenden Appell veröffentlichen die medizinischen Chefberater der Regierungen von England, Schottland, Wales und Nordirland in einer gemeinsamen Erklärung. "Wenn überhaupt werden nur sehr wenige Kinder oder Teenager langfristige Schäden durch Covid-19 erleiden allein dadurch, dass sie in die Schule gehen", heißt es darin. "Das muss der Gewissheit gegenübergestellt werden, dass viele Kinder und junge Menschen langfristige Schäden erleiden werden, wenn sie nicht in die Schule gehen."

13.01 Uhr: Über drei Millionen Corona-Infizierte in Indien

Die Zahl der offiziell registrierten Corona-Infektionen in Indien hat die Schwelle von drei Millionen überschritten. Es seien innerhalb von 24 Stunden gut 69.000 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerin am Sonntag in Neu Delhi mit. Damit gebe es nun mehr als drei Millionen Infektionsfälle, mehr als 56.700 Menschen starben an Covid-19. Viele Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer noch weitaus höher liegt, da in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde wenig getestet wird. Zudem werden die Todesfälle oft nicht richtig erfasst.

12.48 Uhr: Russland will bis zu sechs Millionen Impfstoff-Dosen im Monat produzieren

Russland will seinen in Entwicklung befindlichen Corona-Impfstoff rasche in die Massenproduktion bringen. Industrieminister Denis Manturow sagt der Nachrichtenagentur RIA zufolge, bis zum Jahresende sollen 1,5 bis zwei Millionen Dosen im Monat hergestellt werden. Diese Quote werde schrittweise auf sechs Millionen Dosen gesteigert. Großangelegte Tests des Impfstoffkandidaten sollen kommende Woche in Russland beginnen.

11.18 Uhr: Überbrückungshilfen sollen bis Ende 2020 verlängert werden

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will in der Corona-Krise eine Verlängerung der Überbrückungshilfen für den Mittelstand bis Ende des Jahres. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Altmaiers Vorstoß kommt vor einem für Dienstag geplanten Treffen der Koalitionsspitzen, die auch angesichts gestiegener Corona-Neuinfektionen über das weitere Vorgehen beraten wollen. Gerade der Mittelstand und seine Beschäftigten bräuchten weiterhin dringend Hilfe, um die schwierige Zeit zu überstehen, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium. In den besonders von den aktuellen Einschränkungen betroffenen Bereichen sei der Bedarf weiterhin sehr hoch und die Lage ernst.

Die staatlichen Überbrückungshilfen laufen bisher bis Ende August. Die Antragsfrist war bis Ende September verlängert worden, also sind Zahlungen auch rückwirkend möglich.

09.30 Uhr: Kurzarbeitergeld soll bis März 2022 verlängert werden

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) plant einem Bericht zufolge wegen der Corona-Krise mit einer Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis März 2022. Wie die "Bild am Sonntag" aus einem ihr vorliegenden Konzept des Bundesarbeitsministeriums berichtete, soll auch die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes bis dahin fortgesetzt werden. Am Dienstag soll im Koalitionsausschuss über eine Nachjustierung der Corona-Hilfen beraten werden.

Regulär beträgt das Kurzarbeitergeld 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, mit Kindern 67 Prozent. Ab dem 4. Monat wird es auf 70 beziehungsweise 77 Prozent erhöht, ab dem 7. Monat auf 80 beziehungsweise 87 Prozent. Die Aufstockung bis 2022 kostet nach Schätzung des Bundesarbeitsministeriums etwa 300 Millionen Euro. Nach dem Vorschlag des Arbeitsministeriums sollen den Arbeitgebern die Sozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeiter bis März 2021 vollständig erstattet werden, ab April 2021 dann nur noch zu 50 Prozent.

In der Corona-Krise haben zahlreiche Betriebe ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. So bezogen etwa im Mai 6,7 Millionen Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld - so viele wie noch nie in Deutschland. Mittlerweile ist nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aber der Höhepunkt der Kurzarbeit überschritten.

  • Mehr zu "Kurzarbeit: Heil will Aufstockung bis März 2022"

07.30 Uhr: Erstes Konzert zu Testzwecken durchgeführt

Am Samstag fand in der Arena Leipzig ein Tim-Bendzko-Konzert statt, bei dem 1400 Testpersonen von der Medizinischen Fakultät der Universität Halle zu wissenschaftlichen Zwecken beobachtet wurden.

Drei Konzert-Szenarien wurden für die Studie "Restart-19" durchgeführt: Ein Konzert wie vor der Corona-Krise, eines mit etwas Abstand zwischen den Zuschauern und eines mit 1,5 Metern Abstand. Bei allen Teilnehmern wurde vor Betreten der Halle Fieber gemessen. Zudem wurden sie mit sogenannten Contact Tracern ausgestattet, die ihre Kontakte registrieren sollten. Sensoren verfolgten die Laufwege. Dazu wurde fluoreszierendes Desinfektionsmittel eingesetzt um sichtbar zu machen, welche Flächen besonders oft angefasst werden. Auch der Flug der Aerosole - kleinste Teilchen in der Luft, die das Virus tragen können - sollte nachvollzogen werden.

Die Infektiologen wollen herausfinden, wie hoch das Risiko eines Corona-Ausbruchs nach Großveranstaltungen ist. Diese sind in Deutschland wegen der Pandemie noch bis mindestens Ende Oktober untersagt. Gekle und seine Forscher suchen nach Wegen, um von diesem pauschalen Verbot wegzukommen.

06.57 Uhr: 782 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Nach Angaben vom frühen Sonntagmorgen hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 782 Fälle an das RKI übermittelt. An Sonntagen – und auch Montagen – sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen noch weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Am Samstag lag die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, nach RKI-Schätzungen bei 1,13 (Vortag: 1,02). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

06.30 Uhr: Kramp-Karrenbauer: Maskenpflicht auf der Arbeit möglich

CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer hält eine bundesweite Maskenpflicht am Arbeitsplatz und im Schulunterricht für denkbar. In der "Welt am Sonntag" verweist sie darauf, dass viele Unternehmen die Maskenpflicht am Arbeitsplatz schon eingeführt haben. Und fügte hinzu: "Wenn das obligatorische Tragen von Masken im Unterricht dazu führt, dass wir die Schließung der Schulen umgehen, dann sollten wir darüber nachdenken." Die CDU hat mit Blick auf die steigende Zahl der Corona-Infektionen einen Notfallplan für den Parteitag im Dezember ins Auge gefasst. Kramp-Karrenbauer sagte, im Moment plane die Parteiführung eine Verkürzung des Treffens. Es seien aber auch andere Modelle möglich. Zum Beispiel könne man den Parteitag auf die Vorstandswahl beschränken.

06.15 Uhr: Ärztepräsident fordert breiten Einsatz von Schnelltests

Angesichts aktueller Probleme mit den Corona-Tests in Deutschland fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt einen verstärkten Einsatz von Schnelltests. Nötig seien eine Generalüberholung der Test-Strategie und geeignete Konzepte für die saisonale Influenza-Impfung, sagte Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Corona-Schnelltests seien vielleicht nicht ganz so exakt, "dafür ließen sich aber viel mehr Menschen in kurzer Zeit unkompliziert testen und Infektionsketten schneller unterbrechen."

Zudem herrsche in der Erkältungs- und Grippezeit Hochbetrieb in den Praxen. Zeit für Corona-Reihentests von ganzen Bevölkerungsgruppen ohne Symptome bleibe kaum noch. Diese sollten ausschließlich in ausgelagerten Testzentren oder in eigens darauf spezialisierten Arztpraxen erfolgen, forderte er.

Samstag, 22. August 2020

21.30 Uhr: Frankreich meldet rund 3.600 Neuinfektionen

Das französische Gesundheitsministerium meldet 3602 Neuinfektionen nach 4586 am Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich den Angaben zufolge um neun auf insgesamt 30.512.

20.40 Uhr: Erstmals seit Mai mehr als 1000 neue Corona-Fälle in 24 Stunden in Italien

Bis Samstag wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 1071 neue Fälle gemeldet. Zuletzt waren Mitte Mai mehr als 1000 Infektionen innerhalb eines Tages registriert worden.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle steigt in Italien seit Tagen stetig an - von 642 am Mittwoch auf 845 am Donnerstag und 947 am Freitag und jetzt mehr als 1000.

Die Hauptstadt Rom meldete am Samstag sogar einen Rekord: Hier wurden 215 Neuinfektionen binnen eines Tages registriert, so viele wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie. Bei 61 Prozent der neu Infizierten handele es sich um Urlaubsrückkehrer, sagte Alessio D'Amato von der Gesundheitsbehörde der Stadt. Fast die Hälfte von ihnen sei von Sardinien zurückgekehrt. Laut D'Amato handelt es sich bei den meisten der neuen Fälle um junge Menschen ohne Symptome.

17.56 Uhr: "Und wo ist Kultusminister Michael Piazolo? Abgetaucht" - Schulze befürchtet "Schul-Debakel"

Bayerns Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze befürchtet mit Beginn des neuen Schuljahres ein "Schul-Debakel". "Viele Eltern wissen noch immer nicht, wie der Unterricht im Herbst weitergehen soll", kritisierte Schulze im Gespräch mit der "Abendzeitung". Viele Fragen etwa zur digitalen Ausstattung der Schüler, der Lüftung von Klassenzimmern und dem Transport der Kinder seien offen. "Und wo ist Kultusminister Michael Piazolo? Abgetaucht. Er scheint das Prinzip Hoffnung als Leitplanke seiner Politik ausgemacht zu haben."

17.11 Uhr: Bisher knapp 200.000 Corona-Tests an bayerischen Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen

Eine Anfrage des BR beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat ergeben, dass seit Einführung der Corona-Teststationen an bayerischen Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen 199.918 Corona-Tests durchgeführt wurden.

An den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg und an den Autobahn-Teststationen A8 Hochfelln, A93 Inntal-Ost, A3 Donautal-Ost wurden bisher 136.993 Corona-Tests durchgeführt. An den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen beträgt die bisherige Anzahl der Testungen 62.925.

16.41 Uhr: Weltweit bereits 800.000 Corona-Tote

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits 800.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Samstag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit ist die Zahl der Todesopfer innerhalb von zweieinhalb Wochen, seit dem 5. August, um 100.000 angestiegen.

Weltweit entfallen die meisten Infektionen und Todesfälle auf die USA, ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Dort gibt es Johns Hopkins zufolge bislang gut 5,6 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und rund 175.000 Todesfälle. An zweiter Stelle steht Brasilien mit 3,5 Millionen Infektionen und rund 113.000 Todesfällen. An dritter Stelle kommt Mexiko mit knapp 60.000 Toten, gefolgt von fast 56.000 in Indien.

16.03 Uhr: China lässt Corona-Impfstoff zur Erprobung am Menschen zu

China hat einen Coronavirus-Impfstoffkandidaten zur Erprobung an Menschen zugelassen, der in Insektenzellen kultiviert wird. Die Nutzung von Insektenzellen zur Züchtung von Proteinen für den Impfstoff sei ein Novum in China und könne eine Massenproduktion beschleunigen, teilt die Stadtverwaltung von Chengdu im Südwesten des Landes mit. Das Mittel sei von der Universität Sichuan in Chengdu entwickelt worden und habe die Genehmigung für eine klinische Studie erhalten. Bei Tests an Affen habe sich gezeigt, dass der Impfstoff Infektionen mit dem neuartigen Virus ohne offensichtliche Nebenwirkungen verhindere.

15.52 Uhr: Tschechien erreicht Höchstwert an Corona-Neuinfektionen

In der Tschechischen Republik sind innerhalb von 24 Stunden so viele Corona-Neuinfektionen registriert worden wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Von Freitag auf Samstag seien 506 neue Fälle dazugekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Prag mit. Der bisherige Höchstwert innerhalb eines Tages hatte bei 377 gelegen und war am 27. März erreicht worden. In Tschechien sind mehr als 21.000 Corona-Infektionen bestätigt sowie 411 Todesfälle nach Infektionen mit dem Virus.

14.35 Uhr: Registrierung nach Rückkehr aus Risikogebiet in Zukunft digital möglich?

Vielleicht können sich Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten in Zukunft digital registrieren. Die Bundesregierung plant eine entsprechende Vereinfachung des Verfahrens. Derzeit müssen Rückkehrer aus Risikogebieten an Bord eines Flugzeugs oder eines Reisebusses eine sogenannte "Aussteigekarte" ausfüllen. Hier sind Name, Adresse, Telefonnummer und Reiseroute einzutragen. Außerdem müssen Angaben zum eigenen Gesundheitszustand gemacht werden. Die Papiere werden dann zuerst an das Gesundheitsamt des Einreiseortes und von dort an das Gesundheitsamt am Wohnort weitergeleitet.

Stattdessen könnte es sein, dass Rückkehrer in Zukunft diese Angaben vorher auch über eine spezielle Internetseite machen können. "Business Insider" berichtet unter Berufung auf eine interne E-Mail der IT-Firma Accenture, dass diese mit der Umsetzung beauftragt sei. Eine Ministeriumssprecherin bestätigte am Samstag, dass Gespräche stattfinden. Eine Beauftragung für eine Lösungsentwicklung sei bislang aber noch nicht erfolgt.

13.14 Uhr: Hanau sagt Gedenkveranstaltung für Anschlagsopfer wegen Corona ab

Die Stadt Hanau hat die für Samstagmittag geplante Demonstration zum Gedenken an die Opfer des rechtsextremistisch motivierten Anschlags vom 19. Februar abgesagt. Grund seien die Entwicklungen der Corona-Zahlen. Das hat Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) mitgeteilt.

Von Seiten des Veranstalters "Initiative 19. Februar Hanau" hieß es, man bedauere die Entscheidung, weil es wegen des späten Zeitpunkts keine Möglichkeit zur ihrer rechtlichen Überprüfung mehr gebe. "Dennoch sind wir keine Corona-Rebellen und folgen der Entscheidung", erklärten die Organisatoren. Man werde nicht gegen eine Corona-Verfügung mobilisieren. Die geplante Kundgebung selbst werde aber stattfinden und im Internet übertragen. Oberbürgermeister Kaminsky erklärte auf der Internetseite der Stadt: "Sobald die Infektionsfälle wieder deutlich zurückgegangen sind, holen wir diese Trauerbekundung selbstverständlich nach."

11.46 Uhr: Altmaier will Verlängerung von Überbrückungshilfen für Mittelstand

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will in der Corona-Krise eine Verlängerung der Überbrückungshilfen für den Mittelstand bis Ende des Jahres. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Altmaiers Vorstoß kommt vor einem für Dienstag geplanten Treffen der Koalitionsspitzen, die auch angesichts gestiegener Corona-Neuinfektionen über das weitere Vorgehen beraten wollen.

Gerade der Mittelstand und seine Beschäftigten bräuchten weiterhin dringend Hilfe, um die schwierige Zeit zu überstehen, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium. In den besonders von den aktuellen Einschränkungen betroffenen Bereichen sei der Bedarf weiterhin sehr hoch und die Lage ernst. Die staatlichen Überbrückungshilfen laufen bisher bis Ende August.

11.34 Uhr: Spahn und Gesundheitsminister der Länder beraten über mögliche Corona-Impfungen

Die Hamburger Gesundheitsbehörde bereitet sich auf die Organisation von Impfungen gegen das Coronavirus vor. "Der Bundesgesundheitsminister und die Gesundheitsminister der Länder befinden sich dazu in einem ersten Austausch", sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, dem "Hamburger Abendblatt". Zu klären sei unter anderem die Frage, wer diese Impfungen vornehmen werde – die Ärzteschaft oder der öffentliche Gesundheitsdienst. Auch Fragen der Lagerung und Verteilung des Impfstoffs seien offen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert Koch-Instituts (RKI) hatte zuvor in einem Bulletin mitgeteilt, dass "nach aktuellem Kenntnisstand bis Anfang 2021 ein oder mehrere Covid-19-Impfstoff(e) in der Europäischen Union zugelassen und erste Produktionschargen verteilt werden könnten". Bei der Impfung würde in mehrerer Hinsicht Neuland betreten, was die Vorbereitungen erschweren dürfte. Zum einen ist noch unbekannt, welcher Impfstoff eingesetzt wird.

10.55 Uhr: DGB fordert Nachbesserungen bei Kurzarbeitergeld in Corona-Krise

In der Debatte um die Verlängerung des Kurzarbeitergelds hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Nachbesserungen bei den bestehenden Regelungen angemahnt. "Der Gesetzgeber muss hier nachlegen. Denn ein Ende der Corona-Krise ist nicht abzusehen", sagte DGB-Vorstand Anja Piel der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es reiche dabei nicht, die Bezugsdauer auf 24 Monate zu verlängern. "Auch die gesetzliche Aufstockung ist weiterhin wichtig." Diese Regelung solle bis Ende 2022 verlängert werden, forderte die Gewerkschafterin.

10.47 Uhr: Mehrheit der Deutschen ist für Absage des Karnevals

Zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland (67 Prozent) befürworten einer Umfrage zufolge eine bundesweite Absage aller Karnevalsfeiern der kommenden Saison aufgrund der Corona-Pandemie. Rund ein Viertel (23 Prozent) lehnen eine Absage ab, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht. Befragt wurden am Donnerstag fast 1.200 Personen.

10.40 Uhr: Champions-League-Finale: Keine Fanmeile in Paris

Eine große Fanmeile zum Champions-League-Finale ist wegen der Corona-Krise auch in der französischen Hauptstadt unmöglich - Paris Saint-Germain lädt am Sonntag aber ausgewählte Besucher ins Prinzenpark-Stadion im Westen der Stadt ein, um dort gemeinsam das Endspiel gegen den FC Bayern München zu verfolgen. Unter den geladenen Gästen seien ehemalige Spieler des Clubs, VIPs, Unterstützer des Vereins sowie Kinder aus sozial benachteiligten Familien und dem PSG-Jugendprogramm Junior Club, teilte ein Vereinssprecher mit.

Insgesamt sollen rund 5.000 Menschen im Stadion sein, das ist die aktuell erlaubte Obergrenze für Sportveranstaltungen in Frankreich. In Paris selbst gebe es keine Fan-Zonen, teilte die Stadt mit. Das Sicherheitskonzept der Pariser Polizei für das Finale wurde zunächst noch nicht bekanntgegeben. In München hat die Polizei bereits mehr Präsenz angekündigt.

  • Mehr zu "Vor dem CL-Finale: Wie bereiten sich Fans, Polizei und KVR vor?"

10.20 Uhr: RKI-Studie: Die meisten Corona-Infektionen passieren im Privaten

Das Robert-Koch-Institut hat in einer Studie die Ansteckungswege von Corona untersucht. Das Ergebnis: Privathaushalte und Altenheime sind die Orte der meisten Corona-Übertragungen. Allerdings gab es bei einem Ausbruch zu Hause im Schnitt nur jeweils 3,2 Infizierte. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr beim Ausbruch in einem Flüchtlingsheim - im Schnitt wurden 21 Fälle pro Ausbruch erfasst, so viele wie nirgends sonst. Schulen spielen der RKI-Studie zufolge bislang keine Rolle bei den Infektionen.

  • Mehr zu "RKI-Studie: Wo sich Personen am häufigsten mit Corona anstecken"

10.12 Uhr: WHO empfiehlt Maskenpflicht für Jugendliche ab 12 Jahren

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat neue Richtlinien vorgelegt, in denen Jugendlichen ab zwölf Jahren das Maskentragen zum Schutz vor einer Corona-Infektion in denselben Situationen empfohlen wird wie Erwachsenen. "Kinder ab zwölf Jahren sollten unter denselben Umständen Masken tragen wie Erwachsene - besonders, wenn sie den Mindestabstand von einem Meter nicht einhalten können und die Infektionsrate in der Region hoch ist", heißt es in Richtlinien, die die WHO in Zusammenarbeit mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef erstellt hat.

10.03 Uhr: Fast eine Million Infizierte in Russland

In Russland wurden seit gestern 4.921 weitere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Damit steigt die Gesamtzahl nach Behördenangaben auf 951.897. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, legt um 121 zu auf 16.310.

08.33 Uhr: Forscher befürchten bis zu 310.000 Corona-Tote in den USA

Forscher befürchten einem weithin beachteten Modell zufolge in den USA noch mehr Corona-Tote als zuletzt prognostiziert. Bis Anfang Dezember könnten insgesamt fast 310.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus sterben, rund 15.000 mehr als noch vor zwei Wochen angenommen. Das ging aus einer Aktualisierung des Modells der Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle hervor.

Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis 1. Dezember mit rund 240.000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher. Bislang sind in den USA rund 175.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gestorben. Zuletzt starben etwa 1.000 Menschen pro Tag.

08.08 Uhr: WHO hofft auf ein Pandemie-Ende bis 2022

Die Weltgesundheitsorganisation hofft darauf, dass die Corona-Pandemie in weniger als zwei Jahren überstanden sein wird, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte. Der Ausbruch der Spanischen Grippe im Jahr 1918 habe nach zwei Jahren geendet. "In unserer jetzigen Situation mit mehr Technologie und mehr Kontakten hat das Virus bessere Chancen, sich zu verbreiten", so Tedros. Zugleich aber hätte die Welt die Möglichkeiten und das Wissen, das Virus zu stoppen.

08.01 Uhr: Neuinfektionen in Spanien auf höchstem Stand seit Mai

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Spanien rapide. Innerhalb eines Tages seien 3.650 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Es war bereits der dritte Tag in Folge mit mehr als 3.000 neuen Fällen. Diese Marke war davor zuletzt am 1. Mai übertroffen worden. Noch im Juni - kurz vor Ende des Corona-Notstands mit sehr strengem Lockdown - waren zeitweise deutlich weniger als hundert Neuinfektionen registriert worden. Seit Anfang Juli steigt die Zahl aber wieder nahezu konstant.

Die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf etwa 386.000. In den vergangenen sieben Tagen starben 125 Menschen mit Covid-19. Insgesamt stieg die Zahl der Toten auf 28.838. "Niemand soll sich etwas vormachen. Es läuft nicht gut", warnte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón. Trotzdem betonte er, Spanien habe die Pandemie mit Ausnahme von wenigen Gebieten im Griff.

07.50 Uhr: Mehr als 600.000 bestätigte Fälle in Südafrika

In Südafrika gibt es mehr als 600.000 nachgewiesene Infektionen. Die Zahl sei bis gestern um 3.398 auf 603.338 gestiegen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Toten liegt bei insgesamt 12.843.

07.39 Uhr: Werften im Corona-Loch: Schiffbauverband sieht Investitionsstau

Die Corona-Krise hat bei den Werften weltweit und auch in Deutschland zu einem drastischen Rückgang der Produktion geführt. Nach Angaben des Branchendienstes Clarkson wurden im ersten Halbjahr weltweit 22 Prozent weniger Schiffe abgeliefert, in Deutschland sogar 28 Prozent, teilte der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) in Hamburg mit. Darin spiegele sich wider, dass viele Werften zeitweise stillstanden und die Produktion heruntergefahren wurde. Die Arbeitszeiten der Belegschaften wurden stark reduziert, Werksferien ausgedehnt und Überstunden abgebaut.

07.23 Uhr: Bundesverband Freie Berufe fordert Nachbesserungen bei Corona-Hilfen

Der Bundesverband Freie Berufe hat die schwarz-rote Koalition zu Nachbesserungen bei den Corona-Hilfen aufgefordert. Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den an diesem Dienstag geplanten Koalitionsausschuss, gerade Solo-Selbstständige würden seit rund einem halben Jahr im Stich gelassen. "Dies befördert die Bereitschaft zur Selbstständigkeit nicht, sondern würgt sie ab."

Klotzki forderte Nachbesserungen bei den staatlichen Überbrückungshilfen, die bisher bis Ende August laufen. Für Zuschüsse an die Firmen hat der Bund bis zu 25 Milliarden Euro eingeplant. Mit den Hilfen soll vor allem kleinen und mittelständischen Firmen aus Branchen wie der Reisewirtschaft, dem Hotel- und Gaststättengewerbe oder Schaustellern geholfen werden, die weiter erhebliche Umsatzeinbußen haben.

07.15 Uhr: Städtetag für mehr Corona-Tests bei Bahn- und Busreisenden

Der Deutsche Städtetag fordert eine Ausweitung der Corona-Tests bei Reiserückkehrern. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Wir konzentrieren uns stark auf Flughäfen. Aber wir haben ja auch Auslandsverkehre mit der Bahn oder mit Flixbus oder dem Auto. Und da haben wir noch eine Lücke, die wir füllen müssen. Wir brauchen lückenlosere Tests." Das Angebot auch an Bahnhöfen und Busbahnhöfen für Rückkehrer aus Risikogebieten müsse verstärkt werden. "Das wird nicht überall gehen, aber kann helfen, um die Zeit bis zum Test nach der Rückkehr zu verkürzen."

Bei den Tests an den Flughäfen gebe es noch Probleme. "Die Airlines geben uns für jeden Passagier ein Blatt in Papierform, das sind Kisten voller Papiere. Und dann müssen die Papiere den einzelnen Gesundheitsämtern zugeordnet werden." Das binde Personal, das für Kontaktnachverfolgung oder Tests sinnvoller eingesetzt werden sollte. "Das ist vorsintflutlich. Das geht nicht mehr. Wir brauchen einen Datenaustausch."

  • Mehr zu "Bayerns Busbahnhöfe in Corona-Zeiten: Kein Test weit und breit"

07.05 Uhr: Weiter keine internationale Flüge nach Panama

Panama setzt internationale Flüge wegen der andauernden Pandemie für einen weiteren Monat aus. Dies teilt die zivile Luftfahrtbehörde des Landes mit.

06.59 Uhr: NRW-Ministerpräsident Laschet gegen dauerhaft kostenlose Corona-Pflichttests

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will Reiserückkehrer aus Risikogebieten für Corona-Tests zur Kasse bitten. Solche Tests sollten "mittelfristig ähnlich wie Flughafengebühren auf den Reisepreis aufgeschlagen werden", sagte Laschet den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es sei nicht akzeptabel, "dass dies auf Dauer die Allgemeinheit bezahlt".

Laschet sprach sich zudem für konsequente Strafen bei Verstößen gegen die Quarantänepflicht aus. Wer sich nicht an eine angeordnete Quarantäne halte, gefährde absichtlich die Gesundheit anderer. Der gesetzlich mögliche Rahmen für Bußgelder reiche dabei bis zu einer Höhe von 25.000 Euro, betonte er.

06.53 Uhr: Südkorea weitet härtere Corona-Maßnahmen aus

Südkorea verschärft die Abstandsregeln, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das Verbot großer Veranstaltungen und Gottesdienste sowie die Schließung von Nachtclubs, das bisher nur für den Großraum Seoul galt, soll ab Sonntag auf das gesamte Land ausgeweitet werden.

06.47 Uhr: Boeing will Flugzeuge mit UV-Licht desinfizieren

Der US-Flugzeugbauer Boeing entwickelt nach eigenen Angaben einen Stab, der ultraviolettes Licht zur Neutralisierung von Bakterien und Viren ausstrahlen soll. Das Gerät soll bei der Desinfektion der Instrumente im Cockpit und der Kabine eingesetzt werden. Der Stab soll Reinigungsmittel wie Alkohol oder andere Deinfektionsmittel ersetzen, die die empfindlichen elektronischen Geräte angreifen können.

06.43 Uhr: Lettland ordnet Quarantäne für Reisende aus Deutschland an

Deutsche, die nach Lettland reisen möchten, müssen sich künftig nach der Ankunft in dem Baltenstaat in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Das geht aus den jüngsten Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amts hervor. Grund dafür ist demnach die steigende Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland.

Lettland verhängt eine Quarantänepflicht für Reisende aus Ländern, in denen es binnen zwei Wochen mehr als 16 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gegeben hat. Auf der entsprechenden Liste des lettischen Zentrums für Seuchenkontrolle und -Prävention wurde für Deutschland zuletzt ein Wert von 16,5 angegeben. Bei der Einreise nach Lettland besteht nach Angaben des Auswärtigen Amtes für alle Reisenden eine Registrierungspflicht.

06.40 Uhr: Arbeitsagentur-Chef Scheele warnt vor zweitem Lockdown

Der Präsident der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, warnt vor den Folgen eines zweiten bundesweiten Corona-Lockdowns. "Wenn es dazu käme, dass Schulen und Kitas wieder schließen würden und Eltern nicht mehr arbeiten könnten, würden das einige Branchen wahrscheinlich nicht überstehen", sagt er der "Rheinischen Post".

06.32 Uhr: Corona-Teststation nach kurzfristiger Schließung wieder in Betrieb

An der privaten Covid-19-Teststation "Eurofins" an der A3 in Passau ist es kurzzeitig wegen personellen Engpässen zu einer Schließung gekommen. Wie der amtierende Landesbereitschaftsleiter des BRK, Dieter Hauenstein, auf BR-Anfrage bestätigt, mussten aktuell 20 ehrenamtliche Helfer unter Leitung des Bayerischen Roten Kreuz die Teststation aufrechterhalten. Einige private Dienstleister hätten die Teststation plötzlich verlassen, erzählt Hauenstein, noch sei unklar warum. "Wir waren gerade vor Ort und plötzlich hat sich hier was entwickelt – plötzlich war kein Personal mehr da.", so Hauenstein. Die Ehrenamtlichen wurden daraufhin um Unterstützung gebeten. Mittlerweile gehen die Testungen weiter, bestätigt auch Michael Gorges, Leiter der Teststation vor Ort in Passau.

  • Mehr zu "Probleme an A3-Teststation: Ehrenamtliche müssen einspringen"

06.22 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigt auf über 2.000

Das Robert Koch-Institut meldet einen Rekordwert bei den Neuinfektionen. Insgesamt seien 2.034 weitere Corona-Fälle registriert worden - das ist der höchste Wert seit April. Die Gesamtzahl aller Infektionen seit Jahresbeginn steigt damit auf 232.082. Insgesamt seien 9.267 Menschen an den Folgen der Erkrankung gestorben, das sind sieben mehr als am Vortag.

Freitag, 21. August 2020

22.05 Uhr: Remdesivir hilft mittelschwer Erkrankten nur mäßig

Covid-19-Patienten, bei denen die Krankheit einen mittelschweren Verlauf nimmt, profitieren einer neuen Studie zufolge nur geringfügig vom Medikament Remdesivir des US-Unternehmens Gilead Sciences. Das zeigt eine klinische Untersuchung mit rund 600 Probanden, deren Ergebnisse im Fachblatt "Journal of the American Medical Association" veröffentlicht worden sind. Remdesivir ist für die Behandlung von Covid-19-Patienten unter anderem in den USA und Europa zugelassen. Zuvor war in anderen Studien eine Wirksamkeit von Remdesivir bei schweren Krankheitsverläufen belegt worden.

21.55 Uhr: Olaf Scholz gegen Sparkurs nach Corona-Krise

Bundesfinanzminister Olaf Scholz lehnt einen strikten Sparkurs für die Zeit nach der Corona-Krise ab: "Wenn wir die beginnende Stabilisierung der Wirtschaft nicht gefährden wollen, müssen wir einen langen Atem haben bei den staatlichen Hilfen. Damit dürfen wird nicht auf halber Strecke aufhören", so der Kanzlerkandidat der SPD im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagausgabe). Scholz erklärt, er halte es für "töricht anzunehmen, dass wir im nächsten Jahr ohne neue Schulden auskommen könnten". Er rechnet damit, dass die Wirtschaft bis Ende 2021 oder Anfang 2022 "wieder das Vorkrisen-Niveau" erreiche, so Scholz.

19.51 Uhr: Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Brüssel

Das Auswärtige Amt weitet seine Reisewarnung für Teile von Belgien auf die Hauptstadt Brüssel aus. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Hauptstadt Brüssel und in die Provinz Antwerpen werde aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt, heißt es auf der Homepage des Auswärtigen Amtes bei den Reise- und Sicherheitshinweisen für Belgien.

  • Mehr zu Corona-Risiko: Deutschland warnt vor Reisen nach Brüssel

Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber in Deutschland eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sich Reisende in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, dass es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.

19.00 Uhr: WHO: Corona muss auch im Umfeld von Schulen bekämpft werden

Mit dem Start des neuen Schuljahres muss das Coronavirus nicht nur in Schulen selbst, sondern auch im Umfeld der Kinder und Jugendlichen rigoros bekämpft werden - darauf weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin. Sonst könne es sich schnell in Schulen ausbreiten. Die WHO werde in den nächsten Tagen Empfehlungen für das Tragen von Masken in Schulen herausgeben. Allerdings reichten Masken allein nicht aus, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, warnte der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan. Gleichzeitig müssten Schülerinnen und Schüler auch Abstand wahren, und je nach Räumlichkeiten sei es vielleicht auch nötig, kleinere Klassen bilden. Die meisten Kinder, die sich infizierten, hätten nur sehr milde Symptome.

17.51 Uhr: Britische Staatsschulden steigen auf über zwei Billionen Pfund

Die britischen Staatsschulden sind auf mehr als zwei Billionen Pfund (2,2 Billionen Euro) angestiegen. Zur Unterstützung der Wirtschaft während der Corona-Pandemie hat die Regierung sich im großen Stil Geld geliehen. Das nationale Statistikamt vermeldete am Freitag für Juli ein Wachstum der Schulden um 26,7 Milliarden auf 2,004 Billionen Pfund. Damit überstiegen die Schulden auch erstmals seit 1961 das Bruttoinlandsprodukt: Sie entsprachen 100,5 Prozent des BIP. Der Schuldenzuwachs im Juli ist der vierthöchste seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1993. Die Regierung hat Steuern gesenkt und bislang 35,4 Milliarden Pfund für ein Programm ausgegeben, das der deutschen Kurzarbeit ähnelt.

17.45 Uhr: Corona-Zahlen nähern sich in mehreren Orten dem Frühwarnwert

In mehreren Orten Oberbayerns rückt die Zahl der Corona-Infektionen nahe an den vereinbarten Frühwarnwert heran. Etwa in Ebersberg gab es nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vom Freitag 34,47 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. In Rosenheim lag der Wert bei 33,16 und in Ingolstadt bei 31,39.

Bei einem Wert von 35 sind die Gesundheitsämter verpflichtet, das Gesundheitsministerium über die Ursache der steigenden Zahlen und über lokale Gegenmaßnahmen zu informieren. Die von Bund und Ländern vereinbarte Schwelle für verschärfte Beschränkungen des öffentlichen Lebens liegt bei einer 7-Tage-Inzidenz von 50.

17.25 Uhr: Engpässe bei Corona-Tests in Deutschland

Aufgrund der steigenden Zahl von Corona-Tests und Lieferengpässen wegen der weltweiten Nachfrage könnten die Testkapazitäten in Deutschland schrumpfen. In der vergangenen Woche meldeten 64 Labore einen Rückstau von 17.142 abzuarbeitenden Corona-Proben, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Epidemiologischen Bulletin schreibt. 41 Labore nannten zudem Lieferschwierigkeiten für Reagenzien.

  • Mehr zu "Labore melden Rückstau bei Auswertung von Corona-Tests"

17.19 Uhr: Nach Corona-Regelverstoß: Mainz verhängt Bußgelder gegen Polizisten

Die Stadt Mainz hat gegen 50 Polizisten ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil sie vor etwa drei Monaten in einer Altstadt-Kneipe gegen Corona-Regeln verstoßen haben sollen. "Die Höhe der beabsichtigten Bußgelder reicht dabei von schlichten Verwarngeldern wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht bis hin zu Strafen, die deutlich im dreistelligen Bereich angesiedelt sind", sagte ein Sprecher der Stadt. Die Polizisten und Polizistinnen hätten gegen elementare Vorgaben der im Mai gültigen Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes verstoßen und unter anderem Kontaktbeschränkungs- und Abstandsregelungen nicht eingehalten. Anlass der Feiern während des Lockdowns sollen der Beförderungstag der Polizei sowie die Beerdigung eines unerwartet gestorbenen Kollegen gewesen sein.

17.16 Uhr: Mehr als 100.000 Corona-Infizierte in Israel

Die Zahl der Corona-Nachweise hat in Israel die Marke von 100.000 überstiegen. Wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, wurden am Vortag 1.496 Fälle registriert. Insgesamt seien damit nun 100.716 Fälle erfasst worden. 809 Menschen starben bislang mit einer Corona-Infektion.

17.12 Uhr: Forscher entdecken neue Virus-Variante

Forscher in Singapur haben eine neue Variante des Coronavirus entdeckt, die nach ihren Angaben mildere Krankheitsverläufe auslöst. Die im Medizin-Journal "The Lancet" veröffentlichte Studie zeige zum ersten Mal, dass eine Gen-Mutation die Schwere der Erkrankungen beeinflusse, erklärten die Wissenschaftler. Das habe Auswirkungen auf die Entwicklung eines Impfstoffs und die Behandlung von Covid-19.

Bereits zuvor hatten Forscher erklärt, dass eine Virus-Mutation im Kampf gegen die Pandemie von Vorteil sein könnte. Erreger würden durch die Veränderungen mitunter zwar ansteckender, aber weniger tödlich.

16.51 Uhr: Ramelow warnt in Coronakrise vor Panikmache

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im "Spiegel" vorgeworfen, in der Corona-Krise Panik zu schüren. "Wir sollten nicht schon wieder mit der Angst operieren. Das hilft wirklich nicht weiter, ist meiner Meinung nach sogar gefährlich", sagte der Linken-Politiker dem Nachrichtenmagazin.

"Dass jetzt mal eben überall der Karneval abgesagt werden soll, finde ich völlig falsch" so Ramelow. Er wolle für Thüringen Wege suchen, um Karneval zu ermöglichen. Spahn hatte angesichts der wieder steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen in Frage gestellt, ob im Winter Karneval stattfinden kann.

16.45 Uhr: Auch an Flughäfen Probleme bei Übermittlung der Corona-Testergebnisse

Reiserückkehrer mussten auch an bayerischen Flughäfen länger auf die Ergebnisse ihrer Corona-Tests warten. Wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, kam es in der Anfangszeit zu einzelnen Verzögerungen. Systematische Probleme hätten jedoch nicht vorgelegen.

Nach Recherchen des ARD-Magazins Monitor haben hunderte Passagiere am Flughafen Nürnberg ihre Ergebnisse zu spät oder noch gar nicht erhalten. Wie der zuständige Testdienstleister Ecolog dem ARD-Magazin mitteilte, soll es auch an den Flughäfen in Memmingen und München Fälle gegeben haben. Demnach stehen die Probleme im Zusammenhang mit der Umstellung von der manuellen auf eine digitale Datenerfassung. Wie viele Menschen davon betroffen sind, teilte das Unternehmen dem Magazin nicht mit.

16.23 Uhr: Offenbach verschärft Kontaktbeschränkungen

Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionen führt die hessische Stadt Offenbach wieder striktere Kontaktbeschränkungen ein. Wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte, sind Treffen und Aufenthalte im öffentlichen Raum ab Samstag für zunächst zwei Wochen auf maximal fünf Menschen oder auf die Mitglieder von nicht mehr als zwei Haushalten beschränkt. Ferner gilt demnach ab dem Wochenende in der Gastronomie eine Sperrstunde ab Mitternacht.

Zu privaten Feiern wie Geburtstagen oder Hochzeiten dürfen nur noch maximal 50 Menschen zusammenkommen, diese Grenze gilt auch für alle sonstigen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen.

16.20 Uhr: Hongkong kündigt kostenlose Corona-Tests für alle Bürger an

Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat am Freitag eine neue Initiative angekündigt, um allen Bürgern kostenlose Corona-Tests anzubieten. Auf einer Pressekonferenz rief Lam Hongkonger dazu auf, sich an dem zweiwöchigen Virustestprogramm zu beteiligen. Es solle am 1. September anlaufen. Ziel sei es, asymptomatische Fälle zu identifizieren. Menschen, die Risikogruppen angehören, waren bereits Anfang des Monats aufgefordert worden, sich testen zu lassen.

16.14 Uhr: Scholz rechnet mit neuen Schulden im kommenden Jahr

Bundesfinanzminister Olaf Scholz geht davon aus, dass zur Bewältigung der Corona-Krise auch im kommenden Jahr weitere Kredite für den Haushalt aufgenommen werden müssen. "Davon ist auszugehen angesichts der Entwicklung", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auch 2021 werde die Bundesregierung gezwungen sein, "noch die Ausnahme von der Schuldenregel zu ziehen und erhebliche Mittel aufzuwenden, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen und die Wirtschaft zu stabilisieren".

Der Finanzminister äußerte die Hoffnung, dass die deutsche Wirtschaft bis Ende nächsten Jahres oder Anfang 2022 das Vorkrisenniveau erreichen werde. Auf die Frage, wie der gigantische Schuldenberg abgetragen werden solle, verwies Scholz auf die Leistungsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft und die Haushaltsführung in den Vorkrisenjahren. "Das zahlt sich gerade aus."

16.10 Uhr: Zehntausende Bußgeldverfahren wegen Verstößen

In deutschen Großstädten laufen einem Medienbericht zufolge mehr als 20.000 Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen Corona-Regeln. Wie eine Umfrage der Zeitungen der Funke-Mediengruppe in zehn Städten ergab, hat allein Hamburg bereits rund 10.000 Bußgeldbescheide erstellt und mehr als 890.000 Euro eingenommen.

In München seien nach Auskunft der dortigen Verwaltung bislang rund 9.500 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen zugeleitet und Einnahmen von mehr als 950.000 Euro erzielt worden. In Frankfurt am Main wurden dem Bericht zufolge bei gut 2.500 eingeleiteten Ordnungswidrigkeitsverfahren Bußgelder in Höhe von über 650.000 Euro verhängt. In Köln versandte das Ordnungsamt 1.525 Corona-Bußgeldbescheide über fast 364.000 Euro.

16.00 Uhr: 1,4 Millionen Kunden warten auf Ticketerstattungen der Lufthansa

Rund 1,4 Millionen Kunden des Lufthansa-Konzerns warten noch immer auf Ticketerstattungen für Flüge, die in der Corona-Krise storniert worden sind. Das teilverstaatlichte Unternehmen teilte allerdings mit, es sei bei der Abwicklung in den vergangenen Wochen vorangekommen und habe im laufenden Jahr 2,3 Milliarden Euro an 5,4 Millionen Kunden ausgezahlt. Aus der ersten Jahreshälfte seien noch rund 8 Prozent der Fälle nicht erledigt. Sie sollen bis Ende August abgearbeitet sein. Der Großteil der offenen Verfahren bezieht sich damit auf jüngere Stornierungen.

15.55 Uhr: Bund unterstützt Clubs und Livemusik-Orte mit 27 Millionen Euro

Der Bund will wegen der Folgen der Corona-Pandemie kleinere und mittlere Musikclubs und Livemusik-Spielstätten mit insgesamt 27 Millionen Euro fördern. Die Mittel stammen aus dem Etat von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und ihrem Rettungs- und Zukunftspaket "Neustart Kultur". Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sei das Musikleben in Deutschland weitgehend zum Erliegen gekommen, erklärte Grütters am Freitag in Berlin. Clubs und Konzerte würden schmerzlich vermisst. Viele Betreiber seien in eine existenzielle Notlage geraten. "Ziel der Maßnahmen der Bundesregierung ist es, die Clublandschaft in ihrer Vielfalt zu erhalten", sagte Grütters. Fördermittel können jeweils bis zu 150.000 Euro abgerufen werden.

15.48 Uhr: Bundesärztekammer legt Zehn-Punkte-Plan für Corona-Krise vor

Die Bundesärztekammer dringt auf weitere Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Konkrete Vorschläge machte die Vereinigung in Form eines Zehn-Punkte-Plans: Danach sollten etwa Reserven von Masken und weiteren Medizinprodukten angelegt werden. Auch seien dafür Produktionsstandorte in Europa zu schaffen. Meldestrukturen sollten europaweit vernetzt und Aufträge sowie Verteilung von dringend benötigten Arzneimitteln und Schutzausrüstung über eine zentrale Koordinierungsstelle organisiert sein.

Im Infektionsschutzgesetz müssten aus Sicht der Mediziner feste Krisenstäbe mit klar definierten Aufgaben und Handlungsmöglichkeiten angelegt werden. In den Kliniken gehörten Personalressourcen und Reservekapazitäten definiert, umgesetzt und finanziert. Der Umbau von Arztpraxen zum Schutz von Personal und Patienten sollte ebenfalls gegenfinanziert werden. Zudem seien ein flächendeckender Ausbau zertifizierter Videokonferenzmöglichkeiten sowie ein besserer Zugang zu Wissensdatenbanken und aktuellen Forschungsergebnissen nötig.

15.43 Uhr: Vize-Ministerpräsident von NRW will alle Karnevalsumzüge absagen

Der nordrhein-westfälische FDP-Chef und stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp hat sich dafür ausgesprochen, alle Karnevalsumzüge in der kommenden Saison abzusagen. Ausgelassenes Feiern sei angesichts der derzeitigen Corona-Lage nicht möglich, sagte Stamp der Nachrichtenagentur dpa.

15.35 Uhr: Söder will bundesweit einheitliche Maskenpflicht

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) strebt zum Schutz vor dem Coronavirus bundesweit einheitliche Regelungen zum Masken-Tragen an. Auch Bußgelder bei Verstößen gegen eine Maskenpflicht sollten vereinheitlicht werden, sagte Söder dem Deutschlandfunk. "Wir haben nach wie vor unglaublich viele tolle, vernünftige Menschen, die in einer bewundernswerten Weise für sich und andere vorsorgen." Aber es gebe auch eine Zahl von Menschen, die die Lage nicht ernst nähmen. "Und deswegen muss man auch manchmal die Vernünftigen vor den Unvernünftigen schützen", so Söder.

Gleichzeitig kritisierte der CSU-Vorsitzende Bundesländer, die Lockerungen planten. "Wir können doch nicht im Ernst in der Situation weitere Lockerungen beschließen", sagte er und sprach sich gegen Konzerte und Fußballspiele mit Tausenden Menschen aus.

15.29 Uhr: EU genehmigt Staatshilfe für belgische Lufthansa-Tochter

Die EU-Kommission hat ein belgisches Rettungspaket für die Lufthansa-Tochter Brussels Airlines genehmigt. Die Brüsseler Behörde gab grünes Licht für Staatshilfen in Höhe von 290 Millionen Euro. Das Geld werde helfen, die Folgen der Coronavirus-Pandemie zu überstehen. "Die Beihilfemaßnahme ist notwendig, angemessen und verhältnismäßig, um eine beträchtliche Störung im Wirtschaftsleben eines Mitgliedstaates zu beheben", teilte die Kommission mit.

13.34 Uhr: Neuinfektionen in Polen erreichen Höchstwert

Polen hat so viele neue Corona-Fälle registriert wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Behörden verzeichneten 903 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, wie das Gesundheitsministerium in Warschau mitteilte. Der Schwerpunkt der nachgewiesenen Neuinfektionen lag mit 168 erneut in Schlesien.

Der bisherige Rekordwert wurde am 8. August erfasst, er betrug 843 Neuinfektionen. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, es gebe keine großen Epidemieherde, die ihren Einfluss auf die Werte hätten. Vielmehr gebe es eine Häufung von Fällen in zwei Pflegeheimen in Schlesien, in mehreren kleineren Betrieben in Südpolen sowie in der Region um Poznan (Posen) nach Hochzeitsfeiern.

13.05 Uhr: Deutliche Ausweitung von Corona-Tests

Laut Bundesgesundheitsministerium ist die Zahl der Corona-Tests zuletzt deutlich gestiegen auf 875.000 pro Woche. Die Kapazität liege bei 1,2 Millionen pro Woche und sei entsprechend noch nicht ausgeschöpft, sagt ein Sprecher des Ministeriums in Berlin.

12.23 Uhr: Studie zu Tirschenreuth: Mindestens 8 Prozent mit Corona-Antikörpern

Im Corona-Hotspot Tirschenreuth in der Oberpfalz haben sich nach ersten Erkenntnissen mindestens acht Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Virus infiziert. Das sagte einer der beiden Leiter einer Studie in dem Landkreis, Professor Ralf Wagner vom Institut für Mikrobiologie der Uniklinik Regensburg, am Freitag. Nach den vorläufigen Ergebnissen wird geschätzt, dass abhängig von den drei eingesetzten Testsystemen zwischen acht und neun Prozent der Studienteilnehmer Sars-CoV-2-spezifische Antikörper aufweisen.

Die Zahl der Infizierten, bei denen keine Antikörper nachweisbar sind, sei Gegenstand weiterer Untersuchungen, erklärte Wagner. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind bei nachweislich mit Corona infizierten Menschen häufig keine Antikörper zu finden.

12.15 Uhr: Schweden kündigt Lockerungen an

Schweden will einige seiner Einschränkungen aufheben, die im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung erlassen wurden. So sollen bei Sport- und Kulturveranstaltungen ab dem 1. Oktober wieder mehr als die bislang erlaubten 50 Zuschauer kommen dürfen, sagt Innenminister Mikael Damberg. Voraussetzung sei, dass dies auf Wegen geschehe, die das Risiko einer Virus-Ausbreitung gering hielten. Zudem sollten einige Regeln für Restaurants und Cafes gelockert werden, in denen Künstler auftreten könnten.

12.10 Uhr: Merkel und Länderchefs beraten nächsten Donnerstag über Corona

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am kommenden Donnerstag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin mitteilte, ist für 11.00 Uhr eine Videokonferenz geplant. Zuletzt hatten die Regierungschefs und die Kanzlerin im Juni über ein möglichst einheitliches Vorgehen gesprochen. Diskutiert wird im Moment vor allem über vermehrte Ansteckungen bei Familienfeiern und über eine Verbreitung des Virus durch Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten.

10.30 Uhr: Während des Lockdown: Deutsche konsumieren mehr Wein, aber weniger Bier

Deutsche haben während des Lockdowns deutlich mehr Wein gekauft. Der Absatz stieg laut Deutschem Weininstitut zwischen April und Juni - dem Lockdown-Zeitraum - um 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Restaurants und Bars waren geschlossen, es wurden Vorräte angelegt - und gegebenenfalls auch einfach mehr Wein zuhause getrunken. Vor allem deutsche Weine wurden vermehrt gekauft: "Dass die Verbraucher verstärkt zu den heimischen Weinen gegriffen haben, liegt sicherlich auch an einer Intensivierung des allgemeinen Trends zum Einkauf regionaler Produkte durch die besonderen Umstände während der Corona-Pandemie", erklärte die Geschäftsführerin des Weininstituts, Monika Reule.

Den Bierabsatz dagegen hat die Corona-Pandemie deutlich gedrückt - er ging im ersten Halbjahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Vorjahresvergleich um 6,6 Prozent zurück. Demnach sorgten die geschlossenen Bars und Restaurants sowie abgesagte Feste und Großveranstaltungen besonders im April für den starken Rückgang.

08.54 Uhr: RKI meldet mehr als 1.400 Neuinfektionen

In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) um 1.427 auf insgesamt 230.048 gestiegen. Das RKI registrierte insgesamt 9.260 Todesfälle in Deutschland und damit sieben mehr als am Vortag. Die Zahl und damit die Tendenz der Neuinfektionen sank. Es wurden 280 weniger gemeldet als am Vortag.

08.00 Uhr: Dank Corona: So wenige Unfalltote wie seit 1990

Das durch die Corona-Pandemie bedingte geringe Verkehrsaufkommen hat sich im ersten Halbjahr 2020 deutlich auf das Unfallgeschehen im Straßenverkehr ausgewirkt: In den ersten sechs Monaten des Jahres sind in Deutschland 1 281 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes waren das 195 Personen oder 13,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019. Die Zahl der Verletzten ging um 18,7 Prozent auf knapp 148 100 Personen zurück. Noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990 wurden von Januar bis Juni weniger Menschen bei Verkehrsunfällen getötet oder verletzt.

In Bayern gab es im ersten Halbjahr knapp 25.000 Verunglückte. Das sind 21,3 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt starben in Bayern 215 Menschen in Unfällen, 26 Personen weniger als im ersten Halbjahr 2019.

07.35 Uhr: Forderung: Reisende sollen Tests selbst bezahlen

In der Diskussion um verpflichtende Corona-Tests für Reisende aus Risikogebieten haben sich mehrere Bundesländer mittelfristig für eine Kostenübernahme durch die Reisenden ausgesprochen. Die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) sagte in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner", sie habe "großes Verständnis" für die derzeit kostenlose Verfahrensweise, weil schnelles Handeln gefordert gewesen sei. "Aber ich finde dezidiert, wir brauchen eine neue Strategie in den Herbst rein, wenn wieder Ferien sind", sagte die SPD-Politikerin. Darüber wolle sie bei der Bund-Länder-Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in der kommenden Woche sprechen. Die "Volksseele" koche zu Recht, wenn jemand bewusst ins Risikogebiet Mallorca fahre und sich bei der Rückkehr auf Kosten der Allgemeinheit testen lasse, sagte Dreyer. Sie plädiere für Reisende aus solchen Regionen für verpflichtende Quarantäne und selbst bezahlte Tests einige Tage nach Rückkehr, sagte Dreyer. Wer den Test nicht bezahlen wolle, müsse 14 Tage in Quarantäne bleiben.

Auch der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte, mittelfristig müssten bei den Kosten einer Reise in ein Risikogebiet auch die Testkosten eingerechnet werden.

  • Mehr zu "Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer: Das müssen Sie wissen"

06.40 Uhr: Mittelstand: Zweiter Lockdown muss verhindert werden

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat eindringlich vor einem zweiten Corona-Lockdown gewarnt. Ein erneutes Herunterfahren von öffentlichem Leben und Geschäftsleben wie im Frühjahr würde erheblich größere Schäden in der Wirtschaft und vor allem im Mittelstand zur Folge haben als beim ersten Mal, heißt es in einem "Brandbrief" an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder. Dieser wird in der kommenden "Focus"-Ausgabe veröffentlicht und lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

Viele Betriebe hätten ihre finanziellen Reserven aufgebraucht und müssten bei einem zweiten Lockdown die "Hände heben", heißt es. Ein "überzogener Infektionsschutz" dürfe nicht wieder Vorrang vor dem Schutz von Wirtschaft und Wohlstand haben.

Donnerstag, 20. August 2020

21.59 Uhr: Frankreich verzeichnet über 4.700 Neuinfektionen

Frankreich hat innerhalb eines Tages über 4.700 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 registriert. Das ist die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Mai. Exakt 4.771 Menschen haben sich seit Mittwoch neu mit dem Coronavirus angesteckt. Seit Ausbruch der Pandemie sind in Frankreich 30.480 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

20.19 Uhr: Alpine Ski-Weltcups wegen Corona abgesagt

Wegen der Corona-Pandemie hat der Weltskiverband Suchergebnisse Fédération Internationale de Ski (Fis) die alpinen Ski-Weltcups in Nordamerika abgesagt. Das betrifft die Ende November und Anfang Dezember geplanten Damen-Wettkämpfe in Killington (USA) und Lake Louise (Kanada) sowie die Herren-Rennen ebenfalls in Lake Louise und in Beaver Creek (USA), wie der Verband heute bekanntgab. "Die Nordamerika-Rennen waren immer zwei spezielle Wochen für die ganze Weltcup-Tour und wir sind enttäuscht, dass wir keine Möglichkeit gefunden haben, sie in diesem Jahr im Kalender unterzubringen", sagte Fis-Generalsekretärin Sarah Lewis.

19.48 Uhr: US-Behörden melden 46.500 Neuinfektionen

Die US-Seuchenzentren CDC geben 46.500 bekannte Neuinfektionen und 1404 weitere Todesfälle bekannt. Damit sind in den USA insgesamt 5,5 Millionen Infektionen und 172.416 Tote verzeichnet.

19.14 Uhr: Marokko verschärft Corona-Schutzmaßnahmen in Casablanca und Marrakesch

Wegen steigender Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus haben die marokkanischen Behörden die Schutzmaßnahmen in den Städten Casablanca und Marrakesch verschärft. Mehrere Bezirke in beiden Städten würden abgeriegelt, zudem dürften Geschäfte, Restaurants, Cafés und öffentliche Parks nur noch zu festgelegten Zeiten öffnen, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Auch für die Hafenstadt Tanger gelten neue Ausgangsbeschränkungen. In der Wirtschaftsmetropole Casablanca sperrten die Behörden auch mehrere Strände. Ähnliche Maßnahmen waren bereits am Dienstag in der Hauptstadt Rabat verhängt worden.

Seit Anfang August steigen die Corona-Fallzahlen in Marokko wieder stark an. Täglich gibt es in dem 35-Millionen-Einwohner-Land seither mehr als tausend Neuinfektionen. Am Mittwoch hatten die Behörden mehr als 1500 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und 29 Todesfälle gemeldet. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in dem nordafrikanischen Land damit rund 46.000 Infektionsfälle verzeichnet, 740 Menschen starben.

19.12 Uhr: MV-Werften: Staatshilfen für angeschlagene Schiffsbauer

Die in Wismar, Rostock und Stralsund ansässige Unternehmensgruppe MV–Werften soll mit staatlichen Zuschüssen vor den negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gerettet werden, das hat die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern beschlossen.

Vor allem das wegbrechende Geschäft mit Kreuzfahrten macht dem Schiffsbauunternehmen, das zum Multikonzern Genting Hong Kong gehört zu schaffen. "Das Ziel der Landesregierung ist unverändert, dass die MV Werften unter den Rettungsschirm des Bundes kommen. Daran arbeiten alle Beteiligten intensiv weiter", so das Wirtschafts- und das Finanzministerium von Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag in Schwerin.

18:57 Uhr: Großbritannien - Reisende aus Österreich müssen in Quarantäne

Reiserückkehrer aus Österreich und Kroatien müssen wegen steigender Corona-Zahlen in diesen Ländern in Großbritannien für zwei Wochen in Quarantäne gehen. Das gelte auch für Menschen, die aus dem Karibik-Staat Trinidad und Tobago einreisten, teilte Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstag bei Twitter mit. Er berief sich auf jüngste Daten aus diesen Ländern. «Falls Sie nach 4.00 Uhr am Samstag von diesen Zielen im Vereinigten Königreich ankommen, müssen Sie sich für 14 Tage isolieren.» Hingegen werde Portugal wieder zu den Ländern hinzugefügt, aus denen die quarantänefreie Einreise möglich sei, so Shapps.Kroatien hatte zuletzt einen steilen Neuanstieg an Corona-Fällen registriert. Am Donnerstag meldeten die Behörden einen Rekordwert von 255 Fällen innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Auch in Österreich stieg die Zahl der Neuinfektionen zuletzt deutlich.

18.25 Uhr: Doch keine Maskenpflicht in Tschechien ab 1. September

Tschechien verhängt nun doch keine landesweite allgemeine Maskenpflicht in Geschäften, Gaststätten, Kneipen und beim Friseur, wie ursprünglich zum 1. September geplant. Das teilte Gesundheitsminister Adam Vojtech von der populistischen Partei ANO am Donnerstag mit. Er sprach von einem "Kompromiss". Nach einem Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien über die geplanten neuerlichen Beschränkungen, gilt die Maskenpflicht nurmehr in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Behörden sowie in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Das hat das Parlament in Prag beschlossen.

18.13 Uhr: J&J will potenziellen Impfstoff an 60.000 Freiwillgen testen

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) will seinen potenziellen Corona-Impfstoff in einer großen klinischen Wirksamkeits-Studie an bis zu 60.000 Freiwilligen testen. Die Erhebung, die im September starten soll, würde an fast 180 Standorten in den USA und anderen Ländern durchgeführt, wie die Datenbank der US-Regierung über klinische Studien clinicaltrials.gov bekannt gab.

17.24 Uhr: Massenquarantäne von Bodenwöhr - Verzögerungen bei Testauswertung

Im Fall der Massenquarantäne von Bodenwöhr für die rund 100 Besucher einer Geburtstagsfeier liegen immer noch nicht alle Corona-Testergebnisse vor. Bis Donnerstagnachmittag waren 60 Tests ausgewertet: Bislang gibt es demnach keinen einzigen weiteren Corona-Fall bei der Partygesellschaft, wie das Landratsamt Schwandorf mitteilte. Mehr als 50 Befunde von Menschen, die sich nach dem Partybesuch in häuslicher Quarantäne befinden, stehen aber immer noch aus. Zu Verzögerungen kommt es nach Angaben der Behörde, wenn der Abstrich nicht direkt von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, sondern vom Hausarzt genommen wurde. Schnellmeldungen aus den Hausarztpraxen gebe es nämlich nur bei positiven Corona-Tests.

Auf der Geburtstagsfeier am vergangenen Freitag in Bodenwöhr war auch ein junger Mann, der sich zuvor im Italienurlaub mit Corona infiziert hatte. Er hatte sich bei der Heimfahrt an der Grenze testen lassen, von seiner Infektion aber erst zwei Tage nach der Party erfahren.

16.33 Uhr: Arbeitslosenhilfe-Anträge in den USA wieder bei über einer Million

In den USA fordern in Corona-Zeiten wieder mehr Arbeitslose finanzielle Unterstützung an. Die Zahl der Anträge auf Erwerbslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche auf 1,1 Millionen, wie die Regierung heute mitteilte. In den vergangenen zwei Wochen wurden noch rückläufige Werte gemeldet. Zugleich sei die Gesamtzahl der Empfänger von Arbeitslosenhilfe in der letzten Woche von 15,5 auf 14,8 Millionen gesunken. Diese erhalten nun weitaus weniger, weil eine wöchentliche 600-Dollar-Direktzahlung des Bundes für Millionen in der Corona-Pandemie arbeitslos gewordene Bürger kürzlich auslief. Verhandlungen im Kongress über eine Verlängerung der Hilfe sind praktisch zum Erliegen gekommen.

Präsident Donald Trump hat per Dekret Arbeitslosenhilfen von 300 Dollar pro Woche angeordnet, die von einem Katastrophenschutzfonds umgeschichtet werden sollen. 25 Staaten haben auch schon angekündigt, die Gelder anfordern zu wollen.

16.00 Uhr: Überbrückungshilfe für Studierende wird verlängert

Die Überbrückungshilfe für Studierende wird verlängert. Betroffene Studierende könnten sie in Form eines nicht-rückzahlbaren Zuschusses auch im September bei ihrem Studentenwerk beantragen, sagt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek.

15.25 Uhr: Airbnb verfügt weltweites Partyverbot in gemieteten Wohnungen

Die Zimmervermittlungs-Plattform Airbnb verbietet wegen der Corona-Pandemie Parties und führt Obergrenzen für die Belegung von Ferienwohnungen und -häusern ein. "Die Einführung eines weltweiten Verbots von Partys und Veranstaltungen liegt im Interesse der öffentlichen Gesundheit", erklärt der Konzern. Zudem dürfen sich maximal 16 Menschen in den Räumen aufhalten. Wer gegen die Regeln verstößt, könne von der Plattform verbannt und verklagt werden.

14.50 Uhr: NRW-Gericht schmettert Antrag gegen Maskenpflicht im Unterricht ab

Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen weist einen Eilantrag gegen die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes ab. Die vorübergehende Verpflichtung, auch während des Unterrichts grundsätzlich eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, sei verhältnismäßig, erklären die Richter in Münster. Die Maskenpflicht im Unterricht sei nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zudem geeignet, die Verbreitung von Viren einzudämmen. Sie leiste so einen Beitrag dazu, erneute Schulschließungen zu vermeiden. Geklagt hatten drei Schüler, die den Standpunkt vertreten, ein Nutzen der Masken sei wissenschaftlich nicht belegt.

14.07 Uhr: EU sichert sich potenziellen Corona-Impfstoff von Curevac

Die EU sichert sich den Zugriff auf bis zu 405 Millionen Dosen des potenziellen Corona-Impfstoffs des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac. Man habe Sondierungsgespräche mit dem Unternehmen abgeschlossen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Laut Curevac geht es um einen Vorvertrag über 225 Millionen Dosen sowie eine Option auf 180 Millionen weitere. Diese würden bereitgestellt, sobald sich der Impfstoff, an dem das Unternehmen derzeit arbeitet, als wirksam und sicher erwiesen habe. Ähnliche Vorgespräche über Hunderte Millionen Dosen hatte die EU-Kommission zuvor bereits mit Janssen Pharmaceutica NV sowie mit Sanofi-GSK abgeschlossen. Einen Schritt weiter sind die Verhandlungen mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca. Ein Rahmenvertrag für den Kauf von 300 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 100 Millionen liegt bereits vor. Die Impfstoff-Dosen sind für die EU-Staaten gedacht, können aber auch an andere, weniger wohlhabende Länder sowie andere europäische Länder gespendet werden.

14.06 Uhr: Rosenheim von Corona erneut besonders betroffen

Die Stadt Rosenheim scheint erneut zum Corona-Hotspot zu werden. Die Dynamik des Anstiegs der 7 Tage-Inzidenz besorgt Oberbürgermeister Andreas März. Mit einem aktuellen Wert von 31,6 liegt Rosenheim in Bayern an Rang 1 und im Bundesgebiet auf Rang 2 unter den 401 Kreisfreien Städten und Landkreisen. Seit einigen Wochen zeichnet sich eine kontinuierliche Steigerung bei den Infektionszahlen ab. "Das hängt sicherlich mit der Ausweitung der Corona-Tests zusammen. Wir registrieren aber auch ein deutlich zunehmendes Infektionsgeschehen im Zusammenhang mit Urlaubsreisen, vor allem bei Rückkehrern aus südosteuropäischen Ländern", so Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März.

13.52 Uhr: Knapp jeder Dritte in Neu Delhi hat Antikörper im Blut

Ein Corona-Antikörper-Test hat ergeben, dass hochgerechnet knapp jeder dritte Mensch (29,1 Prozent) in der indischen Hauptstadt Neu Delhi diese Antikörper im Blut hat. Proben von 15.000 Personen seien untersucht worden, sagte der Gesundheitsminister der Stadt, Satyendar Jain.

Rechne man die Studie auf die Bevölkerung hoch, müsste es in Neu Delhi allein 5,8 Millionen Menschen geben, die mit der Krankheit in Berührung gekommen sind, so der Minister. Ob man sich damit auf eine mögliche Herdenimmunität zubewege, sei noch unklar.

In Indien gibt es weltweit nach Brasilien und den USA am drittmeisten bekannte Coronafälle - insgesamt mehr als 2,8 Millionen Fälle. Und die Zahl der bekannten Neuansteckungen nimmt weiter rasch zu - zuletzt um knapp 70.000 in 24 Stunden.

13.46 Uhr: WHO spricht mit Russland über Impfstoff

Die Weltgesundheitsorganisation WHO will mehr Informationen zum von Russland genehmigten Impfstoff gegen das Coronavirus. Die Organisation habe "direkte Gespräche" mit Russland aufgenommen, teilte eine Vertreterin des Europa-Büros der WHO, Catherine Smallwood, mit.

Russland hatte in der vergangenen Woche als erstes Land weltweit einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus zugelassen. Der Impfstoff hat jedoch nicht die fortgeschrittenen Studien absolviert, die normalerweise für eine Lizenz nötig sind. Russische Behördenvertreter gaben an, dass der Impfstoff eine andauernde Immunität gegen Covid-19 biete. Sie lieferten aber keine Beweise. Der Impfstoff ist bislang nur an einigen Dutzend Personen getestet worden.

Der WHO-Europa-Direktor Hans Kluge teilte mit, die WHO begrüße Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffs. Jeder Impfstoff müsse aber den gleichen klinischen Studien unterzogen werden.

13.38 Uhr: China weist Kritik an Pool-Party in Wuhan zurück

Nach einer riesigen Pool-Party mit tausenden Feiernden in Wuhan hat die chinesische Regierung internationale Kritik zurückgewiesen. Die Bilder zeigten lediglich, dass China das Coronavirus erfolgreich bekämpft und einen "strategischen Sieg" eingefahren habe, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking.

In der Millionenstadt Wuhan, wo im Dezember die ersten Corona-Infektionen festgestellt worden waren, hatten am Wochenende tausende Menschen in einem Spaßbad zu elektronischer Musik gefeiert - ohne Gesichtsmasken und Abstand. Bilder von der Party sorgten weltweit für Empörung.

13.32 Uhr: Umgangsregeln für Kinder gelten auch in der Pandemie

Ein Elternteil darf laut einem Gerichtsurteil dem Expartner nicht unter Berufung auf die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie den Umgang mit dem gemeinsamen Kind verweigern. Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main bestätigte mit einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss ein Ordnungsgeld gegen eine Mutter, weil der Vater das zehnjährige Kind nicht treffen durfte. Die Frau hatte dies damit begründet, dass in ihrem Haus auch die zur Corona-Risikogruppe zählenden Großeltern leben.

Die Regelungen des Familiengerichts sehen vor, dass der Vater sein Kind regelmäßig an den Wochenenden und in den Ferien treffen darf. Die Mutter teilte diesem aber im März mit, dass sie den direkten Kontakt wegen der Pandemie aussetze. Daraufhin setzte das Familiengericht Ende Mai ein Ordnungsgeld von 300 Euro gegen die Mutter fest.

13.26 Uhr: Bundeswehr auf mehr Unterstützung bei Corona-Tests eingestellt

Die Bundeswehr ist auf eine größere Unterstützung bei Corona-Tests von Reiserückkehrern vorbereitet. Derzeit seien etwa 300 Männer und Frauen im Einsatz, um die zivilen Behörden auf Flughäfen oder an Autobahnraststätten zu unterstützen, sagte Generalleutnant Martin Schelleis, der den Unterstützungseinsatz koordiniert und führt, in einer Telefonschalte mit Journalisten. Schelleis ist der Inspekteur der sogenannten Streitkräftebasis und damit Nationaler Territorialer Befehlshaber der Bundeswehr. Binnen 48 Stunden könnten weitere 750 Soldaten für diese Hilfe eingesetzt werden, sagte er. Von Freitag an würden in Köln 49 Soldaten die Arbeit des Gesundheitsamtes unterstützen. Aktuell hätten vier Bundesländer - Schleswig-Holstein, Sachsen, Thüringen und Niedersachsen - keinen Unterstützungsbedarf bei der Testung von Reiserückkehrern gemeldet. Insgesamt habe die Bundeswehr in der Corona-Krise bisher etwa eine Million Arbeitsstunden an Unterstützungsleistungen erbracht.

13.18 Uhr: Corona-Pandemie: Informierende Mediennutzung der Deutschen gestiegen

In den ersten Monaten der Corona-Pandemie ist die informierende Mediennutzung der Deutschen deutlich gestiegen. Über alle Mediengattungen hinweg legte sie seit Mitte März bei der Bevölkerung ab 14 Jahren um rund elf Prozent zu, wie aus einer Schwerpunktstudie der Medienanstalten zum Informationsverhalten der Deutschen in der Pandemie hervorgeht, die in Berlin veröffentlicht wurde. Vor allem jüngere Nutzer im Alter zwischen 14 und 39 Jahren hätten sich im Corona-Zeitraum deutlich häufiger informiert. Spitzenreiter in der Tagesreichweite war das lineare Fernsehen, gefolgt von Internet und Radio. Den größten Zuwachs gab es mit 18,9 Prozent beim Internet, dahinter lagen Radio (plus 10,1 Prozent) und Fernsehen (plus 9,6 Prozent). Die informierende Tagesreichweite der Tageszeitungen (plus 2,3 Prozent) und Zeitschriften (plus 2,2 Prozent) stieg dagegen vergleichsweise gering. Das Institut Kantar Media Research führte im untersuchten Corona-Zeitraum im Auftrag der Medienanstalten rund 1.700 Telefoninterviews.

13.11 Uhr: Feuchte Luft bremst das Coronavirus

Ein sächsisch-indisches Forscherteam hat mit Blick auf die Verbreitung des Coronavirus dazu aufgerufen, der Luft in Innenräumen mehr Bedeutung beizumessen. Neben regelmäßigem Lüften sei auch der Feuchtigkeitsgehalt der Luft ein wichtiger Faktor bei der Vermeidung von Neuinfektionen, teilte das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig mit.

Sei die Luftfeuchtigkeit in Räumen höher, wüchsen Tröpfchen aus der Atemluft schneller an, erklärten die Forscher. Dadurch fielen sie früher zu Boden und würden seltener von anderen eingeatmet. "Eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 Prozent in öffentlichen Gebäuden und im Nahverkehr würde daher nicht nur die Auswirkungen von Covid-19 reduzieren, sondern auch die von anderen Viruserkrankungen wie beispielsweise der saisonalen Grippe", hieß es.

In kalten und gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel herrsche durch Heizungsluft im Winter meist ein sehr trockenes Raumklima. "Dies könnte die Ausbreitung der Coronaviren fördern", warnten die Wissenschaftler.

13.04 Uhr: EU-Kommission schließt weitere Gespräche über Impfstoff ab

Die EU-Kommission sieht ihre Gespräche mit Pharma- und Biotechunternehmen über die Lieferung eines möglichen Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus auf gutem Weg. Die Behörde teilte mit, sie habe auch die Gespräche mit dem deutschen Unternehmen CureVac positiv abgeschlossen. Ziel ist demnach ein Vertrag über eine Abnahmegarantie von zunächst 225 Millionen Dosen, wenn die Firma einen Impfstoff entwickelt hat.

Ähnliche Gespräche hat Brüssel bereits mit den Konzernen Sanofi-GSK, Johnson & Johnson und AstraZeneca abgeschlossen. Mit AstraZeneca gibt es bereits eine unterzeichnete Abnahmegarantie über den Ankauf von 300 Millionen Dosen im Namen aller EU-Staaten.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geht davon aus, dass ihre Behörde mit CureVac "bald" eine feste Vereinbarung treffen werde: "Unsere Verhandlungen mit anderen Unternehmen werden fortgesetzt, um die Technologie zu finden, die uns alle schützt."

12.58 Uhr: Bundesregierung hebt Reisewarnung für Luxemburg auf

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Luxemburg wegen der Corona-Pandemie aufgehoben. Luxemburg sei von der Lungenkrankheit Covid-19 vergleichsweise stark betroffen, aber kein Risikogebiet mehr, heißt es auf der Website des Auswärtigen Amtes: "Nach zeitweiliger Überschreitung der Inzidenz von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, sind die Zahlen nun rückläufig und liegen unterhalb dieses Grenzwertes." Das Robert Koch-Institut hatte Luxemburg Mitte Juli zum Corona-Risikogebiet erklärt.

  • Mehr zu "Welche Länder Corona-Risikogebiete sind - und wer das festlegt"

12.34 Uhr: Viele Ansteckungen bei Kosovo- und Türkei-Rückkehrern

Ein Schwerpunkt der Corona-Neuinfektionen in Deutschland liegt bei Rückkehrern aus den Ländern Kosovo und der Türkei. Das geht aus Statistiken der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts hervor. Demnach kamen 36,3 Prozent der in NRW positiv getesteten Rückkehrer zwischen dem 1. Juli und dem 16. August aus dem Kosovo. Mit 19,9 Prozent liegt die Türkei an zweiter Stelle. Danach folgen mit weitem Abstand Kroatien mit 6,2 und Serbien mit 4,1 Prozent.

Als Ursache für die hohen Kosovo- und Türkei-Zahlen werden Familienbesuche von in Deutschland lebenden Personen vermutet. Für die klassischen Urlaubsländer wie beispielsweise Spanien oder Griechenland weist die Statistik aus NRW dagegen nur sehr niedrige Infektionszahlen mit 2,5 und 0,5 Prozent Positiv-Testungen aus.

Auf Bundesebene ist der Trend dem Robert-Koch-Institut zufolge ähnlich: Das RKI gibt den Anteil der positiv getesteten Rückkehrer bei allen Neuinfektionen demnach mit 39 Prozent an. Davon steckten sich rund 20 Prozent entweder im Kosovo oder in der Türkei an.

11.52 Uhr: RKI: Teile von Kroatien gelten ab heute als Risikogebiet

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Robert Koch-Institut (RKI) Teile des Urlaubslandes Kroatien als Risikogebiet eingestuft. Teile Rumäniens und Luxemburg gelten hingegen nicht mehr als Risikogebiete. Das teilte das bundeseigene Institut auf seiner aktualisierten Liste der Risikogebiete mit.

Demnach gelten seit Donnerstag die beiden südlichen Verwaltungsbezirke, die so genannten Gespanschaften Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien als Risikogebiet. Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für diese Gebiete erlassen. Die beiden Regionen machen einen Großteil der Zentralen Adriaküste Kroatiens aus.

Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.

  • Mehr zu "Robert-Koch-Institut: Teile Kroatiens nun Corona-Risikogebiet"

11.50 Uhr: Corona-Pandemie verschiebt den Erdüberlastungstag

Die Corona-Pandemie hat den ökologischen Fußabdruck der Menschheit in diesem Jahr schrumpfen lassen. Damit hat sich auch das Datum des sogenannten Erdüberlastungstags nach hinten verschoben. Nach wissenschaftlichen Berechnungen sind nun an diesem Samstag (22. August) weltweit bereits alle erneuerbaren Ressourcen der Erde für dieses Jahr aufgebraucht, teilten das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und mehrere Umweltschutzorganisationen mit. Bis Ende Dezember wird die Menschheit deshalb "auf Pump" über ihre Verhältnisse leben.

Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Erdüberlastungstag weltweit damit drei Wochen später. Eine solche Verbesserung gab es seit Jahren nicht mehr. Allerdings ist dieser positive Umwelttrend mit fast zehn Prozent weniger Ressourcenverbrauch eine direkte Folge des wirtschaftlichen Corona-Lockdowns in den meisten Ländern. Die wichtigsten Faktoren waren dabei nach PIK-Angaben der Rückgang des Holzschlags und der CO2-Emissionen.

11.38 Uhr: Gamer verbringen in Pandemie doppelt so viel Zeit vor dem Computer

Die Nutzer von Computer- und Videospielen verbringen seit dem Ausbruch der Coronakrise deutlich mehr Zeit an der Spielekonsole oder anderen Gaming-Geräten. Das hat eine Umfrage des Digital-Branchenverbandes Bitkom ergeben. Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) der Befragten gab an, seither mehr zu spielen – durchschnittlich sieben Stunden pro Woche zusätzlich. Das entspreche fast der doppelten Spielzeit wie vor den Beschränkungen.

Nicht nur die Spieldauer, sondern auch die Ausgaben fürs Gaming sind im Zuge der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Lagen die durchschnittlichen Ausgaben vor Corona pro Monat bei 15 Euro, liegen sie der Umfrage zufolge nun bei durchschnittlich 24 Euro.

11.28 Uhr: Griechischer Tourismus bricht völlig ein

Der für die griechische Wirtschaft so wichtige Tourismus leidet stark unter der Corona-Krise und den monatelangen Reisebeschränkungen. Die Einnahmen der Branche sanken im Juni auf Jahressicht um 99,7 Prozent - von 2,56 Milliarden Euro auf 64 Millionen Euro, wie die Notenbank mitteilt. Jüngst hatte der weltgrößte Tourismuskonzern TUI allerdings erklärt, dass nach dem Ende vieler Einschränkungen vor allem das Griechenland-Geschäft inzwischen wieder anziehe.

11.12 Uhr: EU-Kommission genehmigt "Bayern-Fonds" für angeschlagene Firmen

Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union haben den bayerischen Corona-Hilfsfonds für angeschlagene Unternehmen genehmigt. Dieser werde zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise im Freistaat beitragen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betonte: "Der bayerische Fonds wird Liquiditäts- und Kapitalhilfen im Gesamtumfang von 46 Milliarden Euro mobilisieren, um die für die Realwirtschaft Bayerns so wichtigen mittleren Unternehmen bei der Bewältigung der Krise zu unterstützen." Dabei sei gewährleistet, dass der Staat für das vom Steuerzahler übernommene Risiko hinreichend vergütet werde, und dass es Anreize für einen schnellen Ausstieg des Staates gebe.

Der sogenannte Bayern-Fonds soll die schwer von der Corona-Krise getroffene Wirtschaft bei Bedarf unterstützen. Er soll auch für die Unternehmen greifen, die nicht unter den Rettungsschirm des Bundes schlüpfen können. Der Fonds umfasst unter anderem Garantien von bis zu 26 Milliarden Euro sowie Staatsbeteiligungen von bis zu 20 Milliarden Euro.

11.01 Uhr: Weiter stark reduzierter Betrieb am Flughafen München

Trotz Urlaubszeit ist der Betrieb am Flughafen München auch weiterhin nicht mit dem früherer Zeiten zu vergleichen: Aktuell werden täglich etwa 350 Starts und Landungen abgewickelt und bis zu 35.000 Passagiere gezählt. Das sagte eine Sprecherin auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. "Vor Corona" waren es im Schnitt mehr als 1.100 Flugbewegungen und 130.000 Passagiere am Tag.

Mittlerweile werden aber beide Start- und Landebahnen wieder genutzt. Von Mitte Mai bis Anfang August war jeweils nur eine der beiden Pisten in Betrieb gewesen, die jeweils andere wurde instandgesetzt. Solche Reparaturen werden normalerweise nachts durchgeführt. Diesmal wurde das tagsüber erledigt.

10:43 Uhr: Virologe Streeck: "Covid-19 wird nicht unser Untergang sein"

Der Virologe Hendrik Streeck warnt vor Panikmache in der Corona-Krise. "Übermäßige Angst" sei fehl am Platz, sagte der Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Bonn in Münster. "Wir dürfen unseren Alltag nicht von Sorglosigkeit leiten lassen, aber von Routine." Das Covid-19-Virus werde sich nicht ausrotten lassen. Deshalb müsse man lernen, mit den Risiken intelligent umzugehen und zu leben. "Der größte Fehler ist der, kein Risiko einzugehen und sich von Angst leiten zu lassen", so Streeck.

Der Virologe wandte sich dagegen, vorschnell von einer zweiten Infektions-Welle zu sprechen: "Das wird eher eine Dauerwelle und Teil unseres Alltags werden, und ich rechne auch im Herbst mit hohen Infektionszahlen", so der Mediziner, der die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Ausbreitung des Virus ausdrücklich lobte. Inzwischen bekomme die Wissenschaft das Virus von Tag zu Tag besser in den Griff, sagte der Virologe.

"Covid-19 ist ein ernstzunehmendes Virus, aber es darf nicht überdramatisiert werden", mahnte der Experte: "Es wird nicht unser Untergang sein."

10.21 Uhr: Corona-Einschränkungen schlagen Bayern aufs Gemüt

Vielen Menschen in Bayern machen die Corona-Einschränkungen laut einer Umfrage deutlich zu schaffen. Der "Heimatindex", ein Zufriedenheitsbarometer der Volks- und Raiffeisenbanken, sank auf 64 von 100 möglichen Punkten. Seit Einführung der halbjährlichen Erfassung 2018, die verschiedene Teilaspekte der Lebensqualität aufgreift, ist das der tiefste Stand.

"Der Lockdown sowie die damit verbundenen Einschränkungen und Unsicherheiten haben die Stimmung der Bayern deutlich gedrückt", sagte Jürgen Gros, der Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern.

Besonders belastend wirken demnach die corona-bedingten Einschnitte in das kulturelle Leben auf die Menschen: Die Bewertung des kulturellen Angebots sank um gut die Hälfte auf 34 Punkte (Frühjahr 2020: 71). Ihren Arbeitsplatz und die persönliche finanzielle Situation bewerten die Bayern mit 60 ebenfalls schlechter als noch vor der Krise (Frühjahr 2020: 66).

Ihre allgemeine Lebenszufriedenheit, die ebenfalls abgefragt wird, bewerten die Bayern mit 71 Punkten zwar negativer als noch vor der Krise (75). Dennoch sind die Menschen im Freistaat der Umfrage zufolge zufriedener als in den anderen Bundesländern, wo der Wert auf 63 Punkte gesunken ist.

10.00 Uhr: Gewerkschaften und Wirtschaft wollen Kurzarbeitergeld verlängern

Gewerkschaften und Wirtschaftsvertreter fordern wegen der Corona-Krise eine Verlängerung der Kurzarbeit als Instrument gegen Arbeitslosigkeit. "Die Verlängerung der Krisenregelungen noch im September bis Ende 2021 ist richtig und dringend geboten", sagte Oliver Zander, Hauptgeschäftsführer Gesamtmetall, der "Augsburger Allgemeinen".

Auch Verdi-Chef Frank Werneke appellierte an die Politik. "Insbesondere im Luftverkehr und im Tourismus, im Kulturbereich, etwa in Kinos, oder auch im Veranstaltungswesen ist die Situation für die Beschäftigten unverändert schwierig", sagte Werneke der Zeitung. Die Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeld müsse auf 24 Monate verlängert werden.

09.50 Uhr: Mieterbund fordert "Sicher-Wohnen-Fonds" gegen Zahlungsprobleme

Die finanziellen Probleme vieler Mieter aufgrund der Corona-Krise bleiben nach Angaben des Deutschen Mieterbundes auch nach Auslaufen des Mietmoratoriums groß. "Die Situation von Mietern ist nach wie vor angespannt", sagte Lukas Siebenkotten, Präsident des Mieterbundes, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In rund jeder zehnten Beratung der Mietvereine gehe es um Zahlungsprobleme aufgrund der Pandemie.

"Ich halte es für wahrscheinlich, dass die im Herbst erwartete Pleitewelle zu einer Verschärfung der Situation führen könnte", warnte Siebenkotten. Dann müsse die Bundesregierung das Kündigungsmoratorium neu aufsetzen. Zudem forderte der Mieterbund-Präsident "Sicher-Wohnen-Fonds" für Mieter und kleine Vermieter. In diese Fonds müsse auch die Immobilienwirtschaft einzahlen.

09.39 Uhr: Hygiene-Experte hält Tausende Zuschauer in Stadien für denkbar

Der Hygiene-Experte Georg-Christian Zinn schließt Zuschauer bei Bundesliga-Spielen nicht aus. "Wenn es die epidemiologische Lage hergibt und die Politik grünes Licht gibt, halte ich Zuschauerzahlen im vierstelligen Bereich, beziehungsweise je nach Stadiongröße darüber hinaus, für machbar", sagte der für den Hygienebereich zuständige Direktor des diagnostischen Labors Bioscientia in Ingelheim dem "Kicker".

Zinns Labor führt bei mehr als der Hälfte der Bundesligisten Corona-Abstriche durch und bewertete das Hygiene-Konzept des Bundesligisten Union Berlin. "Das Konzept von Union ist aus meiner Sicht interessant, aber nicht der richtige Weg", sagte Zinn. Bei 3.000 Zuschauern seien keine Präventivtests nötig. Union will die Ticket-Vergabe mit einem präventiven Corona-Test aller Zuschauer am Tag vor dem Spiel verknüpfen.

09.24 Uhr: Kongress in Brasilien kippt Bolsonaro-Veto gegen Maskenpflicht

In Brasilien hat der Kongress das Veto von Präsident Jair Bolsonaro gegen eine allgemeine Maskenpflicht in öffentlichen Einrichtungen gekippt. In Geschäften, Kirchen, Schulen, öffentlichem Nahverkehr, Taxis und anderen öffentlichen Einrichtungen gilt demnach landesweit eine Maskenpflicht, wie die Tageszeitung "Folha de São Paulo" berichtete. Gegen Maskenverweigerer soll ein Bußgeld erhoben werden.

Der Kongress beschloss auch, dass in den besonders von der Pandemie betroffenen indigenen Gemeinden Wasser, Hygieneartikel und Aufklärungsmaterial zum Schutz vor einer Covid-19-Infektion verteilt werden sollen. Das staatliche Gesundheitswesen muss zudem sicherstellen, dass ausreichend Intensivbetten für infizierte Ureinwohner zur Verfügung stehen. Auch gegen diese Maßnahmen hatte Bolsonaro sein Veto eingelegt.

Bolsonaro, der in der Regel selbst das Tragen einer Maske verweigert, sagte, die Effizienz von Masken sei "fast null". Allerdings steht diese Aussage in Widerspruch zu allen Gesundheitsexperten. Brasilien ist mit fast 3,5 Millionen Corona-Infizierten das Land, das nach den USA am schwersten von der Pandemie betroffen ist.

09.03 Uhr: Schäuble glaubt nicht an einheitliches Corona-Management

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sieht Forderungen nach einem einheitlichen Vorgehen der Bundesländer in der Corona-Pandemie skeptisch. "Die Bevölkerung möchte einheitliche Lösungen, aber wenn sie die bekommt, schüttelt sie oft den Kopf", sagte der CDU-Politiker der "Neuen Westfälischen".

"Wir müssen immer wieder erklären, dass der föderale Wettbewerb ein Ringen um die beste Lösung ist. Damit sind wir im Ergebnis gut gefahren. Wenn es einer übertreibt, stellt sich bald heraus, dass er auch nur mit Wasser kocht", sagte Schäuble. Die Länder müssten sich nicht nur in der Corona-Krise sicherlich abstimmen, das hätten sie aber "im Wesentlichen gut hinbekommen".

"Die Spuren der Pandemie werden länger und tiefgreifender sein, als wir uns das heute vorstellen können", sagte Schäuble. Die meisten Menschen glaubten aber noch, irgendwie werde es schon wieder wie vorher.

08.35 Uhr: Söder baut nach Corona-Panne Kabinett um

Nach der zigtausendfachen Panne bei den Corona-Tests von Urlaubsrückkehrern baut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sein Kabinett um: Zur Verbesserung des Pandemie-Krisenmanagements wechselt der bisherige Bau- und Verkehrsstaatssekretär Klaus Holetschek ab diesem Donnerstag unbefristet ins Gesundheitsministerium. Der Jurist soll die zuletzt in die Kritik geratene Ministerin Melanie Huml (beide CSU) im Kampf gegen das Virus unterstützen.

Darüber hinaus wird der Betrieb der kommunalen Corona-Testzentren künftig vom Innenministerium gesteuert. Zudem hatte Söder in der vergangenen Woche schon Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) zum "Corona-Koordinator" ernannt.

Das Gesundheitsministerium und auch Huml selbst standen wegen einer schweren Panne bei Corona-Tests von Urlaubsheimkehrern massiv unter Druck. Rund 44.000 Menschen, darunter mehr als 900 positiv Getestete, hatten ihre Ergebnisse teils erst mit großer Verzögerung erhalten.

  • Mehr zu "Corona-Tests: Verkehrsstaatssekretär Holetschek wechselt zu Huml"

08.32 Uhr: Einzelhandel reagiert sehr unterschiedlich auf die Krise

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im 1. Halbjahr 2020 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real 0,8 Prozent mehr umgesetzt als im 2. Halbjahr 2019.

Dahinter verbergen sich allerdings erhebliche Unterschiede in den einzelnen Branchen. Der Online- und Versandhandel konnte im 1. Halbjahr 2020 seine realen Umsätze um 16,0 Prozent gegenüber dem 2. Halbjahr 2019 steigern. Reale Umsatzsteigerungen erzielten mit 15,1 Prozent auch der Einzelhandel mit Nahrungs-, Genussmitteln, Getränken und Tabakwaren, der Einzelhandel mit Metallwaren, Bau- und Heimwerkerbedarf (14,2 Prozent) und mit Lebensmitteln (6,9 Prozent).

Hohe reale Umsatzeinbußen mussten dagegen die Bereiche Bekleidung mit -29 Prozent sowie Schuhe und Lederwaren mit - 25,0 Prozent hinnehmen.

08.20 Uhr: Fahrradhändler laut Ifo-Institut große Gewinner der Corona-Krise

Die deutschen Fahrradhändler gehören dem Ifo-Institut zufolge zu den größten Gewinnern der Corona-Krise. Nahezu alle Fahrradhändler sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, wie aus der Konjunkturumfrage der Münchner Forscher hervorgeht. Das entsprechende Barometer liegt aktuell bei 95 Punkten, höchstens 100 sind möglich. "Die Fahrradhändler erleben einen regelrechten Boom", sagte der Leiter der Ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe.

Auch andere Branchen stemmen sich gegen die Rezession. Besonders gut läuft es demnach aktuell auch beim Bau- und Heimwerkbedarf (83,1 Punkte), bei Nahrungs- und Genussmitteln (62,8), bei Möbel- und Einrichtungshäusern (40,7), bei den Händlern von Unterhaltungselektronik (29,7) und bei Computer-Händlern (33,3).

"Traurig sieht es dagegen aus bei Bekleidungshändlern aller Art (inklusive Schuhe) und bei Läden mit Leder- und Täschnerwaren", sagte Wohlrabe. Die entsprechenden Zahlen liegen bei minus 60,9 und minus 85,0 Punkten.

07.05 Uhr: Mexiko will russischen Corona-Impfstoff unterstützen

Die mexikanische Regierung will die dritte und entscheidende Testphase des russischen Impfstoffkandidaten "Sputnik V" mit Tausenden Freiwilligen unterstützen. Außenminister Marcelo Ebrard schrieb auf Twitter, er habe bei Gesprächen mit dem russischen Botschafter Interesse daran bekundet, großangelegte Studien am Menschen durchzuführen, "um den Impfstoff so bald wie möglich in Mexiko zu haben". Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador erklärt sich bereit, den Impfstoff freiwillig als Erster zu testen, wenn er sich als wirksam erweisen würde.

06.53 Uhr: Münchner Stadtwerke testen keimfreie Rolltreppen

Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wollen das Ansteckungsrisiko bei Rolltreppen verringern. Sechs Rolltreppen im U-Bahnhof Marienplatz werden derzeit mit einer speziellen UV-Desinfektion ausgestattet. Die erste Rolltreppe mit dieser Technik ist seit dem 14. August in Betrieb. Ursprünglich war der Test schon um den Jahreswechsel herum geplant. Mit der Ausbreitung des Coronavirus bekommt er nun eine ganz neue Relevanz.

06.22 Uhr: Steuereinnahmen erholen sich nach Corona-Einbruch etwas

Nach dem coronabedingten starken Einbruch haben sich die Steuereinnahmen des Staates im Juli wieder etwas erholt. Sie lagen nur noch 0,3 Prozent unter den Werten von Juli 2019, wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Finanzministeriums hervorgeht. Grund für die besseren Zahlen sei unter anderem, dass viele im Frühjahr gestundete Steuerzahlungen nun fällig wurden. Grundsätzlich belaste die Corona-Krise das Steueraufkommen aber weiterhin, heißt es in dem Bericht. So sei die Lohnsteuer unter anderem durch Kurzarbeit erheblich zurückgegangen.

06.17 Uhr: RKI meldet mehr als 1.700 neue Corona-Fälle

In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts um 1.707 auf 228.621 gestiegen. Das ist der höchste Wert an registrierten Neuinfektionen seit dem 26. April. An den Folgen des Virus sind in den vergangenen 24 Stunden zehn weitere Personen gestorben, die Gesamtzahl der Todesfälle steigt demnach auf 9.253.

Mittwoch, 19. August 2020

21.05 Uhr: Kuba startet klinische Tests für Corona-Impfstoff

Kuba will kommende Woche mit den klinischen Tests für einen potenziellen Coronavirus-Impfstoff namens "Soberana 01" beginnen. Er sei vom staatlichen Institut Finlay entwickelt worden, berichten staatliche Medien. Ergebnisse sollten im Februar vorliegen. Der kommunistische Inselstaat ist stolz auf seine Bio-Pharma-Industrie, für die der frühere Revolutionsführer Fidel Castro die Grundlage gelegt hatte. Die Branche produziert bereits mehrere Impfstoffe, die wichtige Devisenbringer für das Land sind.

20.55 Uhr: Emirate und Israel wollen Corona-Atemluft-Detektoren entwickeln

Das Unternehmen G42 Healthcare in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat eine Absichtserklärung mit der israelischen Firma NanoScent zur Entwicklung eines Atemluft-Tests für das Coronavirus unterzeichnet. Das Gerät mit dem Namen ScentCheck solle eine mögliche Infektion anhand einer Untersuchung der ausgeatmeten Luft binnen 30 bis 60 Sekunden erkennen können, meldet die staatliche emiratische Nachrichtenagentur WAM. Die Absichtserklärung ist die jüngste einer Reihe von Vereinbarungen zwischen den beiden Unternehmen zur Bekämpfung der Pandemie. Nach der Ankündigung die gegenseitigen diplomatischen Beziehungen normalisieren zu wollen, gaben die beiden Länder an, dass die Bekämpfung des Coronavirus oberste Priorität habe.

20.45 Uhr: Frankreich meldet über 3700 neue Infektionen

In Frankreich registrierten die Gesundheitsbehörden 3776 neue bestätigte Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Der Sieben-Tage-Schnitt der Neu-Ansteckungen steige damit erstmals seit dem 18. April über die Marke von 2.500 Fällen, erklärt das Gesundheitsministerium. Zum dritten Mal innerhalb von fünf Tagen überschreitet Zahl der Infizierten in der Tagesbetrachtung damit die Schwelle von 3.000.

20.10 Uhr: Spahn: "Kita wichtiger als Karneval"

Bereits gestern hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn infrage gestellt, dass die Feiern rund um den Karneval in diesem Jahr wie gewohnt stattfinden können. Zweifel, die er heute bei einem Besuch des Universitätsklinikums in Kiel wiederholte. Vorrangig müssten Kitas und Schulen, aber auch Wirtschaft und Handel unterstützt werden, um den Erhalt von Arbeitsplätzen zu sichern. "Wenn wir vor der Frage stehen: Ist die Kita möglich oder der Karneval, dann bin ich sehr sicher, dass ein Großteil der Gesellschaft da eine klare Antwort zu hat", sagte Spahn. Er sei sich aber bewusst, dass eine Absage der Feiern für Millionen Deutsche einen Verlust bedeuten würde. Spahn stellte sich in diesem Zusammenhang auch hinter die Forderung, bundesweit einheitliche Regelungen für öffentliche und private Feiern zu finden, um eine Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

19.45 Uhr: Scholz rechnet 2021 wegen Corona mit Rekordschulden

Finanzminister Olaf Scholz rechnet fest damit, dass der Bund auch nächstes Jahr wegen hoher Belastungen durch die Coronavirus-Krise die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse nicht einhalten kann. Der Bund werde 2021 noch einmal von der Ausnahmeregelung Gebrauch machen müssen, sagte Scholz in Berlin. Wegen riesiger Hilfsprogramme und des Konjunkturpakets hat die große Koalition zuletzt die Politik ausgeglichener Haushalte über Bord geworfen. Scholz kalkuliert 2020 mit der Rekordsumme von 218,5 Milliarden Euro an zusätzlichen Schulden.

18.15 Uhr: Wieder Corona-Lockdown in Nepals Hauptstadt

In Nepals Hauptstadt Kathmandu gibt es erneut einen strikten Lockdown, nachdem Corona-Fälle wieder zugenommen haben. Somit müssten die meisten Geschäfte schließen und die Bevölkerung solle ihre Häuser nur verlassen, wenn dies absolut notwendig sei, teilten die Behörden mit. Der Lockdown soll eine Woche dauern. Wer sich nicht an die Regeln hält oder keine Maske an öffentlichen Orten trägt, kann mit einer Geldstrafe von 100 Rupien - das ist etwa der Betrag einer Mahlzeit für eine vierköpfige Familie mit Reis und Linsen - oder bis zu einem Monat Gefängnis bestraft werden. Der Lockdown wurde angekündet, nachdem Nepal seine höchste Zunahme bekannter Covid-Neuansteckungen an einem Tag überhaupt hatte - insgesamt mehr als 1000. Insgesamt gibt es in Nepal mehr als 28.000 bekannte Covid-Fälle.

18.00 Uhr: Schleswig-Holstein führt Maskenpflicht an Schulen ein

Kehrtwende in Kiel: Künftig gilt auch in Schleswig-Holstein eine Maskenpflicht an den Schulen. Dies verkündete Bildungsministerin Karin Prien in Kiel, nachdem es bisher nur eine dringende Empfehlung gab. Die Maskenpflicht gilt ab Montag auf dem Schulgelände, aber nicht im Unterricht. Die Empfehlung eine Maske zu trage, galt bisher ab der 7. Klasse. Nun gilt die Maskenpflicht für alle Jahrgänge. Noch in der vergangenen Woche hatte Prien eine Maskenpflicht als nicht geboten eingestuft. Die Erfahrungen der ersten Schulwoche hätten gezeigt, dass der dringenden Empfehlung des Ministeriums in den Schulen weitestgehend gefolgt werde. Prien hatte aber auch erklärt, angesichts des weiteren Infektionsgeschehens eine mögliche Pflicht zu prüfen.

17.35 Uhr: In Italien 600.000 verlorene Jobs durch Corona-Krise

Durch die Corona-Krise sind in Italien seit Februar rund 600.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Das teilte Gian Carlo Blangiardo, Chef des nationalen Statistikamts Istat, am Mittwoch mit. Bislang sei es nicht gelungen, diesen Verlust zu kompensieren. Leidtragende seien vor allem Zeitarbeiter und Arbeitskräfte mit geringer Erfahrung. "Es gibt viele, die meinen, dass sich eine Bewerbung gar nicht mehr lohnt." Die Politik müsse in solchen Fällen unterstützend eingreifen. Besonders junge Menschen benötigten Förderung. Blangiardo äußerte sich als Gast beim "Meeting Rimini". Das jährliche, von katholischen Laien organisierte mehrtägige Treffen in der Adriastadt dauert bis Sonntag. Wegen der Pandemie wurden die meisten Programmpunkte ins Internet verlagert.

17.20 Uhr: Kommt die Maskenpflicht für Abgeordnete des Bundestages?

Angesichts der steigenden Zahl von Corona-Infektionen hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble die Abgeordneten zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes in den Gebäuden des Parlaments aufgefordert. Der Bundestag bestätigte, dass sich Schäuble mit einer diesbezüglichen dringenden Empfehlung an die Fraktionen gewandt habe. Eine Maskenpflicht bedeutet dies allerdings noch nicht. Demnach wird den Abgeordneten das Tragen von Masken in den Gebäuden des Deutschen Bundestags ab dem 1. September 2020 dringend empfohlen. Zu einer möglichen Verpflichtung für die Abgeordneten könnten "weitergehende Maßnahmen" in Zukunft nicht ausgeschlossen werden. Vorerst will Schäuble aber auf diesen Schritt noch verzichten.

17.00 Uhr: Niedersachsen: Lehrerverband will dauerhaften Corona-Krisenstab

Nach Ansicht des Philologenverbandes Niedersachsen sollte während der Corona-Pandemie ein ständiger Krisenstab zum Thema Schule und Unterricht eingerichtet werden. Ein solches Expertengremium unter Beteiligung von Eltern-, Schüler- und Lehrervertretung solle fortlaufend über neue Erkenntnisse informiert und zur Beratung bei Entscheidungen herangezogen werden. Kurz vor dem Start in das Schuljahr 2020/21 stelle sich dem Philologenverband, der über 8000 Lehrkräfte und Referendare vertritt, die Frage, ob die Vorbereitungen für einen eingeschränkten Regelbetrieb unter Corona-Bedingungen ausreichend seien. Stark steigende Infektionszahlen in den Bundesländern und die Aussetzung von Lockerungen in Niedersachsen nährten Befürchtungen bei Eltern, Schülern und Lehrkräften, dass die Hygieneauflagen verschärft werden müssten.

16.35 Uhr: Kroatien: Höchststand an Neuinfektionen binnen 24 Stunden

Kroatien hat innerhalb von 24 Stunden so viele Corona-Neuinfektionen registriert wie noch nie seit Beginn der Pandemie. 219 Infektionen seien innerhalb des letzten Tages erfasst worden, teilte der nationale Krisenstab in Zagreb mit. Der bisherige Höchstwert wurde demnach am 14. August an der Adria registriert und lag bei 208 Neuinfektionen. Kroatien hat rund 4,19 Millionen Einwohner und derzeit 1520 registrierte aktive Fälle. In den letzten zwei Monaten lag die Zahl der Neuansteckungen zwischen etwa 30 und 100. Seit vergangener Woche verzeichnen die örtlichen Behörden jedoch einen Anstieg.

16:20 Uhr: Israel hat 53 Corona-Tote zu wenig erfasst

In Israel wurden nach offiziellen Angaben im Juli und August 53 Corona-Todesopfer zu wenig erfasst. Einen Grund für den Fehler nannte das Gesundheitsministerium bislang nicht. Der zuständige Minister Juli Edelstein nehme den Vorfall sehr ernst und versprach eine Aufklärung des Falls binnen einer Woche. Bei den nicht erfassten Toten handelte es sich den Angaben zufolge um ältere Menschen. Zwar war die Pandemie in Israel zunächst glimpflich verlaufen, nach raschen Lockerungen im Mai schnellte die Zahl der Erkrankungen jedoch in die Höhe. Israel zählte zuletzt 1650 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.In den kommenden Tagen dürfte die Gesamtzahl aller bislang nachgewiesenen infizierten Personen die Marke von 100.000 überschreiten. Nach aktuellen Zahlen starben in Israel bislang 719 Menschen an dem Virus. Dies ist im internationalen Vergleich wenig. Allerdings stieg zuletzt auch die Zahl der schwererkrankten Menschen. Dies schürt Sorgen vor einer Überlastung des Gesundheitssystems im Herbst und Winter.

15.30 Uhr: Toulouse führt stadtweite Maskenpflicht ein

Als erste französische Großstadt führt Toulouse im Kampf gegen das Coronavirus eine Maskenpflicht für das gesamte Stadtgebiet ein. Ab Freitag sei das Tragen einer Schutzmaske zwischen 07.00 Uhr morgens und 03.00 Uhr nachts in den Straßen der ganzen Stadt verpflichtend, teilte die zuständige Präfektur mit. Die Regelung gelte auch für Fahrrad- und Rollerfahrer sowie andere Fortbewegungsmittel im Freien. Die Maskenpflicht gilt ab einem Alter von elf Jahren.

15.15 Uhr: Lufthansa-Piloten stimmen Krisenplan zu

Die Lufthansa und ihre Piloten von der Vereinigung Cockpit haben sich auf einen kurzfristigen Krisenplan geeinigt. Betriebsbedingte Kündigungen seien damit frühestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres möglich, teilte das Unternehmen mit. Aufstockungen beim Kurzarbeitergeld und Zuschüsse zu den Betriebsrenten werden reduziert. Eine bereits vereinbarte Tariferhöhung wird auf das kommende Jahr verschoben. Mit dem Abschluss verschaffen sich die Tarifparteien Luft für weitere Verhandlungen zur langfristigen Bewältigung der Corona-Krise.

14.10 Uhr: Griechenland verschärft Corona-Beschränkungen

Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen Einschränkungen auch für die Urlaubsregion der Halbinsel Chalkidiki und die Insel Mykonos angeordnet. Feiern, Partys, religiöse Feierlichkeiten und Wochenmärkte werden von diesem Freitag an bis zum 31. August untersagt. Zudem sind Versammlungen von mehr als neun Personen verboten. Alle Bars und Tavernen müssen um 24.00 Uhr schließen. Maskenpflicht gilt auch im Freien, wie der griechische Zivilschutz mitteilte. Die Regierung in Athen verhängte diese neuen Einschränkungen, nachdem am Vortag ein Rekord von 269 Neuinfektionen registriert worden waren.

13.50 Uhr: Schüler muss laut Verwaltungsgericht keine Maske tragen

Entgegen einer Anordnung der Schulleitung muss ein Schüler aus Kiel vorläufig keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das entschied das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgericht. Der Vater des Jungen hatte einen Eilantrag gegen die Maskenpflicht an der Gemeinschaftsschule gestellt. Das Gericht gewährte Eilrechtsschutz gegen diese Verpflichtung. Das bedeutet, dass die Schulleitung das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei diesem Schüler vorläufig nicht durchsetzen kann.

Das Gericht stufte die im Hygienekonzept der Schule enthaltene Verpflichtung, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, als Verwaltungsakt ein. Die Verpflichtung greife in das Grundrecht der Schüler auf allgemeine Handlungsfreiheit ein. In Schleswig-Holstein gibt es keine landesweit gültige Maskenpflicht an Schulen.

13.42 Uhr: Bisher 2.339 positive Tests an bayerischen Rückkehrer-Testzentren

An den acht Corona-Teststationen für Reiserückkehrer in Bayern sind bisher 2339 mit dem Virus infizierte Menschen identifiziert worden. Insgesamt habe es seit Einrichtung der Stationen an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen 175.411 Tests gegeben, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in einer Sondersitzung des Landtags-Gesundheitsausschusses.

Huml (CSU) wehrte sich erneut gegen den Vorwurf des verschleppten Krisenmanagements bei der Corona-Testpanne. Es sei zu Pannen gekommen, das werde auch nicht schöngeredet. "Ein schneller Start war aber von entscheidender Bedeutung", sagte Huml.

13.36 Uhr: Huml-Rücktritt kommt für CSU nicht infrage

In der Debatte um die verzögerte Bekanntgabe von Corona-Testergebnissen in Bayern weist die CSU Vorwürfe der Opposition zurück. "Sie wollen skandalisieren, wo es keinen Skandal gibt", sagte der CSU-Generalsekretär und Landtagsabgeordnete Markus Blume in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses.

Er machte deutlich, dass für die CSU ein Rücktritt von Gesundheitsministerin Melanie Huml nach wie vor nicht infrage komme. "Es geht Ihnen nicht um Menschen, sondern um Köpfe, die sie rollen sehen wollen." Huml verteidigte die bayerische Teststrategie und bat für die Pannen bei der Übermittlung der Ergebnisse um Entschuldigung.

13.32 Uhr: In NRW sechs Prozent der Infektionen auf Veranstaltungen

Rund sechs Prozent der Corona-Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen sind laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf Veranstaltungen und private Feiern etwa in Gaststätten zurückzuführen. Ein Drittel der Infektionen gehe auf das private Umfeld in Haushalten zurück und ein Viertel auf Reiserückkehrer, sagte Laumann in Düsseldorf. Aktuell seien in NRW gut 4.600 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Angesichts der derzeit steigenden Infektionszahlen in ganz Deutschland gibt es eine Debatte über weitere Corona-Beschränkungen etwa bei Feiern und Veranstaltungen.

13.17 Uhr: Über 20.000 Tote im Iran

In weniger als einem Monat sind im Iran mehr als 500 Patienten nach einer Corona-Infektion gestorben. Damit ist die Zahl der Corona-Toten laut Gesundheitsministerium auf über 20.000 gestiegen. Die aktuelle Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen liege bei über 350.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Bußgelder, insbesondere gegen Masken-Verweigerer, sollen laut Lari die Steigerung der Fallzahlen nun stoppen.

Nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums hat die Bevölkerung nach den Lockerungen die Hygienevorschriften und die Pandemie nicht mehr ernst genommen. Daher gibt es diesbezüglich auch Differenzen zwischen Wissenschaftlern und Politikern. Präsident Hassan Ruhani will Normalität signalisieren, aber genau davor warnen die Experten.

13.12 Uhr: Griechenland verschärft Corona-Beschränkungen weiter

Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen Einschränkungen auch für die Urlaubsregion der Halbinsel Chalkidiki und die Jetset-Insel Mykonos angeordnet. Feiern, Partys, religiöse Feierlichkeiten und Wochenmärkte werden von diesem Freitag an bis zum 31. August untersagt. Zudem sind Versammlungen von mehr als neun Personen verboten. Alle Bars und Tavernen müssen um 00.00 Uhr schließen.

Maskenpflicht gilt auch im Freien, wie der griechische Zivilschutz am Donnerstag mitteilte. Die Regierung in Athen verhängte diese neuen Einschränkungen, nachdem am Vortag ein Rekord von 269 Neuinfektionen registriert worden waren. Zahlreiche Fälle davon wurden in den beiden Urlaubsregionen festgestellt.

Bereits vergangene Woche hatte die griechische Regierung die Schließung der Tavernen und Bars aller Art in Athen, Piraeus und Thessaloniki sowie auf den Inseln Paros und Antiparos um Mitternacht angeordnet. Zudem sind Versammlungen von mehr als 50 Personen im ganzen Land verboten.

13.02 Uhr: Immer noch jeder Siebte in Kurzarbeit

Nach der Öffnung von Läden und Gaststätten ist die Kurzarbeit in Deutschland im Juli deutlich gesunken, mit 5,6 Millionen Betroffenen aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Das Münchner ifo-Institut teilte mit, Bundesweit sei im vergangenen Monat noch jeder siebte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Kurzarbeit gewesen, mit durchschnittlich 43 Prozent weniger Arbeitszeit.

Am stärksten betroffen ist weiterhin das Gastgewerbe. Dort sank die Zahl der Kurzarbeiter zwar um ein Drittel auf 465.000 - aber das sind immer noch 42 Prozent der Beschäftigten. Im Handel ging die Zahl der Kurzarbeiter ebenfalls sehr stark zurück auf 637.000. In der Industrie sinkt die Zahl der Kurzarbeiter hingegen nur langsam. Hier waren im Juli immer noch 2,12 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit, das sind 30 Prozent.

Im Ländervergleich hat Bayern die meisten Kurzarbeiter - laut ifo-Institut Folge seines hohen Industrieanteils, vor allem in der Autobranche samt Zulieferern. Im Freistaat waren im Juli 1,18 Millionen Menschen oder 21 Prozent der Beschäftigten in Kurzarbeit.

12.45 Uhr: Historischer Umsatzeinbruch im Gastgewerbe

Das Gastgewerbe in Deutschland steckt trotz besserer Geschäfte im Juni weiter tief in der Corona-Krise. Im ersten Halbjahr brach der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum bereinigt um Preiserhöhungen um 39,7 Prozent ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Branchenverband Dehoga sprach vom stärksten Umsatzrückgang in der Geschichte der Branche. "Der Shutdown ab März hat riesige Löcher in die Bilanzen der Hotels und Restaurants gerissen", sagte Verbandspräsident Guido Zöllick.

Zwar gab es im Juni ein sattes Umsatzplus von fast 64 Prozent gegenüber dem Vormonat. Das dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, "dass wir von Normalumsätzen noch weit entfernt sind", sagte Zöllick. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Juni um 40 Prozent niedriger. Das gleiche gilt für den Vergleich mit dem Juni 2019.

Aufgrund von Abstandsgeboten und Kapazitätsbeschränkungen laufe das Geschäft auch nach der Wiedereröffnung nur gebremst, berichtete Zöllick. Die fehlenden Umsätze bedrohen laut einer aktuellen Verbandsumfrage 60 Prozent der Betriebe in ihrer Existenz.

12.33 Uhr: Roche und US-Konzern Regeneron verbünden sich für Corona-Medikament

Der Schweizer Pharmakonzern Roche und der US-Konkurrent Regeneron verbünden sich bei der Suche nach einem Corona-Medikament. Roche erklärte in Basel, beide Unternehmen wollten gemeinsam ein Mittel entwickeln, produzieren und vertreiben, das bereits in der letzten Phase klinischer Tests ist.

Der Wirkstoff namens REGN-COV2 kombiniert zwei Antikörper gegen das Virus. Das Mittel soll zur Behandlung von Menschen dienen, die an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt sind. Es könnte laut den Unternehmen auch vorbeugend eingesetzt werden.

12.20 Uhr: Intensivmediziner für bundesweite Strategie gegen Corona

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat für ein bundeseinheitliches Vorgehen in der Corona-Pandemie plädiert. "Wir werden mit dem Coronavirus weit ins Jahr 2021 leben. Das heißt, man muss jetzt mal anfangen, in größeren Maßstäben zu denken", sagte Uwe Janssens der dpa. Es brauche eine Gesamtstrategie.

"Wir müssen aus diesem Modus rauskommen, 16 Bundesländer bestimmen selbst, wie sie mit dieser Pandemie umgehen", sagte Janssens. So sei es notwendig, die Regelungen zum Tragen von Schutzmasken in Schulen und zu Obergrenzen bei Feiern und Veranstaltungen zu vereinheitlichen.

12.11 Uhr: Papst sieht Pandemie als Chance für "heilere Welt"

Papst Franziskus sieht die Corona-Pandemie als Chance: "Die Pandemie ist eine Krise. Und aus einer Krise geht man nicht unverändert hervor: Man kommt aus ihr entweder besser oder schlechter heraus. Wir müssen als bessere Menschen hervorgehen", sagte das 83-jährige katholische Kirchenoberhaupt bei der Generalaudienz im Vatikan.

Das sei wichtig, "um der sozialen Ungerechtigkeit und der Zerstörung der Umwelt Einhalt zu gebieten", so der Pontifex. Man müsse nicht nur die Virus-Ausbreitung stoppen, sondern neue Wege gegen die Armut suchen für eine "heilere Welt". Eine Rückkehr zur alten Normalität sei der falsche Weg.

"Die sozialen Folgen der Pandemie machen uns allen Sorgen", sagte Franziskus. Es sei wichtig sicherzustellen, dass Corona-Impfungen künftig nicht nur in reichen Staaten vorhanden seien. Wirtschaftshilfen für die Industrie sollten zudem daraufhin geprüft werden, ob sie gut sind für den Kampf gegen die Armut.

11.58 Uhr: Schuleingangsuntersuchungen fallen wegen Corona meist aus

Zehntausende Erstklässler sind einem Medienbericht zufolge in diesem Schuljahr ohne die eigentlich obligatorischen Schuleingangsuntersuchungen in die Schule gekommen. Grund sei die Auslastung der Gesundheitsämter in der Corona-Pandemie, berichten die Sender RTL und ntv. "Die meisten haben es nicht geschafft, die Schuleingangsuntersuchungen durchzuführen", wird Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, zitiert. Nur in ganz wenigen Bundesländern sei versucht worden, die Untersuchungen in der Lockerungsphase nachzuholen.

11.38 Uhr: SPD-Chef: Karneval geht nicht mit 1,50-Abstand

In der Debatte um Karneval zu Corona-Zeiten hat sich auch SPD-Chef Norbert Walter-Borjans skeptisch geäußert. "Das, was Karneval ausmacht, gerade in den Zentren des Karnevals, das wird nicht gehen", sagte der Rheinländer auf ntv: "Karneval, so wie er ist, geht nicht mit 1,50-Abstand und Schutzmaske", sagte Walter-Borjans. Das gelte auch für Veranstaltungen, so wie man sie kenne. Deswegen müsse man neue Formen finden.

Zuvor hatte sich bereits Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wegen der Corona-Pandemie skeptisch dazu geäußert, ob im kommenden Winter Karneval stattfinden könne. Auch der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, sieht das kritisch. "Der Straßenkarneval, der Kneipenkarneval, das sind so Elemente, die wir uns nicht vorstellen können", sagte Kuckelkorn im WDR-"Morgenmagazin".

11.18 Uhr: Erst wenige Überbrückungshilfen bewilligt

Aus dem Milliardentopf für Corona-Überbrückungshilfen an besonders betroffene Firmen ist bisher nur wenig bei Unternehmen angekommen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wurden zum Stichtag 18. August rund 34.200 Anträge mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 651 Millionen Euro gestellt. Bewilligt wurden rund 11.100 Anträge mit einem Volumen in Höhe von 212 Millionen Euro.

Für die Überbrückungshilfen stellte der Bund insgesamt bis zu 25 Milliarden Euro bereit. Damit soll vor allem kleinen und mittelständischen Firmen geholfen werden, die in der Corona-Krise weiter erhebliche Umsatzeinbußen haben. Erstattet werden fixe Betriebskosten bis zu einem Betrag von insgesamt 150.000 Euro. Die Überbrückungshilfen waren ein zentraler Bestandteil des Konjunkturpakets der schwarz-roten Koalition.

10.55 Uhr: Libanon beschließt erneuten Lockdown

Im Kampf gegen eine weitere Verbreitung des Coronavirus hat der Libanon erneut scharfe Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Ab Freitag gilt bis 6. September eine nächtliche Ausgangssperre von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr, berichten örtliche Medien.

Lebensmittelgeschäfte dürfen tagsüber öffnen. Komplett schließen müssen Schulen, Einkaufszentren, Fitnessstudios, Gastgewerbe, Strände und Nachtclubs. Nicht betroffen von den Einschränkungen seien Arbeiten im Zusammenhang mit der Explosion in Beirut vom 4. August.

Der Libanon verzeichnete am Dienstag 421 bestätigte Neuinfektionen sowie zwei weitere Todesfälle. Insgesamt infizierten sich damit seit Beginn der Pandemie rund 9.800 Menschen mit dem Virus, 107 starben. Der Gesundheitsminister der Übergangsregierung, Hamad Hassan, warnte zuletzt vor einem möglichen drastischen Anstieg der Infektionszahlen und einer völligen Überlastung des Gesundheitswesens.

10.47 Uhr: Deutsche Luftfahrt laut Branchenverband erst 2024 wieder auf altem Niveau

Die deutsche Luftfahrtbranche rechnet wegen der Corona-Krise erst 2024 wieder mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau. Die Passagierzahlen dürften erst dann wieder den Stand von 2019 erreichen, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mit. Jeder zweite der rund 1,1 Millionen direkt und indirekt mit der Fliegerei verbundenen Jobs sei akut bedroht.

Voraussetzung für eine Erholungder Branche sei zudem, dass die Pandemie im nächsten Jahr unter Kontrolle sei. Viele Geschäftsreisen werden nach Einschätzung des BDL auch nach der Pandemie durch digitale Veranstaltungen ersetzt. Zudem dürfte die Geschäftsreisetätigkeit ohnehin sinken, da Unternehmen ihre Ausgaben für Reisekosten kappten.

Wegen der Corona-Krise und der globalen Reisebeschränkungen war die Nachfrage in der Luftfahrt weltweit im ersten Halbjahr 2020 um 58 Prozent eingebrochen, in Deutschland um 65 Prozent. Während die Passagierzahlen insgesamt um gut die Hälfte sanken, fielen sie laut BDL an deutschen Flughäfen sogar um zwei Drittel.

10.20 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern will bald wieder Tagesurlauber empfangen

Mecklenburg-Vorpommern möchte offenbar den Tagestourismus wieder möglich machen. Der Corona-Stab der Staatskanzlei arbeite intensiv daran, Tagesgäste wieder ins Land zu lassen, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung". "Wir sind dabei, für diesen Schritt alles vorzubereiten", sagte Staatskanzleichef Heiko Geue (SPD) dem Blatt.

Damit will die Landesregierung Hoteliers und Gastwirte auch nach der Urlaubshochsaison unterstützen. Beim nächsten Corona-Gipfel der Landesregierung am kommenden Dienstag soll gemeinsam mit Wirtschaft und Tourismusverbänden darüber beraten werden.

Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige Bundesland, in dem der Tagestourismus weiterhin verboten ist. Erst am vergangenen Wochenende wurden hunderte Touristen an der Ostsee kontrolliert und dutzende von ihnen nach Hause geschickt.

10.02 Uhr: Volkszählung soll offenbar auf 2022 verschoben werden

Die für 2021 geplante Volkszählung soll einem Bericht zufolge wegen der Corona-Pandemie auf das folgende Jahr verschoben werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf aus dem Bundesinnenministerium solle das Kabinett am 26. August beschließen, berichtet die "Rheinische Post". Die dadurch entstehenden Kosten werden demnach auf knapp 63 Millionen Euro beziffert. Innenminister Horst Seehofer (CSU) halte sich zugleich die Möglichkeit einer weiteren Verschiebung offen.

Der nächste Zensus soll eine Bevölkerungszählung, eine Gebäude- und Wohnungszählung und eine Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis umfassen. Geplant ist in erster Linie die Nutzung vorhandener Verwaltungsdaten, hinzu kommen sollen statistische Befragungen.

09.53 Uhr: Marburger Bund will kostenlose Tests für Klinikpersonal

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert für Ärzte und Pflegekräfte in Krankenhäusern einen leichteren Zugang zu Corona-Tests. "Es darf nicht sein, dass für Tests an Klinikmitarbeitern in vielen Fällen zunächst eine Genehmigung des örtlichen Gesundheitsamtes eingeholt werden muss", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Wenn Reiserückkehrer und Lehrer Anspruch auf kostenlose Tests hätten, "dann muss das auch für das Klinikpersonal gelten", sagte Johna. Derzeit zahlten die Krankenkassen nur dann automatisch die Kosten für Tests bei Medizinern und Pflegekräften, wenn diese unter Symptomen litten, ansonsten lägen Tests im Ermessen der örtlichen Gesundheitsämter.

"Viele Kliniken testen ihre Mitarbeiter derzeit auf eigene Kosten. Das muss sich ändern", forderte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft. Die Kassen sollten immer dann automatisch die Kosten für Tests beim Klinikpersonal übernehmen, wenn es dort aktuell Covid-19-Fälle gibt oder die Tests ärztlich angeordnet sind.

09.37 Uhr: Finnland führt wieder Reisebeschränkungen für Deutsche ein

Finnland führt seine Beschränkungen für Reisende aus Deutschland und einigen weiteren europäischen Ländern wieder ein. Wie die finnische Regierung mitteilte, gelten die Reisebeschränkungen wegen der steigenden Corona-Zahlen von diesem Montag (24. August) an wieder für Deutschland, Griechenland und Malta sowie Norwegen, Dänemark und Island. Das bedeutet, dass Finnland für diese Länder wieder Grenzkontrollen einführt und Reisende aus diesen Staaten aufgerufen werden, für 14 Tage in Quarantäne zu gehen und Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden.

Zuvor hatte Finnland die Beschränkungen bereits für eine ganze Reihe europäischer Länder wieder eingeführt, darunter Belgien und die Niederlande. Entscheidend für die Finnen ist, dass in dem entsprechenden Land innerhalb einer Zwei-Wochen-Periode weniger als acht neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnet wurden. Laut Europäischem Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) liegt Deutschland über diesem Grenzwert. Finnland hat dagegen europaweit eine der niedrigsten Zahlen an Neuinfektionen.

09.23 Uhr: Kurzarbeit in Bayern besonders verbreitet

In der Corona-Krise wird in Bayern die Kurzarbeit besonders stark genutzt. Der Freistaat hatte zuletzt laut dem Münchner Ifo-Institut die höchste Kurzarbeitsquote in Deutschland. Im Juli seien schätzungsweise 21 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit gewesen, teilte das Institut auf Grundlage von Umfragezahlen mit.

Die Wirtschaftsforscher kommen dabei für Bayern auf rund 1,2 Millionen Kurzarbeiter - das sind auch absolut mehr als im deutlich bevölkerungsreicheren Nordrhein-Westfalen mit 1,1 Millionen. Dort waren laut Ifo-Institut 16 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit. Es folgen Hessen mit ebenfalls 16 Prozent und Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Schleswig-Holstein und Hamburg mit 15 Prozent. Am wenigsten Kurzarbeit gab es in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit 12 Prozent. Insgesamt schätzt das Ifo-Institut die Zahl der Kurzarbeiter im Juli bundesweit auf etwa 5,6 Millionen.

08.55 Uhr: Australiens Premier will kostenlose Pflicht-Impfung

Der australische Premierminister Scott Morrison will eine Corona-Impfpflicht für alle Bürger, sobald es einen Wirkstoff gibt. Die Impfung solle für die 25 Millionen Menschen im Land "so obligatorisch wie möglich sein", sagte er dem Radiosender 3AW. Eine offizielle Entscheidung über eine solche Regel gibt es aber noch nicht.

Den Plänen zufolge soll die Impfung für alle Australier kostenlos sein. Die Regierung hatte zuvor eine Vereinbarung mit einem Pharmakonzern in Großbritannien geschlossen und sich einen möglichen Covid-19-Impfstoff gesichert, der derzeit von der Oxford University entwickelt wird.

In Australien wurden bisher fast 24.000 Infektionsfälle bestätigt, knapp 450 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Victoria mit der Millionenstadt Melbourne, wo seit Wochen erneut ein strikter Lockdown gilt.

08.40 Uhr: Rummenigge will wieder Fans in den Stadien

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat sich vehement für eine stufenweise Rückkehr von Fans in die Fußballstadien ausgesprochen. "Wir müssen weggekommen von der Diskussion, dass wir Zuschauer nur aufgrund des finanziellen Aspekts ins Stadion bringen. Der primäre Aspekt muss sein, Atmosphäre und Emotionen zurück ins Stadion zu holen", sagte der 64-Jährige der "Sport Bild".

Zwar müssten die gesundheitlichen Aspekte "über allem" stehen, so Rummenigge. Nach dem ersten Corona-Konzept der Deutschen Fußball Liga halte er aber auch das zweite Konzept "wieder für außerordentlich seriös, verantwortungsvoll und gut. Dementsprechend glaube ich, dass wir damit erneut unter Beweis stellen können: Es kann gelingen".

Rummenigge warb für einen Stufenplan zur Rückkehr der Fans. "Wir müssen nicht mit 25.000 Zuschauern anfangen, sondern mit weniger. Um den Beweis zu erbringen, dass das geregelt möglich ist", argumentierte er: "Vielleicht wäre es sinnvoll, 20 bis 25 Prozent der Stadionkapazität zu erlauben. Das wären bei uns 15.000 bis 18.000 Fans."

08.31 Uhr: Scheuer für einheitliche Bußgelder bei Maskenpflicht-Verstößen im ÖPNV

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wünscht sich bundesweit mehr Einheitlichkeit bei den Bußgeldregelungen zu Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Um das Personal in öffentlichen Verkehrsmitteln bei der Durchsetzung der Maskenpflicht zu unterstützen, sei "eine einheitliche Strategie" auf Bundesebene auch bei den Bußgeldern wünschenswert, sagte Scheuer im ARD-"Morgenmagazin".

Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr und im Bahn-Fernverkehr sind wegen der Corona-Pandemie massiv zurückgegangen. Scheuer sagte, Ziel sei es nun, hier das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen. Sein Ministerium startet demnach an diesem Mittwoch eine gemeinsame Kampagne mit den Bundesländern, Verkehrsunternehmen und kommunalen Spitzenverbänden, deren Ziel es sei, dass "die Leute wieder einsteigen, damit sie besser weiterkommen".

08.23 Uhr: Karnevalisten-Bund gegen Absage der Session

Der Präsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK), Klaus-Ludwig Fess, hat kritisch auf Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) reagiert, wonach dieser sich wegen der Corona-Pandemie im kommenden Winter Karneval nicht vorstellen kann. "Es ist im August viel zu früh, Veranstaltungen abzusagen", sagt Fess dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Einer Pauschalabsage der Session können wir nicht zustimmen. Ich gehe davon aus, dass der Minister dazu noch ein klares Statement abgeben wird."

08.07 Uhr: Arbeitsminister Heil offen für Vier-Tage-Woche in der Corona-Krise

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich gegenüber einem Vorschlag der IG Metall zur Einführung einer Vier-Tage-Woche offen gezeigt. "Gute und pragmatische Ideen sind gefragt, um gemeinsam durch die Krise zu kommen", sagte Heil den Zeitungen der Funke Mediengruppe . Reduzierte Arbeitszeit bei teilweisem Lohnausgleich könne eine geeignete Maßnahme sein. Voraussetzung sei aber, dass "sich die Sozialpartner darauf verständigen", sagte Heil. Die Tarifpartnerschaft sei "ein starkes Mittel, um solche Ideen gemeinsam zu entwickeln".

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hatte am Wochenende vorgeschlagen, in der kommenden Tarifrunde eine Vier-Tage-Woche als Option für die Betriebe zu vereinbaren, um einen Stellenabbau zu verhindern. Ohne die Forderung zu präzisieren, sprach Hofmann von "einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten, damit es sich die Mitarbeiter leisten können". Arbeitgeberverbände lehnten den Vorschlag ab.

07.52 Uhr: Lauterbach erwartet flächendeckende Impfungen erst 2022

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet erst 2022 mit ausreichend Impfstoffdosen für die gesamte Bevölkerung in Deutschland. Zwar dürfte ein sicherer, gut getesteter Impfstoff bereits Anfang 2021 zur Verfügung stehen, "aber die wichtige Frage für die Bevölkerung ist, wann tatsächlich auch geimpft werden kann", betonte Lauterbach gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Selbst die USA, die sich bestimmte Kontingente von mehreren Impfstoffkandidaten gesichert hätten, gingen davon aus, dass sie bis Mitte 2021 erst jeden dritten Amerikaner impfen könnten. "Deutschland hat den Zugriff auf weniger Kandidaten und Kapazitäten. Wir schaffen bis Mitte 2021 vielleicht sogar nur, 20 Prozent der Bevölkerung zu impfen", sagte Lauterbach. Aber auch das setze voraus, dass "wir Glück haben und auf die richtigen Kandidaten gesetzt haben". Die ganze Bevölkerung dürfte erst im Laufe 2022 durchgeimpft sein.

07.30 Uhr: BDI kritisiert Test-Strategie

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat scharfe Kritik an der Corona-Test-Strategie von Bundes- und Landesregierungen geäußert und ein Nachsteuern gefordert. "Damit in den kommenden Monaten wirtschaftliche Aktivität möglich bleibt, muss insgesamt viel großflächiger und einheitlicher getestet werden" sagte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND). Die Bundesregierung hinke ihrem Anspruch, die Testkapazitäten auf 4,5 Millionen pro Woche zu steigern, momentan meilenweit hinterher. Zuletzt sei nicht einmal ein Drittel der angestrebten Testkapazität erreicht worden, kritisiert Plöger. Dieser Mangel gefährde die wirtschaftliche Gesundung.

07.15 Uhr: Die meisten Neu-Infektionen seit Mai

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die höchste Zahl an Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1.510 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Mittwochmorgen hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 1. Mai mit 1.639 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6.000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 226.914 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.243. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Bis Mittwochmorgen hatten etwa 203.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Informationen zu den Infektionszahlen in Bayern finden Sie hier.

06.55 Uhr: Irland verstärkt Corona-Auflagen

Angesichts steigender Corona-Fallzahlen in Irland hat die Regierung die Grenzwerte für öffentliche Versammlungen wieder verschärft. Bis Mitte September dürfen sich im Freien nur noch 15 Menschen gleichzeitig treffen statt bisher 200, für Innenräume gilt eine Höchstgrenze von sechs Personen. Die neuen Regeln gelten mindestens bis 13. September. Regierungschef Micheál Martin sagte, Irland habe durch seine anfänglichen Maßnahmen das Virus unter Kontrolle gebracht, die Lockerungen hätten die Infektionszahlen wieder steigen lassen.

Zudem forderte die Regierung die Einwohner auf, öffentliche Verkehrsmittel zu meiden.

Dienstag, 18. August 2020

22.45 Uhr: RKI: Mehr positive Testergebnisse gehen auf Infektion im Urlaub zurück

Fast 40 Prozent der zuletzt in Deutschland positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen haben sich im Ausland angesteckt. Das teilte das Robert Koch-Institut mit. Demnach lag der Anteil derer, die sich im Ausland infiziert hatten, in der Meldewoche 33 unter Berücksichtigung der Angaben zum möglichen Infektionsland bei 39 Prozent. Zum Vergleich: In der Meldewoche 32 hatten sich 34 Prozent wahrscheinlich im Ausland infiziert, in der Meldewoche 31 waren es 21 Prozent. Am häufigsten wurden - auf vier Wochen betrachtet - der Kosovo, die Türkei, Kroatien, Bulgarien und Bosnien und Herzegowina als wahrscheinliche Infektionsländer genannt. Allerdings geben diese Zahlen keinen konkreten Rückschluss darauf, wie viele Deutsche sich im Ausland infizieren und dann erkrankt nach Deutschland zurückkehren. Da derzeit Reiserückkehrer verstärkt getestet werden, steigt automatisch der Anteil der bei ihnen festgestellten Fälle in der Statistik.

21.05 Uhr: Brasilien genehmigt weiteren Impfstoff-Test

Das Unternehmen Janssen-Cilag darf in Brasilien einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus testen. Die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, teilte mit, sie habe die Studie genehmigt. Nach einem Bericht der brasilianischen Nachrichtenagentur Agência Brasil sollen 7000 Freiwillige an der Phase-III-Studie teilnehmen. Es ist nicht der erste Konzern, der mit Genehmigung der brasilianischen Behörden einen Wirkstoff gegen Covid-19 testet. Auch das britische Pharma-Unternehmen AstraZeneca, der chinesische Pharmakonzern Sinovac sowie das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer haben bereits Testphasen gestartet.

20.50 Uhr: Niederländischer Premier rät dringend von großen Feiern ab

Angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Coronavirus sollen Niederländer zu Hause keine größeren Feste mehr feiern. Sechs Gäste seien das Maximum, sagte Ministerpräsident Mark Rutte. Geburtstage, Partys, Hochzeiten oder der Umtrunk mit den Nachbarn seien jetzt die Gelegenheiten mit den meisten Infektionen, sagte der Premier. "Wir geben jedem den sehr dringenden Rat: Feiert keine Feste zu Hause mit größeren Gruppen." Niederländer sollten stattdessen mit Gruppen in Gaststätten feiern, wo der Sicherheitsabstand von 1,5 Meter eingehalten werden könnte.

20.39 Uhr: 1.390 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland an einem Tag

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1.390 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervor. Damit liegt die Zahl wieder deutlich über der Schwelle von 1.000. Am Sonntag und Montag war der Wert nur knapp halb so hoch. Das war zu erwarten, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6.000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1.000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 225.404 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, (Datenstand 18.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.236, vier mehr als am Vortag.

19.55 Uhr: US-Post sichert pünktliche Zustellung von Briefwahl-Unterlagen zu

Im Streit über die Ausstattung der Post vor der US-Präsidentschaftswahl im November hat der Chef der Behörde eine pünktliche Zustellung von Briefwahl-Unterlagen zugesichert. Post-Chef Louis DeJoy teilte am Dienstag in Washington mit, Wahlpost werde "pünktlich und innerhalb unserer gut etablierten Servicestandards" zugestellt. DeJoy ist ein Verbündeter von US-Präsident Donald Trump. Trump hatte offen davon gesprochen, der Post die notwendigen Mittel vorzuenthalten, um Abermillionen Briefwahlzettel fristgerecht zu befördern. Demokraten sahen darin einen Versuch des republikanischen Amtsinhabers, die Wahlbeteiligung zu seinen Gunsten gering zu halten. Trump hat dagegen wiederholt erklärt, dass Briefwahl das Fälschungsrisiko deutlich erhöhe - ohne dafür Belege vorzulegen. Die Demokraten wollen, dass wegen der anhaltenden Corona-Pandemie möglichst vielen Wählern die Abstimmung per Briefwahl ermöglicht wird.

19.46 Uhr: Friedrich Merz wirbt für sich und lobt Deutschlands Kampf gegen Corona

Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat eine positive Zwischenbilanz im Kampf gegen die Corona-Pandemie gezogen. "Deutschland hat das bis jetzt gut gemacht. Ich wollte in dieser Zeit nicht in irgendeinem anderen Land leben", sagte der frühere Unionsfraktionschef am Dienstag im mittelsächsischen Döbeln. Deutschlands Gesundheitssystem sei zu keinem Zeitpunkt an die Grenze der Belastbarkeit gekommen. Zudem "haben wir eine neue Form von Hilfsbereitschaft erlebt". Doch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und des Lockdown seien enorm. "Wir stehen vor einer großen Welle von Insolvenzen", sagte Merz. Das Wichtigste ist laut dem Wirtschaftsexperten zunächst, dass die Schulen, Kitas und Universitäten zu einem geregelten Betrieb zurückkehren. "Denn der Schaden der durch den Ausfall des Unterrichts entstanden ist, den holen wir möglicherweise über Jahre nicht wieder auf." Sofort müssten alle Schulen mit einem Hochleistungs-Wlan und die Schüler mit vernünftigen Endgeräten ausgestattet werden.

18.49 Uhr: Corona-Panne - Huml kannte Zahlen seit Montag

Das bayerische Gesundheitsministerium wusste schon deutlich früher von der Corona-Testpanne, als bisher bekannt. Das hat das Ministerium nun dem BR bestätigt. Zuerst hatte die "SZ" berichtet. Demnach wurde das Ministerium bereits am Montagmittag (10. August) in einer E-Mail informiert, dass über 300 positive Corona-Tests nicht zugeordnet werden können.

Wie das Ministerium klarstellte, habe Huml am Montag "öffentlich darauf hingewiesen, dass es Verzögerungen bei der Übermittlung von Testergebnissen gab", sagte nun ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Aber: "Konkrete Zahlen lagen der Ministerin zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor." Die konkreten Zahlen erreichten das Ministerium nach BR-Informationen allerdings am Montag kurz nach dem Statement Humls. Trotzdem informierte das Ministerium die Öffentlichkeit über konkrete Zahlen das Ausmaß der Panne erst zwei Tage später. Zu diesem Zeitpunkt war die Zahl der positiven Tests, die sich nicht zuordnen ließen, auf etwa 900 angestiegen.

18.46 Uhr: Ärzte ohne Grenzen prangern Zustände in spanischen Altersheimen an

Vor dem Hintergrund erneut zunehmender Corona-Infektionszahlen hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Zustände in spanischen Seniorenwohnheimen scharf kritisiert. Dringende Maßnahmen seien nötig, um die Bewohner besser zu schützen und zu verhindern, dass es in diesen Einrichtungen in Zukunft wieder eine hohe Zahl von Todesfällen in Zusammenhang mit Covid-19 gebe, warnte die Organisation in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Während der Pandemie habe es eine "inakzeptable Vernachlässigung" der Insassen von Altersheimen gegeben, hieß es.

18.45 Uhr: Söder und Kretschmann: Kroatien zum Risikogebiet erklären

Angesichts der stark steigenden Zahlen von infizierten Reiserückkehrern aus dem Kroatien-Urlaub fordern Baden-Württemberg und Bayern, das osteuropäische Land zum Risikogebiet zu erklären. Die Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) und Markus Söder (CSU) hätten einen entsprechenden Schritt am Dienstag vereinbart, sagte ein Sprecher auf Anfrage im Stuttgarter Staatsministerium. Kretschmann habe kein Verständnis dafür, dass diese Entscheidung in Berlin bislang noch nicht getroffen worden sei. Eine solche Einstufung würde bedeuten, dass sich heimkehrende Urlauber auf das Coronavirus testen lassen müssen. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben.

18.41 Uhr: Fifa streicht alle Länderspiele außerhalb Europas im Spätsommer

Der Fußball-Weltverband FIFA hat wegen der Corona-Pandemie für das kommende Länderspielfenster (31. August bis 8. September) alle Begegnungen außerhalb Europas abgesagt. Die Partien sollen vom 24. Januar bis 1. Februar 2022 nachgeholt werden. Das gab die FIFA am Dienstag bekannt. Da vom 9. Januar bis 6. Februar 2022 eigentlich der Afrika-Cup stattfinden sollte, wird laut FIFA nach einem anderen Termin für das Turnier gesucht.

18.41 Uhr: Thüringen lockert Anti-Corona-Maßnahmen

Fast ein halbes Jahr nach dem ersten Thüringer Corona-Fall lockert die Landesregierung weitere Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. Ab Ende August können die staatlichen Theater unter Auflagen wieder für Publikum öffnen und neue Spielpläne starten. Das sieht eine neue Corona-Grundverordnung vor, die am Dienstag von Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) unterzeichnet wurde. In den Theatern sollen künftig Infektionsschutzregeln wie das Abstandhalten gelten, zudem wird es Hygienekonzepte geben. Mehr Freiheiten sieht die neue thüringische Grundverordnung auch bei Besuchen in Pflegeheimen vor. Bisher waren Besuche auf täglich maximal zwei Besucher pro Bewohner und auf zwei Stunden begrenzt.

17.30 Uhr: Estland beschließt neue Einreise-Regeln

Estland wird in der Corona-Pandemie zum 1. September seine Einreisebestimmungen ändern. Einreisende aus Staaten mit einer Infektionsrate von mehr als 16 Fällen pro 100.000 Einwohner sollen dann bei Ankunft in dem baltischen EU-Land wählen können, ob sie sich 14 Tage in Quarantäne begeben oder einen Corona-Test durchführen lassen. Dies beschloss die Regierung in Tallinn am Dienstag.

17.26 Uhr: Kommunikations-Panne: Scharfe Kritik der Opposition an Huml

Mit ungewöhnlicher Schärfe hat die Opposition in Bayern auf die neueste Entwicklung in der Corona-Test-Affäre reagiert. Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze sagte dem Bayerischen Rundfunk, sie sei fassungslos über das Kommunikations- und Organisationsdesaster der bayerischen Staatsregierung unter der Führung von Markus Söder. Er habe sich breitbeinig hingestellt, habe die Ehrenamtlichen und die eigene Verwaltung überrollt, weil er die Testzentren aus dem Boden stampfen wollte. Sie könne sich gut vorstellen, dass das dritte Rücktrittsangebot von Frau Huml vom Ministerpräsidenten angenommen werde. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Ruth Waldmann, sprach von einer Katastrophe: Jetzt wolle sie wissen, ob der Ministerpräsident schon davon gewusst habe, als er vor die Presse trat. Für FDP-Fraktionschef Martin Hagen ist die Sache klar: Wenn die Ministerin gelogen habe, sei sie nicht länger tragbar.

17.26 Uhr: Spahn will wegen Corona Karneval ausfallen lassen

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich in einer Telefonschalt-Konferenz des Gesundheitsausschusses des Bundestags dafür ausgesprochen, den Karneval in der Saison 2020/2021 bundesweit komplett ausfallen zu lassen. Das erfuhr die "Rheinische Post" aus Teilnehmerkreisen. In einer Reaktion wandte sich das Festkomitee Kölner Karneval gegen "eine pauschale Absage" der Session. Laut Zeitung sagte Spahn: "Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es." Der Kölner Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn erklärte auf Anfrage, er könne die Bedenken des Ministers gut nachvollziehen. Die Gesundheitsvorsorge müsse absolute Priorität haben. "Feiern um jeden Preis kann nicht das Ziel sein", so Kuckelkorn gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Der Bund Deutscher Karneval (BDK) kritisierte die Spans Pläne: "Wir sind sehr überrascht über solche Pauschalaussagen", sagte der Präsident des BDK, Karl-Ludwig Fess, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). Bislang sei nicht mit den zuständigen Bundesverbänden über eine Absage der Session gesprochen worden. "Für die Hochburgen wäre das ein wirtschaftliches Desaster", sagte Fess, "aber nicht nur für diese. ... Die Gesundheit steht an erster Stelle, auch bei uns Karnevalisten", so Fess, "aber bevor Veranstaltungen abgesagt werden, muss es darüber Gespräche geben."

15.22 Uhr: Merkel mahnt zur Einhaltung der Corona-Regeln

Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert an die Bevölkerung, die Regeln zur Eindämmung der Pandemie einzuhalten. Die Quarantäne-Regelungen bei der Rückkehr von Urlaubern aus Risiko-Gebieten seien etwa "keine Kann-Bestimmung - es ist ein Muss", mahnt sie nach Gesprächen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in Düsseldorf.

"Wir stehen mitten in der Pandemie. Das Virus ist da, auch wenn es nicht sichtbar ist. Einen Impfstoff gibt es noch nicht, ein Medikament auch nicht. Deshalb sehen wir jetzt auch, dass gestiegene Mobilität und mehr Kontakte der Menschen untereinander zu erhöhten Fallzahlen führen. Wir haben eine Verdopplung der Fälle deutschlandweit in den letzten drei Wochen. Das ist eine Entwicklung, die so nicht weitergehen sollte, sondern die wir eindämmen sollten." Angela Merkel

Angesichts steigender Infektions-Zahlen könne es aktuell auch keine weiteren Lockerungen der Auflagen geben. Andererseits sei es auch nicht so weit, dass die Regeln verschärft werden müssten.

14.57 Uhr: Frankreich will Maskenpflicht am Arbeitsplatz einführen

In Frankreich soll ab 1. September eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz gelten. Ausgenommen davon seien Einzelbüros, kündigt die Regierung an. Damit solle ein Wiederaufleben der Corona-Pandemie verhindert werden. Zugleich will die Regierung Telearbeit fördern. "Der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer und die Kontinuität unserer wirtschaftlichen Tätigkeit stehen auf dem Spiel", betonte Arbeitsministerin Elisabeth Borne.

14.45 Uhr: Innenstädte brauchen neue Impulse

Geschlossene Warenhäuser, verrammelte Boutiquen und Diskotheken, in denen das Licht für immer ausgegangen ist: Etlichen Innenstädten in Deutschland droht durch die Corona-Krise und den Siegeszug des Onlinehandels ein Sterben auf Raten. "Nur zu sagen: Kommt und kauft bei uns Strumpfbänder und nehmt noch ein paar Stifte mit - das wird es nicht mehr sein", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der dpa. Notwendig seien kreative Lösungen für "neue Innenstädte", bei denen neben dem Handel auch Gastronomie und Veranstaltungen eine viel größere Rolle spielten als bisher.

"Die Innenstädte haben es mit einem dreifachen Tsunami zu tun: dem Strukturwandel im Einzelhandel, der Digitalisierung und der Corona-Pandemie", sagte kürzlich IFH-Geschäftsführer Boris Hedde. Der Handelsverband warnte bereits, dass die Corona-Krise das Aus für rund 50.000 Geschäfte bedeuten könne. Die Existenz tausender Mode-, Schuh- und Lederwarengeschäfte stehe auf dem Spiel. Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will bundesweit fast 50 ihre Kaufhäuser schließen. Die Modekette Esprit plant Schließungen in ähnlicher Größenordnung.

14.42 Uhr: Trump: Gott prüft mich mit der Pandemie

US-Präsident Donald Trump sieht in den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise eine Prüfung, die ihm Gott auferlegt habe. Er habe Gott in einem Zwiegespräch gefragt, ob er gute Arbeit geleistet habe, sagte er bei einem Wahlkampfauftritt in Mankato im US-Bundesstaat Minnesota. Gott habe ihn jedoch für seine Frage gescholten. Trump habe zuvor die "beste Wirtschaft in der Weltgeschichte aufgebaut"; nun müsse er es nach der Krise erneut tun. Trump fehle die "spirituelle Reife", kritisierte hingegen die Geschäftsführerin des Netzwerkes "Lobby" für katholische soziale Gerechtigkeit, Schwester Simone Campbell, nach einem Bericht der Onlinezeitung Huffington Post (Dienstag). Der Präsident scheine nicht zu verstehen, dass er selbst für die Folgen der Corona-Krise mitverantwortlich sei. Unter Evangelikalen erklären 45 Prozent, regelmäßig Zwiegespräche mit Gott zu führen.

13.50 Uhr: Südafrika lockert Corona-Beschränkungen

Südafrika reagiert auf positive Entwicklungen in der Coronavirus-Krise im Land und lockert nach fünf Monaten die Beschränkungen für die Gesellschaft. Ab dem heutigen Dienstag können Bürger wieder Alkohol und Zigaretten kaufen. Außerdem werden Restaurants und Bars, Sporthallen und Gotteshäuser wieder geöffnet, allerdings dürfen sich dort nicht mehr als 50 Personen aufhalten. Schulen sollen ab dem 24. August wieder öffnen.

Mit mehr als 589.000 Fällen weist Südafrika mehr als die Hälfte aller gemeldeten Fälle auf dem afrikanischen Kontinent auf. Offiziell registriert worden sind 11.900 Todesfälle. In der vergangenen Woche fiel die Zahl der neuen Fälle pro Tag von etwa 12.000 auf weniger als 5.000. Am Dienstag meldete das Land 2.541 Neuinfektionen.

13.41 Uhr: Chinesischer Hersteller nennt Preis für Impfstoff

Der Chef des chinesischen Impfstoffentwicklers Sinopharm will sein Corona-Mittel für weniger als 1.000 Yuan auf den Markt bringen. Zwei Dosen sollten damit umgerechnet höchstens 121 Euro kosten. Zuletzt hatte Sinopharm erklärt, der Impfstoff könne bis zum Jahresende zur Verfügung stehen. Der US-Impfstoffhersteller Moderna hatte zuletzt einen Preis von 32 bis 37 Dollar je Dosis in Aussicht gestellt.

13.24 Uhr: WHO vor "Impfstoff-Nationalismus"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zu mehr globaler Zusammenarbeit bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff aufgerufen. Das sei auch im Interesse der einzelnen Staaten, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Die Weltwirtschaft könne sich erst nachhaltig erholen, wenn das Virus überall besiegt sei. Dazu müsse an möglichst vielen Impfstoffen geforscht werden, statt auf einzelne Kandidaten zu setzen.

"Übermäßige Nachfrage und Wettbewerb um das Angebot schafft bereits jetzt Impfstoff-Nationalismus und das Risiko von Wucher", sagte Tedros: "Das ist die Art von Marktversagen, die nur globale Solidarität, öffentliche Investitionen und Engagement lösen können."

13.11 Uhr: Bayern will, dass Länderchefs über Feier-Regeln sprechen

Die Forderung nach einer bundeseinheitlichen Corona-Regeln für Feste und Partys gehört aus der Sicht Bayerns auf die Agenda der nächsten Konferenz der Bundesländer. "Dieses Thema muss im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz diskutiert werden", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) in München. Die Entwicklung mit steigenden Fallzahlen bestätige "das vorsichtige und umsichtige Vorgehen Bayerns bei der Veranstaltungsgröße".

Der Ärzteverband Marburger Bund hatte zuvor bundesweit einheitliche Regeln für Feste und Partys gefordert, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Wichtig seien etwa Obergrenzen für Gäste und Konzepte fürs Lüften. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies darauf hin, dass Feierlichkeiten neben den Ansteckungen durch Reiserückkehrer zu den größten Gefahrenquellen in Deutschland zählten. Deshalb müsse man mit den Ländern noch einmal über die Grenzen und Regeln für Veranstaltungen reden.

13.03 Uhr: Deutsche Bahn verstärkt Kontrolle der Maskenpflicht

In Zügen der Deutschen Bahn soll die Einhaltung der Maskenpflicht stärker kontrolliert werden. Am Dienstag fanden in sieben Bundesländern in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei bereits Schwerpunktkontrollen statt, wie das Unternehmen mitteilte. Der überwiegende Teil der Fahrgäste habe dabei die Mund-Nase-Bedeckung "vorbildlich" getragen.

Die Bahn kündigte an, die Kontrollen auszubauen. Derzeit setzt das Unternehmen in täglich rund 60 Fernverkehrszügen Sicherheitsmitarbeiter ein, um das vorgeschriebene Tragen von Masken zu prüfen. Die Anzahl dieser Kontrollen soll bis September mehr als verdoppelt werden.

Reisende, die sich "vehement" weigerten, bildeten nach wie vor eine "kleine Minderheit", so die Bahn. In solchen Fällen könne die Fahrt rasch enden. "In Konfliktsituationen setzt dies die Bundespolizei um", hob die Bahn hervor. Das Unternehmen unterstütze auch das Vorgehen der Bundesländer, Maskenverweigerer mit Bußgeldern zu bestrafen.

12.48 Uhr: Kein Digital-Schub bei Senioren durch Corona

Trotz der Corona-Krise ist einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zufolge ein Digital-Schub bei Senioren ausgeblieben. Zwar sei das Vertrauen älterer Menschen in digitale Technologien in den vergangenen Monaten gestiegen, dies habe jedoch "letztendlich keinen großen Effekt auf die Internetnutzung" gehabt, erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg in Berlin. Es sei nach wie vor jeder Zweite ab 65 Jahren online.

"Digitale Technologien haben sich während der Corona-Pandemie in vielen Bereichen bewährt. Der Schritt ins digitale Neuland fällt Senioren aber immer noch schwer", erklärte Berg. Inzwischen zeige sich zwar fast jeder zweite Senior technologischen Neuerungen gegenüber aufgeschlossen und knapp 70 Prozent sähen Digitalisierung als Chance, vielen mangele es jedoch an technischen Möglichkeiten und Unterstützung im Umgang mit den neuen Medien.

12.27 Uhr: Laschet fordert schärfere Maßnahmen bei steigenden Corona-Zahlen

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat bei steigenden Corona-Infektionszahlen wieder schärfere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus gefordert. Das Prinzip der Landesregierung sei: "Wenn Infektionszahlen sinken, müssen Grundrechtseingriffe zurückgenommen werden – wenn Infektionszahlen steigen, müssen Schutzvorkehrungen verstärkt werden", sagte Laschet kurz vor Beginn einer gemeinsamen Sitzung des Landeskabinetts mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Düsseldorf. In der aktuellen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Pandemie-Lage sei "der enge Schulterschluss zwischen Bund und Ländern wichtiger denn je".

Mit Blick auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sagte Laschet, nationale Alleingänge wie zu Beginn der Pandemie dürften sich nicht wiederholen. CDU-Vize Laschet bewirbt sich im Dezember um den CDU-Bundesvorsitz und gilt damit auch als möglicher Kanzlerkandidat.

12.08 Uhr: Münchner Virologin sieht keinen Bedarf für schärfere Feier-Regeln

Nach Meinung der Virologin Ulrike Protzer von der TU-München muss die erlaubte Anzahl von Gästen bei privaten Feiern momentan nicht nach unten korrigiert werden. Aktuell sei das Infektionsgeschehen überschaubar, eine Diskussion eventuell im Herbst denkbar, falls das Infektionsgeschehen weiter steige, so Protzer.

Wichtig sei ihr, dass die Bevölkerung mögliche Verbote aufgrund der Infektionszahlen nachvollziehen könne. Bei der aktuellen Infektionslage seien Feiern bis zu 100 Personen in Innenräumen relativ unbedenklich, unter der Voraussetzung, dass die Örtlichkeiten gut belüftet sind und die Hygieneregeln eingehalten werden, erklärte Protzer. Nachdem der Marburger Bund für eine bundesweit einheitliche Gästeobergrenze bei Feiern und Partys plädiert hatte, war eine Diskussion um mögliche Verschärfungen entbrannt.

11.47 Uhr: In Pakistan beginnt entscheidende Testphase für Impfstoff aus China

In Pakistan geht ein chinesischer Corona-Impfstoff in die entscheidende Phase der Erprobung. Bereits 10.000 Freiwillige hätten sich für die klinischen Tests der Phase III registriert, sagte Hasan Abbas Zaheer, leitender Koordinator. Nur ganz wenige Impfstoffe sind weltweit bislang in dieser Testphase, bei der gezeigt werden soll, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt. Noch konnte das aber für keinen Impfstoff gezeigt werden.

Entwickelt wurde das Impf-Programm von der chinesischen Firma CanSino und dem Pekinger Institut für Biotechnologie. Die Studie wird zudem in China, Russland, Chile und Argentinien durchgeführt. In den kommenden Tagen sollen die ersten Probanden in Pakistan mit dem Wirkstoff "Ad5-nCoV" geimpft werden. Nach ein paar Monaten wollen die Behörden ihre Ergebnisse dann mit den Chinesen teilen.

11.36 Uhr: Seoul schließt wegen Corona Kirchen und Nachtclubs

Südkorea hat nach einem Anstieg der Corona-Infektionen ein Verbot größerer Menschenansammlungen in Seoul und dem Umland angekündigt. Ab Mittwoch seien Versammlungen von mehr als 50 Personen in Räumen und von mehr als 100 Personen im Freien verboten, gab Ministerpräsident Chung Sye Kyun bekannt. Nachtclubs, Karaoke-Bars, Buffet-Restaurants, Computerspiele-Cafés und andere Einrichtungen mit hohem Risiko würden geschlossen und Kirchen dürften ihre Dienste nur online anbieten. Kirchen waren in Südkorea nach Gottesdiensten immer wieder als Corona-Hotspots in Erscheinung getreten.

Die Maßnahme gilt für die Städte Seoul und Incheon sowie die Provinz Gyeonggi. In dem Gebiet leben etwa die Hälfte der 51 Millionen Einwohner Südkoreas.

Chung sagte, Einschränkungen seien unvermeidlich, weil es zu einer großen landesweiten Ausbreitung des Coronavirus kommen könne, falls es nicht gebremst werde. Südkorea vermeldete am Dienstag 246 neue Corona-Fälle. Innerhalb von fünf Tagen gab es insgesamt 959 Neuinfektionen.

11.08 Uhr: Exporte der Maschinenbauer brechen ein

Die Corona-Krise trifft das Exportgeschäft der deutschen Maschinenbauer hart. Im zweiten Quartal brachen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,9 Prozent auf 35,2 Milliarden Euro ein, wie der Branchenverband VDMA in Frankfurt mitteilte. Im ersten Quartal hatte es nur ein leichtes Minus von 5 Prozent gegeben. In den ersten sechs Monaten ergab sich zusammengerechnet damit ein Rückgang von gut 14 Prozent. Ein noch heftigeres Minus von knapp 23 Prozent hatte es im ersten Halbjahr 2009 während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise gegeben.

Auch wenn sich die Lage zuletzt etwas entspannte, wird es nach Einschätzung des VDMA "ein holpriger Weg zurück zur Normalität". Für eine Normalisierung des Exportgeschäfts müssten viele Abnehmerländer die Folgen der Pandemie erst noch besser in den Griff bekommen, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

10.53 Uhr: DIW-Chef: Vier-Tage-Woche wegen Corona nur ohne Lohnausgleich

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, kann sich die Einführung einer Vier-Tage-Woche vorstellen - allerdings wegen der Corona-Krise ohne Lohnausgleich. Ein Lohnausgleich würde effektiv deutliche Lohnerhöhungen bedeuten und damit steigende Kosten für Unternehmen, sagte Fratzscher der "Passauer Neuen Presse". Derzeit sei aber die gesamte deutsche Wirtschaft angeschlagen.

Fratzscher geht davon aus, dass die Wirtschaft für die Bewältigung der Folgen der Corona-Krise einen langen Atem braucht. "Es dürfte rund zwei Jahre dauern, bis wir wieder in einigermaßen normales Fahrwasser zurückfinden", sagte er.

10.46 Uhr: Russischer Energieminister Nowak mit Coronavirus infiziert

Der russische Energieminister Alexander Nowak hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Wie Ministerpräsident Michail Mischustin mitteilte, erfuhr Nowak bei einem Besuch in der Stadt Blagoweschtschensk im Fernen Osten Russlands von seinem positiven Testergebnis. Nach seinem positiven Testergebnis sei Nowak zurück nach Moskau gereist, sagte Mischustin.

In Russland haben sich schon mehrere ranghohe Politiker mit dem Coronavirus infiziert, darunter auch Mischustin und Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Insgesamt wurden in Russland bis Montag 927.745 Coronavirus-Infektionen registriert, 15.740 Infizierte sind nach offiziellen Angaben an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

10.37 Uhr: Sechs deutsche Soldaten im Irak mit Coronavirus infiziert

Beim Einsatz der Bundeswehr im Nordirak sind sechs deutsche Soldaten mit dem Coronavirus infiziert worden. "Die Soldaten befinden sich in isolierter Unterbringung in separaten Containern", teilte das Einsatzführungskommando den Obleuten im Bundestag mit. Die Soldaten sollen demnach "zeitnah" nach Deutschland zurückgeflogen werden. So lange würden die Krankheitsverläufe vor Ort in Erbil vom Sanitätspersonal beobachtet. Auch die Kontaktpersonen der Soldaten wurden getestet. Die Bundeswehr ist im Nordirak als Teil des internationalen Einsatzes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

10.13 Uhr: Bayernweit sieben Milliarden Euro Steuererleichterungen bewilligt

In der Corona-Krise sind in Bayern bereits mehr als 320.000 Anträge auf Steuererleichterungen bewilligt worden. "Die aktuelle Gesamtsumme aller steuerlichen Hilfen beläuft sich auf nunmehr über sieben Milliarden Euro", sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU). Die meisten Anträge - rund 127.750 - hätten eine Herabsetzung der Einkommensteuer- und Körperschaftsteuervorauszahlungen mit einem Volumen von 2,8 Milliarden Euro zum Ziel gehabt.

Daneben wurden nach Angaben des Finanzministeriums fast genauso viele Anträge auf Stundung der Einkommensteuer, Körperschaft- und Umsatzsteuer in einer Größenordnung von rund 2,8 Milliarden Euro bewilligt. Zusätzlich seien 60.250 Anträge auf Minderung der Umsatzsteuersondervorauszahlungen (1,2 Milliarden Euro) genehmigt worden. "Unsere Hilfen werden sehr gut angenommen", sagte Füracker. Die Steuererleichterungen seien ein Mittel, um möglichst viel Liquidität bei Bürgern und Unternehmen zu belassen. Dies unterstütze die Wirtschaft und sichere Arbeitsplätze.

09.57 Uhr: Diakonie-Chef sieht Situation in Pflegeheimen dramatisch

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hält die Situation in deutschen Pflegeheimen weiter für dramatisch und fordert umfassende Reformen. "Es fehlt weiterhin flächendeckend an Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln. Eine einheitliche bundesweite Linie für Testungen gibt es ebenfalls noch nicht. In den Einrichtungen ist die Angst vor der zweiten Welle groß", sagte der Chef des zweitgrößten deutschen Sozialverbands der "Welt".

"Die Leute wissen nicht, ob sie so eine Situation noch einmal aushalten würden. Am erschreckendsten ist aber, wie folgenlos all diese Erfahrungen bisher geblieben sind", sagte Lilie mit Blick auf eine mögliche zweite Corona-Welle. Die Erfahrungen aus der "ersten Welle" seien nicht ausgewertet worden: "Es werden keine Schlüsse gezogen für die nächste Krise. Das besorgt mich sehr." Zu den größten Fehlern zählt er eine "mangelhafte Absprache zwischen Gesundheitsämtern, Ministerien, Kommunen und dem Robert-Koch-Institut (RKI)". Das "Zuständigkeitschaos und die widersprüchlichen Regelungen" seien "auf Kosten der Menschen" gegangen.

09.36 Uhr: Lufthansa-Töchter können auf Notkredite zugreifen

Die von der Corona-Krise gebeutelten Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiss können auf Liquiditätshilfen der Schweizer Regierung zugreifen. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie habe dem von der Schweiz zu 85 Prozent abgesicherten Bankkredit in Höhe von 1,5 Milliarden Franken zugestimmt, teilte die Swiss mit. Die Fluggesellschaft wolle das Geld so schnell wie möglich zurückzahlen. Bereits im Mai hatte die Schweiz grünes Licht für die Kredite gegeben. Das Gros der Mittel soll dabei von den Großbanken UBS und Credit Suisse kommen.

09:22 Uhr: Ardern und Trump streiten über zweite Welle

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat die Behauptung von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, ihr Land erlebe derzeit eine "riesige" zweite Corona-Welle. Trumps Darstellung sei "offensichtlich falsch". Jeder könne "erkennen, dass die neun Fälle am Tag in Neuseeland mit den zehntausenden Fällen in den USA nicht vergleichbar sind".

Neuseeland hatte die Ausbreitung des Coronavirus zunächst schnell unter Kontrolle bekommen. Nach mehr als hundert Tagen ohne eine Neuinfektion wurde vergangene Woche in Auckland ein neuer Infektionsherd entdeckt, woraufhin die Behörden wieder eine Ausgangssperre verhängten.

Trump sprach daraufhin am Montag bei einer Wahlkampfveranstaltung von einer "riesigen Welle" in Neuseeland. "Es ist schrecklich. Wir wollen das nicht", sagte der US-Präsident, der zudem andeutete, Arderns Krisenmanagement sei gegen ihn gerichtet gewesen: "Sie haben es bekämpft, weil sie es mir zeigen wollten."

09.06 Uhr: Gastronomie ruft zur Disziplin auf - Branche fürchtet neue Einschränkungen

Das Hotel- und Gaststättengewerbe hat beunruhigt auf den Appell von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) reagiert, sich angesichts steigender Corona-Infektionszahlen bei privaten Feiern auf den Familienkreis zu beschränken. "Es sollten alle darauf bedacht sein, die seit Mitte Mai gewonnenen Freiheiten des Ausgehens und Reisens zu verteidigen", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Das gelte für Wirte, Personal und Gäste.

Hartges verwies darauf, dass das Infektionsgeschehen in den Betrieben des Hotel- und Gaststättengewerbes insgesamt niedrig sei. Neben Hotels und Gaststätten gebe es "auch andere Hotspots", etwa Urlaubsrückkehrer und private wie große Veranstaltungen im öffentlichen Raum. "Es muss deshalb genau analysiert werden, wo die Schwachstellen liegen, bevor einschränkende Maßnahmen festgelegt werden."

08.54 Uhr: Corona-Krise drückt Erwerbstätigenzahl und Arbeitsvolumen

Die Corona-Krise hat im zweiten Quartal dieses Jahres den Arbeitsmarkt in Deutschland kräftig durcheinandergewirbelt. Die Zahl der Erwerbstätigen ging im Vergleich zum Vorquartal um 1,4 Prozent auf 44,7 Millionen Menschen zurück, so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Für die Jahreszeit wäre in normalen Zeiten ein Anstieg um ein knappes Prozent zu erwarten gewesen, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Noch stärker als die Zahl der Arbeitnehmer und Selbstständigen sank das Arbeitsvolumen, also die von allen zusammen geleistete Arbeitszeit. Sie verringerte sich nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vor allem wegen der intensiv genutzten Kurzarbeit im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,0 Prozent auf 13,3 Milliarden Stunden. Auf jeden Einzelnen entfielen 297,3 Arbeitsstunden. Das waren 8,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

08.32 Uhr: Infizierter Urlauber besucht Party - 120 Menschen in Quarantäne

Nach einem bestätigten Corona-Fall in Bodenwöhr im Landkreis Schwandorf müssen nun 120 Kontaktpersonen in Quarantäne. Die Kontakte seien im privaten Bereich geschehen, teilte das Landratsamt mit.

Laut "Mittelbayerischer Zeitung" hatte ein nach einer Italienreise positiv getesteter Mann an einer Geburtstagsparty mit rund 100 Gästen teilgenommen, noch bevor er sein Ergebnis erhalten hatte. Die anderen 20 Menschen seien weitere Kontaktpersonen des Mannes.

Der Mann hatte sich laut Zeitung bei der Rückkehr am Donnerstag an der Grenze bei Kiefersfelden kostenlos testen lassen und am Sonntag sein Ergebnis erhalten - da hatte er aber schon kräftig gefeiert. Seinem Gastgeber hatte er laut Zeitung gesagt, ihm sei an der Grenze zugesagt worden, bei einem positiven Ergebnis binnen 24 Stunden informiert zu werden. Weil ein Anruf ausblieb, habe er an der Feier teilgenommen.

  • Mehr zum Thema "Corona-Hotspots? Partys und Feste unter Verdacht" finden Sie hier.

08.15 Uhr: Jüngere Menschen treiben laut WHO Corona-Ausbreitung voran

Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) zeigt sich besorgt über die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus durch Menschen unter 50 Jahren. Viele von ihnen wüssten nicht, dass sie infiziert seien und stellten daher eine Gefahr für Risikogruppen dar. "Die Epidemie verändert sich", sagt der WHO-Regionaldirektor für den Westpazifik, Takeshi Kasai, bei einem virtuellen Briefing: "Menschen in ihren 20er-, 30er- und 40er-Jahren treiben die Ausbreitung zunehmend voran. Viele sind sich nicht bewusst, dass sie infiziert sind." Das gefährde weltweit andere Bevölkerungsgruppen, darunter ältere und kranke Menschen in dicht besiedelten Gebieten mit schwacher Gesundheitsversorgung.

07.57 Uhr: Laut Magazin wegen Corona weniger Kontrollen in Pflegeheimen

Laut einem Bericht des ARD-Magazins "Report Mainz" wird die Qualität von Pflegeeinrichtungen in Deutschland seit Mitte März als Folge der Corona-Pandemie kaum noch kontrolliert. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) habe seitdem lediglich 51 anlassbezogene Prüfungen in ganz Deutschland durchgeführt - 56 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum der drei Vorjahre.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Regelkontrollen durch den MDK nach "Report"-Angaben am 19. März bis Ende September ausgesetzt, um das Personal in den Heimen zu entlasten und die Pflegebedürftigen vor Infektionen zu schützen. Seitdem sollten nur nur anlassbezogene Prüfungen stattfinden, wenn etwa Angehörige über Missstände klagen. Wegen der Corona-Einschränkungen durften allerdings viele Angehörige lange nicht mehr in die Heime hinein."Report Mainz" berichtet weiter, das Bundesgesundheitsministerium plane, ab 1. Oktober wieder mit Regelkontrollen zu beginnen.

07.33 Uhr: Australiens Corona-Hotspot meldet niedrigsten Wert seit einem Monat

In Australiens Coronavirus-Hotspot, dem Bundesstaat Victoria, wurde der niedrigste Wert an Neuinfektionen in einem Monat registriert. Am Dienstag wurden 222 neue Infektionen mit dem Virus gemeldet, wie das Gesundheitsministerium des Bundesstaates mitteilte. Zuletzt hatte es am 18. Juli so wenige Fälle, nämlich 217, gegeben. Weitere 17 Menschen starben bis mit dem Virus. Am Montag war mit 25 Toten an einem Tag ein trauriger Rekord aufgestellt worden.

Die Zahl der Neuinfektionen nimmt ab, seit in der Hauptstadt von Victoria, Melbourne, strenge Maßnahmen verhängt wurden. Dazu gehört eine nächtliche Ausgangssperre und das vorgeschriebene Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen.

07.12 Uhr: Verbraucherzentralen mahnen neue Konzepte für Innenstädte an

Die Verbraucherzentralen fordern angesichts drohender weiterer Ladenschließungen wegen der Corona-Krise kreative Lösungen für die Stadtzentren. Ziel müsse sein, sich auf "neue Innenstädte" einzurichten, die viel stärker zwischen Gastronomie, Handel und Veranstaltungen hin und her variieren, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur: "Nur zu sagen: Kommt und kauft bei uns Strumpfbänder und nehmt noch ein paar Stifte mit - das wird es nicht mehr sein."

Die Politik müsse eine Infrastruktur schaffen, die gepflegt, attraktiv und erreichbar sei, sagte Müller. Es dürfe nicht mehr nur stoisch einen Laden neben dem nächsten geben und vielleicht noch eine Eisdiele dazwischen: "Ich brauche Kleinkunstflächen, Auftrittsmöglichkeiten, vielleicht auch Räumlichkeiten, wo sich Vereine, Verbände, andere treffen können - wo es von Modeschauen bis hin zu Messen alles geben kann."

06.52 Uhr: Kommunen rufen zu Kraftanstrengung gegen zweiten Lockdown auf

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) ruft angesichts der Warnung des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU), sich angesichts steigender Corona-Infektionszahlen bei privaten Feiern auf den Familienkreis zu beschränken, zu einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung auf, um einen erneuten Lockdown zu verhindern.

"Dieser hätte schwere Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft", sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Viele Geschäfte im Bereich des Einzelhandels und der Gastronomie würden ein erneutes Herunterfahren des öffentlichen Lebens kaum verkraften.

06.07 Uhr: Marburger Bund fordert bundesweite Regeln für Feste

Der Ärzteverband Marburger Bund fordert bundesweit einheitliche Regeln für Feste und Partys, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. "Um Ansteckungsrisiken auch im Herbst und Winter zu verringern, sollten sich die Länder bald auf einheitliche Regeln für private und öffentliche Feiern aller Art verständigen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Je größer die Zahl der Feiernden gerade in geschlossenen Räumen ist, desto wahrscheinlicher ist ein Mensch dabei, der die anderen ansteckt», warnte Johna. Wenn die Infektionszahlen wieder stark stiegen, seien 150 Gäste bei einer Familienfeier oder einer Party in Innenräumen zu viel.

05.48 Uhr: Patientenschützer fordern Pflichttests in Altenpflege

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert Corona-Pflichttests in der Pflege. Während Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verbindliche Tests für Reiserückkehrer anordne, fehlten "bis heute verpflichtende Präventiv-Tests für Pflegebedürftige, Angehörige und Altenpflegekräfte", sagte der Vorsitzende der Stiftung, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Altenpflege müsse vor einer zweiten Infektionswelle geschützt werden, so Brysch. Er warf dem Gesundheitsminister vor, bisher kaum Initiative zu zeigen, Pflegebedürftige dort zu schützen, wo sie lebten. "Allein über 818.000 Menschen leben in Pflegeheimen. Sie alle wieder zu isolieren, darf gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert werden."

05.25 Uhr: 1.390 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1.390 neue Corona-Infektionen gemeldet. Damit liegt die Zahl wieder deutlich über der Schwelle von 1.000. Am Sonntag und Montag war der Wert nur knapp halb so hoch. Das war zu erwarten, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 225.404 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben jetzt bei 9.236. Seit dem Vortag wurden vier Todesfälle gemeldet. Bis Dienstagmorgen hatten etwa 203.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Montag bei 1,11 (Vortag: 1,21). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Montag bei 1,04 (Vortag: 1,13). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Montag, 17. August 2020

23.25 Uhr: Coronavirus-Ausbruch in britischer Lebensmittelfabrik

Mehr als 70 Mitarbeiter einer britischen Lebensmittelfabrik sind mit dem Coronavirus infiziert. Das Unternehmen Bakkavor in Newark-on-Trent im Osten Englands ist nach eigenen Angaben auf frische Speisen spezialisiert. Bei Untersuchungen von 701 Arbeitern wurde bei etwa jedem Zehnten der Erreger nachgewiesen, wie der Nachrichtensender Sky News am Montagabend berichtete. Nun sollen auch alle anderen der insgesamt etwa 1.600 Beschäftigten getestet werden. Wie es zu dem Ausbruch gekommen war, ist dem Bericht zufolge noch unklar.

19.55 Uhr: Staatshilfe für Lufthansa-Tochter Swiss bewilligt

Die Schweizer Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiß bekommen ihre staatlich garantierten Kredite: Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe den Schweizer Bundesgarantien für Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Franken (1,4 Milliarden Euro) zugestimmt, teilte die Swiss mit. Die Regierung in Bern hatte die Garantie bereits im Mai versprochen. Die Schweizer Staatshilfe hing aber vom deutschen Rettungspaket für die Lufthansa ab. Die Verhandlungen hatten sich hingezogen. Wegen der Corona-Krise hatte die Swiss im operativen Geschäft im ersten Halbjahr einen Verlust von gut 266 Millionen Franken gemacht. Der Umsatz ging um rund 55 Prozent auf gut eine Milliarde Franken zurück.

19.30 Uhr: Easyjet schließt drei Basen in Großbritannien

Die Billigfluglinie Easyjet gibt wegen der Corona-Krise drei ihrer elf Basen in Großbritannien auf. Betroffen sind die Flughäfen Stansted und Southend in der Nähe von London sowie Newcastle im Nordosten Englands. Die Stützpunkte werden ab 31. August geschlossen, sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren. Die gesamte Branche leidet unter einem Einbruch der Passagierzahlen. Erst kürzlich hatte sich Easyjet mit dem Verkauf eines Teils der Flotte finanziellen Spielraum verschafft. Die britische Fluggesellschaft verkaufte 23 Maschinen mit einem Gesamterlös von 650 Millionen Euro. Die Flugzeuge nutzt Easyjet jetzt weiterhin im Rahmen eines Leasing-Vertrags.

19.20 Uhr: Britische Regierung lenkt im Streit um Corona-Schulabschlüsse ein

Die britische Regierung ist im heftigen Streit um Schulabschlüsse während der Corona-Krise in England umgeschwenkt. Die Abschluss-Noten werden nun doch vor allem auf Einschätzungen von Lehrern basieren. Das Ergebnis einer umstrittene Software soll nur dann zum Zuge kommen, wenn es besser ist als die Meinung der Lehrer. Da wegen der Pandemie weder Prüfungen zum Abitur noch zur mittleren Reife stattfinden konnten, hatte das Kultusministerium die Notenvergabe einem Computerprogramm überlassen. Ziel war es, die tendenziell zu positiven Einschätzungen der Lehrer auf ein Durchschnittsniveau der vergangenen Jahre zu drücken. Das geschah durch einen Algorithmus, bei dem teilweise Schüler bis um drei Notenpunkte schlechter wegkamen, als ihre Lehrer empfohlen hatten. Grundlage war neben der individuellen Einschätzung der Schülerleistung auch der Durchschnitt der Prüfungen an der betreffenden Schule aus früheren Jahren.

19.15 Uhr: Vorerst deutlich weniger Infektionen in Spanien

Spaniens Gesundheitsministerium meldet 1.833 bekannte Neuinfektionen und damit rund 1.000 weniger als am Freitag. Allerdings werden am Sonntag erfahrungsgemäß weniger Diagnosen gestellt, weswegen die am Montag gemeldeten Zahlen oft niedriger sind. Insgesamt sind 359.082 Fälle verzeichnet. Wegen zuletzt steigender Corona-Infektionen wurde das spanische Festland und die Balearen vergangene Woche offiziell zum Risikogebiet erklärt. Die Corona-Beschränkungen für Touristen wurden noch einmal verschärft. Auf Mallorca gingen Beschäftigte der Tourismusbranche auf die Straße und forderten mehr Hilfe vom Staat.

19.05 Uhr: 28 Menschen in hessischer Flüchtlingsunterkunft mit Corona infiziert

Im mittelhessischen Neustadt sind 24 Mitarbeiter sowie vier Bewohner einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Die Beschäftigten befänden sich in häuslicher Quarantäne, die Bewohner sowie ihre Kontaktpersonen wurden demnach in einem gesonderten Bereich der Einrichtung isoliert, wie das zuständige Regierungspräsidium Gießen mitteilte. Von den infizierten Mitarbeitern seien 22 bei einem privaten Sicherheitsdienst tätig, zwei weitere bei einem medizinischen Dienstleister. Der Behörde zufolge wurden alle Beschäftigten und Bewohner auf das Virus getestet, nachdem erste Fälle bekannt geworden waren. Die vier infizierten Bewohner zeigten demnach nur leichte oder keine Symptome. Bei ihren ermittelten Kontaktpersonen sei der Corona-Test negativ ausgefallen.

18.40 Uhr: Malta schließt Bars und Nachtclubs

Wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen schließt die Regierung in Malta von Mittwoch an alle Bars und Nachtclubs. Ausgenommen sind nur Lokale, die auch ein Restaurant haben. Das berichtete die Zeitung "Times of Malta". Zudem habe der Gesundheitsminister Chris Fearne angeordnet, Bootspartys zu verbieten. Insgesamt dürfe es keine Ansammlungen von Gruppen mehr geben, die mehr als 15 Menschen umfassen. In Malta gilt außerdem eine Maskenpflicht in allen Räumen von öffentlichen Orten - mit der Ausnahme von Restaurants, für die es spezielle Regelungen gebe.

18.05 Uhr: Hallensport mit Zuschauern ab September in Thüringen möglich

Thüringen will Hallensport vor Zuschauern von September an wieder zulassen. Geplant sei ein Stufenplan, um schnell regional reagieren zu können, wenn die Infektionszahlen wieder ansteigen, sagte Sportminister Helmut Holter in Erfurt. Dann müssten Zuschauer möglicherweise vorübergehend auch wieder ausgeschlossen werden. Die neue Infektionsschutzverordnung für Kindergärten, Schulen und den Sport soll am 31. August in Kraft treten. Bei einem geringem oder gar keinem Infektionsgeschehen muss dem Ministerium zufolge für Sportveranstaltungen ein Infektionsschutzkonzept vorliegen. Sportveranstaltungen mit Zuschauern müssen durch die Gesundheitsämter genehmigt werden. Bei Sportveranstaltungen unter freiem Himmel könne vom Mindestabstand abgewichen werden.

17.52 Uhr: Infektiologe sieht Verschiebung der Pandemie hin zu Jüngeren

Der Infektiologe Prof. Bernd Salzberger vom Universitätsklinikum Regensburg sieht derzeit eine Verschiebung der Corona-Pandemie hin zu jüngeren Menschen. Das erkläre auch, dass zwar die Infizierten-, aber nicht die Totenzahlen steigen, so Salzberger im BR-Fernsehen.

Allerdings hätten jüngere Menschen auch zahlreiche Kontakte in andere Altersgruppen. Inzwischen seien auch schon wieder die ersten Schwerkranken in Kliniken aufgenommen worden. Beim Infektionsgeschehen sei immer eine zeitliche Verzögerung zu beobachten. Deshalb dürfe man sich nicht in Sicherheit wiegen. Eine "Herden-Immunität" sei ein "ganz schlechtes Ziel", sagte der Wissenschaftler: "Das würde zu einer Katastrophe führen. Das wollen wir nicht haben."

17.45 Uhr: Malta verschärft Corona-Maßnahmen und schließt Bars und Nachtclubs

Wegen des Anstiegs der Corona-Zahlen schließt die Regierung in Malta von Mittwoch an Bars und Nachtclubs. Ausgenommen sind nur Lokale, die auch ein Restaurant haben. Das berichtete die Zeitung "Times of Malta". Gesundheitsminister Chris Fearne habe zudem ein Verbot von Bootspartys angeordnet. Generell dürfe es keine Ansammlungen mehr geben, die mehr als 15 Menschen umfassen.

Außerdem gilt in Malta demnach eine Maskenpflicht in allen öffentlich zugänglichen Gebäuden - mit Ausnahme von Restaurants, für die es spezielle Regeln gebe. In dem kleinen Inselstaat hatten die Behörden zuletzt täglich um die 70 Neuinfektionen registriert - und damit Höchstwerte.

17.37 Uhr: Meiste Lehrer können laut Umfrage nicht auf digitalen Unterricht umschalten

Eine Mehrheit von Lehrerinnen und Lehrern könnte einer bundesweiten Umfrage zufolge derzeit bei erneuten coronabedingten Schulschließungen nicht auf digitalen Unterricht umstellen. Das ARD-Politikmagazin Report Mainz wertete Antworten von 3.000 Lehrkräften aus ganz Deutschland aus. Demnach sagen fast 70 Prozent der Lehrer, dass es an ihren Schulen bei erneuten Schulschließungen kein schlüssiges Konzept für digitalen Fernunterricht gebe.

Fast zwei Drittel gaben in der nicht repräsentativen Umfrage an, sie könnten ihren Schülern und Schülerinnen keinen adäquaten digitalen Ersatz zum üblichen Schulunterricht bieten. Das größte Problem sei, dass die Schüler und die Schulen technisch nicht ausreichend ausgestattet seien. Die Verantwortung dafür sehen die Pädagogen bei den Kultus- und Bildungsministerien.

17.10 Uhr: Bayerns Außenhandel erholt sich - aber Sorge um Autoexporte

Nach der wochenlangen coronabedingten Schließung von Fabriken und Handel hat sich der bayerische Außenhandel nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik bis Juni schrittweise etwas erholt. Zwar lagen die Exporte im Juni immer noch 12 Prozent unter Vorjahresniveau, aber gegenüber dem Tiefstand im April nahmen die Exporte im Juni um 38 Prozent zu und gegenüber Mai um 26 Prozent, wie das Landesamt mitteilte. Die Importe lagen im Juni ebenfalls 12 Prozent unter Vorjahr, aber mit 13,8 Milliarden Euro waren sie um 25 Prozent höher als im April und 17 Prozent höher als im Mai.

Sorgen macht der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) die Autobranche - ihre Exporte brachen im ersten Halbjahr um 40 Prozent ein, und sie blieben auch im Juni mit einem Minus von 19 Prozent deutlicher unter Vorjahresniveau als andere Branchen. "Wir haben im Automobilsektor noch einen sehr langen Aufholprozess vor uns, der durch eine Verlängerung der Kurzarbeiterregelung unterstützt werden sollte", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

16.51 Uhr: Therapeuten warnen vor psychischen Störungen durch Pandemie

Die Corona-Pandemie kann bei vielen Menschen psychische Störungen auslösen oder deutlich verschlimmern. Darauf machte die Bundespsychotherapeutenkammer in Berlin aufmerksam. Kammerpräsident Dietrich Munz sagte laut einer Mitteilung: "Neben Depressionen und Angststörungen, akuten und posttraumatischen Belastungsstörungen können auch Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit, Zwangsstörungen und Psychosen zunehmen." Ältere zählen laut den Psychotherapeuten zu den am stärksten betroffenen Gruppen, das zeigten erste Studien. Auch Kinder und Jugendliche sind psychisch besonders gefährdet - durch die Schließung von Kitas und Schulen und den Verlust von Kontakten.

16.32 Uhr: Bezahlen kann in Corona-Zeiten teuer werden

Die Corona-Krise hat den Trend zur Kartenzahlung deutlich verstärkt- nach Angaben der Stiftung Warentest kommen dadurch auf viele Bankkunden aber zusätzliche Kosten zu. Für rund ein Sechstel der getesteten Girokonten verlangen die Geldinstitute bei der bargeldlosen Bezahlung per Karte eine Gebühr, wie die Verbraucherexperten der Zeitschrift "Finanztest" berichten.

Bei der Auswertung von 294 Kontomodellen von 125 Kreditinstituten wurden 55 Modelle gefunden, bei denen für jedes Bezahlen mit der Girocard (EC-Karte) Gebühren fällig werden - teilweise bis zu 50 Cent. "Diese Gebühren gab es bereits schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Sie fielen jedoch kaum auf, weil viele Menschen bar bezahlten", sagte die "Finanztest"-Expertin Heike Nicodemus.

Die Corona-Krise hat dem Bezahlen per Karte Studien zufolge einen Schub gegeben. So gaben beispielsweise bei einer Anfang Juli veröffentlichten YouGov-Befragung 35 Prozent der Verbraucher an, zum Schutz vor möglichen Ansteckungen seit Beginn der Pandemie in Geschäften seltener bar zu zahlen.

16.14 Uhr: Paris denkt über generelle Maskenpflicht nach

Die Stadtregierung von Paris denkt im Kampf gegen Corona über eine generelle Maskenpflicht in der gesdamten Hauptstadt nach. "Nichts ist unmöglich", sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Anne Souyris. "Das Wichtigste ist, dass in dicht besiedelten Gebieten Pariser und Touristen die Maske aufsetzen. Das ist noch nicht der Fall", sagte Souyris, die für Gesundheit zuständig ist, dem Sender BFMTV. Wenn die Menschen das nicht verstehen würden, müsse man die Maskenpflicht überall einführen.

Frankreichs Hauptstadt wurde Ende vergangener Woche als corona-aktive Zone eingestuft. Das heißt, dass die Zahl der aktiven Corona-Fälle besonders hoch ist. Die Stadt hatte zuletzt die Maskenpflicht unter freiem Himmel ausgeweitet. Masken sind nun etwa auch auf der Prachtmeile Champs-Élysées und in zahlreichen Vierteln Pflicht. Zuvor galt das nur in vereinzelten Straßen.

16.00 Uhr: Bayerns Arztpraxen füllen sich wieder

Die Arztpraxen in Bayern sind nach einem coronabedingten Einbruch im Frühjahr zum Ende des zweiten Quartals fast wieder so ausgelastet gewesen wie im Vorjahresvergleich. Wie die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) in München mitteilte, "verdichten sich die Anzeichen einer langsamen, doch stetigen Rückkehr zum Regelbetrieb". Ende März waren etwa 25 Prozent weniger Patienten in den Praxen registriert worden, im April rund 21 Prozent weniger. Seit Mai erhole sich die Lage aber.

In Bayern gingen laut KVB von März bis Juni vor allem jüngere Patienten deutlich seltener zum Arzt als im Vorjahreszeitraum. Bayernweit hätten die Praxen viel mehr Videosprechstunden und Telefonkontakte ermöglicht als zuvor - oft zum ersten Mal überhaupt. Der KVB-Analyse zufolge wurden die meisten Corona-Infizierten im Freistaat ambulant versorgt, bis Ende des zweiten Quartals seien über 500.000 Patienten wegen einer möglichen Coronavirus-Infektion behandelt worden.

15.47 Uhr: Absagenflut bei US Open geht weiter - auch Halep verzichtet

Die Flut von Absagen für die US Open in New York nimmt kein Ende. Auch die Tennis-Weltranglistenzweite Simona Halep wird auf das Grand-Slam-Turnier verzichten. "Ich habe immer gesagt, dass bei dieser Entscheidung meine Gesundheit die größte Rolle spielt. Daher ziehe ich es vor, in Europa zu bleiben und zu trainieren", schrieb die Rumänin bei Twitter.

Damit fällt vor allem das Damen-Turnier immer mehr auseinander, mit Halep erklärte bereits die sechste Top-Ten-Spielerin, dass sie wegen Corona der Veranstaltung, die trotz der prekären Coronasituation ab dem 31. August stattfinden soll, fern bleiben will. Bei den Herren tritt der spanische Topstar Rafael Nadal aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht an.

15.32 Uhr: Versorgung von Corona-Patienten in Beirut "am Abgrund"

Nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut sind die Kapazitäten in der libanesischen Hauptstadt für die Behandlung von Corona-Patienten nahezu erschöpft. "Staatliche und private Krankenhäuser insbesondere in der Hauptstadt haben sehr begrenzte Kapazitäten, sowohl was Intensivbetten als auch Beatmungsgeräte angeht", sagte der libanesische Gesundheitsminister Hamad Hassan bei einer Pressekonferenz: "Wir stehen am Abgrund, wir haben nicht den Luxus, uns Zeit zu lassen."

Hassan warb daher für eine "harte Entscheidung" der Behörden für einen erneuten zweiwöchigen Lockdown im Libanon, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen.

Schon vor der Explosion hatten die Zahlen der täglichen Corona-Neuansteckungen und -Todesfälle im Libanon zugenommen. Danach erreichten sie dann neue Höchststände. Am Sonntag wurde ein Rekord von 439 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet.

15.15 Uhr: Österreich plant neuartige Gurgeltests an Schulen

Corona-Tests mit Gurgelwasser bei Schülern und Lehrern sollen in Österreich ab Herbst einen Überblick über die Infektionslage an Schulen liefern. Eine repräsentative Gruppe von 15.000 Schülerinnen und Schülern und 1.200 Lehrkräften an 250 Schulen soll alle drei Wochen getestet werden, um auch symptomfreie Fälle zu erfassen, wie Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in Wien ankündigte. Dabei wird für die Tests statt des bislang üblichen Rachenabstrichs ein Gurgelverfahren benutzt, das von Forschern in Wien entwickelt wurde.

Dabei muss eine Minute lang mit einer speziellen Salzlösung gegurgelt werden, damit Partikel aus dem Rachen hängen bleiben. Die Probe wird dann auf Virenerbgut analysiert. Fällt der Befund positiv aus, werden die Proben nochmals analysiert.

Ein Testverfahren mit Gurgellösung prüft in Deutschland derzeit auch etwa die Stadt Köln. Falls sich das Verfahren als so zuverlässig wie der Abstrich erweise, solle das Gurgeln in Köln weitgehend den Nasen-Rachenabstrich ersetzen, kündigte das dortige Gesundheitsamt an. Das Robert Koch-Institut äußerte sich bezüglich der Methode zunächst zurückhaltend.

15.02 Uhr: Tourismusbranche auf Mallorca demonstriert für Staatshilfen

Auf Mallorca haben Unternehmer und Angestellte der krisengeschüttelten Tourismusbranche für mehr staatliche Unterstützung demonstriert. In der Stadt Calvià hielten mehrere Dutzend Teilnehmer Transparente mit Aufschriften wie "Wenn Corona uns nicht tötet, bringt uns der Hunger um" oder "Wir lieben Touristen" hoch. Unter anderem forderten sie eine Ermäßigung der Müllgebühren und der Grundsteuer sowie Behilfen zu Kosten für Miete und Wasser.

Die für die Baleareninseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera extrem wichtige Tourismusbranche hatte einen weiteren schweren Schlag erlitten, als Deutschland am Freitag ganz Spanien außer den Kanaren wegen steigender Corona-Zahlen zum Risikogebiet erklärte und eine Reisewarnung aussprach.

14.50 Uhr: Bundesbank erwartet "sehr kräftiges" Wachstum nach Corona-Schock

Die Konjunktur zieht der Bundesbank zufolge derzeit stark an und löst sich damit vom Corona-Schock der vergangenen Monate. "Nach dem starken Einbruch im ersten Halbjahr dürfte die deutsche Wirtschaft im Sommerquartal 2020 sehr kräftig wachsen", heißt es in aktuellen Monatsbericht: "Die deutliche und breit angelegte Erholung der gesamtwirtschaftlichen Leistung, die bereits nach dem Tiefpunkt im April einsetzte, wird sich aus heutiger Sicht fortsetzen." Ein wichtiger Beitrag zur Belebung sei von den Ausgaben der Verbraucher zu erwarten. Ausschlaggebend dafür sei, dass die pandemiebedingten Einschränkungen erheblich gelockert worden seien. Zudem stabilisiere sich die Lage am Arbeitsmarkt.

Der Weg zurück zur Normalität sei aber noch weit, so die Bundesbank. "Ungeachtet der fortschreitenden Aufholbewegung wird das Vorkrisenniveau jedoch im Sommervierteljahr und darüber hinaus noch erheblich verfehlt."

14.41 Uhr: 119 Neuinfektionen in Bayern

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat im Vergleich zum Samstag 119 neue Corona-Infektionen in Bayern gemeldet. Demnach haben sich in Bayern seit Beginn der Pandemie 53.088 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Von der Gesamtzahl der Fälle in Bayern gelten 48.510 als genesen. Die Zahl der Todesfälle in ganz Bayern ist laut LGL nicht weiter gestiegen und liegt weiterhin bei 2.629.

Die meisten Infizierten-Fälle in Bayern werden vom LGL nach wie vor in Oberbayern mit 23.990 gezählt, die wenigsten in Unterfranken (3.821) und Oberfranken (4.147). Bei der Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner erreicht Niederbayern mit 15,66 den höchsten Wert. Der bayernweite Durchschnitt liegt bei 8,92.

14.28 Uhr: Tschechien führt Maskenpflicht wieder ein

Tschechien führt die landesweite Maskenpflicht nur zwei Monate nach ihrer Aufhebung wieder ein. Ab dem 1. September muss in den Innenräumen von Geschäften und Behörden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Hintergrund seien das Ende der Sommerferien und der Beginn des neuen Schuljahres, sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech in Prag. "Es wird viel mehr Kontakte zwischen den Menschen geben und darauf müssen wir reagieren", betonte der 33-Jährige. Es handele sich um eine "präventive Maßnahme".

Eigentlich hatte die Regierung in Prag eine regional gestaffelte sogenannte "Corona-Ampel" eingeführt, um auf landesweite Restriktionen verzichten zu können. Nun überschritt die Zahl der seit Pandemiebeginn gemeldeten Corona-Infektionen in Tschechien jedoch die 20.000er-Marke. Darunter sind 5.816 aktive Fälle, 13.799 Menschen gelten als geheilt. Tschechien hat gut 10 Millionen Einwohner. In Deutschland (83 Millionen Einwohner) gibt es derzeit laut Robert Koch-Institut 12.700 aktive Fälle.

14.13 Uhr: Corona- gegen Klima-Krise - Forscher schlagen Generationenvertrag vor

Angesichts von Klima- und Coronakrise haben Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) eine Art Generationenvertrag vorgeschlagen. Die Jüngeren sollen sich laut der im Fachjournal "Global Sustainability" veröffentlichten Idee an die Corona-Regeln halten, im Gegenzug setzen sich die Älteren fürs Klima ein. "Die jüngeren Generationen würden sich damit einverstanden erklären, die Älteren vor Covid-19 zu schützen, indem sie an Maßnahmen wie Social Distancing festhalten, während die älteren Generationen auf Maßnahmen drängen würden, um die globale Erwärmung im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris zu halten", sagte PIK-Forscher Hans Joachim Schellnhuber laut einer Mitteilung.

14.01 Uhr: Diakonie-Präsident übt scharfe Kritik an Pflege-Bonus

Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, hat scharfe Kritik an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geübt, zu den größten Fehltritten in dessen Gesundheitspolitik gehöre die Pflegeprämie.

Der sogenannte Corona-Bonus war im Sommer nur den Beschäftigten in der Altenpflege gezahlt worden, nicht aber an die Krankenpflege. Dazu sagte Lilie: "Diese Prämie ging nur an einige wenige, während andere in die Röhre gucken mussten, die in den Einrichtungen genauso hart gearbeitet haben. Das wird flächendeckend als ungerecht empfunden." Die Politik müsse noch einmal neu darüber nachdenken, wie man eine echte Anerkennung hinbekommt. "Dazu gehört aber mehr als ein einmaliger Bonus", so Lilie. Notwendig sei eine systematische Aufwertung der Pflegeberufe.

13.52 Uhr: Charité befürwortet voll besetzte Klassik-Konzerte

Mit einem verpflichtenden Mund-Nase-Schutz für alle Besucher während der gesamten Veranstaltung könnten sämtliche Plätze bei Klassikkonzerten und Opernhäusern besetzt werden. Eine entsprechende Empfehlung haben die Charité Institute für Sozialmedizin und Epidemiologie sowie für Hygiene und Umweltmedizin herausgegeben.

Bedingungen für einen vollbesetzten Saal seien zudem die Einhaltung der üblichen Hygieneregeln, eine ausreichende Belüftung bzw. HEPA-Filter, die regelmäßige Desinfektion von Kontaktflächen, Abstandsregeln in gemeinschaftlich genutzten Bereichen wie Foyers und Sanitärräumen, eine kontaktlose Ticketkontrolle, die Hinterlegung von Kontaktdaten sowie der Verzicht auf Catering.

Der Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie, Prof. Dr. Stefan Willich, sagte im Inforadio vom rbb: "Das Publikum von Klassikveranstaltungen ist diszipliniert und hat ein aufgeklärtes Verständnis für gesundheitliche Zusammenhänge." Mit einer strengen Maskenpflicht sowie den weiteren Schutzmaßnahmen sei ein sicherer Konzert- und Opernbetrieb auch in vollbesetzten Sälen möglich."

13:44 Uhr: Spahn fordert bei Corona-Lockerungen Prioritäten

Kitas, Schulen, Wirtschaft und Handel müssen nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angesichts der aktuellen Corona-Entwicklung Vorrang haben vor öffentlichen oder privaten Feiern. Man müsse abwägen, was jetzt Priorität habe, sagte Spahn bei einem Video-Pressegespräch.

Es gebe Dinge, auf die könne man mal verzichten, sagte er mit Blick auf Volksfeste. Bei Familienfeiern müsse man noch einmal schauen, ob man das jetzt in dieser Phase nur im engeren oder engsten Familien- und Freundeskreis mache. Vor allem "wenn wir gesellig werden", verbreite sich das Virus besonders schnell.

Zu den Infektionszahlen sagte der Gesundheitsminister: "Ich bin sehr dafür, dass wir wachsam und aufmerksam sind, ernsthaft, aber auch nicht in Endzeitstimmung. Bis hierhin können wir damit umgehen. Besorgniserregend wäre, wenn es weiter steigt und dafür müssen wir abstufen, was ist jetzt zuerst wichtig."

13.40 Uhr: Corona-Warn-App übermittelte rund 120.800 Testergebnisse an Nutzer

Seit dem Start der Corona-Warn-App vor zwei Monaten sind rund 120.800 Testergebnisse digital übermittelt worden. Dabei sei aus Datenschutzgründen nicht erfasst worden, ob die Ergebnisse positiv oder negativ ausgefallen seien, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Etwa 1.400 Mal seien sogenannte Teletans zur Übermittlung eines positiven Ergebnisses an Nutzer ausgegeben worden.

Wer sich auf das Virus testen lässt, kann das Ergebnis mithilfe eines QR-Codes auf der App abrufen. Der Nutzer entscheidet dann freiwillig, ob er ein positives Ergebnis meldet, um andere Anwender zu warnen, die ihm für eine gewisse Zeit nahe gekommen sind.

115 von 151 niedergelassenen Laboren sind laut Seibert an die App angeschlossen. Insgesamt wurde die App seit der Einführung am 16. Juni den Angaben zufolge 17,1 Millionen mal heruntergeladen. Allein am vergangenen Wochenende seien rund 100.000 Downloads hinzugekommen, hieß es. Seibert betonte, dass die App sinnvoll, aber kein Allheilmittel im Kampf gegen das Coronavirus sei. Die Anwendung ersetze nicht das Abstandhalten, das Tragen von Masken und die Hygienevorschriften.

13.15 Uhr: Lauterbach fordert Begrenzung privater Feiern auf 50 Gäste

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen in Deutschland eine bundesweite Begrenzung privater Feiern auf 50 Teilnehmer. "Die zweite Infektionswelle ist bereits Realität in Deutschland. In dieser Lage müssen private Feiern bundesweit einheitlich auf 50 Teilnehmer begrenzt werden", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Dass heute Familienfeiern mit weit mehr als 100 Gästen möglich sind, ist geradezu eine Einladung zu Superspreader-Ereignissen." Lauterbach mahnte, eine strikte Begrenzung müsse lange beibehalten werden. "Normales Feiern wird erst dann möglich sein, wenn die Bevölkerung sich impfen lassen kann. Das sehe ich nicht früher als in eineinhalb Jahren", sagte der SPD-Politiker.

13.06 Uhr: Merkel offen für Verlängerung von Kurzarbeitergeld

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht laut Regierungssprecher Steffen Seibert einer Verlängerung des Kurzarbeitergeldes "grundsätzlich positiv" gegenüber. Die Maßnahme habe Deutschland vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gebracht, sagte Seibert in Berlin. Sie habe Millionen Jobs erhalten. Über eine mögliche Verlängerung um ein Jahr werde in der Regierung derzeit beraten. Die konkrete Ausgestaltung werde Thema beim nächsten Treffen der Koalitionsspitzen sein. Der sogenannte Koalitionsausschuss ist für den 25. August angesetzt.

Bundesfinanzminister und Vize-Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich am Wochenende dafür ausgesprochen, die Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern. "Die Corona-Krise wird ja in den nächsten Wochen nicht plötzlich verschwinden. Unternehmen und Beschäftigte brauchen von der Regierung das klare Signal: Wir gehen mit euch den gesamten Weg durch die Krise, damit niemand auf der Strecke ohne Not entlassen wird."

12.53 Uhr: Arbeitgeber strikt gegen Vier-Tage-Woche wegen Corona

Der Vorschlag der IG Metall für eine Vier-Tage-Woche wegen der Corona-Krise trifft bei den Arbeitgebern auf Gegenwind. "Die deutsche Wirtschaft erleidet gerade einen riesigen Produktivitätsschock", sagte der Geschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Eine Vier-Tage-Woche mit Lohnausgleich verschärfe diesen Schock noch: "Wir werden die Krise nur überwinden, wenn wir mit mehr Arbeit Wohlstand und soziale Sicherheit ermöglichen", sagte Kampeter.

Auch Michael Hüther, Präsident des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), sprach sich gegen den von der Gewerkschaft ins Spiel gebrachten Schritt aus, "denn er wäre nichts anderes als die Verlängerung und damit Kapitulation vor der Krise", sagte Hüther der "FAZ".

12.45 Uhr: Corona-Hotline für Urlaubsrückkehrer kaum erreichbar

Die Telefon-Hotline für Reiserückkehrer, die an einer der bayerischen Teststationen auf das neuartige Corona-Virus getestet wurden und das Ergebnis erfragen wollen, war am Montagvormittag schwer oder gar nicht zu erreichen. Es war nur eine automatische Ansage zu hören, die besagte, dass im Moment leider alle Plätze belegt seien.

Vergangenen Mittwoch war bekannt geworden, dass 44.000 Menschen, die bis dahin an den bayerischen Stationen für Reisende getestet wurden, zum Teil seit Wochen auf ihr Ergebnis warten, darunter mehr als 900 positiv Getestete. Inzwischen sind davon laut offiziellen Angaben die meisten informiert – allerdings konnten 59 positiv getestete Personen bis Montagfrüh trotz vorhandener Daten nicht erreicht werden. Dazu kommen 46 positive Tests, die bisher niemandem zugeordnet werden konnten.

Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hatte die Hotline beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit der Nummer 09131/68085101 bereits vor gut einer Woche angekündigt – als Reaktion auf die verzögerte Ermittlung der Testergebnisse.

12.14 Uhr: Kramp-Karrenbauer: Zweiten Lockdown unbedingt verhindern

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer will die steigenden Corona-Infektionszahlen möglichst ohne tiefgreifende Maßnahmen in den Griff bekommen. "Es muss alles daran gesetzt werden, einen zweiten Lockdown zu verhindern", sagte Kramp-Karrenbauer nach Angaben aus Parteikreisen in den Gremiensitzungen ihrer Partei. Priorität habe derzeit ein möglichst sicherer Betrieb von Schulen und Kitas. Auch die Wirtschaft müsse unterstützt werden, um eine höhere Arbeitslosigkeit zu vermeiden.

Thema der virtuellen Sitzungen von Präsidium und Vorstand war den Angaben zufolge auch die Planung für den Bundesparteitag im Dezember. An dem Termin werde derzeit festgehalten, hieß es aus Parteikreisen - "unter Berücksichtigung von aufwändigen Hygienekonzepten".

11.52 Uhr: Kanzlerin spricht von beherrschbaren Corona-Zahlen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die ansteigenden Zahlen von Corona-Infizierten als besorgniserregend, aber beherrschbar an.

Nach Informationen der dpa aus Teilnehmerkreisen der ersten virtuellen CDU-Präsidiumssitzung nach der Sommerpause sagte Merkel demnach weiter, es könne deswegen derzeit keine weiteren Lockerungen geben. Dies gelte auch für Fußballspiele.

Nach weiteren Informationen aus Parteikreisen laufen derzeit Gespräche über ein Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin in der kommenden Woche, bei der über die Corona-Lage beraten werden soll. Die Entscheidung solle noch im Laufe des Tages bei Beratungen von Kanzleramtschef Helge Braun mit den Chefs der Staatskanzleien fallen.

Wann das Treffen sein könnte und ob es mit persönlicher Anwesenheit im Kanzleramt stattfindet, war zunächst nicht bekannt. Bei den Beratungen soll es demnach auch um die uneinheitlichen Regeln im Umgang mit der Pandemie gehen.

11.46 Uhr: Eltern dürfen zur Kita-Eingewöhnung

Eltern dürfen auch während der Corona-Pandemie bei der Eingewöhnung ihrer Kinder in Kinderkrippen oder Kindergärten vor Ort sein. Das teilte Familienministerin Carolina Trautner (CSU) in München zum Start des neuen Kita-Jahres am 1. September mit. "Eltern dürfen und sollen die Eingewöhnungsphase ihrer Kinder in die Kita persönlich begleiten", so Trautner. Wie auch beim Betreten der Kindertageseinrichtung sollen sie dabei eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen.

Am 1. September besuchen viele Kinder in Bayern zum ersten Mal eine Kinderkrippe oder einen Kindergarten. Während der rund zwei bis drei Wochen langen Eingewöhnungsphase begleiten Eltern und Pädagogen das Kind gemeinsam.

  • Mehr zum Thema "Diese Corona-Regeln gelten ab September in Bayerns Kitas" finden Sie hier.

11.36 Uhr: "Gewisse Wahrscheinlichkeit" genügt für Stornierung

Bei einer vom Kunden wegen der Corona-Gefahr stornierten Reise muss der Veranstalter unter Umständen auch ohne vorliegende Reisewarnung den Preis voll erstatten. Das hat das Amtsgericht Frankfurt in einem heute veröffentlichten Urteil (32 C 2136/20) entschieden. Der Kläger hatte am 7. März dieses Jahres von sich aus eine für Mitte April geplante Reise in den Golf von Neapel storniert. Der Veranstalter hatte auf einem Teil des Reisepreises als Stornierungsgebühr bestanden, weil zu diesem Zeitpunkt noch keine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes vorgelegen habe.

Das Gericht stellte aber geringere Ansprüche an einen Rücktritt vom Reisevertrag aus unvermeidbaren und außergewöhnlichen Umständen, bei denen der Veranstalter voll erstatten muss. Grundsätzlich seien hier keine allzu strengen Anforderungen zu stellen, führte das Gericht aus. Reisewarnungen für das Reisegebiet seien nicht zwingend erforderlich und es genüge bereits eine gewisse Wahrscheinlichkeit für eine gesundheitsgefährdende Ausbreitung des Virus. Dies sei zum Zeitpunkt der Reisestornierung bereits für ganz Italien der Fall gewesen. Das Urteil ist rechtskräftig.

11.18 Uhr: Niedersachsen verschiebt Lockerungen

Niedersachsens Landesregierung will die geplanten Lockerungen in der Coronavirus-Pandemie um mindestens zwei Wochen verschieben. Ursprünglich habe die nächste Stufe der Lockerungen zum 1. September in Kraft treten sollen, sagte Ministerpräsident Stephan Weil dem Sender Antenne Niedersachsen.

"Wir sind aber derzeit in einer labilen Situation", erklärte der SPD-Politiker. Es werde genau beobachtet, wie sich die Infektionsrate in Niedersachsen entwickle. Die nächste Stufe werde daher "mindestens" bis zum 14. September verschoben - je nach Lage werde es möglicherweise auch länger dauern. Die Zahl neuer Coronavirus-Infektionen steigt in Niedersachsen.

11.07 Uhr: Konzertexperiment finden wenig Anklang

Die Organisatoren eines Konzertexperiments zu Großveranstaltungen in Corona-Zeiten mit Popsänger Tim Bendzko haben weniger Teilnehmer gewinnen können als angepeilt. Bis zum Ende der verlängerten Anmeldefrist registrierten sich 2.210 Menschen zwischen 18 und 50 Jahren, wie Christina Becker von der Universitätsklinik Halle mitteilte. Eigentlich wollten die Forscher für ihr Experiment am kommenden Samstag in der Leipziger Arena 4.200 Teilnehmer gewinnen und hatten die Anmeldefrist um eine Woche verlängert. Dadurch kamen mehr als 300 weitere Anmeldungen dazu.

Die Forscher sind zufrieden. "Das ist eine Größenordnung, mit der wir gute Ergebnisse erwarten können", sagte Studienleiter Stefan Moritz. "Wir müssen kleine Abstriche machen, aber das ist verschmerzbar."

Das Konzert "Restart-19" ist ein gemeinsames Projekt der Länder Sachsen-Anhalt und Sachsen. Ziel der Forscher ist, ein mathematisches Modell zu entwickeln, mit dem das Risiko eines Corona-Ausbruchs nach Großveranstaltungen in Hallen berechnet werden kann.

10.50 Uhr: Steigende Zahlen in Südamerika

Mit bereits mehr als 15.000 Todesopfern in Kolumbien und Rekord-Ansteckungszahlen in Peru bereitet die Corona-Pandemie in Südamerika weiter große Sorgen. Das Gesundheitsministerium in Bogotá teilte mit, in den vergangenen 24 Stunden sei die Zahl der Corona-Opfer in Kolumbien um 287 auf 15.097 Todesfälle gestiegen. Bislang wurden demnach 468.332 Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus in dem 50-Millionen-Einwohner-Land nachgewiesen.

Das peruanische Gesundheitsministerium meldete derweil mehr als 10.000 Neuansteckungen binnen 24 Stunden. Mit den 10.143 Fällen übertraf das Andenland den Rekord der täglichen neuen Fälle, der erst am Vortag mit 9501 Neuinfektionen verzeichnet worden war. Die Zahl der Corona-Toten in Peru stieg den Angaben zufolge um 206 auf 26.281.

Im Nachbarland Bolivien überstieg die Zahl der registrierten Corona-Infektionen am Sonntag die Schwelle von 100.000 Fällen. Mehr als 4.000 Infizierte starben in dem Land bislang, wie der Berater des bolivianischen Gesundheitsministeriums, René Sahonero, sagte. Er rechnet damit, dass die Zahl der Infektionen bis Mitte September auf 150.000 Fälle steigt.

Lateinamerika und die Karibik sind mit mehr als sechs Millionen nachgewiesenen Infektionen die am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Region der Welt, wobei noch dazu eine hohe Dunkelziffer vermutet wird. Die Rangliste in der Region führt Brasilien mit offiziell mehr als 3,3 Millionen Ansteckungen und mehr als 107.000 Todesfällen an. Weltweit gibt es nur in den USA höhere Fallzahlen.

08.42 Uhr: Libanon denkt über Shutdown nach

Der krisengeschüttelte Libanon erwägt einen zweiwöchigen Shutdown. "Wir erklären heute den Zustand der allgemeinen Alarmbereitschaft und brauchen eine mutige Entscheidung, um (das Land) für zwei Wochen zu schließen", sagt Gesundheitsminister Hamad Hassan im Radio-Interview. Zuletzt wurden im Libanon binnen 24 Stunden 439 weitere Personen positiv auf das Coronavirus getestet - ein Rekordwert in dem Land.

08.25 Uhr: Diskussion um Kosten für Testungen

Der Weltärztebund fordert, dass Urlauber aus Risikogebieten ihre Corona-Tests selber bezahlen. Vorstandschef Frank Ulrich Montgomery sagte im Inforadio vom rbb, wer sich das Ticket für eine Fernreise leiste, der müsse hinterher auch einen Test bezahlen können. "Ich kann nicht einsehen, warum wir in der Allgemeinheit alle die Kosten tragen müssen für Menschen, die genau wissen, welches Risiko sie eingehen, um dann hinterher an der Allgemeinheit diese Kosten abzuladen", sagte Montgomery.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, dass die Corona-Tests weiterhin kostenfrei sind. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) fordert dagegen, dass Urlauber zumindest an den Test-Kosten beteiligt werden.

  • Mehr zum Thema "Reiserückkehrer: Sollen die Corona-Tests kostenlos bleiben?" finden Sie hier.

07.15 Uhr: Steigende Zahlen in Südkorea

Den vierten Tag in Folge hat Südkorea einen dreistelligen Zuwachs von Coronavirus-Infektionen registriert. Mit den am Montag von den südkoreanischen Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention verkündeten 197 neuen Fällen stieg die absolute Zahl auf 15.515. Die Regierung hatte für heute einen Feiertag ausgerufen, in der Hoffnung den Konsum im Land zu befeuern.

Gesundheitsminister Park Neung Hoo rief die Menschen aber auf, zuhause zu bleiben, und nicht zu reisen. Bewohner von Seoul und der nahen Provinz Gyeonggi sollten vermeiden, in den kommenden zwei Wochen andere Teile des Landes zu besuchen.

Am Sonntag waren 279 neue Fälle registriert worden, die größte Zunahme innerhalb eines Tages seit Anfang Mai.

06.51 Uhr: Über 50.000 Todesfälle in Indien

In Indien ist die Zahl der Todesfälle, die mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht werden, nach offiziellen Angaben um 941 auf 50.921 gestiegen. 57.981 weitere Personen wurden positiv auf das Virus getestet. Damit steigt die Gesamtzahl auf fast 2,65 Millionen. Das ist weltweit der dritthöchste Wert hinter den USA und Brasilien.

06.48 Uhr: Zahl der Corona-Fälle in Deutschland steigt an

In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts um 561 auf 224.014 gestiegen. An den Folgen des Virus ist in den vergangenen 24 Stunden ein weiterer Mensch gestorben, die Gesamtzahl der Todesfälle steigt demnach auf 9.232.

06.38 Uhr: Gericht setzt auf Video-Verhandlung

Das Landgericht München I hat in der Corona-Krise in eine neue Videokonferenzanlage investiert. Zwölf Mal ist sie nach Gerichtsangaben inzwischen schon zum Einsatz gekommen, Einsätze in neun Verfahren sind fix geplant. "Völlig unproblematisch" sei seine erste Verhandlung per Webcam verlaufen, sagt Richter Nikolaus Lange. Um Probleme so gering wie möglich zu halten, gibt es aber immer noch einen technischen Testlauf vor dem eigentlichen Verfahren.

Das Interesse der Richter-Kollegen an der Technik sei durchaus da, ein Ausbau der Technik gewünscht. "Wir haben einen entsprechenden Bedarf bereits angemeldet. Wir hoffen, dass die Haushaltslage diese Anschaffung im nächsten Jahr zulässt", teilt das Gericht mit.

06.12 Uhr: Klinikschließungen verhindern

Die Gewerkschaft Verdi will verhindern, dass die Zahl der Krankenhäuser reduziert wird. "Es dürfen keine Kliniken schließen, weil sie sich nicht rentieren. Schließlich fragt auch bei der Feuerwehr niemand, ob sich die Vorhaltekosten rechnen", sagte Grit Genster, Verdi-Bereichsleiterin Gesundheitspolitik, dem Evangelischen Pressedienst. Gerade wegen der Corona-Krise müsse künftig neben der erforderlichen Spezialisierung eine flächendeckende Grundversorgung auch in ländlichen Räumen gesichert sein. Die Menschen müssten sich überall auf eine gute Gesundheitsversorgung verlassen können, betonte die Expertin. Auch künftig sei eine solche Infrastruktur finanzierbar, sagte Genster: "Über die Krankenhausplanung muss politisch entschieden werden, nicht durch Markt und Wettbewerb. Gesundheit ist keine Ware".

06.08 Uhr: Spahn warnt vor Feiern

Gesundheitsminister Jens Spahn warnt vor dem Hintergrund steigender Zahlen bei Corona-Neuinfektionen vor Feierlichkeiten als Gefahrenquelle. Es gebe mehr Ansteckungen durch Reiserückkehrer, es gebe im ganzen Land aber auch lokale Ausbrüche, die meist mit Feiern zusammenhingen, sagte Spahn im ZDF. "Das ist das, was wir im Blick haben müssen über das Reisen hinaus", so Spahn. Er will mit den den Ländern über die Regeln für die Größen von Veranstaltungen sprechen.

  • Mehr zu "Corona-Hotspots? Parties und Feste unter Verdacht"

05.20 Uhr: Hoher Aufwand bei Apfelernte

Für viele Bauern ist im Moment offen, ob alle benötigten Saisonkräfte kommen dürfen und können. Um Infektionen möglichst zu verhindern, müssen die Bauern einiges beachten: Neben der Einteilung in kleinere Erntegruppen und der Bereitstellung etwa von Desinfektionsmitteln müsse beispielsweise auch eine Gefährdungsbeurteilung vorliegen, die der Arbeitgeber für seine Beschäftigten erstellt, sagte eine Sprecherin des Stuttgarter Wirtschaftsministeriums. Kontrolliert werde die Einhaltung durch die Arbeitsschutzbehörden.

Im bayrischen Lindau werden die Saisonkräfte zudem nach der Einreise auf Covid-19 getestet. Das Problem sei jedoch, dass sie auch erst arbeiten dürften, wenn das Ergebnis vorliege, sagt Martin Nüberlin von der Erzeugergemeinschaft Lindauer Ostbauern. "Wir haben aber keine industrielle Produktion - wir müssen ernten, wenn die Äpfel reif sind." Durch das heiße Wetter sei es dieses Jahr schon früh so weit. Wenn die Testergebnisse aber auf sich warten ließen, müsse man im dümmsten Fall zuschauen, wie die Äpfel von den Bäumen fielen.

04.30 Uhr: In drei Bundesländern startet Schule

Drei weitere Bundesländer starten unter Corona-Bedingungen ins neue Schuljahr: In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland wird nach dem Ende der Sommerferien der Unterricht in den Klassenräumen wieder aufgenommen. Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) riet Erstklässlern und ihren Eltern trotz Einschulung in Corona-Zeiten zur Gelassenheit.

04.10 Uhr: Steigende Corona-Fallzahlen in Frankreich

Frankreich hat am Sonntag den zweiten Tag infolge mehr als 3.000 Ansteckungen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden verzeichnet. Wie die französischen Gesundheitsbehörden mitteilten, wurden 3.015 neue Infektionen gemeldet, etwas weniger als die 3.310 Neuinfektionen am Samstag - die höchste Zahl an Ansteckungen seit Mai. Die Zahl der Intensivpatienten liege demnach unverändert bei 376.

Mit mehr als 30.400 Corona-Toten zählt Frankreich zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Seit dem Ende der strengen Ausgangsbeschränkungen im Mai steigen die Fallzahlen wieder an.

03.10 Uhr: TUI kritisiert Reisewarnung

Das deutsche Tourismusunternehmen TUI hat die am Freitag verhängte Reisewarnung für die spanische Insel Mallorca kritisiert. "Wir bedauern, dass Deutschland nun eine Reisewarnung für ganz Mallorca ausgesprochen hat", sagte der zuständige TUI-Manager Thomas Ellerbeck der "Rheinischen Post". Eine regionale Reisewarnung, etwa für die Orte Palma oder Magaluf, wo erhöhte Fallzahlen festgestellt worden seien, wäre demnach besser gewesen.

Die meisten Urlauber seien sehr verantwortungsvoll und hielten sich an die Regeln, sagte Ellerbeck. Die pauschale Warnung sei auch deshalb fragwürdig, weil große Teile der Insel von der Pandemie nur minimal betroffen seien. Es habe in keinem Hotel der TUI in Mallorca einen Vorfall gegeben. Der Konzern und auch der Deutsche Reiseverband (DRV) erklärten, sie hofften auf ein baldiges Ende der Reisewarnung.

01.50 Uhr: Neuseeland verschiebt Parlamentswahl

Neuseeland hat die bislang für den 19. September geplanten Parlamentswahlen wegen der Rückkehr des Coronavirus um vier Wochen auf den 17. Oktober verschoben. "Diese Entscheidung gibt allen Parteien in den kommenden neun Wochen Zeit für ihren Wahlkampf und der Wahlkommission genug Zeit, um sicherzustellen, dass die Wahl stattfinden kann", teilte Premierministerin Jacinda Ardern mit.

Am Dienstag waren erstmals seit mehr als hundert Tagen wieder Übertragungen des Virus innerhalb des Landes verzeichnet worden.

00.59 Uhr: Familienkassen zahlen Corona-Kinderbonus

Die Familienkassen beginnen am 7. September mit der Auszahlung des Corona-Kinderbonus in Höhe von 300 Euro. Das teilte das Bundesfinanzministerium auf Anfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe mit. Die erste Bonusrate von 200 Euro wird zusätzlich zum Kindergeld ausgezahlt. Die zweite Rate von 100 Euro folgt im Oktober.

Wann der Kinderbonus auf dem Konto ist, hängt von der Endziffer der Kindergeldnummer ab. Steht dort eine Null, ist man am 7. September dabei. Die Endziffern 1 bis 9 werden im September nach und nach von den Familienkassen überwiesen. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 18 Millionen kindergeldberechtigte Kinder und junge Menschen, denen auch der Kinderbonus zusteht.

Für den Bonus hat die Bundesregierung Kosten von rund 4,3 Milliarden Euro veranschlagt. Profitieren sollen Familien mit kleinen und mittleren Einkommen, da die Zahlung nicht mit anderen Familien- oder Sozialleistungen verrechnet werden. Bei der Steuer wird die Bonuszahlung aber mit den Kinderfreibeträgen verrechnet, wodurch hohe Einkommen am Ende nichts von der Sonderzahlung haben.

"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!