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Corona: Die Ereignisse vom 14. Juni bis 20. Juni 2021

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 14. Juni bis 20. Juni 2021.

Sonntag, 20. Juni 2021

21.10 Uhr: Katar will nur gegen Corona Geimpfte zur Fußball-WM 2022 zulassen

Katar will nur gegen das Coronavirus geimpfte Zuschauer zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 zulassen. "Bis zur WM werden die meisten Länder der Welt ihre Bürger geimpft haben", wurde Premierminister Scheich Khalid bin Khalifa bin Abdulaziz Al Thani von staatlichen Medien am Sonntag zitiert. "Aufgrund der Möglichkeit, dass einige Länder nicht in der Lage sein werden, all ihre Bürger zu impfen, wird Katar den Fans, die keinen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus haben, den Zutritt zu den Stadien verweigern." Die erste Fußball-WM im Nahen Osten soll am 21. November 2022 beginnen. «Wir verhandeln derzeit mit einem Unternehmen über die Bereitstellung von einer Million Impfstoffdosen gegen das Coronavirus für die Immunisierung derjenigen, die zur Fußball-WM nach Katar kommen», sagte Scheich Khalid. «Unser primäres Ziel bei der Impfung der Ungeimpften ist es, die öffentliche Gesundheit der Bürger und Einwohner zu schützen." Der Fußball-Weltverband FIFA und die katarischen WM-Organisatoren gaben bisher keine Kommentare zu den Aussagen des Premierministers ab.

20.05 Uhr: RKI registriert 842 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 8,8

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 842 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1489 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 8,8 an (Vortag: 9,3; Vorwoche: 17,3). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 16 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 18 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 721 981 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 603 000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90 385 angegeben.

19.10 Uhr: KMK-Präsidentin warnt vor frühzeitiger Festlegung auf Corona-Schutzmaßnahmen

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), warnt vor frühzeitigen Festlegungen auf weitere Einschränkungen des Regelunterrichts in den Schulen nach den Sommerferien: "Die KMK hat für Präsenzunterricht plädiert und das sollte nicht vorzeitig in Frage gestellt werden", sagte sie dem "Tagesspiegel". Weil die Fallzahlen der ansteckenderen und gefährlicheren Delta-Variante des Coronavirus größer werden und Kinder weiter überwiegend ungeimpft gegen die Erkrankung an Covid-19 sind, fordern Politiker und Virologen eine gute Vorbereitung des Schulanfangs nach den Sommerferien. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass Maskenpflicht oder Wechselunterricht im Herbst wieder notwendig werden könnten.

18.50 Uhr: Tribeca-Filmfestvial geht mit Großveranstaltung in New York zu Ende

Mit einer Filmpremiere in der ausverkauften Radio City Music Hall ist das New Yorker Tribeca Filmfestival in der Nacht zum Sonntag zu Ende gegangen. Nach langer Corona-Schließung war die Weltpremiere der Doku "Untitled: Dave Chappelle Documentary" die erste Großveranstaltung in der berühmten Eventhalle mit 6.000 Plätzen. Zuschauer mussten eine vollständige Corona-Impfung nachweisen, es gab aber keine Maskenpflicht. Nach einer erfolgreichen Impf-Kampagne hatte New York jüngst Corona-Beschränkungen aufgehoben.

18.35 Uhr: Spahn appelliert, keine Reisen nach Großbritannien zu unternehmen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rät von Reisen zum EM-Finale nach London ab. "London ist Virus-Variantengebiet", sagt der CDU-Politiker in der ARD. "Jeder Rückkehrer muss zwei Wochen in Quarantäne." Diese drastische Maßnahme zeige: Wer nicht unbedingt ins Vereinigte Königreich reisen müsse, sollte nicht dort hinfahren.

17.42 Uhr: Bewohner von brasilianischer Insel für Corona-Studie durchgeimpft

Alle 3.530 erwachsenen Bewohner der brasilianischen Ilha de Paquetá in der Guanabara-Bucht bei Rio de Janeiro sind im Rahmen einer Studie am Sonntag gegen das Coronavirus geimpft worden, wie die brasilianische Nachrichtenplattform G1 berichtet. Der Feldversuch mit dem Vakzin von Astrazeneca soll Hinweise über die Sicherheit des Impfstoffs liefern und Aufschluss darüber geben, inwiefern die Immunisierung der erwachsenen Bevölkerung auch die nicht geimpften Kinder und Jugendlichen vor einer Infektion schützt, wie der Leiter des Gesundheitsamts von Rio de Janeiro, Daniel Soranz, erklärte.

16.25 Uhr: DLRG Bayern begrüßt Sicherheitsdienste vor Schwimmbädern

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bayern hat die Idee, Sicherheitsdienste vor Freibädern zum Einsatz zu bringen begrüßt. "Da drängt sich alles und die Rettungsschwimmer können nicht überall sein", zitiert die Deutsche Presse-Agentur DLRG-Sprecher Michael Förster.

  • Gerangel in der Warteschlange: Security vor Bayreuther Freibad?

Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk berichtet, dass die Stadt Bayreuth erwägt, einen Sicherheitsdienst vor dem Freibad einzusetzen. Wegen des Infektionsschutzes dürfen aktuell nur 1.000 Badegäste zugleich eingelassen werden. Bei anhaltend hohen Temperaturen war es in den vergangenen Tagen zu Unmutsäußerungen vor dem Gelände wartender Badegäste gekommen.

15.14 Uhr: Lissabon: Delta-Variante bei 60 Prozent der neu erfassten Infektionen

In der am Wochenende abgeriegelten portugiesischen Hauptstadt Lissabon sind bereits mehr als 60 Prozent aller neu erfassten Corona-Infektionen auf die Delta-Variante des Virus zurückzuführen. Das geht aus einer Sequenzierungen positiver Corona-Proben hervor, wie verschiedene Medien am Sonntag unter Berufung auf das Nationale Gesundheitsinstitut Insa berichten. Lissabon war wegen der sprunghaften Ausbreitung der zunächst in Indien aufgetretenen Delta-Variante seit Freitag abgeriegelt.

15.07 Uhr: Großbritannien erlaubt mehr Hochzeiten im Freien

Großbritannien erlaubt künftig auch nicht religiöse Hochzeitszeremonien unter freiem Himmel. Die Regelung soll ab dem 1. Juli in Wales und England für Hochzeiten und Feiern zur Schließung von Lebenspartnerschaften gelten. Dass teilte das Justizministerium am Sonntag mit. Bisher waren nur jüdische und Quäker-Hochzeiten im Freien erlaubt. Justizminister Robert Buckland sagte dem Sender Sky News, man verspreche sich davon, Hochzeiten mit "mehr Gästen auf eine sichere Art" zulassen zu können. Weiterhin ist die Maximalzahl von Gästen vom Veranstaltungsort abhängig. Tanzen bleibt aus Gründen des Infektionsschutzes weiterhin verboten.

14.28 Uhr: Bayern: 152 neue Coronafälle seit gestern gemeldet

Seit gestern (19.06.21) sind in Bayern 152 neue Coronafälle gemeldet worden. Das geht aus den aktuellen Zahlen (Stand: 20.06.21, 08.00 Uhr) des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen hervor. Demnach haben sich seit Beginn der Pandemie 646.411 Personen in Bayern mit dem Virus infiziert. Seit gestern ist im gesamten Freistaat ein Todesfall in Verbindung mit Covid-19 gemeldet worden, dieser stammt aus Schwaben. Damit steigt die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Bayern insgesamt auf 15.186. Die durchschnittliche Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt im Freistaat derzeit bei 10,57. Den höchsten Inzidenzwert in Bayern weist Schwaben mit 12,58 auf. Laut LGL ist er in der Oberpfalz mit 7,19 am niedrigsten.

14.20 Uhr: München und Ingolstadt - weniger Autos wegen Corona

In Ingolstadt und München sind 2020 wegen Corona insgesamt weniger Autos auf den Straßen unterwegs gewesen. In der Landeshauptstadt fuhren 1,1 Prozent weniger Pkw, in Ingolstadt 3,4 Prozent weniger, wie Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer, Chef des Duisburger Center Automotive Research (CAR), mit Daten des Kraftfahrt-Bundesamts und des Statistischen Bundesamts errechnete. Nach Dudenhöffers Einschätzung hängt dies unter anderem mit stillgelegten Dienstwagen zusammen, da viele Arbeitnehmer aufs Home Office umstiegen. Insgesamt allerdings stieg die Autodichte sogar: In 22 von 25 ausgewählten Städten stieg demnach die Zahl der angemeldeten Pkw. Die Pkw-Dichte habe sich damit von 450 leicht auf 451 Wagen je 1000 Einwohner erhöht.

14.10 Uhr: Spahn mahnt Digitalisierung im Gesundheitswesen an

Der "große Schrecken" der Corona-Pandemie werde in diesem Sommer enden und "ein normales Leben wieder möglich", so SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bei einer Online-Tagung des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie Tutzing zum Thema "Nach Corona? Eine Zwischenbilanz in den Zeiten der Pandemie"am Samstag. Bei der Gelegenheit sprach sich Lauterbach für eine rasche Impfung von Kindern und Jugendlichen aus, denn es sei mit Ausbrüchen in Schulen zu rechnen. Schulen könnten Drehscheiben für die Viren hinein in andere Haushalte sein, warnte auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei der Gelegenheit. Als Konsequenz aus der Pandemie folgerte Spahn außerdem, das Gesundheitswesen müsse weiter digitalisiert werden. Der Philosophie-Professor Julian Nida-Rümelin warnte bei dem Expertenaustausch davor, die "gewaltigen Einschnitte" in die Grundrechte unter dem Vorwand des Infektionsschutzes zu verharmlosen.

12.52 Uhr: Umweltverbände sehen keine großen Lockdown-Effekte

Trotz einer starken Verkehrsreduzierung während der Corona-Pandemie sind Umweltverbände einem Bericht zufolge nicht zufrieden mit den Folgen des Lockdowns. Wirkliche Lockdown-Effekte zugunsten der Tierwelt, wie ein extrem verringertes Verkehrsaufkommen oder die Abwesenheit von Menschen in den Parks, habe es nur in den ersten paar Wochen der Pandemie gegeben, erklärte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) laut dem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Vom WWF hieß es, die Pandemie sei vor allem weltweit gesehen "kein Verbündeter des Naturschutzes" gewesen.

Die Deutsche Umwelthilfe fürchtet nach eigenen Angaben sogar eine Verschlechterung. Der Nabu erklärte, weil die Menschen mehr in die heimischen Wälder gingen, seien sogar Schäden zu beobachten. Das Wildcampen nehme zu, es seien Brutgelege von Seevögeln zerstört, Abfälle liegengelassen und Feuer in trockenen Wäldern gemacht worden. Der WWF beklagte, die Entwaldung in Afrika, Asien und Südamerika habe in der Pandemie zugenommen. In Afrika und Asien hätten Wildhüter ihre Jobs verloren, weil Touristen fehlten. Daher hätten Wilderer ungestört ihr Unwesen treiben können. Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, sagte, viele Menschen hätten sich in der Corona-Zeit abgewöhnt, Bahn oder Bus zu fahren, und seien aufs Auto umgestiegen. Die verringerte Mehrwertsteuer Ende 2020 bezeichnete er als "Konjunkturprogramm zum Abverkauf von Pkw mit Verbrennungsmotor".

12.20 Uhr: Mehr als 10 Millionen Impfungen in Bayern

In Bayern sind nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) inzwischen mehr als zehn Millionen Impfungen gegen das Corona-Virus verabreicht worden. "Heute ist in Bayern die Grenze von 10 Millionen Corona-Impfungen überschritten", twitterte Söder. "Aber wir müssen noch besser und schneller werden. Jede Impfdose muss sofort verimpft werden. Denn wir sind in einem Wettlauf mit der Zeit gegen die Delta-Variante."

12.01 Uhr: Ifo-Chef warnt vor "hartem Herbst"

Ifo-Präsident Clemens Fuest warnt angesichts der steigenden Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus vor neuen Risiken für die Konjunkturerholung. "Die Delta-Variante ist eine ernstzunehmende Gefahr für die deutsche Wirtschaft", sagte der Präsident des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts dem Portal "t-online". "Zwar wäre mit Sicherheit nicht alles verloren, wenn durch sie die Inzidenzen wieder ansteigen, ein Rückschlag aber wäre es auf jeden Fall." Die Erholung würde sich dann verzögern. Besonders die Bereiche, die bereits jetzt stark unter Corona gelitten hätten, wären erneut betroffen, etwa die Reisebranche, Restaurants oder der Handel. "Dann stünde uns ein harter Herbst bevor", sagte er.

Zugleich mahnte Fuest, dass die nächste Bundesregierung das Wachstum der Wirtschaft nicht durch höhere Steuern gefährden dürfe. "Wenn es zu Steuererhöhungen kommt, wie manche Parteien es sich wünschen, wird das Wachstum abgewürgt." Allein die Einführung einer Vermögenssteuer würde die Belastungen für Betriebe stark verschärfen.

Die Ifo-Forscher haben gerade erst ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in diesem Jahr von 3,7 auf 3,3 Prozent gesenkt. Sie sind damit pessimistischer als Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der zuletzt ein Plus von bis zu 4,0 Prozent in Aussicht gestellt hatte. Dafür erhöhte das Institut seine Schätzung für das nächste Jahr von 3,2 auf 4,3 Prozent.

11.51 Uhr: Scholz kritisiert Union wegen Steuersenkungsplänen

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz lehnt Forderungen aus der Union nach Steuererleichterungen für Unternehmen strikt ab. Dies sei ein "absurder Einfall", sagte der Bundesfinanzminister beim "Zukunftscamp" der Sozialdemokraten in Berlin. Wegen der Corona-Krise werde der Staat 400 Milliarden Euro an Schulden aufnehmen müssen. Man habe Unternehmen mit zig Milliarden unterstützt sowie in der Größenordnung von über 100 Milliarden Euro Steuererleichterung ermöglicht. "Das ist in dieser Welt ein absurder Einfall der Führung der CDU/CSU zu sagen: Diese Leute brauchen jetzt erst nochmal eine Steuersenkung." Das sei ein Fehler, der nicht einmal den Konservativen in Großbritannien einfalle, die in diesem Bereich gerade Steuererhöhungen durchgesetzt hätten. "Wir haben merkwürdige Konservative, weit hinter der Zeit", sagte Scholz. Diese hätten die Krise nicht verstanden.

11.39 Uhr: Kein Landkreis in Bayern über 50-er-Inzidenz

In Bayern liegt kein Landkreis mehr über der kritischen Marke von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete für Schweinfurt eine Inzidenz von 41,2. Zuletzt war die Stadt als einzige unter den 96 Landkreisen und kreisfreien Städten des Freistaats noch über der 50er-Marke gewesen. In Straubing gab es laut RKI in den vergangenen sieben Tagen keine neuen Infektionen. Die Inzidenz lag dort bei 0,0. Bayernweit lag sie mit 10,5 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner weiter etwas über dem Bundesdurchschnitt von 8,8.

Sinkende Corona-Inzidenzen sind aus Sicht von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) allerdings kein Grund für weniger Vorsicht. "Leider dürfen wir uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen. Gerade die hochansteckende Delta-Variante zeigt uns, dass wir weiter wachsam bleiben müssen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München. Dass einzelne Städte und Landkreise es inzwischen schon auf die Marke von 0,0 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen geschafft hätten, sei "eine richtig gute Nachricht", betonte er. "Der Trend ist positiv, es könnten bald mehr werden. Das zeigt uns, dass unsere Corona-Schutzmaßnahmen greifen und wir die dritte Welle erfolgreich gebrochen haben."

10.40 Uhr: Südkorea lockert Kontaktbeschränkungen

Angesichts der Forschritte bei den Corona-Impfungen will Südkorea die Kontaktbeschränkungen lockern. Ab dem 1. Juli sollen im Großraum Seoul wieder private Treffen von bis zu sechs Personen möglich sein, ab dem 15. Juli von bis zu acht Personen, wie die Regierung mitteilt. Restaurants, Nachtlokale und Cafés dürften zudem zwei Stunden länger bis Mitternacht geöffnet bleiben. Außerhalb der Hauptstadt soll es keine zahlenmäßige Beschränkungen für private Treffen geben.

Südkorea hat gut 29 Prozent seiner Bevölkerung geimpft und sieht sich damit auf Kurs, das Ziel von 70 Prozent bis September zu erreichen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen stabilisierte sich in den vergangenen Wochen zwischen 400 und 700.

10.22 Uhr: China überschreitet Milliarden-Marke bei Impfungen

In China sind mittlerweile mehr als eine Milliarde Dosen Corona-Impfstoff verabreicht worden. Das gab das Gesundheitsministerium in Peking bekannt. Die Behörden machten zunächst keine Angaben dazu, wie viel Prozent der Bevölkerung beide für einen vollständigen Impfschutz nötigen Dosen erhalten haben. Die in China verimpften Dosen entsprechen laut AFP-Zählung mehr als einem Drittel des weltweit verabreichten Corona-Impfstoffs.

Die Regierung in Peking will bis Ende des Jahres mindestens 70 Prozent der Bevölkerung vollständig impfen, also etwa eine Milliarde Menschen. Bislang sind dafür vier Impfstoffe aus chinesischer Produktion zugelassen: jeweils einer der Firmen Sinovac und Cansino Biologics sowie zwei des Staatskonzerns Sinopharm. Auch das Vakzin von Biontech/Pfizer könnte in den kommenden Monaten grünes Licht erhalten.

In den vergangenen 13 Monaten gab es in China nach offiziellen Angaben nur zwei Todesfälle durch Covid-19. Die wenigen Neuinfektionen stammen demnach fast ausschließlich von Einreisenden aus dem Ausland. Geschäfte, Restaurants und Bars in China sind bereits seit Frühjahr 2020 wieder geöffnet.

10.12 Uhr: Rund 7.000 Menschen feierten in Hamburg

Bis zu 7.000 Menschen haben sich in der Nacht zum Sonntag im Hamburger Stadtpark aufgehalten und gefeiert. Nach Polizeiangaben war die Lage aber nicht so angespannt wie in der Nacht zuvor, als Beamte den Stadtpark räumten. Ab dem frühen Samstagabend hätten sich die Menschen im Park versammelt, im Laufe des Abends sei die Stimmung aggressiver geworden. Demnach wurde Pyrotechnik gezündet und es flogen vereinzelt Flaschen. Die meisten folgten der Aufforderung, den Stadtpark zu verlassen, wie ein Polizeisprecher sagte. Gegen 1.00 Uhr hätten sich nur noch wenige Menschen dort aufgehalten.

09.38 Uhr: Erster Corona-Fall unter Olympioniken in Japan

Einen Monat vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio gibt es den ersten Corona-Fall unter einreisenden Athleten. Wie die japanische Regierung bekanntgab, wurde ein Mitglied des Olympia-Teams aus Uganda bei seiner Ankunft am internationalen Flughafen Narita nahe Tokio positiv auf das Virus getestet und an der Einreise gehindert. Die übrigen acht Delegationsmitglieder reisten per Bus zu ihrer Gastgeberstadt Izumisano in der westlichen Präfektur Osaka. Das Team aus Uganada, das an den Box-, Gewichtheber- und Schwimmwettbewerben teilnimmt, ist die zweite Gruppe aus dem Ausland nach dem Softball-Frauenteam aus Australien, das zu Spielen anreiste.

Der namentliche nicht genannte Athlet aus Uganda sei so wie seine Teamkollegen geimpft und habe wie vorgeschrieben einen negativen Testbescheid innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise nach Japan vorgelegt, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

Laut dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) werden 80 Prozent der Athleten im Olympischen Dorf mit Beginn der Olympischen Spiele geimpft sein. Das Mega-Event war wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Die Spiele sollen nun vom 23. Juli bis 8. August unter strengen Hygiene- und Corona-Regeln abgehalten werden.

09.03 Uhr: Ab heute Erleichterungen für Reiserückkehrer

Für Reiserückkehrer aus Frankreich, Griechenland, der Schweiz und weiteren Ländern und Regionen werden ab heute die Bestimmungen gelockert. Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen werden sie von der Liste der Risikogebiete gestrichen, wie das Robert Koch-Institut mitteilte. Die Bundesregierung nimmt demnach auch Belgien, Norwegen und einzelne Regionen in Dänemark, den Niederlanden und Spanien von der Liste.

Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Die Regeln für Flugreisende bleiben allerdings bestehen: Jeder, der mit dem Flugzeug einreist, egal ob aus einem Risikogebiet oder nicht, muss vor dem Abflug ein negatives Testergebnis, einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen.

Die Bundesregierung bewertet regelmäßig die Corona-Lage im Ausland und unterscheidet dabei zwischen "Virusvariantengebieten", in denen sich neue Coronavirus-Varianten ausbreiten, "Hochinzidenzgebieten" mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 und "Risikogebieten" mit einer Inzidenz über 50. Die Einstufung ist für die Rückreise aus diesen Ländern wichtig, weil sich danach die Vorgaben für Tests, Registrierung und Quarantäne richten. Für die Einreise in das jeweilige Land gelten die dortigen Vorgaben, die auf der Internetseite des Auswärtigen Amts zu finden sind.

08.31 Uhr: Israel führt Maskenpflicht für zwei Orte ein

Nach einem neuen Corona-Ausbruch an israelischen Schulen ist in zwei Ortschaften wieder Maskenpflicht für Schüler verhängt worden. Das Gesundheitsministerium teilte mit, im Raum Binjamina südlich von Haifa sowie in Modiin-Makkabim-Reut müssten in Innenräumen sowie Außenbereichen wieder Schutzmasken getragen werden. Die Maskenpflicht in Israel war erst vor fünf Tagen angesichts niedriger Infektionszahlen landesweit aufgehoben worden.

In einer Schule in Binjamina wurden jedoch 45 Studenten positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Auch in Modiin, einer Stadt zwischen Tel Aviv und Jerusalem, gab es rund ein Dutzend neuer Fälle. Nach Medienberichten wird an beiden Schulen ein Zusammenhang mit Rückkehrern aus dem Ausland sowie der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus vermutet. Sie war zuerst in Indien beobachtet worden.

08.21 Uhr: Japan plant 20.000 Zuschauer bei Olympia-Eröffnung

Die Organisatoren der Sommerspiele in Tokio wollen einem Medienbericht zufolge rund 20.000 Zuschauer zur Eröffnungsfeier zulassen. Neben Olympia-Offiziellen sollen bei der Zeremonie am 23. Juli auch Ticket-Inhaber aus Japan zum Zuge kommen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf informierte Kreise. Eine Entscheidung über die Zulassung japanischer Besucher bei den Wettkämpfen wird für Montag erwartet. Dann beraten die Organisatoren der Spiele mit dem Internationalen Olympischen Komitee, Japans Regierung und der Gastgeber-Stadt Tokio.

Ministerpräsident Yoshihide Suga hatte sich zuletzt offen dafür gezeigt, bis zu 10.000 Fans in die Arenen zu lassen, sofern nicht mehr als 50 Prozent der Plätze belegt werden. Der wichtigste Corona-Regierungsberater, der Mediziner Shigeru Omi, riet indes davon ab. Ausländischen Besuchern ist die Einreise zu Olympia verboten. Die geplanten Public Viewings bei Olympia in Tokio sind indes wegen der Corona-Pandemie gestrichen worden. Stattdessen sollen einige der sechs dafür vorgesehenen Schauplätze in Japans Hauptstadt als Impfzentren genutzt werden, wie Tokios Gouverneurin Yuriko Koike verkündete. Grund für die Entscheidung sind die anhaltenden Sorgen vor einer Verbreitung des Virus und seiner Mutationen während der Sommerspiele.

Zuletzt hatte Regierungschef Suga entschieden, den seit Monaten geltenden Corona-Notstand für Tokio aufzuheben. Einige Restriktionen sollen jedoch weiter gelten.

08.09 Uhr: Dehoga fordert Öffnung der Diskotheken

Angesichts nächtlicher Outdoor-Partys in Bayern fordert der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) erneut die Öffnung von Clubs und Diskotheken. "Die Erfahrungen zeigen doch: Die Menschen treffen sich zum Feiern", sagte der Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. "Die Frage ist doch nur, will ich das irgendwo in einem ungeschützten Raum ohne jegliche Auflage und Nachverfolgbarkeit oder biete ich sichere Bereiche." Aus seiner Sicht würde die Öffnung von Clubs "sofort Entspannung schaffen und für mehr Sicherheit sorgen und zudem die Akzeptanz anderer Maßnahmen erhöhen".

  • Wegen Corona: Neue Debatte um Lockerungen der Ladenöffnungszeiten

07.49 Uhr: St. Petersburg verschärft Maßnahmen

Russland ist derzeit eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Die zweitgrößte Stadt St. Petersburg, die eine der Gastgeberstädte der Fußball-EM ist, verschärfte wegen des Anstiegs erneut ihre Corona-Maßnahmen. In der zentralen EM-Fanzone am Konjuschenaja-Platz dürfen sich ab sofort nur noch 3.000 statt 5.000 Fans aufhalten. Seit Donnerstag wird in den EM-Fanzonen bereits kein Essen mehr verkauft, in den Einkaufszentren der Stadt wurden Restaurants und Spielplätze geschlossen.

Insgesamt infizierten sich seit Pandemie-Beginn in ganz Russland 5,3 Millionen Menschen, dies ist einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP zufolge die sechsthöchste Rate weltweit. Große Teile der russischen Bevölkerung stehen einer Corona-Impfung skeptisch gegenüber. Seit Dezember sind der Website Gogow zufolge, die die Impfrate erfasst, nur 19,4 Millionen der rund 146 Millionen Einwohner mindestens einmal geimpft worden. In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage gaben 60 Prozent der Russinnen und Russen an, sich nicht impfen lassen zu wollen.

07.15 Uhr: Kuba setzt nur auf eigenen Impfstoff

Der in Kuba entwickelte Impfstoffkandidat Soberana 2 hat mit nur zwei von drei vorgesehenen Dosen eine Wirksamkeit von 62 Prozent gezeigt. Das teilt das staatliche biopharmazeutische Unternehmen BioCubaFarma unter Berufung auf vorläufige Daten aus Studien der späten Phase mit. "In ein paar Wochen sollten wir die Ergebnisse für die Wirksamkeit mit drei Dosen haben. Wir erwarten, dass diese größer sein wird", sagte Vicente Vérez, Direktor des staatlichen Finlay Vaccine Institute, das Soberana 2 entwickelt hat.

Kuba erlebt zur Zeit seinen schlimmsten Coronavirus-Ausbruch seit Beginn der Pandemie. Das Land bezieht keine Vakzine aus dem Ausland, sondern arbeitet an fünf verschiedenen eigenen Impfstoffen.

07.06 Uhr: Apotheken wollen ihr Testangebot zurückfahren

Wegen sinkender Nachfrage nach Corona-Tests wollen Deutschlands Apotheken ihr Angebot einschränken. Weil die Zahl der vollständig Geimpften zunehme und Infektionsschutzregeln gelockert worden seien, nehme der Bedarf an Tests ab, sagte ein Sprecher des Apothekerverbandes Abda in Berlin. Zudem wies er darauf hin, dass der Bund weniger zahle als zuvor. "Für eine ganze Reihe von Apotheken ist die Durchführung der Tests damit nicht mehr wirtschaftlich." Das Testangebot werde deshalb wohl Schritt für Schritt kleiner werden. Die Apotheken gehören neben privaten Firmen und staatlichen Institutionen zu den wichtigsten Teststellen-Betreibern.

Nach Abda-Schätzung bieten etwa 20 bis 25 Prozent der Apotheken sogenannte Bürgertests an - also Schnelltests, die für die Verbraucher kostenlos sind und vom Bund bezahlt werden. Ursprünglich bekamen die Apotheken wie alle anderen Anbieter bis zu 18 Euro pro vorgenommenem Antigentest, nun zahlt der Bund nur noch bis zu 12,50 Euro. In der Corona-Pandemie waren Tests im Frühjahr ein Schlüssel dafür, dass Menschen mit einem negativen Ergebnis Restaurants oder Läden besuchen konnten. Allerdings sind die Infektionszahlen inzwischen so niedrig, dass Lockerungen greifen und der Gastronomiebesuch oder Einkauf auch ohne Testergebnis erlaubt ist. Hinzu kommt, dass vollständig Geimpfte von Testvorgaben ausgenommen sind.

  • 7-Tage-Inzidenz und mehr: Corona-Zahlen in Bayerns Landkreisen

06.48 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in Indien rückläufig

Indien meldete mit 58.419 Neuinfektionen die niedrigste Tageszahl seit fast drei Monaten. Die Gesamtzahl der Infektionen in dem südasiatischen Land steigt damit binnen 24 Stunden auf 29,9 Millionen, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Das ist der zweithöchste Wert weltweit nach den USA. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge aber weitaus höher sein. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um 1.576 auf 386.713 Menschen. Indien war im April und Mai ein Brennpunkt der Pandemie. Zeitweise wurden mehr als 400.000 Neuinfektionen am Tag gemeldet.

06.12 Uhr: Regierung sieht Bedarf an FFP2-Masken für Kinder

Die Bundesregierung sieht nach eigener Aussage den Bedarf an FFP2-Masken für Kinder. Das geht aus der Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Grünen-Anfrage hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Im Einvernehmen mit dem Bundesgesundheitsministerium habe deshalb das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Normung einer Infektionsschutzmaske beim Deutschen Institut für Normung initiiert, die auch Masken in Kindergrößen berücksichtigen soll.

Die Grünen-Politikerin Tabea Rößner kritisiert, dass das erst jetzt passiert. "Es ist ein Armutszeugnis, dass nach 16 Monaten Corona-Pandemie noch immer keine spezifischen FFP2-Masken für Kinder auf dem Markt verfügbar sind. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, daher erschüttert es, dass es keine ausreichende Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet gibt", sagte sie. Die FFP2-Maskenpflicht in Schulen sei zwar aufgehoben worden, viele Kinder trügen aber in Bus und Bahn die auf Erwachsene ausgerichteten Masken. "Es ist unverantwortlich, dass die Bundesregierung angesichts der schon so lange anhaltenden pandemischen Lage nicht früher tätig geworden ist." Beim gezielten Schutz der Kinder habe die Bundesregierung versagt.

Die Bundesregierung verwies in ihrer Antwort auf eine Europäische Norm, nach der bei der Überprüfung einer Maske zehn Probanden mit unterschiedlichen Gesichtsformen ausgewählt werden. Es sei daher nicht ausgeschlossen, "dass Masken hergestellt und geprüft werden, die im Bereich Infektionsschutz für Kinder und Jugendliche geeignet sind. Hier ist dann insbesondere auf einen richtigen Sitz der Maske für Kinder und Jugendliche bei der Auswahl zu achten."

05.59 Uhr: 842 Neuinfektionen - Inzidenz bei 8,8

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 842 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.489 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 8,8 an (Vortag: 9,3; Vorwoche: 17,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 16 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 18 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.721.981 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.603.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.385 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Angaben von Samstagabend bei 0,69 (Vortag: 0,70). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 69 weitere Menschen anstecken.

  • RKI registriert 842 Neuinfektionen - Inzidenz erneut unter 10

04.45 Uhr: Tausende Brasilianer demonstrieren gegen Corona-Politik

Aus Protest gegen das Corona-Krisenmanagement von Staatschef Jair Bolsonaro und unter dem Eindruck einer Opferbilanz von einer halbe Million Corona-Toten sind am Samstag zehntausende Brasilianer auf die Straße gegangen. Die Demonstrationen fanden in mehr als 20 Hauptstädten brasilianischer Bundesstaaten statt, darunter Rio de Janeiro, Brasília, Recife und São Paulo. Just am Samstag hatte Brasilien die Schwelle von 500.000 Corona-Toten überschritten, nur in den USA ist die offizielle Opferzahl noch höher.

Das brasilianische Gesundheitsministerium meldete am Samstag 82.288 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Damit stieg die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 17.883.750. Die Zahl der Corona-Toten gab das Ministerium mit 500.800 an. Allein am Samstag starben 2.301 Infizierte.

02.12 Uhr: Neuinfektionen in Moskau auf neuem Höchststand

In Moskau ist am Samstag ein neuer Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. 9.120 Infektionen binnen 24 Stunden wurden nach Regierungsangaben aus der russischen Hauptstadt gemeldet, drei Mal so viele wie vor zwei Wochen. Hinter dem Anstieg, der die Moskauer Krankenhäuser zu überlasten droht, steckt die hochansteckende Delta-Variante des Virus. Die stellvertretende Bürgermeisterin Anastasia Rakowa kündigte an, die Zahl der Krankenhausbetten in den kommenden zwei Wochen von 17.000 auf 24.000 aufzustocken.

Russland ist derzeit eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Landesweit wurden am Samstag 17.906 Neuinfektionen und 466 Todesfälle verzeichnet - ein neuer Höchststand seit Mitte März.

01.12 Uhr: Maskenpflicht im Münchner Stadion ignoriert

Den 4:2-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft über Portugal im EM-Vorrundenspiel haben Tausende Fans im Stadion und in München feucht-fröhlich gefeiert. Getrübt wurde der Sieg aus Sicht des bayerischen Gesundheitsministers durch die Ignoranz Tausender Fans im Stadion - denn sie hatten nicht wie vorgeschrieben eine FFP2-Maske im Gesicht auf. Klaus Holetschek (CSU) kritisierte dies als fahrlässig, nachdem die Spitzenpolitik die fehlende Masken-Motivation Tausender Fans kritisiert hatte.

Zwar versprach der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als Ausrichter der vier EM-Spiele in München, die Zuschauer besser zum Tragen der Masken zu bewegen - vergeblich. Holetschek setzte deswegen schon am Samstagabend den DFB unter Druck und forderte den Verband auf, plausibel darzulegen, wie er beim nächsten Spiel am Mittwoch die Masken-Regeln durchzusetzen will.

Samstag, 19. Juni 2021

20.48 Uhr: Holetschek kritisiert fehlende Masken im Münchner Stadion

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat kurz nach Abpfiff des EM-Spiels Portugal-Deutschland kritisiert, dass wieder Tausende Fans die Maskenpflicht im Münchner Stadion ignoriert haben. "Ich finde es fahrlässig, dass sich schon wieder viele Fans im Fußballstadion nicht an die Spielregeln gehalten haben", sagte der CSU-Politiker laut Mitteilung. "Der DFB ist nun endgültig aufgefordert, plausibel darzulegen, wie er beim nächsten Spiel am Mittwoch die Masken-Regeln um- und durchzusetzen will."

Obwohl die EM-Organisatoren in München angekündigt hatten, die Zuschauer auf den Rängen zum Tragen von Masken zu bewegen, haben nur wenige Fans die vorgeschriebenen FFP2-Masken aufgehabt. Wie schon beim ersten Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verfolgten Tausende Zuschauer die Partie gegen Portugal am Samstag ohne Maske, wie auf Fernsehbildern erkennbar war.

Im Kampf gegen das Coronavirus müssen Besucher während der ganzen Zeit im Münchner Stadion eine FFP2-Maske tragen. Die Polizei hatte schon beim ersten Spiel nach Angaben eines Sprechers festgestellt, "dass die überwiegende Mehrheit (etwa zwei Drittel) der anwesenden Zuschauer auf den Sitzplätzen keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz trug".

20.23 Uhr: Brasilianer protestieren gegen Corona-Politik der Regierung

In ganz Brasilien sind Tausende Menschen gegen die Corona-Politik des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro auf die Straßen gegangen. In der Hauptstadt Brasília sowie 14 Provinzhauptstädten forderten sie am Samstag mehr Impfungen und wirtschaftliche Unterstützung in der Corona-Krise, wie die Nachrichtenplattform "G1" berichtete. Die Demonstranten verlangten zudem den Rücktritt Bolsonaros, mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger und die Umweltzerstörung sowie die Achtung der Rechte indigener Völker.

20.09 Uhr: Kaum Abstand beim Public Viewing in Münchens Biergärten

Die Münchner Biergärten waren während des EM-Spiels Portugal-Deutschland am Samstag gut gefüllt - doch nur wenige hielten sich im Freudentaumel an die Abstandsregeln. Stattdessen lagen sich nach den Toren der deutschen Fußball-Nationalmannschaft die Fans in den Armen und waren dicht an dicht gedrängt, wie Reporter berichteten. In vielen Biergärten wurde die Vorrunden-Begegnung der Nationalmannschaft übertragen. Schon am Nachmittag hatte die Polizei von vielen vollen Gaststätten berichtet. Im Kampf gegen das Coronavirus gelten in München nach wie vor bestimmte Regeln. So muss etwa in der Außengastronomie zwischen den erlaubten Gruppentreffen weiterhin Abstand gehalten werden.

19.43 Uhr: Impfungen in der Türkei für alle ab 30 Jahren

In der Türkei dürfen sich alle Menschen im Alter von mindestens 30 Jahren ab Sonntag gegen das Corona-Virus impfen lassen. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. Am Freitag wurden in dem Land über 1,5 Millionen Impfdosen verabreicht. Mehr als 26,4 Millionen Menschen in dem Land mit knapp 84 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner haben bislang ihre erste Spritze erhalten und 14,3 Millionen Menschen beide Dosen. In der Türkei wird der von Biontech und Pfizer entwickelte Impfstoff verabreicht sowie ein Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac.

19.21 Uhr: Zahl der Corona-Fälle nimmt in Russland zu

Russlands nationale Corona-Arbeitsgruppe hat am Samstag 17.906 neue Corona-Infektionsfälle binnen eines Tages vermeldet. Die Zahl war mehr als doppelt so hoch wie Anfang Juni. Mehr als die Hälfte der neuen Infektionen entfielen auf Moskau. Viele Russinnen und Russen sträuben sich gegen eine Corona-Impfung und nur etwa zwölf Prozent der Bevölkerung haben eine erhalten. In Moskau und Umland sowie zwei weiteren Regionen sind Impfungen für Beschäftigte des Einzelhandels, des Bildungswesens und anderer Dienstleistungsbereiche seit einigen Tagen Pflicht.

18.35 Uhr: Spahn und Lauterbach blicken optimistisch in die Zukunft

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach haben sich zuversichtlich über ein weiteres Abklingen der Corona-Pandemie geäußert. Voraussichtlich werde es nur noch eine kleine Corona-Welle geben, bei der sich die aggressivere Delta-Variante durchsetzen werde, sagten beide bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing. Spahn sagte, er gehe davon aus, dass auch diese Mutation durch niedrige Inzidenz-Werte eingedämmt werden könne. Denn bei einer geringen Größenordnung könnten die Infektionsketten durchbrochen werden.

Für die Schulen mahnte der Gesundheitsminister weiterhin zur Vorsicht. Diese könnten Drehscheiben für die Viren hinein in andere Haushalte sein, sagte er bei der Tagung des Politischen Clubs der Akademie. Auch nach den Sommerferien sollten die deshalb Schülerinnen und Schüler noch Masken im Unterricht tragen.

18.30 Uhr: Russlands Präsident Putin wirbt für Corona-Impfung

Vor dem Hintergrund des erneuten Aufflammens der Corona-Pandemie und der nach wie vor nur schleppend verlaufenden russischen Impfkampagne kündigte der Russlands Präsident Wladimi Putin ein Aufbauprogramm für den Gesundheitssektor im Umfang von mindestens 100 Milliarden Rubel (1,1 Milliarden Euro) an. In einer Rede beim Parteitag von Geeintes Russland in Moskau forderte er außerdem erneut mehr Impfbereitschaft von seinen Bürgern: "Es ist besser, geimpft zu sein, als krank zu werden".

18.19 Uhr: USA spenden 2,5 Millionen Corona-Impfdosen an Taiwan

Taiwan soll dem American Institute in Taiwan (AIT) zufolge rund 2,5 Millionen Dosen an Corona-Impfstoff aus einer Spende der USA erhalten. Die Lieferung des Moderna-Mittels werde für Sonntag erwartet, teilte das AIT auf Facebook mit. Das Institut ist für die Umsetzung der US-Politik gegenüber Taiwan verantwortlich. Anfang Juni hatten die USA zunächst angekündigt, 750.000 Corona-Impfdosen an das Land zu spenden. Die Lieferung umfasse 1,75 Millionen zusätzliche Dosen, hieß es nun.

Seit Beginn der Pandemie hat Taiwan mit seinen knapp 24 Millionen Einwohnern nach Angaben der für Epidemien zuständige Behörde CECC 13.896 Infektionen verzeichnet. Mindestens 538 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

18.10 Uhr: Demo für mehr Freiheiten für Partys und Clubs auf Gewässern in Berlin

Mitglieder der Berliner Party- und Clubszene wollen am Sonntag mit Booten und Musik auf dem Wasser für weitere Freiheiten in der Corona-Pandemie protestieren. Die Veranstalter kritisieren, dass Sport im Freien in Gruppen und ohne Abstand möglich sei, Tanzen werde aber auch künftig strenger reglementiert. Seit Freitag kann in den Berliner Clubs draußen wieder getanzt werden. Die Besucher müssen negative Tests vorweisen und zum Teil Masken tragen.

Die Boote starten auf dem Landwehrkanal an der Lohmühlenbrücke zwischen Kreuzberg und Neukölln, fahren bis zum Hafen Neukölln nahe der Sonnenallee und wieder zurück zur Schleuse zwischen Landwehrkanal und Spree. Ein Teil der Boote soll dann auf der Spree bis zum Treptower Park weiterfahren. Dort ist nahe der Insel der Jugend am Nachmittag eine "Abschlusstanzkundgebung" geplant. Erwartet werden bis zu 2.500 Teilnehmer.

17.40 Uhr: Würzburg plant Outdoor-Tanzfläche für Feiernde

Weil immer mehr Menschen bei sommerlichen Temperaturen und geschlossenen Clubs draußen feiern, plant die Stadt Würzburg eine Outdoor-Tanzfläche. "Wir müssen den Menschen mal wieder eine Tanzfläche bieten", sagte der Leiter des Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste, Uwe Zimmermann, der "Main Post". Ein entsprechendes Konzept, das dem Gesundheitsamt und dem Ministerium zur Genehmigung vorgelegt werden solle, sehe einen Biergarten vor - ergänzt "durch eine Tanzfläche im Freien".

"Organisatorisch soll das als eine Art Schachbrett realisiert werden. Mit aufgesprühter Kreide zeigen wir den Feiernden ihre Tanzfläche, und zwar ein Quadratmeter für eine Person", sagte Zimmermann der Zeitung. Außerdem hätten nur Getestete, vollständig Geimpfte oder Genesene Zutritt.

16.33 Uhr: Weniger als 1.000 Corona-Patienten auf Intensivstation

Erstmals seit acht Monaten ist die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstation unter 1.000 gefallen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete am Samstag 960 Erwachsene in Behandlung. Ähnlich niedrig war die Zahl zuletzt in der zweiten Oktoberhälfte. Am Höhepunkt der dritten Welle Ende April waren es laut DIVI mehr als 5.000 Patienten. Auf den Rückgang bei den Intensivpatienten dürfte auch die zunehmende Impfquote Auswirkung haben. Die Impfstoffe verhindern sehr wirksam schwere Verläufe von Covid-19. Insbesondere anfällige Bevölkerungsgruppen wie Ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen sind schon zu großen Teilen geschützt.

15.18 Uhr: Söder warnt vor Delta-Variante

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vehement vor der Delta-Variante des Coronavirus gewarnt. Die zuerst in Indien bekannt gewordene und inzwischen etwa in Großbritannien vorherrschende Virusvariante werde in drei bis vier Wochen in Deutschland dominierend sein, sagte Söder auf der Landesversammlung der Jungen Union Bayern in Unterhaching. Sie sei acht Mal ansteckender als die Ausgangsvariante. Der Ministerpräsident verteidigte seine vorsichtige Corona-Linie. Wichtig sei es jetzt, das Impftempo - vor allem bei den Zweitimpfungen - zu erhöhen. "Es kommt jetzt auf jeden Tag an", unterstrich Söder.

15.16 Uhr: Lauterbach für rasche Impfung von Kindern und Jugendlichen

Geht es nach dem SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach müssen Kinder und Jugendliche jetzt dringend gegen Corona geimpft werden. Denn es sei zu erwarten, dass es immerhin bei einem Prozent der infizierten Kinder zu einem schwere Krankheitsverlauf mit einer notwendigen Behandlung im Krankenhaus komme, sagte er bei der Online-Tagung des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie Tutzing. Dennoch erwartet Lauterbach ein dauerhaftes Abflauen der Pandemie. Der große Schrecken werde in diesem Sommer enden und ein normales Leben wieder möglich.

14.12 Uhr: Heavy-Metal-Fans in Großbritannien trotzen Wetter und Corona

In Großbritannien hat im landestypischen Regen das erste vollständige Musikfest seit Beginn der Corona-Pandemie begonnen. Zum Heavy Metal Download Festival in Donington Park waren rund 10.000 Fans zugelassen - etwa ein Zehntel der vor Corona üblichen Besucherzahl. Auf sie warteten Konzerte von mehr als 40 Bands, unter anderem Frank Carter & The Rattlesnakes und Bullet for My Valentine. Alle Teilnehmer mussten sich vor Beginn auf Corona testen, danach konnten sie sich ohne Masken und Abstandsregeln ins Vergnügen stürzen.

Das dreitägige Musikfest dauert noch bis Sonntag und ist einer von mehreren Tests, ob bei der Wiederaufnahme von Massenveranstaltungen ein erneuter Corona-Ausbruch verhindert werden kann.

13.31 Uhr: Brasilien überschreitet Marke einer halben Million Corona-Toten

Brasilien hat die Marke von einer halben Million Corona-Toten überschritten. Bei derzeit über 2.000 neuen Opfern täglich wird das Land bald schon die USA als Land mit den weltweit höchsten Todeszahlen ablösen, rechnen Virologen vor. Landesweit gedachten Katholiken am Samstag unter dem Motto "Jedes Leben zählt" der Opfer. Präsident Jair Messias Bolsonaro setzt jedoch seine Kampagne gegen Impfstoffe fort.Experten zeigen sich beunruhigt über die hohe Zahl von Neuinfektionen: Mit 98.135 Fällen innerhalb von 24 Stunden wurde am Freitag ein absoluter Tagesrekord aufgestellt. Nachdem die Todes- und Infektionszahlen seit Ende April leicht gesunken waren, geht es nun wieder aufwärts. Von einer neuen Welle will die Mikrobiologin Natalia Pasternak jedoch nicht reden. Brasilien verharre vielmehr auf einem hohen Niveau mit eventuellen Anstiegen.

13.23 Uhr: Lissaboner nehmen Corona-Abriegelungen gelassen hin

Die Menschen in Lissabon nehmen die zweieinhalbtägige Corona-Abriegelung der portugiesischen Hauptstadt diszipliniert und gelassen hin. Nur sehr wenige versuchten, ohne triftigen Grund den Großraum der Metropole am Tejo zu verlassen, wie die Zeitung "Público" unter Berufung auf die Polizei berichtete. Ob die Abriegelung an den kommenden Wochenenden wiederholt wird, soll je nach Lage kurzfristig entschieden werden.

Die Absperrung war wegen einer besorgniserregenden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Lissabon angeordnet worden. Seit Freitagnachmittag und bis Montagmorgen dürfen die gut 2,8 Millionen Menschen mit Wohnsitz in Lissabon die "Area Metropolitana" nur aus triftigem Grund, wie etwa den Weg zur Arbeit oder zum Arztbesuch, verlassen. Auswärtige dürfen nur in Ausnahmefällen einreisen. Touristen, die in Lissabon landen, um in einem anderen Landesteil Urlaub zu machen, oder auch Besucher, die nach Hause zurückfliegen, sind nicht betroffen.

Ministerpräsident António Costa wies Kritik zurück, die Maßnahme sei angesichts einer noch relativ entspannten Lage übertrieben oder womöglich sogar unrechtmäßig. "Wenn man keine Maßnahmen ergreift, nimmt die Pandemie wieder zu." Die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante machen die Behörden für eine Zunahme der Infektionsfälle in den vergangenen Tagen verantwortlich.

13.06 Uhr: Mehr verkaufsoffene Sonntage gefordert

Angesichts der massiven Umsatzeinbußen des Einzelhandels in der Corona-Krise werden die Rufe nach mehr verkaufsoffenen Sonntagen lauter. Nach dem Handelsverband HDE sprach sich auch der Städte- und Gemeindebund dafür aus. "Wir müssen jetzt alles tun, damit unsere Innenstädte und Ortskerne nicht weiter veröden", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem "Handelsblatt". "Da wäre es ein positives Signal, zusätzliche Sonntagsöffnungszeiten zu ermöglichen." Landsberg verwies auf die bedrohliche Lage des Handels und die Gefahr für Hunderttausende Arbeitsplätze. Auch der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, forderte deswegen eine Lockerung der Öffnungszeiten. "Eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten ist dringend geboten, damit der stationäre Einzelhandel sich im Wettbewerb gegen den Onlinehandel behaupten und Arbeitsplätze sichern kann", sagte Fratzscher der Zeitung.

Über 100.000 Einzelhandelsgeschäfte könnten schließen oder gar nicht mehr öffnen, sagte Landsberg. Damit stünden fast 500.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Der Onlinehandel habe hingegen sieben Tage die Woche, 24 Stunden geöffnet und habe seinen Umsatz im vergangenen Jahr auch pandemiebedingt auf über 72 Milliarden Euro steigern können. Zusätzliche Sonntagsöffnungszeiten wären daher "ein kleines, aber wichtiges Signal, dass die Innenstädte und Ortskerne Zukunft haben".

Fratzscher wies darauf hin, dass es durch die Pandemie eine massive Verschiebung hin zum Onlinehandel gegeben habe, "was sich auch nach der Pandemie nicht komplett wieder umkehren wird". Faire Wettbewerbsbedingungen bedeuteten aber nicht, dass Menschen 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche online einkaufen könnten, aber der stationäre Einzelhandel ein "enges Korsett" habe und sonntags geschlossen sein müsse.

13.01 Uhr: Zwei Landkreise und eine Stadt mit Inzidenz null

In zwei bayerischen Landkreisen und einer Stadt ist die Corona-Inzidenz auf null gesunken. Sowohl in Straubing als auch in den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Wunsiedel gab es in den vergangenen sieben Tagen keine neuen Infektionen, wie das Robert Koch-Institut meldete.

Die bayernweite Inzidenz lag mit 11,3 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner etwas über dem Bundesdurchschnitt von 9,6. Doch gibt es derzeit unter den 96 Landkreisen und kreisfreien Städten des Freistaats nur noch eine Kommune mit einer Inzidenz von über 50: Schweinfurt in Unterfranken mit 58,0.

12.44 Uhr: Uefa will Ausnahmeregelungen für 2.500 Personen

Die Europäische Fußball-Union erhöht den Druck auf die englische Regierung und will trotz steigender Coronazahlen im Land Ausnahmeregelungen für bis zu 2.500 Personen erwirken. Andernfalls droht die Uefa, dem Londoner Fußball-Tempel Wembley die Finalspiele zu entziehen und sie in eine andere Stadt zu verlegen. Budapest stünde als Alternative bereit. Dies berichtet die englische Tageszeitung Times.

Der britische Premierminister Boris Johnson reagierte gelassen auf den Vorstoß der UEFA. "Wir werden alles tun, was notwendig ist, um das Land vor COVID zu schützen", sagte er: "Das wird unsere Priorität sein". Johnson schloss "vernünftige Zugeständnisse" nicht aus, aber gleichzeitig habe die "öffentlich Gesundheit Priorität".

In England greift aktuell die als besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus um sich, die Fallzahlen steigen rasant. Johnson sah sich bereits genötigt, die geplanten Öffnungsschritte um vier Wochen auf den 19. Juli zu verschieben. In England herrschen strenge Einreiseverordnungen.

12.39 Uhr: Tokio streicht Public Viewing bei Olympia

Die geplanten Public Viewings bei den Olympischen Spielen in Tokio sind wegen der Corona-Pandemie gestrichen worden. Stattdessen sollen einige der sechs dafür vorgesehenen Schauplätze in Japans Hauptstadt als Impfzentren genutzt werden, wie Tokios Gouverneurin Yuriko Koike verkündete. Grund für die Entscheidung sind die anhaltenden Sorgen vor einer Verbreitung des Virus und seiner Mutationen während der Sommerspiele. Zuvor hatte sich Koike mit Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga beraten.

In Japan spricht sich seit Monaten eine Mehrheit in Umfragen gegen die Austragung der Olympischen Spiele in diesem Sommer aus. Die Spiele waren im vergangenen Jahr wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden und sollen am 23. Juli beginnen. Zuletzt hatte Regierungschef Suga entschieden, den seit Monaten geltenden Corona-Notstand für Tokio aufzuheben. Einige Restriktionen sollen jedoch weiter gelten. Am Montag wollen die Organisatoren über die Zulassung japanischer Zuschauer entscheiden. Suga hatte sich offen dafür gezeigt, bis zu 10.000 Fans in die Arenen zu lassen, sofern nicht mehr als 50 Prozent der Plätze belegt werden. Der wichtigste Corona-Regierungsberater, der Mediziner Shigeru Omi, riet indes davon ab. Ausländischen Besuchern ist die Einreise zu Olympia verboten.

12.18 Uhr: Spahn will in Schulen weiterhin Corona-Maßnahmen

Corona-Maßnahmen in Schulen müssen nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch eine längere Zeit aufrechterhalten werden. "Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können", sagte er bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing über die Zeit nach den Sommerferien.

Im Herbst und Winter würden trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch Wechselunterricht notwendig sein. "Da setzen sich Millionen Menschen in Bewegung, die sich sonst nicht in Bewegungen setzen würden und begegnen sich", betonte Spahn. Das könne dann zu einer "Drehscheibe in die Haushalte hinein" werden. "Wir sollten dieses Mal die Sommerzeit besser nutzen."

12.11 Uhr: Pflegeheime in Bayern erhalten Zuschuss

Pflegeheime in Bayern sollen einen Ausgleich für Mindereinnahmen wegen geringerer Belegung in der Corona-Pandemie erhalten. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) teilte mit, die Zuschüsse sollen vor Schließungen schützen. Tagespflegeeinrichtungen konnten das Geld für umlegbare Investitionsaufwendungen schon seit Ende letzten Jahres beantragen, jetzt ist das auch für Pflegeheime möglich.

Der "Pflegeschutzschirm" des Pflege-Versicherungsgesetzes gleiche zwar den Großteil der durch die Corona-Pandemie verursachten Mindereinnahmen und den Mehraufwand aus, erläuterte Holetschek. Für den Investitionskostenanteil, den üblicherweise die Pflegebedürftigen zu tragen haben, sei darin aber kein Ausgleich vorgesehen. Der Freistaat habe seine bisher dafür vorgesehenen Mittel nun um sieben Millionen Euro auf 57 Millionen erhöht.

Weil das Gutachten Pflege 2050 zeige, dass der Bedarf an Plätzen weiterwachsen wird, müsse das Ziel sein, die Pflegeplätze in den Pflegeheimen zu erhalten. Pflegeheime sollen daher einen Ausgleich in Höhe von 80 Prozent der Mindereinnahmen im Investitionskostenbereich als Billigkeitsleistung des Freistaats Bayern erhalten. Die Anträge könnten jedoch erst dann beim Landesamt für Pflege gestellt werden, wenn die Richtlinie bekannt gegeben wird, voraussichtlich in einigen Wochen. Die Auszahlung erfolge dann rückwirkend für die Jahre 2020 und 2021. Der Ausgleich für Tagespflegeeinrichtungen liegt, weil diese weniger finanzielle Stabilität haben, bei 90 Prozent. Bis Ende Mai hatten von 530 Tagespflegeeinrichtungen in Bayern bereits 127 einen Antrag gestellt.

12.02 Uhr: Mertens kritisiert Drängen auf umfangreiche Kinderimpfung

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die politische Debatte um eine Massenimpfung von Kindern und Jugendlichen vor dem neuen Schuljahr kritisiert. Grundsätzlich sei bedauerlich, dass dies zu einem politischen Thema geworden sei, noch bevor es eine Zulassung für einen Impfstoff gegeben habe, sagte Mertens auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. "Von diesen ganzen Aussagen war ja praktisch nichts wirklich evidenzbasiert, muss man fairerweise sagen. Und leider Gottes ist in dieser Phase die entscheidende Problematik, nämlich brauchen Kinder und Jugendliche diese Impfung, überhaupt nicht angesprochen worden."

Infektionen bei dieser Altersgruppe verliefen bekanntlich sehr häufig asymptomatisch oder mild. Mertens sagte, es habe insgesamt 1.849 Fälle gegeben, bei denen es Einweisungen ins Krankenhaus gegeben habe. Dies sei ein Prozent der schon geringen Zahl gemeldeter Fälle. Zum Teil seien Kinder auch wegen Blinddarmentzündungen ins Krankenhaus gekommen und dann positiv getestet worden. Von den Hospitalisierungen sei dann ein Prozent intensivmedizinisch behandelt worden.

Die Schwere der Krankheitsverläufe steige aber in der Gruppe der über 60-jährigen stark an. "Wenn man damals, wie ursprünglich geplant, fünf Millionen Impfstoffdosen für Kinder beiseite gelegt hätte, dann wären das ja fünf Millionen Impfstoffdosen gewesen, die für die Impfung der Eltern gefehlt hätten", so Mertens. "Also ich kann nur noch mal sagen: Vieles von dem, was da auf der politischen Bühne vor der Zulassung schon diskutiert ist, hält eigentlich einer kritischen Betrachtung nicht stand."

Die Stiko hatte keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen gegen das Coronavirus nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen.

11.30 Uhr: Rekordzahl an Neuinfektionen in Moskau

Russlands Hauptstadt hat erneut einen Rekordwert an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Die Behörden in Europas größter Metropole registrierten am Samstag 9.120 Fälle, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchststand war am Tag zuvor mit rund 9.000 Infektionen erreicht worden. Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge sind mittlerweile fast 90 Prozent der Covid-Erkrankungen auf die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus zurückzuführen.

Moskau kämpft, wie ganz Russland, weiter mit einer großen Impfskepsis in der Bevölkerung. Auch rund ein halbes Jahr nach Beginn der Massenimpfungen haben sich in der Hauptstadt jüngsten Angaben zufolge erst rund 15 Prozent der zwölf Millionen Einwohner mit einem der russischen Präparate immunisieren lassen. In ganz Russland waren laut Angaben vom Freitag circa elf Prozent vollständig geimpft. Moskau hat angesichts der dramatischen Situation die Corona-Einschränkungen wieder verschärft. Großveranstaltungen etwa wurden auf 1.000 Menschen beschränkt und die Fanmeile zur Fußball-Europameisterschaft geschlossen. Zudem wurde eine Reihe an Unternehmen verpflichtet, eine Impfquote von 60 Prozent unter ihren Angestellten durchzusetzen.

11.43 Uhr: Impfstoffproduktion erst fürs eigene Land in Indien

Indien will den Export von Corona-Impfstoffen erst wieder aufnehmen, wenn sein Inlandsbedarf gedeckt ist. Erst wenn ein erheblicher Teil der Bevölkerung geimpft sei und es Vorräte aus verschiedenen Quellen gebe, werde Indien wieder andere Länder beliefern, sagte der Chef der indischen Covid-19-Einsatzgruppe, Vinod Paul, im Interview der Nachrichtenagentur AP.

Indien habe Anfang des Jahres bedeutende Mengen Impfstoff exportiert, während es sein eigenes Impfprogramm in Angriff genommen habe. "Das muss respektiert und anerkannt werden, weil das nicht viele andere Staaten getan haben", sagte Paul und verteidigte den Entschluss der Regierung, die Ausfuhren im April wegen der Corona-Welle in Indien zu stoppen. Der weltgrößte Impfstoffhersteller, das Serum Institute of India hat seine Rolle als Hauptlieferant des UN-Programms Covax aufgegeben und erklärt, er könne die Lieferungen womöglich nicht vor Ende des Jahres wieder aufnehmen. Covax soll arme Länder mit Impfstoff versorgen.

Indien hat bislang mehr als 29 Millionen Corona-Infektionen registriert. Mehr als 380.000 Infizierte sind gestorben. Mittlerweile ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen von Spitzenwerten von mehr als 400.000 wieder deutlich gesunken. Vollständig geimpft sind aber weniger als fünf Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner. Paul sagte, die Zahl der täglichen Impfungen in Indien müsse deutlich steigen, um wie angekündigt bis Jahresende einen erheblichen Teil der Bevölkerung immunisieren zu können. Indien sei auch sehr darauf aus, seine Impfstoffexporte wieder aufzunehmen. Auf die Frage, wann das sein werde, antwortete er: "Es ist nicht fair, zu diesem Zeitpunkt irgendein Datum zu nennen".

11.11 Uhr: Lufthansa optimistisch bei Geschäftsreisen

Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet langfristig mit einem weniger drastischen Einbruch bei Geschäftsreisen nach der Pandemie als bisher angenommen. Der Konzern rechne laut Süddeutsche Zeitung damit, dass die Geschäftsreisenden vom dritten Quartal an sehr deutlich zurückkommen würden, sagte Spohr. Je länger die Krise dauere, desto geringer werde der Anteil der Reisen, die vollständig durch Videokonferenzen ersetzt würden. "Die Leute haben genug von Begegnungen per Videokonferenz. Sie wollen und müssen sich wieder persönlich sehen", bekräftigte Spohr. Ihm zufolge werden einige Gäste wegen des Platz- und Komfortangebots auch privat die teureren Klassen Business und Premium Economy nutzen.

Nach den tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr, staatlichen Hilfen und einem Stellenabbau hatte die Lufthansa auch im ersten Quartal einen Milliardenverlust eingeflogen. Für das Gesamtjahr erwartet das Management, dass der Konzern im Tagesgeschäft weniger Verlust als 2020 macht. Zuletzt hatte Spohr angekündigt, die Milliardenhilfen der Regierung noch vor der Bundestagswahl am 26. September zurückzahlen zu wollen.

11.01 Uhr: Bedford-Strohm fordert gerechte Verteilung der Pandemie-Kosten

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, dringt auf eine gerechte Verteilung der Kosten der Corona-Pandemie. In besonderer Weise zur Solidarität verpflichtet seien diejenigen Menschen, deren Vermögen in der Pandemie gewachsen sei, schrieb der bayerische Landesbischof in einem Beitrag für die Zeitung "Mannheimer Morgen". Die Zahl der Hochvermögenden sei weltweit und auch in Deutschland in der Corona-Zeit gestiegen, erklärte Bedford-Strohm. Der Boom an den Aktienmärkten, der die Vermögenszuwächse maßgeblich ermöglicht habe, gehe nicht zuletzt auf die aus Steuergeldern finanzierten direkten Unternehmenshilfen zurück.

"Es war richtig, dass der Staat die Wirtschaft so massiv gestützt hat. Viele Arbeitsplätze wurden damit gerettet", schrieb er. Doch nun müssten auch die Kosten gerecht verteilt werden. Nach Schätzung der Weltbank seien durch die Pandemie mehr als 100 Millionen Menschen in absolute Armut gefallen. "Auf welchem Wege diejenigen, die besonders profitiert haben und mit Wohlstand besonders gesegnet sind, auch in besonderer Weise an den Kosten der Pandemie beteiligt werden, muss im politischen Diskurs geklärt werden", schrieb der Bischof weiter. Ein solcher Diskurs sei keine Neiddebatte, sondern ein Beitrag zum sozialen Zusammenhalt.

10.04 Uhr: Heftige Zusammenstöße in Frankreich

Wegen des Verbots eines illegalen Raves ist es im Nordwesten Frankreichs zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Partygästen und der Polizei gekommen. Dabei gab es mehrere Verletzte, wie die zuständige Präfektur am frühen Samstagmorgen auf Twitter mitteilte. Präfekt Emmanuel Berthier sagte, ein junger Mann habe bei der extremen Gewalt eine Hand verloren, fünf Gendarmen seien verletzt worden. Die Zusammenstöße hätten mehr als sieben Stunden gedauert. Einige Beteiligte hätten Molotowcocktails, Boulekugeln und Steine auf Sicherheitskräfte geworfen.

In der Nacht zum Samstag hatten etwa 1.500 Partygäste versucht, in dem kleinen bretonischen Ort Redon einen Rave zu veranstalten. Das wurde wegen der Corona-Lage jedoch verboten. Die Gendarmerie war mit etwa 400 Kräften im Einsatz. Am Samstagmorgen hatte sich die Situation Berthier zufolge wieder beruhigt. Die Staatsanwaltschaft habe Untersuchungen eingeleitet.

10.57 Uhr: Sicherheitsdienst soll bei Schwimmbadeinlass helfen

Weil es vor einem Freibad in Bayreuth immer wieder zu Rangeleien kam, überlegen die Stadtwerke nach Informationen des Bayerischen Rundfunks, vor dem Schwimmbad einen Sicherheitsdienst einsetzten. Wie der BR berichtete, kam es am Donnerstag zu Auseinandersetzungen zwischen wartenden Badegästen. Vereinzelt hätten Badegäste auch versucht, über den Zaun zu klettern.

Derzeit dürfen aufgrund der Corona-Maßnahmen nur 1.000 Badegäste in das Schwimmbad. Zwischenzeitlich hätten allerdings fast 200 Menschen bei mehr als 30 Grad vor dem Freibad gewartet.

09.17 Uhr: Opernfestspiele in Verona starten

In Verona starten heute die Opernfestspiele mit einem Konzert. Den Auftakt macht Dirigent Riccardo Muti, der Giuseppe Verdis Oper "Aida" als Konzert vorstellt. Es dürfen wegen gelockerter Corona-Regeln mehrere tausend Tickets verkauft werden. Am 25. Juni folgt ein Opernabend mit "Cavalleria rusticana" und "Pagliacci". Die Arena von Verona ist ein gut erhaltenes römisches Amphitheater in der italienischen Stadt Verona. Die Opernfestspiele dauern bis 04. September.

08.23 Uhr: Regierungsarbeit muss "besser, effektiver und erfolgsorientierter" werden

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus mahnt, dass Deutschland nach der Pandemie nicht in die "Komfortzone" zurückkehren dürfe. Die Regierungsarbeit müsse "besser, effektiver und erfolgsorientierter" werden, sagt der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Dafür müsse das Ressortprinzip durchbrochen und Abteilungen zentralisiert werden. Dem Kanzleramt solle ein Transformationsministerium mit starken Durchgriffsrechten zugeordnet werden. Dafür sei die Digitalisierung der Hebel. "Digitalisierung ist nicht nur IT, ist nicht nur die Umwandlung der analogen Welt in eine digitale Welt, Digitalisierung bedeutet eine grundlegende Transformation der gesamten Prozesse", sagt Brinkhaus.

08.46 Uhr: Polizei räumt Party in Hamburg

Rund 3.000 bis 4.000 Menschen haben in der Nacht zu Samstag im Hamburger Stadtpark gefeiert, dabei wurde gegen die Corona-Regeln verstoßen. Mehrfach versuchte die Polizei, große Gruppen von Menschen aufzulösen, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Da dies jedoch nicht gelang, entschied sich die Polizei, das Gelände zu räumen. Dabei kam es vereinzelt zu Flaschenwürfen auf die Polizisten.

Zwei von ihnen wurden leicht verletzt und kamen vorsorglich in ein Krankenhaus. Sie wurden kurze Zeit später wieder entlassen. Es sei unklar, ob auch Besucher verletzt worden seien. "Ab 1.15 Uhr waren dann nur noch wenige Personen vor Ort, es wurde ruhiger", sagte der Polizeisprecher. Festnahmen habe es keine gegeben.

07.35 Uhr: Wieder stärkere Nachfrage zu Trauungs-Terminen in Bayern

Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen machen sich auch in den Standesämtern im Freistaat bemerkbar. In den vergangenen Wochen hätten die Menschen verstärkt Termine für Trauungen vereinbart, sagten die Sprecher vieler bayerischer Städte. "Alle holen nach", hieß es mit Blick auf abgesagte Termine im Herbst und Winter. Schließlich könnten die Brautpaare aufgrund der Lockerungen wieder mit mehr Freunden feiern.

Vor allem in Passau oder Augsburg stellten die Verantwortlichen zuletzt eine große Nachfrage fest. Aus Nürnberg heißt es: "Viele Paare wollen noch direkt im Juni, Juli heiraten". In Bayreuth, München oder Regensburg sichern sich ebenfalls viele Paare einen Termin. "Die Samstagstermine bis September sind ausgebucht", sagte eine Sprecherin aus Regensburg. In München erreiche die Zahl der Eheanmeldungen wieder das Niveau vor der Corona-Krise im Jahr 2019.

Auch das Geschäft der Hochzeitsplaner profitiert. "Man spürt das Aufatmen vieler Paare, die jetzt endlich ihre aufgeschobenen Hochzeitsfeiern starten wollen", sagte Hochzeitsplanerin Nadja Kögel. Anfang Juni hatte die Staatsregierung Lockerungen für Hochzeitsfeiern beschlossen. "Seitdem steigen die Anfragen."

07.14 Uhr: Japanische Firmen sehen Olympia in Japan skeptisch

Die Mehrheit japanischer Firmen sieht die Olympischen Spiele in Tokio einer kürzlichen Umfrage zufolge skeptisch. Demnach sprachen sich 64 Prozent der 9163 von der Kreditforschungsagentur Tokyo Shoko Research landesweit zwischen dem 1. und 9. Juni befragten Unternehmen für eine Absage der Spiele beziehungsweise für eine erneute Verschiebung aus. Das seien 8,1 Prozentpunkte mehr als noch in einer Anfang Februar durchgeführten Umfrage, heißt es in der von der Nachrichtenagentur Kyodo zitierten Firmenumfrage.

Zugleich sank der Anteil der Unternehmen, die sich in der Umfrage für eine Austragung der Olympischen Spiele wie geplant aussprachen, egal ob mit oder ohne Zuschauer: von 43,8 Prozent auf 35,9 Prozent. Als Gründe für die wachsende Skepsis wurde der langsame Impfprozess und die Sorge vor einem Wiederanstieg der Corona-Infektionen angegeben. Ungeachtet der Sorgen auch von Experten und der breiten Ablehnung in Japans Bevölkerung setzen Japans Olympia-Macher und das IOC die letzten Vorbereitungen für die Spiele fort.

06.43 Uhr: Lauterbach - EM-Spiele in England "unvertretbar"

Auch Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sieht die Austragung von EM-Spielen in London kritisch. "Es ist unvertretbar, dass in England Fußballspiele mit Zuschauern stattfinden", sagte der SPD-Mann bei RTL/ntv: "Die Delta-Variante ist einfach zu gefährlich. Das ist eine Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas. Man müsste die Spiele in ein anderes europäisches Land verschieben".

Nach der Austragung von Gruppen- und Achtelfinalspielen wird das Wembley-Stadion im Juli zum exklusiven Ausrichter dieser paneuropäischen EM: Beide Halbfinals und das Finale sollen in London stattfinden. Wie die Tageszeitung The Times allerdings berichtete, denkt die Europäische Fußball-Union (UEFA) darüber nach, diese Spiele wegen der raschen Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und der strengen Quarantäneverordnung in England kurzfristig nach Budapest zu vergeben. Noch soll sich der Kontinentalverband aber um Ausnahmeregelungen bemühen, damit Spieler, Offizielle und VIP-Gäste problemlos ein- und ausreisen können.

Der britische Premierminister Boris Johnson will sich in dieser Sache nicht unter Druck setzen lassen. "Wir werden alles tun, was notwendig ist, um das Land vor Covid zu schützen", sagte er: "Das wird unsere Priorität sein". Man werde "sehen, ob wir einige vernünftige Zugeständnisse machen können, aber Priorität muss die öffentliche Gesundheit haben."

06.07 Uhr: Drosten mahnt, Delta-Variante ernst zu nehmen

Nach Einschätzung des Charité-Virologen Christian Drosten muss Deutschland die Delta-Variante in der Pandemie ab sofort ernst nehmen. "Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sage, wir sind hier jetzt im Rennen in Deutschland mit der Delta-Variante", sagte Drosten auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. "Wir müssen das ab jetzt wirklich ernst nehmen."

Nach einer Analyse des Robert Koch-Instituts für die erste Juniwoche hatte sich der Anteil der Delta-Variante in Deutschland innerhalb von nur einer Woche auf sechs Prozent fast verdoppelt. In den Wochen zuvor stagnierte diese Mutante bundesweit eher um die zwei Prozent. Auch jetzt liegt sie noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau - allerdings im Rückblick. "Vom Gefühl her kann ich sagen, uns rufen immer mehr Leute an, die Ausbrüche beschreiben, immer mehr Labore", berichtete Drosten. Im Süden Dänemarks und in Schleswig-Holstein gebe es gerade ein Ausbruchsgeschehen. "Das erinnert mich an den Beginn der B.1.1.7-Epidemie in Deutschland, wo es genauso war", sagte der Virologe.

05.06 Uhr: 1.108 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1.108 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.911 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 99 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 129 Tote gewesen. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.369 angegeben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 9,3 an und fällt damit erstmal seit dem 13. September 2020 wieder in den einstelligen Bereich (Vortag: 10,3; Vorwoche: 18,3). Das Institut zählte seit Beginn der Pandemie 3.721.139 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,70 (Vortag: 0,72). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 70 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

03.21 Uhr: Uganda stoppt kompletten Verkehr

Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat wegen stark steigender Infektionszahlen die Corona-Maßnahmen verschärft. Der gesamte Verkehr im Inland werde gestoppt, so Museveni an. Alle Fahrzeuge werden stillgelegt, Markthändler sollen vorerst an ihren Ständen bleiben, auch Fabriken und Baustellen sollen ihre Arbeiter möglichst nicht mehr nach Hause schicken.

Ugandas Grenzen sollen den Angaben zufolge aber für Touristen und den Güterverkehr geöffnet bleiben. Die nächtliche Ausgangssperre beginnt nun schon um 07.00 Uhr, zwei Stunden früher als bisher. Die Maßnahmen sollen den Angaben zufolge für mindestens sechs Wochen gelten. Uganda hatte schon zu Beginn der Corona-Pandemie strikte Maßnahmen verhängt als eines der ersten Länder in Afrika. Als die Fallzahlen sanken, wurden die Restriktionen schrittweise wieder gelockert. In den vergangenen drei Wochen sind die Infektionszahlen aber wieder stark angestiegen, von weniger als 100 auf mehr als 1.700 bestätigte Fälle am Tag. Das schlecht ausgestattete Gesundheitssystem ist bereits überfordert, nach Angaben von Ärzten werden Sauerstoff und andere Vorräte knapp. Vergangene Woche hatte die Regierung daher bereits Schulen und Bars geschlossen und die meisten Versammlungen untersagt.

01.12 Uhr: Niederlande lockert Maskenpflicht weiter

Die Niederlande haben für den 26. Juni weitere Lockerungen der geltenden Corona-Maßnahmen beschlossen. Unter anderem gilt die Maskenpflicht dann nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und weiterführenden Schulen, wie Regierungschef Mark Rutte ankündigte. Auch Diskotheken sollen wieder öffnen dürfen, Besucher müssen allerdings einen negativen Test vorweisen. Außerdem erlaubt wird laut Rutte das gemeinsame Schauen der Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Bars und Cafés, vorausgesetzt es gibt anderthalb Meter Abstand zwischen den Tischen. Die Innengastronomie in den Niederlanden durfte bereits am 5. Juni unter Auflagen wieder öffnen. "Die Niederlande machen einen großen Schritt" in Richtung Normalität, sagte Rutte. Die Regierung werde Mitte August prüfen, ob auch Regeln wie die Einschränkung sozialer Kontakte aufgehoben werden können.

Freitag, 18. Juni 2021

23.06 Uhr: Virologe Streeck mahnt Politik zu Mäßigung

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hält das schrittweise Vorgehen bei Lockerungen von Corona-Auflagen für angemessen. "Ich sehe es als richtig an, dass man in Babyschritten vorwärts geht und schaut, was verantwortbar ist und wie sich die Zahlen entwickeln", sagte Streeck der "Fuldaer Zeitung". Man sei nicht am Ende der Pandemie. Der Virologe beklagte, die Politik sei immer noch zu reaktiv und nicht aktiv genug. "Wir versäumen es, aus der Pandemie maximal zu lernen und uns auf Herbst und Winter vorzubereiten. Es herrscht allgemein der Eindruck, das Virus verschwindet und dass wir die Pandemie überwunden haben, wenn die nächsten Monate ruhig laufen", sagte Streeck. Man müsse sich aber für alle Eventualitäten, die im Herbst eintreten könnten, vorbereiten. Es gebe zu viele ungeklärte Unbekannte, etwa die Delta-Virusvariante, über die man noch zu wenig wisse.

22.24 Uhr: Uganda erläßt 42 Tage Ausgangssperre

Präsident Yoweri Museweni hat aufgrund rasant steigender Corona-Infektionen scharfe Restriktionen in Uganda erlassen. Das ostafrikanische Land befinde sich ab sofort für 42 Tage im "totalen Lockdown", sagte Museweni. Ugandas rund 45 Millionen Einwohner müssten zuhause bleiben. Lediglich Fahrzeuge, die wichtige Fracht oder kranke Menschen transportieren, seien auf der Straße zugelassen.

Die Zahl der Neuinfektionen in Uganda war nach Angaben der Africa CDC, der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU), mit 11.704 Neuinfektionem am Freitag im Wochenvergleich so hoch wie nie zuvor. Man habe die Nachbarländer um Sauerstoff gebeten, sagte die Gesundheitsberaterin Musevenis, Monica Musenero, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Zahl der Fälle steigt stetig. Wir versuchen, woher auch immer, Sauerstoffzylinder zu beziehen", sagte Musenero. Man benötige mindestens 15.000 davon. Auch die Armee sei angewiesen, Sauerstoff zu produzieren, bestätigte eine Militärsprecherin der dpa. 

22.01 Uhr: "Querdenker"-Proteste in Kassel bleiben verboten

Eine geplante Demonstration von Gegnern der Corona-Politik an diesem Samstag in Kassel bleibt verboten. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) bestätigte entsprechende Entscheidungen des Verwaltungsgerichts sowie der Stadt. Ein Eilantrag des Anmelders der Veranstaltung "Mittsommer in Kassel − Bewahren − Versöhnen − Schöpfen" wurde abgelehnt.

Der Gerichtshof begründete seine Entscheidung vor allem mit den Erfahrungen vorheriger "Querdenker"-Versammlungen, insbesondere am 20. März in Kassel. Damals waren bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mehr als 20.000 Teilnehmer unterwegs, von denen sich viele nicht an gerichtliche Auflagen wie die Maskenpflicht hielten. Teils kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

21.56 Uhr: Merkel und Macron fordern EU-Koordinierung wegen Ausbreitung von Delta-Variante

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben vor einer Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Europa gewarnt. "Deutschland und Frankreich haben relativ strenge Regeln wegen der Ausbreitung in Großbritannien erlassen," sagte Macron vor einem gemeinsamen Essen im Kanzleramt in Berlin. "Es gibt aber einige Länder, die wegen ihrer Tourismusindustrie schnellere Öffnungen beschlossen hatten", fügte er in Anspielung auf Portugal hinzu, wo derzeit wieder Ausgangssperren verhängt werden. Deshalb müsse man wachsam sein. Man werde das Thema auf dem EU-Gipfel kommenden Donnerstag und Freitag ansprechen.

Auch Merkel warnte vor zu großer Sorglosigkeit in der EU. Macron habe das Thema unterschiedlich strenger Einreisebeschränkungen der EU-Staaten bereits auf dem letzten Gipfel angesprochen und sie habe ihn unterstützt. "Wir können nicht so tun, als wäre Corona vorbei", warnte sie. Es gebe zwar auf europäischer Ebene heute schon mehr Koordinierung als 2020, aber sie reiche noch nicht aus. Hintergrund ist, dass vor allem Tourismus-Länder in Südeuropa sich wieder für britische Urlauber öffnen, obwohl sich im Königreich die aggressive Delta-Variante ausbreitet.

21.50 Uhr: Palästinenser sagen Impfdosen-Tausch mit Israel ab

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat nach eigenen Angaben einen Tausch von rund einer Million Biontech/Pfizer-Impfdosen mit Israel im Kampf gegen die Corona-Pandemie abgesagt. Die bereits ins Westjordanland gebrachten Impfdosen würden nach Israel zurückgeschickt, teilte ein Sprecher der Autonomiebehörde mit. Die Impfdosen entsprächen nicht den Vorgaben, sagte er mit Verweis auf deren baldiges Ablaufdatum. Israel hatte zuvor mitgeteilt, es habe bereits 100.000 Impfdosen geliefert.

Israel wollte nach eigenen Angaben aktuell rund eine Million Impfdosen an die Palästinenserbehörde liefern, deren Haltbarkeit in Kürze abgelaufen wäre. Israel sollte dagegen im gleichen Umfang Dosen aus einer Lieferung von Pfizer für die Palästinenserbehörde im Herbst erhalten, hieß es.

21.48 Uhr: Delta-Variante breitet sich in den USA aus - Biden pocht auf Impfungen

Angesichts sinkender Coronavirus-Impfraten und des Vormarschs der aggressiven Delta-Variante hat US-Präsident Joe Biden die Amerikaner eindringlich zur Impfung aufgerufen. "Es ist eine Variante, die leichter übertragbar, potenziell tödlich und besonders für junge Menschen gefährlich ist", sagte Biden im Weißen Haus. "Lassen Sie sich impfen." Biden hat als Ziel ausgegeben, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli rund 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens die erste Impfung erhalten haben sollen. Bisher liegt diese Rate bei etwas über 65 Prozent. Biden sagte auf Nachfrage, angesichts der verbreiteten Impfungen gehe er nicht davon aus, dass es noch einmal zu einem Lockdown kommen werde.

21.33 Uhr: Brasilien steuert auf mehr als eine halbe Million Corona-Tote zu

Brasilien überschreitet voraussichtlich am Wochenende die Schwelle von 500.000 Corona-Toten. Damit hätte das Land die zweithöchste Zahl an Todesopfern weltweit nach den USA registriert. Dort starben bereits mehr als 600.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus. Nach offiziellen Angaben wurden in Brasilien in der vergangenen Woche täglich etwa 2.000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus dokumentiert. Erst etwa elf Prozent der Brasilianer sind vollständig gegen das Virus geimpft.

21.10 Uhr: Drosten mahnt zur Vorsicht wegen Delta-Variante

Nach Einschätzung des Charité-Virologen Christian Drosten muss Deutschland die Delta-Variante in der Pandemie ab sofort ernst nehmen. "Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sage, wir sind hier jetzt im Rennen in Deutschland mit der Delta-Variante", sagte Drosten auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. "Wir müssen das ab jetzt wirklich ernst nehmen." Nach einer Analyse des Robert Koch-Instituts für die erste Juniwoche hatte sich der Anteil der Delta-Variante in Deutschland innerhalb von nur einer Woche auf sechs Prozent fast verdoppelt.

In den Wochen zuvor stagnierte diese Mutante bundesweit eher um die zwei Prozent. "Vom Gefühl her kann ich sagen, uns rufen immer mehr Leute an, die Ausbrüche beschreiben, immer mehr Labore", sagte Drosten. Gerade in Süd-Dänemark und Schleswig-Holstein gebe es gerade ein Ausbruchsgeschehen. "Das erinnert mich an den Beginn der B.1.1.7-Epidemie in Deutschland, wo es genauso war", sagte Drosten.

20.58 Uhr: Italiens Ministerpräsident Draghi ruft Bevölkerung zur Impfung auf

Angesichts von rückläufigen Impfzahlen in der vergangenen Woche ruft Italiens Ministerpräsident Mario Draghi die Bürger des Landes auf, nicht nachzulassen. Ein Impfschutz sei von fundamentaler Bedeutung, sagt er auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. "Das Schlimmste, was Sie tun können, ist, sich nicht impfen zu lassen, oder nur eine Impfung zu erhalten." Hintergrund des Rückgangs ist Experten zufolge die Entscheidung der Regierung, das Mittel von Astrazeneca nur noch für über 60-Jährige zu empfehlen. Dies soll Italiener verunsichert haben, die nun eine zweite Dosis mit einem anderen Mittel erhalten sollen. Er selbst werde nach Astrazeneca nun ein anderes Mittel für seine zweite Impfung erhalten, sagt Draghi. Das Mischen von Impfstoffen sei sicher.

20.31 Uhr: Indien will Impfstoff-Exporte möglichst bald wieder starten

Indien will den Export von Impfstoffen so rasch wie möglich wiederaufnehmen. Der Leiter der indischen Corona-Taskforce, Vinod K. Paul, sagte der Nachrichtenagentur AP, dies sei aber erst möglich, wenn die Nachfrage im Inland bedient sei. Sobald ein signifikanter Anteil der indischen Bevölkerung geimpft sei und Impfstoffvorräte angelegt werden könnten, wolle Indien auch andere Länder versorgen.

Paul verteidigte die Entscheidung der indischen Regierung vom April, Vakzin-Exporte einzuschränken. Er wies darauf hin, dass Indien zu Beginn des Jahres eine beträchtliche Menge an Impfstoffen weggegeben habe, während es seine eigene Impfkampagne gestartet habe. "Also muss das respektiert und anerkannt werden, denn nicht viele Nationen haben das getan", sagte er.

Im Januar begann Indien mit dem Export von Impfstoffen in mehr als 90 Länder. Doch die Ausfuhren wurden gestoppt, als die Infektionen in Indien sprunghaft anstiegen. Damit fielen Lieferungen in viele Entwicklungsländer aus, Millionen Menschen waren betroffen. Länder wie Nepal und Bangladesch wandten sich an China, um fehlende Lieferungen auszugleichen.

  • Zum Artikel: Schwarzer Pilz bedroht Corona-Patienten in Indien

20.27 Uhr: Niederlande lockern kommende Woche Maskenpflicht

Die Niederlande werden fast alle Corona-Maßnahmen aufheben. Ab dem 26. Juni gelte als zentrale Regel nur noch die Abstandsregel von 1,5 Meter, sagte Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag. Veranstaltungen, bei denen kein Abstand eingehalten werden könne, seien möglich, wenn Besucher einen Test- oder Impfbeweis vorweisen. Das gelte auch für Sportwettkämpfe, Festivals, Gaststätten oder Theater. Auch die Maskenpflicht werde fast vollständig aufgehoben.

"Das Ende der Krise ist in Sicht", sagte Rutte, mahnte aber weiter zur Vorsicht angesichts neuer Virusvarianten. Gerade die Delta-Variante greife auch in den Niederlanden um sich. Wegen der stark zurückgehenden Zahl von Infektionen und den Fortschritten bei der Impfkampagne werden die Einschränkungen nach den Worten des Premiers schneller als geplant aufgehoben.

Masken müssen nur noch getragen werden, wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann wie zum Beispiel in Bussen und Bahnen. Bisher galt die Maskenpflicht auch nur in öffentlichen Räumen. Gaststätten, Museen und Theater dürfen mehr Besucher zulassen als bisher und unbeschränkt geöffnet sein. Auch Discos und Nachtclubs öffnen wieder. Ab dem 26. Juni dürfen Fußballspiele auch wieder auf Bildschirmen in Gaststätten gezeigt werden.

20.16 Uhr: Merkel kritisiert volle Stadien bei Fußball-Europameisterschaft

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert die vollen Stadien während der Fußball-Europameisterschaft in einigen europäischen Staaten. Es sei schön, dass in München wieder 14.000 Fans ins Stadion dürften, sagt sie. "Aber wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, dann bin ich ein wenig skeptisch, ob das jetzt die richtige Antwort auf die gegenwärtige Situation ist", fügt sie hinzu. Die Corona-Pandemie sei nicht vorbei, die Delta-Variante gefährlich.

Merkel warnt gleichzeitig davor, dass bei einer kompletten Ausbreitung der Delta-Virusvariante die Infektionszahlen auch in Deutschland wieder steigen könnten. Der derzeitige sogenannte R-Wert von 0,7 sei nicht niedrig genug, um die Zahlen dauerhaft stabil zu halten, sagt sie. Dafür sei die Variante zu aggressiv. Der R-Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter rechnerisch ansteckt.

  • Zum Artikel: EM in München: Appell an Zuschauer, Maskenpflicht einzuhalten

20.09 Uhr: Gericht zwingt Astrazeneca zu weiteren Impfstofflieferungen

Im Impfstoff-Streit zwischen Astrazeneca und der EU trägt ein belgisches Gericht dem Pharmakonzern auf, bis zum 27. September weitere 50 Millionen Dosen zu liefern. Bei Nichterfüllung müsse der Konzern zehn Euro pro nicht gelieferte Dosis zahlen, heißt es in dem Urteil. Damit hätte Astrazeneca bis zu dem Datum insgesamt etwa 80 Millionen Dosen geliefert. Ursprünglich war eine Lieferung von 300 Millionen Dosen bis Ende Juni vereinbart worden. Wegen Fertigungsproblemen setzte das Unternehmen die Menge auf 100 Millionen herab.

20.04 Uhr: Altmaier wirbt für Belebung der Innenstädte

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat für eine aktive Belebung der Innenstädte nach dem Corona-Lockdown geworben. "Wir müssen bereit sein, in den nächsten Monaten schnell zu handeln", sagte er bei einer Tagung der kommunalpolitischen Vereinigung der Unionsparteien. "Denn wenn eine Innenstadt ihre Geschäfte erstmal verloren hat, dann schwindet die Lebensqualität und irgendwann ziehen die Menschen sich zurück." In der kommenden Woche werde ein von ihm ins Leben gerufener runder Tisch erste Vorschläge dafür vorlegen. Dann müssten Kommunen, Gewerbetreibende und die Politik in Berlin an einem Strang ziehen.

20.01 Uhr: Spanien erleichtert Einreise für fast alle Deutschen

Die meisten Touristen aus Deutschland müssen ab Montag keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen, um in Spanien auf dem Luft- oder Seeweg einzureisen - selbst wenn sie ungeimpft sind. Bis auf Baden-Württemberg und das Saarland wurden alle deutschen Bundesländer wegen der niedrigen Infektionszahlen von der spanischen Liste der Risikogebiete gestrichen, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilte.

Bewohner der 14 Bundesländer dürfen ab Montag ohne Einschränkung einreisen. Sie müssen aber weiterhin ein Onlineformular ausfüllen und erhalten einen QR-Code, der bei der Einreise vorzuweisen ist. Reisende mit Wohnsitz in Baden-Württemberg und im Saarland müssen derweil bei der Einreise weiterhin einen negativen PCR- oder Antigentest vorlegen oder den Nachweis erbringen, dass sie mindestens seit 14 Tagen vollständig geimpft sind oder dass die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung nicht länger als 180 Tage zurückliegt. Kinder unter zwölf Jahren sind davon ausgenommen. Die Neuregelung gilt vorerst für eine Woche, bis Mitternacht des 27. Juni.

19.16 Uhr: Italien kündigt weitere Lockerungen an

Wegen sinkender Corona-Zahlen lockert Italien die Beschränkungen zum Gesundheitsschutz weiter. Ab Montag gehören alle Regionen in dem Mittelmeerland außer dem kleinen Aostatal im Norden zur Weißen Zone mit den lockersten Regeln. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza in Rom mit. Mit Wochenbeginn werde die Risikoeinstufung für sieben Regionen entsprechend abgeschwächt: Darunter sind so beliebte Reisegebiete wie Südtirol, die Toskana und Sizilien. Es gelten dann nur noch wenige Einschränkungen. Die Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske im öffentlichen Raum, auch draußen, und die Abstandsregeln bleiben aber erhalten.

Das 60-Millionen-Einwohner-Land registrierte am Freitag knapp 1.150 Neuinfektionen in 24 Stunden sowie 35 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen ist in Italien laut Experten auf etwa 16,7 gesunken.

17.05 Uhr: WHO: Ungleiche Impfstoffverteilung lässt Corona-Gefahr in Afrika wachsen

Der sprunghafte Anstieg der Corona-Zahlen in Teilen Afrikas könnte nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Folge der ungleichen Impfstoffverteilung sein. In der vergangenen Woche habe sich die Zahl der Neuinfektionen zum Beispiel in Liberia, Sambia, Simbabwe und Ruanda verdoppelt, sagte WHO-Krisenkoordinator Mike Ryan am Freitag in Genf. Die Kurve sei sehr besorgniserregend.  

15.30 Uhr: Austausch von Impfdosen zwischen Israel und Palästinensern

Israel will etwa eine Million Impfdosen gegen das Coronavirus an die palästinensische Autonomiebehörde übergeben. Man werde den Palästinensern den Impfstoff von Biontech und Pfizer überstellen, dessen Haltbarkeitsdatum demnächst ablaufe, teilte die neue Regierung am Freitag mit. Die Autonomiebehörde werde dann im September und Oktober eine gleich große Anzahl von Impfstoffen an Israel abgeben.

Die Autonomiebehörde stellte die Übereinkunft anders dar. Man habe kein Abkommen mit Israel geschlossen, sondern mit Pfizer, sagte Gesundheitsministerin Mai Alkaila nach Angaben der Nachrichtenagentur Wafa. Pifzer habe das Prozedere vorgeschlagen, um die Lieferung von vier Millionen Dosen zu beschleunigen, die die Autonomiebehörde bereits bezahlt habe.

Israel erklärte, die ersten 100.000 Dosen seien bereits geliefert worden. Möglicherweise könnten auf diese Weise sogar 1,4 Millionen Dosen ausgetauscht werden. "Wir werden weiter wirkungsvolle Wege finden, zum Vorteil der Menschen in der Region zusammenzuarbeiten", twitterte der israelische Außenminister Yair Lapid.

  • Zum Artikel "Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland"

13.55 Uhr: Altmaier - Werden weitere Verlängerung der Überbrückungshilfen prüfen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich dafür ausgesprochen, noch vor der Bundestagswahl eine weitere Verlängerung der Corona-Überbrückungshilfen für Unternehmen zu prüfen. "Wir werden uns die Situation genau anschauen", sagte der Minister am Freitag nach Unterredungen mit den Wirtschaftsministern der Länder in Düsseldorf. Dazu gehöre die wirtschaftliche Entwicklung und die einzelner Branchen wie etwa dem Messewesen und der Veranstaltungsbranche oder des Einzelhandels. Und dann werde die Regierung gemeinsam mit den Bundesländern auf die notwendigen Entscheidungen drängen. "Ich hätte mir von Anfang an vorstellen können, dass die Überbrückungshilfen bis Ende des Jahres verlängert werden." Wenn eine Verlängerung notwendig sei, sollte sie deutlich vor der Bundestagswahl beschlossen werden. Die Bundesregierung verlängert bereits ihre Corona-Hilfen für die heimischen Exporteure bis Jahresende.

13.45 Uhr: Notting Hill Carnival zum zweiten Mal wegen Corona abgesagt

Der Londoner Straßenkarneval im Stadtviertel Notting Hill fällt auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. «Das war eine unglaublich schwierige Entscheidung. Alle Beteiligten wollen unbedingt, dass der Karneval auf die Straßen zurückkehrt, wo er hingehört, aber die Sicherheit geht vor», hieß es auf der Webseite des Veranstalters Notting Hill Carnival Limited am Freitag. Ausschlaggebend sei die Entscheidung der britischen Regierung in dieser Woche gewesen, die geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen wegen der starken Ausbreitung der Delta-Variante in dem Land vom 21. Juni auf den 19. Juli zu verschieben.

  • Zum Artikel "Wegen Delta-Variante: Großbritannien verschiebt Lockerungen"

13.35 Uhr: Spahn dringt auf EU-Lösung für Impfstoff-Anerkennung bei Reisen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dringt auf eine zügige Verständigung für den Umgang mit nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen bei Reisen innerhalb der Europäischen Union. "Leider haben wir dazu noch keine EU-einheitliche Vorgehensweise", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Dies sei ein Problem für einen Raum des freien Reisens. "Wenn wir es nicht schaffen, es jetzt zeitnah auf EU-Ebene zu lösen, werden wir für Deutschland eigene Definitionen vornehmen müssen, welche Impfstoffe wir als gleichwertig anerkennen." Dabei gehe es neben dem Schutz vor Covid-19 um die Frage, wie sehr damit auch Infektionen reduziert würden. Zu klären sei außerdem auch, inwiefern alle Mitgliedsstaaten davon ausgingen, dass man eine vollständige zweite Impfung haben soll und nicht nur eine erste. Zudem gehe es darum, wann Nachimpfungen nötig seien, damit ein Impfpass gültig bleibe, erläuterte Spahn. Für Menschen aus Staaten außerhalb der EU soll bei der Einreise nach Deutschland ab dem 25. Juni laut Bundesinnenministerium gelten, dass nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt werden.

  • Zum Artikel "Wie bekomme ich meinen digitalen Impfausweis?"

13.25 Uhr: Erleichterungen bei Einreisen nach Deutschland

Die Bundesregierung erleichtert ab dem Wochenende Einreisen für weitere Bürger aus Nicht-EU-Ländern. Angesichts gesunkener Infektionszahlen würden Einreisen "zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus" aus den USA, Taiwan, Hongkong, Macau, Albanien, Serbien, Nordmazedonien und dem Libanon ab Sonntag zugelassen, teilte das Bundesinnenministerium am Freitag mit. Damit werde die Liste der Drittstaaten, aus denen unbeschränkt nach Deutschland eingereist werden könne auf insgesamt 15 Länder erweitert. Auf der Liste standen bereits Australien, Israel, Japan, Neuseeland, Singapur, Südkorea und Thailand. Wer seinen Wohnsitz in einem dieser Staaten habe, dürfe auch ohne wichtigen Reisegrund und unabhängig von seinem Impfstatus einreisen, heißt es weiter. Personen aus anderen Drittstaaten dürfen laut Innenministerium nur nach Deutschland einreisen, "wenn sie eine wichtige Funktion ausüben", wenn ihre Reise "zwingend notwendig ist" oder wenn sie vollständig geimpft sind.

13.15 Uhr: Fans dürfen trotz Abriegelung Lissabons wie geplant ins Münchner Stadion

Ein Sprecher der Stadt München erklärte soeben auf BR-Anfrage, dass das Fußball-EM-Spiel Portugal gegen Deutschland (Samstag, 18 Uhr) wie geplant stattfindet, obwohl die Metropolregion Lissabon wegen der Delta-Variante abgeriegelt wird. Die portugiesische Mannschaft sei bereits in München eingetroffen. Fans dürfen ohnehin nur getestet, geimpft oder genesen ins Stadion. Die Stadt sieht bisher keinerlei Anlass, irgendetwas zu ändern, so der Sprecher.

  • Zum Artikel "Lissabon wegen Ausbreitung der Delta-Variante abgeriegelt"

13.05 Uhr: Oranje-Fieber: Niederländischer König verletzt erneut Corona-Regeln

Der niederländische König Willem-Alexander (54) steht erneut stark in der Kritik, weil er die Corona-Regeln nicht beachtet hat. Der Monarch hatte am Donnerstagabend vor dem EM-Spiel der Niederlande eine Straße mit Oranje-Fans in Den Haag besucht: Auf Fotos und Videos ist zu sehen, dass er die erforderlichen 1,5 Meter Abstand nicht einhält und Hände schüttelt. Minister rügten den König am Freitag: "Die Regeln gelten für jeden", sagte die Ministerin für medizinische Versorgung, Tamara van Ark, dem TV-Sender NOS. Der König habe eine Vorbildfunktion, sagte die Ministerin. "Die Regeln gibt es nicht umsonst." Mehrere Minister äußerten allerdings auch Verständnis für die Fußball-Begeisterung des Königs. Die Straße, die der König besuchte, ist als "Schönste Oranjestraße" des Landes während der Fußball-EM ausgezeichnet worden. Sie ist komplett mit orangefarbenen Flaggen und Girlanden verziert.

12.55 Uhr: Spanien hebt Maskenpflicht im Freien auf

Angesichts sinkender Infektionszahlen und fortschreitender Impfungen hebt Spanien die Pflicht zum Tragen einer Corona-Schutzmaske im Freien Ende kommender Woche auf. "Dieses Wochenende wird das letzte mit Masken im Freien sein, denn am nächsten Wochenende werden wir sie nicht mehr tragen", sagt Ministerpräsident Pedro Sanchez. Das Kabinett werde am nächsten Donnerstag einen entsprechenden Beschluss fassen, der am 26. Juni in Kraft treten solle. Spanien folgt damit trotz der Sorgen vor einer Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Virus einer ähnlichen Entscheidung in Frankreich. Abgesehen von wenigen Ausnahmen wie etwa beim Sport gilt in Spanien seit dem vergangenen Sommer in den meisten Landesteilen eine Maskenpflicht für alle Menschen, die älter als sechs Jahre sind.

12.45 Uhr: Bundesregierung greift Exporteuren länger unter die Arme

Die Bundesregierung verlängert ihre Corona-Hilfen für die heimischen Exporteure bis Jahresende. "Auch wenn sich die wirtschaftliche Situation in den vergangenen Monaten deutlich verbessert hat, stellt die Corona-Pandemie die Exportwirtschaft weiter vor Herausforderungen", begründete das Wirtschaftsministerium am Freitag die Entscheidung. "Unternehmen spüren die Belastungen zum Teil zeitverzögert erst jetzt." Das Fünf-Punkte-Programm sieht beispielsweise bessere Finanzierungsmöglichkeiten für neue Exportgeschäfte und günstigere Absicherungen für Exportkreditgarantien vor. Es war im Juli 2020 beschlossen worden und sollte eigentlich in diesem Monat enden.

12.30 Uhr: Tauschen eine Million Impfdosen mit Palästinensern aus

Israel liefert nach eigenen Angaben rund eine Million Biontech/Pfizer-Impfdosen an die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland. Die Impfdosen gegen das Coronavirus würden sonst in Kürze ablaufen, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Regierung am Freitag. Im Gegenzug werde Israel den gleichen Umfang an Dosen aus einer Lieferung von Pfizer für die Palästinenserbehörde im Herbst erhalten. Die Autonomiebehörde bestätigte den Vorgang zunächst nicht. Israels Regierung schrieb in der Mitteilung, es gebe der Autonomiebehörde die Dosen, weil sein eigener Vorrat den aktuellen Bedarf im Land abdecke. In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits knapp 5,5 Millionen Einwohner einfach geimpft, davon rund 5,1 Millionen bereits zweifach. Im Westjordanland und Gazastreifen mit seinen rund fünf Millionen Einwohnern sind laut Gesundheitsministerium in Ramallah dagegen nur rund 440 000 Menschen einfach geimpft, davon 261.000 bereits zweifach.

12.20 Uhr: Mit britischem Kurzarbeiter-Programm soll Ende September Schluss sein

Die britische Regierung will das in der Krise beschlossene Kurzarbeiter-Programm nicht über Ende September hinaus verlängern. Finanzminister Rishi Sunak verweist in der "Financial Times" darauf, dass die Regelungen bereits großzügig bemessen seien. Auch gewisse Steuererleichterungen für Firmen würden nicht mehr zeitlich ausgeweitet. Die Arbeitslosenquote auf der Insel ist durch die Kurzarbeiterregelung niedrig gehalten worden. Die Wirtschaft war im Corona-Jahr 2020 unter die Räder gekommen, doch zeichnet sich dieses Jahr ein kräftiger Aufschwung ab.

12.10 Uhr: Tourismusbeauftragter der Bundesregierung zuversichtlich im Sommer wieder reisen zu können

Die Bundesregierung blickt trotz der sich ausbreitenden Corona-Varianten optimistisch auf Sommerreisen. "Ich freue mich auf eine hoffentlich gute Sommersaison nach einem ganz, ganz schwierigen Jahr für die Tourismusbranche", sagte der Tourismusbeauftragter Thomas Bareiß dem Sender Phoenix. "Und ich glaube, dass wir im Sommer wirklich wieder reisen können – sowohl Geschäftsreisen natürlich, aber auch wieder das Reisen in den Urlaub." Die Tourismusbranche sei gut vorbereitet, gerade was die Sicherheit in den Unterkünften angehe. Die steigende Impfquote und der stetige Rückgang der Inzidenzzahlen gäben zusätzlich Sicherheit.

  • Zum Artikel: Bundesregierung hebt Reisewarnung für Corona-Risikogebiete auf

11.55 Uhr: Merkel mahnt zur Vorsicht wegen Delta-Variante

Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnt mit Blick auf die Ausbreitung der Virusvariante Delta in Großbritannien zur Vorsicht bei der Öffnung des Reiseverkehrs in der Pandemie. "Ich bitte um Verständnis, wenn wir an manchen Stellen ein bisschen vorsichtig sind", sagte Merkel auf der nationalen Luftfahrtkonferenz im Gespräch mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr. "Wir wollen nicht rein und raus aus den Kartoffeln", ergänzte sie. "Wir müssen Schritt für Schritt vorsichtig vorgehen."

  • Zum Artikel "Corona-Experten besorgt über Verbreitung von Delta-Variante"

11.45 Uhr: Corona-Minus beim 1. FC Köln von 66 Millionen Euro

Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle hat den Corona bedingten Einnahme-Ausfall beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln für die vergangenen beiden Spielzeiten auf rund 66 Millionen Euro beziffert. Die finanzielle Situation sei aber «stabil», betonte der 46-Jährige bei der virtuellen Mitgliederversammlung des Traditionsvereins am Donnerstagabend. Erst am Mittwoch hatte sich der FC mit der Stadt auf eine rückwirkende Reduzierung der Pacht für das RheinEnergie-Stadion und damit auf eine millionenschwere Erleichterung geeinigt. Die Vereinbarung gilt, solange Zuschauer ausgeschlossen bleiben. Für die kommende Spielzeit rechnet Wehrle mit einer schrittweisen Öffnung der Ränge. Er wolle sich bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) persönlich für die Zulassung von Stehplätzen und Alkohol im Stadion einsetzen und "eine Teil-Öffnung Mitte August" erreichen.

11.35 Uhr: Corona-Krise belastet Finanzierungsklima für Unternehmen

Die Finanzierungssituation der Unternehmen und Betriebe in Deutschland hat sich bis zum Frühjahr dieses Jahres merklich eingetrübt - insbesondere in den von der Pandemie am stärksten betroffenen Branchen wie z.B. im Dienstleistungssektor und im Einzelhandel. In der diesjährigen Unternehmensbefragung, die die KfW jährlich gemeinsam mit Spitzenverbänden sowie Fach- und Regionalverbänden der deutschen Wirtschaft durchführt, meldete mehr als jedes vierte befragte Unternehmen aktuell Schwierigkeiten beim Zugang zu Krediten - gegenüber dem Frühjahr 2020 hat sich dieser Anteil mehr als verdoppelt.

Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Bankkrediten im vergangenen Jahr deutlich gestiegen: 62,2 Prozent der Unternehmen und Betriebe haben Kreditverhandlungen geführt - ein Plus von rund 7,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg reflektiert den Corona-bedingt erhöhten Liquiditätsbedarf vieler Unternehmen - insbesondere im ersten Halbjahr 2020. Gefragt waren vor allem langfristige Kredite, die für den Aufbau von Liquiditätspolstern genutzt wurden.

11.30 Uhr: Bayerische Exporte auf Vor-Corona-Niveau - Importe weit darüber

Der Außenhandel der bayerischen Wirtschaft ist wieder in Schwung. Die Exporte stiegen im April auf 16 Milliarden Euro, wie das Landesamt für Statistik am Freitag mitteilte. Das sind 66 Prozent mehr als im vom ersten Lockdown hart getroffenen Vorjahresmonat. Im Vergleich zum April 2019 - also dem Vorkrisenniveau - ergibt sich nur ein kleines Minus von rund zwei Prozent. Die Importe stiegen im Vergleich zum letzten Jahr um 56 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro. Damit liegen sie nicht nur deutlich über den Exporten, sondern auch weit über dem Wert der Importe im April 2019 von damals 15,9 Milliarden. Wichtigste Exporteure waren die Autoindustrie und der Maschinenbau. Sie sind gleichzeitig auch die größten Importeure.

11.25 Uhr: Curevac-Chef sieht Impfstoff zu Unrecht in Kritik

Die vorläufig geringe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Curevac steht nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Franz-Werner Haas zu Unrecht in der Kritik. Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden, sagte Haas im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist faktisch eigentlich nicht korrekt, die Zahl der vorläufigen Wirksamkeit unseres Corona-Impfstoffs und die Zahlen zur Wirksamkeit anderer Impfstoffe nebeneinander zu stellen", sagte Haas. In der Studie zum Corona-Impfstoffkandidaten CVnCov seien 29 Virusvarianten enthalten. Das ursprüngliche Virus, der Wildtyp, spiele kaum mehr eine Rolle. "Die Zahlen zur Wirksamkeit der anderen Impfstoffe sähen vermutlich anders aus, wenn man deren Studien zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt hätte."

  • Zum Artikel "Curevac-Studienleiter: Wirksamkeit lässt sich noch steigern"

11.20 Uhr: Lufthansa will Staatshilfe vor Wahl zurückzahlen

Die Lufthansa will nach Worten von Vorstandschef Carsten Spohr die milliardenschwere Finanzhilfe des Staates in der Corona-Krise womöglich noch vor der Bundestagswahl im September zurückzahlen. "Wir waren eines der ersten Unternehmen, was von der Bundesregierung gerettet wurde. Wir wollen auch eines der ersten Unternehmen sein, das die Rettungsmittel zurückzahlt - hoffentlich noch vor der Bundestagswahl", sagte Spohr am Freitag im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz. Vom deutschen Anteil an dem insgesamt neun Milliarden Euro schweren Finanzpaket schuldet die Lufthansa dem Steuerzahler derzeit rund eine Milliarde Euro. Der MDax-Konzern läutete in dieser Woche die Vorbereitungen zu einer Kapitalerhöhung ein, mit der die Hilfe beglichen werden könnte. Diese soll Insidern zufolge ein Volumen von rund drei Milliarden Euro haben.

11.15 Uhr: 18,3 Millionen digitale Impfässe in Deutschland zertifiziert

Der digitale Impfpass in Deutschland wird eifrig genutzt. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind bislang bereits 18,3 Millionen digitale Impfzertifikate erstellt worden. Spahn begrüßt in Berlin, dass es bereits einen EU-weiten digitalen Impfpass gebe. Einen solchen habe noch nicht einmal die USA. Allerdings kritisiert der Minister, dass es bislang nicht gelungen sei, EU-weit einheitliche Kriterien aufzustellen, für wen der Impfpass gelte. "Und das ist ein Problem."

  • Zum Artikel "Wie bekomme ich meinen digitalen Impfausweis?"

11.05 Uhr: Britischen Einzelhändlern setzt Öffnung von Restaurants zu

Den britischen Einzelhändlern macht die Konkurrenz der nach langer Corona-Zwangspause wieder geöffneten Restaurants zu schaffen. Ihr Umsatz fiel im Mai völlig unerwartet um 1,4 Prozent niedriger aus als im Vormonat, wie das Statistikamt Office for National Statistics am Freitag in London mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen ein Wachstum von 1,6 Prozent vorhergesagt. Am stärksten betroffen war der Lebensmitteleinzelhandel mit einem Umsatzrückgang von 5,7 Prozent. "Anekdotische Hinweise deuten darauf hin, dass die gelockerten Einschränkungen im Gastgewerbe einen Einfluss auf die Umsätze hatten, da die Menschen zum Essen und Trinken in Restaurants und Bars zurückkehrten", erklärten die Statistiker.

10.55 Uhr: Delta-Variante in Deutschland derzeit bei sechs Prozent

RKI-Chef Lothar Wieler warnt vor der Ausbreitung der Coronavirus-Mutante Delta. "Es ist nicht die Frage, ob Delta die führende Variante wird, sondern wann", sagt er auf einer Pressekonferenz. Wichtig sei daher der vollständige Impfschutz mit der zweiten Impfung. In Deutschland habe die Variante derzeit einen Anteil von derzeit sechs Prozent.

10.45 Uhr: Günther verteidigt Öffnungskurs in Corona-Pandemie

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat den Lockerungskurs bei den Corona-Regeln verteidigt. "Wir sind jetzt schon umsichtig und haben jeden Öffnungsschritt sorgsam überlegt", sagte der CDU-Politiker. "Wir sind bei den Öffnungen bisher nicht zu weit gegangen, sodass das absolut verantwortbar ist. Wir sind vorsichtig und vorbereitet und daher schützen wir uns vor einer Situation wie in Großbritannien." Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hatte die Länder zuvor dazu aufgefordert, zu prüfen, ob die Lockerungen nicht zu weit gingen. Er rechne damit, dass sich die Delta-Variante in Deutschland noch schneller ausbreiten werde als bisherigen Varianten, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). In Großbritannien breitet sich die in Indien entdeckte Delta-Variante rapide aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen in die Höhe.

10.40 Uhr: Maskenpflicht auf Schulhöfen in Niedersachsen aufgehoben

Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen müssen auf dem Pausenhof keine Masken mehr tragen. Die Maskenpflicht in den Außenbereichen der Schulen sei aufgehoben worden, teilte das Kultusministerium in Hannover am Freitag mit. Auf Fluren, in Treppenhäusern oder auf Toiletten müssten jedoch weiter Masken getragen werden, betonte Kultusminister Grant Hendrik Tonne. "Mit Blick auf die inzwischen landesweit niedrigen Corona-Inzidenzwerte können wir die Schutzmaßnahmen auch in den Schulen ein wenig lockern und so wieder ein Stück Normalität in die Schulen holen", sagte der SPD-Politiker. Zugleich appelliere er an die Schulen, nicht nachlässig zu werden. Der Schritt sei möglich, weil Maßnahmen wie die Pflicht zu regelmäßigen Corona-Selbsttests weiter gelten.

10.35 Uhr: RKI-Präsident Wieler mahnt weiterhin zur Vorsicht

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, mahnt weiter zur Vorsicht: "Wir sind sehr froh und sehr dankbar darüber, wie sich die Zahlen entwickeln", sagt Wieler in Berlin. Aber die Pandemie sei nicht vorbei. Deutschland dürfe seine Erfolge jetzt nicht leichtfertig verspielen. Insofern sei es wichtig, weiterhin nur "behutsam und kleinschrittig" zu öffnen.

10.25 Uhr: Mehr als die Hälfte der Deutschen geimpft

Die Impfkampagne in Deutschland geht voran. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind mittlerweile mit 50,1 Prozent mehr als die Hälfte der Deutschen mindestens einmal geimpft. Das entspreche 41,5 Millionen Menschen, sagt Spahn in Berlin. 29,6 Prozent hätten mit der Zweitimpfung mittlerweile den vollen Schutz. "Diese Zahlen machen zuversichtlich", betont der CDU-Politiker.

  • Zur Datenanalyse "Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland"

10.15 Uhr: Corona-Kurswende in Tansania

Nach dem Tod von Corona-Leugner John Magufuli und dem Wechsel im Präsidentenamt schlägt Tansania nach Beobachtung des Gesundheitsexperten Christoph Bonsmann einen spürbar neuen Kurs ein. Ganz aktuell sei nun die Entscheidung gefallen, an der internationalen Impfinitiative Covax teilzunehmen und Impfdosen zu bestellen, sagte der Vorstand des Medikamentenhilfswerks action medeor dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstagabend aus Daressalam. Nicht nur werde anders als noch vor wenigen Monaten offiziell über Covid-19 gesprochen, es würden auch klare Signale zur Eindämmung des Virus gesandt - wie konkret nun das Ja zur Impf-Kampagne. Der im Frühjahr verstorbene Magufuli hatte - trotz steigender Fälle von Erkrankungen mit eindeutigen Corona-Symptomen - die Krankheit weitgehend totgeschwiegen, getestet wurde nicht, die Diagnose Covid-19 wurde nicht gestellt. Impfungen wies Magufuli zurück, die Teilhabe an der internationalen Impfinitiative Covax war kein Thema. Magufulis Tod war umrankt von Berichten über eine Corona-Infektion des Präsidenten.

10.05 Uhr: SPD will Maskenbeschaffung von Oberstem Rechnungshof prüfen lassen

Nach der Kritik des Bundesrechnungshofes an der Maskenbeschaffung der Bundesregierung hat die SPD-Fraktion im bayerischen Landtag auch eine Untersuchung des Bayerischen Obersten Rechnungshofes für den Freistaat angeregt. Der SPD-Landesvorsitzende und Fraktionschef Florian von Brunn wandte sich mit einem Brief an den Präsidenten des Obersten Rechnungshofes (ORH), Christoph Hillenbrand. Der Bundesrechnungshof hatte in einem Prüfbericht dem Ministerium von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unter anderem nicht bedarfsgerechte Bestellmengen und mangelnde Dokumentation vorgeworfen.

  • Zum Artikel "Kein Plan bei der Maskenbeschaffung – Rechnungshof rügt Spahn"

09.50 Uhr: Impfzentrum nimmt Erstimpfungen wieder auf

Nach einer mehr als vierwöchigen Durststrecke nimmt das Impfzentrum der Stadt Landshut ab Montag (21.06.) wieder Erstimpfungen auf. Wie die Stadt Landshut heute (18. Juni) mitteilt, werden in der kommenden Woche rund 1.800 Dosen für Erstimpfungen erwartet. Bisher wurden alle verfügbaren Dosen benötigt, um die anstehenden Zweitimpfungen innerhalb der festgelegten Fristen vornehmen zu können.

Insgesamt stehen im Wochenverlauf nach aktuellen Zahlen insgesamt rund 1.000 Dosen der Hersteller Moderna und Biontech für Erstimpfungen zur Verfügung. Darüber hinaus wird der Stadt Landshut ebenfalls in der kommenden Woche ein Sonderkontingent von 375 Dosen des Einmal-Impfstoffs von Johnson&Johnson zugewiesen: Dieses ist vordringlich für die Impfung der Bewohner der Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber bestimmt. Außerdem ist für den Verlauf der nächsten Woche ein weiteres Sonderkontingent von 400 Dosen des Vakzins von Astrazeneca angekündigt.

Um einen Impftermin mit AstraZeneca werden sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren mit Wohnsitz in der Stadt Landshut bewerben können; eine Priorisierung erfolgt nicht. Ab wann und unter welchen Bedingungen Anmeldungen möglich sind, wird die Stadt spätestens am Mittwoch (23.06) bekanntgeben.

  • Interaktive Karte: Hier stehen die Impfzentren in Bayern

09.40 Uhr: Moskau schließt seine EM-Fanzone wegen steigender Corona-Zahlen

Wegen wieder stark steigender Corona-Infektionszahlen schließt Moskau seine Fanzone zur Fußball-EM und verbietet alle Freizeitveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern. Auch Clubs und Discotheken müssen schließen, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin am Freitag auf seiner Website schrieb: "Ich wollte das nicht tun, aber ich muss. Die Infektionszahlen in der russischen Hauptstadt waren zuvor innerhalb weniger Tage von 3.000 auf 7.000 pro Tag hochgeschnellt. Als Grund für den starken Anstieg vermuten die Behörden neue Virusvarianten. "Höchstwahrscheinlich haben wir es mit neuen Varianten zu tun, die aggressiver sind und sich schneller verbreiten."

09.30 Uhr: Ehemaliger Corona-Infizierter scheitert am Bundesverfassungsgericht

Das Bundesverfassungsgericht hat die Beschwerde eines ehemaligen Corona-Infizierten abgelehnt, dessen Ansteckung gemäß der bundesweiten Ausnahmen für Genesene und Geimpfte zu lange zurückliegt. Die Verfassungsbeschwerde sei unzulässig, entschieden die Karlsruher Richter laut Mitteilung vom Freitag (Az.: 1 BvR 1260/21 vom 7. Juni). Der Mann hatte sich Ende März 2020 mit Sars-CoV-2 infiziert und kann auch heute noch nachweisen, genügend Antikörper im Blut zu haben, wie das Gericht erläuterte. Als genesen gelten nach der Covid-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung aber nur Menschen, deren Infektion weniger als sechs Monate zurückliegt. Der Mann habe sich auch dadurch benachteiligt gesehen, dass er nicht durch nur eine Impfung den Status Geimpfter bekomme, weil auch dies voraussetze, dass die Infektion maximal ein halbes Jahr her sei. Für Geimpfte und Genesene nach diesen Definitionen sieht die Verordnung Ausnahmen von den allgemeinen Corona-Regeln etwa bei Kontakten vor.

09.15 Uhr: Corona-Krise trifft einkommensschwache Familien

Vor allem einkommensschwache Familien bekommen einer Umfrage zufolge die finanziellen Folgen der Corona-Krise zu spüren. Für ein Drittel der Befragten ist das Geld zum Ende des Monats häufiger knapp als vor der Pandemie, wie das Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter 2216 Eltern mitteilte. "Besonders betroffen sind Familien unterhalb der Armutsgrenze, Familien mit nur einem berufstätigen Elternteil und Eltern, die nicht im Homeoffice arbeiten können", sagt Ifo-Forscher Benjamin Arold. Insgesamt geben drei Viertel der Befragten an, dass sie in der Corona-Krise gut zurechtkommen. Die finanziellen Schwierigkeiten haben für 41 Prozent konkrete Folgen. "In den zwölf Monaten vor der Befragung haben sie beispielsweise Mahnungen wegen verpasster Zahlungen erhalten oder Überziehungskredite in Anspruch nehmen müssen", sagte Arold. "Sieben Prozent der Eltern mussten aus Geldnot sogar auf Mahlzeiten verzichten." Etwa die Hälfte der befragten Eltern (47 Prozent) änderte ihren Konsum in der Corona-Krise und leistete sich weniger als zuvor.

08.55 Uhr: Auch Wales verschiebt Corona-Lockerungen wegen Delta-Variante

Nach England hat auch die britische Provinz Wales geplante Corona-Lockerungen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante um vier Wochen verschoben. «Wir haben alle Daten überprüft und werden die Änderungen der Regeln um vier Wochen verschieben», twitterte der walisische Regierungschef Mark Drakeford am späten Donnerstagabend. Sein Land habe noch immer die höchste Impfquote und die niedrigsten Corona-Zahlen im Vereinigten Königreich, aber es seien nun in allen Teilen Wales Fälle der Delta-Variante nachgewiesen worden. Mitte Juli sollen die Corona-Beschränkungen erneut überprüft werden. Wie auch in anderen Teilen Großbritanniens ist das Leben in Wales jedoch in vielen Bereichen ohnehin schon wieder fast zur Normalität zurückgekehrt - Pubs, Restaurants und Geschäfte haben geöffnet, auch Hochzeiten und kleinere Kulturveranstaltungen können unter Auflagen stattfinden.

08.40 Uhr: Montgomery warnt vor zu schnellen Lockerungen

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat mit Blick auf die hochinfektiöse Delta-Variante des Corona-Virus vor zu raschen Lockerungsschritten gewarnt. Die Länder sollten jetzt prüfen, ob die angekündigten Lockerungen nicht zu weit gingen, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). „Sie sollten außerdem die politische Größe haben, angekündigte Lockerungen wieder zurückzunehmen, wenn die Infektionszahlen durch die Delta-Variante wieder steigen sollten“, erklärte der Mediziner und verwies dabei auf das Beispiel der britischen Regierung.Es sei zu erwarten, dass sich die Delta-Variante in Deutschland noch schneller ausbreite als die bisherigen Varianten, sagte Montgomery. Das Tückische bei dieser Variante sei, dass Infizierte sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen hätten und damit andere anstecken könnten, bevor sie überhaupt merkten, dass sie sich infiziert hätten. Solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien, müssten vor allem die Ansteckungsrisiken im Alltag reduziert werden.

08.20 Uhr: Bundesnotbremse verdirbt Hotels und Gaststätten das Geschäft

Dämpfer für Deutschlands Gastwirte und Hoteliers: Nach der zaghaften Erholung in den Vormonaten sanken die Umsätze im April wieder. Das Gastgewerbe verbuchte preisbereinigt 6,3 Prozent weniger Erlöse als im März des laufenden Jahres. In nominaler Betrachtung gab es nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ein Minus von 6,5 Prozent. "Ursächlich für den Rückgang dürften die "Bundesnotbremse" und das Beherbergungsverbot zu touristischen Zwecken, auch über Ostern, sein", erklärten die Wiesbadener Statistiker am Freitag. Bund und Länder hatten im April bundeseinheitliche Regeln bei hohen Corona-Infektionszahlen in Kraft gesetzt. Diese "Bundesnotbremse" im Infektionsschutzgesetz ist längstens bis zum 30. Juni befristet. Hotels und Pensionen verzeichneten nach Angaben des Bundesamtes binnen Monatsfrist einen Umsatzeinbruch um 10,8 Prozent. Auch die Gastronomie sei im April "durch die weitreichenden Corona-Schutzmaßnahmen ausgebremst" worden: Der reale Umsatz fiel im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 5,5 Prozent.

07.45 Uhr: Olympische Spiele in Tokio ohne Zuschauer wäre beste Option

Die Ausrichtung der Olympischen Spiele in Tokio könnte nach Ansicht japanischer Gesundheitsexperten zu einem Anstieg der Corona-Infektionen führen. Daher raten sie zum einem Verzicht auf Zuschauer. "Die Austragung der Spiele ohne Zuschauer ist die am wenigsten riskante Option und wir halten sie für wünschenswert", schreibt die Gruppe unter Führung des Gesundheitsberaters der Regierung, Shigeru Omi, in ihrem am Freitag veröffentlichten Bericht. Japan will die im vergangenen Jahr verschobene Mega-Sportveranstaltung über die Bühne bringen, obwohl es zahlreiche Bedenken gibt und auch die Bevölkerung skeptisch ist. Zwar war die Zahl der Infektionen in Japan im Vergleich mit anderen Ländern niedriger, allerdings ist auch die Impfquote geringer. Das Organisationskomitee hat zwar Zuschauer aus dem Ausland verboten, aber noch nicht entschieden, ob heimisches Publikum bei den Wettkämpfen zugelassen wird. Der Zeitung "Sankei" sagte die Organisationschefin Seiko Hashimoto sie würde gerne bis zu 10.000 Zuschauer erlauben.

07.25 Uhr: Japans Notenbank verlängert Corona-Hilfen

Japans Notenbank verlängert ihre Konjunkturhilfen für die von der Corona-Krise geplagte Wirtschaft um sechs Monate. Die Währungshüter in Tokio beschlossen am Freitag, das im vergangenen Jahr aufgelegte Notfall-Programm zum Ankauf von Vermögenswerten und zur Erleichterung der Kreditvergabe an von der Pandemie betroffene Firmen über die bisherigen Frist vom September um ein halbes Jahr auszudehnen. Die Bank von Japan beließ zudem ihr kurzfristiges Zinsziel bei minus 0,1 Prozent und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei null Prozent. Daneben kündigte sie überraschend ein neues Programm an, um Finanzinstitutionen zu Krediten und Investitionen zur Bekämpfung des Klimawandels zu ermutigen. Bis zur nächsten Sitzung im Juli soll dazu ein Entwurf vorgelegt werden.

07.10 Uhr: Extra-Impfdosen für schwäbische Landkreise in den kommenden Wochen

Je 7.000 Extra Impfdosen gehen in den nächsten Wochen an den Landkreis Dillingen sowie an die schwäbischen Landkreise Günzburg, Unterallgäu, Lindau und Aichach-Friedberg und weitere Landkreise in Bayern. Die Sonderzuteilungen sollen die geringere Ärztedichte in den Landkreisen ausgleichen. Der Dillinger Landrat Leo Schrell und andere hatten das seit Wochen gefordert.

  • Zum Artikel "Corona- Etliche Impfstoff-Sonderlieferungen für Schwaben"

06.56 Uhr: Curevac-Chef verteidigt Impfstoff

Die vorläufig geringe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Curevac steht nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Franz-Werner Haas zu Unrecht in der Kritik. Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden, sagte Haas im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

"Es ist faktisch eigentlich nicht korrekt, die Zahl der vorläufigen Wirksamkeit unseres Corona-Impfstoffs und die Zahlen zur Wirksamkeit anderer Impfstoffe nebeneinander zu stellen", sagte Haas. In der Studie zum Corona-Impfstoffkandidaten CVnCov seien 29 Virusvarianten enthalten. Das ursprüngliche Virus, der Wildtyp, spiele kaum mehr eine Rolle. "Die Zahlen zur Wirksamkeit der anderen Impfstoffe sähen vermutlich anders aus, wenn man deren Studien zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt hätte."

06.46 Uhr: Delta-Variante - wieder Maskenpflicht in Sydney

Das australische Bundesland New South Wales hat das Tragen von Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln in Sydney wieder zur Pflicht gemacht, nachdem sich immer mehr Menschen mit der hochinfektiösen Delta-Variante des Coronavirus angesteckt hatten. Laut der Behörden können dennoch geplante Veranstaltungen im Freien unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen statt finden. "Wir wollen nicht, dass die Menschen in Panik geraten, aber gleichzeitig wollen wir, dass jeder in höchster Alarmbereitschaft ist", sagte die Premierministerin des Bundesstaates, Gladys Berejiklian, vor Reportern in Sydney.

06.22 Uhr: Amtsärzte für zügigen Ausbau der Gesundheitsämter

Angesichts der Ausbreitung der hochinfektiösen Delta-Variante des Coronavirus fordern Amtsärzte einen schnellerem Ausbau der Gesundheitsämter. "Anderthalb Jahre nach Beginn der Pandemie stockt es zum Beispiel immer noch beim Personal", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Im Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst sei vereinbart, 1500 Stellen für medizinisches Fachpersonal bei den Gesundheitsämtern zu schaffen. "Ein Großteil dieser Stellen ist noch nicht besetzt", so Teichert.

05.55 Uhr: Kanzleramtschef Braun rät Fußball-Fans von Reise nach London ab

Kanzleramtschef Helge Braun rät den deutschen Fußball-Fans von einer Reise zu den entscheidenden EM-Spielen ab. "Meine große Sorge ist die sich ausbreitende Delta-Variante in Großbritannien – und London ist ein Austragungsort. Man sollte nicht in Virusvariantengebiete reisen", sagte der CDU-Politiker in einem Interview dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). In der englischen Hauptstadt finden die beiden Halbfinals und das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft statt.

Die Bundesregierung hatte Großbritannien im Mai als Virusvariantengebiet eingestuft. Braun betonte in diesem Zusammenhang: "Wer nach London fährt, muss zwei Wochen in Quarantäne, wenn er nach Deutschland kommen möchte."

05.16 England bietet allen Erwachsenen Erstimpfungen an

Das Gesundheitswesen in England will ab heute allen Bürgern ab 18 Jahren eine Impfung anbieten. Die Regierung möchte damit ihr Ziel erreichen, dass alle Erwachsenen im kommenden Monat mindestens eine erste Dosis erhalten. "Weniger als 200 Tage nach dem Start des Programms allen Erwachsenen eine Impfung anzubieten, ist eine der größten kollektiven Errungenschaften unseres Landes", sagte Premierminister Boris Johnson und bezog sich dabei auf Schätzungen des Gesundheitswesens in England zu den Auswirkungen der Impfstoffeinführung. Die Gesundheitsbehörden in Wales, Schottland und Nordirland führen jeweils ihre eigenen Impfkampagnen durch.

05.11 Uhr: RKI registriert 1.076 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 10,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1.076 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.52 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2.440 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 91 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 102 Tote gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 10,3 an (Vortag: 11,6; Vorwoche: 18,6).

Donnerstag, 17. Juni 2021

20.50 Uhr: Britischer Finanzminister schließt weitere Firmen-Hilfen aus

Der britische Finanzminister Rishi Sunak lehnt trotz der um vier Wochen verlängerten Einschränkungen zusätzliche Hilfen für Unternehmen ab. Die letzte Unterstützungsrunde sei bewusst groß ausgefallen, sagt Sunak der Zeitung "Financial Times". "Wir haben damals ganz ausdrücklich gesagt, dass wir damit Verzögerungen bei der Roadmap ausgleichen wollen." Die Regierung in London hat wegen der sich schnell ausbreitenden Delta-Variante geplante Lockerungen auf Juli verschoben.

20.25 Uhr: Insgesamt 7.000 Extra-Impfdosen für schwäbische Landkreise in den nächsten Wochen

Insgesamt 7.000 Extra Impfdosen gehen in den nächsten Wochen an den Landkreis Dillingen sowie an die schwäbischen Landkreise Günzburg, Unterallgäu, Lindau und Aichach-Friedberg und weitere Landkreise in Bayern. 2.500 der Dosen sind für Erstimpfungen mit Moderna, weitere 2.000 mit AstraZeneca für Erst- und Zweitimpfungen, die weiteren 2.500 Dosen für die zweite Impfung mit Moderna folgen sechs Wochen später. Die Extra-Zuteilung von Impfstoff sei ein positives Zeichen, so der Dillinger Hausarzt Alexander Zaune. Er hatte dem Minister die spezielle Problematik im Landkreis Dillingen dargelegt: Dort gibt es unterdurchschnittlich viele Ärzte, somit sinkt die Impfquote immer weiter im bayernweiten Vergleich.

  • Zum Artikel: Impfstoff-Sonderlieferung für den Landkreis Dillingen

20.10 Uhr: Finanzminister Scholz sieht Schub für die Konjunktur durch europäische Corona-Hilfen

Bundesfinanzminister Olaf Scholz erwartet von den bald anlaufenden europäischen Corona-Hilfen Schub für die wirtschaftliche Erholung. Schon jetzt zeige die gemeinsame europäische Aktion Wirkung, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen. Man sei jetzt in der Phase, die nationalen Aufbaupläne zu genehmigen. Es sei wichtig, dass dies zügig gehe. Die EU-Kommission hatte am Mittwoch als erstes die Pläne von Portugal und Spanien bewilligt. Am Donnerstag brachte Kommissionschefin Ursula von der Leyen positive Bescheide nach Athen und Kopenhagen. Griechenland bekommt demnach 17,8 Milliarden Euro an Zuschüssen und 12,7 Milliarden an Krediten aus dem Aufbaufonds RRF, dem Herzstück der 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfen. Dänemark kann mit 1,5 Milliarden Euro rechnen, ausschließlich Zuschüsse. Erste Gelder sollen im Juli fließen.

  • Zum Artikel: Corona-Fonds: Staatliche Milliarden-Hilfe kaum abgerufen

19.55 Uhr: Vier von fünf Erwachsenen in Großbritannien inzwischen geimpft

In Großbritannien sind inzwischen 80 Prozent aller Erwachsenen mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft. Das teilte das britische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Das Ziel, allen Menschen über 18 Jahren bis zum 19. Juli ein Impfangebot zu machen, sei damit in Reichweite. Der Anteil der Erwachsenen, die beide Impfungen erhalten haben, liegt den Angaben zufolge bei knapp 60 Prozent. Noch in dieser Woche soll laut Gesundheitsminister Matt Hancock die Impfpriorisierung enden. Alle über 18-Jährigen können dann einen Termin buchen - bislang war die Impfreihenfolge streng nach Risikogruppen gegliedert. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante in Großbritannien hat die Regierung die eigentlich für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen bis zum 19. Juli verschoben. Zudem können über 40-Jährige nun bereits nach acht Wochen eine Zweitimpfung erhalten, statt wie bisher erst nach zwölf Wochen.

  • Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern

19.40 Uhr: Lissabonner dürfen am Wochenende Region nicht verlassen

Wegen eines starken Anstiegs der Fälle in Lissabon dürfen die Bewohner der portugiesischen Hauptstadt am Wochenende die Region nicht verlassen. Auch eine Einreise sei in der Zeit von Freitag 15.00 Uhr bis 06.00 Uhr Samstag untersagt, erklärt Ministerin Mariana Vieira da Silva. Die Maßnahme sei getroffen worden, um eine Verbreitung im übrigen Land zu verhindern. Ausländische Touristen seien von der Regelung ausgenommen. Vieira da Silva nennt als mögliche Ursache für die schlimmere Lage in Lissabon eine Verbreitung der Delta-Variante.

19.25 Uhr: Neue Corona-Varianten hinter Anstieg der Infektionszahlen in Moskau vermutet

Neue Virusvarianten könnten nach Einschätzung der Moskauer Behörden für den starken Anstieg der Corona-Fallzahlen in der russischen Hauptstadt verantwortlich sein. "Höchstwahrscheinlich haben wir es mit neuen Varianten zu tun, die aggressiver sind und sich schneller verbreiten", sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sei innerhalb weniger Tage von 3.000 auf 7.000 gestiegen, sagte Sobjanin. "Laut vorläufigen Daten könnten es morgen (Freitag) mehr als 9.000 sein." Eine solche Verdreifachung wäre eine "enorme Dynamik, die wir während der vorherigen Wellen nicht beobachtet haben". Russland ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Die Ansteckungszahlen steigen derzeit landesweit und besonders in den Metropolen Moskau und Sankt Petersburg. Zugleich geriet die Impfkampagne ins Stocken. In der Hauptstadt sind von rund 13 Millionen Einwohnern bislang erst 1,8 Millionen mindestens eine Impfdosis erhalten.

19.05 Uhr: Sternekoch Troisgros fordert wegen Corona-Verlusten 1,6 Millionen Euro von Allianz

Der französische Sternekoch Michel Troisgros fordert wegen Einnahmeausfällen während der Corona-Krise knapp 1,6 Millionen Euro vom deutschen Versicherer Allianz. Den größten Teil der Summe, 1,5 Millionen Euro, verlange er für die Schließung seines Dreisterne-Restaurants Maison Troisgros in Ouches nicht weit von Lyon, an das auch ein Hotel angeschlossen ist, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus informierten Kreisen erfuhr. Die restliche Forderung bezieht sich demnach auf Troisgros' Restaurant Le Central in Roanne. Nach Angaben des zuständigen Gerichts in Roanne soll Mitte September über den Fall entscheiden werden. Die Anwälte der Allianz wollten sich auf AFP-Anfrage nicht äußern. Troisgros nannte es "unverständlich", dass die deutsche Versicherung von vornherein jegliche Diskussion über seine Forderungen abgelehnt habe. In einem weiteren Fall, der einen Betrieb des Starkochs in Iguerande betrifft, verhandele er derzeit mit dem Versicherungsunternehmen Axa über eine außergerichtliche Einigung.

18.45 Uhr: Geimpfte Nicht-EU-Bürger dürfen demnächst nach Deutschland einreisen

Für Menschen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union soll die Einreise nach Deutschland ab dem 25. Juni grundsätzlich wieder möglich sein, wenn sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Das soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zwar unabhängig davon sein, ob sie als Geschäftsreisende, Touristen, Studenten oder für einen Besuch kommen wollen. Aktuell dürfen Bürger aus sogenannten Drittstaaten nur in eng umrissenen Ausnahmefällen einreisen.

Um Fälschung und Betrug zu vermeiden, legt die neue Regelung genau fest, wie der Impfnachweis aussehen muss. Neben der Bundespolizei sollen auch Fluggesellschaften diesen Nachweis prüfen. Außerdem werden nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt. Ausschlaggebend sind jene Substanzen, die das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Internetseite aufzählt, derzeit die Produkte von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Janssen.

18.35 Uhr: Forschungsministerium zu Curevac - Neun von zehn Impfstoffen scheitern

Das Bundesforschungsministerium sieht in den Wirksamkeitsproblemen des Corona-Impfstoffes von Curevac kein Scheitern der staatlichen Förderpolitik. "Die Entwicklung neuer Impfstoffe ist immer risikobehaftet und teuer, insbesondere in den späten Entwicklungsphasen", sagte ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage. "Je nach Technologie und Erkrankung müssen wir mit Fehlschlägen von bis zu 94 Prozent rechnen. Selbst in der letzten Entwicklungsphase, in der die Daten für die Zulassung gesammelt werden, scheitern immer noch neun von zehn Impfstoffkandidaten." Genau deshalb unterstütze das Bundesforschungsministerium mit erheblichen Mitteln die Corona-Impfstoffentwicklung in Deutschland. "Die weltweiten Investitionen mit dieser schnellen Entwicklung und Zulassung von wirksamen und sicheren Impfstoffen ist historisch einzigartig, und wir können uns glücklich schätzen, dass die Förderung von BioNTech erfolgreich war", fügte der Sprecher hinzu.

18.20 Uhr: USA investieren 3,2 Milliarden in Entwicklung antiviraler Medikamente

Corona-Impfstoffe wurden im Rekordtempo entwickelt und zugelassen. Doch Medikamente gegen Covid-19 fehlen. Die USA wollen nun investieren - in eine weitere «Verteidigungslinie» gegen Corona und andere Viren. Washington (dpa) - Die USA wollen 3,2 Milliarden US-Dollar (etwa 2,6 Milliarden Euro) in die Entdeckung und Entwicklung antiviraler Medikamente zur Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 investieren. Der US-Immunologe Anthony Fauci stellte die Pläne am Donnerstag bei einem Briefing der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses in Washington vor. "Impfstoffe bleiben eindeutig das Kernstück unseres Arsenals gegen Covid-19", betonte der Gesundheitsexperte. Antivirale Mittel könnten jedoch eine wichtige Ergänzung zu Impfstoffen sein. Das gelte insbesondere für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, die sie im Falle einer Corona-Infektion einem größeren Risiko aussetzen oder die dazu führen, dass Impfstoffe nicht den optimalen Schutz entwickeln.

18.05 Uhr: EMA spricht sich gegen Wirksamkeitsschwelle von 50 Prozent bei Covid-Impfstoffen aus

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat sich gegen eine Mindestwirksamkeit von 50 Prozent für eine Zulassung von Corona-Impfstoffen ausgesprochen. Um die Vor- und Nachteile eines Mittels abwägen zu können, müssten die Daten der vollständigen Studie betrachtet werden, sagte der EMA-Experte Marco Cavaleri am Donnerstag unter Verweis auf jüngste Zwischenergebnisse zu dem Mittel von CureVac. Dabei war eine Wirksamkeit von nur 47 Prozent festgestellt worden. Es müsse dabei das Ergebnis in den verschiedenen Regionen, Altersgruppen und nach Varianten gut analysiert werden, sagte Cavaleri, der die Impfstoffstrategie der Behörde verantwortet. "Wir waren immer der Meinung, dass es schwierig wäre, im Voraus eine Schwelle zu definieren." Cavaleri wies darauf hin, dass die EMA Impfstoff-Entwickler zu Studien ermuntert habe, die eine Mindestwirksamkeit von 50 Prozent nachweisen können. "Aber wir stellten von Anfang an klar, dass dies nicht bedeutet, dass wir nicht die Gesamtheit der Ergebnisse berücksichtigen werden." Das US-Gegenstück zur EMA, die FDA, verlangt dagegen für eine Zulassung von Covid-19-Impfstoffen eine Mindestwirksamkeit von 50 Prozent.

17.45 Uhr: Österreich: Bonus von 500 Euro für Krankenhaus- und Pflegepersonal

Das Personal in Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Österreich erhält für seinen Einsatz in der Corona-Pandemie einen einmaligen Bonus von 500 Euro. Das hat der Nationalrat am Donnerstag beschlossen. Dank eines in der Debatte eingebrachten Abänderungsantrags wurden auch Reinigungskräfte mit einbezogen, nicht aber Haustechniker. Vorgesehen ist, dass im Durchschnitt 500 Euro netto gezahlt werden. Den Bundesländern und den Einrichtungen wird aber auch die Möglichkeit eingeräumt, nach Schwere des Einsatzes zu unterscheiden. Für Tätigkeiten auf Covid- oder Intensivstationen kann also mehr bezahlt werden. Der Bonus sei ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für alle, die im Bereich der Kliniken, Reha-Einrichtungen, von Heimen und mobilen Dienste arbeiteten, erklärte der Fraktionschef der konservativen Regierungspartei ÖVP, August Wöginger. Insgesamt koste die Anerkennung rund 100 Millionen Euro. Völlig anders bewertete die oppositionelle SPÖ den Schritt. Rettungskräfte oder etwa Menschen in der Praxis-Assistenz seien nicht berücksichtigt, kritisierte sie.

  • Zum Artikel: Grünes Licht für Corona-Prämie 2.0 an Klinikpersonal

17.20 Uhr: Rasanter Anstieg an Neuinfektionen in Großbritannien

Die Behörden in Großbritannien haben seit gestern den höchsten Anstieg an Corona-Neuinfektionen seit dem 19. Februar registriert. Gemeldet wurden heute 11.007 nachgewiesene Ansteckungsfälle, am Tag zuvor waren es noch 9.055. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um 19, am Mittwoch waren es neun weitere Tote.

  • Zum Artikel: Wegen Delta-Variante: Großbritannien verschiebt Lockerungen

17.10 Uhr: Weitere russische Regionen führen Impfpflicht in Unternehmen ein

Nach Moskau haben weitere Regionen in Russland auf die gestiegenen Corona-Zahlen mit einer verpflichtenden Impfquote in Unternehmen reagiert. Auch auf der Halbinsel Sachalin im äußersten Osten Russlands sind zahlreiche Arbeitgeber angehalten, bis September mindestens 60 Prozent ihrer Angestellten impfen zu lassen, wie die regionale Leiterin der Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor, Olga Funtusowa, erklärte. Von der Regelung betroffen seien unter anderen Beschäftigte im Bildungs- und Gesundheitswesen, in Schönheitssalons, Fitnessstudios sowie im öffentlichen Nahverkehr, sagte Funtusowa der Agentur Interfax zufolge.

  • Zum Artikel: Impfen am Arbeitsplatz: Diese Rechte haben Arbeitnehmerv

15.45 Uhr: Mit Corona infizierter Löwe stirbt in indischem Zoo

Ein Löwe ist in einem indischen Zoo gestorben, nachdem er zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Bereits Anfang Monat war in dem gleichen Zoo in der Stadt Chennai eine Löwin nach einen positiven Test gestorben, und weitere Löwen waren infiziert worden. Der gestorbene Löwe Pathbanathan habe zunächst etwas gehustet, später habe er aufgehört zu fressen, sagte der Zoo-Vizechef der Zeitung "The New Indian Express".

15.16 Uhr: Arbeitsschutzregeln werden langsam gelockert

Betriebe müssen ihren Mitarbeiter weiterhin zwei Corona-Tests pro Woche anbieten, und Hygiene- und Abstandsregeln bleiben bestehen. Aber die Höchstgrenzen für Mitarbeiter in einem Betrieb und die Pflicht zur Einteilung in festen Teams sollen entfallen. So steht es laut Nachrichtenagentur Reuters in der Neufassung der Corona-Arbeitsschutzverordnung, die Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am kommenden Mittwoch dem Kabinett vorlegen will.

Eine Verlängerung der Homeoffice-Pflicht ist nicht geplant, was der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) scharf kritisiert. Die Pflicht zum Arbeiten-zu-Hause war Bestandteil der Bundes-Notbremse, die am 30. Juni ausläuft.

  • Zum Artikel: Corona - So laufen die Tests in Unternehmen

14.32 Uhr: EU-Kommission - Curevac-Rückschlag keine Bedrohung für Impfziel

Der Rückschlag für den Corona-Impfstoff von Curevac stellt aus Sicht der EU-Kommission keine Bedrohung für das Ziel dar, bis Ende Juli 70 Prozent der erwachsenen EU-Bevölkerung zu immunisieren. "Wir haben von Anfang an auf ein breites Portfolio an Impfstoffen gesetzt", sagte ein Behördensprecher. Das sei auch gemacht worden, um für den Fall vorbereitet zu sein, dass ein Impfstoff ausfalle. Die Kommission gehe weiter davon aus, dass bis Ende kommenden Monats genügend Impfdosen geliefert werden könnten, um den EU-Staaten die Impfung von 70 Prozent ihrer erwachsenen Bevölkerung zu ermöglichen.

Curevac hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sein Impfstoffkandidat in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung erzielt habe. Damit habe er vorgegebene Kriterien nicht erfüllt. Die EU-Kommission hatte 220 Millionen Dosen des Impfstoffs vorbestellt, Deutschland sollte 24,5 Millionen Dosen erhalten. Es sei nun abzuwarten, ob sich die vorläufigen Ergebnisse bestätigen, hieß es von der Kommission. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte im Februar ein schnelles Prüfverfahren für den Impfstoff der Tübinger Firma gestartet. Für den Fall, dass es zu keiner Marktzulassung in der Europäischen Union kommt, gibt es in dem Vertrag der Kommission mit dem Hersteller eine Ausstiegsklausel.

  • Curevac-Impfstoffkandidat ist weniger wirksam als erhofft

14.21 Uhr: Fast jeder zweite Deutsche erstgeimpft

Die Corona-Impfungen nähern sich der Schwelle, dass jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen hat. Inzwischen erhielten 41,2 Millionen Menschen oder 49,6 Prozent der Gesamtbevölkerung nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag eine erste Dosis. Vollständig geimpft sind demnach 23,9 Millionen Menschen, was 28,8 Prozent der Bevölkerung entspricht.

Bei den Erstimpfungen haben den Angaben zufolge inzwischen sieben der 16 Bundesländer die Schwelle von 50 Prozent der Bevölkerung erreicht oder liegen darüber: An der Spitze liegt Bremen mit 55,6 Prozent. In Bayern haben erst 46,6 Prozent der Bürger eine Corona-Erstimpfung erhalten.

Gesundheitsminister Spahn (CDU) geht davon aus, dass 75 Prozent der Erwachsenen sich gegen Corona impfen lassen wollen. Bis Ende Jui/Anfang August sei es möglich, allen Erwachsenen die wollen, ein Impfangebot gemacht zu haben.

14.18 Uhr: Italien will Maskenpflicht draußen beenden

Italiens Regierung steuert wegen der niedrigeren Corona-Zahlen auf eine Abschaffung der Maskenpflicht im Freien zu. Wann genau die seit Herbst 2020 geltende Pflicht zum Tragen der Corona-Schutzmasken für den Außenbereich fällt, ist noch offen. Außenminister Luigi Di Maio schrieb auf Facebook: "Die Maske draußen ab dem Sommer abnehmen zu können, ist das Ziel der Regierung, und es ist nahe." Zeitungen spekulierten über Mitte Juli.

In Südtirol, wo die Landesregierung oft einen Sonderkurs in der Corona-Politik fährt, fällt schon ab Montag (21. Juni) die generelle Maskenpflicht draußen.

12.43 Uhr: Telefonische Krankschreibung weiter möglich

Bis zum 30. September ist weiterhin eine telefonische Krankschreibung bei leichten Atemwegserkrankungen möglich. Der Gemeinsame Bundesausschuss verlängerte die wegen der Corona-Pandemie eingerichtete Sonderregel um drei Monate, wie das Beschlussgremium des Gesundheitswesens am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Verlängerung trotz deutlich gesunkener Infektionszahlen begründete der Bundesausschuss damit, dass es nach wie vor ein relevantes Infektionsgeschehen gebe.

Mit der Sonderregelung können an Atemwegserkrankungen leidende Versicherte zunächst bis zu sieben Tage telefonisch krankgeschrieben werden. Für weitere sieben Tage können niedergelassene Ärzte telefonisch eine Folgebescheinigung ausstellen. Die Ärzte müssen sich aber durch eine eingehende Befragung vom Gesundheitszustand des Versicherten überzeugen und gegebenenfalls prüfen, ob doch eine körperliche Untersuchung nötig ist. Falls das Bundesgesundheitsministerium keine Einwände formuliert, tritt die Verlängerung zum 1. Juli in Kraft.

  • Zum Artikel: Telefonische Krankschreibung wieder möglich

12.18 Uhr: EU-Behörden: Geimpfte von Test- und Quarantänepflichten ausnehmen

Reisende mit vollständigem Impfschutz gegen Covid-19 oder überstandener Corona-Infektion sollten nach Angaben führender EU-Behörden von Test- und Quarantänepflichten ausgenommen werden. Eine Ausnahme von dieser Empfehlung gelte für Menschen aus Gebieten mit besonders hohem Corona-Risiko oder grassierenden Coronavirus-Varianten, teilten die EU-Luftsicherheitsbehörde EASA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Donnerstag in ihren aktualisierten Flugreiserichtlinien mit. Für Reisen aus diesen Gebieten könne die Anforderung eines negativen Corona-Tests in Erwägung gezogen werden.

Mit den Richtlinien liefern die in Köln und Stockholm ansässigen Behörden risikobasierte Empfehlungen für den Flugverkehr in der EU. Die Empfehlungen sind für die zuständigen Behörden und Fluggesellschaften nicht bindend, sollen aber als Wegweiser dienen.

"Wir haben einen bedeutenden Meilenstein in der Pandemie erreicht: eine echte Veränderung beim Ansatz, dass Reisende wieder fliegen können, ohne sich allzu sehr Sorgen zu machen, dass die Regeln kurzfristig geändert werden könnten", erklärte EASA-Exekutivdirektor Patrick Ky.

11.47 Uhr: Olympia: Corona bremst Kondom-Absatz

Corona verhagelt Kondom-Herstellern die Hoffnungen auf einen Absatzrekord während der Olympischen Spiele ab 23. Juli in Tokio. Verantwortlich für den geringeren Kondom-Absatz als üblich sind das Einreiseverbot für ausländische Zuschauer und die verschärften Corona-Schutzmaßnahmen. So sieht das Regelwerk für Athleten beispielsweise vor, dass unnötige Formen des Körperkontakts zu vermeiden seien. "Die verteilten Kondome sind nicht dazu gedacht, im Olympischen Dorf benutzt zu werden", sagte das Organisationskomitee der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Seit den Olympischen Spielen 1988 in Seoul werden im Kampf gegen HIV und Aids bei Olympischen Spielen kostenlose Kondome an Zuschauer und Athleten verteilt. 2018 hatte der führende Kondomhersteller Sagami Rubber Industries extra eine neue Fabrik in Malaysia eröffnet, um den erwarteten Anstieg der Nachfrage decken zu können.

11.17 Uhr: Digitaler Impfpass - Nachweis für geimpfte Genesene kommt Ende Juni

Von Covid-19 Genesene können ihren Status ab Ende Juni in Corona-Warn-App (CWA) und CovPass-App hinterlegen. Dann sollen auch Genesene mit Impfung ihren Schutzstatus digital nachweisen können, erklärte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Die Funktionen würden mit der nächsten Entwicklungsstufe beider Apps nachgelegt. Auch das Austellungssystem für die Zertifikate bei Apotheken, Impfzentren und Arztpraxen soll dann diesen Fall abbilden können.

Aktuell können Betroffene noch nicht auf regulärem Weg an einen digitalen Nachweis kommen. Grund dafür sind nach Angaben des BMG zunächst einmal technische Fragen. Genesene mit Impfung seien bei der europäischen Lösung von Anfang an mitbedacht worden, erklärte ein Sprecher. Es sei aber noch nicht geklärt, auf welche Art in diesem Fall ein Nachweis erbracht werden kann.

Das liege laut BMG unter anderem auch daran, dass innerhalb Europas mit Genesenen beim Impfen nicht einheitlich verfahren werde. Während sie in Deutschland momentan für nur eine Impfung vorgesehen seien, erhielten sie in manchen anderen europäischen Ländern zwei Impfdosen. Stand 17. Juni sind in Deutschland laut Robert Koch-Institut rund 3,7 Millionen Menschen an Covid-19 erkrankt oder haben eine Infektion überstanden.

  • Zum Artikel: Wie bekomme ich meinen digitalen Impfausweis?

11.03 Uhr: Verband kritisiert restriktive Besucherregelungen in Pflegeheimen

Der BIVA-Pflegeschutzbund beklagt unverhältnismäßige Einschränkungen von Besuchen in Pflegeeinrichtungen. "Es darf nicht sein, dass Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen trotz Impfschutz je nach Bundesland nur zwei- oder dreimal pro Woche Besuch empfangen dürfen", kritisierte Verbandsvorsitzender Manfred Stegger heute in Bonn.

Die Interessenvertretung bekräftigte ihre Forderung nach einer Bundesverordnung mit verbindlichen Mindestvorgaben für Besuchsmöglichkeiten. Ungerechtfertigte Grundrechtseinschränkungen durch die Einrichtungen müssten sanktioniert werden.

Seit mehr als sechs Wochen gelten bundesweit Lockerungen für Geimpfte, die Erleichterungen für private Treffen vorsehen. Besuche in Pflegeheimen würden hingegen weiterhin durch die jeweilige Landesverordnung geregelt. Darin werde teilweise nicht berücksichtigt, dass manche Einrichtungen durchgeimpft seien. Der Verband wisse von Betroffenen aus Bayern, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, dass Besuche nur in bestimmten Zeitfenstern an festgelegten Tagen möglich sind, auch wenn Bewohner und Angehörige geimpft sind. "Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner müssen endlich mit geimpften Personen außerhalb von Einrichtungen gleichgestellt werden", forderte Stegger.

  • Zum Artikel: Schutz contra Freiheit: Das Dilemma der Senioreneinrichtungen

10.53 Uhr: Baden-Württembergischer Gerichtshof lässt Bordellöffnungen wieder zu

Bordelle dürfen in Baden-Württemberg ab dem 21. Juni wieder öffnen. Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof in Mannheim gab dem Eilantrag einer Prostitutionsstätte laut einer Mitteilung von heute statt. Die Antragstellerin aus dem Bezirk des Regierungspräsidiums Karlsruhe sah im Öffnungsverbot ihre Grundrechte verletzt. (AZ: 1 S 1868/21) Seit dem 2. November hatten die Betriebe in den Rotlichtvierteln aufgrund der Corona-Verordnung des Landes geschlossen. Daran wollte die Landesregierung aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos in einem Bordell auch nichts ändern, zumal andere Bundesländer wie Bayern ebenfalls an der Schließung festhielten. Eine Öffnung wurde frühestens ab 28. Juni im Rahmen einer grundlegenden Überarbeitung der Corona-Verordnung ins Auge gefasst. Der Verwaltungsgerichtshof hält das Verbot aber bereits jetzt aufgrund gesunkener Inzidenzzahlen für unverhältnismäßig. Ein Totalverbot von Prostitution sei in der momentanen Situation ein zu schwerer Eingriff in die Berufsfreiheit und deshalb nicht mehr verfassungskonform, heißt es in der Mitteilung. Die Aufstellung und Kontrolle von Hygienekonzepten reichten aus. Der Beschluss des Gerichts ist unanfechtbar.

  • Zum Artikel: Kein Verkehr an der Frauentormauer: Bordelle in Not

10.33 Uhr: Corona-Notstand in Tokio endet am Sonntag

Der Corona-Notstand in Tokio und acht anderen Regionen wird am kommenden Sonntag und damit knapp fünf Wochen vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Japans Hauptstadt (23. Juli bis 8. August) aufgehoben. Dies verkündete Japans Premierminister Yoshihide Suga heute. Stattdessen wird die Regierung bis zum 11. Juli sogenannte "Quasi-Notstandsmaßnahmen" in Tokio, Osaka und fünf weiteren Präfekturen umsetzen, die etwa den Alkoholverkauf und die Öffnungszeiten von Bars und Restaurants einschränken. Der erste Corona-Notstand in Tokio wurde Ende April verhängt.

  • Zum Artikel „EM und Olympia trotz Corona: Die Macht der Sportverbände“

09.58 Uhr: Karlsruhe lehnt AfD-Eilantrag zu EU-Corona-Hilfsfonds ab

Rund zwei Monate nach seiner grundsätzlichen Eilentscheidung zum Corona-Aufbaufonds der EU hat das Bundesverfassungsgericht auch einen Eilantrag der AfD-Bundestagsfraktion abgewiesen. Die Abgeordneten wollten dem Bundespräsidenten verbieten lassen, das deutsche Ratifizierungsgesetz zu unterzeichnen. Das ist aber schon am 23. April passiert. Der Antrag hat sich also faktisch schon erledigt, war aber noch anhängig. Er sei wegen fehlenden Rechtsschutzbedürfnisses unzulässig, teilte das Gericht in Karlsruhe heute mit. (Az. 2 BvE 4/21)

Über den rund 800 Milliarden Euro schweren Fonds nehmen die EU-Staaten erstmals in großem Umfang gemeinsam Schulden auf, um die Wirtschaft nach der Pandemie wieder in Schwung zu bringen. Das Geld gibt es teils als Zuschuss, teils als Kredit. Die ersten Bescheide für die Milliardenhilfen hatten am Mittwoch Portugal und Spanien erhalten. Der Start der Auszahlungen wird für Juli erwartet.

  • Zum Artikel: Corona-Hilfsfonds: EU-Staaten bewilligen Schuldenaufnahme

09.49 Uhr. Bayern korrigiert Zahlen - Fast 85.000 Erstimpfungen weniger

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Zahlen zu den Erstimpfungen gegen das Corona-Virus in Bayern nach unten korrigiert. Das geht aus den täglich veröffentlichten Daten hervor. Demnach wurden in Bayern am Dienstag (15.6.) 84.977 weniger Menschen als am Vortag als erstgeimpft ausgewiesen. Die Zahl sinkt von 6.119.140 auf 6.034.163. Das hat auch Auswirkungen auf die Impfquote in Bayern. Sie sinkt bei den Erstgeimpften von Montag auf Dienstag um 0,6 Prozentpunkte auf 46,0 Prozent. Woran die Korrektur liegt, ist bislang nicht bekannt.

  • Zum Überblick: Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

09.30 Uhr: US Open wieder vor vollen Zuschauerrängen

Die US Open der Tennisprofis werden in diesem Jahr wieder vor vollen Zuschauerrängen ausgetragen. Während der zwei Wochen vom 30. August bis 12. September in Flushing Meadows in New York soll eine hundertprozentige Zuschauerkapazität erlaubt sein. Wie die US Tennis Association heute bekanntgab, sollen im Juli alle Tickets für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres in den Verkauf gehen.

Die US Open wären damit das erste Grand-Slam-Turnier mit voller Zuschauerauslastung seit den Australian Open im Januar/Februar 2020. Im Vorjahr schlugen die Profis in New York wegen der Corona-Pandemie vor leeren Rängen auf. 2019 hatten mehr als 700.000 Menschen die US Open besucht.

09.23 Uhr: Hunderte geimpfte Ärzte in Indonesien infiziert

In Indonesien haben sich den Behörden zufolge mehr als 350 Ärzte angesteckt, obwohl sie mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft worden waren. Die meisten der Betroffenen hätten keine Symptome, Dutzende der Mediziner müssten allerdings im Krankenhaus behandelt werden, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörden auf Java. Dort gibt es in einem Bezirk einen Corona-Ausbruch, der von der ansteckenderen Virus-Variante Delta dominiert wird.

09.03 Uhr: Ifo-Institut - Nur ein Bruchteil der Corona-Hilfen abgerufen

Unternehmen in Deutschland haben bisher viel weniger Corona-Hilfen abgerufen als von der Bundesregierung geplant. "Nur ein Bruchteil der veranschlagten Hilfsmittel wurde an die von der Corona-Pandemie betroffenen Unternehmen ausgezahlt", sagte Selina Schulze-Spüntrup, Forscherin am Ifo-Institut . "Das hat auch damit zu tun, dass die Anspruchsvoraussetzungen zum Teil recht streng gefasst wurden, um Missbrauch auszuschließen."

Der Bund hatte den Angaben nach in Zuschussprogrammen 150 Milliarden Euro bereitgestellt. Davon seien bislang 24 Prozent abgerufen worden. Für die Soforthilfen des Bundes wurden 50 Milliarden Euro veranschlagt, laut Ifo wurde weniger als ein Drittel davon in Anspruch genommen.

Auch bei den anschließenden Überbrückungshilfen lagen die ausgezahlten Gelder deutlich unter den veranschlagten Summen: Bei der Überbrückungshilfe I waren es den Wirtschaftsforschern zufolge 6 Prozent, bei der Überbrückungshilfe II rund 10 Prozent, bei der Überbrückungshilfe III gut 28 Prozent. Von den Novemberhilfen wurden 56 Prozent der verfügbaren Mittel ausgezahlt, von den Dezemberhilfen 33 Prozent. Die staatliche KfW-Bank habe aus ihrem Sonderprogramm bisher 46 Milliarden Euro zugesagt.

08.55 Uhr: Kinderärzte impfen überwiegend Kinder mit Vorerkrankungen

Corona-Schutzimpfungen für Kinder ab zwölf Jahren erhalten derzeit fast nur Mädchen und Jungen mit Vorerkrankungen. "Derzeit impfen die Ärzte nur sehr wenige Kinder und Jugendliche gegen Corona, obwohl es eine deutlich erhöhte Nachfrage gibt", sagte der Bundessprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ein Grund sei, dass es im Moment zu wenig Dosen des auch für Zwölf- bis 15-Jährige zugelassenen Biontech-Impfstoffs gebe. "Von allen Anfragen für die Altersgruppe zwischen zwölf und 15 Jahren erhalten momentan weniger als zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen eine Covid-19-Impfung", so Maske. Der ganz überwiegende Teil davon habe eine schwere Vorerkrankung und daher ein erhöhtes Gesundheitsrisiko.

Auch in begründeten Ausnahmefällen sei eine Corona-Impfung möglich, etwa bei einem bevorstehender Schüleraustausch in die USA, der ohne Impfung nicht stattfinden könne. Allein der Wunsch, geimpft in das neue Schuljahr zu starten, sei aus Sicht von Kinderärzten dagegen "keine hinreichende Begründung".

08.49 Uhr: Österreich hebt Corona-Sperre für Bars, Clubs und Discos auf

Angesichts der niedrigen Neuinfektionszahlen wird in Österreich ab Juli die Nachtgastronomie wieder geöffnet. Die Sperrstunde wird aufgehoben. "Es kann wieder getanzt, gefeiert und geheiratet werden", sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz. Als Voraussetzung gilt die sogenannte "3-G-Regel": Nur wer getestet, genesen oder geimpft ist, bekommt Zutritt. Bars, Clubs und Discos waren seit Mitte März 2020 geschlossen.

08.16 Uhr: Straubing und Bayreuth bei Inzidenz Null

In zwei bayerischen Städten ist die Corona-Inzidenz auf Null gesunken. Sowohl in Bayreuth als auch in Straubing gab es in den vergangenen sieben Tagen keine neuen Infektionen mehr, wie das Robert Koch-Institut am Morgen auf seinem Covid19-Dashboard meldete. Die bayernweite Inzidenz liegt nun mit 13,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner etwas über dem Bundesdurchschnitt von 11,6. Doch gibt es derzeit unter den 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten nur noch eine Kommune mit einer Inzidenz von über 50: Schweinfurt in Unterfranken.

08.08 Uhr: Maskenpflicht im Freien in NRW ab Montag weitgehend hinfällig

Die neue nordrhein-westfälische Coronaschutz-Verordnung hebt die Maskenpflicht im Freien ab Montag kommender Woche weitgehend auf. In der am Mittwochabend veröffentlichten Verordnung heißt es, dass man in Regionen mit niedriger Sieben-Tage-Inzidenz - unter 35 Infektionen auf 100.000 Einwohner - im Freien nur noch bei bestimmten Gelegenheiten eine Maske tragen muss, zum Beispiel in Warteschlangen.

Die besagte Inzidenzstufe 1 gilt für die allermeisten Regionen in NRW. In der Verordnung wird betont, dass die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen von der neuen Regelung unberührt bleibt. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Mittwoch im Landtag bereits Lockerungen bei der Maskenpflicht angekündigt.

08.06 Uhr: Curevac-Börsenwert nach Impfstoffenttäuschung mehr als halbiert

Verfehlte Wirksamkeitsziele des Corona-Impfstoffkandidaten von Curevac haben heute den Börsenwert des Tübinger Unternehmens mehr als halbiert. Vorbörslich brachen die Titel beim Broker Lang & Schwarz zuletzt um 56 Prozent ein auf 34,75 Euro.

Curecvac hatte am späten Mittwochabend in einer Pflichtbörsenmitteilung eingeräumt, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung «jeglichen Schweregrades» erzielt habe. Damit habe er die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllt.

06.01 Uhr: Mehr Unruhen und weniger Frieden in Zeiten der Pandemie

Die Welt ist nach einem aktuellen Bericht in Zeiten der Pandemie konfliktreicher geworden. Das ist das zentrale Ergebnis des jährlichen Global Peace Index, den das "Institute for Economics and Peace" heute in London für 2020 veröffentlichte. Damit hat sich die Friedenssituation im Schnitt zum neunten Mal in zwölf Jahren verschlechtert.

Der Gründer des Instituts, Steve Killelea, macht die Corona-Pandemie für eine Verschärfung der Lage verantwortlich: "Obwohl das Niveau von Konflikten und Terrorismus im Jahr 2020 insgesamt gesunken ist, haben politische Instabilität und gewalttätige Demonstrationen zugenommen", so Killelea. "Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie werden weitere Unsicherheiten schaffen, insbesondere für Länder, die bereits vor der Pandemie Probleme hatten." Voraussichtlich werde die Erholung auch sehr unterschiedlich verlaufen. Das könnte das Risiko für eine weitere Vertiefung der Gräben bergen.

Insgesamt registrierte der Global Peace Index zwischen Januar 2020 und April diesen Jahres weltweit mehr als 5000 gewaltsame Ereignisse im Zusammenhang mit der Pandemie. 25 Länder verschlechterten sich in der Kategorie gewaltsame Demonstrationen, während sich nur acht Staaten verbesserten. Am schlimmsten war die Lage in Belarus, Myanmar und Russland, wo Demonstrierende bei Protesten gewaltsam bekämpft wurden.

05.37: Australien - Astrazeneca erst ab 60 Jahre

Australien schränkt die Empfehlung für den Impfstoff von Astrazeneca weiter ein. Aufgrund der Bedenken über Blutgerinnsel soll das Vakzin nur noch an Menschen über 60 Jahre verimpft werden, sagt Gesundheitsminister Greg Hunt. Zuvor lag die Schwelle bei 50 Jahren.

04.06 Uhr: RKI meldet 1.330 Neuinfektionen - Inzidenz fällt auf 11,6

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1.330 neue Positiv-Tests. Das sind 1.857 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 11,6 von 13,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 105 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.179. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

04.00 Uhr: Immunologen fordern Vorbereitungen auf Delta-Variante

Immunologen fordern die Politik auf, sich angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante insbesondere an den Schulen intensiv auf eine neue Corona-Welle im Herbst vorzubereiten. "Es ist fest davon auszugehen, dass spätestens im Herbst die Delta-Variante die dominierende Variante in Deutschland sein wird", sagt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI), Carsten Watzl, der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagausgabe). "Wenn sehr viele Kinder nicht geimpft sind und die Delta-Variante im Herbst kommt, droht in den Schulen wieder ein stärkeres Ausbruchsgeschehen." Man müsse sich daher schon jetzt an Konzepte wie Luftfilter machen, um nicht im Herbst wieder die Schulen zumachen zu müssen. Watzl verweist darauf, dass der Anstieg der Inzidenzzahlen in Großbritannien größtenteils auf Schulkinder zurückgehe, für die es zum Teil noch gar keine Impfstoffe gebe.

01.17 Uhr: Rechnungsprüfer werfen Spahn-Ressort Chaos bei Masken-Beschaffung vor

Der Bundesrechnungshof hat kritisiert, dass Gesundheitsminister Spahn zu viele Corona-Masken gekauft hat. Die Finanzkontrolleure bezeichneten das Vorgehen als chaotisch und ungeordnet. Obwohl das Bundesgesundheitsministerium zunächst einen Drei-Monats-Bedarf von 75 Millionen FFP2-Masken und 200 Millionen OP-Masken für Arztpraxen und Kliniken festgestellt hatte, verteilte das Ministerium so viele Aufträge, dass am Ende 5,8 Milliarden Masken an den Bund geliefert wurden. Die "massive Überbeschaffung" kostete knapp sieben Milliarden Euro, heißt es im Bericht, der NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" vorliegt. Der Rechnungshof hält dem Gesundheitsministerium demnach zwar zugute, dass die Aufgabe der Maskenbeschaffung in der Hochphase der Pandemie sehr schwierig gewesen sei. Doch die "Überbeschaffung in diesem Ausmaß" sei "vermeidbar" gewesen.

00.16 Uhr: Politiker und Experten kritisieren Maskenpflicht in Schulen

Angesichts sinkender Inzidenz-Zahlen und der Hitzewelle in Deutschland sprechen sich Politiker und Experten für ein Ende der Maskenpflicht in Schulen aus. "Bei der momentanen Talfahrt der Infektionsrate sollte die Maskenpflicht inzidenzabhängig fallen", sagt Thomas Fischbach, Chef des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte der Zeitung "Bild". "Masken haben eine Schutzfunktion, schränken aber auch ein. Schüler können Mimik und Gestik nicht komplett erkennen, schwitzen und bekommen schlechter Luft", sagt auch CDU-Familienpolitiker Marcus Weinberg. Infektologe Peter Kremsner, Leiter der Curevac-Studie, regt ebenfalls an, die Masken "angesichts der derzeit niedrigen Inzidenzen" wegzulassen. "Vor allem, wenn die Durchimpfungsrate weiter so rapide ansteigt, dass die Eltern und Älteren geschützt sind." Kinder selbst hätten praktisch nichts zu befürchten, da sie seltener und weniger schwer an Corona erkranken würden. Das regelmäßige Testen gebe zudem zusätzliche Sicherheit. "Eine pauschale Maskenpflicht in Schulen muss fallen. Unsere Kinder haben schon genug gelitten in dieser Pandemie", sagt FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus.

00.02 Uhr: RKI, Drosten und Lauterbach am häufigsten angefeindet

Das Robert Koch-Institut, der Virologe Christian Drosten und der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach werden einem Bericht zufolge in sozialen Netzwerken am häufigsten von Impfgegnern diskreditiert und angefeindet. Das gehe aus einer Studie des Deutschland-Ablegers des Londoner Thinktanks Institute für Strategic Dialogue hervor, berichtete das "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Ausgewertet wurden 400.000 Posts der impfskeptischen Szenen in sozialen Netzwerkern. Lauterbach bestätigte massive Anfeindungen: "Ich spüre das jeden Tag in den sozialen Medien - in Drohpost, Briefen und in Aufrufen zu Gewalt, die ich auch regelmäßig zur Anzeige bringe", sagte er den Zeitungen. Er sehe in den Anfeindungen auch eine Gefahr, die über seine Person hinausgehe. "Menschen wie mich gefährdet das direkt, etwa wenn im Netz zu Gewalt gegen mich aufgerufen wird. Bürgerinnen und Bürger werden verwirrt, zögern mit der Impfung und werden möglicherweise schwer krank. Und das dritte Problem ist, dass wichtige Wissenschaftler und Politiker, die schon einmal angefeindet und diskreditiert wurden, sich aus dem öffentlichen Diskurs zurückziehen", sagte Lauterbach. Er warnte davor, die Impfgegner im Netz zu bagatellisieren.

Nach Lauterbach stehen auf der Liste der am meisten im Zusammenhang mit Corona-Impfungen angefeindeten Personen und Organisationen die Weltgesundheitsorganisation WHO und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Dann folgen RKI-Präsident Lothar Wieler, Virologe Hendrik Streeck, das Paul-Ehrlich-Institut, die Virologin Melanie Brinkmann und der US-Virologe Anthony Fauci.

Mittwoch, 16. Juni 2021

23.31 Uhr: Ryanair will britische Regierung wegen Quarantäne-System verklagen

Die Fluggesellschaft Ryanair und drei britische Flughafenbetreiber wollen einer Zeitung zufolge die Regierung in London wegen der Quarantäne-Bestimmungen für Reisende verklagen. Ein Gericht solle die Transparenz des Ampel-Systems überprüfen, berichtet die "Financial Times". Die Regierung müsse offenlegen, nach welchen Kriterien sie Länder in die Kategorien "grün", "gelb" und "rot" einteile, hieß es. Von der Einstufung hängt etwa ab, ob Reisende in Quarantäne müssen.

23.09 Uhr: Curevac-Impfstoff verfehlt bei Zwischenanalyse statistische Ziele

Der Corona-Impfstoffkandidat CVnCoV von Curevac hat bei einer zweiten Zwischenanalyse die statistischen Ziele verfehlt. Das teilte das Tübinger Unternehmen in der Nacht auf Donnerstag in einer Pflichtmitteilung mit. "In einer bislang beispiellosen Umgebung mit mindestens 13 Varianten innerhalb der untersuchten Teilmenge der Studienteilnehmer in dieser Zwischenanalyse erzielte CVnCoV eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine COVID-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades und erreichte damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien." Die in den USA gehandelte CureVac-Aktie brach im nachbörslichen Handel um zunächst fast 40 Prozent ein.

Erste Analysen hätten gezeigt, dass die Wirksamkeit von der untersuchten Altersgruppe und den Virusstämmen abhänge, hieß es weiter. Das Data Safety Monitoring Board (DSMB) habe ein gutes Sicherheitsprofil bestätigt, die Studie werde bis zur endgültigen Analyse fortgesetzt.

22.30 Uhr: Großbritannien will Impflicht für Pflegeheimpersonal einführen

Die britische Regierung will eine Impfpflicht gegen das Coronavirus für Angestellte in Pflegeheimen in England einführen. Die Notwendigkeit, gefährdete Bewohner zu beschützen, habe eine größere Bedeutung als das Recht von Mitarbeitern auf die freie Entscheidung, ob sie sich impfen ließen, argumentierte die Regierung. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock gab die neue Regelung am Mittwoch bekannt. Die Vorgabe sei ein vernünftiger Schritt, um Menschenleben zu retten.

"Die große Mehrheit der Angestellten in Pflegeheimen ist bereits geimpft, aber nicht alle, und wir wissen, dass der Impfstoff nicht nur Sie beschützt, sondern die um Sie herum beschützt", sagte Hancock im Unterhaus. Das Parlament muss der Regelung zustimmen. Sie würde dann im Oktober in Kraft treten.

20.52 Uhr: Opposition fordert mehr Zuschauer beim Amateursport in Bayern

Die Opposition im Bayerischen Landtag fordert von der Staatsregierung, die Regeln für den Besuch von Amateursport-Veranstaltungen zu lockern. Der FDP-Abgeordnete Alexander Muthmann nennt die aktuellen Auflagen ein "bürokratisches Monster": Warum derzeit keine Besucher am Spielfeldrand stehen dürfen, sondern nur fest zugewiesene Sitzplätze erlaubt sind, ist für ihn nicht nachvollziehbar. Auch die Begrenzung auf maximal 500 Zuschauer im Freien müsse weg, denn in Sporthallen seien bei deutlich höherem Corona-Infektionsrisiko längst 1.000 Besucher erlaubt, betonte Muthmann während der Plenarsitzung am Mittwoch.

Mit ihren „absurden Vorgaben“ mache die Staatsregierung Millionen Amateursportlern und Ehrenamtlichen völlig sinnlos das Leben schwer, Abstandsgebot und Kontaktdaten würden ausreichen. Auch die SPD im Landtag drängt darauf, das sogenannte „Rahmenkonzept Sport“ sofort zu überarbeiten – genau wie AfD und Grüne.

  • Zum Artikel: Amateursport-Lockerungen in Bayern: Das ist ab Montag möglich

20.32 Uhr: Kühlkette unterbrochen: Landkreis verabreicht spontan 600 Impfdosen

Wegen einer Panne in der Kühlkette sind in Niedersachsen im Landkreis Friesland kurzfristig 600 Impfdosen zusätzlich verabreicht worden. Der Kreis hatte am Mittwochnachmittag Friesländerinnen und Friesländer ohne Impftermin aufgerufen, sich schnellstmöglich bis zum frühen Abend auf den Weg ins Impfzentrum nach Schortens zu machen.

"Es gab einen großen Andrang", sagte eine Kreissprecherin. Rund 1000 Menschen kamen nach dem Aufruf. Wegen der Hitze versorgten Hilfskräfte die Wartenden mit Wasserflaschen. Da nicht für alle ausreichend Impfdosen verfügbar waren, habe vielen wieder abgesagt werden müssen, sagte die Sprecherin. Diese hätten aber verständnisvoll reagiert.

Beim Eintreffen der Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer am Impfzentrum sei festgestellt worden, dass die Kühltemperatur nicht durchgehend eingehalten worden sei, sagte die Sprecherin. Warum es dazu kam, war zunächst unklar.

  • Zum Artikel: Panne bei Johnson & Johnson: Millionen Impfdosen weniger

20.20 Uhr: Aktionsplan für Post-Covid-Patienten in Bayern

Für Patienten mit Corona-Spätfolgen sollen in Bayern spezielle Versorgungsstrukturen aufgebaut werden. "Wir wollen möglichst schnell den Menschen helfen", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwochabend in München. Derzeit werde ein Aktionsplan erarbeitet, der praktische Projekte wie Beratungsstellen, aber auch medizinische Therapieansätze, die Möglichkeiten der Telemedizin oder die Verzahnung von stationärer und ambulanter Behandlung zusammenführen soll.

"Wir werden in verschiedenen Bereichen Geld in die Hand nehmen", kündigte Holetschek an. Auch der Bund kümmere sich verstärkt um die Problematik von Spät- und Langzeitfolgen einer Corona-Infektion. "Aber wir werden in Bayern auch selber etwas machen, weil wir glauben, der Bedarf ist da, wir müssen den Menschen helfen, wir dürfen sie nicht alleine lassen."

18.45 Uhr: Delta-Variante nimmt in Deutschland deutlich zu

Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta hat ihren Anteil an den Sars-CoV-2-Neuinfektionen in Deutschland binnen einer Woche deutlich gesteigert. Mit 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni) bleibe sie aber weiter relativ selten, heißt es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den als besorgniserregend eingestuften Mutanten vom Mittwochabend. In der Woche zuvor (KW 21) hatte der Anteil der Delta-Variante an den untersuchten Proben demnach noch bei 3,7 Prozent gelegen.

Mit einem Anteil von gut 86 Prozent an den untersuchten Proben löste die Variante Alpha (B.1.1.7, entdeckt in Großbritannien) in der ersten Juniwoche bundesweit weiter den Großteil der Infektionen aus. Ihr Anteil sinkt allerdings langsam. Die weiteren besorgniserregenden Varianten Beta und Gamma spielen nach wie vor eine untergeordnete Rolle.

18.24 Uhr: Großbritannien: Höchster Wert an Corona-Neuinfektionen seit Februar

Die Delta-Variante des Coronavirus treibt die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien weiter deutlich in die Höhe. Am Mittwoch meldeten die Behörden 9.055 neue Fälle - das waren etwa 1.380 mehr als am Vortag und der höchste Tageswert seit Februar. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die noch Anfang Mai unter 20 lag, stieg mittlerweile wieder auf deutlich mehr als 70 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Wegen der Ausbreitung der zuerst in Indien entdeckten Delta-Variante hat Premierminister Boris Johnson die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England um vier Wochen verschoben. Die Regierung mahnt die Bevölkerung zur Vorsicht, will die bisher gelockerten Regeln aber nicht zurücknehmen und nun spätestens am 19. Juli alle Restriktionen beenden. Bis dahin soll das Impfprogramm noch einmal Fahrt aufnehmen. Bisher wurden 57,8 Prozent der Erwachsenen die für den vollen Schutz notwendigen zwei Impfdosen verabreicht.

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17.46 Uhr: Corona geleugnet und Personal belästigt: Klinik-Verbot für Briten

Sie stellten die Corona-Pandemie in Live-Videos aus Kliniken als Falschmeldung dar und belästigten das Personal - nun dürfen vier Männer in England nur noch aus medizinischen Gründen ein Krankenhaus betreten. Die Polizei der westenglischen Stadt Worcester belegte die Männer im Alter von 27 bis 34 Jahren mit einem entsprechenden Verbot, sie müssen zudem Geldstrafen wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln zahlen.

Das Quartett hatte Krankenhauspersonal belästigt, als es in Livestreams aus mehreren Kliniken behaupteten, die Corona-Risiken würden völlig übertrieben dargestellt. Die Männer trugen dabei weder Masken noch hielten sie Abstand, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Die Männer hatten die Videos zu Jahresbeginn in mehreren Städten gedreht, kurz vor dem Höhepunkt der Pandemie in Großbritannien.

17.27 Uhr: Forderung nach mehr Masken-Kontrollen im Stadion

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) fordern bei den nächsten EM-Spielen in München mehr Maskenkontrollen im Stadion. Beim Spiel Frankreich gegen Deutschland am Dienstagabend "haben sich zu viele Stadionbesucher leider nicht korrekt an die Regeln zum Tragen von Schutzmasken gehalten", sagte Holetschek heute in München. Deshalb habe die Stadt in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium den DFB darauf hingewiesen, dass bei dem Spiel Deutschland gegen Portugal am Samstag "verstärkte Kontrollen erforderlich sind".

Für Stadionbesucher gilt bei den EM-Spielen in München auch am eigenen Platz Maskenpflicht. Es sei aufgefallen, dass diese Regel nicht von allen eingehalten worden sei, sagte Oberbürgermeister Reiter, "im Besonderen auch auf den Sitzplätzen". Die Stadt München habe den DFB deshalb gebeten, bei künftigen Spielen "noch umfassender auf die Maskenpflicht hinzuweisen, zum Beispiel mit mehr Lautsprecherdurchsagen", sagte Reiter.

Andere Regeln, etwa zu Alkoholverbot und zum Einlass und Verlassen des Stadions hätten sich dagegen bewährt, sagte Gesundheitsminister Holetschek. "Ich hoffe sehr, dass beim nächsten Spiel auch bezüglich der Masken alle mitspielen", betonte Oberbürgermeister Reiter.

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    17.10 Uhr: Posttraumatische Belastungsstörung nach schwerer Corona-Erkrankung

Ein Viertel der sehr schwer an Covid-19 Erkrankten entwickelt später eine posttraumatische Belastungsstörung. Das ergab eine Studie der Universität Duisburg-Essen, für die von April 2020 bis März 2021 mehr als 30.000 Menschen untersucht wurden. Demnach stieg bei diesen Menschen, die auf der Intensivstation behandelt wurden, im Schnitt am hundertsten Tag nach ihrer Entlassung die Traumasymptomatik an.

Das massiv bedrohliche Erlebnis, keine Luft mehr zu bekommen, löse bei diesen Patienten im Nachgang sogenannte Intrusionen aus, erklärte Martin Teufel, der als Direktor der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie der LVR-Kliniken Essen die Studie leitete. Diese Intrusion äußere sich "wie ein Flashback, mit einem plötzlich einschießenden massiven Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins, des Erlebens von Kontrollverlust". Laut der Studie wurde zudem bei bis zu 65 Prozent der Menschen während der Pandemie erhöhter Stress festgestellt. Dabei seien depressive Symptome ab November 2020 noch weiter angestiegen, hieß es.

16.45 Uhr: Politik will Corona-Folgen für Kinder mehr in den Blick nehmen

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen die psychische Belastungen von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie mehr in den Blick nehmen. Die langfristigen Pandemie-Folgen für Kinder und Jugendliche müssten besser erkannt und bekämpft werden, sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) heute nach der 94. Hauptkonferenz der Gesundheitsminister in München. Dazu soll etwa der Deutsche Bundestag eine Enquete-Kommission einrichten.

Darüber hinaus soll das Paul-Ehrlich-Institut den Gesundheitsministern "fortlaufend zum Kenntnisstand über Corona-Impfstoffe für Kinder berichten". Das Robert Koch-Institut und die Ständige Impfkommission (Stiko) sollen zudem weiter analysieren, "inwieweit und unter welchen Umständen eine Corona-Impfung für Kinder sinnvoll und empfohlen ist". Das Bundesgesundheitsministerium wird außerdem von den Ministern gebeten, ressortübergreifend Maßnahmen zur Bewegungs- und Ernährungsförderung zu entwickeln, hieß es.Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, Kinder und Jugendliche hätten seit Ausbruch der Corona-Pandemie viel durchgemacht. Sie hätten "auf Freunde verzichtet, auf Schule, auf viele Freiheiten".

16.22 Uhr: Thailand will im Herbst wieder ausländische Touristen empfangen

Thailand plant zur Wiederbelebung des Tourismus eine Öffnung des Landes für vollständig geimpfte Besucher aus dem Ausland bis Mitte Oktober. Auch Thailänder müssten wieder in ihre Heimat zurückkehren dürfen "ohne Quarantäne oder andere unbequeme Einschränkungen", sagte Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha. Sein Ziel sei, das Land binnen 120 Tagen wieder zu öffnen. Bislang hatte Thailand die Öffnung für kommenden Januar geplant.

Aktuell befindet sich das Land in einer Welle, die im April begann und die für mehr als 80 Prozent der insgesamt rund 205.000 bestätigten Infektionsfälle verantwortlich ist. Bislang sind nur etwas mehr als sieben Prozent der 69 Millionen Einwohner mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft.

16.01 Uhr: Gesundheitsminister für weitere Corona-Absicherung durch Tests

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern setzen trotz sinkender Corona-Zahlen weiter auf eine Absicherung über breit angelegte Tests - auch mit Blick auf die Sommerreisezeit. An der generellen Testpflicht für Flugreisende aus dem Ausland vor dem Abflug solle festgehalten werden, teilte das bayerische Ressort als Vorsitzland nach Beratungen mit Bundesminister Jens Spahn (CDU) heute in München mit. Die Quarantäneregeln für Rückkehrer aus Risiko- und Hochinzidenzgebieten mit hohen Infektionszahlen sowie aus Gebieten mit neuen Virusvarianten sollen bestehen bleiben. Im Straßen- und Bahnverkehr an den Grenzen soll es verstärkt Kontrollen geben.

Die Länder wollen zudem flächendeckende Schnelltests zwei Mal pro Woche in Schulen und Kitas aufrechterhalten. Bund und Länder wollen über den Sommer ein Konzept erarbeiten, um kostenlose Bürgertests gegebenenfalls auch im Herbst und Winter fortzusetzen. Firmen sollen verpflichtet werden, in Präsenz arbeitenden Mitarbeitern weiterhin zunächst bis Ende September regelmäßig ein Testangebot zu machen.

Die Minister sprachen sich zudem dafür aus, in den nächsten Wochen ein Konzept zur Zukunft der Impfzentren zu erarbeiten. Deren Finanzierung durch den Bund ist vorerst bis 30. September gesichert.

  • Zum Artikel: Auf dem Prüfstand: Wie sinnvoll sind Schnelltests für Kinder

15.34 Uhr: Verkehrsminister: Maskenpflicht im ÖPNV beibehalten

Die Verkehrsminister der Länder haben sich dafür ausgesprochen, trotz der stark gesunkenen Corona-Inzidenzwerte die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beizubehalten. In einer Videokonferenz sprach sich die Ministerrunde am Mittwoch für eine bundeseinheitliche Regelung aus. "Das verbindliche Tragen einer medizinischen Maske ist ein wesentlicher Grund dafür, den ÖPNV bei Beachtung der Corona-Regeln nutzen zu können", sagte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, die Bremer Senatorin Maike Schaefer (Grüne). Die Länder seien übereinstimmend der Auffassung gewesen, dass für das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste und deren Vertrauen in den ÖPNV sowie zum Schutz vor Infektionen weiterhin die Notwendigkeit zum Tragen medizinischer Masken bestehe.

  • Zum Artikel: MVG-Chef für Schweigegebot im Öffentlichen Nahverkehr

15:25 Uhr: Impflicht für zahlreiche Berufsgruppen in Moskau angeordnet

Die Behörden in Moskau und Umgebung haben für bestimmte Berufsgruppen eine Impfpflicht gegen das Coronavirus verhängt. Betroffen sind Beschäftigte im Einzelhandel, im Bildungs- und Gesundheitswesen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Branchen, die Dienstleister für eine große Zahl von Menschen sind. Die russischen Gesundheitsbehörden wiesen diese Betriebe und Institutionen heute an, sicherzustellen, dass 60 Prozent der Beschäftigten bis zum 15. Juli mindestens einmal geimpft sind. Bis zum 15. August müssen sie vollständig geimpft sein.

In Russland haben bis Anfang Juni erst 18 Millionen Menschen, zwölf Prozent der 146 Millionen Einwohner, mindestens eine Impfdosis erhalten. In Moskau, wo die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen rapide gestiegen sind, sind 14 Prozent der Menschen mindestens einmal geimpft. Am Dienstag wurden in Russland 13 397 Neuinfektionen gemeldet, fast die Hälfte davon in Moskau.

15.00 Uhr: Grünes Licht aus Brüssel für Corona-Aufbauhilfen an Portugal

Knapp ein Jahr nach dem EU-Beschluss für ein gemeinsames Corona-Aufbauprogramm haben die wirtschaftlich hart getroffenen Länder Portugal und Spanien konkrete Aussicht auf das erste Geld. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen reiste heute nach Südeuropa, um die ersten Bescheide für die Milliardenhilfen persönlich in Lissabon und Madrid zu übergeben. Der Start der Auszahlungen wird für Juli erwartet.

Als erstes Land überhaupt bekam Portugal von der EU-Kommission grünes Licht für seinen Aufbauplan im Umfang auf 16,6 Milliarden Euro, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Davon sollen 13,9 Milliarden Euro als Zuschuss und 2,7 Milliarden als Kredit fließen. Die Regierungen in Lissabon und Madrid hatten schon aus ihren nationalen Haushalten mit massiven Programmen gegen den Konjunktureinbruch gegengesteuert. In der Folge stieg die Staatsverschuldung in Portugal auf 137 Prozent des BIP, in Spanien sind es nun etwa 131 Prozent. Die europäischen Hilfen gelten deshalb als besonders wichtig.

Von der Leyen hat angekündigt, alle 27 Mitgliedsstaaten zu besuchen, um die Aufbaupläne zu besprechen. Portugal und Spanien waren die ersten Stationen am Mittwoch, dann folgen Griechenland, Dänemark und Luxemburg. Unklar ist, wann Deutschland dran ist.

14.29 Uhr: Frankreich: Masken-Vorschrift und Ausgangsbeschränkungen aufgehoben

Frankreich will das Maskentragen im Freien angesichts sinkender Corona-Fallzahlen nicht länger vorschreiben. Am 20. Juni werde zudem die seit acht Monaten bestehende nächtliche Ausgangsbeschränkung aufgehoben, teilte Premierminister Jeann Castex heute mit. Im Schnitt zählen die Behörden inzwischen rund 3.900 Corona-Fälle pro Tag - auf dem jüngsten Höhepunkt des Infektionsgeschehens im März und April waren es noch 35.000. Castex sprach von "sehr guten Neuigkeiten". Die Ausgangsbeschränkung werde zehn Tage früher als erwartet beendet.

14.17 Uhr: TUI sieht großen Nachholeffekt bei Reisen

Sinkende Corona-Zahlen, steigende Impfquoten und das Ende der Reisewarnung für viele Länder kurbeln die Nachfrage bei Tui kräftig an. "Die Aufholjagd für den Sommerurlaub ist gerade in vollem Gange und die Konsumlaune für Reisen scheint täglich zuzunehmen", berichtete Tui-Deutschlandchef Marek Andryszak heute in Hannover. "Wir verzeichnen starke Buchungswochen, die seit Mai sogar das Niveau der Vergleichswochen von 2019 toppen. Die beliebtesten Urlaubsziele liegen sogar prozentual zweistellig im Plus", sagte der Manager kurz vor Beginn der Sommerferien in den ersten Bundesländern.

Der Branchenprimus baut daher seine Flug- und Bettenkapazitäten in allen beliebten Reiseländern aus. Die komplette Tui-Fly-Flotte mit 22 Maschinen soll wieder im Einsatz sein. Nicht nur die Nachfrage wächst, auch die Bereitschaft der Urlauber, mehr Geld auszugeben - zum Beispiel für schönere Hotels oder höhere Kategorien. Die Gäste ließen sich ihren Urlaub rund 25 Prozent mehr kosten als im Vorkrisenjahr 2019, berichtete Andyszak. Tendenziell buchen Sonnenhungrige zudem längere Reisen, statt 8 bis 10 Tage wie sonst seien es im Schnitt zurzeit eher 10 bis 14 Tage. Die Pauschalreise erlebt den Angaben zufolge eine Renaissance und hat derzeit einen Anteil rund 70 Prozent an den Buchungen.

Gefragt sind aktuell vor allem die Balearen mit Mallorca sowie Griechenland. Die türkische Riveria mit Antalya arbeitete sich auf den dritten Platz vor. Die Kanaren liegen in der Gunst der Tui-Urlauber ebenfalls weit vorn. Der Tourismus zählt zu den am härtesten von der Corona-Krise getroffenen Branchen. Das Geschäft kam im vergangenen Jahr zeitweise fast vollständig zum Erliegen.

  • Zum Artikel: Studie: Billigfliegen ist out - Sicherheit geht für Reisende vor

14.03 Uhr: EU: Randgruppen auch beim Impfen zumeist benachteiligt

Benachteiligte Gesellschaftsgruppen sind laut einem EU-Menschenrechtsbericht auch in vielen nationalen Covid-Impfplänen zu kurz gekommen. Die Europäische Agentur für Grundrechte (FRA) in Wien kritisierte heute, dass der Fokus auf ältere Menschen, medizinisches Personal und Schlüsselkräfte manchmal den Blick auf andere Risikogruppen verstellt habe.

Laut einem Bericht der FRA, der die Situation Ende April widerspiegelt, waren nur in einem Drittel der EU-Länder Gefangene für Impfungen bevorzugt vorgesehen, obwohl sie wegen ihrer gedrängten Unterbringung einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind. In vielen Ländern war zudem keine Priorisierung für Obdachlose, Geflüchtete, Migranten und Angehörige der Roma vorgesehen. Auch diese Gruppen seien wegen ihrer Lebens- und Gesundheitssituation oft einer größeren Gefahr durch Covid-19 ausgesetzt, betonten die EU-Menschenrechtler.

  • Zum Artikel: Amnesty Erlangen: Impfstoff ist global ungerecht verteilt

13.55 Uhr: Johnson & Johnson liefert nach EU-Angaben weniger als geplant

Der US-Hersteller Johnson & Johnson kann nach Angaben der EU-Kommission sein Lieferziel für Corona-Impfstoff bis Ende Juni nicht einhalten. Die den EU-Staaten zugesagte Menge von 55 Millionen Dosen im zweiten Quartal werde nicht erreicht, sagte ein Kommissionssprecher heute in Brüssel. Wie viel geliefert werde, könne er noch nicht sagen. Der Sprecher bekräftigte aber das Ziel, bis Ende Juli insgesamt genug Corona-Impfstoff verschiedener Hersteller zu haben, damit 70 Prozent der Erwachsenen in der EU geimpft werden können.

13.47 Uhr: Deutsche wollen nach Lockdown mehr Trinkgeld geben

Nach dem Ende des Lockdowns wollen viele Deutsche öfter essen gehen, mehr Trinkgeld geben und das Restaurantspersonal respektvoller behandeln. Wie am Mittwoch aus einer Appinio-Umfrage für die Gastronomie-Kette L'Osteria unter 1.000 Menschen hervorgeht, wollen knapp 49 Prozent ihre Lieblingskneipe noch öfter besuchen und damit in der Corona-Krise unterstützen. 27 Prozent wollen das Gastronomiepersonal respektvoller behandeln und knapp 40 Prozent wollen mehr Trinkgeld geben. Während der harten Zeit des Lockdowns zwischen November 2020 und Anfang Mai 2021 unterstützen viele ihre gastronomischen Lieblingsorte. 53 Prozent der Befragten gaben an, den Lieferservice in Anspruch genommen zu haben, gut 49 Prozent gaben an das Take-away-Angebot genutzt zu haben.

  • Zum Artikel: Masken, Trinkgeld und Laptops: Spenden in Zeiten von Corona

13.31 Uhr: Krankenhäuser steigern im Pandemiejahr 2020 Erlöse

Die Krankenhäuser haben nach Angaben der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) im Pandemiejahr 2020 rund 13 Prozent weniger Fälle behandelt als im Vorjahr. Dennoch haben sie ihre Erlöse um 15 Prozent gesteigert, wie der GKV-Spitzenverband heute in Berlin mitteilte. Im Jahresdurchschnitt waren nach den Angaben zwei Prozent aller Krankenhausfälle Corona-Patienten. "Mit Beginn der Pandemie haben die Krankenhäuser umsichtig reagiert und schnell und unbürokratisch gehandelt", lobte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband, die Arbeit in den Kliniken. Das System der gesetzlichen Krankenversicherung habe in der Krise die flächendeckende Versorgung der Menschen sichergestellt.

Allerdings hätten sich auch sehr deutlich Schwächen gezeigt. Stoff-Ahnis sieht daher "akuten Reformbedarf in der Krankenhausversorgung". Notwendig sei "vor allem eine ausreichende Personaldecke". Pflegekräfte müssten durch Pflegepersonaluntergrenzen vor Überlastung geschützt werden, so Stoff-Ahnis. Mit einem Anstieg der Einnahmen aus der Krankenversicherung und weiterem Geld aus dem Bundeshaushalt von insgesamt 80,3 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 92,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr sei die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser in der Pandemie gesichert worden. Andererseits seien mit Geld strukturelle Schwächen zugedeckt worden. "Dieses goldene Jahr der Krankenhausfinanzierung darf nicht über den gewaltigen Reformbedarf hinwegtäuschen", appellierte Stoff-Ahnis an die Gesundheitspolitik.

13.20 Uhr: 70 Prozent der jungen Erwachsenen fühlen sich in Pandemie stark belastet

Mehr als 70 Prozent der bayerischen Erwachsenen unter 30 Jahren fühlen sich laut einer AOK-Umfrage durch die Corona-Pandemie stark oder sehr stark belastet. Bei Haushalten mit Kindern seien es gut 60 Prozent, teilte die AOK Bayern heute mit. Dies zeige eine Forsa-Umfrage in ihrem Auftrag. Insgesamt geben mehr als die Hälfte der Bayern an, dass ihnen die Pandemie und die Einschränkungen zu schaffen machten. Einen Ausgleich suchten viele Menschen bei einem Spaziergang, hieß es: 45 Prozent der Befragten geben an, seit der Pandemie mehr spazieren zu gehen als vorher. Bei den jungen Erwachsenen seien es sogar knapp 60 Prozent, bei den Großstädtern knapp 55 Prozent, die mehr spazieren gehen. Knapp 40 Prozent berichten, weniger Sport zu treiben, bei 15 Prozent haben sich die sportlichen Aktivitäten gesteigert. Auch auf die Essgewohnheiten hat sich die Pandemie ausgewirkt: 27 Prozent der Befragten essen nun häufiger von ihnen selbst frisch zubereitete Speisen als zuvor.

  • Zum Artikel: Ethikerin: Jüngere sollten beim Impfen nicht die Letzten sein

12.45 Uhr: 1,7 Milliarden Euro für Bürgertests

Seit dem Start der kostenlosen Bürgertests gegen Corona in Deutschland hat der Bund dafür rund 1,7 Milliarden Euro ausgegeben. Das geht aus Zahlen des Bundesamts für Soziale Sicherung und des Gesundheitsministeriums hervor. Damit bewegen sich die Ausgaben in der zuvor angenommenen Größenordnung. Erwartet hatte die Regierung im Februar auf vier Monate gerechnet zwischen 1,7 und 2,6 Milliarden Euro. Allein von Mitte Mai bis Mitte Juni wurden laut den neuen Angaben 1,2 Milliarden Euro für Corona-Tests ausgegeben, darin sind etwa PCR-Tests für Kontaktpersonen enthalten.

12.36 Uhr: Biontech liefert Impfdosen wieder wie vereinbart

Der Impfstoffhersteller Biontech wird seine Impfstofflieferungen für Deutschland nach einer Übererfüllung im Juni im kommenden Monat wieder auf das vereinbarte Maß bringen. "Biontech hat im zweiten Quartal mehr als 50 Millionen Dosen an Deutschland ausgeliefert und damit den Vertrag übererfüllt", sagte eine Unternehmenssprecherin. "Wir werden im Juni mehr Dosen liefern als ursprünglich vereinbart war, um die Impfkampagnen in Europa und damit auch in Deutschland zu unterstützen und zu beschleunigen." Im dritten Quartal und damit auch im Juli werde die Dosenanzahl wie vertraglich vereinbart geliefert.

Das Bundesgesundheitsministerium betonte: "Biontech hat durch eine vorgezogene Lieferung aus den Folgequartalen ermöglicht, dass im zweiten Quartal und insbesondere im Juni deutlich mehr Impfdosen geliefert werden können." Es sei aber immer klar gewesen, dass die Gesamtmenge, die Biontech liefere, im dritten Quartal sinken und insgesamt bei 40,2 Millionen liegen werde im Vergleich zu über 50 Millionen im zweiten Quartal. Das Bundesministerium geht für das dritte Quartal von durchschnittlich rund 3,3 Millionen Biontech-Impfdosen pro Woche aus.

12.30 Uhr: Studie: Antikörper-Therapie kann Corona-Patienten am Leben halten

Eine Antikörper-Therapie hat sich bei Corona-Patienten im Krankenhaus als wirksam erwiesen: Wie Forscher berichteten, verringerte sich die Sterberate bei Patienten, die noch keine eigene Immunantwort entwickelt haben, von 30 auf 24 Prozent, wenn sie eine Medikamentenkombination des Herstellers Regeneron Pharmaceuticals erhielten. Ähnliche Studien hatten zuvor gezeigt, dass das Regeneron-Medikament auch helfen kann, wenn es in einem früheren Krankheitsstadium oder an Patientinnen und Patienten mit einem milderen Verlauf verabreicht wird: Von den Behandelten mussten weniger ins Krankenhaus und es starben auch weniger.

Die neue, von der Universität Oxford geleitete Studie an 10.000 Erkrankten zeigte zudem, dass das Medikament die Dauer des Krankenhausaufenthalts verkürzt und Behandelte zu einem geringeren Anteil beatmet werden müssen. Bei Patientinnen und Patienten, die selbst Antikörper entwickelt hatten, zeigte das Medikament keine signifikante Auswirkung auf die Überlebenswahrscheinlichkeit. Es ist bislang in Teilen Europas für die Behandlung milder bis moderater Corona-Fälle verfügbar.

12.07 Uhr: Portugal bekommt als erstes EU-Land Bescheid über Corona-Hilfen

Portugal soll heute als erstes EU-Land seinen Bescheid über Corona-Hilfen aus dem milliardenschweren europäischen Aufbaufonds bekommen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen brach am Morgen in Brüssel auf, um den Beschluss persönlich nach Lissabon zu bringen. Das zeitweise schwer von der Pandemie getroffene südeuropäische Land hatte 13,9 Milliarden Euro an Zuschüssen und 2,7 Milliarden Euro als Kredit aus dem Aufbaufonds RRF beantragt.

Der Fonds ist das Herzstück des im Sommer 2020 vereinbarten Corona-Aufbauprogramms Next Generation EU im Umfang von 750 Milliarden Euro - angepasst an die Inflation beträgt die Summe sogar rund 800 Milliarden Euro. Das Geld soll helfen, die Wirtschaft nach der Pandemie wieder flott zu bekommen und gleichzeitig zu modernisieren. Einen Teil des Geldes gibt es als Zuschuss, einen weiteren Teil als Kredit. Finanziert wird das Programm über Schulden.

11.59 Uhr: IAA wohl mit FFP2-Masken

Die Besucher der neuen Automesse IAA im September werden voraussichtlich FFP2-Masken als Schutz vor dem Corona-Virus tragen müssen. Noch stehe es nicht fest, doch er gehe davon aus, dass dies Teil der Konzepte sein werde, sagte Messechef Klaus Dittrich heute bei einer Pressekonferenz zum Neustart der Messen in Bayern ab September. Daneben setzt die Messe unter anderem auf Lüftungsanlagen, Besuchernachverfolgung und Abstände, um die Veranstaltung sicher zu machen. Zudem sollen nur geimpfte, genesene oder getestete Besucher auf das Gelände dürfen.

11.52 Uhr: Homeoffice-Pflicht läuft mit Bundesnotbremse aus

Mit dem Auslaufen der sogenannten Bundesnotbremse in der Corona-Pandemie endet in zwei Wochen auch die darin geregelte Homeoffice-Pflicht. Darauf wies Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) heute in der "Wirtschaftswoche" hin. "Die gesetzliche Homeoffice-Pflicht ist Teil des Infektionsschutzgesetzes, besser bekannt als Notbremse, und wird Ende Juni auslaufen", sagte Braun. Er verwies auf die sinkenden Infektionszahlen in Deutschland.

Die erst im April eingeführte Bundesnotbremse sieht vor, dass der Bund einheitliche Corona-Schutzmaßnahmen in Gebieten mit hohen Inzidenzwerten durchsetzen kann. Das Infektionsschutzgesetz ist bis zum 30. Juni befristet. "Die Notbremse wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht verlängert, weil wir momentan eine günstige Situation haben", so Braun. Eine Neuauflage der Regelung, etwa im Herbst, müsse von der Impfquote und der Wirkung der Impfstoffe ebenso abhängig gemacht werden wie von der möglichen Ausbreitung weiterer Virusmutationen. "Wenn die Zahlen wieder hochgehen würden, dann müsste man schnell entscheiden", sagte der Kanzleramtsminister. Aktuell gebe es aber keinen Grund, die Bundesnotbremse zu verlängern.

11.29 Uhr: Spahn will Apotheken-Vergütung für digitalen Impfnachweis senken

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die Vergütung der Apotheken fürs Erstellen digitaler Corona-Impfnachweise zum 1. Juli senken. Je Zertifikat sollen es statt jetzt 18 Euro noch sechs Euro pro Zertifikat sein, teilte der CDU-Politiker heute bei Beratungen mit seinen Länderkollegen mit, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Die höhere Vergütung zu Beginn sollte demnach dazu dienen, Anlaufkosten etwa für Schulungen, IT-Ausstattung und Registrierungen zu finanzieren und an möglichst vielen Stellen ein Angebot für die Bürger zu schaffen. Die Zahlen der ersten zwei Tage in den Apotheken zeigten, dass dies gelungen sei.

Insgesamt seien über alle Ausgabestellen inzwischen mehr als zehn Millionen digitale Impfnachweise erstellt worden, berichtete den Spahn den Angaben zufolge weiter. Ausgegeben werden soll der digitale Nachweis direkt nach der zweiten Impfung in Impfzentren und Praxen. Nachträglich ist es seit Montag auch in vielen Apotheken möglich. Mehr als 10 000 Apotheken hätten mitgemacht, sagte Spahn. Darüber sei er positiv überrascht. Der EU-weit vereinbarte digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung zum weiter gültigen gelben Impfheft aus Papier.

11.04 Uhr: Laschet hält ab September Volksfeste für möglich

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hält ab September größere Veranstaltungen für möglich. "Schon heute ist klar, wenn die Infektionszahlen niedrig bleiben, sind ab September auch wieder größere Veranstaltungen möglich", sagt der CDU-Chef im Düsseldorfer Landtag. Als Beispiele nennt er Musikfestivals, Sportfeste und Volksfeste. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung in NRW sieht Feste ab September mit maximal 1.000 Teilnehmern vor.

  • Zur Übersicht: Was gilt wo? Corona-Lockerungen in Bayern

10.45 Uhr: Corona-Variante Lambda - WHO beobachtet Ausbreitung in Lateinamerika

Eine bisher vor allem in Lateinamerika auftretende Corona-Variante steht nun unter besonderer Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Aufgrund ihrer Mutationen könnte die Virus-Version mit dem Namen Lambda möglicherweise ansteckender sein oder vom menschlichen Immunsystem schlechter bekämpft werden, berichtete die Genfer UN-Behörde in der Nacht auf Mittwoch. Belastbare Studien und gesicherte Erkenntnisse dazu lägen jedoch noch nicht vor.

Die Variante wurde erstmals im August 2020 in Peru identifiziert. In dem Land wurden seit April 81 Prozent aller analysierten Corona-Fälle Lambda zugeordnet. In Argentinien und Chile waren es in den vergangenen Monaten rund ein Drittel.

Corona-Varianten werden von der WHO in zwei Kategorien einteilt: Varianten unter Beobachtung ("variants of interest"), die zu gehäuften Fällen führen oder in mehreren Ländern auftreten. Dazu gehört Lambda. Eine Stufe höher stehen die besorgniserregenden Varianten ("variants of concern"). Sie sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar oder führen zu schwereren Erkrankungen. Darunter fällt etwa die Delta-Variante, wegen der die geplante Corona-Öffnung in Großbritannien verschoben wird.

10.28 Uhr: Weniger Biontech-Impfstoff im Juli

Der Impfstoffhersteller Biontech wird seine Impfstofflieferungen für Deutschland im Juli deutlich reduzieren. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur heute aus Kreisen der Gesundheitsministerkonferenz bestätigt, die per Videokonferenz tagte. Eine Reduzierung der Biontech-Lieferungen war für das dritte Quartal bereits vor längerer Zeit angekündigt worden, allerdings nur ein leichter Rückgang.

Das Bundesministerium prognostiziert nun für die erste volle Juliwoche (KW 27) 3,2 Millionen Biontech-Dosen - nach 5,7 Millionen für die letzte Juniwoche. Einem Bericht des Magazins "Business Insider" zufolge soll die Impfstoffmenge in der zweiten Juliwoche auf drei Millionen Dosen reduziert werden. Im Internet nennt das Bundesministerium für die zweite bis vierte Juliwoche diese Zahl auch offiziell, allerdings in Klammern gesetzt.

  • Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern

10.27 Uhr: EU will strenge Beschränkungen für Einreise aus den USA aufheben

Reisende aus den Vereinigten Staaten sollen künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen können. Das bestätigte die portugiesische Ratspräsidentschaft heute nach Beratungen der ständigen Vertreter der EU-Staaten in Brüssel. Zudem sollen die Einreisebestimmungen für Menschen aus Albanien, dem Libanon, Mazedonien, Serbien, Macau, Hongkong und Taiwan gelockert werden. Hintergrund ist eine bessere Corona-Lage.

Der noch ausstehende formelle Beschluss soll voraussichtlich Ende der Woche angenommen werden. Mit der Entscheidung wird die Liste jener Staaten, aus denen die Einreise einfacher möglich ist rund doppelt so lang. Bislang standen dort Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea, Israel, Japan und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Die Liste wird regelmäßig überarbeitet.

Die Entscheidung aus Brüssel dürfte zunächst nicht von den Vereinigten Staaten erwidert werden. Die USA lockerten vergangene Woche zwar ihre Corona-Reisewarnung für amerikanische Staatsbürger für Ziele wie Deutschland und einige andere EU-Länder, aber die Neubewertung änderte nichts an dem wegen der Pandemie verhängten Einreisestopp für Ausländer aus dem europäischen Schengen-Raum und mehreren anderen Regionen.

10.18 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in den USA geht weiter zurück

In den USA sinkt die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter. Mit 10.334 neuen Fällen am Dienstag meldeten die Behörden rund 2.680 weniger als vor genau einer Woche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervorging. Fast 44 Prozent der Bevölkerung sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bisher vollständig geimpft.

Auch die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion sank laut JHU im Wochenvergleich von 407 auf 335. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.462 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4.475 Toten verzeichnet. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang knapp 33,5 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 600.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen - aber nicht relativ zur Bevölkerung - sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert.

09.41 Uhr: Impfpflicht für Beschäftigte in englischen Pflegeheimen

Für Beschäftigte in englischen Pflegeheimen soll es Berichten zufolge bald eine Corona-Impfpflicht geben. Das Personal solle einen Zeitraum von 16 Wochen bekommen, um sich impfen zu lassen oder ansonsten die eigene Anstellung verlieren, wie unter anderem der "Guardian" und die "Times" unter Berufung auf Regierungsquellen heute berichteten. Möglicherweise könnte die Impfpflicht später auch auf medizinisches Personal im englischen Gesundheitsdienst ausgeweitet werden. Gesundheit ist in Großbritannien Ländersache.

Dem "Times"-Bericht zufolge sollen rund zehn Prozent der medizinischen Beschäftigten und sogar 16 Prozent des Personals in Pflegeheimen noch nicht gegen Corona geimpft sein, obwohl die Gruppen gleich zu Beginn der mittlerweile weit fortgeschrittenen Impfkampagne immunisiert wurden.

Die Labour-Partei und Gewerkschaften lehnen die Pläne ab - sowohl aus ethischen und rechtlichen Gründen als auch aus der Sorge, dass eine Impfpflicht den Personalmangeln in den systemrelevanten Berufsgruppen verschärfen könnte.

09.10 Uhr: US-Republikaner fordern Entlassung von Corona-Experten Fauci

Mehrere republikanische US-Abgeordnete drängen auf die Entlassung des renommierten Corona-Experten Anthony Fauci. Die Gruppe unter Führung der Kongressabgeordneten Marjorie Taylor Greene brachte einen Entwurf für ein "Fire Fauci Act" (Feuert-Fauci-Gesetz) ein. Sie werfen dem Immunologen vor, die Bürger mit seinen Äußerungen in die Irre geführt und widersprüchliche Empfehlungen zur Notwendigkeit von Masken und Abstand gegeben zu haben. Zudem beschuldigten sie den Experten, über den Ursprung des Virus im chinesischen Wuhan, wo der Erreger Ende 2019 erstmals auftrat, gelogen zu haben. Sie beziehen sich dabei auf eine Reihe von E-Mails von Fauci, die vor Kurzem an die Öffentlichkeit gelangten. Der Gesetzentwurf hat im von den Demokraten kontrollierten Kongress keine Chance auf Umsetzung.

Fauci, der in seiner Laufbahn sieben US-Präsidenten beraten hat, gehörte dem Corona-Krisenstab des früheren Präsidenten Donald Trump an. Mit seiner großen Expertise und seinen ungeschminkten Einschätzungen zur Corona-Pandemie erwarb sich der Immunologe in der Öffentlichkeit große Anerkennung. Zugleich zog er sich immer wieder den Unmut des Präsidenten zu, der die Gefahr durch das Coronavirus von Anfang an kleingeredet hatte. US-Präsident Joe Biden machte Fauci zu seinem obersten medizinischen Berater.

08.41 Uhr: Lauterbach erwartet Probleme durch Delta-Variante im Herbst

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach rechnet damit, dass die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus im Herbst wieder für mehr Ansteckungen in Deutschland sorgen wird. "Ich bin ganz sicher, dass wir in Deutschland auch noch die Delta-Variante bekommen werden", sagte Lauterbach in der Fernsehsendung "rbb Spezial". Bisher tritt die aus Indien stammenden Variante in Deutschland nur in geringem Maße auf.

Eine neue Studie der Oxford-Universität zeige, dass die Saisonalität dieser Variante deutlich ausgeprägter sei als ursprünglich angenommen: Im Sommer sei das Risiko, sich damit anzustecken, viel geringer, erklärte Lauterbach. Sie sei aber deutlich ansteckender, führe zu einem schwereren Verlauf, und sei zum Teil resistent gegen die Erstimpfung. "Aber ich hoffe, dass dann bei uns eben schon so viele doppelt geimpft sein werden, dass es keine so große Welle mehr gibt."

Vor diesem Hintergrund forderte der Gesundheitsexperte, auch Kindern ein Impfangebot zu machen. "Gerade bei der Delta-Variante haben wir in England gesehen, dass von den infizierten Kindern ein Prozent so schwer erkranken, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Das ist keine Kleinigkeit."

08.28 Uhr: Holetschek will Impfzentren bis Ende des Jahres behalten

Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), will Impfzentren bis zum Ende des Jahres behalten. "Das System hat sich so bewährt", sagte der bayerische Ressortchef im ZDF-"Morgenmagazin". Man solle "nicht zu schnell irgendwelche Entschlüsse fassen, die wir dann wieder bereuen". Bisher ist eine Schließung Ende September angepeilt.

Möglicherweise könne die Arbeitsweise der Impfzentren angepasst werden, sagte Holetschek. Er nannte als Beispiel mobile Teams. Aus seiner Sicht sollte der Bund die Impfzentren weiter mitfinanzieren. "Wir sollten schauen, dass wir möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen", sagte er. "Das interessiert mich im Moment mehr als die Frage des Geldes."

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten heute über die Zukunft der regionalen Impfzentren und die Corona-Folgen bei Kindern und Jugendlichen. Die Zukunft der Impfzentren ist offen, mehrere Länder wollen die Einrichtungen länger als bisher geplant weiterführen.

08.14 Uhr: Insider - Sputnik-Zulassung in der EU verzögert sich

Die Zulassung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V in der EU verschiebt sich deutschen Regierungskreisen zufolge "voraussichtlich auf September, vielleicht sogar auf Ende des Jahres". Der Grund sei, dass der russische Hersteller bislang nicht die nötigen Daten der klinischen Studien bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA eingereicht habe, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. Das klinische Dossier habe eigentlich bis zum 10. Juni vorliegen sollen. Der russische Staatsfonds RDIF, der Sputnik V vertreibt, bezeichnete die Information dagegen als falsch. Alle nötigen Daten über die Klinikstudien seien vorgelegt und hätten eine positive Kommentierung bekommen. Von der EMA war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

  • Zum Artikel: Bis zur Impfstoffproduktion in Illertissen dauert es noch Monate

08.02 Uhr: Tests für Flugreisende aus Ausland sollen bis September bleiben

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen die Testpflicht für Flugreisende aus dem Ausland bis Mitte September beibehalten. Das geht aus einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Beschlussvorlage für die Beratungen im Tagesverlauf hervor. "Diese Regelung soll mindestens bis zum Ende der Sommerferien in allen Ländern, also bis Mitte September, beibehalten werden", heißt es mit Blick auf die Urlaubssaison. Hintergrund ist vor allem die Sorge vor dem Einschleppen von Virus-Varianten. Die unterschiedlichen Quarantäneregeln für Einreisen aus Risikogebieten, Hochrisikogebieten und Virus-Variantengebieten werden bestätigt. Zudem wird eine zweite negative Testung nach fünf bis sieben Tage nach der Einreise erwähnt. Im Straßenverkehr und bei Bahn-Verbindungen aus ausländischen Risikogebieten soll es im Sommer "im grenznahen Bereich verstärkt stichprobenhafte Kontrollen" geben. Grenz-Bundesländer sollen Testmöglichkeiten an Bahnhöfen und Raststätten anbieten, für die der Bund die Kosten übernimmt.

07.53 Uhr: 53 positive Coronatests bei Copa America

Bei der Copa America in Brasilien sind bereits 53 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab das Gesundheitsministerium des Gastgeberlandes bekannt. 27 Fälle wurden bei Spielern und Mitgliedern von Delegationen festgestellt, 26 bei für die Veranstaltung angeheuerten Dienstleistern. Am stärksten betroffen ist die Fußball-Nationalmannschaft Venezuelas mit 13 positiven Tests, darunter acht Spieler. Bolivien meldete vier Betroffene, Kolumbien zwei. Auch der Athletiktrainer der Peruaner musste in Quarantäne. Bislang wurden bei dem Turnier 3045 PCR-Tests durchgeführt, teilte die brasilianische Regierung mit.

06.58 Uhr: Pläne über bis zu 10.000 Zuschauer bei Olympia-Wettkämpfen

Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio könnten bis zu jeweils 10.000 einheimische Zuschauer die Wettkämpfe auf den Sportanlagen besuchen. Das berichteten die Wirtschaftszeitung Nikkei und die Nachrichtenagentur Kyodo vor den Beratungen der Corona-Taskforce der japanischen Regierung am Mittwoch. Demnach könnte die Zuschauerzahl auf 50 Prozent der Kapazität eines Veranstaltungsortes oder 10.000 Personen begrenzt werden - je nachdem, welcher Wert niedriger ist. Eine endgültige Entscheidung über die Zuschauerzahl bei den Olympischen (ab 23. Juli) und Paralympischen Sommerspielen (ab 24. August) wird jedoch erst erwartet, wenn der Corona-Notstand in Tokio am 20. Juni endet. Bereits fest steht, dass ausländische Zuschauer von den Spielen ausgeschlossen sind. Experten befürchten, dass bei zu großen Menschenansammlungen die Corona-Infektionen wieder in die Höhe schießen könnten. Das Impfprogramm in Japan kommt nur sehr schleppend voran, lediglich etwas mehr als fünf Prozent der Bevölkerung sind bisher vollständig geimpft.

05.07 Uhr: RKI meldet 1.455 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 13,2

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1.455 neue Positiv-Tests. Das sind 1.799 weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 13,2 von 15,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 137 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.074. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

02.01 Uhr: Landkreise - Weiterbetrieb der Impfzentren denkbar

Der Deutsche Landkreistag kann sich einen Weiterbetrieb der Corona-Impfzentren vorstellen. "Derzeit haben die Impfzentren die wichtige Aufgabe einer breiten Impfung der Bevölkerung. Daher sollte man sie nicht schließen, bevor wir ein ordentliches Impfniveau erreicht haben", sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Bislang können wir noch nicht genau absehen, ob wir die Zentren nicht möglicherweise doch über den 30.9.2021 hinaus brauchen."

Im März hatte die Gesundheitsministerkonferenz beschlossen, dass der Bund den Betrieb der Impfzentren mindestens bis zum 30. September finanziert. Der Landkreistag mahnte eine rasche Klärung an: "Wenn man tatsächlich Ende September schließen will, dann müssen rechtzeitig die Bedingungen dafür feststehen", sagte Sager. Die Kommunen bräuchten schnellstmöglich Klarheit, um die Verträge mit den Betreibern entsprechend zu gestalten.

Dienstag, 15. Juni 2021

21.23 Uhr: Mallorca verschiebt Sperrstunde auf zwei Uhr morgens

Die Party-Insel Mallorca nähert sich im Zuge der guten Entwicklung der Corona-Lage immer mehr der Normalität. Die Sperrstunde für Gastronomiebetriebe und Nachtlokale wird ab Samstagabend auf der spanischen Insel und den anderen Balearen Ibiza, Menorca und Formentera von bisher Mitternacht auf zwei Uhr morgens verlegt. Die neuen Regeln wolle man am Freitag offiziell beschließen, sagte der Sprecher der Regionalregierung, Iago Negueruela, am Dienstagabend vor Journalisten in Palma.

20.43 Uhr: New York hebt nahezu alle Corona-Einschränkungen auf

Im US-Bundesstaat New York werden nahezu alle Corona-Einschränkungen aufgehoben. Lediglich Maßnahmen, die auf Richtlinien der US-Gesundheitsbehörde CDC fußen, bleiben in Kraft. Betroffen davon sind etwa das öffentliche Verkehrs- und Gesundheitswesen. Die letzten vom Bundesstaat selbst angeordneten und bislang noch nicht zurückgenommenen Einschränkungen im kommerziellen und sozialen Bereich würden aber umgehend aufgehoben, teilt Gouverneur Andrew Cuomo mit.

Unternehmen und Einzelpersonen könnten allerdings davon unabhängig weiter Vorkehrungen treffen, wenn sie dies wollten. Cuomo begründet die Aufhebung damit, dass mittlerweile 70 Prozent der Erwachsenen in dem Bundesstaat mindestens eine Impfdosis erhalten hätten. New York zählte mit der gleichnamigen Millionenmetropole im vergangenen Jahr zu den Pandemie-Brennpunkten in den USA.

20.16 Uhr: Kaum Verstöße gegen Corona-Auflagen vor EM-Spiel in München

Die Münchner Polizei hat vor dem EM-Spiel Deutschland gegen Frankreich am Dienstagabend zunächst kaum Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen festgestellt. "Es ist bislang ein gesitteter Abend ohne größere Vergehen", sagte ein Polizeisprecher kurz vor Beginn der Partie.

Insgesamt waren 14.500 Menschen in der Arena zugelassen. Hinzu kamen wohl Tausende, die in Biergärten mitfieberten. Um einen Anstieg der Infektionszahlen zu verhindern, galt jedoch: Feiern nur mit strengen Abstands- und Hygieneregeln.

  • Zum Artikel: EM-Spiele in München: Wissenschaftliche Begleitung weiter unklar

19.35 Uhr: EU-Kommission legt Maßnahmenkatalog für Kampf gegen künftige Pandemien vor

Die EU-Kommission hat einen Maßnahmenkatalog für den Kampf gegen mögliche künftige Pandemien vorgelegt. Demnach sollen unter anderem die Kapazitäten für die Produktion von Impfstoffen deutlich erweitert und das Ausrufen eines EU-weiten epidemischen Notstands möglich sein, wie die Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte.

Der Maßnahmenkatalog sieht unter anderem vor, dass sich künftig in der EU jederzeit 500 bis 700 Millionen Impfdosen im Jahr herstellen lassen. Davon soll die Hälfte bereits in den ersten sechs Monaten einer Pandemie verfügbar sein.

18.55 Uhr: 70 Prozent der Erwachsenen in New York geimpft

Nachdem mehr als 70 Prozent der Erwachsenen im US-Bundesstaat New York mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus bekommen haben, hat Gouverneur Andrew Cuomo alle noch verbliebenen Einschränkungen aufgehoben. "Heute ist ein bedeutsamer Tag", sagte Cuomo am Dienstag bei einer Pressekonferenz. "Wir können jetzt in das Leben zurückkehren, was wir kennen." Zuvor hatte es unter anderem noch Beschränkungen für Großveranstaltungen und ähnliches gegeben, die meisten Einschränkungen des Alltags waren allerdings schon in den vergangenen Wochen aufgehoben worden.

18.40 Uhr: EU-Kommission nimmt die ersten 20 Milliarden Euro auf

Für die europäischen Corona-Hilfen hat die EU-Kommission die ersten 20 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufgenommen. Dafür wurden zehnjährige Anleihen platziert, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstagabend mitteilte. Die Konditionen seien mit weniger als 0,1 Prozent Zinsen sehr günstig. Insgesamt würden dieses Jahr 100 Milliarden Euro aufgenommen.

Die EU hatte im vergangenen Jahr ein Wiederaufbauprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro beschlossen - 800 Milliarden in an die Inflation angepassten Preisen, wie von der Leyen erklärte. Das Geld soll helfen, die wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie zu bewältigen. Finanziert wird dies über Schulden, die bis 2058 gemeinsam getilgt werden sollen.

18.28 Uhr: Lettland lockert Corona-Einreisebeschränkungen

Lettland hat die coronabedingten Einreisebeschränkungen für nachweislich Geimpfte und Genese gelockert. Wer bei Einreise in das baltische EU-Land ein digitales Covid-19-Zertifikat vorlegt, muss sich von Mittwoch an nicht mehr testen lassen und nicht mehr für 10 Tage in Quarantäne. Auch darf jeder künftig wieder ohne triftigen Grund in den Ostseestaat im Nordosten Europas einreisen. Dies teilte das Verkehrsministerium in Riga am Dienstag mit.

18.20 Uhr: Kleine Lockerung in Frankreich bei EM-Spiel gegen Deutschland

Kleine Corona-Lockerungen in Frankreich für die EM-Fans: Wer in Frankreich das Spiel des Fußball-Weltmeisters gegen die deutsche Nationalmannschaft ab 21.00 Uhr in einer Kneipe verfolgen möchte, muss nicht pünktlich um 23.00 Uhr zu Hause sein. Dann beginnt im ganzen Land eigentlich die abendliche Ausgangssperre.

Es gebe eine Toleranz für die Menschen, die nach dem Spiel nach Hause gehen, kündigte Sportministerin Roxana Maracineanu an. "Man muss die Regel respektieren, in einem Café mit Sitzplätzen zu sein, um das Spiel zu verfolgen und dann nach dem Spiel nach Hause zu gehen", sagte sie dem Sender Franceinfo.

Wer um 23:15 Uhr in den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Nähe seiner Wohnung kontrolliert werde, werde keine Schwierigkeiten bekommen, sagte Laëtitia Vallar, Sprecherin der Pariser Polizeipräfektur dem Sender BFMTV.

17.47 Uhr: Länder wollen strengere Einreisevorschriften wegen Delta-Variante

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus wollen die Bundesländer einem Bericht zufolge strengere Einreisevorschriften durchsetzen. Kritisiert werden in einem Beschlussentwurf für die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Mittwoch insbesondere die Regeln für Einreisen aus einfachen Risikogebieten, wie das Magazin "Business Insider" am Dienstag berichtete.

Wer aus einem einfachen Risikogebiet einreist, kann die häusliche Quarantäne umgehen, indem er sich unmittelbar auf Corona testen lässt und das negative Testergebnis über ein zentrales Portal meldet. "Die umfassende Freitestmöglichkeit für alle Einreisen aus einfachen Risikogebieten führt zu einer lückenhaften Früherkennung möglicher Infektionen", heißt es dem Bericht zufolge dazu in dem Papier.

"Es ist angesichts der neuen Virusvarianten notwendig, vor der anstehenden Reisesaison über eine einfache, aber effiziente Absicherung von Einschleppungen zur Verhinderung einer vierten Welle zu diskutieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen", zitierte "Business Insider" weiter aus dem Entwurf. Eine Option sei eine generelle "Zwei-Test-Strategie". Dann müsste sich jeder bei der Einreise testen lassen und fünf Tage später erneut. Verpflichtend solle auch werden, vorsorglich eine Kontaktliste für die Zeit bis zum zweiten Test zu führen. Diese müsse "im Fall des positiven Testergebnisses dem Gesundheitsamt übermittelt werden".

17.00 Uhr: 6,6 Millionen digitale Impfnachweise ausgestellt

Großer Andrang auf den neuen digitalen Corona-Impfnachweis hat am Dienstag zwischenzeitlich zu einzelnen technischen Verzögerungen geführt. Das System sei wegen des Ansturms zeitweise überlastet gewesen, teilte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage in Berlin mit. Insgesamt seien aber bis zum Nachmittag inzwischen 6,6 Millionen Zertifikate von Impfzentren, mobilen Diensten, Arztpraxen und Apotheken ausgegeben worden.

Gesundheitsminister Jens Spahn sagte am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg, gerade jetzt zu Beginn des Sommers und der Reisezeit sei es für viele Bürgerinnen und Bürger wichtig, dass es eine Einheitlichkeit gebe: "Dass ein digitaler Impfpass, der in Deutschland oder Spanien oder Finnland ausgestellt wird, eben auch dann in allen europäischen Ländern genutzt werden kann und gültig ist", sagte der CDU-Politiker.

Der EU-weit vereinbarte digitale Nachweis einer vollständigen Impfung ist eine freiwillige Ergänzung zum weiter gültigen gelben Impfheft aus Papier. Erstellt werden soll der digitale Nachweis direkt an der Impfstelle, nachträglich ist es seit Montag auch in vielen Apotheken möglich.

16.42 Uhr: Berlin will Aufklärung über Impfung von Italienern in Bayern

Das Bundesgesundheitsministerium hat die bayerischen Behörden zur Aufklärung der fragwürdigen Corona-Impfung von italienischen Hotel-Mitarbeitern in Deutschland aufgefordert. Ein Sprecher des Ministeriums in Berlin betonte am Dienstag, dass nach der Rechtslage nur Personen mit Wohnsitz oder mit Arbeitsstätte in der Bundesrepublik hier geimpft werden dürften. "Beides trifft auf die Beschäftigten eines italienischen Hotels nicht zu." Damit verstoße die Impf-Aktion gegen geltendes Recht und müsse vor Ort aufgeklärt werden. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits Aufklärung verlangt. "Wir wollen keinen Impftourismus nach Deutschland", sagte er.

Hintergrund war eine Kurzreise von etwa 100 Hotel-Mitarbeitern im Mai von Sardinien nach Bayern. Nach Medienberichten wurden die Beschäftigten einer Ferienanlage eingeflogen und am Münchner Flughafen gegen Covid-19 geimpft. Nach einem kurzen Aufenthalt flog die Gruppe wieder zurück. Ein Münchner Arzt bestätigte später an der Impfaktion beteiligt gewesen zu sein.

16.40 Uhr: Brandenburg hebt Kontaktbeschränkungen auf und öffnet Clubs

Brandenburgs Landesregierung hat angesichts sinkender Infektionszahlen weitreichende Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen. So würden sämtliche Kontaktbeschränkungen in der Öffentlichkeit aufgehoben und Tanz-Clubs könnten mit beschränkter Personenzahl und strengen Hygiene-Auflagen wieder öffnen, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung.

Zudem soll die Maskenpflicht im Freien komplett entfallen. Auch in Grundschulen und Horten müssen Kinder keine Masken mehr tragen. Weiter gelten soll die Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen wie in Geschäften und im Nahverkehr.

16.23 Uhr: Auch Schottland wird weitere Lockerungen wohl verschieben

Wie in England müssen sich auch die Menschen in Schottland wohl noch länger gedulden, bis weitere Corona-Maßnahmen gelockert werden. Regierungschefin Nicola Sturgeon sagte am Dienstag in Edinburgh, es sei sehr unwahrscheinlich, dass am 28. Juni weiter gelockert werden könne. Ursprünglich sollte an diesem Datum das gesamte Land wieder weitgehend zur Normalität zurückkehren. Eine endgültige Entscheidung soll kommende Woche getroffen werden.

Man müsse sich genügend Zeit verschaffen, um noch deutlich mehr Menschen vollständig zu impfen, sagte Sturgeon. Wegen der rapiden Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten, sehr ansteckenden Delta-Variante liegen die Corona-Fallzahlen in Schottland derzeit wieder fünfmal so hoch wie noch Anfang Mai.

16.12 Uhr: Mehrere Bundesländer lockern Maskenpflicht in Schulen

Mehrere Bundesländer haben am Dienstag angekündigt, die Maskenpflicht in Schulen zu lockern oder abzuschaffen. Ab übernächster Woche müssen Schüler in Klassenzimmern in Baden-Württemberg unter bestimmten Umständen keine Masken mehr im Unterricht tragen. Rheinland-Pfalz hebt die Maskenpflicht an Schulen auf. Dort gilt die neue Regelung bereits ab dem kommenden Montag. Auch Bremen hebt die Maskenpflicht in Klassenräumen für Schüler und Lehrer an weiterführenden Schulen ab kommendem Montag auf. Das Saarland kündigte an, die Maskenpflicht während des Unterrichts in Klassenzimmern ab kommendem Donnerstag aufzuheben.

Bayern lockert ebenfalls seine Regeln für Schulen. Im Freien und auf Schulhöfen besteht künftig keine Maskenpflicht mehr, wie die Landesregierung am Dienstag ankündigte. In Gebäuden hingegen bleibt sie bestehen.

14.42 Uhr: Oberallgäu meldet erstes Opfer der Delta-Mutante

Im Oberallgäu ist erstmals ein Mensch an der Delta-Variante des Corona-Virus gestorben. Das teilt das Landratsamt mit. Das Gesundheitsamt habe von dem Fall selbst erst in der vergangenen Woche erfahren. Bei dem Toten handelt es sich laut Behörde um einen 60-jährigen Mann mit Vorerkrankungen. Er sei nach einigen Tagen stationärer Krankenhausbehandlung am vergangenen Samstag, 12. Juni verstorben. Nun sind die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes damit beschäftigt, die Kontakte des Mannes ausfindig zu machen und mögliche Verbreitungswege der Virus-Mutante herauszufinden und Infektionsketten zu identifizieren, um sie unterbrechen zu können. Auch die Mitglieder einer Kirchengemeinde werden diesbezüglich kontaktiert. Um welche Kirchengemeinde es sich handelt, wollte das Landratsamt auf Bitten der Gemeinde nicht sagen.

14.40 Uhr: Krise setzt mehr Verbraucher finanziell unter Druck

Die Folgen der Corona-Pandemie bringen viele Verbraucher finanziell in Bedrängnis. Wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Creditreform ergab, beklagen 39 Prozent coronabedingte Einkommenseinbußen. Hochgerechnet auf die Bevölkerung hatten der repräsentativen Erhebung zufolge 16,4 Millionen Haushalte weniger Geld zur Verfügung als zuvor. Das waren 1,7 Millionen Haushalte mehr als in der Herbst-Befragung (35 Prozent). Kurzarbeiter, Minijobber und Solo-Selbstständige sind besonders betroffen. 29 Prozent der Befragten gehen davon aus, in den kommenden zwölf Monaten gewisse Kosten nicht mehr tragen zu können, ob Stromrechnung oder Miete.

14.30 Uhr: Impfungen in Bayerns Abschlussklassen frühestens Ende Juni

Voraussichtlich Ende Juni oder Anfang Juli sollen in Bayern die Schüler der Abschlussklassen Angebote für Corona-Impfungen erhalten. Derzeit liefen noch die Planungen für die Umsetzung, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München mit Blick auf die kommenden Wochen. "Wir planen jetzt mal so in Richtung Ende Juni Anfang Juli, das dann zeitlich natürlich nicht auf einmal, aber immer wieder durchzuführen und hoffen, dass uns der Impfstoff auch zur Verfügung steht, den wir dazu natürlich brauchen."

Mitte Mai hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärt, dass noch im Juni in Schulen die Abschlussklassen geimpft werden und "vielleicht noch vor den Sommerferien Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren, sobald die Impfstoffe zugelassen sind".

14.18 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern schafft Maskenpflicht im Freien weitgehend ab

Die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Freien soll in der kommenden Woche in Mecklenburg-Vorpommern weitestgehend abgeschafft werden. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag in Schwerin an. Außerdem werde es ein neues Ampelsystem geben, anhand dessen weitere Corona-Maßnahmen oder Lockerungen abgeleitet werden sollen. Es berücksichtigt laut Schwesig nicht allein die Sieben-Tage-Inzidenz, also den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, sondern zudem etwa die Krankenhausauslastung mit Covid-19-Patienten.

14.08 Uhr: Epidemische Lage in NRW endet am Freitag

Im Gegensatz zum Bundestag will Nordrhein-Westfalen die wegen der Corona-Pandemie verhängte epidemische Lage im Land beenden. Bereits am Freitag sollen die erweiterten Befugnisse für die Landesregierung zurückgenommen werden, wie die CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag am Dienstag mitteilte. Auch der Koalitionspartner FDP und die SPD unterstützten die Beendigung der sogenannten epidemischen Notlage von landesweiter Tragweite.

Den Menschen müsse ihre Freiheit zurückgegeben werden, schrieb der FDP-Fraktionsvorsitzende Christof Rasche im Kurzbotschaftendienst Twitter. Deswegen sei seine Fraktion für ein Auslaufen der epidemischen Notlage. Von einer Überlastung des Gesundheitssystems, die die Corona-Maßnahmen verhindern sollten, sei das Land "weit entfernt".

14.02 Uhr: Sorge vor Ausbreitung der Delta-Variante in Frankreich

In Frankreich wächst die Sorge vor einer Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Derzeit werde bei zwei bis vier Prozent der positiven Corona-Tests, die auf Varianten untersucht werden, die zunächst in Indien entdeckte Variante festgestellt, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag in Paris. Das klinge zwar nach wenig, sei aber vergleichbar mit der Lage in Großbritannien vor einigen Wochen.

Die Delta-Variante hat die Corona-Zahlen in Großbritannien wieder ansteigen lassen. Die geplante Aufhebung aller Restriktionen wurde deshalb am Montag um vier Wochen verschoben. In Frankreich hat sich die Corona-Lage zuletzt deutlich entspannt. Zuletzt wurden landesweit etwa 43 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen gezählt.

13.58 Uhr Sachsen-Anhalt lockert Corona-Regeln noch diese Woche

Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt will die Corona-Regelungen noch vor dem Wochenende lockern. Die Regierung habe "in vielen Bereichen zentrale Lockerungen" beschlossen, sagte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in Magdeburg. So sollen die bislang geltenden Kontaktbeschränkungen in Kontaktempfehlungen umgewandelt werden. Bislang darf jeder bis zu zehn andere Menschen treffen, egal aus welchem Haushalt.

Außerdem muss im öffentlichen Personennahverkehr und in Geschäften künftig nur noch ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske fällt dort damit künftig weg. Das sei angesichts des warmen Wetters eine Erleichterung, so Grimm-Benne weiter. Auch für den Gastronomiebereich und die Schulen wurden Lockerungen beschlossen.

  • Zum Überblick: Welche Corona-Lockerungen in Bayern gelten

13.47 Uhr: Pandemie geht laut Intensivmediziner in "chronische Phase" über

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, fordert ein Ende des "pandemischen Denkens" in Bezug auf das Coronavirus. Man werde in den kommenden Wochen und Monaten aus der pandemischen Phase herauskommen, künftig werde Covid eine Erkrankung des Klinikalltags werden und den Schrecken einer in Wellen verlaufenden Pandemie verlieren, sagte Karagiannidis bei einer digitalen Pressekonferenz des Verbands am Dienstag.

"Wir werden in den kommenden Tagen die magische Grenze von 1000 Patienten unterschreiten." Nun sei die Zeit gekommen, "in eine chronische Phase" überzugehen, sagte Karagiannidis. Corona werde den Klinikalltag in den nächsten Jahren "wie die jährliche Grippewelle" begleiten.

13.35 Uhr: Maskenpflicht in Bayerns Klassenzimmern bleibt

Trotz einer "wirklich positiven" Entwicklung der Corona-Infektionslage in Bayern und Deutschland wird es im Freistaat vorerst keine weiteren Lockerungen geben. Die Staatsregierung habe sich am Dienstag mit Fachleuten von der Ludwig-Maximilians-Universität München beraten und deren Expertise eingeholt, sagte Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann (CSU) nach der Kabinettssitzung in München. Es gehe "nicht um Alarmismus oder Panikmache", mit Blick auf die aus Indien stammende Delta-Variante seien weitere Lockerungen aber vorerst nicht denkbar - auch nicht beim Thema Maskenpflicht.

Mit Blick auf Großbritannien sagte er, die Inzidenz sei in den vergangenen vier Wochen dort von 20 auf nun 70 gestiegen - obwohl dort 60 Prozent der Menschen bereits doppelt geimpft sind. "Die Delta-Variante ist sehr viel ansteckender", erläuterte Herrmann.

Mit Blick auf die Diskussionen um ein mögliches Ende der Maskenpflicht an den Schulen sagte der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler), man habe keine weiteren Beschlüsse in der Staatsregierung gefasst - weil man sich nicht ganz einig sei mit dem Koalitionspartner CSU. So gehen die Meinungen zum Tragen der Maske während des Unterrichts im Klassenzimmer auseinander, sagte Piazolo.

13.26 Uhr: Bayern warnt bei Pandemiebekämpfung vor Delta-Variante

Die bayerische Staatsregierung hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine deutliche Warnung vor der in Großbritannien inzwischen dominanten Delta-Variante des Coronavirus ausgesprochen. Nach Ansicht von Virologen sei diese zuerst in Indien bekanntgewordene Virus-Variante deutlich ansteckender und verursache schwererer Krankheitsverläufe, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts. An der Sitzung am Dienstag in München hatten auch Virologen teilgenommen.

In Bayern seien bereits 132 Fälle der Delta-Variante bekanntgeworden. Ihr Anteil sei innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit aber bereits von zwei auf zehn Prozent auch in Bayern gestiegen, sagte Herrmann. Der Impffortschritt sei mit knapp 50 Prozent bei Erstimpfungen und 26 Prozent bei Zweitimpfungen gut, reiche aber noch nicht aus, um dem Pandemieverlauf alleine und ohne Einhaltung von Hygieneregeln zu begegnen. Wenn alle Maßnahmen so blieben wie bisher, dann würden nach Einschätzung von Virologen die Infektionszahlen allein wegen der Delta-Variante nach oben gehen.

12.54 Uhr: Bund zahlt Luftfilteranlagen an Schulen und Kitas

Schulen und Kitas können nun beim Bund Fördermittel für den Einbau von festen Luftfilteranlagen beantragen. Seit Freitag können entsprechende Anträge gestellt werden, wie das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) mitteilte. Die Förderung ist allerdings begrenzt auf Räume und Einrichtungen für Kinder bis 12 Jahren, da für diese Altersgruppe bisher kein Impfstoff gegen Corona zugelassen ist.

Anträge können direkt online beim Bafa gestellt werden, entweder durch die Träger der Einrichtungen oder durch Schulen, Kitas und Horte selbst. Es gibt maximal 500 000 Euro. Nicht gefördert werden mobile Luftfilter, Umbauten an Fenstern oder sogenannte Klappenlüftungen. Außerdem gibt es nur dann Geld, wenn nicht bereits Fördergelder von anderen Stellen, wie dem Land oder der EU fließen. Das Programm ist bis Ende des Jahres befristet.

Mit dem ursprünglichen Luftfilterprogramm des Bundes in Höhe von rund 500 Millionen Euro, das im vergangenen Jahr aufgelegt wurde, wird bereits der Einbau von Anlagen in öffentlichen Gebäuden, Theatern, Museen und auch Schulaulen gefördert. Dies wurde nun um Kitas und Schulen ergänzt. Zudem gibt es vom Bund jetzt auch Zuschüsse für die Um- und Aufrüstung bestehender Luftfilteranlagen unter anderem in Einrichtungen der Rehabilitation und der Kinder- und Jugendhilfe.

12.47 Uhr: Kulturveranstaltungen können sich für Hilfen registrieren

Mit einem Sonderfonds von 2,5 Milliarden Euro will die Bundesregierung die Wiederaufnahme und finanzielle Planbarkeit von Konzerten, Theateraufführungen, Kinovorstellungen und vielen anderen kulturellen Veranstaltungen unterstützen. Dazu können sich Kulturveranstalter ab sofort unter www.sonderfonds-kulturveranstaltungen.de registrieren, wie die Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und das Bundesfinanzministerium am Dienstag in Berlin mitteilten.

Die Länder setzen den Sonderfonds um und führen die Antragsbearbeitung und Bewilligung über ihre Landeskulturbehörden oder beauftragte Stellen durch. Der Sonderfonds bietet demnach Wirtschaftlichkeitshilfe für kleinere Veranstaltungen, die wegen der geltenden Hygienebestimmungen nur mit reduziertem Publikum stattfinden können und übernimmt teilweise eine Ausfallabsicherung für geplante Veranstaltungen, falls es aufgrund der Corona-Pandemie zu einer Absage kommt.

12.29 Uhr: Umfrage: Beschäftigte wollen im Homeoffice bleiben

Die Mehrheit der Beschäftigten möchte einer neuen Umfrage zufolge auch nach der Corona-Pandemie von zu Hause aus arbeiten. Im Mai befand sich jeder zweite Beschäftigte mindestens gelegentlich im Homeoffice, wie die jüngste repräsentative Befragung des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BADW) laut Mitteilung vom Dienstag ergab. Damit sei die Nutzung weiter gestiegen.

Für Arbeitgeber könnten Homeoffice-Angebote den Angaben zufolge im Wettbewerb um knappe Fachkräfte zum Wettbewerbsfaktor werden: 55 Prozent der Befragten wünschten sich, weiterhin mindestens ab und zu von zu Hause aus arbeiten zu können. 72 Prozent aller Berufstätigen, deren Tätigkeit Homeoffice prinzipiell zulässt, sahen Homeoffice bei der künftigen Wahl einer Arbeitsstelle als wichtig an. Auch die Sicht der Arbeitgeber auf das Homeoffice hat sich der Umfrage zufolge verbessert: 80 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, dass ihr Arbeitgeber Homeoffice infolge der Corona-Pandemie positiver sieht als zuvor.

12.27 Uhr: Berlin lockert die Maskenpflicht

Berlin hebt die Maskenpflicht nicht auf, aber es gibt zumindest Lockerungen. Auf den Bürgersteigen von Einkaufsstraßen und auf sehr belebten Plätzen, für die das bisher vorgeschrieben war, müssen keine Masken mehr getragen werden - bis auf Stellen, an denen kein Mindestabstand möglich ist. Auch im Zoo und im Tierpark fällt im Freien die Maskenpflicht weg. Das hat der Berliner Senat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beschlossen. Die geltende Infektionsschutzverordnung soll entsprechend geändert werden.

Dagegen gibt es keine Änderung bei der Maskenpflicht für Busse und Bahnen. Im ÖPNV müssen weiterhin FFP2-Masken getragen werden.

  • Zum Artikel Maskenpflicht: Politiker streiten, Wissenschaftler warnen

12.18 Uhr: Maskenpflicht in Israel auch in Innenräumen aufgehoben

Angesichts der gesunkenen Corona-Ansteckungsgefahr fällt in Israel die Maskenpflicht. Die Bürger müssten künftig auch in geschlossenen Räumen keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen, teilte die Regierung mit. Die Maskenpflicht im Freien war bereits im April aufgehoben worden. Nun können Schüler und Arbeitnehmer die Maske auch im Klassenzimmer oder im Büro weglassen. Rund 55 Prozent der 9,3 Millionen Israelis haben den vollen Impfschutz erhalten. Doch ist die mit großem Tempo betriebene Impfkampagne zuletzt ins Stocken geraten, obwohl sich mittlerweile auch Jugendliche eine Spritze gegen Covid-19 geben lassen können.

11.27 Uhr: Von der Leyen und Braun verteidigen Impfstoffstrategie Europas

Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, und Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) haben den gemeinsamen europäischen Weg der Impfstoffverteilung verteidigt. Sie wolle es sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn Deutschland oder andere große europäische Länder beim Impfstoff einen Alleingang gemacht hätten, sagte von der Leyen am Dienstag beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit. "Das hätte die europäische Einheit zerrissen."Von der Leyen räumte ein, dass die USA und Großbritannien beim Impfen anfangs schneller gewesen seien. Letztendlich zähle aber, dass die EU einen verlässlichen gemeinsamen Weg aus der Krise gefunden habe. Mittlerweile seien mehr als 320 Millionen Impfdosen ausgegeben und mehr als 280 Millionen EU-Bürger geimpft worden.

Auch Braun sagte, wenn Deutschland zuerst für sich gesorgt hätte, wäre ein schwerer Schaden entstanden. Heute lägen die europäischen Länder bei den Impfraten nah beieinander. "Das hat den europäischen Zusammenhalt gestärkt." Der Kanzleramtsminister warb mit Blick auf künftige Epidemien für den Aufbau einer gemeinsamen europäischen Wertschöpfungskette bei Schutzmaterial und der Produktion von Impfstoffen und Medikamenten.

11.03 Uhr: Ab Mittwoch in Griechenland Impfung für alle ab 18

Von morgen an können sich in Griechenland alle Erwachsenen im Alter ab 18 Jahren impfen lassen. Die Impfpriorisierung nach Altersgruppen wird damit aufgehoben, wie das griechische Impfkomitee mitteilte.

Zudem wurde der Einsatz des Impfstoffs Astrazeneca erneut eingeschränkt - er soll künftig nur noch Menschen über 60 verabreicht werden. Begründet wird die Entscheidung mit den niedrigen Fallzahlen in Griechenland. Den Impfexperten zufolge ist es für jüngere Menschen derzeit unwahrscheinlicher, sich mit Corona zu infizieren, als durch Astrazeneca ein lebensgefährliches Blutgerinnsel zu entwickeln.

Fast die Hälfte der rund elf Millionen Einwohner des Landes ist nach Angaben der Gesundheitsbehörde bisher mindestens einmal geimpft worden. Am Montag zählte die Behörde 472 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. In Griechenland sind die meisten strengen Corona-Auflagen mittlerweile abgeschafft; es gelten allerdings zahlreiche Abstands- und Sicherheitsmaßnahmen sowie Maskenpflicht im öffentlichen Raum.

10.52 Uhr: 22,3 Millionen Menschen mit vollem Impfschutz

Immer mehr Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 22,3 Millionen Menschen haben den vollständigen Impfschutz, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Das sind 26,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Knapp 40,5 Millionen Menschen (48,7 Prozent) haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Am Montag wurden 590.529 Millionen Impfdosen verabreicht. 407.728 davon führten zur vollständigen Impfung.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 54,0 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Auch das Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben die 50-Prozent-Marke geschafft, Mecklenburg-Vorpommern steht kurz davor. In Bayern sind 46,6 Prozent aller Menschen erstgeimpft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 43,5 Prozent. Das Saarland zählt mit 31,9 Prozent den höchsten Anteil an Einwohnern mit vollständigem Impfschutz. Hessen ist hier mit 24,5 Prozent am Ende der Rangliste.

  • Aktuelle Corona-Zahlen zur Impfung in Deutschland und Bayern

10.37: Verfassungsschutzbericht - Rechtsextreme nutzten Corona-Proteste für sich

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat vor einer gestiegenen Gefahr durch Rechtsextremismus in Deutschland gewarnt. Es gebe eine "besondere Sicherheitslage, die ein dickes Problem ist", sagte Seehofer am Dienstag bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts für das Jahr 2020 in Berlin. So habe die Corona-Pandemie zur Verstärkung der rechten Szene beigetragen. Die Zahl der Rechtsextremen sei auf etwa 33.300 gestiegen, von denen 13.300 potenziell gewaltorientiert seien.

Seehofer sagte, im vergangenen Jahr seien zwar zahlreiche rechtsextremistische Großveranstaltungen abgesagt worden. Rechtsextreme hätten sich aber bemüht, über die Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen Anschluss an das bürgerliche Spektrum zu finden. "Besonders besorgt muss uns machen, dass sich die bürgerlichen Demonstranten nicht klar von den rechtsextremistischen abgegrenzt haben."

10.08 Uhr: EU-Gesundheitskommissarin warnt vor Nachlassen beim Impfen

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat beim Treffen der EU-Gesundheitsminister in Luxemburg zu weiterhin hohem Druck bei der Impfkampagne gemahnt. Es gebe "jeden Grund zu Optimismus", man dürfe jedoch nicht "zu selbstgefällig" sein, sagte Kyriakides zum Auftakt des eintägigen Ministertreffens am Dienstag. Inzwischen seien mehr als 53 Prozent der Erwachsenen in der EU gegen Corona geimpft; jeder Dritte habe die zweite Dosis erhalten. Man beobachte aber genau die Situation bei den Virusvarianten. "Daher ist wichtig, dass wir die Botschaft senden: impfen, impfen, impfen." Bei der ersten persönlichen Beratung der Gesundheitsminister seit einem Jahr soll es nach Worten von Kyriakides auch um die Notwendigkeit gehen, mittel- und langfristig besser vorbereitet zu sein. Die EU-Kommissarin sprach sich für eine Stärkung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm sowie der europäischen Arzneimittel-Agentur EMA in Amsterdam aus. Für Deutschland nahm Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an der Arbeitsrunde teil.

09.49 Uhr: Länder wollen bundeseinheitliches Vorgehen bei Großveranstaltungen

Angesichts sinkender Corona-Inzidenzen streben die Länder offenbar ein bundeseinheitliches Vorgehen bei Großveranstaltungen an. In der kommenden Woche solle es einen Vorschlag für eine gemeinsame Regelung geben, kündigte die niedersächsische Staatskanzlei am Dienstag in Hannover an. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte sich bereits in der vergangenen Woche für einheitliche Corona-Regeln bei Großveranstaltungen ausgesprochen.

Oft gehe es um ähnliche Veranstaltungen im gleichen Format, etwa bei der Fußballbundesliga oder Konzerttourneen, erklärte der Ministerpräsident. Er forderte unter anderem klare Hygienekonzepte "insbesondere mit der Gewährleistung von Abstand". Dann könne man sich auch wieder an größere Veranstaltungsformate herantasten.

09.44 Uhr: Brasilien - Mehr als 40 Corona-Fälle rund um Copa América

Rund um die Copa América in Brasilien sind 41 Corona-Fälle festgestellt worden. Betroffen seien 31 Spieler oder Angestellte teilnehmender Nationalmannschaften sowie zehn Arbeiter, die für die Fußball-Südamerikameisterschaft angeheuert worden seien, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Dienstag mit.

Alle Mitarbeiter mit positivem Testergebnis seien in Brasilia gemeldet worden, wo die brasilianische Auswahl das Turnier am Sonntag mit einem klaren Sieg über Venezuela eröffnete. Die venezolanische Nationalmannschaft meldete zuvor fast ein Dutzend Corona-Fälle unter Spielern und dem Trainerstab und beorderte daher kurzfristig 15 neue Kicker nach Brasilien.

09.37 Uhr: Impfung verhindert Klinikaufenthalt bei Delta-Variante

Ein vollständiger Impfschutz mit zwei Dosen der Mittel von Biontech/Pfizer oder Astrazeneca verhindert einer britischen Datenanalyse zufolge sehr gut schwere Krankheitsverläufe bei der Delta-Variante des Coronavirus. Die Effektivität sei in etwa so hoch wie bei der zuvor dominierenden Alpha-Variante, teilte die Behörde Public Health England (PHE) am späten Montagabend mit.

Das Risiko für eine Krankenhauseinweisung wurde bei den vollständig Geimpften jeweils um mehr als 90 Prozent verglichen mit dem von Ungeimpften verringert. Die Untersuchung bestätige, wie wichtig es sei, die zweite Impfung zu erhalten, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock. Vor allem beim Astrazeneca-Impfstoff fiel die Schutzwirkung nach der ersten Dosis der Auswertung zufolge noch merklich geringer aus.

Für die PHE-Studie wurden zwischen dem 12. April und dem 4. Juni insgesamt symptomatische 14.019 Infektionen mit der Delta-Variante in England berücksichtigt, von denen 166 in Krankenhäusern behandelt wurden. Zuvor hatte bereits eine im Fachjournal "Nature" veröffentlichte Studie ergeben, dass der Impfstoff von Biontech und Pfizer vor der zuerst in Indien aufgetretenen Corona-Variante Delta (B.1.617.2) gut schützt.

09.26 Uhr: London - Neue Verschiebung von Corona-Öffnung nur im Ausnahmefall

Die britische Regierung will das Ende aller Corona-Maßnahmen nur im Ausnahmefall erneut verschieben. "Es müsste eine beispiellose und bemerkenswerte Veränderung in der Entwicklung der Krankheit geben", sagte Staatsminister Michael Gove am Dienstag dem Sender Sky News.

Am Vorabend hatte Premierminister Boris Johnson angekündigt, die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Restriktionen wegen der Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante um vier Wochen bis zum 19. Juli zu verschieben.

"Es ist bedauerlich, dass wir diese Pause einlegen müssen", sagte Gove. "Aber wir wollen sicherstellen, dass wir nichts zurücknehmen müssen, wenn wir diesen Schritt gehen." Es wäre für Unternehmen und Gesellschaft fatal, wenn Freiheiten erneut gestrichen werden müssten. Die Regierung will die kommenden Wochen nutzen, um noch mehr Tempo beim Impfprogramm zu machen. So sollen alle über 40-Jährigen spätestens in der Woche ab 19. Juli ihre für den vollen Schutz nötige zweite Dosis erhalten, alle über 18-Jährigen ihre erste. Seit Dienstag können sich 23- und 24-Jährige für eine Impfung anmelden.

Wissenschaftler haben die Verschiebung begrüßt. Viele konservative Politiker aus Johnsons Regierungspartei hingegen murren und drängen darauf, dass der 19. Juli wirklich der «Tag der Freiheit» sein müsse.

08.44 Uhr: Corona-Antikörpertherapie von Astrazeneca floppt in klinischer Studie

Eine Corona-Antikörpertherapie von Astrazeneca ist in einer klinischen Studie gescheitert. In der Untersuchung, in der das Mittel zur Vorbeugung von Covid-19 mit einem symptomatischen Verlauf getestet wurde, wurde das Studienziel nicht erreicht, teilt Astrazeneca mit. An der Studie nahmen ungeimpfte Erwachsene ab 18 Jahren teil, die innerhalb der vergangenen acht Tage vor Behandlung Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Das Mittel reduzierte zwar das Risiko symptomatischer Covid-Verläufe um 33 Prozent im Vergleich zu einem Placebo, statistisch war das aber nicht signifikant. Die Rivalen Regeneron und Eli Lilly haben ähnliche Antikörpertherapien entwickelt, deren Einsatz bereits freigegeben wurde.

08.38 Uhr: US-Abgeordnete Greene tut Holocaust-Vergleich mit Maskenpflicht leid

Die US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene hat sich dafür entschuldigt, die Maskenpflicht im Parlament mit den Schrecken des Holocaust gleichgesetzt zu haben. Es tue ihr sehr leid, dass sie Menschen mit ihren Äußerungen verletzt habe, sagte die Republikanerin aus Georgia vor Reportern vor dem Kapitol. Sie habe zuvor das Holocaust-Museum in Washington besucht. "Es gibt keinen Vergleich und es wird niemals einen geben." Antisemitismus sei "echter Hass", erklärte Greene weiter.

Vor rund drei Wochen hatte Greene in einem konservativen Podcast die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Corona kritisiert, die Demokraten im Repräsentantenhaus durchgesetzt haben. Die Auflagen erinnerten sie an "eine Zeit und Geschichte, in der Menschen angehalten wurden, einen goldenen Stern zu tragen", erklärte Greene damals. Sie seien "in Züge gesteckt und in Gaskammern in Nazideutschland gebracht" worden. "Dies ist genau die Art von Übergriff, von dem Nancy Pelosi spricht." Pelosi ist die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses.

Greenes Einlassungen wurden auch von der republikanischen Führung verurteilt. Zuletzt scheuten sich die Parteigranden aber, Greene - eine enge Verbündete von Expräsident Donald Trump - zu tadeln.

08.24 Uhr: Mehrheit für Aufhebung der Maskenpflicht in Schulräumen

Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Aufhebung der Maskenpflicht in Unterrichtsräumen an Schulen. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 59 Prozent dafür aus. 31 Prozent lehnen dies ab. 10 Prozent machten keine Angaben. Frauen befürworten eine Aufhebung mit 62 Prozent etwas stärker als Männer mit 56 Prozent.

Der Deutsche Lehrerverband hatte sich gegen eine schnelle Aufhebung der Maskenpflicht an den Schulen ausgesprochen. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Berlin, er rate insbesondere während des Unterrichts zu "größtmöglicher Vorsicht". "Das Virus ist ja noch nicht von der Bildfläche verschwunden." Maskenpflicht und auch regelmäßige Tests sollten im auslaufenden Schuljahr bleiben.

  • Zum Artikel "Lehrerverband gegen Ende der Maskenpflicht an Schulen"

07.38 Uhr: Forscherin von Virus-Labor in Wuhan weist Theorie über Laborunfall zurück

Die renommierte Wissenschaftlerin vom Virus-Forschungslabor in Wuhan, Shi Zhengli, hat die Theorie eines Corona-Ausbruchs durch einen Laborunfall zurückgewiesen. "Wie um alles in der Welt kann ich Beweise für etwas vorlegen, für das es keine Beweise gibt?" sagte die chinesische Forscherin der "New York Times". Es sei ihr ein Rätsel, "wie die Welt so weit gekommen ist, einen unschuldigen Wissenschaftler ständig mit Dreck zu bewerfen".

Schon früh nach Beginn der Pandemie war die Theorie aufgetaucht, das Corona-Virus könnte aus dem Labor in Wuhan entwichen sein, obwohl es dafür bisher keine Belege gibt. Der frühere US-Präsident Donald Trump und seine Anhänger bauschten dies zu einem Vorwurf gegen China auf, manche meinten sogar, das Virus sei womöglich absichtlich freigesetzt worden.

Trumps Nachfolger Joe Biden ordnete im Mai eine Untersuchung durch den US-Geheimdienst an. Die angekündigten Ermittlungen sowie Berichte, wonach drei Forscher des Instituts im Jahr 2019 nach dem Besuch einer Fledermaus-Höhle krank geworden seien, verschafften der Theorie neuen Aufwind.

Shi gilt als Expertin für Coronaviren bei Fledermäusen. Einige Wissenschaftler halten es für möglich, dass das Team in Wuhan bei Experimenten die Stärke eines solchen Virus künstlich erhöht haben könnte, um seine Auswirkungen auf Wirte besser zu untersuchen.

07.18 Uhr: Japan verdoppelt Impfdosen für Olympia-Mitarbeiter

Japan hat sich weitere 20.000 Impfdosen für Mitarbeiter bei den Olympischen Spielen in Tokio gesichert. Wie Olympia-Ministerin Tamayo Marukawa heute bekanntgab, hat die Regierung eine entsprechende Vereinbarung mit dem US-Konzern Pfizer getroffen. Damit erhält Japan für Olympia-Mitarbeiter nun insgesamt 40.000 Impfdosen, nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) zuvor mit Pfizer bereits eine Vereinbarung über die Bereitstellung von 20.000 Dosen getroffen hatte. So sollen nun auch Freiwillige, die im Olympischen Dorf eingesetzt werden, Mitarbeiter des Organisationskomitees sowie einheimische Journalisten das Angebot einer Corona-Impfung erhalten.

Das Impfprogramm für Mitarbeiter werde am Donnerstag im Ajinomoto Training Center in Tokio beginnen, wo Mitglieder der japanischen Olympia-Delegation seit 1. Juni ihre Impfungen erhalten. Laut IOC werden 80 Prozent der Athleten im Olympischen Dorf mit Beginn der Spiele am 23. Juli geimpft sein. Ungeachtet breiter Ablehnung in der Bevölkerung setzen Japans Olympia-Macher ihre Vorbereitungen für die Spiele unbeirrt fort. Sie waren wegen Corona um ein Jahr verschoben worden.

05.46 Uhr: Brasilien - Bolsonaro bittet Pfizer um schnellere Impfstoff-Lieferung

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro will Insidern zufolge das Impfprogramm beschleunigen. Bolsonaro habe bei Pfizer angefragt, ob die für das vierte Quartal bestimmte Lieferung auf Juni vorgezogen werden könne, sagt ein mit der Angelegenheit vertrauter Regierungsbeamter. Das Büro des Präsidenten bestätigt in den sozialen Medien eine Telefonkonferenz zwischen Bolsonaro, seinem Stabschef, dem Gesundheitsminister sowie Außenminister und den Geschäftsführern von Pfizer Brasilien und Pfizer Lateinamerika. Pfizer lehnt einen Kommentar ab. Brasilien verzeichnet nach den USA die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bolsonaro hatte Covid-19 zunächst als Grippe verharmlost und laut Aussage einer brasilianischen Untersuchungskommission im vergangenen Jahr Impfangebote von Pfizer ignoriert.

04.55 Uhr: 166 Millionen Euro Corona-Nothilfe an Studenten ausgezahlt

In den vergangenen zwölf Monaten sind rund 166 Millionen Euro Corona-Nothilfe an Studenten ausgezahlt worden. Die Summe nannte das Deutsche Studentenwerk (DSW) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Im Durchschnitt hätten die Betroffenen knapp 450 Euro im Monat bekommen. Die sogenannte Überbrückungshilfe kann seit einem Jahr (16. Juni 2020) online beantragt werden.

Insgesamt seien bei den 57 Studenten- und Studierendenwerken, die sich um die Bearbeitung kümmern, 548.000 Anträge eingegangen. 370.000 Mal sei Überbrückungshilfe gewährt worden. Da die Leistung für jeden Monat neu beantragt werden muss, lässt sich aus den Zahlen aber nicht schließen, wieviele Studentinnen und Studenten sie in Anspruch genommen haben.

Die Unterstützung ist für Betroffene gedacht, die während ihres Studiums zum Beispiel durch einen wegbrechenden Nebenjob in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Überwiesen werden 100 bis maximal 500 Euro pro Monat, wenn per Kontoauszug nachgewiesen werden kann, dass eine pandemiebedingte Notlage besteht. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden.

04.36 Uhr: RKI meldet 652 Neuinfektionen - Inzidenz fällt weiter

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 652 neue Positiv-Tests. Das sind 552 weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 15,5 von 16,6 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 93 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.937. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

03.59 Uhr: UN-Nothilfekoordinator bezeichnet Impfstoffzusage der G7 als "Almosen"

Der scheidende UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock bezeichnet die zugesagten Impfstofflieferungen der G7-Länder als "Almosen". "Diese sporadischen, kleinen, wohltätigen Almosen von reichen Ländern an arme Länder sind kein ernsthafter Plan und wird die Pandemie nicht beenden", sagt Lowcock der Nachrichtenagentur Reuters. "Was die Welt von den G7 brauchte, war ein Plan, um die Welt zu impfen. Und was wir bekommen haben, ist ein Plan, etwa zehn Prozent der Bevölkerung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen vielleicht in einem Jahr zu impfen."

  • Klima, Impfstoffe, Steuern: Was der G7-Gipfel beschlossen hat

02.00 Uhr: Hotel- und Gaststättenverband begrüßt Überprüfung der Maskenpflicht

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) nimmt die Debatte über die generelle Aufhebung der Maskenpflicht positiv auf. "Es ist richtig und konsequent, dass die Maskenpflicht auf den Prüfstand kommt, denn die Inzidenzzahlen sinken und die Impfquote steigt", sagt Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes, der Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht. Jede Einschränkung - auch die Maskenpflicht - müsse nachvollziehbar, geeignet und verhältnismäßig sein. Insbesondere an der frischen Luft tendiere die Ansteckungsgefahr auch laut führender Aerosolforscher gen Null. Es sei jetzt Aufgabe der Politiker zu entscheiden, ob und wenn ja wo eine Maskenpflicht noch sinnvoll und im Rechtssinne verhältnismäßig ist.

00.00 Uhr: Intensivmediziner offen für Lockerung der Maskenpflicht

Die Intensivmediziner stehen einer Lockerung der Maskenpflicht positiv gegenüber, wollen aber das Tragen von Masken in Innenräumen beibehalten. "Generell spricht nichts dagegen: Jetzt im Sommer halten wir uns viel im Freien auf, die Inzidenzen sinken weiter. Und das Wichtigste: Es sind immer mehr Menschen bereits ein- oder zweimal geimpft", sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Um kein Risiko einzugehen, solle man seiner Meinung nach in Innenräumen aber weiterhin Maske tragen. "Draußen, wo auf großer Fläche viel Abstand zwischen viele Menschen kommen kann und die Aerosole sich nicht in einem Raum sammeln, kann man durchaus die Maske einmal ablegen und ein bisschen frühere Normalität zurückgewinnen."

  • Zum Artikel "Maskenpflicht: Politiker streiten, Wissenschaftler warnen"

Montag, 14. Juni 2021

23.30 Uhr: Rückschlag für Chile - Notstand bis Ende September verlängert

Chile verlängert angesichts steigender Infektionszahlen die bis zum 30. Juni geltende Corona-Notstandslage um drei Monate bis Ende September. Die Regierung soll damit in der Lage bleiben, Restriktionen anzuordnen. Chile verzeichnete zuletzt einige der höchsten Stände bei den Ansteckungen seit Beginn der Pandemie, obwohl das Land eine der höchsten Impfquoten weltweit hat. Mehr als 60 Prozent der Einwohner haben mindestens eine Impfung erhalten, knapp 50 Prozent sind bereits vollständig geimpft.

23.05 Uhr: Israel hebt Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden auf

In Israel wird ab Dienstag die Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden aufgehoben. Das teilte das Gesundheitsministerium am Abend mit. Damit beendet die Regierung eine der letzten Corona-Beschränkungen, die noch in Kraft sind. Anfang Juni waren die meisten Regelungen bereits gelockert worden, nur für Besucher aus dem Ausland gelten weiterhin strikte Einschränkungen. Sie dürfen nur nach Israel einreisen, wenn zwingende berufliche oder familiäre Gründe vorliegen.

Mehr als 55 Prozent der Bevölkerung Israels sind bereits vollständig gegen Corona geimpft. Dies ist auf die Ende Dezember gestartete großangelegte Impfkampagne zurückzuführen, die durch ein Abkommen über einen Datenaustausch mit den Impfstoffherstellern Biontech und Pfizer ermöglicht wurde. Dabei verpflichtete sich Israel, das die medizinischen Daten seiner gesamten Bevölkerung digitalisiert hat, gegen eine bevorzugte Belieferung mit Impfstoff rasch Informationen über dessen Wirksamkeit weiterzugeben.

Seit Beginn der Pandemie haben sich in dem Land mit 9,3 Millionen Einwohnern mehr als 839.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 6400 starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums.

21.41 Uhr: Großbritannien erlaubt trotz Variante 40.000 Zuschauer bei EM-Finale

Trotz der rapiden Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante erlaubt Großbritannien bei mehreren großen Sport-Events in den kommenden Wochen Zehntausende Zuschauer. So dürfen beim Finale der Fußball-EM am 11. Juli im Londoner Wembley-Stadion rund 40.000 Zuschauer dabei sein, wie Kultur- und Sportminister Oliver Dowden am Montag der Nachrichtenagentur PA zufolge mitteilte. Auch die finalen Wimbledon-Matches am 10. und 11. Juli dürfen vor einem mit 15.000 Zuschauern voll besetzten Centre Court stattfinden. Vorherige Spiele der Turniere werden den Berichten zufolge noch bei halber Zuschauerkapazität stattfinden. Die Großevents sind Teil einer Testreihe der britischen Regierung, mit denen diese Erkenntnisse über die Sicherheit von Großveranstaltungen in Zeiten der Pandemie sammeln will. Für viele andere Bereiche wurden in England die Corona-Maßnahmen wegen der Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante um mehrere Wochen bis voraussichtlich 19. Juli verlängert. Die Variante ließ die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen wieder in die Höhe schnellen, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Land derzeit wieder bei knapp 67.

21.25 Uhr: Studie: Zwei Impfdosen verhindern bei Delta-Virusvariante meist schwere Verläufe

Mit einer vollständigen Corona-Impfung lassen sich laut einer britischen Studie auch bei der Delta-Variante des Coronavirus schwere Krankheitsverläufe vermeiden. Zwei Dosen des Wirkstoffs von Pfizer/Biontech verhinderten der am Montag vorgestellten Studie der Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) zufolge in 96 Prozent der Fälle eine stationäre Behandlung. Für das Vakzin von Astrazeneca lag die Quote bei 92 Prozent.

  • Zum Artikel: Corona-Impfstoff von Novavax bewährt sich in Studie

21.00 Uhr: WHO kritisiert Impfstoff-Zusagen der G7 als unzureichend

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Zusagen der G7-Staaten für eine Verteilung von Corona-Impfstoffen an ärmere Länder als unzureichend kritisiert. Er befürworte die angekündigte Bereitstellung von einer Milliarde Impfdosen durch die G7, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. "Das ist eine große Hilfe, aber wir brauchen mehr und wir brauchen sie schneller." Derzeit komme das Virus "schneller voran als die weltweite Verteilung der Impfstoffe". Die Menschen seien auf Impfstoffe angewiesen, "und sie brauchen sie jetzt und nicht nächstes Jahr". Während die Industriestaaten dank großangelegter Impfkampagnen allmählich wieder zur Normalität zurückkehren, sind die Vakzine in ärmeren Weltregionen noch Mangelware. Die WHO hat als Ziel ausgegeben, dass bis zum G7-Gipfel in Deutschland im kommenden Jahr mindestens 70 Prozent der Weltbevölkerung gegen Corona geimpft sind. Dafür seien elf Milliarden Impfdosen nötig, sagte WHO-Chef Tedros. "Die G7 und die G20 können das möglich machen."

20.04 Uhr: Iran erteilt heimisch produziertem Corona-Impfstoff Notfallzulassung

Wegen eines akuten Mangels an Corona-Impfstoffen hat die iranische Regierung einem im Land produzierten Impfstoff eine Notfallzulassung erteilt. Für die Impfungen soll ab Samstag das Präparat "CovIran Barekat" eingesetzt werden, von dem nach Schätzungen bereits drei Millionen Dosen produziert wurden. Der Iran ist im Nahen und Mittleren Osten das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Bislang wurden offiziell 82.000 Todesfälle verzeichnet, drei Millionen Menschen infizierten sich mit dem Virus. Die offiziellen Zahlen werden selbst von den Behörden in Zweifel gezogen. Unter dem Druck von US-Sanktionen, über die sich die Regierung in Teheran beschwert, gelingt es dem Iran nicht, genügend Impfstoffdosen für den Schutz der Bevölkerung zu besorgen.

19.46 Uhr: Über 600.000 Corona-Tote in den USA

Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in den USA hat nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters die Marke von 600.000 überstiegen. Die Zahl der neu verzeichneten Toten sank dabei in den vergangenen Wochen deutlich: Im Mai lag sie bei 18.587, ein Rückgang von gut 80 Prozent zum Januar. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC vom Sonntag haben fast 52 Prozent der US-Bürger mindestens eine Impfung erhalten.

19.30 Uhr: Mehrheit der Deutschen für Aufhebung der Maskenpflicht im Freien

Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger ist einer Umfrage zufolge für eine Aufhebung der Maskenpflicht im Freien. Der Anteil betrage 80,5 Prozent, berichtet das "Handelsblatt" vorab unter Berufung auf eine Yougov-Umfrage. Für eine Aufhebung der Vorgaben auch in Innenbereichen waren demnach 35,2 Prozent. Befragt wurden am Montag 553 Personen.

  • Zum Artikel: Maskenpflicht: Politiker streiten, Wissenschaftler warnen

19.07 Uhr: Großbritannien verschiebt Lockerungen um einen Monat

Großbritannien verschiebt wegen der Ausbreitung der Delta-Variante geplante Lockerungen um einen Monat. Die Zahl der Fälle steige um 64 Prozent je Woche und es müssten immer mehr Patienten auf den Intensivstationen behandelt werden, erklärt Premierminister Boris Johnson. Ein umsichtiges Vorgehen jetzt könne Tausende Leben retten.

19.01 Uhr: Südafrika muss auf zwei Millionen Impfdosen verzichten

Südafrika muss mindestens zwei Millionen Impfdosen des Mittels von Johnson & Johnson aussortieren. In den USA hergestellte Zutaten seien nach Informationen der dortigen Behörden möglicherweise verunreinigt worden, teilte die südafrikanische Arzneimittelbehörde mit. Daher habe man entschieden, die damit hergestellten Impfdosen nicht zu verwenden.

Südafrika will den Impfstoff in Gqeberha herstellen lassen, das früher als Port Elizabeth bekannt war. Die dortige Fabrik hat einen Vertrag mit Johnson & Johnson geschlossen, das Grundstoffe liefern soll. Diese sollen in Südafrika gemischt und in Phiolen abgefüllt werden. Geplant ist eine Jahresproduktion von 200 Millionen Dosen. Die ersten zwei Millionen können jetzt aber nicht verwendet werden. Präsident Cyrill Ramaphosa versprach, die Produktion mit frischen Zutaten solle noch in dieser Woche aufgenommen werden.

Es ist bereits der zweite große Rückschlag für das südafrikanische Impfprogramm. Im Februar hatte das Land eine Million Dosen von Astrazeneca zurückgewiesen, weil dieses Mittel nur einen geringen Schutz gegen die damals in Südafrika grassierende Virusmutation bot.

Zum Artikel: Afrika: Licht und Schatten bei der Pandemie-Bekämpfung

18.57 Uhr: Indiens größte Touristenattraktion Taj Mahal öffnet am Mittwoch wieder

Angesichts zurückgehender Corona-Infektionszahlen öffnet Indien die größte Touristen-Attraktion des Landes wieder: Das Taj Mahal, das zu den sieben Weltwundern gerechnet wird, soll ab Mittwoch wieder zugänglich sein, teilte die Regierung mit. Vor zwei Monaten war das Mausoleum wegen der Corona-Pandemie zum wiederholten Male geschlossen worden. Die Zahl der Corona-Infektionen und -Todesfälle unter den rund 1,3 Milliarden Indern hatte im April und Mai Höchststände erreicht, die Regierung verhängte Ausgangssperren und andere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. In den vergangenen Wochen ging die Zahl der Infektionen spürbar zurück, so dass die Einschränkungen, auch in der Hauptstadt Neu Delhi, gelockert wurden.

  • Zum Artikel: "Hölle auf Erden": Verheerende Folgen der Pandemie in Indien

18.37 Uhr: NRW-Kommunen fordern neuen Corona-Rettungsschirm

Die Corona-Krise wird den Kommunen in NRW auch in diesem Jahr ein Milliarden-Loch in die Kassen reißen, befürchtet der nordrhein-westfälische Städte- und Gemeindebund. Hauptgeschäftsführer Christof Sommer fordert in der Neuen Ruhr/Neue Rhein Zeitung deswegen eine Neuauflage des im vergangenen Jahr von Bund und Land aufgelegten Rettungsschirms. Die Einbußen bei der Gewerbesteuer und den Anteilen der Einkommens- und Umsatzsteuer, die den Kommunen zustehen, hätten zu "massiven Ausfällen" geführt. "Laut Steuerschätzung werden davon 2021 und 2022 je zwei Milliarden Euro fehlen", so Sommer. Dazu kämen fehlende Einnahmen zum Beispiel durch geschlossene Museen, Theater oder Schwimmbäder. Gleichzeitig seien die Kosten weitergelaufen, etwa für Mieten und Personal. Für Infektionsschutz oder die Infrastruktur fürs Homeoffice seien zusätzliche Ausgaben angefallen. "Es wird gerade für die Kommunen, die schon vorher klamm waren, immens schwierig, die großen Herausforderungen zu bewältigen, die vor uns liegen, Stichwort Klimaschutz oder Verkehrswende", warnt der Verbands-Geschäftsführer.

18.17 Uhr: WHO: Corona-Fallzahl sinkt seit sieben Wochen - aber keine Entwarnung

Die globale wöchentliche Zahl an Covid-Fällen ist sieben Wochen in Folgen gefallen - der längste Rückgang seit Beginn der Pandemie. Dieser Trend verdecke jedoch die beunruhigende Zunahme von Krankheits- und Todesfällen in vielen einzelnen Ländern, warnte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in Genf. Der Anstieg in Afrika sei besonders alarmierend, da diese Region weltweit am wenigsten Impfdosen, Tests und Sauerstoff für Patienten zur Verfügung habe, sagte Tedros. Er nannte keine konkreten globalen oder regionalen Zahlen. Die WHO legt ihre Corona-Wochenstatistik meist am Dienstag oder Mittwoch vor. Beim G7-Gipfel gaben führende Industrienationen am Wochenende Zusagen über 870 Millionen Impfdosen bekannt, die möglichst schnell und zur Hälfte bis Jahresende an die bedürftigsten Länder ausgeliefert werden sollen. Tedros forderte am Montag erneut noch raschere Hilfe in noch höheren Mengen. "Die Ausbreitung des Virus ist derzeit schneller als die globale Auslieferung von Impfstoffen", sagte er. Laut Tedros sterben täglich mehr als 10.000 Menschen an Covid-19.

17.32 Uhr: New York will Pandemie-Einsatzkräfte mit Konfettiparade feiern

Die US-Millionenmetropole New York will die am Kampf gegen die Corona-Pandemie beteiligten Menschen mit einer großen Konfettiparade feiern. Die "Hometown Heroes Parade" sei für den 7. Juli geplant, teilte Bürgermeister Bill de Blasio mit. Bereits im vergangenen April - auf dem Höhepunkt der Pandemie in New York - hatte de Blasio "die größte, beste Parade" für den Zeitpunkt versprochen, an dem die Pandemie in der Metropole unter Kontrolle sei. "Wenn der Tag kommt, an dem wir das vibrierende wunderschöne Leben dieser Stadt wieder starten können, dann ist das Erste, was wir machen werden, eine Konfettiparade für unsere Gesundheits- und Rettungskräfte", hatte der Bürgermeister damals gesagt. "Wir werden diejenigen ehren, die uns gerettet haben." Das Ende der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie soll in New York zudem im August mit einem großen Konzert im Central Park gefeiert werden. Die Ostküstenmetropole war im vergangenen Frühjahr das Epizentrum der Corona-Pandemie in den USA. Inzwischen ist das Infektionsgeschehen unter Kontrolle, die Impfkampagne kommt rasch voran.

17.30 Uhr: Zu wenig Impfstoff für Landkreis Rottal-Inn

Michael Fahmüller (CSU), Landrat in Kreis Rottal-Inn hat sich mit einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt. Sein Landkreis sei bei der Verteilung des Impfstoffes benachteiligt. Ihm zufolge haben bundesweit gut 48 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten. Im Landkreis Rottal-Inn seien es nur 38,5 Prozent.

Grund ist, dass die Zahl der Dosen sich nach der Zahl der Arztpraxen richte und nicht nach der Bevölkerungszahl. In dem Brief an Merkel schreibt Fahmüller, es könne nicht sein, dass Menschen im ländlichen Raum aufgrund der – ohnehin in vielerlei Hinsicht problematischen – geringen Ärztedichte nun auch noch bei der Impfstoffverteilung benachteiligt werden.

Vor knapp einem Monat hatte sich Fahmüller bereits an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gewandt, ohne dass er - nach eigener Aussage - eine Antwort erhalten hat.

  • Zum Artikel: Holetschek: "Es hängt nach wie vor am Zulauf des Impfstoffs"

16.45 Uhr: Holetschek verweist auf Corona-Regeln bei EM-Spiel in München

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) empfiehlt für die Fußball-Europameisterschaft eine Mischung aus Fußballfreude und Vorsicht. "Wir dürfen trotz sinkender Inzidenzen jetzt nicht leichtsinnig werden", sagte der Minister in einer Pressekonferenz. Deshalb sei für den Eintritt ins Stadion in München neben dem Ticket ein aktueller negativer Corona-Test oder der Nachweis über die vollständige Impfung nötig. Die FFP2-Maske müsse im gesamten Stadion getragen werden, auch auf den Sitzplätzen.

Aber auch außerhalb des Stadions sei Zurückhaltung geboten, sagte Holetschek. Gemeinsame Feiern im großen Stil, wie früher auf den "Fanmeilen", seien nicht erlaubt. Auch das Public Viewing könne nicht so stattfinden wie gewohnt. Denn breite Ausnahmeregelungen beim Public Viewing würden die bisherigen Erfolge im Kampf gegen die Pandemie gefährden, befürchtet der Minister. In Wirtschaften und Gasthäusern könnten Fußballspiele nur im Rahmen des "gewöhnlichen Gastronomiebetriebs" gezeigt werden.

  • Direkt zum aktuellen Artikel "EM in München: Maskenpflicht und Alkoholverbot im Stadion"

15.45 Uhr: Delta-Variante erhöht Krankenhaus-Risiko

Eine Infektion mit der Delta-Variante verdoppelt einer Studie zufolge das Risiko, im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Zudem scheinen Impfungen etwas weniger wirksam gegen die zuerst in Indien nachgewiesene Mutation zu sein, wie aus der im Fachblatt "Lancet" veröffentlichten Untersuchung schottischer Forscher hervorgeht. Demnach schützt Biontech/Pfizer zu 79 Prozent gegen Delta im Vergleich zu 92 Prozent gegen die zunächst in England nachgewiesene Alpha-Variante. Bei Astrazeneca liege der Schutz bei 60 Prozent im Vergleich zu 73 Prozent. Die zunehmende Verbreitung der Delta-Variante in Großbritannien gefährdet geplante Lockerungen.

15.15 Uhr: DEHOGA gegen Sperrstunde und für Lockerungen bei Bedienungen

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern fordert die Lockerung der Maskenpflicht in der Außengastronomie für Bedienungen und das Ende der Corona-bedingten Sperrstunde. Wie Landesgeschäftsführer Thomas Geppert in einem Interview mit dem BR erläuterte, wäre es schon aus Gesundheitsgründen sinnvoll, wenn die Sperrzeit aufgehoben würde: "Wir stellen fest, dass sich nach der Schließung der Gastronomie Menschen dicht an dicht ohne Maske im öffentlichen Raum unorganisiert treffen.“ Mit Bezug auf die Maskenpflicht forderte Geppert: "Wie bei jeder Auflage sollte man jetzt auch angesichts der neuen Ergebnisse der Aerosolforscher die Verhältnismäßigkeit überprüfen." So sollten nach Ansicht der Dehoga auch Schankwirtschaften, Discos und Clubs wieder öffnen dürfen. Gerade für Bedienungen bei schönem Wetter im Außenbereich wäre eine Lockerung der Auflagen laut Geppert eine große Erleichterung. Sein Vorschlag: zumindest auf medizinische Masken umzustellen.

  • Zum Überblick: Was gilt wo? Corona-Lockerungen in Bayern

15.05 Uhr: Iran lässt ersten heimischen Impfstoff zu

Der Iran hat einem Medienbericht zufolge dem ersten Corona-Impfstoff aus heimischer Produktion eine Notfallzulassung erteilt. Das staatliche Fernsehen zitierte den iranischen Gesundheitsminister Said Namaki mit den Worten: "Die Genehmigung zur Verwendung des iranischen Impfstoffs COVIran Barekat wurde gestern erteilt." Das Land hat derzeit Probleme, ausreichend Vakzine für die Bevölkerung zu importieren. Das iranische Pharmaunternehmen Shifafarmed produziert den Impfstoff auf Basis eines deaktivierten Virus; die erste Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit begann Ende Dezember. Der Iran hat außerdem erklärt, er arbeite in Kooperation mit einem Partnerland an einem weiteren Vakzin. Namaki sagte, ein Impfstoff, der vom Iran und Kuba gemeinsam hergestellt werde, werde in der kommenden Woche zugelassen.

14.55 Uhr: Bundespressekonferenz beendet Live-Übertragungen in Pandemie-Zeit

Der Verein Bundespressekonferenz beendet mit dem Abflauen der Corona-Welle auch wieder die Möglichkeit von regelmäßigen Live-Übertragungen der Pressekonferenzen mit der Bundesregierung. Ab 28. Juni werde die Übertragung eingestellt, teilte der Vereinsvorstand am Montag in Berlin mit. Öffentlich-rechtliche und auch private TV-Programme hatten in der Pandemiezeit mit hohen Infektionszahlen immer wieder Pressekonferenzen live ausgestrahlt, diese Möglichkeit hatte der Verein für die Öffentlichkeit eingeräumt. Der Vorstand traf die Entscheidung nun auch mit Blick auf die parlamentarische Sommerpause. In dem Verein Bundespressekonferenz sind zahlreiche Journalisten Mitglied, die über die Bundespolitik berichten und in ihrer regelmäßigen Konferenz die Bundesregierung befragen. An den Konferenzen können nur Vereinsmitglieder sowie Mitglieder des Vereins der Ausländischen Presse teilnehmen.

  • Zum Artikel: Pandemie verschärft schlechte Lage der Pressefreiheit

14.40 Uhr: Gewerkschaft kündigt Streik von Pflegekräften in Dänemark an

In Dänemark kommt es am Samstag zu einem Streik von Pflegekräften. Laut Gewerkschaft haben die Mitglieder mehrheitlich den mit den öffentlichen Arbeitgebern erzielten Tarifabschluss abgelehnt. Der Streik betrifft rund ein Zehntel der insgesamt 5350 Pflegekräfte im Land. Die Unzufriedenheit mit den Löhnen sei angesichts der im Zuge der Corona-Krise gestiegenen Arbeitsbelastung einfach zu hoch, so Gewerkschaftschefin Grete Christensen. Wie lange der Streik andauern soll, blieb offen.

14.30 Uhr: Covid-Kliniken in Afghanistan wegen Überlastung geschlossen

In Afghanistan müssen die beiden einzigen Krankenhäuser für Covid-19-Patienten ihre Türen wegen Überfüllung schließen. Es gebe keine Betten sowie keine ausreichenden Instrumente und Medikamente mehr, heißt es in Regierungs- und Mediziner-Kreisen. Auch Sauerstoff sei in den beiden Kliniken in der Hauptstadt Kabul knapp. Amnesty International beklagt, ohne ausländische Hilfe könne die Lage in Afghanistan schnell eskalieren.

14.25 Uhr: Corona-"Aufholprogramm" wird schnell umgesetzt

Das sogenannte Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche soll nach dem Willen des Bundesfamilienministeriums schnell wirken. Die konkrete Umsetzung beginne jetzt, erste Angebote starteten im Sommer, sagte Staatssekretärin Juliane Seifert am Montag in Berlin. Das Aktionsprogramm soll bis Ende 2022 laufen. Am Freitag hatte der Bundestag dafür nötige Gesetzesänderungen beschlossen, unter anderem einen Kinderfreizeitbonus von 100 Euro für Kinder, deren Familien Leistungen aus der Grundsicherung erhalten.Das Aufholprogramm der Bundesregierung umfasst zwei Milliarden Euro. Eine Hälfte ist für das Verringern von Lernrückständen vorgesehen, die andere Hälfte geht in den außerschulischen Bereich. Seifert brachte diesen Teil auf die Formel "Freunde, Freude und Förderung". Kinder und Jugendliche sollten nicht das Gefühl haben, dass es nur darum gehe, so schnell wie möglich Lernrückstände aufzuholen, sagte die Staatssekretärin. Vielmehr sollten sie so leben können, wie es ihnen entspreche.

Mit der Milliarde aus dem Bereich des Familienministeriums sollen etwa "Sprach-Kitas" zur gezielten Sprachförderung weiter unterstützt werden. Mit 100 Millionen Euro fördert der Bund 1.000 zusätzliche Fachkräfte für sprachliche Bildung, die bereits zum Start des neuen Kitajahres nach dem Sommer da sein sollen. 50 Millionen Euro sind für Angebote für belastete Familien mit kleinen Kindern eingeplant. Weitere zusätzliche Angebote werden im Sport, in Musik und Kunst sowie bei Pfadfindern oder Jugendbildungsstätten gefördert.

14.15 Uhr: Freizeitbonus von 100 Euro wird ab August ausgezahlt

Bedürftige Familien können ab August einmalig mit 100 Euro extra pro Kind rechnen. Die Auszahlung erfolge automatisch, sagte die Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, Juliane Seifert, am Montag in Berlin. Der "Kinderfreizeitbonus" war Ende vergangener Woche vom Bundestag beschlossen worden, damit die Familien mehr Mittel für Freizeit- und Sportaktivitäten ihrer Kinder haben. Das Geld soll helfen, die Einschränkungen während der Corona-Lockdowns auszugleichen.

Der Freizeitbonus ist Bestandteil des Corona-Aufholpakets für Kinder und Jugendliche, das die Bundesregierung aufgelegt hat und gemeinsam mit den Ländern umsetzt. Der Bonus steht Familien zu, die von Hartz IV oder Asylbewerberleistungen leben, die den Kinderzuschlag erhalten und/oder Wohngeld bekommen. Eltern, die nur Wohngeld aber keine andere Unterstützung beziehen sowie Familien, die von Sozialhilfe leben, müssen für den Bonus einen formlosen Antrag bei der Familienkasse stellen.

14.05 Uhr: London will Corona-Maßnahmen wegen Variante verlängern

Der britische Premierminister Boris Johnson will Medienberichten zufolge die Corona-Maßnahmen in England verlängern. Hintergrund ist die Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante. Der bislang für den 21. Juni geplante "Tag der Freiheit" solle um bis zu vier Wochen aufgeschoben werden, meldeten mehrere britische Medien am Montag. Mit einer offiziellen Ankündigung des Regierungschefs wurde am Abend gerechnet. Geplant war bislang, dass am Montag kommender Woche alle noch geltenden Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. Geschäfte und Gastronomie haben bereits seit Wochen wieder geöffnet. Die anderen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland haben eigene Corona-Regeln, die sich jedoch nur geringfügig von denen in England unterscheiden.

Obwohl die britische Impfkampagne weit vorangeschritten ist und bereits mehr als 56 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft sind, hat die Delta-Variante die Infektionszahlen im Land wieder in die Höhe schnellen lassen. Nachdem wochenlang nur sehr wenig Neuinfektionen gezählt wurden, liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nun wieder bei knapp 65. Der Wert spiegelt die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche wieder.

13.50 Uhr: Verordnung für digitalen EU-Impfnachweis unterzeichnet

Die Verordnung für den digitalen EU-Impfnachweis ist offiziell unterzeichnet worden. Damit ist der Prozess für die Rechtsgrundlage der Zertifikate am Montag abgeschlossen worden. Mitte der Woche sollen bereits mindestens 15 EU-Länder an die notwendige Technik angeschlossen sein. Offiziell werden die EU-weit gültigen Nachweise für Covid-Impfungen, frische Tests und überstandene Infektionen erst zum 1. Juli eingeführt. In mehreren Ländern - darunter Deutschland - werden die Zertifikate aber schon ausgegeben. Unter portugiesischer Ratspräsidentschaft hatten sich das Europaparlament und die EU-Länder in einer für EU-Verhältnisse extrem kurzen Zeit von zwei Monaten auf die Verordnung geeinigt.

Mit den digitalen Nachweisen, die auch in Papierform ausgegeben werden, sollen Reisen und Pendeln in Europa wieder einfacher werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte: "Dieses Zertifikat ist ein Symbol eines offenen und digitalen Europas." Sie sieht in dem EU-Impfnachweis einen Beleg für die Führungsrolle der Union im digitalen Zeitalter.

13.40 Uhr: KBV-Chef Gassen für sofortigen Wegfall der Maskenpflicht im Freien

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert ein Ende der Maskenpflicht im Freien. "In Außenbereichen kann eine Maskenpflicht eigentlich sofort wegfallen", sagt der Mediziner der "Rheinischen Post." Der Sinn der Maßnahme sei schon immer zu hinterfragen gewesen. Aber nun fehle dafür "jegliche medizinische oder juristische Grundlage." Auch für den Innenraum sehe er nur bedingt noch einen Nutzen. Eine Maske in Innenräumen mache nur da Sinn, wo es zu Kontakten auf engem Raum von vielen Menschen komme und unklar sei, ob jeder geimpft sei. "Bei einem weiteren Absinken der Infektionszahlen kann die Maskenpflicht aber sehr bald überall entfallen", meint Gassen.

13.25 Uhr: Corona-Lockerungen in Island - Maske nur noch bei Sitzveranstaltungen

Die Menschen auf der Nordatlantik-Insel Island können sich auf weitere gelockerte Corona-Maßnahmen und eine weniger strikte Maskenpflicht einstellen. Ab Dienstag sind nach Angaben der Regierung in Reykjavik wieder Zusammenkünfte mit bis zu 300 Menschen erlaubt, Restaurants und Kneipen dürfen bis Mitternacht offen bleiben. Einen Mund-Nasen-Schutz müssen die Isländerinnen und Isländer dann nur noch bei Veranstaltungen tragen, bei denen sie sitzen, also zum Beispiel im Theater, bei Gottesdiensten und Sportveranstaltungen. Die Abstandsregel wird von zwei auf einen Meter verringert. Island hat in den vergangenen zehn Tagen kaum noch Corona-Fälle verzeichnet, und die wenigen Neuinfektionen traten ausschließlich bei Menschen auf, die bereits in Quarantäne waren. Mehr als 200.000 Menschen haben auf der Insel mit ihren 360.000 Einwohnern mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten, mehr als 100.000 auch schon ihre zweite.

13.10 Uhr: WTO beklagt zunehmende Handelshemmnisse - "Falsche Richtung"

Die Welthandelsorganisation (WTO) beklagt inmitten der Corona-Pandmie zunehmende Hürden beim globalen Austausch von medizinischen Gütern. "Der Trend geht in die falsche Richtung", sagte WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala am Montag bei einem virtuellen UN-Forum. "Wir müssen diese Beschränkungen abbauen, damit wir medizinische Güter, Lieferungen und Impfstoffe (schneller) transportieren können." Die Zahl der Handelsbeschränkungen habe zu Beginn der Pandemie Anfang vergangenen Jahres bei 109 gelegen, sei später auf 51 gesunken, seither aber wieder auf 53 gestiegen. Okonjo-Iweala forderte die WTO-Mitgliedsstaaten auf, sich bis Juli über die Verbesserung des Zugangs zu Corona-Impfstoffen zu einigen. Die meisten Entwicklungsländer unterstützen den Verzicht auf die geistigen Eigentumsrechte der Pharmaunternehmen, aber einige wohlhabende Länder sind nach wie vor strikt dagegen. Damit werde Forschung behindert, die es überhaupt erst ermöglicht habe, die Impfstoffe so schnell zu produzieren, lautet deren Argument.

13.00 Uhr: Gesundheitsminister Holetschek kritisiert Vorpreschen bei Maskenpflicht-Abschaffung

In der bayerischen Bevölkerung sind derzeit bei 46Prozent Erst- und bei 26Prozent Zweitimpfungen gegen Corona durchgeführt worden. Mit diesen Zahlen sieht Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek den Freistaat auf einem guten Weg. Konkrete Ankündigungen, wie es mit dem Impfen in Bayern weitergeht, machte Holetschek bei BR24Live jedoch nicht.

Zum Thema Maskenpflicht kritisierte der CSU-Politiker, dass derzeit ein Wettbewerb darüber stattfinde, wer schneller und öfter eine Aussage zu diesem Thema trifft. Es sei nötig, die Maßnahmen abzuwägen. Allerdings könne man die ansteckende Delta-Mutation des Coronavirus nicht negieren.

12.50 Uhr: Nach Moskau verschärft auch St. Petersburg Corona-Restriktionen

Angesichts des starken Anstiegs der Corona-Fallzahlen in Russland hat nach der Hauptstadt Moskau nun auch St. Petersburg die Restriktionen wieder verschärft. In der Gastgeberstadt für die derzeit laufende Fußball-EM gilt laut einer am Montag veröffentlichten Anordnung ab Donnerstag eine Maskenpflicht im Freien, in Einkaufszentren werden alle Restaurants und Kinderzonen geschlossen. Zudem wird in den EM-Fanzonen kein Essen mehr verkauft. Die russischen Behörden haben versichert, alle nötigen Corona-Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Zu den ab Donnerstag geltenden neuen Maßnahmen in der Millionenmetropole gehören eine generelle Maskenpflicht auch bei Open-Air-Veranstaltungen sowie eine nächtliche Restaurant-Schließung. In Russland geht die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit einiger Zeit wieder deutlich nach oben. In einigen Städten werden die höchsten Zahlen seit Dezember verzeichnet. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin ordnete deshalb für diese Woche eine arbeitsfreie Woche an, öffentliche Spielplätze wurden geschlossen.

12.40 Uhr: Söder will Impftourismus mit Regeln unterbinden

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert Maßnahmen gegen Impftourismus und reagiert damit auf Medienberichte, wonach sich Ausländer bei Besuchen in München haben impfen lassen. "Ich habe da große Bauchschmerzen." Es müsse Regeln geben, um einen Impftourismus nach Deutschland auszuschließen, sagt der CSU-Chef.

  • Zum Artikel: Wirbel um Gruppenimpfung von Italienern in Bayern

12.25 Uhr: Bundesregierung mahnt zu Vorsicht beim Lockern der Maskenpflicht

In der Debatte um Lockerungen der Maskenpflicht angesichts sinkender Corona-Zahlen mahnt die Bundesregierung zur Vorsicht. Man sollte sie nicht zu schnell lockern, vor allem in Innenräumen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz. "Wir haben alle mehr davon, wenn wir uns noch ein wenig disziplinieren und vorsichtig sind."

Dieser Ansicht ist auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und warnt vor einer übereilten Aufgabe der Maskenpflicht. "Sie hat sehr gute Dienste geleistet". Gerade in Innenbereichen wie in Schulen müsse man vorsichtig bleiben. In Außenbereichen sei dagegen viel mehr möglich. Vorsicht sei aber trotz zuletzt deutlich gefallener Infektionszahlen weiter angebracht. "Es geht so schnell."

Es gelte im Blick zu behalten, dass es neue Virusvarianten gebe, die gefährlich werden könnten. Generell sei es zu begrüßen, dass die Neuinfektionen zurückgingen. Natürlich müssten "peu à peu" dann auch Schutzmaßnahmen aufgehoben werden, machte Fietz deutlich.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag): "Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen grundsätzlich entfallen."

12.15 Uhr: Novavax-Impfstoff laut Hersteller gut wirksam gegen Corona

Der Corona-Impfstoff von Novavax hat sich in einer Studie als hochwirksam erwiesen. Das teilte das amerikanische Pharmaunternehmen am Montag mit.

11.50 Uhr: Forschungsministerium stockt Mittel für Entwicklung von Covid-Medikamenten auf

Das Bundesforschungsministerium stellt weitere 40 Millionen Euro zur Verfügung, um Medikamente gegen eine Corona-Erkrankung zu entwickeln. "Selbst bei einer hohen Impfrate müssen wir leider damit rechnen, dass Menschen weiter an Covid-19 erkranken. Wir benötigen daher spezifische Therapeutika, um Patientinnen und Patienten bestmöglich behandeln zu können", sagt Forschungsministerin Anja Karliczek. Bislang standen dafür bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung.

11.35 Uhr: Spahn - Hälfte der über 60-Jährigen hat vollen Impfschutz

Etwa die Hälfte der Menschen über 60 Jahre hat nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den vollen Impfschutz gegen das Coronavirus erhalten. Über 80 Prozent dieser Gruppe hat mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, wie Spahn heute via Twitter mitteilte.

Der Anteil der Erstgeimpften an der Gesamtbevölkerung nähert sich der 50-Prozent-Marke. 48,4 Prozent (40,2 Millionen Menschen) haben bislang mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Den vollständigen Impfschutz haben nun 26,2 Prozent (21,8 Millionen Menschen). Insgesamt wurden laut RKI bislang 60,7 Millionen Impfdosen in Deutschland verabreicht. Am Wochenende kamen über 622 000 hinzu. Am Samstag waren es 391 072 Dosen, am Sonntag 231 211.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 53,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Auch das Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 43,3 Prozent. Das Saarland zählt mit 31,0 Prozent den höchsten Anteil an Einwohnern mit vollständigem Impfschutz. Hessen ist hier mit 23,9 Prozent am Ende der Rangliste.

Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Seit Montag vergangener Woche können sich Menschen auch unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste impfen lassen.

11.20 Uhr: Kassenärzte - Spahn verlangt "unmögliches"

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat Pläne von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für schärfere Kontrollen von Corona-Test-Anbietern abgelehnt. Ein entsprechender Referentenentwurf verlange von den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) "Unmögliches", so eine KBV-Stellungnahme, auf die die KBV heute auf Twitter hinwies. Es sei unmöglich, die Abrechnungen tausender Teststellen rasch zu überprüfen und die Gelder zeitnah auszuzahlen.

Der Entwurf für eine geänderte Testverordnung war vergangene Woche in die Abstimmung zwischen den Bundesministerien gegangen. Er sieht vor, dass die KVen "die Rechtmäßigkeit und Plausibilität der Abrechnungen" prüfen sollen.

Die KBV stört sich vor allem an der vorgesehenen Prüfung auf Rechtmäßigkeit. "Hiermit würde sich der Vorstand einer jeden Kassenärztlichen Vereinigung einem erheblichen Haftungsrisiko aussetzen." Er könnte im Fall rechtswidriger Auszahlungen haftbar gemacht werden. Eine Bestätigung der Rechtmäßigkeit würde sehr lange dauern - die zeitnahe Auszahlung von Geldern "wird daher mit der neuen Testverordnung nicht fortgeführt werden können".

Mit der neuen Verordnung sollen Betreiber von Teststellen zudem weniger für die Tests abrechnen können. Geändert werden soll die Testverordnung wegen Verdachts auf Betrug von Testbetreibern.

11.08 Uhr: Impfnachweis - Online-Portal für Apothekensuche überlastet

Die Online-Suche nach Apotheken, die den digitalen Impfnachweis ausstellen, war am Montagvormittag phasenweise nicht erreichbar. Das liege am großen Andrang auf mein-apothekenmanager.de, sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Es werde sich aber kurzfristig einpendeln. Grundsätzlich sei das System erfolgreich gestartet. "Bereits in den ersten Morgenstunden wurden etliche tausend Zertifikate ausgestellt", so der Sprecher.

Seit Montag können sich alle Menschen mit vollständigem Impfschutz ihren digitalen Impfnachweis in Apotheken abholen. Laut ABDA sind bereits mehr als 13.000 der insgesamt knapp 19.000 Apotheken in Deutschland dafür gelistet.

Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Deutschland setzt damit ein Vorhaben der Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details eines Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern.

  • Zum FAQ "Digitaler Impfpass: Was Sie über CovPass wissen müssen"

10.23 Uhr: Apothekerverband bittet um Geduld bei Ausstellung des digitalen Impfnachweises

Zum Start der Ausstellung von digitalen Corona-Impfausweisen in den Apotheken bittet Verbandschef Thomas Dittrich die Bürgerinnen und Bürger um etwas Geduld. "Die Apotheken müssen sich an diesen neuen Ablauf gewöhnen, die müssen diese Sachen umsetzen", sagte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Thomas Dittrich, im ZDF-"Morgenmagazin". "Insofern ist es wirklich hilfreich, wenn nicht alle sofort heute oder morgen kommen, sondern über die Zeit verteilt." "Es werden alle, die einen digitalen Impfnachweis haben wollen, diesen auch bekommen", versicherte Dittrich zugleich. Die Apotheken hätten zwar "relativ wenig Zeit" für die Umsetzung gehabt, "wir haben es aber geschafft". Am Sonntagabend seien noch letzte Tests vorgenommen worden - "das Ganze funktioniert".Wer vollständig gegen Corona geimpft wurde, kann mit seinem gelben Impfausweis oder mit einer Bescheinigung des Impfarztes in die Apotheke kommen. Wichtig ist, auch den Personalausweis oder Reisepass dabei zu haben. Die Apotheke kann dann ein digitales Impfzertifikat erstellen, das die Kunden später - etwa bei einer Reise - in Form eines QR-Codes auf dem Smartphone mithilfe einer App vorzeigen können.

Wer kein Smartphone hat oder es nicht für den Impfnachweis nutzen will, kann sich das Zertifikat mit dem QR-Code auch ausdrucken lassen. Ein Nachweis des Impfstatus' ist weiterhin auch per gelbem Impfheft oder ärztlicher Bescheinigung möglich.

09.58 Uhr: Kubicki sieht keine gesetzliche Grundlage mehr für Maskenpflicht

FDP-Vize Wolfgang Kubicki sieht angesichts der deutlich gesunkenen Corona-Infektionswerte keine juristischen Voraussetzungen mehr für eine Maskenpflicht. "Wer die längerfristige Aufrechterhaltung der allgemeinen Maskenpflicht möchte - egal, ob in Innenräumen oder im Freien - muss dafür die gesetzliche Grundlage schaffen. Die gibt es bei einer dauerhaften Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35 nicht", sagte der stellvertretende FDP-Vorsitzende der Deutschen Presse-Agentur.

Kritik des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, der Hinweis auf die geltende Rechtslage sei Wahlkampf mit der Gesundheit der Bürger, wies Kubicki als "wirklich sehr traurig" zurück. Lauterbach habe das Infektionsschutzgesetz, das er selbst mit auf den Weg gebracht habe, nicht verstanden. "Wir leben in einem Rechtsstaat. Auch Karl Lauterbach muss das akzeptieren. Sein Wille ist nicht Gesetz."

09.29 Uhr: Lehrerverband gegen Ende der Maskenpflicht an Schulen

Der Deutsche Lehrerverband ist gegen eine schnelle Aufhebung der Maskenpflicht an den Schulen. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger sagte der Deutschen Presse-Agentur, er rate insbesondere während des Unterrichts zu "größtmöglicher Vorsicht". "Das Virus ist ja noch nicht von der Bildfläche verschwunden." Maskenpflicht und auch regelmäßige Tests sollten im auslaufenden Schuljahr bleiben. Wegen der stark gesunkenen Corona-Zahlen wird in Deutschland verstärkt über die Maskenpflicht diskutiert, insbesondere auch an Schulen.

Meidinger sagte, alle freuten sich sehr über die fallenden Inzidenzen und die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Es gebe aber noch immer erhöhte Infektionszahlen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die bisher kaum geimpft seien. "Auch rund 50 Prozent aller Lehrkräfte verfügen noch nicht über einen vollständigen Impfschutz." Zudem sei die Gefahr einer vierten Welle wegen der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante des Virus auch für Deutschland nicht völlig auszuschließen. "Es ist zwar richtig, dass Masken eine Belastung für die Betroffenen sind, sowohl für Lehrkräfte als auch für Schüler, aber in der Gesamtabwägung warnen wir vor einer vorschnellen Abschaffung", sagte der Präsident des Lehrerverbands.

09.11 Uhr: London will Corona-Maßnahmen wegen Variante verlängern

Der britische Premierminister Boris Johnson will Medienberichten zufolge die Corona-Maßnahmen in England wegen der Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante verlängern. Der bislang für den 21. Juni geplante "Tag der Freiheit" solle um bis zu vier Wochen aufgeschoben werden, meldeten heute verschiedene britische Medien. Mit einer offiziellen Ankündigung des Regierungschefs wurde am Abend gerechnet.

Geplant war bislang, dass am Montag nächster Woche alle noch geltenden Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. Geschäfte und Gastronomie haben bereits seit Wochen wieder geöffnet. Die anderen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland haben eigene Corona-Regeln, die sich jedoch nur geringfügig von denen in England unterscheiden.

Obwohl die britische Impfkampagne weit vorangeschritten ist und bereits mehr als 56 Prozent der Erwachsenen voll geimpft sind, hat die Delta-Variante die Infektionszahlen im Land wieder in die Höhe schnellen lassen. Nachdem wochenlang nur sehr wenig Neuinfektionen gezählt wurden, liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nun wieder bei knapp 65.

08.25 Uhr: Lauterbach sieht Aufhebung der Maskenpflicht erst bei Herdenimmunität

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich gegen eine generelle Lockerung der Maskenpflicht aus. Erst wenn 70 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft seien, könne auf eine Maskenpflicht - auch in den Innenräumen - verzichtet werden, sagt er im ZDF-Morgenmagazin. Im Außenbereich könne allerdings heute schon gelockert werden. "Die Maskenpflicht im Außenbereich ist in der Tat zum jetzigen Zeitpunkt bei der niedrigen Inzidenz für viele Bereiche nicht mehr sinnvoll, nicht mehr nötig." Dabei seien aber Abstand und eine Oberzahl von Menschen zu beachten. In den Innenräumen sei die Maskenpflicht dagegen weiter sinnvoll - auch in den Schulen. "Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich die Maskenpflicht in den Schulen nicht aufheben, weil für das noch laufende Schuljahr wäre es nicht schön, wenn sich die Kinder infizieren würden kurz vor den Sommerferien."

07.58 Uhr: St. Petersburg beschränkt Massenevents

Die örtlichen Behörden in St. Petersburg haben aufgrund der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie Massenevents mit über 3.000 Menschen verboten. Dies teilte die Stadtverwaltung heute nach dem ersten Wochenende der Fußball-EM mit. In der nördlichsten Millionenstadt der Welt war am Wochenende an der  Blutskirche das große Public Viewing gestartet, wo tausende Menschen das Russland-Spiel gegen Belgien (0:3) verfolgten. Zu große Ansammlungen sollen nun zunächst ausbleiben.

Ab Donnerstag soll in den öffentlichen Fanzonen zudem kein Catering oder Essensverkauf mehr stattfinden, Ausnahme sind Getränke. Russlands Nationalmannschaft bestreitet ihr zweites Vorrundenspiel am Mittwoch gegen Finnland erneut in St. Petersburg.

07.15 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in Indien sinkt

In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 70.421 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist der niedrigste Wert seit dem 31. März. Insgesamt wurden in dem Land mit seinen 1,36 Milliarden Einwohnern mehr als 29,51 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Das ist der zweithöchste Wert weltweit nach den USA. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge aber weitaus höher sein. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen eines Tages um 3921 auf 374.305.

06.55 Uhr: Bislang fast 600.000 Virus-Tote in USA

In den USA sind seit Ausbruch des Coronavirus fast 600.000 Menschen nach einer Ansteckung damit gestorben. Binnen 24 Stunden stieg die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus um mindestens 81 auf 599.894, wie eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten ergibt. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle kletterte um mindestens 4.698 auf 33,62 Millionen. Die USA weisen weltweit die höchsten Ansteckungs- und Totenzahlen auf.

06.01 Uhr: Maskenpflicht in Dänemark quasi beendet

Die Däninnen und Dänen müssen von nun an kaum noch Mund-Nasen-Schutz tragen. Die seit Monaten geltende Pflicht zum Tragen einer Maske ist zum heutigen Tag für fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens aufgehoben worden. Einen Corona-Schutz muss man in Dänemark jetzt nur noch im öffentlichen Nahverkehr tragen, wenn man dort nicht sitzt. Bis zum 1. September soll die Maske dann gänzlich verschwinden. Dänemark hatte seinen schrittweisen Weg aus den Corona-Maßnahmen schon im Frühjahr eingeleitet. Seitdem sind zahlreiche Beschränkungen im Land zurückgefahren worden, so dass mittlerweile im Grunde alles wieder offen ist bis auf die Diskotheken, die voraussichtlich Anfang September öffnen dürfen.

Die Zahl der Neuinfektionen war in Dänemark im Zuge der Lockerungen leicht gestiegen, allerdings nicht in die Höhe geschossen. Seit einigen Tagen sinkt die Inzidenz wieder: Am Sonntag wurden nur 315 nachgewiesene Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden gemeldet - das war der niedrigste Wert seit Mitte Februar. Allerdings wurden auch weniger Menschen als normalerweise getestet. Bei den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC lag Dänemark bei einer 14-Tages-Inzidenz von rund 215, was dem höchsten Wert im Europäischen Wirtschaftsraum entsprach.

06.00 Uhr: Studie - Rekordminus in gesetzlicher Krankenversicherung droht

Der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland droht nach einer Untersuchung des Iges Instituts ein Rekorddefizit. Bis 2025 könnte es der Studie im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit zufolge 27,3 Milliarden Euro betragen. Die wachsende Finanzlücke bedrohe die Handlungsfähigkeit der gesetzlichen Krankenversicherung, teilte der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm mit. "Wenn jetzt nicht gehandelt wird, droht den Versicherten schon 2023 der historisch größte Beitragssprung." Der durchschnittliche Zusatzbeitrag könnte um 1,6 Prozentpunkte steigen.

Gründe für das drohende Milliarden-Defizit seien die Bekämpfung der Corona-Pandemie, die Gesetzgebung der Bundesregierung, höhere Kosten aufgrund des medizinisch-technischen Fortschritts und die demografische Entwicklung.

Storm forderte, die sogenannten versicherungsfremden Leistungen, zu denen etwa die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern, Ehepartnern, Rentnern, aber auch das Erziehungs- und Mutterschaftsgeld gehören, stärker mit Steuergeld zu finanzieren. Der Iges-Studie zufolge steht versicherungsfremden Leistungen von rund 41 Milliarden Euro ein regulärer Bundeszuschuss von 14,5 Milliarden Euro gegenüber.

05.21 Uhr: Münchens Oberbürgermeister Reiter mahnt Fans zur Vorsicht

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat die Fußball-Fans vor dem ersten EM-Auftritt der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich wegen der anhaltenden Coronavirus-Pandemie zur Vorsicht ermahnt. "Man muss sich nicht unbedingt in den Armen liegen, sondern kann auch allein die Arme hochreißen und jubeln", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung".

Sorgen vor einem neuen Corona-Ausbruch während der Partie an diesem Dienstag hat Reiter nicht, weil in der und rund um die Münchner Arena ein strenges Hygienekonzept greife. "Aber bei den Feiern danach können wir nicht für Abstände sorgen, das können wir auch nicht zeitlich entzerren", warnte er.

Mit Blick auf die Ereignisse der vergangenen Wochen im Englischen Garten, bei denen teilweise Gewalt eskaliert war, kündigte Reiter ein energisches Vorgehen an. Vor und nach jedem Spiel werde es daher einen Krisenstab mit der Polizei geben.

  • Zum BR24-Live: Fußball-EM in München - was ist erlaubt?

05.05 Uhr: RKI meldet 549 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 16,6

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 549 neue Positiv-Tests. Das sind 568 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 16,6 von 17,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Zehn weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.844. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird.

01.00 Uhr: Spahn befürwortet Ende der Maskenpflicht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn spricht sich für ein Ende der Maskenpflicht aus. "Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen entfallen", sagt der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. "In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote nach und nach auch drinnen." Das Tragen von Masken sei aber auch ohne Pflicht weiter zu empfehlen, etwa bei Reisen oder Treffen in Innenräumen. Mehr Sicherheit gebe es nur, wenn alle Anwesenden geimpft oder regelmäßig getestet seien.

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