Anders als in den beiden Vorjahren gibt es in diesem Sommer keine Corona-Verschnaufpause in deutschen Krankenhäusern, denn derzeit werden doppelt so viele Corona-Patienten in den Kliniken behandelt wie im vergangenen Sommer.
Zwar sei der Anteil der Intensivpatienten unter den Corona-Kranken deutlich niedriger, die absolute Patientenzahl aber "doppelt so hoch, wie zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Zahlen verdeutlichen, dass der Herbst für die Kliniken erneut eine extreme Belastungsprobe werden kann."
Wegen Corona: Hohe Ausfallquote bei Mitarbeitern
"Trotzdem sind die steigenden Zahlen Corona-positiv getesteter Patienten im Moment nicht die Hauptsorge in den Krankenhäusern", sagte Gaß weiter. Probleme bereite vor allem der hohe Krankenstand von Mitarbeitern sowie Ausfälle wegen Corona-Infektionen und Quarantäne. "In zahlreichen Krankenhäusern müssen planbare Operationen daher verschoben und zeitweise ganze Bereiche abgemeldet werden."
Lindner will keine weitergehenden Corona-Schutzmaßnahmen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wies derweil Forderungen nach weitergehenden Corona-Schutzmaßnahmen zurück. "Es darf in Zukunft nicht mehr flächendeckende, pauschale Freiheitseinschränkungen für alle geben", sagte er den Funke-Zeitungen.
Die Einschränkungen bei den kostenlosen Corona-Tests verteidigte Lindner: "Um die Bürgertests zu finanzieren, verwenden wir weiterhin sehr viel Steuergeld. Ein Eigenanteil aber ist zwingend nötig, damit mit dem Steuergeld vernünftig umgegangen wird." Mit den kostenlosen Tests "scheinen sich viele eine goldene Nase verdient zu haben".
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