Eine Mitarbeiterin eines Testcenters nimmt einen Abstrich.
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Eine Mitarbeiterin eines Testcenters nimmt einen Abstrich.

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Corona: Die Ereignisse vom 05. Juli bis 11. Juli 2021

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 05. Juli bis 11. Juli 2021.

Sonntag, 11. Juli 2021

23.45 Uhr: FDA-Gespräche über Zulassung von Booster-Impfung

Der BioNTech-Partner Pfizer spricht am Montag mit der US-Arzneimittelbehörde FDA über den geplanten Zulassungsantrag für Auffrischimpfungen. Es sei ein Treffen mit FDA-Vertretern angesetzt, teilt Pfizer mit. BioNTech und Pfizer hatten erklärt, in den USA, der EU und in anderen Ländern die Zulassung ihres Vakzins für eine Booster-Impfung zu beantragen. Sie begründen dies mit einem erhöhten Infektionsrisiko nach sechs Monaten der Erstimpfung. Die FDA und die EU-Behörde EMA hatten sich zunächst zurückhaltend gezeigt.

22.50 Uhr: Coronavirus breitet sich in Libyen rasch aus

Die Zahl neuer Coronavirus-Infektionen ist in Libyen stark angestiegen. "Die konstant steigende Kurve neuer Fälle zeigt, dass wir uns auf eine dritte Welle gefasst machen, insbesondere jetzt wenn sich die Delta-Variante in Nachbarländern ausbreitet», sagte Tarek Gibrael vom Nationalen Zentrum für Krankheitskontrolle. «Wir sind mit einer noch nie da gewesenen Situation konfrontiert." 2.854 neue Fälle verzeichnete das nordafrikanische Land am Samstag laut dem Zentrum, ein Anstieg auf mehr als das Sechsfache seit dem 1. Juli. Es wird vermutet, dass die tatsächlichen Zahlen wesentlich höher sind. In Libyen wird kaum auf das Virus getestet und das Gesundheitswesen liegt nach fast zehn Jahren Bürgerkrieg darnieder.

20.50 Uhr: Südafrika verlängert strikte Corona-Restriktionen

Aufgrund kontinuierlich hoher Infektionszahlen verlängert Südafrika seine strikten Corona-Beschränkungen für weitere zwei Wochen. Die Ansteckungszahlen blieben angetrieben von der neuen Delta-Variante extrem hoch, begründete Präsident Cyril Ramaphosa die Entscheidung am Sonntagabend in einer TV-Rede. Besonders betroffen ist das Ballungszentrum um die Hauptstadt Pretoria und Wirtschaftsmetropole Johannesburg, wo sich die Gesundheitsinfrastruktur an der Kapazitätsgrenze befindet. Reisen sind dort nur noch geschäftlich erlaubt. Aber auch in anderen Regionen breite sich die Delta-Variante rasant aus, so Ramaphosa. Die Restriktionen sehen neben nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nach 21.00 Uhr auch ein Alkoholverbot sowie weitgehende Versammlungsverbote im Freien vor. Öffentliche Schulen, die sich derzeit in den Ferien befinden, sollen um eine zusätzliche Woche, bis zum 26. Juli, geschlossen bleiben. Restaurants dürfen hingegen unter strengen Vorgaben wieder öffnen.

20.25 Uhr: Djokovic erwägt aufgrund Corona-Maßnahmen auf Olympische Spiele zu verzichten

Wegen des Ausschlusses der Zuschauer bei den Olympischen Spielen und zahlreicher Einschränkungen in Tokio hat der Tennis-Weltranglisten-Erste Novak Djokovic seinen Olympia-Start in Frage gestellt. «Mein Plan war es immer, zu den Olympischen Spielen zu fahren. Aber jetzt bin ich ein bisschen gespalten», sagte der 34-Jährige nach seinem sechsten Wimbledonsieg am Sonntag in London. "Es ist fifty-fifty, nach dem, was ich in den vergangenen Tagen gehört habe." Das olympische Tennis-Turnier findet vom 24. Juli bis zum 1. August in Tokio statt. Dass keine Fans kommen dürften, bezeichnete Djokovic als enttäuschende Nachricht. Es sei für ihn auch nicht möglich, seinen Schläger-Bespanner mitzunehmen, der ein wichtiger Teil seines Teams sei. Der Olympia-Dritte von 2008 unterstrich, dass er auch gern Veranstaltungen in anderen Sportarten besuchen würde, was wegen der Corona-Beschränkungen möglicherweise nicht möglich sein werde.

19.40 Uhr: Dritter Tag in Folge mit mehr als 25 000 Corona-Fällen in Russland

In Russland sind den dritten Tag in Folge mehr als 25 000 neue Corona-Infektionen vermeldet worden. Die Behörden gaben am Sonntag 25.033 Infektionsfälle und 749 neue Tote bekannt. Von offiziellen Stellen wird die beschleunigte Ausbreitung der Krankheit auf die Delta-Variante des Virus zurückgeführt. Anfang Juni waren noch rund 9.000 neue Infektionen pro Tag vermeldet worden. Der Staat möchte, dass sich mehr Menschen impfen lassen. Bis Mittwoch hatten etwa 27 Millionen Russinnen und Russen - 18,5 Prozent der 146 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner - mindestens eine Impfdosis erhalten und 18,5 Millionen, das entspricht 12,6 Prozent, sind vollständig geimpft. In westlichen Ländern ist der Anteil der Geimpften höher.2025 Uhr: Djokovic erwägt aufgrund Corona-Maßnahmen auf Olympische Spiele zu verzichten

Wegen des Ausschlusses der Zuschauer bei den Olympischen Spielen und zahlreicher Einschränkungen in Tokio hat der Tennis-Weltranglisten-Erste Novak Djokovic seinen Olympia-Start in Frage gestellt. «Mein Plan war es immer, zu den Olympischen Spielen zu fahren. Aber jetzt bin ich ein bisschen gespalten», sagte der 34-Jährige nach seinem sechsten Wimbledonsieg am Sonntag in London. "Es ist fifty-fifty, nach dem, was ich in den vergangenen Tagen gehört habe." Das olympische Tennis-Turnier findet vom 24. Juli bis zum 1. August in Tokio statt. Dass keine Fans kommen dürften, bezeichnete Djokovic als enttäuschende Nachricht. Es sei für ihn auch nicht möglich, seinen Schläger-Bespanner mitzunehmen, der ein wichtiger Teil seines Teams sei. Der Olympia-Dritte von 2008 unterstrich, dass er auch gern Veranstaltungen in anderen Sportarten besuchen würde, was wegen der Corona-Beschränkungen möglicherweise nicht möglich sein werde.

19.20 Uhr: Macron will neue Maßnahmen gegen vierte Corona-Welle verkünden

Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante in Frankreich verkündet Präsident Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache am Montagabend neue Schutzmaßnahmen. Diese werden am Morgen bei einer Sondersitzung der Regierung beschlossen. Im Gespräch ist vor allem eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal. Die Regierung hatte erst vor rund zweieinhalb Monaten einen Zeitplan für die allmähliche Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen vorgestellt. Inzwischen aber ist die Delta-Variante auch in Frankreich auf dem Vormarsch und sorgt für einen rapiden Anstieg der Infektionen: Am Samstag wurden fast 4700 Fälle registriert, nach 3.000 Fällen eine Woche zuvor. Der wissenschaftlichen Beirat der Regierung geht davon aus, dass bis zu 95 Prozent der Franzosen immunisiert sein müssen, um die Epidemie in den Griff zu bekommen.

19.05 Uhr: Patientenschützer begrüßen Zählung von Corona-Krankenhausfällen

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Pläne zur genaueren Erfassung von Klinikaufenthalten im Zusammenhang mit Corona begrüßt. "Der Blick allein auf die Intensiv-Therapie reicht nicht aus", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch. Es brauche verlässliche Daten für die Situation auf allen Stationen. "Ergänzt mit der Impfrate lässt sich so die Pandemielage besser beurteilen." Das Bundesgesundheitsministerium hatte zuvor bekannt gegeben, dass künftig alle Krankenhauseinweisungen von Patienten mit Covid-19 gemeldet werden müssen. Bisher liegen lediglich zentrale Daten zu den Patienten auf Intensivstationen vor. Über eine neue Verordnung sollen die Kliniken nun auch dazu verpflichtet werden, Aufnahmen von Corona-Patienten auf anderen Stationen zu melden. Ein solches System gibt es beispielsweise auch in Großbritannien.

18.50 Uhr: Taiwan erhält Impfstoff über chinesische Vertriebsfirma

Taiwan soll über eine chinesische Vertriebsfirma zehn Millionen Dosen des Biontech-Pfizer-Impfstoffs erhalten. Die chinesische Shanghai Fosun Pharmaceutical Group teilte mit, dass sie einen entsprechenden Vertrag über die Lieferung in den Inselstaat unterzeichnet habe. Die Impfstoffe würden über eine Tochtergesellschaft in Hongkong an den taiwanischen Chiphersteller TSMC und die Wohltätigkeitsstiftung von Terry Gou, des milliardenschweren Gründers des Elektronikzulieferers Foxconn, geliefert. Vor gut einer Woche waren die vorläufigen Vereinbarungen über den Kauf der Impfdosen bekanntgeworden. Taiwan hatte über Monate versucht, direkt von Biontech Impfstoff zu kaufen. Nach Darstellung Taiwans kam aber ein eigener Vertrag mit Biontech auf Druck Chinas nicht zustande. Die Volksrepublik, die Taiwan als Teil ihres Territoriums betrachtet, wies diese Darstellung zurück.

18.35 Uhr: Laschet - Bund und Länder arbeiten an Luftfilter-Konzept für Schulen

Bund und Länder arbeiten nach Angaben des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet an einem Programm zur besseren Ausstattung von Klassenzimmern mit Luftfiltern. Nachdem das Umweltbundesamt seine kritische Meinung gegenüber den Filtern geändert habe, würden die Länder nun beraten, wie man die Bundesförderung ergänzen könne, sagte Laschet am Sonntag im ARD-Sommerinterview. Es müsse das Ziel sein, nach den Schulferien den Präsenzunterricht in den Schulen zu ermöglichen. Nur so erhalte man auch die Bildungschancen von Kindern aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen.

17.30 Uhr: London entscheidet über Aufhebung aller Corona-Regeln

Die britische Regierung entscheidet am Montag über die Aufhebung der verbliebenen Corona-Regeln in England zum 19. Juli. Es wird erwartet, dass Premierminister Boris Johnson trotz eines enormen Anstiegs der Zahl der Neuinfektionen an seinen Plänen festhält und endgültig die Rückkehr zur Normalität ankündigt. Damit würden schon in einer Woche Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen - gegen den Rat von Wissenschaftlern und trotz Kritik von Gewerkschaften, Bürgermeistern und Oppositionspolitikern.

Discos und Nachtclubs können wieder öffnen, in Pubs dürfen Gäste ihre Pints eng an eng genießen, für Veranstaltungen gibt es keine Zuschauerbegrenzungen mehr. Johnson hatte die Lockerungen vor einer Woche angekündigt, aber eine letzte Prüfung angekündigt. Bereits beschlossen ist, dass vom 19. Juli an vollständig geimpfte Menschen sowie Minderjährige mit Wohnsitz im Vereinigten Königreich ohne Quarantäne ins Land einreisen dürfen. Touristen etwa aus Deutschland müssen aber weiterhin nach Ankunft für mindestens fünf Tage in Selbstisolation.

17.20 Uhr: 156 neue Corona-Fälle in Bayern

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat seit gestern (10.07.21) 156 neue Corona-Fälle in Bayern registriert (Stand: 11.07.21, 8.00 Uhr). Die meisten Neuinfektionen verzeichnete der Regierungsbezirk Oberbayern mit 81. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt im ganzen Freistaat aktuell bei 7,16 und ist damit leicht seit gestern gestiegen (Vortag: 6,64). Über dem bayerischen Durchschnitt liegt die Inzidenz in Oberbayern (9,28), Unterfranken (7,44) und Schwaben (7,32). Die niedrigste Inzidenz verzeichnet Niederbayern mit 2,81. Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gab es seit gestern keine. Das LGL zählt somit weiterhin 15.294 Todesfälle seit Beginn der Pandemie. Insgesamt registrierte das LGL bisher 648.886 Infektionen mit dem Corona-Virus.

17.00 Uhr: Immungeschwächte Israelis können dritte Corona-Impfung erhalten

Wer in Israel las besonders durch das Corona-Virus gefährdet gilt, etwa durch bestimmte Vorerkrankungen, der kann sich ab sofort auch zum dritten Mal impfen lassen, das sagte der israelische Gesundheitsminister Nitzan Horowitz am Sonntag dem Sender Kan. Die Personen würden dann mit dem Impfstoff von Moderna geimpft. Horowitz fügte hinzu, das Virus werde "uns noch lange begleiten". Man müsse darum zu einer "Corona-Routine" kommen. Fast 5,7 Millionen der 9,3 Millionen Einwohner Israels sind einmal gegen Corona geimpft, rund 5,2 Millionen Menschen sind zweifach geimpft.

14.55 Uhr: Montgomery: Wir werden "Corona nie wieder los"

"Wir werden (...) Corona nie wieder los", so der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery am Sonntag im ARD-"Europamagazin". Gefragt, ob Corona irgendwann als ganz normale Erkrankung gesehen werde könnte, sagte Montgomery, dies werde erst bei einer Immunisierung von 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung oder Genesung der Fall sein. "Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmäßig nachimpfen müssen, wir das von der Grippe ja auch kennen", so der Weltärztebund-Chef. Montgomery zeigte sich entsprechend kritisch über die Entwicklung in Großbritannien, wo die Inzidenzwerte steigen und zugleich Corona-Maßnahmen gelockert werden. Ihm "grause" vor dem Gedanken, wie viele Menschen sich möglicherweise beim Endspiel im Wembley-Stadion anstecken könnten.

13.07 Uhr: Linke fordert Stopp für weitere Corona-Lockerungen

Die Linke hat sich deutlich gegen weitere Corona-Lockerungen ausgesprochen. Lockerungen seien dann richtig, wenn ein Großteil der Bevölkerung vollständig geimpft sei - erst dann sinke das Risiko schwerer Krankheitsverläufe, sagte Co-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. "Doch diese Zeit ist noch nicht gekommen." Es brauche ein Moratorium - also einen Aufschub - weiterer Lockerungen, forderte sie.

"Nur so gewinnen wir die Zeit, die nötigt ist, damit mehr Menschen den vollen Impfschutz bekommen, bevor die vierte Welle einschlägt." Die Pandemie sei immer noch da. Der Schutz der Gesundheit stehe nach wie vor an erster Stelle, sagte Hennig-Wellsow. "Wir sollten daher nicht den Fehler von Boris Johnson in Großbritannien machen und wichtige Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht vorzeitig aufheben." Die Linke-Vorsitzende sprach sich dafür aus, "noch eine ganze Weile" an Maßnahmen wie Abstand und Masken festzuhalten und auf Großveranstaltungen zu verzichten.

12.58 Uhr: AfD kritisiert Kassenärzte-Chef wegen Vorschlägen zu Ungeimpften

Fraktionschefin Alice Weidel hat Forderungen des Chefs der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, Peter Heinz, nach massiven Einschränkungen für Ungeimpfte scharf kritisiert. "Das ist totalitäre Sprache und totalitäres Denken, das in einem rationalen und rechtsstaatlichen Diskurs über den Umgang mit dem Coronavirus nichts verloren hat", sagte Weidel laut einer Mitteilung der Fraktion vom Sonntag. Bund und Länder müssten ein für allemal unmissverständlich klarstellen, dass Impfzwang und Impfpflicht nicht in Frage kämen, weder direkt noch indirekt durch den selektiven Entzug von Rechten und Freiheiten, forderte sie. "Grundrechte werden nicht von oben zugeteilt, sie müssen in vollem Umfang für alle Bürger gelten." Heinz hatte in der "Rhein-Zeitung" gefordert, Nicht-Geimpfte nicht ins Stadion oder Schwimmbad und nicht ohne Maske im Supermarkt einkaufen zu lassen. "Und man darf Ungeimpften und jenen mit nur einer einfachen Impfung nicht mehr gestatten, in den Urlaub zu fahren." Man müsse den Menschen klarmachen: "Ohne Impfung gibt es keine Freiheiten. Ohne diesen Druck werden wir die Menschen nicht überzeugen", sagte Heinz.

12.21 Uhr: Israel sichert sich weiteren Impfstoffnachschub

Israel hat einen neuen Vertrag zur Lieferung des Corona-Impfstoffes von Biontech und Pfizer ausgehandelt. Die Vakzine sollten ab 1. August geliefert werden, um die Impfung Jugendlicher voranzubringen, sagte Ministerpräsident Naftali Bennett am Sonntag. In den vergangene Wochen seien mehr als 200.000 weitere Menschen geimpft worden, viele von ihnen Teenager. Die Regierung wolle sicherstellen, dass es genug Nachschub gebe. Israel hat fast 56 Prozent der rund 9.3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner vollständig geimpft - die große Mehrheit mit dem Vakzin von Biontech und Pfizer. Mehr als 61 Prozent haben mindestens eine Spritze erhalten. Das Land kämpft jedoch mit einem Anstieg der Neuinfektionen durch die Deltavariante des Virus. Diese befällt nach Angaben des Gesundheitsministeriums besonders ungeimpfte Kinder.

12.16 Uhr: Verbände: Neue Einschränkungen im Wirtschaftsleben vermeiden

Auch bei einer erneut steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen in Deutschland darf das Geschäftsleben nach Ansicht der großen Wirtschaftsverbände nicht wieder heruntergefahren werden. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, sagte dem "Handelsblatt", es gelte, sich "viel stärker auf wissenschaftliche Daten und belastbare Erkenntnisse aus dem betrieblichen Alltag" zu stützen, um "pauschale Schließungen mit ihren oft gravierenden Folgewirkungen zu vermeiden".

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Joachim Lang, forderte in derselben Zeitung: "Die Inzidenz allein darf bei einer hohen Impfquote in Deutschland nicht mehr das Maß aller Dinge sein." Unter Inzidenz wird die Zahl neuer Ansteckungen mit dem Coronavirus innerhalb einer Personengruppe in einem bestimmten Zeitraum verstanden. Zuletzt ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fünf Tage in Folge gestiegen, allerdings auf niedrigem Niveau.

"In den kommenden Monaten wird es weiterhin darum gehen, das Leben mit Corona zu organisieren", sagte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger dem "Handelsblatt". "Denn eines ist doch klar: Das Coronavirus wird nicht gänzlich verschwinden."

Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, Ingrid Hartges, machte deutlich: "Unsere Branche wird einen weiteren Lockdown nicht mehr akzeptieren." Es sei Aufgabe der Politik, fürs Impfen zu werben.

10.56 Uhr: Steinmeier: Sehnsucht nach Begegnung in Zeiten der Pandemie

Nach fast eineinhalb Jahren Corona-Pandemie erkennt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Sehnsucht nach Begegnungen und Gesprächen. "Wir sehnen uns - und Sie alle auch - nach Begegnungsmöglichkeiten und Gesprächen, die so lange in der Pandemiezeit nicht haben stattfinden können", sagte Steinmeier am Sonntag bei der dritten Wanderung seiner "#schrittfuerschritt"-Tour.

Es sei bei der Diskussion über die richtigen Maßnahmen gegen die Pandemie auch zu Entfremdungen gekommen. "Wir haben uns ein bisschen voneinander entfernt in diesen Zeiten", sagte Steinmeier. Das Virus werde in irgendeiner Form bleiben, die Pandemie aber gehe hoffentlich zu Ende. Der Bundespräsident appellierte, sich wieder Schritt für Schritt anzunähern. Steinmeier wird bei seiner Wanderung von Thüringen nach Hessen unter anderem von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) begleitet.

10.21 Uhr: Lauterbach wirft UEFA Versagen beim Umgang mit Corona vor

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat der Europäischen Fußball-Union erneut Versagen beim Umgang mit der Corona-Pandemie bei der Europameisterschaft vorgeworfen und das Hygienekonzept der Bundesliga gelobt. "Auf dieser EM liegt ein Schatten, und die UEFA hat durch ihre ignorante Vorgehensweise Todesfälle zu verantworten. Das muss so klar gesagt werden. Die UEFA hat in meinen Augen versagt", sagte der Politiker im Magazin "11Freunde" (Sonntag). Dieses Turnier signalisiere, dass Corona vorbei wäre, aber Corona sei nicht vorbei. "Die EM hat sich für dieses fatale Signal missbrauchen lassen", kritisierte er.

Insbesondere die Zulassung von mehr als 60.000 Zuschauern beim Endspiel in London zwischen Italien und England am Sonntagabend (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) sieht der 58-Jährige als Gefahr. "Wembley ist komplett außer Kontrolle geraten», sagte Lauterbach. Die Engländer würden sich in einer Phase der Pandemie befinden, in der sie sehenden Auges einen sehr großen Teil der erwachsenen Bevölkerung chronisch krank machen könnten. Nach seiner Meinung wäre es sinnvoll gewesen, «die Zuschauerzahl auf ein Fünftel der Kapazität zu senken".

10.08 Uhr: Yellen besorgt wegen Corona-Vairanten

US-Finanzministerin Janet Yellen hat sich "sehr besorgt" über das Risiko durch neue Corona-Varianten für die wirtschaftliche Erholung geäußert. "Wir sind sehr besorgt über die Delta-Variante und andere Varianten, die auftreten und die Erholung bedrohen könnten", sagte Yellen am Sonntag nach dem Treffen der G20-Finanzminister in Venedig bei einer Pressekonferenz. "Wir sind eine verknüpfte globale Wirtschaft: Was in irgendeinem Teil der Welt passiert, betrifft alle anderen Länder."

Neue Corona-Varianten wie die hochansteckende Delta-Variante hatten die G20-Finanzminister am Samstagabend auch in der Abschlusserklärung ihres Treffens als "Risiko einer Verschlechterung" der Weltwirtschaft genannt. Außerdem äußerten sich die Vertreter 20 führender Industrie- und Schwellenländer beunruhigt über das unterschiedliche Tempo der Impfkampagnen in aller Welt.

"Wir erkennen die Bedeutung der Zusammenarbeit an, um den Prozess der Impfungen zu beschleunigen", sagte Yellen dazu. Die G20-Staaten hätten das Ziel, bis nächstes Jahr 70 Prozent der Weltbevölkerung gegen Corona zu impfen. Es sei bereits "viel getan" worden, um den Kauf von Impfstoffen für Entwicklungsländer zu finanzieren. Die Welt müsse angesichts der aktuellen Corona-Ausbrüche in diversen Ländern aber noch "etwas mehr tun", beispielsweise Medikamente und Schutzausrüstung bereitstellen.

8.30 Uhr: OECD warnt - "Schulschließungen dürfen sich nicht wiederholen"

Die Schulschließungen in der Corona-Krise haben nach Einschätzung der Industriestaaten-Gruppe OECD soziale Benachteiligungen in Deutschland verschärft und auch schwere wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge. "Eine große Zahl junger Menschen ist völlig durchs Raster gefallen. Denen hat die Krise sehr schwer zugesetzt", sagt der Bildungsdirektor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Andreas Schleicher, dem MDR am Sonntag. Gerade Schüler aus schwierigerem Umfeld seien ganz weit zurückgefallen. Das werde Auswirkungen auf ihr Arbeitsleben und damit auf die gesamte Wirtschaft haben. "Unsere Schulen heute sind unsere Wirtschaft morgen und der Schaden dort ist tatsächlich gewaltig, auch der langfristige volkswirtschaftliche Schaden."

Schleicher warnte: "Schulschließungen dürfen sich nicht wiederholen." Es könne nicht sein, dass Leute in Urlaub fahren dürften und die Geschäfte offen hätten, aber die Schulen geschlossen blieben.

08.00 Uhr: Studie: Fünf Millionen Neuwagen weniger durch Chipmangel

Der Mangel an Halbleitern wird nach einer aktuellen Studie in der Autoindustrie zu einem Produktionsausfall von rund fünf Millionen Fahrzeugen in diesem Jahr führen. Bis Jahresende seien weltweit 74,8 Millionen Neuzulassungen zu erwarten, das wären 9,3 Prozent mehr als im Corona-Jahr 2020, heißt es in der Analyse des Duisburger Center Automotive Research von Ferdinand Dudenhöffer. Ohne Engpass könnten jedoch rund 80 Millionen Autos verkauft werden.

Sein Institut habe bereits vollzogene und absehbare Produktionskürzungen ausgewertet, erläuterte Dudenhöffer. Es zeige sich, dass die Lage im zweiten Halbjahr schlimmer werde: "Die Lieferzeiten werden länger, und Produktionsausfälle wird es auch 2022 noch geben." Erst am Montag hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) seine Vorhersage zur Inlandsproduktion für dieses Jahr von zuletzt 4,0 Millionen Autos auf nur noch 3,6 Millionen Fahrzeuge reduziert.

Dudenhöffers Institut geht davon aus, dass die Knappheit von Halbleitern, dem grundlegenden Material von Mikrochips, bis zum Beginn des Jahres 2023 Auswirkungen haben wird.

07.15 Uhr: Diskussion um Lockerung der Corona-Maßnahmen

Angesichts der steigenden Impfstoffverfügbarkeit fordern mehrere Politiker zeitnah weitere Corona-Lockerungen - obwohl die Inzidenzwerte seit ein paar Tagen wieder steigen. "Wenn alle ein vollständiges Impfangebot erhalten haben und die Impfung vor schweren Verläufen auch neuerer Varianten schützt, müssen wir unsere Corona-Maßnahmen schrittweise wieder zurücknehmen", sagte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) der "Welt am Sonntag".

Ähnlich argumentiert CSU-Generalsekretär Markus Blume . Blume sagte: "Sobald jeder Bürger ein komplettes Impfangebot erhalten hat und der Impfschutz auch wirksam bleibt, geht die Gesamtverantwortung vom Staat wieder auf den einzelnen Bürger über. Das heißt: Mit dem Impfschutz für alle endet auch die Zeit der Beschränkungen für alle. An diesem Punkt sind wir aber noch nicht." Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte sich jüngst für eine Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. Damit sei im Laufe des Augusts zu rechnen.

07.00 Uhr: Ministerpräsident Bouffier warnt vor zu schnellen Corona-Lockerungen

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) warnt vor zu schnellen und zu umfassenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen. "Zunächst sollten wir zumindest drei Monate abwarten, denn dann wissen wir besser, welche Auswirkungen die Delta-Variante und die Reiserückkehrer haben", sagte Bouffier der Zeitung "Welt am Sonntag". "Ich halte daher eine weitere Maskenpflicht in Abwägung zu den möglichen Auswirkungen für eine geringere Einschränkung."

06.26 Uhr: Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf 6,2 - Fünfter Anstieg in Folge

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist den fünften Tag in Folge gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet heute eine Inzidenz von 6,2 nach 5,8 am Samstag. Vor einer Woche lag der Wert, der angibt, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben, noch bei 5,0. Zudem meldet das RKI 745 Neuinfektionen. Das sind 186 mehr als am Sonntag vor einer Woche. Sechs weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der registrierten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.231. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

06.06 Uhr: Entwicklungsminister Müller kündigt neue Corona-Hilfslieferungen für Namibia an, auch Impfdosen

Die Bundesregierung hat Namibia weitere Hilfen zugesagt, mit denen der verschärften Corona-Lage in dem afrikanischen Land begegnet werden soll. Der Kontinent werde "gerade von einer dritten Infektionswelle heimgesucht", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Für Namibia bereite die Bundesregierung daher mehrere Hilfslieferungen im Wert von mehr als elf Millionen Euro vor. Das Hilfspaket umfasse rund 50 Beatmungsgeräte, Krankenbetten, Testkits, Schutzausrüstung und Masken, sagte Müller. Der erste Teil dieser Lieferungen sei bereits am Donnerstag in Windhuk übergeben worden. "Außerdem planen wir in der Bundesregierung, gezielt Impfdosen nach Namibia abzugeben." Namibia habe schon im vergangenen Jahr Unterstützung aus dem deutschen Corona-Sofortprogramm erhalten, sagte Müller. 43 Millionen Euro seien für Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung bereitgestellt worden. "Auch für dieses Jahr stehen aus unserem Corona-Sofortprogramm Mittel in vergleichbarer Höhe für Namibia zur Verfügung." Namibia - damals Deutsch-Südwestafrika - war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie.

6.00 Uhr: 1,56 Millionen Fluggäste am BER im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind über den neuen Hauptstadtflughafen BER rund 1,56 Millionen Fluggäste gereist. Das waren mehr als 90 Prozent weniger Passagiere als in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019, also vor dem Ausbruch der Corona-Krise, wie aus Mitteilungen und Statistiken der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg hervorgeht. Damals waren knapp 17,5 Millionen Passagiere im ersten Halbjahr über die Berliner Flughäfen geflogen. Der Chef der Flughafengesellschaft, Engelbert Lütke Daldrup, hatte zuletzt Anfang Juni rund 10 Millionen Passagiere für das laufende Gesamtjahr in Aussicht gestellt,. Von diesem Niveau sind die aktuellen Zahlen noch weit entfernt.

05.40 Uhr: Erster Todesfall des Jahres in Australien

Australien verzeichnet den ersten Todesfall in Zusammenhang mit dem Coronavirus im Jahr 2021 und eine Rekordzahl an Neuinfektionen mit 77 Fällen. "Ich wäre schockiert, wenn es morgen um diese Zeit weniger als 100 zusätzliche neue Fälle gäbe", sagte die Premierministerin des Bundesstaates Neusüdwales, Gladys Berejiklian, im Fernsehen. Im größten Bundesland Australiens breitet sich zur Zeit die hochansteckende Delta-Variante aus. Die Fünf-Millionen-Stadt Sydney befindet sich in einem harten Lockdown. Australien ist es bisher gelungen, die COVID-19-Zahlen relativ niedrig zu halten. Seit Beginn der Pandemie gab es nur etwas mehr als 31.000 Fälle und 911 Todesfälle. Doch nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung ist geimpft.

05.30 Uhr: FDP-Fraktion fordert geordneten Ausstieg aus der Corona-Sonderlage

Die FDP fordert die Bundesregierung auf, noch bis zum Ende der parlamentarischen Sommerpause ein Konzept für den geordneten Ausstieg aus Sonderregelungen in der Corona-Pandemie vorzulegen. Sonst drohe, dass die epidemische Lage von nationaler Tragweite nur deswegen nicht aufgehoben werden könne, weil seit März 2020 "ein nur schwer überschaubares Gewirr von Regelungen entstanden ist", die an einen solchen Ausnahmezustand anknüpften, heißt es in einem Papier der FDP-Bundestagsfraktion. "Oberste Pflicht in einer jeden Ausnahmesituation ist es, zum Normalzustand zurückzukehren, sobald dies möglich ist", fordern die Liberalen.

05.00 Uhr: Spanien mit Mallorca wieder Risikogebiet

Ganz Spanien mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen ist wieder Corona-Risikogebiet. Die Bundesregierung reagierte mit dieser Einstufung, die ab Sonntag gilt, auf die stark gestiegene Zahl der Corona-Neuinfektionen. Reisen werden zwar faktisch nicht erschwert, weil schon bisher mit dem Flugzeug zurückkehrende Urlauber einen negativen Test vorlegen mussten. Aber für das stark vom Tourismus abhängige Spanien könnte es sich als Imageschaden herausstellen, dass das Auswärtige Amt mitten in den Sommerferien wieder von touristischen Reisen in das Land abrät. Das löst Sorgen in der Tourismusbranche aus, der jedoch ein weit schlimmeres Szenario schlaflose Nächte bereitet.

Sollte die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) für längere Zeit auf über 200 steigen, droht Spanien dasselbe Schicksal wie Zypern. Die ebenfalls sehr beliebte Urlaubsinsel wurde wegen besonders hoher Infektionszahlen als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Wer dort Urlaub macht und nicht geimpft oder genesen ist, muss künftig bei der Rückkehr für fünf bis zehn Tage in Quarantäne - auch wenn ein negativer Test vorliegt. Sollte das auch Spanien widerfahren, wo die Sieben-Tage-Inzidenz jetzt schon bei 199 liegt, wäre es ein harter Schlag für die Tourismusbranche.

04.13 Uhr: RKI meldet 745 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 745 neue Positiv-Tests. Am Sonntag vor einer Woche wurden 559 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 6,2. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Sechs weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

03.07 Uhr: 92 Prozent der Hochschulen planen im Wintersemester Mix aus Präsenz- und Digitalformaten

Die meisten Hochschulen in Deutschland gehen davon aus, im Wintersemester noch nicht vollständig in die Präsenzlehre zurückkehren zu können. Dies ergibt eine Umfrage der "Welt am Sonntag" bei allen 116 Universitäten und gleichgestellten Einrichtungen, von denen 113 antworteten. Laut Vorabbericht planten 104 von ihnen weiter mit einem Mix aus Präsenz- und Digitalformaten. Lediglich acht Prozent wollten bereits vollständig in den Normalbetrieb zurückkehren.

02.15 Uhr: Schäuble mahnt wegen Corona zur Vorsicht

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat an die Menschen in Deutschland appelliert, sich in der Corona-Pandemie weiterhin achtsam zu verhalten. "Ich sehe mit großer Sorge, was im Fußballstadion von Wembley oder in manchen Urlaubsorten los ist", sagte Schäuble der "Bild am Sonntag". Wer sich unvernünftig verhalte und keine Vorsichtsmaßnahmen einhalte, setze alle der Gefahr einer vierten Welle aus. "Deshalb: Liebe Leute, freut euch, dass wir wieder essen gehen, Leute treffen können, aber übertreibt es nicht", mahnte der Parlamentspräsident.

Schäuble warnte zugleich vor neuen Schulschließungen und sprach sich für die Impfung von Jugendlichen aus. "Man sollte Jüngere impfen, wenn sie es wollen. Wenn wir es durch Impfungen der 12- bis 17-Jährigen schaffen, dass wir Einschränkungen im Schulbetrieb vermeiden, dann ist das ein gewichtiges Argument", betonte Schäuble.

02.09 Uhr: Esken und Göring-Eckardt fordern besseren Corona-Schutz für Kinder

SPD-Chefin Saskia Esken hat eindringlich dazu aufgerufen, Kinder und Jugendliche besser vor dem Coronavirus zu schützen. "Wir dürfen nicht noch mehr Zeit verlieren in dem Irrglauben, Kinder und Jugendliche seien nicht gefährdet", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Durch den fehlenden Impfschutz seien die Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen doppelt so hoch wie in der Altersgruppe über 50 Jahren.

"Die Gesundheit ebenso wie die Bildungs- und Entwicklungschancen der jungen Generation müssen jetzt im Vordergrund stehen", forderte Esken. Long-Covid-Folgen wie Fatigue-Erscheinungen könnten jungen Menschen eine gute Zukunft für lange Zeit verbauen.

Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte größere Anstrengungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. "Wir laufen mit Ansage in einen zweiten Corona-Herbst, und wieder unternimmt die Bundesregierung viel zu wenig, um Kitas und Schulen zu sichern", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nötig sei ein "Kita- und Schulgipfel, damit sich dieses Planungsversagen nicht wiederholt".

02.06 Uhr: Lauterbach warnt vor zu schnellen Öffnungen

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante vor zu schnellen Lockerungen. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu viel zu öffnen", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bei Treffen in Innenräumen müsse man besonders vorsichtig sein. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen gehe zum Beispiel zu schnell bei er Öffnung voran. Dort gebe es eine Zwischenstufe zwischen den sonst in Deutschland geltenden Maßnahmen und den Maßnahmen in England.

01.33 Uhr: Umfrage: 17 Prozent Impfverweigerer in Deutschland

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes INSA für die "Bild am Sonntag" geben 17 Prozent der Menschen in Deutschland an, noch nicht geimpft zu sein und sich auch nicht impfen lassen zu wollen. Am deutlichsten ausgeprägt sei diese Haltung bei Anhängern der AfD, die sich zu 44 Prozent nicht impfen lassen wollten, berichtet die Zeitung laut Vorabbericht. Außerdem gebe es im Osten deutlich mehr Impfverweigerer (22 Prozent) als im Westen (15 Prozent).

00.57 Uhr: Karliczek-Appell an Studierende: "Lassen Sie sich impfen"

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat Studierende aufgefordert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Sie wünsche sich so viel Normalität wie möglich für das Wintersemester, sagte die CDU-Politikerin der "Welt am Sonntag". Sie wisse, wie unbefriedigend das isolierte Lernen sei. "Um so viel Präsenz wie möglich zu ermöglichen, appelliere ich auch an die Studierenden - lassen Sie sich impfen!"

Einer Umfrage der "Welt am Sonntag" zufolge haben 55 Prozent der Universitäten Studentinnen und Studenten bereits ein Impfangebot gemacht, weitere 24 Prozent planen dies. Dabei geht es um eigene Impfzentren, mobile Teams vor Hochschulen oder für Studierende geblockte Termine.

00.00 Uhr: Spahn: Kliniken sollen genauere Angaben über Corona-Fälle machen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verpflichtet einem Zeitungsbericht zufolge die Krankenhäuser zu genaueren Angaben über alle behandelten Corona-Fälle. Das gehe aus einer der "Bild am Sonntag" vorliegenden erweiterten Meldeverordnung hervor, schreibt das Blatt. Demnach müssen für alle im Krankenhaus behandelte Corona-Patienten, Alter, Art der Behandlung und Impfstatus gemeldet werden. "Da die gefährdeten Risikogruppen bereits geimpft sind, bedeutet eine hohe Inzidenz nicht automatisch eine ebenso hohe Belastung bei den Intensivbetten", sagte Spahn laut Vorabbericht der "BamS". "Wir wollen wissen, wer erkrankt und wie gut er geschützt ist. Nur so können wir zeitnah abschätzen, wie hoch die Belastung für das Gesundheitssystem wird und wie gut die Impfungen wirken."

Samstag, 10. Juli 2021

19.33 Uhr: Algeriens Ministerpräsident in Quarantäne - Wieder Maskenpflicht

Zwei Tage nach Abschluss seiner Regierungsbildung muss Algeriens neuer Ministerpräsident Ayman Benabderrahmane wegen einer Covid-19-Infektion in Quarantäne. Wie das Staatsfernsehen berichtet, wird er die Geschäfte aber online weiter führen. Staatspräsident Abdelmadjid Tebboune beauftragt unterdessen die Regierung, angesichts steigender Infektionszahlen wieder eine Maskenpflicht sowie Abstandsregeln im ganzen Land einzuführen. Auch solle die Impfkampagne beschleunigt werden, ordnete der Präsident an. Das nordafrikanische Land hat bisher insgesamt gut 145.000 Corona-Infektionen und rund 3824 Todesfälle registiert.

18.41 Uhr: Russland verzeichnet Rekordzahl von Corona-Toten

Russland hat einen Höchststand bei Todesfällen mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Behörden meldeten 752 Verstorbene mit dem Virus. Außerdem berichtete die Corona-Arbeitsgruppe am Samstag mehr als 25.000 Neuinfektionen. Anfang Juni waren es noch rund 9.000 Neuinfektionen pro Tag gewesen.

Den Anstieg der Zahlen führten die Behörden auf die Deltavariante des Virus zurück. Dennoch hat die Regierung erklärt, keinen neuen Lockdown verhängen zu wollen. Russland hat bis her nur einen Lockdown gehabt. Dieser dauerte im Frühjahr 2020 sechs Wochen.

Insgesamt hat Russland nach Angaben der Corona-Arbeitsgruppe mehr 5,7 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 142.000 Todesfälle mit dem Virus registriert. Berichte der Statistikbehörde Rosstat, die rückwirkend Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus erfassen, zeigen jedoch eine viel höhere Zahl.

17.40 Uhr: Viele Infektionen: Parlament der Niederlande unterbricht Sommerpause

Wegen einer starken Zunahme von Corona-Infektionen in den Niederlanden unterbricht dort das Parlament seine gerade erst begonnene Sommerpause und kommt zu einer Sondersitzung zusammen. Sie wurde am Samstag für den kommenden Mittwoch angesetzt.

Zuvor hatte Gesundheitsminister Hugo de Jonge Alarm geschlagen. Nach Angaben des staatlichen Gesundheitsinstituts RIVM wurden in den Niederlanden zwischen Freitag und Samstag 10.345 neue Ansteckungen festgestellt, einen Tag zuvor waren es noch knapp 7.000 und am Samstag voriger Woche 1.100.

Angesichts dieser Entwicklung hat das Land eine Reihe von Corona-Maßnahmen wieder verschärft. Clubs und Discos müssen seit Samstag erneut geschlossen bleiben, für Gaststätten ist um Mitternacht Schluss. Auch Festivals und andere Großveranstaltungen, bei denen kein Sicherheitsabstand gewährleistet werden kann, sind nun wieder untersagt.

"Wir müssen die schnelle Verbreitung des Virus abbremsen", hatte Regierungschef Mark Rutte schon am Freitag gemahnt. Die Regierung ist besorgt, dass das Land erneut den Status eines Risikogebiets bekommt und Urlaubsreisen nicht mehr möglich sind. Die Niederlande hatten zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Das war vielfach als zu schnell und fahrlässig kritisiert worden.

17.35 Uhr: Berghain öffnet nach Corona-Pause wieder seinen Garten

Es gibt wieder Warteschlangen vor Berlins legendärem Techno-Club Berghain: Am Samstag öffnete die Institution nach langer Corona-Pause wieder für Party-Gänger - aber erst einmal allein seinen Garten, wie im vergangenen Sommer. Einlass in das Außengelände gibt es laut Internet-Seite allein für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete. Ferner gelte im Clubgarten die Pflicht zum Tragen medizinischer Masken. Die ersten Wartenden trugen schon am frühen Samstagnachmittag überwiegend schwarze Kleidung. Bei gutem Wetter soll der Garten an den Wochenenden geöffnet bleiben, mit wechselndem DJ-Programm.

Für Kunstinteressierte hat seit Juni bereits das Innere des Clubs wieder auf: In Zusammenarbeit mit der Boros Foundation zeigt das Berghain dort eine Kunstausstellung, in deren Zuge an der Außenfassade ein riesiges Banner mit den Worten "Morgen ist die Frage" prangt. Auf dem Gelände zu sehen ist auch die sich ständig ändernde Installation "Berl Berl" des Künstlers Jakob Kudsk Steensen, der eine Halle am Berghain in virtuelle Sumpflandschaft verwandelt hat.

17.15 Uhr: Großbritannien meldet rückläufige Infektionszahl

In Großbritannien ist die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen gesunken. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden am Samstag 32.367 neue Fälle gemeldet nach 35.707 am Vortag.

17.11 Uhr: Scholz für bessere weltweite Verteilung von Impfstoff

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich für eine bessere weitweite Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus ausgesprochen. Nötig seien ausreichend Impfstoffe und finanzielle Mittel dafür. "Und wir müssen jetzt gleichzeitig auch sicherstellen, dass die Impfstoffe dann dort ankommen, wo sie gebraucht werden", sagte Scholz am Samstag bei einem Treffen der Finanzminister der großen Industrie- und Handelsstaaten in Venedig.

Da sich das Virus immer wieder verändere, müsse eine langanhaltende Impfstoffproduktion und weitere Forschung sichergestellt werden. Im Hinblick auf die immer wieder auftauchenden, gefährlichen Varianten sei es wichtig zu verstehen: "Es ist eine humanitäre, notwendige Sache, dass wir der ganzen Welt helfen, dass die Menschen geimpft werden können. Aber es ist auch eine Sache der Vernunft." Sonst könnten dort, wo wenig geimpft werde, Varianten entstehen, die auch hierzulande neue Krankheiten auslösten.

16.21 Uhr: Wirtschaftsverbände gegen nochmalige Lockdowns

Auch bei einer wieder steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen in Deutschland darf das Geschäftsleben nach Ansicht der großen Wirtschaftsverbände nicht wieder heruntergefahren werden. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, sagte dem "Handelsblatt", es gelte, sich "viel stärker auf wissenschaftliche Daten und belastbare Erkenntnisse aus dem betrieblichen Alltag" zu stützen, um "pauschale Schließungen mit ihren oft gravierenden Folgewirkungen zu vermeiden".

15.58 Uhr: Österreich: Kurz will Eigenverantwortung statt Corona-Maßnahmen

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz will trotz steigender Corona-Infektionen nun auf Eigenverantwortung statt auf staatliche Kontrolle setzen. Kurz sieht die Krise an einem Wendepunkt: "Sie wandelt sich von einer akuten gesamtgesellschaftlichen Herausforderung zu einem individuellen medizinischen Problem", sagte er mehreren Regionalmedien. Man müsse den noch nicht Geimpften klar machen, dass sie sich früher oder später anstecken würden, sagte der konservative Politiker. Dennoch gebe es in einer liberalen Demokratie das Recht, unvernünftig zu handeln. "Man kann am Tag zehn Schnitzel essen oder mit 140 Kilo die Felswand hinaufklettern, ohne dass der Staat unten steht und das Seil sichert." Der Staat müsse sich jetzt wieder auf seine Kernaufgaben zurückziehen, sagte Kurz.

15.32 Uhr: Pariser Nachtclubs nach 16 Monaten Corona-Sperre wieder geöffnet

Nach 16 Monaten Corona-Sperre haben die Pariser Nachtclubs wieder geöffnet. Besucher mussten in der Nacht zu Samstag per QR-Code nachweisen, dass sie entweder vollständig geimpft sind oder vor kurzem negativ auf Corona getestet worden sind. Die Zahl der Gäste war auf 75 Prozent der Kapazität beschränkt. Im "La Bellevilloise" im Osten der französischen Hauptstadt waren viele Menschen ganz erpicht darauf, wieder auf die Tanzfläche zu kommen. Es sei eine Befreiung und ein gewaltiges Glück, seine Freunde, das Ausgehen und das Feiern wieder zu entdecken, sagte der Pariser Laurent Queige.

Die Öffnung der seit März 2020 geschlossenen Pariser Nachtclubs war der letzte Schritt beim Aufheben der Corona-Beschränkungen und sollte eigentlich den Sieg über das Virus markieren. Doch die Deltavariante des Erregers hat auch in Frankreich dafür gesorgt, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen wieder zunimmt. Die Regierung könnte deswegen neue Restriktionen verhängen. Präsident Emmanuel Macron will am Montag eine Ansprache zur aktuellen Lage halten.

14.45 Uhr: Fußball-EM-Finale in London bereitet Experten Sorge

Mit großer Sorge blicken Corona-Experten auf London, wo sich am Sonntagabend 65.000 Fußballfans im Wembley-Stadion zum EM-Finale zwischen England und Italien versammeln werden. Kopfschmerzen bereiten Kritikern auch die unzähligen Veranstaltungen außerhalb des Stadions - in einem Land, in dem trotz der massiven Verbreitung der Delta-Variante fast alle Beschränkungen aufgehoben wurden.

14.40 Uhr: Mehrere europäische Länder verschärfen Corona-Maßnahmen wegen Delta-Variante

Wegen der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus verschärfen mehrere europäische Länder und Regionen ihre Schutzmaßnahmen wieder. In den Niederlanden sind Discos und Nachtclubs erneut geschlossen, auch in Katalonien wurde das soziale Leben am Samstag wieder eingeschränkt. In den Niederlanden wurden am Samstag Diskotheken und Nachtclubs wieder geschlossen, Restaurants dürfen nur noch bis Mitternacht öffnen.

Angesichts der steigenden Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante setzen die Länder aber nicht nur auf neue Beschränkungen, sondern zunehmend auch auf Impfungen. In Lettland etwa müssen alle Berufssoldaten bis August geimpft sein, wie Militärchef Leonids Kalnins am Freitagabend im staatlichen Fernsehen verkündete. Andernfalls drohe ihnen die Entlassung.

14.35 Uhr: Corona-Fallzahlen Bayern: 154 Neuinfektionen, Inzidenz bei 6,64

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat seit gestern 154 neue Corona-Fälle in Bayern registriert (Stand: 10.07.21, 8.00 Uhr). Die meisten Neuinfektionen verzeichnete der Regierungsbezirk Oberbayern mit 84. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt im ganzen Freistaat aktuell bei 6,64 und damit leicht über dem gestrigen Wert (6,26). Über dem bayerischen Durchschnitt liegt die Inzidenz in Oberbayern (8,30), Unterfranken (7,51) und Schwaben (7,05). Die niedrigste Inzidenz verzeichnet Niederbayern mit 2,73. Seit gestern starben fünf Menschen in Bayern im Zusammenhang mit dem Virus. Das LGL zählt somit 15.294 Todesfälle seit Beginn der Pandemie. Insgesamt registrierte das LGL bisher 648.730 Infektionen mit dem Coronavirus. Davon gelten 631.630 Menschen als genesen.

14.13 Uhr: Christopher Street Day in München während der Corona-Pandemie

Ohne große Parade, aber mit einer Vielzahl von Aktionen hat der Christopher Street Day (CSD) in München begonnen. Die Hauptveranstaltung in der Münchner Innenstadt verteilt sich wegen der Corona-Pandemie auf 66 kleine Einzelstandorte mit jeweils maximal sechs Personen, wie ein Sprecher des CSD-München am Samstag sagte. In der Fußgängerzone mischten sich bei bestem Wetter die üblichen Wochenendeinkäufer mit CSD-Besuchern. Viele Menschen sind mit Regenbogenfahnen unterwegs, einige auch in auffälliger Kleidung oder aus der Fetisch-Szene. Der Sprecher zeigte sich mit dem Beginn des noch bis morgen dauernden CSD zufrieden. "Es ist gut, dass die Community wieder ein bisschen auf die Straße gehen kann", sagte er.

12.05 Uhr: EU: Ausreichend Impfstoff für 70 Prozent der Erwachsenen

Bis zu diesem Sonntag werden rund 500 Millionen Dosen in alle Regionen Europas verteilt sein, kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag an. In der EU leben rund 366 Millionen Menschen über 18 Jahre.

Die Pandemie sei nicht besiegt. Aber man sei vorbereitet, weiter Impfstoffe zu liefern - auch gegen neue Varianten, sagte von der Leyen. Sie appellierte an die Mitgliedsstaaten, alles dafür zu tun, dass die Impfungen vorankommen. Die bis einschließlich diesen Sonntag erfolgten und geplanten Lieferungen umfassen einem EU-Sprecher zufolge rund 330 Millionen Impfdosen des Anbieters Biontech/Pfizer, rund 100 Millionen von Astrazeneca, 50 Millionen von Moderna und 20 Millionen von Johnson & Johnson.

10.20 Uhr: Argentinien verlängert Corona-Einschränkungen

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus verlängert Argentinien die Pandemie-bedingten Einschränkungen bis zum 6. August. Die Delta-Variante sei in 86 Ländern nachgewiesen worden und sei zu 50 bis 70 Prozent ansteckender als die Alpha-Variante, heißt es einem Erlass der Regierung. Seit Pandemie-Beginn wurden rund 4,6 Millionen Corona-Infektionen und 98.000 Todesopfer durch Covid-19 registriert. Argentinien zählt 45 Millionen Einwohner.

Die Verlängerung der Restriktionen bedeutet, dass die Grenzschließungen vorerst aufrecht erhalten bleiben. Auch dürfen sich in der Öffentlichkeit weiterhin nicht mehr als zehn Menschen versammeln. Nicht betroffen von den Restriktionen sind dagegen Geschäfte und Bildungsstätten.

08.45 Uhr: Nun doch kein Public Viewing im Olympiastadion in Rom

Nach einem Beschluss der Polizei wurden entsprechende Pläne kurzfristig gestrichen. Ursprünglich sollten bis zu 16.000 Tifosi für das Spiel am Sonntag Abend zugelassen werden. Da es sich allerdings nicht um ein Sportevent, sondern um ein Public Viewing handle, könnten laut Anti-Corona-Regeln maximal 1.500 Personen ins Stadion. Wie die Spiele zuvor soll daher auch das Finale nun auf drei Großbildschirmen übertragen werden, die im Stadtzentrum aufgestellt wurden.

Für den Fall eines Siegs der italienischen Mannschaft wollen die Sicherheitskräfte größere Versammlungen und Umzüge in der Stadt verbieten. Durch die zunächst geplante Stadionöffnung wollte Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi eigentlich den Massenandrang auf dem zentralen Piazza del Popolo und auf den Kaiser-Foren reduzieren. Am vergangenen Dienstagabend war die "Squadra Azzurra" durch einen Erfolg im Elfmeterschießen gegen Spanien ins Finale im Londoner Wembley-Stadion eingezogen.

08.18 Uhr: Holetschek: Maskenpflicht und Abstandsgebote bleiben vorerst

Trotz der momentan niedrigen Corona-Infektionszahlen rechnet der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek weiter mit Maskenpflicht und Abstandsgeboten. Dies werde auch zum Schuljahresbeginn noch so sein, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das neue Schuljahr beginnt im September.

Holetschek stellt sich damit gegen Forderungen etwa von SPD-Chefin Saskia Esken oder Außenminister Heiko Maas, die für ein baldiges Ende aller Maßnahmen plädiert hatten. Der bayerische Gesundheitsminister betonte zudem, er habe großes Verständnis dafür, dass Menschen jetzt in ihre schon lange ausgewählten Urlaubsziele fahren wollten. Jede und jeder muss sich einfach gut überlegen, welche Konsequenzen das haben könne - bis hin zur Quarantäne bei der Rückkehr.

  • Zum Artikel: Holetschek - Maskenpflicht und Abstandsgebote bleiben erstmal

06.20 Uhr: EU-Kommissar sieht keine Gefahr für die Urlaubssaison

Der EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni ist der Ansicht, dass man sich vor zu großer Aufregung hüten und Überreaktionen vermeiden sollte , trotz steigender Corona-Infektionszahlen. Höhere Infektionszahlen brächten nicht automatisch eine gefährlichere Situation, sagte er der Funke Mediengruppe. Dies sei den Impfungen gegen das Corona-Virus zu verdanken. Gentiloni warnte zudem vor einseitigen Reisebeschränkungen, die seiner Meinung nach nur die Unsicherheit in Europa erhöhen. Er hoffe sehr, dass alle EU-Länder ihre Maßnahmen so weit wie irgend möglich koordinierten, fügte er hinzu.

04.21 Uhr: RKI registriert 952 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 5,8

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Infektionen ist am vierten Tag in Folge angestiegen. Sie lag bei 5,8 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100 000 Einwohner (Vortag: 5,5; Vorwoche: 4,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 952 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.17 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 671 Ansteckungen gelegen.

Freitag, 09. Juli 2021

22.40 Uhr: Rund 2.000 Zuschauer bei "Klassik am Odeonsplatz"

Nach Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist in München eines der größten Open-Air-Konzerte seit Monaten über die Bühne gegangen. Etwa 2.000 Zuschauer lauschten am Freitagabend in der Münchner Innenstadt dem Konzert der Münchner Philharmoniker. Solistin des Abends war die weltbekannte Pianistin Yuja Wang.

Zur Konzertreihe von "Klassik am Odeonsplatz" konnten vor der Pandemie jeweils bis zu 8.000 Besucher kommen. Nach Angaben der Veranstalter war das Konzert die erste kulturelle Großveranstaltung unter freiem Himmel in diesem Jahr.

Im Rahmen eines Modellprojekts ließ die Stadt bis zu 2.000 Zuschauer zu. Nach Angaben von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) wird das Projekt wissenschaftlich begleitet.

22.10 Uhr: Spanien nahe an der Grenze zum Hochinzidenzgebiet

In Spanien ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag auf 199 gestiegen - nahezu der Wert von 200, ab dem Deutschland ein Land zum Corona-Hochinzidenzgebiet erklären kann. So erging es am Freitag Zypern, das erst vergangenen Sonntag zum Risikogebiet erklärt worden war und nun wegen mehr als 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zum Hochinzidenzgebiet wird. Damit gilt eine Quarantänepflicht für alle Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind.

Spanien wird ab Sonntag bereits als Risikogebiet eingestuft. Nun droht dem beliebtesten Urlaubsland der Deutschen ein ähnliches Schicksal wie Zypern.

22.02: WHO hält Zusammenhang zwischen mRNA-Impfung und Myokarditis für "wahrscheinlich"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht einen "wahrscheinlichen Zusammenhang" zwischen Corona-Impfungen mit einem mRNA-Vakzin und Herzmuskelentzündungen, die aber "sehr selten" seien. Insgesamt überwiege der Nutzen der Impfung gegenüber den Risiken, erklärte der Ausschuss für Impfstoffsicherheit am Freitagabend in Genf. Dieser hatte zuvor Daten zu Herzmuskelerkrankungen nach Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer und Moderna geprüft, die vor allem aus den USA stammen.

"Die berichteten Fälle traten typischerweise innerhalb einiger Tage nach der Impfung auf, etwas häufiger bei jungen Männern und öfter nach der zweiten Impfung mit einem mRNA-Vakzin", erklärte der Ausschuss.

21.47 Uhr: Rio lässt bei Copa-Finale mehrere Tausend Zuschauer ins Maracanã

Das Finale der Copa América zwischen Brasilien und Argentinien im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro wird mit einer geringen Publikumspräsenz stattfinden. Die Zahl der Zuschauer beim südamerikanischen Fußball-Gigantenduell am Samstag wird laut Stadtverwaltung auf zehn Prozent der Kapazität des Maracanã, in das 78.000 Fans passen, beschränkt.

Der südamerikanischen Verband Conmebol wollte das Maracanã zur Hälfte für Publikum freigeben. Rio entschied sich aber dagegen.

19.52 Uhr: Stiko-Mitglied Bogdan: Kinderimpfungen sind individuelle Einzelfallentscheidungen

Der Erlanger Immunologe Christian Bogdan hat darauf hingewiesen, dass 12- bis 17-jährige ohne Vorerkrankung nach individueller Beratung gegen das Coronavirus geimpft werden könnten. Dabei handele es um individuelle Einzelfallentscheidungen im Unterschied zur universalen Regel für alle, sagte Bogdan, der auch Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) ist, in der BR24 Rundschau im BR Fernsehen.

Bogdan schätzt das Gefährdungspotential für Kinder in Deutschland durch Covid19 niedrig ein, auch eine schwere Erkrankung sei bei Kindern und Jugendlichen nicht gegeben, so dass man nicht empfehlen müsse, alle Kinder vorbeugend zu impfen.

Daten auch aus den USA zeigten, dass in seltenen Fällen geimpfte Kinder eine Myokarditis, eine Herzmuskelentzündung, bekommen könnten. Dies setze die Stiko in Relation zum faktischen Gefährdungsrisiko durch die Erkrankung, erklärte Bogdan.

Derzeit bewerte die Stiko noch Daten etwa zu Langzeitfolgen nach einer Covid19-Infektion. Außerdem gehe es um die Frage, wie sich die Delta-Variante auswirke auf die Schwere und Häufigkeit einer Infektion bei Kindern. Bogdan schließt nicht aus, dass die Stiko je nach Ergebnis in den nächsten Wochen oder Monaten zu einer anderen Erkenntnis kommt.

19.47 Uhr: Kuba lässt eigenen Corona-Impfstoff zu

Kuba hat dem im eigenen Land entwickelten Corona-Vakzin Abdala eine Notfallzulassung erteilt. Die Gesundheitsbehörde Cecmed gab am Freitag grünes Licht für den Impfstoff, nachdem die Hersteller im vergangenen Monat mitgeteilt hatten, dass Abdala nach drei Dosen eine Wirksamkeit von 92,28 Prozent erreiche. Kuba hat insgesamt fünf Corona-Impfstoffe entwickelt oder arbeitet noch an deren Entwicklung.

Bereits seit Mai impft das Land seine Bevölkerung mit den beiden Vakzinen Abdala und Soberana 2 - obwohl beide bislang nicht zugelassen waren. 6,8 Millionen der insgesamt 11,2 Millionen Einwohner Kubas haben bereits mindestens eine Impfdosis erhalten, 1,6 Millionen Menschen sind vollständig gegen Corona geimpft. Kuba hat keine ausländischen Impfstoffe gekauft oder angefordert.

19.40 Uhr: Experten empfehlen G20 Vorbereitung auf weitere Pandemien

Der Coronavirus-Krise könnten Experten zufolge womöglich noch gefährlichere Pandemien in Zukunft folgen. Ein Expertengremium empfahl den Finanzministern der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) deshalb bei deren Treffen in Venedig, in den nächsten fünf Jahren 75 Milliarden Dollar zu mobilisieren, um darauf vorbereitet zu sein. Damit würden die jetzigen Ausgaben für Präventionen in etwa verdoppelt. Die Summen seien aber vernachlässigbar im Vergleich zu den Kosten bei Ausbruch einer weiteren Pandemie.

  • Zum Artikel: "Intensivmediziner-Chef: 'Corona wird zu einer normalen Grippe'"

19.30 Uhr: Wieder Corona-Beschränkungen für Gaststätten in Niederlanden

Die Niederlande setzen angesichts steigender Infektionszahlen vor allem unter jungen Leuten Corona-Beschränkungen in Restaurants und Nachtclubs wieder in Kraft. Die Bestimmungen sollten von Samstagmorgen bis zum 14. August gelten, teilt Ministerpräsident Mark Rutte mit. Auch für Musikfestivals gibt es demnach wieder Einschränkungen. Die Maßnahmen waren erst vor wenigen Wochen gelockert worden.

  • Zum Artikel: "Was gilt wo? Neue Corona-Lockerungen in Bayern"

19.09 Uhr: In den USA brauchen Geimpfte an Schulen keine Masken mehr

In den USA brauchen vollständig geimpfte Schülerinnen und Schüler nach einer Empfehlung der nationalen Gesundheitsbehörde in Schulgebäuden keine Masken mehr. Die Behörde CDC empfahl in neuen Richtlinien das Tragen von Masken für alle, die nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft sind - auch für das Lehrpersonal. Besonders wichtig sei es in geschlossenen Räumen oder in einer Umgebung, in der kein Abstand gehalten werden kann. Draußen besteht generell keine Maskenpflicht.

  • Zum Artikel: "Schulstart: Söder für Maskenpflicht und Tests"

18.40 Uhr: Malta schließt Grenzen für Reisende ohne vollständigen Corona-Impfschutz

Die Regierung in Malta hat nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionszahlen die Regelungen für Einreisen verschärft. Ab Mittwoch kommender Woche müssten Reisende einen Impfnachweis vorzeigen, sagte Gesundheitsminister Chris Fearne auf einer Pressekonferenz. Kinder, die in Begleitung ihrer Eltern unterwegs seien, bräuchten einen negativen PCR-Test.

17.57 Uhr: Italien meldet steigende Infektionszahlen

In Italien sind die Corona-Infektionszahlen wieder leicht gestiegen. Der zuletzt berechnete Sieben-Tage-Inzidenzwert erhöhte sich auf landesweit durchschnittlich elf Fälle je 100 000 Einwohner, zuvor waren es neun. Die Gesundheitsexperten stellten außerdem fest, dass sich die Delta-Variante des Coronavirus mit Stand vom 5. Juli weiter in Italien ausgebreitet hatte.

  • Zum Artikel: "Impfkampagne in Italien: Zweitimpfungen auch für Touristen"

17.19 Uhr: Ein Drittel mehr Delta-Fälle in Großbritannien in einer Woche

In Großbritannien ist die Zahl der Corona-Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante im Vergleich zur Vorwoche um rund ein Drittel gestiegen. Die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) machte insgesamt 54.268 Neuinfektionen in einer Woche aus. 44 Fälle beträfen die sogenannte Delta-Plus-Variante. Die Delta-Variante ist landesweit mittlerweile für 99 Prozent aller Corona-Fälle im Land verantwortlich. Heute meldeten die Behörden mehr als 35.700 Neuinfektionen - den höchsten Tageswert seit dem 22. Januar.

PHE-Chefin Jenny Harries rief auch angesichts der geplanten Aufhebung aller Corona-Regeln zur Vorsicht auf. Sie wies aber darauf hin, dass Impfungen offensichtlich gegen die Delta-Variante wirken. "Die Daten zeigen weiterhin, dass dem starken Anstieg, den wir bei Neuinfektionen beobachten, kein ähnlicher Anstieg bei Krankenhauseinweisungen und Todesfällen folgt", sagte Harries. Zwei Impfdosen böten also ein großes Maß an Schutz. Bisher sind etwa zwei Drittel der Erwachsenen vollständig geimpft.

Wegen der Delta-Variante war die Zahl der neuen Corona-Fälle in Großbritannien in den vergangenen Wochen wieder in die Höhe geschossen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Menschen in einer Woche, stieg von unter 20 auf zuletzt 277 (Stand: 4. Juli). Dennoch will die Regierung von Premierminister Boris Johnson am 19. Juli alle verbliebenen Corona-Regeln aufheben.

  • Zum Artikel: "Corona-Pandemie: Großbritannien lockert Regeln für Schulen"

17.00 Uhr: Bayern denkt über Impf-Anreize nach

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will mit Lockangeboten mehr Menschen zu Impfungen gegen das Coronavirus bewegen. "Wir denken auch über Anreizsysteme nach, wie wir eine Impfung zusätzlich attraktiv machen können", sagt Holetschek beim Besuch eines Impfzentrums in Unterfranken. Ein Anreiz sei schon die Entscheidung des Robert-Koch-Instituts (RKI), dass Geimpfte auch dann nicht mehr in Quarantäne müssten, wenn sie in engem Kontakt zu einer mit der Delta-Variante infizierten Person standen. Der Minister kündigt an, Bayern werde seine mobilen Impfteams verstärkt einsetzen. "Wir machen Impfungen sozusagen im Vorbeigehen möglich. Es soll dabei keine Denkverbote geben."

  • Zum Artikel: "Strafen oder Anreize gegen die aufkommende Impf-Müdigkeit?"

16.35 Uhr: Stiko-Chef weist Politiker-Forderungen nach Impfung von Jugendlichen zurück

In der Diskussion über Corona-Impfungen für Jugendliche plädiert der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, für Zurückhaltung und Geduld. Die Stiko und das Robert-Koch-Institut täten alles, um die Empfehlungen aufgrund aktueller Erkenntnisse zu erarbeiten und auch anzupassen, sagt Mertens den Sendern RTL/ntv laut redaktioneller Fassung. Die Experten hofften, in den nächsten Wochen dringend benötigte Auswertungen aus den USA zu bekommen. "Insofern sind so Einzelmeinungen, die von Politikern spontan geäußert werden, eigentlich nicht besonders förderlich." Bislang empfiehlt die Stiko Corona-Impfungen für Jugendliche nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Sie begründete dies mit dem geringen Risiko einer schweren Erkrankung in dieser Altersgruppe.

16.10 Uhr: Spanien zieht Orientierung nur an Zahl der Neuinfektionen in Zweifel

Spanien hat die Einstufung als Risikogebiet durch Deutschland auf der Basis von Corona-Neuinfektionen infrage gestellt. Die Inzidenz als Gradmesser für das Risiko eines Landes verliere angesichts der hohen Impfrate und der niedrigen Zahl an Corona-Patienten in den Krankenhäusern an Bedeutung, erklärte das Ministerium von Tourismusministerin María Reyes Maroto am Freitag. Spanien liege bei der Zahl der vollständig Geimpften mit 47,8 Prozent noch vor Deutschland (43,7). Auch die Todesrate sei niedriger als in Deutschland.

Die hohen Infektionszahlen würden bei jungen Menschen registriert, die entweder gar keine oder nur milde Krankheitssymptome entwickelten, hieß es. Die Behörden würden die Lage genau beobachten und notwendige Maßnahmen ergreifen, teilte das Ministerium weiter mit. Urlaub in Spanien sei auf jeden Fall sicher.

  • Zum Artikel: "RKI meldet 949 Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 5,5"

15.55 Uhr: Verfassungsrechtler stellt Maskenpflicht für Geimpfte infrage

Aus Sicht des Verfassungsrechtlers Steffen Augsberg sollte bei den Corona-Einschränkungen stärker zwischen Geimpften und Menschen ohne Immunität unterschieden werden. "Wenn die derzeitigen Impfungen einen signifikanten Schutz davor bieten, selbst schwer zu erkranken beziehungsweise andere anzustecken, dann dürfte es für doppelt Geimpfte kaum noch Beschränkungen geben", sagte Augsberg dem "Spiegel". Er nannte etwa die Quarantänen nach der Rückkehr aus Risikogebieten als Beispiel. "Noch nicht einmal die Pflicht, eine Maske zu tragen", dürfte aus Sicht des Gießener Universitätsprofessors für Geimpfte fortbestehen.

Augsberg, der dem Deutschen Ethikrat angehört, sprach sich für "mehr Fantasie und flexible Lösungen" im Kampf gegen die Pandemie aus. "Ein Weiter-so, oder besser: Wieder-so im Herbst, sollten die Infektionszahlen erneut ansteigen, darf es nicht geben", sagte er.

Nach den aktuellsten Angaben des Bundesgesundheitsministeriums waren am Donnerstag dieser Woche rund 34,5 Millionen Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft. Das entspricht 41,5 Prozent der gesamten Bevölkerung. 57,9 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

  • Zum Artikel: "Impfzertifikate für Genesene ab heute verfügbar"

15.50 Uhr: Spanien kritisiert einseitige Orientierung an Zahl der Neuinfektionen

Spanien hat die Einstufung als Risikogebiet durch Deutschland auf der Basis von Corona-Neuinfektionen infrage gestellt. Die Inzidenz als Gradmesser für das Risiko eines Landes verliere angesichts der hohen Impfrate und der niedrigen Zahl an Corona-Patienten in den Krankenhäusern an Bedeutung, erklärte das Ministerium von Tourismusministerin María Reyes Maroto. Spanien liege bei der Zahl der vollständig Geimpften mit 47,8 Prozent noch vor Deutschland (43,7). Auch die Todesrate sei niedriger als in Deutschland. Die hohen Infektionszahlen würden bei jungen Menschen registriert, die entweder gar keine oder nur milde Krankheitssymptome entwickelten.

Genervte Reaktionen kommen von der Tourismusbranche. "Wie schon im vergangenen Jahr bedeutet das einen brutalen Rückgang der Urlauberzahlen", sagte etwa Alfonso Redoblo, Präsident des Unternehmerverbandes Caeb auf Mallorca der Deutschen Presse-Agentur. Helmut Clemens, Sprecher kleiner und mittelständischer Tourismusunternehmen auf der Insel, äußerte sich verärgert. "Die Bedingungen werden von Politikern bestimmt, die nicht in der Lage sind, die Situation richtig einzuschätzen".

15.16 Uhr: Drei italienische EM-Journalisten positiv getestet

Zwei Tage vor dem Finale der Fußball-EM in London sind drei italienische Sport-Journalisten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Pressekonferenz des Teams mit Verteidiger Leonardo Bonucci im Teamquartier in Florenz konnte deshalb heute nur digital stattfinden. Medienberichten zufolge soll auch Alberto Rimedio vom öffentlich-rechtlichen TV-Sender Rai unter den Betroffenen sein, der als Kommentator für das Endspiel am Sonntag in London vorgesehen war. Die beiden anderen Infizierten seien Techniker aus dem Team des Senders, hieß es. Rai ließ demnach Corona-Tests bei allen seinen Beschäftigten bei dem Turnier durchführen. Für Italiens Spieler gilt bei dieser EM ein strenges Hygienekonzept, sie befinden sich in einer abgeschirmten Blase und wurden zudem vor dem Turnier geimpft.

  • Zum Artikel: "Fußball-EM: Massenspektakel als Virenschleuder?"

15.07 Uhr: EMA empfiehlt Ergänzung der Nebenwirkungen bei Corona-Impfstoffen

Die Experten der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) haben empfohlen, Brustschmerzen und Herzentzündungen als seltene Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe von Pfizer und Biontech sowie Moderna aufzulisten. Die EMA erklärte am Freitag, empfohlen werde auch eine Warnung, um bei Ärzten und Patienten das Bewusstsein für eine solche mögliche Nebenwirkung zu erhöhen.

Zu einem ähnlichen Schluss kamen bereits Juni die amerikanischen Gesundheitsbehörden. Sie sahen darin aber keine Hindernis für die Impfkampagne. Die EMA untersuchte nun mehr als 300 Fälle von Myokarditis und Perikarditis unter mehr als 190 Millionen verabreichten Impfdosen in Europa. Gesundheitsexperten haben erklärt, der Nutzen der Vakzine sei deutlich größer als das Risiko von Nebenwirkungen.

Die EMA empfahl außerdem Menschen mit einem Kapillarlecksyndrom (CLS), auf den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson zu verzichten. Die Experten untersuchten drei solcher Fälle nach der Gabe des Vakzins; zwei der Patienten starben kurz nach der Impfung. CLS solle als neue Nebenwirkung des Impfstoffs von Johnson & Johnson anerkannt werden. Auch müsse eine Warnung angefügt werden.

  • Zum Artikel: "Lichtenfels und Uni Erlangen starten Studie zu Corona-Impfungen"

15.04 Uhr: Israel verschärft Quarantäneregeln für Einreisende

Israel verschärft wegen einer Zunahme von Corona-Neuinfektionen die Quarantänebestimmungen für Einreisende. Alle - auch Geimpfte und Genesene - müssten nach Ankunft 24 Stunden in Quarantäne oder bis das Ergebnis ihres Coronatests vom Flughafen vorliege, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. In Israel müssen alle Personen bei der Einreise einen Coronatest am Flughafen machen. Wegen der Corona-Pandemie dürfen derzeit nur in begrenzter Anzahl geimpfte Touristen in Gruppen einreisen.

Alle, die aus Ländern mit einer besonderen Reisewarnung wegen hoher Corona-Zahlen einreisten, müssten zudem nun mindestens zehn Tage in Quarantäne, hieß es weiter. Bisher galten grundsätzlich für Geimpfte und Genesene Ausnahmen. Die neuen Regelungen gelten ab kommende Woche Freitag.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist in den vergangenen Wochen wieder deutlich gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Freitag mit, am Vortag seien 450 neue Fälle gemeldet worden. Die Zahl der Schwerkranken lag bei 39.

Die meisten der neuen Fälle stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus.

15.02 Uhr: Zwölf bayerische Kommunen mit Inzidenzwert 0

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat seit gestern 152 neue Corona-Fälle und fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Bayern registriert (Stand 09.07.21, 08.00 Uhr). Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Freistaat gibt das Landesamt mit 6,26 an. Damit zeigt sich in den vergangenen Tagen eine leicht steigende Tendenz. Denn gestern lag der Wert noch bei 5,9 und am Mittwoch bei 5,5. Den einzigen Inzidenzwert über 7 und damit den aktuell höchsten verzeichnet wie auch gestern schon Oberbayern (7,58). Dort gab es mit 71 Neuinfektionen auch die meisten neu gemeldeten Fälle. Am niedrigsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz unter den Bezirken mit 2,65 erneut in Niederbayern. Einen Inzidenzwert von Null (0,00) gibt das Landesamt heute für die Städte Coburg, Kempten, Passau, Straubing und Weiden sowie die Landkreise Cham, Freyung-Grafenau, Rhön-Grabfeld, Coburg, Kulmbach, Regen und Weißenburg-Gunzenhausen an. Insgesamt registrierte das Landesamt seit Beginn der Pandemie 648.576 Corona-Infektionen in Bayern.

14.53 Uhr: Bürgermeister von Südafrikas Corona-Hotspot Johannesburg gestorben

In Südafrika ist der Bürgermeister der besonders schwer von Corona betroffenen Metropole Johannesburg gestorben. Wie die zuständige Provinzregierung bekanntgab, erlag Geoff Makhubo den Folgen einer Covid-19-Infektion. Er war deswegen erst vor kurzem ins Krankenhaus gebracht worden.

Das Land mit knapp 60 Millionen Einwohnern befindet sich zunehmend im Griff der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus. Betroffen von einer dritten Infektionswelle sind vor allem das Ballungszentrum um die Hauptstadt Pretoria und Johannesburg. Dort leben fast zwei Drittel aller Menschen mit Neuinfektionen in Südafrika.

Das Land ist in Afrika zahlenmäßig am schwersten betroffen. Bislang wurden 2,1 Millionen Fälle dokumentiert. Kapp 63.500 Menschen starben an den Folgen einer Infektion.

  • Zum Artikel: "Corona-Pandemie in Südafrika: Kampf gegen HIV zurückgeworfen"

14.32 Uhr: Pakistanischer Minister sieht vierte Corona-Welle

In Pakistan gibt es nach Angaben eines Ministers klare Anzeichen für den Beginn einer vierten Corona-Welle. Der Minister für Planung und Entwicklung, Asad Umar, erklärte, die wichtigsten Gründe seien die Missachtung der Abstandsregeln und die Ausbreitung der Delta-Variante, die zuerst in Indien auftauchte.

Erst vor wenigen Wochen hatten die Behörden in Pakistan erklärt, die dritte Welle sei beendet, eine vierte könne jedoch schon im Juli beginnen. Das gut 216 Millionen Einwohner zählende Land meldete heute1.737 Neuinfektionen und 25 weitere Todesfälle. Ministerpräsident Imran Khan forderte die Menschen am Donnerstag auf, alle Corona-Regeln einzuhalten, um einen weiteren Lockdown zu verhindern. Seit dem vergangenen Jahr hat Pakistan offiziell knapp 970.000 Corona-Infektionen und 22.500 Todesfälle verzeichnet.

14.08 Uhr: Afghanistan erhält Corona-Impfstoff aus den USA

Afghanistan bekommt mehr als 1,4 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Johnson und Johnson. Das Kinderhilfswerk Unicef teilte mit, die Lieferung werde noch heute erwartet. Der Impfstoff ist eine Spende der Vereinigten Staaten und wird über das von den UN unterstützte Covax-Programm ausgeliefert. Für den Juli ist noch eine weitere Lieferung geplant, so dass dann insgesamt 3,3 Millionen Dosen zur Verfügung stehen.

"Diese Impfstoffe kommen zu einem kritischen Zeitpunkt für Afghanistan, da das Land mit einem schwierigen Anstieg der Covid-19-Infektionen konfrontiert ist", erklärte Hervé Ludovic De Lys, der Unicef-Vertreter in Afghanistan. Die Spende sei sehr willkommen, aber es müsse noch viel mehr getan werden. "Ich hoffe, dass andere Regierungen ihre Dosen, Vorräte und Therapeutika zur Verfügung stellen werden, um die Bedürftigsten zu schützen."

Bis zum 8. Juli meldete das rund 33 Millionen Einwohner zählende Land insgesamt gut 131.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 5.561 Todesfälle. Seit Beginn der dritten Welle im Juni betrug die durchschnittliche Zahl der täglichen Neuinfektionen mehr als 2.000. Die afghanische Regierung hat Universitäten und Schulen geschlossen.

14.06 Uhr: NRW ermuntert Kommunen zu "kreativen" Impfaktionen

Nordrhein-Westfalen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat Kommunen in seinem Bundesland zur Organisation von Impfungen an Einkaufzentren und anderen belebten Orten aufgefordert. Städte und Landkreise dürften "gern kreativ werden", erklärte Laumann heute in Düsseldorf. Das Land wolle "maximale Flexibilität", um Menschen mit niedrigschwelligen Angeboten zu erreichen. Es helfe auch bei der Ausrüstung mobiler Impfteams.

Laumann sprach von einem "Wendepunkt der Impfkampagne". Diese werde nicht mehr durch Mengenbegrenzungen bei den Impfstoffen gebremst. Alle Bürger ab 16 Jahren könnten "auf vielfältigen Wegen" immunisiert werden. Als Beispiel für niedrigschwellige Impfangebote nannte sein Ministerium Aktionen in Einkaufstraßen, Einkaufszentren und Sportstätten. "Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt", fügte Laumann an.

  • Zum Artikel: "Wunsch nach Normalität: Impfaktion für Hofer Kinder läuft gut an"

13.35 Uhr: EU-Behörde - Zu früh für Entscheidung über Auffrischungsimpfungen

Für eine mögliche Zulassung von Corona-Impfstoffen für Auffrischungsimpfungen ist es nach Angaben der europäischen Arzneimittelbehörde EMA noch zu früh. Denn es gebe für diese Entscheidung noch nicht genug Daten aus der Impfkampagne und den laufenden Studien, hieß es zur Begründung. Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten erklärt, in der EU, in den USA und in anderen Ländern die Zulassung ihres Vakzins für eine Auffrischungsimpfung gegen den Erreger Covid-19 zu beantragen.

13.28 Uhr: RKI - Müssen bei Impfquote "deutlich über 70 Prozent" kommen

In Deutschland muss nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts bis Herbst eine Impfquote von mehr als 75 Prozent erreicht werden, um eine größere Belastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Nach den Berechnungen würde ein vollständiges Impfen von nur 65 Prozent der 12- bis 59-Jährigen bedeuten, dass die Zahl der Corona-Intensivpatienten wieder auf 6.000 steigen könnten, geht aus einer RKI-Modellrechnung hervor. Die Sieben-Tage-Inzidenz könnte dann nach den Modellberechnungen auf bis zu 400 steigen. Bei einer Impfquote von 75 Prozent wird dagegen nur mit einem Anstieg der Inzidenz auf knapp über 100 und einer Zahl an Intensivpatienten auf knapp über 2000 gerechnet. Bei dem vom RKI angestrebten Ziel einer Impfquote von 85 Prozent könnte die Inzidenz unter 100 bleiben und die Zahl der Intensivpatienten bei rund 1000. "Wir müssen also auf eine Impfquote deutlich über 70 Prozent kommen", heißt es im Gesundheitsministerium.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern

13.25 Uhr: Keine Corona-Tests für geimpfte und genesene Bundesligaspieler

Im deutschen Profifußball gibt es in der kommenden Spielzeit Erleichterungen für geimpfte und genesene Spieler. Wie aus dem angepassten medizinisch-hygienischen Arbeitsschutz-Konzept der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die Saison 2021/22 hervorgeht, müssen sich geimpfte und genesene Spieler künftig nicht mehr auf das Coronavirus testen lassen. Zur Befreiung von den Tests müsse lediglich der entsprechende Nachweis eingereicht werden, heißt es im am Freitag veröffentlichten finalen Entwurf. Als vollständig geimpft zählen dabei alle Spieler, die mindestens zwei Wochen zuvor ihre letzte Impfung erhalten haben. Unter die Regelung der Genesenen fallen alle Profis, deren Infektion weniger als sechs Monate zurückliegt. Für alle anderen stehen wie bislang mindestens zwei PCR-Testreihen pro Woche an.

13.06 Uhr: Ganz Spanien wird Corona-Risikogebiet

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ganz Spanien und damit auch Mallorca sowie die Kanaren am Sonntag als Risikogebiet ein. Das gab das Robert Koch-Institut bekannt. Damit wird bei der Wiedereinreise eine Quarantänepflicht eingeführt, die allerdings mit einem negativen Test umgangen werden kann und für Geimpfte und Genesene nicht gilt. Die Infektionsrate in Spanien hat sich wegen der hochansteckenden Delta-Variante zuletzt verdoppelt. Bislang galten lediglich einige spanische Regionen als Risikogebiet, nun ist es das gesamte Land einschließlich der Balearen und der Kanarischen Inseln.

Zugleich erklärte das Robert-Koch-Institut (RKI) Zypern zum Hochinzidenzgebiet. Auch hier gilt eine zehntägige Quarantänepflicht für alle, die nicht geimpft oder von Corona seit bis zu sechs Monaten genesen sind. Bei Hochrisikogebieten befreit ein Negativtest aber erst nach fünf Tagen von der Quarantänepflicht.

12.51 Uhr: Regierungssprecher - Vorbereitungen für Auffrischungsimpfung laufen

Bund und Länder bereiten sich nach Angaben der Bundesregierung auf sogenannte Auffrischungsimpfungen gegen Corona vor. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hätten über dieses Thema bereits gesprochen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert heute. "Die Bürger können sicher sein, dass Bund und Länder sich vorbereiten auf das, was vorbereitet werden muss, nämlich dass nach einer ersten Immunisierungswelle Impfstoff und Impfungen zur Auffrischung zur Verfügung stehen und auch verfügbar gemacht werden", fügte er hinzu.

Auf die Frage, ob das Bundesgesundheitsministerium eine dritte Impfung nach einem halben Jahr empfehle, sagte ein Ministeriumssprecher, dazu sei die Datenlage noch nicht ausreichend. Eine Auffrischungsimpfung werde aber aller Wahrscheinlichkeit nach nötig sein.

12.48 Uhr: Söder für Maskenpflicht und Tests zum Schulstart nach den Sommerferien

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich mit Blick auf den Start des neuen Schuljahres für umfassende Corona-Schutzmaßnahmen wie eine Maskenpflicht und Tests ausgesprochen. "Wir müssen im Herbst den Schutzfaktor auch für die Jüngeren erhöhen", sagt Söder dem Magazin "Spiegel" laut Vorabmeldung. Für Bayern stellte er einen "Schulstart mit Testen, mit Lüften und mit der Maske" in Aussicht.

"Die Maske ist neben der Impfung das wirksamste Instrument im Kampf gegen die Pandemie", zeigte sich Söder überzeugt. "Diesen Schutz dürfen wir nicht leichtfertig aufgeben." Ziel sei es, "endlich ein normales Schuljahr zu führen und zumindest keine Schließungen mehr zu haben".

12.47 Uhr: Rund 58 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft

Mehr als 41 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts von heute (Stand: 12.25 Uhr) hervor. Demnach wurden am Donnerstag 807.428 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 48 Millionen Menschen (57,9 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 34,5 Millionen (41,5 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 67 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. In Bayern liegt der Anteil bei 56,0 Prozent. 13 weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft, lediglich Sachsen steht mit 49,4 Prozent unter dieser Marke. Das Saarland zählt mit 46,2 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 37,7 Prozent am Ende der Rangliste.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern

12.42 Uhr: Neuinfektionen in Russland so hoch wie Anfang Januar

Russland meldet 25.766 neue Corona-Fälle und damit so viele wie seit dem 2. Januar nicht mehr. Die Zahl der Toten binnen 24 Stunden wird mit 726 angegeben. Angesichts der hochansteckenden Delta-Variante fordert das Präsidialamt die Russen dazu auf, sich impfen zu lassen. In dem Riesenland sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums erst knapp 30 Millionen der insgesamt 144 Millionen Russen einmal geimpft. Die staatliche Kommunikationsaufsicht sperrt nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA 399 Internetseiten mit Informationen zum Verkauf gefälschter Impfzertifikate und QR-Codes.

12.37 Uhr: Urlaub in Allsun-Hotels bald nur noch mit Impfung

Der Touristikkonzern Alltours will in den konzerneigenen Allsun-Hotels ab Ende Oktober erwachsene Gäste nur noch aufnehmen, wenn sie über einen Corona-Impfschutz oder einen Genesenennachweis verfügen. Der Schritt sei Teil seines umfangreichen Hygiene- und Sicherheitskonzeptes, teilte das Reiseunternehmen in Düsseldorf mit. Die Neuregelung gelte ab dem Beginn der Wintersaison am 31. Oktober 2021. "Da inzwischen genügend Impfstoff zur Verfügung steht, können sich bis dahin alle Erwachsenen impfen lassen."

Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis 17 Jahren benötigen dagegen nur einen Nachweis über einen negativen Coronatest. Einen Tag nach der Ankunft werde dann im Hotel bei ihnen ein zweiter kostenloser Antigen-Test durchgeführt. Kinder unter 2 Jahren benötigen keinen Test.

12.31 Uhr: Fußball-Bundesliga berät Ausschluss von Gäste-Fans

Die Vereine der Fußball-Bundesliga wollen am Mittwoch darüber entscheiden, ob in der neuen Saison angesichts der zunächst begrenzten Stadion-Kapazitäten auch an Gästefans Eintrittskarten verkauft werden sollen. Einige Klubs hätten um ein einheitliches Vorgehen gebeten, teilt die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mit. Nun sollen sich "die 36 Profiklubs ergebnisoffen damit auseinandersetzen". Die Bundesländer hatten die maximale Zuschauerzahl zu Saisonbeginn auf 50 Prozent der Kapazität reduziert, maximal aber 25.000 (in Bayern: 20.000).

12.05 Uhr: EU-Kommission gibt grünes Licht für Entschädigung von Urlaubern

Die EU-Kommission gibt grünes Licht für Entschädigungszahlungen an Urlauber in Deutschland, deren Reiseveranstalter während der Pandemie insolvent gegangen sind. Die Bundesregierung hat dafür einen Fonds im Volumen von 750 Millionen Euro vorgesehen. Ausgezahlt werden sollen die Mittel ab dem 1. November. Die EU-Kommission entschied nun, dass das Vorgehen in Einklang mit den europäischen Wettbewerbsregeln steht.

  • Zum Artikel "Urlaub und Corona - Welche Versicherungen nützlich sind"

12.03 Uhr: Corona-Maßnahmen in Bangkok werden wohl verschärft

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok und umliegenden Provinzen sollen Regierungskreisen zufolge ab kommender Woche die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verschärft werden. Die Regierung werde für 14 Tage eine Ausgangssperre von 21.00 Uhr bis 04.00 Uhr anordnen und Zusammenkünfte von mehr als fünf Personen in der Hauptstadt und Hochrisikogebieten verbieten. Vorgesehen seien außerdem Reiseeinschränkungen und die Schließung von großen Einkaufszentren.

11.42 Uhr: Slowakei verschärft Einreisebestimmungen

Am Morgen sind in der Slowakei strengere Einreisebestimmungen in Kraft getreten. Wer nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft ist, muss sofort nach der Einreise eine 14-tägige Quarantäne antreten. Ein Freitesten ist frühestens nach dem fünften Tag möglich. Die Regel gilt selbst dann, wenn jemand nur kurz zum Einkaufen in einem Nachbarland war.

Erst Mitte Juni hatte das EU-Land großzügige Lockerungen verkündet. Es vollzog nun aber aus Angst vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus eine abrupte Kehrtwende.

11.21 Uhr: Stadthotels in tiefer Krise

Die Hotels in Bayerns Städten leiden nach wie vor massiv unter der Corona-Krise. Grund sind fehlende Geschäftsreisende, Tagungsgäste und Messebesucher, wie der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern am Freitag berichtete. "Wir haben in den Städten nach wie vor eine äußerst schlechte Auslastung", sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert auf Anfrage. In München etwa ist demnach weniger als ein Fünftel der Hotelbetten belegt.

Geppert warf der Staatsregierung vor, die Lage der städtischen Hotels durch übermäßig restriktive Vorschriften noch zu erschweren. "Eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken bei Tagungen gibt es nur in Bayern", nannte Geppert ein Beispiel. Die Folge der schärferen bayerischen Vorschriften sei, dass Tagungen vermehrt in anderen Bundesländern abgehalten werden.

11.15 Uhr: Corona-Prämie und mehr Gehalt für Diakonie-Mitarbeitende

Die etwa 97.000 Mitarbeitenden der Diakonie in Bayern erhalten im Jahr 2022 eine Corona-Prämie in Höhe von einmalig 250 Euro. Außerdem steigen die Gehälter um 1,8 Prozent, teilte die Arbeitsrechtliche Kommission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ARK) am Freitag mit. Die Kommission bestätigte zudem, dass die Diakonie-Mitarbeitenden weiter keine Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge zahlen müssen. Diese werden von den Dienstgebern allein getragen.Beschäftigte bestimmter Gehaltsgruppen in den Bereichen Pflege, Betreuung, Erziehung und Integration würden zudem ab Juli 2022 eine monatliche Zulage von 60 Euro erhalten, so der Beschluss.

11.06 Uhr: Impfpflicht für Gesundheitspersonal in Frankreich in Sicht

In Frankreich zeichnet sich eine Impfpflicht gegen das Coronavirus für das Gesundheits- und Pflegepersonal ab. Der wissenschaftliche Beirat empfahl der Regierung am Freitag diese und weitere Auflagen. Ziel ist, die Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante zu bremsen. Sie steht laut Gesundheitsminister Olivier Véran inzwischen für rund die Hälfte der Neuinfektionen in Frankreich. Der Corona-Beirat warnte davor, "dass eine vierte Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante schnell kommen könnte", weil das Impfniveau "unzureichend" sei. Zuletzt waren laut Gesundheitsbehörden rund 38 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

Die Regierung will in Kürze ein Gesetz für eine Impfpflicht auf den Weg bringen. Nach der Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats könnte sie neben dem Gesundheitspersonal auch für andere Bereiche gelten - bis hin zu allen Dienstleistern, die einem besonderen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind "oder eine Gefahr für andere darstellen können".

10.43 Uhr: "Ärzte ohne Grenzen": Bundesregierung soll Impfpatente freigeben

Der Mediziner und Vorstandsmitglied von Ärzte ohne Grenzen Dr. Tankred Stöbe, kritisiert die Bundesregierung für ihre restriktive Haltung bei der Weitergabe von Impfpatenten. Deutschland und andere reichere Länder seien maßgeblich dafür verantwortlich, dass aktuell nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung in Afrika geimpft wurden, so Stöbe im phoenix-Interview bei corona nachgehakt. "Alle mRNA-Impfstoffe sind längst leer gekauft von den reichen Staaten in Europa und Nordamerika. Daher wäre es dringend notwendig, die Patente freizugeben", so Stöbe.

10.07 Uhr: KBV-Chef fordert konkreten Plan für mögliche vierte Corona-Welle

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert von Bund und Ländern einen konkreten Plan für den Umgang mit einer möglichen vierten Corona-Welle. Gassen sagte dem "Handelsblatt", es brauche einen Plan, wie genau die Länder und der Bund bei steigenden Infektionszahlen reagieren, "um überhastetes und unvorbereitetes Vorgehen nach altem Muster zu verhindern". Es dürfe nicht wieder alles schließen, wenn die Inzidenzen steigen, sagte Gassen. "Die vierte Welle darf nicht zu einem vierten Lockdown führen." Da sich zudem die Sieben-Tage-Inzidenz mit steigenden Impfquoten von der Zahl der schweren Verläufe entkoppele, brauche es andere Gradmesser für die Pandemie.

  • Zum Artikel "Verbreitung der Delta-Variante: Zwischen Panik und Sorglosigkeit"

09.36 Uhr: Studie: Corona-Pandemie bedroht Geschlechtergerechtigkeit

Die Corona-Pandemie bedroht laut einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) wichtige globale Entwicklungsziele. Auch wenn sich die Folgen noch nicht gänzlich absehen ließen, zeige sich eine Bedrohung der Erfolge in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Geschlechtergerechtigkeit, teilten die Organisationen am Freitag in Wiesbaden und Hannover mit. DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg verwies auf die Rückschritte für Mädchen und junge Frauen. "Die Pandemie und die damit verbundenen Schulschließungen führen zu einer starken Zunahme von Teenagerschwangerschaften und Frühverheiratungen - das sehen wir etwa in unseren ostafrikanischen Partnerländern", erklärte er. Tausende Mädchen gerieten so in eine Armutsspirale und verlören ihre Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft.

09.28 Uhr: Großbritannien will Einreise für Geimpfte erleichtern

Großbritannien will die Einreise für vollständig geimpfte Menschen erleichtern. Verkehrsminister Grant Shapps kündigte an, dass die Quarantänepflicht für geimpfte Menschen aus anderen Ländern in den kommenden Wochen abgeschafft werde. Dabei werde sich die Anerkennung des Impfstatus auf Länder konzentrieren, die von der WHO zugelassene Impfstoffe verabreichen. Der Prozess sei allerdings komplex, da jedes Land unterschiedliche Zertifizierungssysteme habe. "Bei der EU ist es einfacher, weil sie ihren eigenen digitalen Reisepass erstellen, bei anderen Ländern ist es komplizierter - die USA etwa haben kein digitalisiertes System", so Shapps.

08.59 Uhr: Delta-Variante gewinnt auch in Frankreich Überhand

Die hochansteckende Delta-Variante wird nach Regierungsangaben auch in Frankreich in Kürze die Überhand gewinnen. Gesundheitsminister Olivier Veran kündigte an, dass die Variante ab diesem Wochenende wohl die meisten Neuinfektionen verursachen werde. Bislang liege die Quote bei knapp 50 Prozent. In Deutschland gilt die Delta-Variante bereits seit Ende Juni als dominant. Sie ist nach Angaben der Ständigen Impfkommission (Stiko) deutlich ansteckender als die zuvor dominierende Alpha-Variante. Britische Wissenschaftler sprechen von einer rund 60 Prozent höheren Ansteckungsfähigkeit.

08.30 Uhr: Experten: Für viele Unternehmen wird Corona erst jetzt kritisch

Deutsche Unternehmen haben die Corona-Krise besser überstanden als die Finanzkrise 2008/09 - aber die Bewährungsprobe steht vielen von ihnen nach Einschätzung von Sanierungsexperten noch bevor. "Unternehmen gehen meistens nicht in einer Krise in die Insolvenz, sondern nachher, wenn sie das Geschäft wieder hochfahren", sagt Daniel Lafrenz von der auf Restrukturierungen spezialisierten Beratungsfirma AlixPartners im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Durch staatliche Hilfsprogramme sei die Verschuldung deutscher Unternehmen um 200 Milliarden Euro gestiegen. "Man hat Verluste mit neuen Schulden finanziert", erläutert Lafrenz. Zugleich seien weitere 60 Milliarden Euro an Betriebskapital abgeflossen. "Diese Bilanzlöcher muss man erst schließen."

08.28 Uhr: Corona-Effekt: Lebenserwartung steigt unterdurchschnittlich

Die Corona-Pandemie hat den Anstieg der Lebenserwartung in Deutschland stark gebremst. Neugeborene Mädchen haben aktuell eine durchschnittliche Lebenserwartung von 83,4 Jahren, bei Jungen beträgt sie 78,6 Jahre, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden unter Berufung auf die Sterbetafel 2018/2020 mitteilte. Damit hat sich die Lebenserwartung im Vergleich zu 2017/2019 kaum verändert: Bei Jungen nahm sie um 0,01 Jahre zu, bei Mädchen um 0,04.Hauptgrund für die nahezu stagnierende Entwicklung sind den Angaben zufolge die außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen zum Jahresende 2020 im Zuge der zweiten Welle der Corona-Pandemie. Zuvor war die Lebenserwartung Neugeborener bei beiden Geschlechtern seit der Berechnung für die Jahre 2007/2009 jeweils um durchschnittlich 0,1 Jahre angestiegen.

08.25 Uhr: VdK-Präsidentin für mehr Impfungen in Supermarkt und Fußgängerzone

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland, Verena Bentele, schlägt mehr mobile Angebote für Corona-Schutzimpfungen vor. „Der Zugang zu Impfangeboten sollte für Menschen, die nicht ständig online sind und auch nicht regelmäßig Kontakt zum Hausarzt haben, erleichtert werden“, sagte sie dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland": "Das sollte auch für all jene gelten, die in sozialen Brennpunkten leben. Ihnen sollten Angebote über mobile Impfstellen an Orten gemacht werden, die die Menschen im Alltag aufsuchen - etwa den Supermarkt oder die Fußgängerzone."

07.15 Uhr: US-Zentralbank: Niedrige Impfquoten Bedrohung für die Weltwirtschaft

Die Präsidentin der US-Zentralbank, Mary Daly, betrachtet niedrige Impfquoten als Bedrohung für die Weltwirtschaft. Es sei wichtig für die Welt, höhere Impfraten zu erreichen, sagt Daly in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Financial Times. Ansonsten gebe es "Gegenwind" etwa für die US-Wirtschaft. "Ich denke, eines der größten Risiken für unser zukünftiges globales Wachstum besteht darin, dass wir den Sieg über Covid-19 zu früh erklären", fügt Daly hinzu.

06.02 Uhr: Wegen Corona: Verbraucher geben mehr Geld für Grillgeräte aus

Der Verkauf von Grillgeräten hat in der Corona-Pandemie deutlich mehr Geld in die Kassen der Firmen gespült als zuvor. Genaue Zahlen gibt es zwar nicht, auch weil die Supermärkte, Baumärkte, Gartencenter und anderen Verkaufsstellen die Grillprodukte in verschiedenen Kategorien führen. Händler und Hersteller berichteten aber von einer stark angezogenen Nachfrage, etwa der Kölner Händler Santos Grills und die Firma Grillfürst aus Bad Hersfeld in Hessen. Der Handelsverband Heimwerken-Bauen-Garten berichtet von einem bereits länger andauernden Trend, der durch Corona angezogen habe. Weil die Menschen viel zu Hause gewesen seien, hätten sie stark in ihr Heim samt Garten investiert, sagt ein Verbandssprecher. Er sieht einen Trend zum "Cocooning", also dem Bau einer "Wohlfühl-Schutzburg", von der auch die Grillbranche profitiert habe.

05.42 Uhr: Südkorea verzeichnet höchste Ansteckungszahlen seit Beginn der Corona-Pandemie

Südkorea verzeichnet derzeit den stärksten Anstieg der Neuansteckungen mit dem Coronavirus seit Beginn der Pandemie. In den vergangenen 24 Stunden wurden 1.316 neue Fälle gemeldet, wie die Behörden in Seoul am Freitag mitteilten. Regierungschef Kim Boo-Kyum kündigte für die Hauptstadt eine deutliche Verschärfung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens an. In Seoul, in dessen Metropolregion die große Mehrheit der Neuansteckungen festgestellt wurde, gelte ab Montag "maximales Krisenniveau", sagte Kim. Nach 18 Uhr sind dann keine Treffen in Gruppen von mehr als zwei Menschen mehr erlaubt und die Schulen werden geschlossen.

04.58 Uhr: RKI meldet 949 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 5,5

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 949 neue Positiv-Tests. Das sind 300 mehr als am Freitag vor einer Woche, als 649 Neuinfektionen verzeichnet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 5,5 von 5,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 49 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.190. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

04.39 Uhr: Kubanischer Corona-Impfstoff laut Hersteller zu 91,2 Prozent wirksam

Der Corona-Impfstoff des kubanischen Herstellers Finlay de Vacunas erreicht nach dessen Angaben eine hohe Wirksamkeit. "Wir konnten einen Impfstoff mit 91,2 Prozent Wirksamkeit entwickeln", sagte der Leiter des Forschungsinstituts, Vicente Vérez, am Donnerstag (Ortszeit) im kubanischen Fernsehen. Demnach sind drei Impfdosen für diesen umfassenden Schutz vor dem Coronavirus nötig. Das amtliche Nachrichtenportal Cubadebate berichtete unter Berufung auf das Forschungsinstitut Finlay, dass der Impfstoff zu 91,2 Prozent Krankheitssymptomen von Covid-19 vorbeugt. In 75,5 Prozent der Fälle schützt er demnach vor einer Ansteckung und zu 100 Prozent vor schweren Erkrankungen und Tod infolge einer Infektion.

04.30 Uhr: UN: Deutlicher Geburtenrückgang in Europa und USA wegen Covid-19

Die Zahl der Neugeborenen in Europa und den USA ist nach Erkenntnissen der den Vereinten Nationen aufgrund der Corona- Pandemie teilweise deutlich zurückgegangen. "Veränderungen der menschlichen Geburtenrate sind bei neun Monaten Schwangerschaft kurzfristig nie offensichtlich, aber mit Fortdauer der Pandemie wird der Rückgang der Geburtenraten immer deutlicher", heißt es in einer Studie des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), deren Ergebnisse der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Der UNFPA will die Untersuchung am Weltbevölkerungstag am 11. Juli veröffentlichen. Die Daten aus 19 europäischen Ländern und den USA zeigen seit Oktober 2020 "starke Geburtenrückgänge" gegenüber den Vorjahresmonaten. Allein in den 15 untersuchten Ländern der EU ging die Zahl der Babys im Oktober um 3, im November um 5 und im Dezember 2020 um 8,1 Prozent zurück. Rachel Snow, führende Populationsexpertin des UNFPA, erklärt: "Die meisten Menschen würden in unsicheren Zeiten lieber weniger Kinder haben - und die Frage ist, ob sie die Mittel dazu haben". Diese Voraussetzung sei in Europa sicherlich gegeben.

04.00 Uhr: Appell vor G20-Ministertreffen: Coronahilfen für arme Länder

Die Entwicklungsorganisation One fordert vor dem Treffen der G20-Finanzminister Milliardenhilfen und mehr Impfstoff für arme Länder, die besonders unter der Corona-Pandemie leiden. Die dritte Infektionswelle treffe insbesondere in Afrika auf eine weitestgehend ungeimpfte Bevölkerung. Die Länder hätten keine Chance, dagegen viel zu unternehmen, sagte Karoline Lerche von One der Deutschen Presse-Agentur. Nötig sei eine klare Reaktion - "nicht irgendwann, sondern jetzt". Die Organisation ruft die G20-Länder auf, einen erheblichen Teil ihrer Sonderziehungsrechte an die ärmeren Länder weiterzugeben. Dabei handelt es sich um eine Art Währungsreserve, ein internationales Zahlungsmittel, das vom Internationalen Währungsfonds (IWF) geschaffen und den Ländern zugeteilt wurde. Mit mehr liquiden Mitteln könnten die ärmeren Länder ihre Gesundheitsversorgung verbessern und die heimische Bevölkerung wie Wirtschaft unterstützen.

  • Zum Artikel "Deutschland gibt Astrazeneca-Impfstoff an ärmere Länder ab"

04.00 Uhr: Gewerkschaft Verdi: Lage der Lufthansa bleibt angespannt

Die Gewerkschaft Verdi sieht die Lufthansa weiter in einer angespannten Lage. Zugleich machte Bundesvorständin und Lufthansa-Aufsichtsrätin Christine Behle ihre Unterstützung für die geplante Kapitalerhöhung deutlich. "Die Strecken, die die Lufthansa fliegt, kann sie derzeit kostendeckend fliegen, Gewinne können aber noch nicht erzielt werden", sagte Behle der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Die Erholung des Luftverkehrs braucht Zeit. Wenn es aber eine Fluggesellschaft schafft, dann die Lufthansa."

03.30 Uhr: Infektionszahlen steigen in Sydney

Australiens bevölkerungsreichster Bundesstaat Neu-Süd-Wales verzeichnet 44 neue Corona Infizierte. Ministerpräsidentin Gladys Berejiklian ermahnt die Bürger im Großraum Sydney, in ihren Häusern zu bleiben und erwägt strengere Lockdown Maßnahmen. Das Bundesland sieht seit kurzem wieder steigende Infektionszahlen trotz Lockdown. Das geplante Ende des Lockdowns war für Freitag nächster Woche angesetzt, dies sei nun unwahrscheinlich, sagt die Ministerpräsidentin in einer Pressekonferenz. Neu-Süd-Wales stehe vor der größten Herausforderung seit Beginn der Pandemie.

01.41 Uhr: Pfizer und Biontech wollen Zulassung für dritte Dosis beantragen

Die Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer wollen bald die Zulassung für die Verabreichung einer dritten Dosis ihres Corona-Impfstoffs beantragen. Die beiden Unternehmen planen nach eigenen Angaben vom Donnerstag, "in den kommenden Wochen" entsprechende Daten bei der US-Behörde FDA, der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema und weiteren Zulassungsbehörden einzureichen. "Obwohl der Schutz gegen schwere Erkrankungen sechs Monate lang hoch bleibt, ist mit einer Abnahme der Wirksamkeit gegen symptomatische Fälle im Laufe der Zeit und dem Auftreten von Varianten zu rechnen", erklärten die beiden Unternehmen. Deshalb könnte eine dritte Dosis sechs bis zwölf Monate nach der ersten Impfung erforderlich sein.

  • Zum Artikel "Pfizer/Biontech: Auffrischungs-Impfung wahrscheinlich nötig"

01.02 Uhr: Intensivmediziner: Maskentragen bleibt notwendig

Intensivmediziner fordern ein Festhalten an der Maskenpflicht, bis 85 Prozent der Erwachsenen geimpft sind. "Solange eine Impfquote von 85 Prozent unter den Erwachsenen nicht erreicht ist, sollten wir auf weitere Lockerungen verzichten und an der Maskenpflicht festhalten", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). Andernfalls bestehe im Herbst die Gefahr einer "vierten Welle".

Donnerstag, 08. Juli 2021

21.01 Uhr: Schärfere Alkohol-Regeln in Augsburg gelten weiter

Die Stadt Augsburg hat die am 23. Juni erlassenen schärferen Alkohol-Regeln und die Maskenpflicht für den Stadtmarkt verlängert. Die Allgemeinverfügung mit den Alkohol-Regeln galt ursprünglich bis heute, nun bis zum 22. Juli, wie die Stadt am Abend mitteilte. Das heißt: In bestimmten Bereichen sind der Konsum oder der Verkauf von Alkohol zu bestimmten Zeiten weiterhin verboten. Ziel sei es, das Ausbreiten des Coronavirus einzudämmen, hieß es. Es gebe Anhaltspunkte, dass der Inzidenzwert in der Stadt wegen der Delta-Variante wieder ansteigen könnte; und bislang hätten nur 40 Prozent der Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz.

In der Allgemeinverfügung vom 23. Juni hieß es: Wegen der enthemmenden Wirkung des Alkohols werde der wegen der Pandemie vorgeschriebene Mindestabstand nicht gewahrt. Es würden sich große Menschenansammlungen bilden - und damit bestehe ein höheres Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus.

In der Nacht zum 20. Juni hatten sich nach Angaben der Polizei bis zu 1.500 Menschen in der Augsburger Maximilianstraße versammelt. Laut Polizei wurden Rettungskräfte und Polizisten aus der Menschenansammlung heraus mit rund 200 Flaschen beworfen, beleidigt und Einsätze massiv behindert. 15 Polizisten wurden leicht verletzt.

20.29 Uhr: Arbeitgeberpräsident spricht sich für Impfanreize aus

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger spricht sich für Impfanreize aus und warnt vor Leichtsinn im Umgang mit der Corona-Pandemie. "Ich hoffe sehr, dass wir am Ende des Sommers nicht in eine vierte Welle stolpern, wie das in einigen Ländern jetzt schon zu beobachten ist", sagte Dulger in einem Doppelinterview mit DGB-Chef Reiner Hoffmann im "Handelsblatt". Er könne deshalb nicht verstehen, dass viele Menschen offenbar ihren zweiten Impftermin nicht wahrnähmen. In den USA beispielsweise könne, wer sich impfen lasse, an einer Lotterie teilnehmen. "Vielleicht lässt sich so ja der Impfanreiz steigern. Ich bin auf jeden Fall immer dafür, Anreize für eine Impfung zu setzen, statt Verbote auszusprechen", sagte Dulger. "Achtsamkeit ist immer noch das Gebot der Stunde", betonte auch DGB-Chef Hoffmann. "Bis ein ausreichender Impfschutz erreicht ist, müssen Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz oder in Geschäften weitergelten", forderte Hoffmann.

  • Zum Artikel: "Strafen oder Anreize gegen die aufkommende Impf-Müdigkeit?"

19.23 Uhr: Hotelübernachtungen in Portugal nur noch mit negativen Test oder Impfung

Portugal verlangt künftig für Hotelübernachtungen einen negativen Coronatest, eine vollständige Impfung oder eine Genesung. Freitagabends und an Wochenenden sind diese Nachweise auch für Restaurantbesuche im Innenbereich von 60 Stadtbezirken - darunter Lissabon und Porto - nötig, wie die Regierung ankündigt. Ein nächtliches Ausgangsverbot wurde auf weitere Teile des Landes ausgeweitet. In Portugal sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen wieder stetig gestiegen.

19.03 Uhr: EU schlägt Russland gegenseitige Anerkennung von Impfpässen vor

Die Europäische Union bietet Russland nach Angaben aus Moskau die gegenseitige Anerkennung digitaler Corona-Impfpässe an. Das russische Gesundheitsministerium bestätigte am Donnerstag den Eingang eines entsprechenden Briefs. «Wir sind bereit, uns zu treffen und das zu erörtern», sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Michail Muraschko der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Kremlsprecher Dmitri Peskow begrüßte die Initiative ebenfalls.

Zuvor hatte der EU-Botschafter in Moskau, Markus Ederer, gesagt, dass es den Vorschlag aus Brüssel gebe, die elektronischen Zertifikate für eine Impfung gegen das Coronavirus gegenseitig anzuerkennen. Die Initiative gilt als bemerkenswert, weil bisher weder die EU den in Russland entwickelten Impfstoff Sputnik V anerkennt noch Russland westliche Impfstoffe wie Biontech und Moderna erlaubt. Beide Seiten werfen sich vor, die jeweils anderen Impfstoffe schlecht zu reden.

  • Zum Artikel: "Wie bekomme ich meinen digitalen Impfausweis?"

18.38 Uhr: Zeitungen - Regierung stuft ganz Spanien als Risikogebiet ein

Mitten in der Urlaubssaison will die Bundesregierung Medienberichten zufolge ganz Spanien als "Risikogebiet" und Zypern sogar als "Hochinzidenzgebiet" einstufen. Für Zypern würde die Verschärfung bedeuten, dass Touristen nach einer Rückkehr zehn Tage in Quarantäne gehen müssen, die sie erst nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test vorzeitig beenden können, berichten die Zeitungen der "Funke Mediengruppe" unter Berufung auf Regierungskreise. Bisher führte die Bundesregierung in Spanien nur einzelne Städte und Regionen als Risikogebiete an, darunter Andalusien und das Baskenland. Die vom Gesundheitsministerium vorgeschlagenen Verschärfungen sollen am Freitag offiziell bekanntgegeben werden.

  • Zum Artikel: "Corona-Zahlen für Bayerns liebste Urlaubsländer"

18.07 Uhr: In den Niederlanden steigen Infektionen explosionsartig

In den Niederlanden ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen explosionsartig gestiegen. Am Donnerstag wurden rund 5.500 Fälle gemeldet. Das ist die höchste Zahl seit dem 14. Mai, wie das nationale Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM mitteilte. Vor genau einer Woche waren es noch rund 800 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Auf 100.000 Einwohner kommen nun etwa 67 Neuinfektionen in sieben Tagen. Die Regierung erwägt neue Maßnahmen, um das Virus einzudämmen.

Die Niederlande hatten zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Nur noch in den öffentlichen Verkehrsmitteln muss eine Maske getragen werden. Vielerorts wird aber die Grundregel vom Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten.

Der Anstieg der Neuinfektionen wird mit der Verbreitung der Delta-Variante begründet. Noch führte das aber nicht zu mehr Patienten in den Krankenhäusern. Von den Neuinfektionen sind den Angaben zufolge vor allem Jugendliche betroffen. Viele haben sich demnach in Diskotheken und Nachtclubs angesteckt.

18.00 Uhr: Delta inzwischen dominante Variante in den USA

Die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus ist in den USA Schätzungen zufolge inzwischen für mehr als die Hälfte aller untersuchten Infektionen verantwortlich. Dies gehe aus Genomanalysen des Virus hervor, sagte die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky. Vor knapp drei Wochen sei die Variante noch für ein Viertel der analysierten Infektionen verantwortlich gewesen.

"Dieser rasche Anstieg ist besorgniserregend, obwohl wir erwartet hatten, dass die Delta-Variante in den USA dominant werden würde", sagte Walensky. In einzelnen Landesteilen wie dem Mittleren Westen liege der Anteil bereits bei rund 80 Prozent, erklärte Walensky. Die Variante setze sich vor allem in Regionen mit niedriger Impfquote rasch durch.

Walensky forderte daher alle Menschen mit Nachdruck auf, sich möglichst schnell impfen zu lassen, zumal die Impfungen auch gegen die Delta-Variante wirkten. Sie betonte, dass ungeimpfte Menschen in den USA derzeit 99,5 Prozent aller Corona-Todesfälle ausmachten.

16.52 Uhr: Holetschek verteidigt Bayern-Regeln zu Zuschauern

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat den Sonderweg des Freistaats bei der Zuschauer-Rückkehr in die Fußball-Stadien verteidigt. Zur neuen Saison dürfen die Vereine in Bayern ihre Stadien zu 35 Prozent auslasten. Maximal sind 20.000 Fans erlaubt - das betrifft ohnehin nur den FC Bayern. In anderen Teilen Deutschlands sind bis zu 50 Prozent Auslastung und maximal 25.000 Zuschauer in den Arenen erlaubt. Bayerns Entscheidung sei "ein abgewogener erster Schritt hin zu mehr Normalität, der aber weiterhin nur unter der Überschrift "Umsicht und Vorsicht" umgesetzt werden kann", sagte Holetschek der Deutschen Presse-Agentur.

Tags zuvor hatte Oliver Kahn, der Vorstandschef des FC Bayern, die Frage aufgeworfen, warum "eine Art Ungleichbehandlung" bei den Regeln stattfinde. Der Rekordmeister sei im ständigen Austausch mit den Behörden. Holetschek betonte: "Wir dürfen uns nichts vormachen. Delta ist auf dem Vormarsch, und Corona ist noch nicht besiegt."

Der CSU-Politiker erinnerte an die vier EM-Partien in München, die "ein guter Modellversuch" gewesen seien. "Da war noch Luft nach oben, insbesondere bei der Masken-Disziplin." Anhand der Daten werde nun ermittelt, "ob und wenn ja wie stark Stadionbesuche und das Public Viewing zu einem Anstieg der Infektionen beigetragen haben. Die Auswertung der Daten wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da das Coronavirus eine Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen hat", sagte er.

15.48 Uhr: Maas hält baldigen Rückkehr zur Normalität für möglich

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat seine Forderung nach einer baldigen Aufhebung der Corona-Beschränkungen bekräftigt. In wenigen Wochen sei der Zeitpunkt erreicht, an dem alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. "Wenn das der Fall ist, gibt es keinen Grund mehr, keinen haltbaren Grund mehr, die Allgemeinheit mit Einschränkungen, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen, zu belasten", sagte Maas bei einem Besuch an der Grenze zu Luxemburg. "Dann beginnt die Normalität, das Leben mit dem Virus - und das ist kein Leben im Lockdown."

Wer geimpft sei, nehme niemandem mehr ein Intensivbett oder ein Beatmungsgerät weg. "Und deswegen wird es so sein müssen, dass die Beschränkungen fallen, wenn wir allen ein Impfangebot gemacht haben und die Menschen diese Angebote auch in Anspruch genommen haben."

Maas hatte diese Forderung bereits am Dienstag geäußert und mit August auch einen möglichen Zeitpunkt für die Aufhebung von Beschränkungen genannt. Er hat dafür zwar viel Zustimmung aus Union und FDP bekommen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) äußerten sich aber zurückhaltend. "Jetzt Zeitpunkte zu nennen, halte ich für schwierig", sagte Spahn dem Deutschlandfunk. Lambrecht sprach sich dafür aus, grundlegende Schutzvorgaben vorerst beizubehalten. "Auch eine Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Weitergabe des Virus", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Maas betonte dagegen: "Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben.» Es könne nicht sein, «dass wir in Zukunft uns weiter einschließen, Kontakte verbieten, Geschäfte zumachen. Im übrigen sehe ich auch keinen Grund dafür, auch nicht in der Sache, wenn 70, 80 Prozent geimpft sind und gar nicht erkranken können in der Regel."

  • Zum Artikel: "Spahn dämpft Hoffnung auf schnelles Ende der Corona-Maßnahmen"

15.23 Uhr: Hausärzte wenden sich gegen verfrühte Lockerungen

Die deutschen Hausärzte bremsen Hoffnungen auf baldige und umfangreiche Lockerungen in der Corona-Pandemie. "Anstatt ständig über neue Themen zu spekulieren, sollten sich lieber alle bemühen, der Impfkampagne den richtigen Schwung zu verleihen", sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Der Deutsche Lehrerverband hält Tests und eine Maskenpflicht in den Schulen zumindest zu Beginn des neuen Schuljahres weiter für nötig.

Weigeldt sagte, er halte die derzeitige Debatte um eine Aufhebung der Maskenpflicht "für verfrüht." Wenn absehbar sei, "dass eine zweifache Impfung vor Infektion, Erkrankung und Weitergabe der Infektion weitgehend schützt und dafür gibt es viele Hinweise, dann sollten entsprechend Grundrechte zurückgegeben werden", sagte der Hausärztechef. "Gleichzeitig wird es sicherlich bestimmte Hygienemaßnahmen geben, die erst einmal bleiben sollten - und manche, etwa gute Lüftungskonzepte, machen auch abseits der Pandemie durchaus Sinn.

  • Zum Artikel: "Was gilt wo? Neue Corona-Lockerungen in Bayern"

15.10 Uhr: Olympische Spiele in Tokio ohne Zuschauer

Die Olympischen Spiele in Tokio finden ganz ohne Zuschauer statt. Zur Eindämmung des Coronavirus werde auch kein heimisches Publikum zugelassen, teilte Olympiaministerin Tamayo Marukawa nach Gesprächen von IOC-Präsident Thomas Bach mit Vertretern unter anderem der japanischen Regierung und der Stadtverwaltung Tokios mit. Darauf hätten sich die Organisatoren verständigt. Zuschauer aus dem Ausland waren schon vor einiger Zeit ausgeschlossen worden.

Die Spiele sind vom 23. Juli bis 8. August geplant. Zuvor hatte Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga den Corona-Notstand für die Hauptstadt-Region bis zum 22. August verlängert.

15.06 Uhr: Covax will heuer 520 Millionen Impfdosen nach Afrika liefern

Die internationale Impfstoff-Initiative Covax peilt für dieses Jahr die Lieferung von 520 Millionen Dosen nach Afrika an. Bislang sei man mit der Verteilung noch nicht zufrieden, aber ab September sollte mehr Impfstoff bereitgestellt werden, sagt Covax-Direktorin Aurelia Nguyen. Bislang seien 25 Millionen Dosen an 44 Länder in Afrika geliefert worden.

14.32 Uhr: Keine volle Stadionauslastung beim EM-Finale im Wembley-Stadion

Die Zuschauerkapazität im Londoner Wembley-Stadion wird für das EM-Finale zwischen Italien und England am Sonntag nicht noch einmal erhöht. Die britische Regierung erteilte Spekulationen, beim Endspiel könnten möglicherweise sämtliche 90.000 Plätze in Wembley genutzt werden, eine Absage. "Es gibt keine Pläne, die Kapazität zu erhöhen", sagte eine Regierungssprecher am Donnerstag. "Nur dank der Impfkampagne können wir überhaupt diesen Pilotversuch starten und eine signifikante Anzahl von Zuschauern im Stadion haben - wie gestern Abend."

Das Halbfinale zwischen England und Dänemark (2:1 n.V.) hatten am Mittwoch 64.950 Zuschauer im Stadion erlebt. Durch den Sieg erreichten die Three Lions erstmals seit der WM 1966 ein Endspiel bei einem Turnier. Mit Blick darauf, dass in England am 19. Juli voraussichtlich sämtliche Corona-Beschränkungen aufgehoben werden, hatten einige Fans gehofft, dass für das EM-Finale schon vorher eine Ausnahme gelten könne. Der Sprecher betonte aber, dass sich an der Kapazität nichts ändern werde.

Für das Finale dürfen auch 1.000 Zuschauer aus Italien nach London reisen. Zuvor war dies Anhänger nicht-britischer Teams noch untersagt gewesen. So durften aufgrund der Corona-Auflagen weder Fans aus Deutschland noch aus Dänemark zu den Spielen ihrer Mannschaften ins Wembley-Stadion.

14.25 Uhr: WHO: Afrika erlebte schlimmste Corona-Woche bisher

Die Corona-Pandemie breitet sich in Afrika immer schneller aus. Der Kontinent habe gerade die Woche mit den meisten neuen Covid-19-Fällen erlebt, und es werde noch schlimmer, warnte die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Matshidiso Moeti, in Brazzaville während einer Videokonferenz.

In der Woche, die am vergangenen Sonntag endete, hätten die Gesundheitsbehörden der afrikanischen Länder mehr als 251.000 neue Covid-19-Infektionen erfasst. Der Wert liege um 20 Prozent über dem der Vorwoche. Die Fallzahlen verdoppelten sich nun alle 18 Tage, hielt die Regionaldirektorin fest. Weiter erklärte Moeti, dass die sehr ansteckende Delta-Variante des Erregers in zehn Ländern der Region entdeckt worden sei. Sie berichtete auch von Fortschritten bei den Impfungen gegen Covid-19 in Afrika. Allerdings habe die Region im internationalen Vergleich noch einen erheblichen Nachholbedarf.

Den Angaben nach sind bislang 50 Millionen Dosen in Afrika verimpft worden. Das seien aber nur 1,6 Prozent aller global verabreichten Vakzineinheiten. Für den Juli und August rechnet die WHO mit größeren Vakzin-Lieferungen nach Afrika. Die Länder beziehen die Wirkstoffe auch von dem Programm Covax der WHO. Covax versucht einen gleichen und fairen Zugang aller Menschen zu Impfungen gegen Covid-19 zu gewährleisten, besonders in armen Ländern.

14.03 Uhr: Nun auch digitale Corona-Impfnachweise für Genesene in Apotheken

Digitale Corona-Impfnachweise sollen von diesem Freitag an in Apotheken auch für Genesene zu bekommen sein, die ergänzend eine Impfung bekommen haben. Dafür ist nun die notwendige technische Lösung umgesetzt worden, wie der Deutsche Apothekerverband in Berlin mitteilte. Über das System der Apotheken seien schon mehr als 20 Millionen Impfzertifikate ausgestellt worden, sagte der Vorsitzende Thomas Dittrich. Für Bürger, die eine Infektion durchgemacht und daher anschließend nur eine einzige Impfung erhalten haben, sei es technisch noch nicht möglich gewesen. "Jetzt geht es."

Um den digitalen Nachweis zum Vorzeigen auf dem Handy zu bekommen, müssten Genesene drei Dokumente in der Apotheke vorlegen: einen Ausweis mit Foto, den Nachweis eines positiven PCR-Tests und den Nachweis über die einmalige Impfung, etwa im gelben Impfbuch. Für Bürger sei das Angebot gratis, Apotheken erhielten als Vergütung gut 5,04 Euro plus durchlaufender Mehrwertsteuer.

  • Wie bekomme ich meinen digitalen Impfausweis?

14.10 Uhr: EU akzeptiert digitales Schweizer Covid-Impfzertifikat

Die EU-Kommission hat das digitale Corona-Zertifikat der Schweiz anerkannt, das eine vollständige Impfung gegen Covid-19 in Form eines Barcodes nachweist. Mit dem digitalen Zertifikat, das unter anderem Reisen in Zeiten der Pandemie erleichtern soll, entgeht man in einigen EU-Ländern einer mehrtägigen Quarantäne-Pflicht oder der Vorlage eines Negativtests.

14.03 Uhr: Quarantäne-Pflicht für geimpfte Briten geht zu Ende

Vollständig geimpfte Briten müssen ab dem 19. Juli nicht mehr in Quarantäne, wenn sie aus Ländern mit einem mittelgroßen Infektionsrisiko zurückkehren. Das kündigt Verkehrsminister Grant Shapps an. Dies dürfte den Corona-geplagten Airlines und Reisebüros des Landes einen Schub verleihen. In Großbritannien sind 65 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft. Bislang mussten sich Briten bei der Rückkehr aus Ländern wie Spanien, Frankreich, Italien oder den USA bis zu zehn Tage in Quarantäne begeben.

13.53 Uhr: Studie: Mobile Luftfilter nur in wenigen Klassenräumen sinnvoll

Die Wirkung mobiler Luftfilter in Klassenräumen zum Schutz gegen das Coronavirus ist nach einer Studie der Universität Stuttgart begrenzt. Die Experten sprechen sich in ihrer Analyse im Auftrag der Stadt Stuttgart dagegen aus, solche Geräte für alle Schulen anzuschaffen. In der Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es: "Basierend auf den Erkenntnissen aus dem Pilotprojekt ist der flächendeckende Einsatz von Luftreinigungsgeräten nicht indiziert." In einzelnen Klassenräumen, die zu kleine oder zu wenige Fenster haben, sollte aber der Einsatz mobiler Geräte oder der Einbau stationärer Filter geplant werden.

Die Experten des Instituts für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung hatten für die Studie ein halbes Jahr lang an zehn Stuttgarter Schulen die Wirkung der Filter gemessen. Sie warnen nun, die Geräte seien kein Ersatz für das Stoßlüften in Pausen.

13.34 Uhr: FDP fordert terminfreie "Impf-Sonntage" in Bayern

Die bayerische FDP fordert die Einführung von "Impf-Sonntagen". Nach Aussagen von Bayerns FDP-Chef Daniel Föst sollen an jedem Sonntag die Impfzentren im Freistaat überschüssige Dosen an kurzfristig Entschlossene verabreichen – ohne Voranmeldung. Außerdem sollen alle Impfwilligen laut FPD frei entscheiden können, welchen Corona-Impfstoff sie nehmen wollen, solange ausreichend Dosen vorrätig sind. Begleiten will die FDP die "Impf-Sonntage" mit einer landesweiten Informations- und Aufklärungskampagne.

13.20 Uhr: Intensivmediziner-Chef: "Corona wird zu einer normalen Grippe"

Die Intensivmediziner sehen sich für eine mögliche vierte Corona-Welle gut gerüstet. Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, sagte dem Düsseldorfer "Handelsblatt" vom Donnerstag, er blicke "mit Respekt, aber nicht mit Panik auf den Herbst und eine mögliche vierte Welle." Sie werde dank des Impffortschritts "grundlegend anders verlaufen als die Wellen zuvor". Es werde weniger schwere Fälle geben, "also auch deutlich weniger Patienten mit Covid-19 auf den Intensivstationen". Dort befänden sich derzeit etwas mehr als 500 Corona-Patienten aus der vorangegangenen Welle. "Es werden kontinuierlich Corona-Patienten auf den Intensivstationen landen, aber eben nicht in überdurchschnittlichen Zahlen wie in der Hochzeit der Pandemie", sagte Marx. "Das erleben wir auch bei der Influenza."

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13.10 Uhr: Stage Entertainment startet Musical-Saison deutschlandweit im Herbst

Mit einer Mischung aus erfolgreichen Klassikern und neuen Inszenierungen soll im Herbst in Hamburg, Berlin und Stuttgart die Musical-Saison wieder starten. Der Anfang werde am 5. September in der Neuen Flora in Hamburg mit der Premiere des Hexen-Musicals «Wicked» gemacht, sagte Stage-Geschäftsführerin Uschi Neuß am Donnerstag in Hamburg. Die Stage Entertainment GmbH komme an allen drei deutschen Standorten "mit grandiosen Shows zurück - und sogar mit gleich vier Premieren." In Hamburg folgen im Spielplan die Wiederaufnahme des Musicals "König der Löwen» am 2. Oktober. Vom 10. Oktober an wird wieder «Tina» im Operettenhaus gespielt und am 7. November steht im Theater an der Elbe die Deutschlandpremiere von "Die Eiskönigin" an.

  • Zum Artikel "Corona und Kultur: Wie geht's im Herbst weiter?"

12.55 Uhr: Herbe Verluste für Nürnberger Messegesellschaft

Die Corona-Pandemie hat der NürnbergMesse, einem der größten Messeveranstalter in Deutschland, im Jahr 2020 einen saftigen Verlust von 68 Millionen Euro beschert. Trotz erheblicher Sparmaßnahmen von 25 Prozent der Personal- und 40 Prozent der Sachkosten sowie dem Verzicht oder Aufschub von Investitionen in Höhe von 54 Millionen Euro dürfte auch im laufenden Jahr ein Verlust unter dem Strich stehen. Eine genaue Prognose wollten die Messe-Geschäftsführer Roland Fleck und Peter Ottmann am Donnerstg noch nicht abgeben. Es gebe aber Zuversicht, «relativ zügig» wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Im Jahr 2020 hatte ein gutes erstes Quartal einen noch größeren Einbruch verhindert. 2021 hofft Fleck auf ein «einigermaßen gutes» Schlussquartal. Im September soll das Messegeschäft in Deutschland wie auch in anderen Ländern wieder anlaufen. Derzeit sind Präsenzmessen für die Nürnberger nur in China möglich. Wie gravierend der Corona-Einbruch für die je zur Hälfte von der Stadt Nürnberg und dem Freistaat Bayern getragene Messegesellschaft war, zeigt ein Blick auf die Kennzahlen des Jahres 2020. Demnach kamen nur 430.000 Besucher zu den Veranstaltungen, zwei Jahre zuvor waren es noch 1,5 Millionen. Der Umsatz brach gegenüber dem Vergleichsjahr 2018 um 68 Prozent auf nur noch 110,3 Millionen ein.

12.45 Uhr: Veltins verzeichnet trotz Corona-Pandemie höheren Bierabsatz

Die Biermarke Veltins hat trotz der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2021 rund 1,55 Millionen Hektoliter Bier produziert und damit 3,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. "Unser Vertrauen in den Biermarkt hat uns zur Offensivstrategie in Pandemiezeiten motiviert", erklärte der Veltins-Generalbevollmächtigte Michael Huber am Donnerstag. "Wir sind mit unserem Ausstoßzuwachs zufrieden, zumal wir damit an die Geschäftszahlen des Vor-Pandemiejahres anknüpfen". Bis Ende Mai war der deutsche Biermarkt im laufenden Jahr laut Veltins um sechs Prozent geschrumpft. Jeder vierten Brauerei drohte nach einer Branchenumfrage des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) im April die Insolvenz, im Schnitt brach der Umsatz in den Monaten Januar bis März 2021 demnach um 33 Prozent ein. Am Halbjahresgeschäft von Veltins ging diese Entwicklung allerdings weitgehend vorüber.

12.30 Uhr: Nach dem Putsch jetzt massive Corona-Welle in Myanmar

Fünf Monate nach dem Militärputsch in Myanmar kämpft das Krisenland gegen seine bisher schwerste Corona-Welle. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium eine Rekordzahl von fast 4000 Neuinfektionen und 57 Todesfällen in Verbindung mit Covid-19 - jedoch wird befürchtet, dass die wahren Zahlen noch viel höher sind. Eines der größten Probleme ist das Misstrauen der Menschen in das staatliche Gesundheitssystem, das jetzt von der Junta geführt wird. Viele wollten sich aus Angst nicht einmal testen lassen, sagen Ärzte. Zudem weigerten sich viele Mediziner und Pfleger, für die neue Militärführung zu arbeiten. Myanmar versinkt seit dem Umsturz in Gewalt und Chaos. Die Junta unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Gewalt. Tausende Gegner wurden bereits festgenommen.

12.25 Uhr: Lufthansa will bis September nahezu komplettes Netz anbieten

Die Lufthansa macht Fortschritte auf ihrem Weg aus der Corona-Flaute. Trotz anhaltender Virusinfektionsgefahr und Reisebeschränkungen soll das Streckennetz der Konzernmarken bis September wieder fast auf das volle Ausmaß hoch gefahren werden. "Wir haben entschieden, dass wir bis September nahezu alle Flugziele wieder anbieten", sagte Netzplaner Heiko Reitz dem Wirtschaftsmagazin Capital in einem Interview. Alle Ziele weltweit sollten demnach wieder angeboten werden, allerdings zunächst nicht in der gleichen Frequenz mit zum Teil mehreren Flügen pro Tag auf einer Strecke. Reitz plant mit seinem Team die Verbindungen der Fluggesellschaften Lufthansa, Austrian, Swiss, Brussels Airlines und Eurowings.

Nach dem Einbruch im vergangenen Jahr wurden für diesen Sommer zahlreiche eher touristische Ziele in das Lufthansa-Programm aufgenommen. Langfristig will der Konzern aber auch wieder die Nachfrage von Geschäftsreisenden bedienen. Generell würden die Flugpläne wegen der sehr kurzfristigen Nachfrage deutlich flexibler gestaltet, erläuterte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag. Vom Vorkrisen-Niveau ist der MDax-Konzern bei den Passagierzahlen aber noch weit entfernt.

  • Zum Artikel "Urlaub und Corona - Welche Versicherungen nützlich sind"

12.05 Uhr: Corona-Krise lässt Arbeitsagentur in Bayern digitaler werden

Die Corona-Pandemie hat auch der Digitalisierung der Arbeitsagentur in Bayern einen Schub verliehen. Dadurch sei viel in Gang gekommen, das vor der Krise nicht vorstellbar gewesen sei, sagte der Chef der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, Ralf Holtzwart, am Donnerstag in Nürnberg. So kommuniziere man mit Jugendlichen jetzt über die Video-Plattform Youtube. Viele Anträge seien inzwischen online stellbar. Der bayerische Arbeitsmarkt erhole sich weiter von der Krise, sagte Holtzwart. Im Vergleich zu der Zeit vor Ausbruch der Pandemie liege die Arbeitslosigkeit aber aktuell noch fast 30 Prozent höher. Die Zahl der Stellenangebote ziehe in fast allen Branchen wieder an und nähere sich allmählich wieder dem Vor-Krisen-Niveau. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen bereite den Arbeitsmarktfachleuten aber Sorgen, sagte Holtzwart. Diese sei inzwischen zwar gesunken, liege aber immer noch um 55 Prozent höher als vor der Krise.

11.55 Uhr: Pharmaunternehmen kauft Anteile für Entwicklung von Corona-Medikament

Zur schnelleren Entwicklung eines Mittels gegen Covid-19 hat sich das Braunschweiger Start-up Corat Therapeutics mit dem bayerischen Unternehmen Dermapharm zusammengetan. Die Partnerschaft solle die klinische Entwicklung beschleunigen und die Ausweitung der Produktion vereinfachen, um das Medikament schneller für die Patienten verfügbar zu machen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Donnerstag. Demnach steigt der Arzneimittelhersteller aus Grünwald bei München mit einem Millionenbetrag bei den Niedersachsen ein. Über den genauen Übernahmepreis für die Geschäftsanteile sei zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart worden. Aus einer Pflichtmitteilung vom Mittwoch geht hervor, dass die Dermapharm AG im Zuge einer Kapitalerhöhung 24,9 Prozent der Anteile am Braunschweiger Unternehmen erlangt. Corat entwickelt derzeit ein Antikörper-Präparat zur Behandlung von Covid-19-Patienten im Krankenhaus mit moderaten bis schweren Symptomen.

11.40 Uhr: EM-Euphorie in England stützt Konsum und Erholung von Corona-Krise

Der Siegeszug der englischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft wird sich dem britischen Finanzminister Rishi Sunak zufolge positiv auf den Konsum im Land auswirken. Der Fußball verstärke den jüngsten Trend, die Erholung von der Corona-Pandemie, sagte Sunak am Donnerstag im Radioprogramm der BBC. "Das Verbrauchervertrauen ist schon wieder auf Vorkrisenniveau und Dinge, die uns ein gutes Gefühl geben, sind gut für die Wirtschaft." Die Engländer hatten am Mittwochabend im EM-Halbfinale Dänemark mit 2:1 geschlagen. Im Endspiel, das ebenfalls im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen wird, treffen sie nun auf Italien.

11.35 Uhr: Tunesien meldet fast 10.000 neue Corona-Fälle

Tunesien verzeichnet immer neue Höchstwerte bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen. Das Gesundheitsministerium meldete für Mittwoch mehr als 9.800 neue Fälle - und damit einen neuen Höchststand. Bereits am Tag davor waren mit mehr als 7900 Neuinfektionen so viele Fälle wie noch nie zuvor registriert worden. Zugleich starben 134 Menschen an oder mit dem Virus. Seit Wochen verschlechtert sich die Lage in dem nordafrikanischen Land drastisch. Auch Fälle der besonders ansteckenden Delta-Variante wurden registriert. Allein im Juni hatte es mehr als 2.000 Corona-Tote gegeben. Viele Kliniken haben keine freien Betten mehr und es mangelt an medizinischer Ausrüstung. Mehr als jeder dritte Corona-Test fällt in Tunesien positiv aus. Beim Impfen kommt das Land nur langsam voran. Erst fünf Prozent der Einwohner sind bislang vollständig geimpft - in Deutschland sind es etwa 40 Prozent.

11.30 Uhr: Gesundheitsminister Holetschek appelliert zur Impfung und verweist auf aktuelle Todesursachenstatistik

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat anlässlich der neuen Todesursachenstatistik des Landesamtes für Statistik seinen Aufruf zu Corona-Schutzimpfungen bekräftigt und weiter für die Hygiene- und Schutzmaßnahmen geworben. Holetschek betonte in München: "Die neuen Zahlen sind ein weiterer Warnruf. Sie bestätigen, wie gefährlich das Coronavirus ist und wie wichtig das Impfen und unsere umfangreichen Schutzmaßnahmen sind. Ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger auf: Lassen Sie sich jetzt impfen!"

Holetschek ergänzte: "Die Todesursachenstatistik des Landesamtes für Statistik zeigt, dass vor allem in der ersten Corona-Welle von März bis Juni 2020 das Virus die dritthäufigste Todesursache war, häufiger noch als Herzinfarkt. Es war und bleibt richtig, das Virus ernst zu nehmen und konsequent strenge Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Maske tragen und Abstand halten sind auch jetzt noch neben dem Impfen die wirksamsten Mittel, die jeder Einzelne dem Virus selbst entgegensetzen kann. Deswegen brauchen wir weiterhin Masken- und Hygiene-Disziplin, um Corona in Schach zu halten, bis noch mehr Menschen geimpft und die Pandemie besiegt ist."

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, war Covid-19 bei 30.136 Menschen und damit in 83 Prozent der Fälle auch die Todesursache. In 6.155 Fällen (17 Prozent) starben die Personen mit einer Coronavirus-Infektion als Begleiterkrankung, jedoch an einer anderen Grunderkrankung.

  • Zum Artikel "Impfmüde Bayern: Welcher Weckruf funktioniert?"

11.25 Uhr: Impfstofflieferung soll Corona-Ausbruch in Sydney eindämmen

Im Kampf gegen die Ausbreitung der Delta-Variante in Sydney hat Australiens Regierungschef Scott Morrison die Lieferung von 300.000 Corona-Impfdosen zugesagt. Die Lage in Australiens größter Stadt sei "sehr ernst", sagte Morrison am Donnerstag. Er rief die fünf Millionen Einwohner auf, auch in der dritten Woche des Lockdowns in der Stadt weiter die Regeln zu beachten und möglichst zu Hause zu bleiben. In den vergangenen Wochen wurden knapp 400 Corona-Infektionen in Sydney registriert. Es gibt Hinweise, dass die hochansteckende Delta-Variante des Virus dort mittlerweile grassiert. Am Donnerstag wurde ein Rekord von 38 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Die Polizei kündigte verstärkte Patrouillen im Südwesten der Stadt an, um die Einhaltung der Lockdown-Regeln sicherzustellen. "Wir sind in den vergangenen 18 Monaten so weit gekommen und jetzt ist es Zeit, weiter vorwärts zu drängen", mahnte Morrison mit Blick auf den Kampf gegen die Pandemie. "Jetzt ist nicht die Zeit, dieser Frustration zu erliegen und aufzugeben." Australien hat die Corona-Pandemie bislang mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei Ausbrüchen und intensiver Kontaktverfolgung weitgehend eindämmen können. Bislang wurden gut 30.800 Infektionen und 910 Corona-Tote registriert.

11.20 Uhr: Afrika-Experten fordern Corona-Hilfe für Namibia

Mehr als 250 Personen und Organisationen haben die Bundesregierung zu schneller und umfassender Corona-Hilfe für Namibia aufgefordert. Das südafrikanische Land erlebe wegen einer rapiden Ausbreitung der Infektionskrankheit derzeit eine humanitäre Katastrophe, schrieben Forschende, Politikerinnen und Politiker und verschiedene Afrika-Initiativen in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief. Mit 15 Toten pro Million Einwohner habe Namibia eine fünffach höhere Mortalitätsrate als das ebenfalls hart getroffene Nachbarland Südafrika."Deutschland trägt gegenüber Namibia aufgrund der kolonialen Vergangenheit eine besondere historische und politische Verantwortung", stellen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Briefes an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Außenminister Heiko Maas (SPD) und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fest.

  • Zum Artikel "Deutschland gibt Astrazeneca-Impfstoff an ärmere Länder ab"

11.10 Uhr: Zypern erhält EU-Corona-Hilfen in Höhe von 1,23 Milliarden Euro

Die EU-Kommission hat der Republik Zypern grünes Licht für den Wiederaufbauplan nach der Corona-Krise gegeben. «Die Kooperation war exzellent», sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Donnerstag bei einem Besuch in Nikosia im Staatsrundfunk. Große Teile der EU-Hilfen würden für die Infrastruktur, den Klimaschutz, die Digitalisierung und die Verbindung Zyperns mit dem europäischen Festland eingesetzt. Das Programm hat nach Angaben der Regierung in Nikosia ein Volumen von 1,23 Milliarden Euro. Davon seien eine Milliarde Euro Zuschüsse und 230 Millionen Euro günstige Kredite. Diese Gelder sollten stufenweise bis 2026 ausgezahlt werden. Die ersten 130 Millionen Euro würden bis Ende Juli überwiesen. «Es ist ein historischer Tag», sagte der zyprische Präsident Nikos Anastasiades. Die Corona-Hilfen der EU seien die wichtigste Aktion seit der Gründung der Inselrepublik 1960.

11.00 Uhr: Japan ruft wegen Corona-Neuinfektionen Notstand in Tokio aus

Angesichts steigender Infektionszahlen hat der japanische Ministerpräsident Yoshihide Suga zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele den Notstand in der Hauptstadt Tokio ausgerufen. Suga erklärte am Donnerstag, der Notstand werde am Montag in Kraft treten und bis zum 22. August dauern. Dieser Schritt sei notwendig, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus im ganzen Land zu verhindern. Damit finden die Olympischen Spiele, die vom 23. Juli bis zum 8. August dauern, vollständig im Notstand statt. Beobachter hielten es für wahrscheinlich, dass nun keine Zuschauer in den Stadien zugelassen werden. Tokio meldete am Mittwoch 920 neue Corona-Fälle, in der Vorwoche waren es 714. Damit stieg die Zahl der Neuinfektionen den 18. Tag in Folge an.

  • Zum Artikel "Olympische Spiele: Eröffnungsfeier wohl ohne Fans"

10.55 Uhr: Englische Händler fordern klare Ansagen zu Ende der Maskenpflicht

Angesichts der geplanten Aufhebung der Maskenpflicht in England fordern Einzelhändler klare Ansagen der britischen Regierung zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen. «Unser Hauptanliegen ist, dass die Regierung deutlich macht, was Regulierung und was Ratschlag ist, damit die Menschen verstehen, was von ihnen erwartet wird, damit sie tolerant sind und anderen erlauben, ihre eigenen persönlichen Entscheidungen zu treffen», sagte die Chefin des Handelsverbands BRC, Helen Dickinson, am Donnerstag. Klare Vorgaben könnten dazu beitragen, Konfrontationen zu vermeiden, bei denen Beschäftigte zwischen die Fronten geraten, sagte Dickinson. Während der Pandemie seien die Mitarbeiter verstärkt Opfer von Gewalt, Missbrauch und Beleidigungen geworden. Ihr Schutz müsse sichergestellt werden. Dabei gehe es auch um ihre Gesundheit, Geschäfte sollten deshalb weiter Desinfektionsmittel bereitstellen.

10.45 Uhr: BVB-Boss Watzke warnt vor Pleiten im Sport

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke warnt angesichts der eher zögerlichen Öffnung der Sportarenen für Zuschauer vor einer möglichen Pleitewelle im Sport. "Koppeln wir das ganze Leben weiter vornehmlich an die Inzidenz, spielen auch wir irgendwann wieder vor 5.000 Zuschauern. Damit kann aber kein Bundesligist dieses Jahr mehr leben, es würde dann die ersten Pleiten geben. Und das längst nicht nur im Fußball", äußerte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund in der WAZ. Corona werde "uns auch in den kommenden Jahren weiter begleiten, und wir alle müssen lernen, als hoffentlich weitgehend geimpfte Gesellschaft damit umzugehen", meinte Watzke. Der 62-Jährige hat große Bedenken, wenn künftig nicht mehr Zuschauer zu Sportveranstaltungen zugelassen werden. Die Westfalen verlieren im 81.000 Fans fassenden Signal Iduna Park derzeit bei jedem Geisterspiel rund vier Millionen Euro: "Die Einbußen sind immens. Das können wir nicht noch mal schaffen." Watzke hatte die Deckelung der Zuschauerzahl auf 25.000 bei Sportveranstaltungen durch die Politik als "willkürlich" bezeichnet.

10.35 Uhr: Experten kritisieren britische Corona-Politik als "gefährlich"

In einem offenen Brief haben mehr als 100 Wissenschaftler und Mediziner die Corona-Öffnungspolitik der britischen Regierung als "gefährliches und skrupelloses Experiment" kritisiert. Wenn sich das Virus dank der geplanten Lockerungen, die ein Ende von Maskenpflicht und Abstandsregeln vorsehen, weiter ausbreite, würden Millionen Menschen infiziert, Hunderttausende riskierten Langzeiterkrankungen und bleibende Behinderungen. Die für den 19. Juli geplanten Lockerungen müssten verschoben werden, forderten die Experten in dem in der Nacht zum Donnerstag vom Fachjournal "The Lancet" veröffentlichten Brief. Die britische Regierung plant, im größten Landesteil England alle verbliebenen Corona-Regeln aufzuheben. Dann sollen auch Nachtclubs wieder öffnen, für Veranstaltungen gibt es keine Teilnehmerbegrenzung mehr. Die endgültige Entscheidung soll am 12. Juli getroffen werden.

  • Corona-Pandemie: Großbritannien lockert Regeln für Schulen

10.20 Uhr: China verhängt Lockdown über Stadt im Grenzgebiet zu Myanmar

Die chinesischen Behörden haben aufgrund steigender Corona-Infektionen einen Lockdown über eine Stadt an der Grenze zu Myanmar verhängt. Die Gesundheitsbehörden in der Provinz Yunnan im Südwesten des Landes teilten mit, die Menschen in Ruili sollten ihre Häuser nicht verlassen. Geschäfte und Unternehmen wurden geschlossen, geöffnet blieben nur Krankenhäuser, Apotheken und Lebensmittelläden. In Ruili wurden bis Mittwochabend zwei weitere Neuinfektionen entdeckt. Damit stieg die Zahl der Fälle nach Behördenangaben auf insgesamt 23 innerhalb von vier Tagen. In Myanmar ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt stark gestiegen. Das Land meldete am Mittwoch 3.602 neue Fälle, das war der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Ruili liegt durch einen Fluss getrennt gegenüber der Stadt Muse in Myanmar. Alle Neuinfektionen in Ruili traten im Grenzgebiet auf.

10.10 Uhr: Knapp 4.000 Corona-Erkrankungen trotz Impfung - hohe Wirksamkeit

Bislang sind knapp 4.000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt - bei rund 975.000 registrierten Corona-Erkrankungen insgesamt im selben Zeitraum. Das geht aus dem Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) von Mittwochabend hervor. Die Effektivität der Impfung bewertet das RKI auch aufgrund dieser Werte als hoch, ohne nach Impfstoffen zu differenzieren. Bislang seien 3.806 sogenannte Impfdurchbrüche - also symptomatische Corona-Infektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung - registriert worden, schreibt das RKI. Zum Stichtag 4. Juli hatten in Deutschland rund 25 Millionen Menschen einen vollständigen Impfschutz, wie aus RKI-Daten hervorgeht.

10.00 Uhr: Frankreichs Finanzminister wirbt für ein "Impfen für die Wirtschaft"

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire appelliert an die Bürger, sich im Sinne der Konjunkturerholung impfen zu lassen. "Wir haben eine exzellente Wirtschaftslage und eine besorgniserregende Gesundheitssituation", sagt Le Maire dem Sender BFM TV. Es müsse vermieden werden, dass eine sich verschärfende Pandemie die Konjunkturerholung ausbremse. Deshalb sollten sich die Franzosen impfen lassen. Er rechne dieses Jahr weiter mit einem Wirtschaftswachstum von fünf Prozent, ergänzte der Minister.

09.55 Uhr: Nur rund ein Drittel der Betten in Hotels und Pensionen belegt

In Deutschlands Hotels und Pensionen standen wegen der Corona-Einschränkungen auch im Mai viele Betten leer. Die Zahl der Übernachtungen in- und ausländischer Gäste lag bei 14,3 Millionen, das war nur etwa ein Drittel der Übernachtungen im Mai 2019, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Im Mai 2020 hatte es sogar noch schlechter ausgesehen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Übernachtungen im Mai dieses Jahr um 29,4 Prozent, wie die Statistiker mitteilten. Die meisten Gäste kamen dabei aus dem Inland. Sie buchten 13,3 Millionen Übernachtungen, Gäste aus dem Ausland rund 1,0 Millionen Übernachtungen. Im Mai gab es noch ein weitgehendes Beherbergungsverbot für privat reisende Gäste, das aber abhängig von der lokalen Pandemiesituation regional gelockert wurde. Von den rund 52.000 Beherbergungsbetrieben - Hotels, Gasthöfe und Pensionen, Ferienunterkünfte und ähnliche Beherbergungsstätten, Campingplätze und sonstige tourismusrelevante Unterkünfte mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten - waren laut Statistik nur knapp 38.300 geöffnet.

09.50 Uhr: Nachfrage nach Arbeitskräften im Bereich Mindestlohn sinkt aufgrund von Corona-Pandemie

In Folge der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern in Betrieben im Mindestlohnbereich kurzfristig stärker gesunken als in anderen Bereichen. Wie eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab, will ein Teil der Betriebe, die mindestens einen Mitarbeiter mit Mindestlohn beschäftigen, zudem die Bezahlung verringern: Neun Prozent von ihnen hätten den Wunsch geäußert, Löhne von aktuell Beschäftigten oder bei Neueinstellungen unter das Mindestlohnniveau senken zu können. Diese sogenannten Mindestlohnbetriebe haben laut IAB um etwa 13 Prozentpunkte häufiger angegeben, negativ von der Corona-Krise betroffen gewesen zu sein. Insgesamt würden das 40 Prozent aller Betriebe von sich sagen. „Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sich Mindestlohnbetriebe vergleichsweise häufiger in Wirtschaftszweigen befinden, die von der Corona-Krise stärker betroffen sind, wie etwa das Hotel- und Gastgewerbe“, erklärt IAB-Forscher Mario Bossler.  Dazu zählten auch die Branchen Kunst, Unterhaltung und Erholung, die Reisebranche sowie die Zeitarbeitsbranche.

09.40 Uhr: Intensivmediziner für Impfanreize und mobile Teams

Intensivmediziner mahnen zu weiteren Anstrengungen für eine höhere Impfquote. Sinnvoll seien mobile Impfteams in Innenstädten und großen Treffpunkten wie beispielsweise Fußballstadien, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, dem "Handelsblatt" laut redaktioneller Fassung. "Außerdem sollten wir uns ein Beispiel an Kampagnen wie in den USA nehmen und die Impfung mit einer Verlosung von einem Gewinn von hunderttausenden Euro verbinden." Für die nächsten Monate sieht er die Intensivmedizin gut gerüstet.

09.25 Uhr: Mehr als 1.000 Corona-Verfahren am Verwaltungsgerichtshof

Weit mehr als 1.000 Verfahren im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof seit Beginn der Krise beschäftigt. Corona habe den Richtern «Nachtschichten beschert», sagte die Präsidentin des Gerichtshofes, Andrea Breit, in München. Allein 1140 Verfahren befassten sich nach ihren Angaben mit der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. 900 der insgesamt 1-140 Verfahren seien bereits entschieden, sagte Breit. 650 davon seien Normenkontrolleilverfahren gewesen. Dazu kamen dann noch Fragen des Versammlungsrechts wie sie sich beispielsweise bei «Querdenker»-Demonstrationen gezeigt hätten. Der Verwaltungsgerichtshof entschied beispielsweise über das zeitweise herrschende Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona- Risikogebieten innerhalb Deutschlands, die Maskenpflicht an Schulen oder nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Infektions-Hotspots.

09.10 Uhr: Inlandstourismus im Mai noch weit unter Vorkrisen-Niveau

Der Tourismus in Deutschland ist auch im zweiten Sommer unter Corona-Bedingungen eher langsam angelaufen. Zwar zählten im Mai die Hotels und anderen Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten wieder mehr Übernachtungen als im schwachen Vorjahresmonat, erreichten aber letztlich nur ein knappes Drittel des Volumens aus dem Mai 2019. Mehr als jeder vierte Betrieb war ganz geschlossen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Die 14,3 Millionen Übernachtungen im Mai markierten den Angaben nach allerdings eine Steigerung um 29,4 Prozent zum Vorjahr (11,1 Mio.). Die Vergleichsmarke aus dem Mai 2019 betrug aber 44,5 Millionen Übernachtungen.

08.55 Uhr: Frankreich rät von Reisen nach Spanien und Portugal ab

Die Pariser Regierung rät den Franzosen von Reisen nach Spanien und Portugal in den Sommerferien ab. Grund sei das Risiken durch die hoch ansteckende Delta-Variante, sagt der Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Clement Beaune, im Fernsehsender France 2.

08.40 Uhr: Südkorea verzeichnet erneut steigende Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Südkorea innerhalb eines Tages so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Pandemie. 1.275 neue Fälle meldeten die Behörden am Donnerstag. Damit übersprang die Zahl den zweiten Tag in Folge die Marke von 1.200 und war auch höher als der bisherige Rekord von 1.240 Neuinfektionen am ersten Weihnachtstag. Mehr als 1.000 der Neuinfektionen wurden in der Region Seoul registriert, wo mehr als die Hälfte der 51 Millionen Einwohner Südkoreas leben. Mehr als 70 Prozent der Menschen haben noch keine Impfung gegen das Coronavirus erhalten.

08.25 Uhr: Sorge wegen Corona auf dem niedrigsten Stand seit Pandemie-Ausbruch

Trotz der Verbreitung der hochansteckenden Delta-Variante sorgen sich immer weniger Menschen wegen des Coronavirus. Noch im Mai bezeichnete jeder zweite Deutsche (51%) Corona als eines der größten Sorgenthemen im eigenen Land, so das Ergebnis der monatlich in 28 Ländern durchgeführten Ipsos-Studie "What worries the world". Bei der letzten Erhebung im Juni 2021 gaben nur noch vier von zehn Befragten (41%) COVID-19 als eine ihrer größten Sorgen an, der niedrigste in Deutschland gemessene Wert seit Oktober 2020. Auch im globalen Vergleich sind es durchschnittlich nur noch 36 Prozent der Befragten, die sich große Sorgen wegen Corona machen. Seit Beginn der Pandemie wurde bislang kein niedrigerer Wert gemessen.

08.15 Uhr: Statistische Daten zu COVID-19 als Todesursache veröffentlicht

Bei insgesamt 36.291 Todesbescheinigungen war im Jahr 2020 laut vorläufigen Daten der Todesursachenstatistik COVID-19 als Erkrankung vermerkt. In 30.136 Fällen war dies die Todesursache, in den anderen 6.155 Fällen war es eine Begleiterkrankung. Nach diesen ersten vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) starben somit in 83 % dieser Fälle die betroffenen Personen an COVID-19 als sogenanntem Grundleiden, das heißt die Krankheit war die für den Tod verantwortliche Todesursache. In 17 % der Fälle starben die Personen mit COVID-19 als Begleiterkrankung, jedoch an einem anderen Grundleiden. Dies geht aus den vorläufigen Ergebnissen der Todesursachenstatistik hervor, die ab dem Berichtszeitraum Januar 2020 erstmals monatlich veröffentlicht werden und die bis zur vorliegenden Auswertung knapp 92 % aller Sterbefälle umfassen.

08.05 Uhr: Mehrheit will Hygiene-Maßnahmen auch nach Corona beibehalten

Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland will einem Bericht zufolge wesentliche Hygiene-Maßnahmen auch nach der Corona-Pandemie beibehalten. So wollen sich acht von zehn Befragten weiterhin häufig die Hände waschen und zwei Drittel auch in Zukunft die Hände desinfizieren. Dies geht aus einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller hervor. Bei Begegnungen mit fremden Menschen sei für 77 Prozent der Bevölkerung weiterhin Abstand halten angesagt.Eine Mehrheit von 59 Prozent will auch ohne akute Virusgefahr gegenüber Bekannten reservierter auftreten, wie es weiter hieß. 71 Prozent wollten zudem auch nach der Pandemie um größere Menschenansammlungen einen Bogen machen. Mehr als jeder Zweite (54 Prozent) will laut der Umfrage des Marktforschungsinstituts Nielsen weiterhin häufig Mund-Nasen-Schutzmasken aufsetzen. 44 Prozent der Befragten planen nach eigenen Angaben, weniger in Geschäften und vermehrt im Internet einzukaufen.

07.50 Uhr: Impftempo lässt etwas nach

Das Impftempo in Deutschland hat nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zuletzt etwas nachgelassen. So seien in der vergangenen Woche bis einschließlich Sonntag durchschnittlich 710.100 Dosen pro Tag verabreicht worden, heißt es im RKI-Situationsbericht vom Mittwochabend. In der Vorwoche seien es 800.500 Dosen pro Tag gewesen. In der Woche davor waren es im Schnitt mehr als 820.000 Dosen pro Tag. Von den bis einschließlich Sonntag ausgelieferten Impfstoffen waren bis Dienstag 93 Prozent der Dosen von Biontech/Pfizer (Comirnaty), 91 Prozent von Moderna, 78 Prozent von Astrazeneca und 56 Prozent von Johnson & Johnson verimpft worden. Bislang haben mehr als 57 Prozent der Menschen in Deutschland eine erste Impfdosis erhalten, rund 40 Prozent sind vollständig geimpft.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

07.25 Uhr: RKI meldet 970 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 5,2

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 970 neue Positiv-Tests. Das sind 78 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 892 Neuinfektionen verzeichnet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 5,2 von 5,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 31 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.141. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

06:55 Uhr: Delta seit Ende Juni dominierende Corona-Variante in Deutschland

Die besonders ansteckende Delta-Variante ist seit Ende Juni nach Angaben des Robert-Koch-Instituts die dominierende Coronavirus-Variante in Deutschland. Ihr Anteil liege bei 59 Prozent, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des RKI zu den Virusvarianten hierzulande. Delta habe die Variante Alpha verdrängt, die sich zuvor in Europa stark ausgebreitet habe. Der Anteil von Alpha betrage nur noch 33 Prozent, werde derzeit also in jeder dritten Probe nachgewiesen. Ein Vergleich der Erfassungsinstrumente zeige, dass der Anteil der Delta-Variante weiterhin stark zunehme, heißt es in dem Bericht. Dies gehe einher mit einer leichten Zunahme der Fallzahlen und einem niedrigen einstelligen Niveau der Sieben-Tage-Inzidenz. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

06.30 Uhr: Fraport-Chef kritisiert Quarantäne-Bestimmungen scharf

Der Chef des Frankfurter Flughafens, Stefan Schulte, fordert mehr Rechte im Reiseverkehr für Geimpfte und Genesene. "Es kann nicht sein, dass doppelt Geimpfte, die jetzt aus einem Virusvariantengebiet zurückkehren, zwei Wochen in Quarantäne müssen", sagt der Fraport-Vorstandsvorsitzende der "Süddeutschen Zeitung" einem Vorabbericht zufolge. Es müsse auch im Interesse der Allgemeinheit einen Anreiz geben, sich impfen zu lassen.

  • Zum Artikel "Sommerurlaub trotz Corona: Diese Regeln sollten Sie beachten"

05.50 Uhr: Lehrerverband: Tests und Maskenpflicht in Schulen weiter nötig

Der Deutsche Lehrerverband hält Tests und eine Maskenpflicht in den Schulen zumindest zu Beginn des neuen Schuljahres weiter für nötig. "Wir werden im Herbst noch Maßnahmen brauchen, die den Unterrichtsbetrieb absichern, teilweise auch einschränken", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Passauer Neuen Presse". "Wir benötigen eine Sicherheitsphase zu Schuljahresbeginn, um auf Reiserückkehrer und dadurch möglicherweise verstärkt eingeschleppte Infektionen zu reagieren, in der wir erneut auf regelmäßige Testungen und Maskenpflicht setzen müssen." Deutschland werde nach den Sommerferien mit der Durchimpfung von Kindern und Jugendlichen "noch bei weitem nicht so weit sein werden wie bei den Erwachsenen", sagte Meidinger. Daher sei damit zu rechnen, dass die hochansteckende Delta-Variante bei den Schülerinnen und Schülern eine größere Rolle spielen werde.

  • Zum Artikel "Neues Corona-Testkonzept für bayerische Grundschulen"

05.10 Uhr: USA wollen Reisebeschränkungen nicht sofort aufheben

Die US-Regierung plant keine frühzeitige Aufhebung der Reisebeschränkungen. Wie ein Sprecher des Weißen Hauses gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagt, wolle man dem wachsendem Druck von US-Wirtschaftsgruppen und einigen Abgeordneten vorerst nicht nachgeben: "Wir haben enorme Fortschritte in unseren Impfbemühungen gemacht, so wie viele andere Länder auch, aber wir wollen sicherstellen, dass wir uns bewusst bewegen und in der Lage sind, den internationalen Reiseverkehr nachhaltig wieder zu öffnen, wenn es sicher ist, dies zu tun." Im Juni hatte die US-Regierung eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe mit der Europäischen Union, Großbritannien, Kanada und Mexiko ins Leben gerufen, um zu prüfen, wie die Beschränkungen aufgehoben und schließlich die Reisen wieder aufgenommen werden können.

03.57 Uhr: US-Forscher: Bereits vier Millionen Corona-Tote weltweit

Seit Beginn der Pandemie sind weltweit bereits mehr als vier Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit stieg die Zahl der global bekannten Corona-Todesfälle innerhalb von knapp drei Monaten von drei auf vier Millionen an. Weltweit gab es bislang rund 185 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Virus, wie Daten der Universität zeigten. Experten gehen bei Infektionen und Todesfällen von einer noch höheren Dunkelziffer aus.

In absoluten Zahlen wurden die meisten Corona-Todesfälle bislang aus den USA gemeldet. In dem Land mit 330 Millionen Einwohnern starben seit Anfang vergangenen Jahres rund 605.000 Menschen. An zweiter Stelle folgt Brasilien mit 525.000 Toten, auf Rang drei liegt das bevölkerungsreiche Indien mit gut 400.000 Toten. In Deutschland waren nach den Johns-Hopkins-Daten bislang gut 91.000 Corona-Tote zu beklagen.

04.30 Uhr: Delta-Ausbreitung könnte wirtschaftliche Erholung verlangsamen

Der Präsident der Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic, warnt, dass ein durch die Delta-Variante getriebener neuer Anstieg der Coronainfektionen zum Rückzug von Verbrauchern und einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung in den USA führen könnte. In einigen Teilen des Landes gebe es beunruhigende Trends, sagt Bostic auf einer virtuellen Veranstaltung mit Journalisten.

03.37 Uhr: Olympia-Stadt Tokio vor erneutem Notstand

Während der Olympischen Spiele soll in Tokio erneut der Corona-Notstand herrschen. Angesichts wieder deutlich steigender Infektionszahlen sehe sich die Regierung zu diesem Schritt gezwungen, wie japanische Medien am Donnerstag berichteten. Ministerpräsident Yoshihide Suga wollte seine Entscheidung noch am selben Tag bekanntgeben.

Am Vortag hatte die Stadtverwaltung 920 neue Infektionsfälle gemeldet. Das ist der höchste Stand an Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden seit dem 13. Mai. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen seit 18 Tagen jeweils über dem Wert des gleichen Tages der Vorwoche. Eine Absage der Spiele scheint jedoch weder Japans Olympia-Machern noch dem IOC in den Sinn zu kommen. Die Spiele sollen am 23. Juli eröffnet werden - möglicherweise aber ohne Zuschauer.

02.45 Uhr: Tunesien verzeichnet Rekord bei Neuinfektionen - "Lage katastrophal"

Tunesien verzeichnet 9.823 Neuinfektionen, so viele wie nie zuvor binnen eines Tages. Insgesamt wurden in dem Land damit bislang rund 465.000 Corona-Fälle bestätigt. Die Zahl der Toten stieg um 134 auf mehr als 15.700. Die Intensivstationen seien fast voll, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Die Lage sei katastrophal. Die Impfkampagne kommt nur langsam voran.

02.03 Uhr: Rufe nach kreativeren Impfangeboten

Angesichts des deutlich sinkenden Impftempos fordern immer mehr Politiker und Experten "kreativere Impfangebote" direkt dort, wo die Menschen sich viel aufhalten. Bürger müssten sich auch in Fußgängerzonen, Wohnsiedlungen und bei Veranstaltungen impfen lassen können, forderte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar, in der "Welt".

Ähnlich sieht das die Ärztegewerkschaft Marburger Bund: "Da ist etwas mehr Kreativität bei den lokalen Behörden gefragt", sagte die Vorsitzende Susanne Johna der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Wir müssen Menschen auch direkt ansprechen und nicht warten, bis sie ins Impfzentrum oder zum Hausarzt kommen. Je niedrigschwelliger, desto besser."

Saar-Ministerpräsident Tobias Hans sprach sich für zusätzliche Anreize aus. "Man könnte an eine Verlosung denken, bei der unter den Impfbereiten beispielsweise ein Fahrrad, ein Fremdsprachenkurs oder ein anderer schöner Preis ausgegeben wird", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Mobile Impfteams und Sonderaktionen seien gerade in sozialen Brennpunkten nötig.

In den vergangenen zwei Wochen ist die Zahl der Impfungen pro Tag in Deutschland zurückgegangen. Am Dienstag wurden nach Zahlen des Robert Koch-Instituts 699.500 Impfdosen verabreicht, am Dienstag der Vorwoche waren es 917.000, an den Dienstagen der drei Wochen davor jeweils mehr als eine Million Dosen.

  • Zum Artikel "Strafen oder Anreize gegen die aufkommende Impf-Müdigkeit?"

Mittwoch, 07. Juli 2021

21.55 Uhr: Mehr Corona-Infektionen bei jungen Spaniern - Gesundheitsministerin warnt

Bei jungen umgeimpften Spaniern nimmt die Infektionsrate deutlich zu. Deshalb ruft Gesundheitsministerin Carolina Darias die Bevölkerungsgruppe zur Vorsicht auf. "Eine Person von 100 Neuinfizierten im Alter zwischen 20 und 24 Jahren wird ins Krankenhaus eingeliefert", sagt sie auf einer Pressekonferenz. Die Mehrheit der jüngsten Corona-Infektionen sei auf Studentenpartys zum Ende der Vorlesungszeit zurückzuführen. In den vergangenen 14 Tagen hat sich die Inzidenz in Spanien von 117 Fällen pro 100.000 Einwohner vor einer Woche auf 252 Fälle mehr als verdoppelt. In der Altergruppe der 20- bis 29-Jährigen sprang die Inzidenz auf 814 von 100 seit Dienstag.

20.55 Uhr: Ballack: Erhöhung der Zuschauerzahlen in Wembley "fragwürdig"

Der frühere Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack hat die Zulassung weiterer Zehntausender Zuschauer für die K.o.-Runden-Spiele im Londoner Wembley-Stadion bei der EM kritisiert. "Während des Turniers das nochmal zu erhöhen, war sicherlich fragwürdig", sagte Ballack am Mittwoch als Experte vor dem Halbfinale zwischen England und Dänemark bei Magenta TV. Dass bei den abschließenden Partien in der Londoner Fußball-Arena rund 60.000 Fans auf die Tribünen durften, nachdem zu Turnierbeginn nur etwas mehr als 20.000 Zuschauer zugelassen waren, bewertete der Ex-Profi als "vielleicht auch viel zu viel".

20.05 Uhr: WHO mahnt zu "extremer Vorsicht" bei Aufhebung von Corona-Auflagen

Regierungen sollten aus Sicht eines Top-Funktionärs der Weltgesundheitsorganisation WHO in der Frage einer Aufhebung von Corona-Beschränkungen "extreme Vorsicht" walten lassen. "Wenn man öffnet, werden Übertragungen zunehmen", warnte Michael Ryan auf einer WHO-Pressekonferenz am Mittwoch. Denn nicht alle seien geimpft. Und es bestehe weiter Ungewissheit, wie stark eine Immunisierung die Verbreitung des Virus bremse.

Maria Van Kerkhove, die führende Corona-Expertin bei der WHO, sagte, dass mehrere Faktoren die Übertragung von Covid-19 antrieben: das Verhalten des Coronavirus und dessen Varianten, soziale Kontakte, die zurückgefahrenen gesellschaftlichen Maßnahmen sowie Ungleichheiten bei der Verteilung von Impfstoffen. "Das Virus zeigt uns gerade, dass es gedeiht", sagte sie. "Das ist nicht theoretisch."

  • Zum Artikel "Spahn dämpft Hoffnung auf schnelles Ende der Corona-Maßnahmen"

19.20 Uhr: RKI - Delta seit Ende Juni dominierende Corona-Variante in Deutschland

Die besonders ansteckende Delta-Variante ist seit Ende Juni nach Angaben des Robert-Koch-Instituts die dominierende Coronavirus-Variante in Deutschland. Ihr Anteil liege bei 59 Prozent, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des RKI zu den Virusvarianten hierzulande. Delta habe die Variante Alpha verdrängt, die sich zuvor in Europa stark ausgebreitet habe. Der Anteil von Alpha betrage nur noch 33 Prozent, werde derzeit also in jeder dritten Probe nachgewiesen.

Ein Vergleich der Erfassungsinstrumente zeige, dass der Anteil der Delta-Variante weiterhin stark zunehme, heißt es in dem Bericht. Dies gehe einher mit einer leichten Zunahme der Fallzahlen und einem niedrigen einstelligen Niveau der Sieben-Tage-Inzidenz. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

19.15 Uhr: New York ehrt Corona-Einsatzkräfte mit Konfettiparade

Die US-Millionenmetropole New York hat ihre Helden im Kampf gegen die Corona-Pandemie mit einer Konfettiparade geehrt. Bei heißem Sommerwetter von über 30 Grad zogen am Mittwoch 14 Umzugswagen und 260 Gruppen - unter anderem Ärzte, medizinische Angestellte, Lieferboten oder Erzieher - über die Festroute in Manhattan, teilweise im Papierschnipsel-Regen. Schaulustige am Straßenrand jubelten ihnen zu und hielten Plakate hoch, auf denen unter anderem "Danke, Helden" oder "Mut, Stärke, Hoffnung" stand. Auch Bürgermeister Bill de Blasio nahm an der Parade teil.

18.00 Uhr: Seuchenbehörde - Delta-Variante in den USA bereits dominant

In den USA ist die besonders ansteckende Delta-Variante nach Berechnungen der Seuchenbehörde CDC bereits dominant. Der Anteil der Mutante an den Neuinfektionen sei in den zwei Wochen bis zum 3. Juli auf 51,7 Prozent gestiegen, teilt die Behörde mit. Der Anteil der bislang vorherrschenden Alpha-Variante sei auf 28,7 Prozent gesunken.

17.59 Uhr: WHO: Weltweit vier Millionen Corona-Tote

Die Zahl der weltweiten Corona-Toten seit Beginn der Pandemie hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch die symbolische Schwelle von vier Millionen überschritten. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, der "tragische Meilenstein" von vier Millionen bestätigten Corona-Toten werde vermutlich noch von einer weitaus höheren Dunkelziffer übertroffen.

Die Welt habe einen "gefährlichen Punkt" der Pandemie erreicht, fügte Tedros hinzu. Während einige Länder mit hoher Impfrate ihre Maßnahmen schon lockerten "als wäre die Pandemie vorbei", hätten viele andere Länder mit stark steigenden Infektionszahlen zu kämpfen.

Der Grund seien hochansteckende Virus-Varianten und die "entsetzliche Ungerechtigkeit" bei der Verteilung der Corona-Impfstoffe, sagte Tedros. "Dies führt zu einem akuten Mangel an Sauerstoff und Arzneimitteln und einer Todeswelle in Teilen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas."

Der "Impf-Nationalismus" der reichen Länder sei "moralisch nicht zu vertreten", kritisierte der WHO-Chef. Die Tatsache, dass weltweit immer noch Millionen von Ärzten und Pflegern nicht geimpft seien, sei "verabscheuungswürdig".

17.42 Uhr: Erstmals seit Januar über 30.000 Neuinfektionen in Großbritannien

Großbritannien verzeichnet erstmals seit Januar mehr als 30.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesundheitsbehörden geben 32.548 Fälle bekannt. Am Tag zuvor wurden noch 28.773 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit über einem Monat an. In Großbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. 33 weitere Menschen starben laut Regierung.

17.40 Uhr: Legionellengefahr in Sportstätten durch Corona-Lockdown

Nachdem Vereinsheime, Sportanlagen oder Schwimmbäder Corona-bedingt monatelang geschlossen waren, könnte das Leitungswasser dort vermehrt mit Legionellen belastet sein. Wenn das Wasser Wochen oder gar Monate lang nicht fließe, könnten sich Legionellen explosionsartig vermehren, warnt Dr. Gero Beckmann, Mikrobiologe und Hygieniker aus Oberthulba im Landkreis Bad Kissingen. Sein Labor überprüft Leitungswasserproben aus der gesamten Bundesrepublik. Und darin befinden sich seit einigen Wochen mehr Legionellen als gut ist.

Legionellen kommen von Natur aus in Wasserleitungen vor. Wenn das Wasser längere Zeit steht, können sie sich extrem vermehren. Werden sie beim Duschen in Form von Aerosolen eingeatmet, können sie eine Legionellose verursachen, eine besondere Art schwerer Lungenentzündung. Infizieren kann man sich, wenn man das Legionellen-belastete Leitungswasser in feinsten Tröpfchen, so genannten Aerosolen, einatmet. Die Aerosole entstehen dort, wo Wasser vernebelt wird, in Duschen, in Whirlpools, sogar in Autowaschanlagen.

Legionellen verursachen jährlich einige Tausend Todesfälle in Deutschland. Den Gesundheitsämtern liegen noch keine erhöhten Zahlen vor. Es bestehe Meldepflicht durch Labore und Krankenhäuser. Doch zu überprüfen ist diese kaum. Die Legionellen sind ab 55 Grad empfindlich. Zur Bekämpfung rückt man den Erregern deshalb mit Hitze zu Leibe. Am besten sind 70 Grad 3 Minuten, oder 60 Grad 10 Minuten. Auch beim TSV Oerlenbach hat man die Leitungen mehrfach mit heißem Wasser gespült. Gut dran sind Besitzer von Solaren Thermo-Anlagen. Sie können das Heißwasser daraus zur Spülung verwenden und dadurch eine Menge Geld sparen.

17.30 Uhr: Praxen können Corona-Impfstoff künftig nach Bedarf bestellen

Die Arztpraxen sollen Corona-Impfstoff künftig nach Bedarf bestellen können - und nicht mehr orientiert an einem Verteilschlüssel nach dem Bevölkerungsanteil je Bundesland. Das Bestellverfahren soll dafür ab Mitte Juli umgestellt werden, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am Mittwoch mitteilte und das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage bestätigte.

Die jetzige Verteilung habe mitunter dazu geführt, dass Ärzte in manchen Gegenden weniger Dosen erhalten als anderswo, erläuterte die KBV. Künftig wolle der Bund daher nach Bedarf verteilen. Da dafür ein früherer Überblick nötig sei, wie viel Impfstoff wo benötigt werde, sollen Praxen künftig zwei Wochen im Voraus Bestellungen in Apotheken einreichen. Die wöchentliche Belieferung solle aber erhalten bleiben.

Die bedarfsabhängige Impfstoffverteilung solle erstmals in der Woche vom 26. Juli erfolgen. Praxen müssten daher am kommenden Dienstag einmalig für zwei Wochen Impfstoff bestellen: wie bisher für die Woche ab 19. Juli und zusätzlich für die Woche ab 26. Juli. Ab dem darauffolgenden Dienstag solle dann jeweils wieder nur für eine Woche bestellt werden – und zwar immer für die übernächste Woche, erklärte die KBV.

16.45 Uhr: Spahn wirbt für "nationalen Ruck" für weiter hohes Impftempo

Die Bundesregierung appelliert angesichts erster Anzeichen für einen nachlassenden Andrang bei den Corona-Impfungen an die Solidarität aller: "Auch wenn das Tempo noch hoch ist: Wir brauchen einen nationalen Impf-Ruck, um es im Juli und August weiter zu halten", schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch bei Twitter.

Die Bundesregierung will auch die Werbung fürs Impfen forcieren, um möglichst wenig Krankheitsfälle im Herbst und eine große Immunität in der Bevölkerung zu erreichen. Das Gesundheitsministerium will dafür die bestehende Impfkampagne "lauter stellen", wie ein Sprecher sagte. Unter anderem TV- und Radiospots sollten an jene gerichtet sein, die über eine zweite Impfung oder über eine Impfung generell nachdenken.

Spahn betonte in der ARD, entweder man werde geimpft oder man werde infiziert, auch mit dem Risiko einer Folgeerkrankung. "Da, wo nicht ausreichend geimpft ist in den Bevölkerungsgruppen, wird es sehr, sehr viele Infektionen geben." Der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte im Bayerischen Rundfunk: "Je mehr Menschen sich jetzt für eine Impfung entscheiden, je mehr Menschen vollständig geimpft sind, desto besser werden wir durch den Herbst kommen." Deshalb müsse es niedrigschwellige Angebote geben.

Einen generellen Trend zu wieder steigenden Corona-Inzidenzen sieht das Bundesgesundheitsministerium vorerst nicht. Die Entwicklung stagniere auf niedrigem Niveau, sagte ein Sprecher in Berlin. Für Trendbewertung sei der Beobachtungszeitraum zu klein. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen liegt laut RKI nun bundesweit bei 5,1 - nach 4,9 am Vortag und 5,2 vor einer Woche.

  • Zum Artikel "Strafen oder Anreize gegen die aufkommende Impf-Müdigkeit?"

16.30 Uhr: WHO: Nicht das Erreichte verspielen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor einer vorzeitigen Aufhebung der Corona-Maßnahmen. Ihr Notfalldirektor Mike Ryan fordert die Länder dazu auf, Auflagen mit Bedacht zu lockern, um nicht das Erreichte zu verspielen. Bevor zudem mit der Covid-Impfung von 12- bis 15-Jährigen begonnen werde, sollten Impfdosen stattdessen an die Impfstoff-Initiative Covax gespendet werden, um Impfungen von medizinischem Personal und älteren Menschen in ärmeren Ländern zu ermöglichen.

  • Zum Artikel "Deutschland gibt Astrazeneca-Impfstoff an ärmere Länder ab"

16.15 Uhr: Studie - 40 Prozent wissen nichts von ihrer Infektion

Mehr als 40 Prozent aller mit dem Coronavirus Infizierten wissen nach einer Studie der Universitätsmedizin Mainz nichts von ihrer Infektion. Die Forscher hatten Infektionen in Mainz und dem angrenzenden Kreis Mainz-Bingen analysiert. Zu zehn Personen, die dort wissentlich infiziert sind, müssten rund acht Personen hinzugerechnet werden, die unwissentlich infiziert sind, sagte der Koordinator der Gutenberg Covid-19-Studie, Philipp Wild, am Mittwoch in Mainz. Männer (44,2 Prozent) seien im Vergleich zu Frauen (40,6 Prozent) häufiger unwissentlich mit Sars-CoV-2 infiziert.

An der Studie haben von Oktober 2020 bis Ende Juni 2021 rund 10 520 Menschen im Alter von 25 bis 88 Jahren aus Mainz und dem Kreis Mainz-Bingen teilgenommen. Für diese Region seien die Ergebnisse repräsentativ. Die Studie, die bisher nicht in einem Fachmagazin veröffentlicht wurde, baut auf der bereits 2007 begonnenen Gutenberg-Gesundheitsstudie mit 15.000 Menschen auf.

Basis waren PCR- und Antikörper-Tests sowie selbstberichtete oder im Studienzentrum nach WHO-Standard gemachte Tests. Bei den Antikörper-Messungen auf Corona-Infektionen habe sich die Nutzung eines Tests als nicht ausreichend erwiesen, sagte Wild. "Der Großteil hatte nicht beide Antikörper, sondern nur einen." So seien durch die Verwendung eines weiteren Antikörpertests rund 23 Prozent zusätzliche Proben als positiv identifiziert worden.

16.00 Uhr: Wegen Corona 10 Prozent weniger Hochzeiten in Bayern

Im Corona-Jahr 2020 haben rund zehn Prozent weniger Paare in Bayern geheiratet als noch im Jahr zuvor. 61.138 Menschen gaben sich das Ja-Wort - das sind 7.363 weniger als 2019. Das teilte das Bayerische Landesamt für Statistik am Mittwoch mit.

Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung seien maßgeblich für den Rückgang verantwortlich, hieß es. Die Hochzeiten verteilten sich aber übers Jahr ganz unterschiedlich: Besonders zu Beginn der Pandemie verzichteten offenbar viele Paare auf eine Hochzeit oder verlegten sie. Im April 2020 heirateten demnach fast 42 Prozent weniger Paare als in den Jahren davor, im Mai knapp 33 Prozent.

Später im Jahr habe es vermutlich Nachholeffekte gegeben, teilte das Amt mit. Im Oktober gab es sogar rund 22 Prozent mehr Trauungen als in den Vorjahren - viele davon am "Schnapszahltag" 10.10.2020. Für dieses Datum meldeten die Standesämter den Tagesrekord von 1.955 Trauungen.

  • Zum FAQ "Welche Corona-Regeln gelten für Hochzeiten in Bayern?"

15.54 Uhr: Luftfilter: Umweltbundesamt nicht grundsätzlich gegen mobile Geräte

Das Umweltbundesamt hat seine Bewertung zu mobilen Luftfiltergeräten in Schulen konkretisiert. Natürlich helfen mobile Luftfilter gegen Viren - wenn es sich um geprüfte Geräte handelt und sie richtig im Klassenraum aufgestellt sind, so Heinz-Jörn Moriske, Geschäftsführer der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes (UBA) gegenüber dem Handelsblatt. Allerdings weist er darauf hin, dass das Aufstellen und Einrichten von Fachleuten gemacht werden sollte. Es mache keinen Sinn, wenn Eltern ungeprüfte Geräte im Baumarkt kaufen und willkürlich im Raum verteilen.

In einer Handreichung für die Schulen, auf die sich einige Kultusministerien bisher berufen, hatte das Amt über mobile Luftfilter geschrieben, diese seien nicht als Ersatz, "sondern als Ergänzung zum aktiven Lüften geeignet, da mit ihnen keine Raumluft gegen Außenluft ausgetauscht wird." Moriske wies die Behauptung zurück, das UBA habe damit vom Einsatz mobiler Luftfilter abgeraten. Der Nutzen fest installierter Luftreinigungsanlagen, die aufwendiger einzubauen sind, ist nicht umstritten. Bei mobilen Geräten ist die Lage nicht so klar. In einer Leitlinie für den Schulbetrieb unter Corona-Bedingungen hatten medizinische Fachgesellschaften, Robert Koch-Institut, Bildungs- und Kinderschutzverbände weder eine klare Empfehlung dafür noch dagegen ausgesprochen.

15.30 Uhr: Neuinfektionen in Südkorea steigen

Südkorea hat den zweithöchsten Tageswert registrierter Corona-Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Dienstag kamen 1.212 Fälle hinzu, wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten. Die Gesamtzahl kletterte demnach auf 162.753.

Die Schwelle von 1.000 Fällen wurde in Südkorea zum ersten Mal seit Ende Dezember wieder überschritten. Man könne vom Beginn einer neuen, vierten Infektionswelle sprechen, sagte Lee Ki Il vom Gesundheitsministerium im Fernsehen. Ähnlich hohe Tageswerte dürften zunächst bis Ende Juli oder Anfang August gemeldet werden.

Als Konsequenz entschieden die Behörden, schon geplante weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen erneut zu verschieben. Auch sollen vermehrt Tests auf das Virus durchgeführt werden. Premierminister Kim Boo Kyum warnte davor, die Beschränkungen könnten sogar wieder verschärft werden, sollte das Infektionsgeschehen in den nächsten Tagen außer Kontrolle geraten.

15.00 Uhr: Mehr Corona-Hilfe für Fairen Handel

Das Bundesentwicklungsministerium stockt die Covid-19-Soforthilfe für den Fairen Handel um weitere 7,1 auf insgesamt 19,5 Millionen Euro auf. "Die Corona-Pandemie trifft die Ärmsten der Armen in den Entwicklungsländern am härtesten", erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Mittwoch in Berlin. Mit der Unterstützung aus der Soforthilfe könnten betroffene Kleinbauern und Kooperativen ihre Produktion auch in der Krise fortsetzen. An dem Soforthilfe-Programm beteiligen sich den Angaben zufolge auch die Fairhandels-Initiative Fairtrade, das Forum Fairer Handel und die Deutsche Welthungerhilfe. Die Umsetzung vor Ort wird von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt. Seit dem Start der Soforthilfe für den Fairen Handel im vergangenen Jahr haben demnach bereits 250 Produzentenorganisation in 25 Ländern Fördermittel erhalten, um die Folgen der Pandemie abzufedern.

14.45 Uhr: R-Wert wieder über 1

Erstmals seit April liegt die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl wieder über der Schwelle von 1. So gab das Robert Koch-Institut (RKI) den sogenannten 7-Tage-R-Wert am Mittwoch mit 1,01 an (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Der R-Wert lag über viele Wochen deutlich unter 1, stieg aber zuletzt relativ kontinuierlich an. Experten zufolge könnte das an der Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante und an Lockerungen der Corona-Beschränkungen liegen. Eine weitere Corona-Kennzahl - die 7-Tage-Inzidenz - war zuletzt stabil auf niedrigem Niveau. So gab das RKI die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Mittwoch mit 5,1 an (Vortag 4,9; Vorwoche 5,2).

14.30 Uhr: Deutschland gibt 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer

Deutschland gibt bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Corona-Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten ab. Für die kostenlosen Spenden sollen Impfdosen der Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson genutzt werden. Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums hervor, der am Mittwoch im Kabinett vorgelegt wurde und der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. "Es ist in unserem ureigenen Interesse, die Welt zu impfen", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Mindestens 80 Prozent der Impfstoff-Spende soll über Covax verteilt werden. Bis Mitte Juni waren über das internationale Impfstoffprogramm erst 83 Millionen Impfdosen verteilt worden, davon das meiste an die ärmsten Länder. Maximal 20 Prozent der Spende soll bilateral abgegeben werden, insbesondere an Staaten des Westbalkans mit bis zu drei Millionen Dosen, an Namibia sowie an Staaten der östlichen Partnerschaft. Mit östlichen Partner sind EU-Nachbarn wie Armenien, Aserbaidschan oder die Ukraine gemeint. Genaue Mengen und Abgabezeitpunkte sollen von der nationalen Versorgungslage abhängig gemacht werden. 

Deutschland stellt mehr als zwei Milliarden Euro für Covax zur Verfügung. Die Abgabe von Impfdosen könne einen wichtigen ergänzenden Beitrag leisten, so das Gesundheitsministerium.

14.20 Uhr: Inzidenz im Freistaat nahezu gleich

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat seit gestern 174 neue Corona-Fälle in Bayern registriert (Stand 07.07.21, 08.00 Uhr). Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt laut LGL bei 5,50 und hat sich damit kaum verändert. Gestern lag der Wert noch bei 5,49.

Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Corona-Virus Gestorbenen ist gleichgeblieben, allerdings meldet das Landesamt einen Toten im Regierungsbezirk Schwaben und korrigiert die Zahl der Verstorbenen in Mittelfranken um -1. Insgesamt wurden demnach im Freistaat weiterhin 15.278 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gezählt.

Den niedrigsten Inzidenzwert meldet das LGL mit 2,09 erneut für Niederbayern, den höchsten verzeichnet abermals Mittelfranken mit 6,59, dicht gefolgt von Oberbayern mit 6,54. In Oberbayern gab es seit gestern auch die meisten gemeldeten Neuinfektionen, nämlich 93. Insgesamt registrierte das Landesamt seit Beginn der Pandemie 648.234 Corona-Infektionen in Bayern.

14.08 Uhr: WHO meldet Rückgang der Corona-Todesfälle und Anstieg der Infektionen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat so wenige gemeldete Todesfälle durch das Coronavirus registriert wie seit Anfang Oktober 2020 nicht mehr. In der Woche vom 28. Juni bis 4. Juli waren es knapp 54.000, sieben Prozent weniger als in der Vorwoche, wie die WHO am Mittwoch in Genf bekanntgab.

Gleichzeitig stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen weltweit leicht, auf gut 2,6 Millionen in der genannten Woche. Besonders stark war der Anstieg in der WHO-Europaregion, die 53 Länder von Portugal bis Tadschikistan umfasst: plus 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus wurde in sieben weiteren Ländern nachgewiesen, insgesamt jetzt in 104 der 194 WHO-Mitgliedsländer.

Damit sind insgesamt seit Beginn der Pandemie gut 183 Millionen Infektionen gemeldet worden und fast vier Millionen Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben. Die WHO geht von einer hohen Dunkelziffer aus, weil nicht in allen Ländern alle Fälle entdeckt und gemeldet werden.

13.54 Uhr: Bald 40 Prozent doppelt Geimpfte in Deutschland

Die Quote der vollständig gegen das Coronavirus geimpften Menschen in Deutschland wird voraussichtlich am Donnerstag die Marke von 40 Prozent überspringen. Am Mittwoch lag die Quote nach Angaben des Robert Koch-Instituts (Stand 13.20 Uhr) bei 39,9 Prozent. Den Angaben zufolge wurden am Dienstag fast 700.000 Impfungen verabreicht.

Mehr als 47,5 Millionen Menschen (57,1 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, rund 33,2 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. Insgesamt gab es bislang 78,7 Millionen Corona-Impfungen in Deutschland.

13.30 Uhr: Berichte: Reisen nach England für Geimpfte bald wieder möglich

Die britische Regierung will Medienberichten zufolge noch an diesem Donnerstag ein Ende der Quarantänepflicht für geimpfte Reisende aus vielen europäischen Ländern, darunter Deutschland, beschließen. Wie unter anderem die "Times" am Mittwoch berichtete, sollen Reisende aus Ländern, die auf der gelben Reiseliste der britischen Regierung stehen, vom 19. Juli an wieder ohne Pflicht zur Selbstisolation nach England einreisen können. Voraussetzung ist, dass sie einen Nachweis über eine vollständige Corona-Impfung vorlegen können. Auf der gelben Liste stehen mit Ausnahme Maltas und einigen Regionen wie den Balearischen Inseln und Madeira bislang alle europäischen Staaten.

Der Londoner Flughafen Heathrow will in einem Probelauf daher bereits die beschleunigte Abfertigung ankommender Reisender mit Impfnachweis testen. Wer bei ausgewählten Flügen einen Nachweis über die vollständige Impfung gegen das Coronavirus vorweisen könne, werde in einer gesonderten Schlange zur Passkontrolle vorgelassen, teilte die Airline am Mittwoch mit.

  • Zum Artikel "Lockerungen in England trotz rapide steigender Corona-Zahlen"

12.20 Uhr: Bund gibt 7,1 Millionen Euro Corona-Soforthilfe für Kleinbauern

Das Bundesentwicklungsministerium stellt zusätzlich 7,1 Millionen Euro Corona-Soforthilfe für den fairen Handel zu Verfügung. Das teilte der Verein Transfair am Mittwoch in Köln mit. Die Mittel dienten dazu, nachhaltig produzierende kleinbäuerliche Betriebe im globalen Süden zu befähigen, in der Pandemie ihre Zukunftsfähigkeit zu erhalten. Insgesamt habe das Ministerium für diesen Zweck 19,5 Millionen Euro bereitgestellt, zitierte der Verein Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU).Bisher wurden laut Transfair über 250 Produzentenorganisationen in 25 Ländern gefördert. Sie hätten damit beispielsweise in Hygienemittel investiert, pandemiebedingte Ernteausfälle kompensiert, Lebensmittelpakete verteilt und Aufklärungskampagnen finanziert. Insgesamt sei 250.000 Menschen geholfen worden. Bis Mitte 2022 würden 600.000 Kleinbäuerinnen und -bauern in bis zu 30 Ländern unbürokratisch unterstützt.

12.10 Uhr: Tunesien meldet fast 8.000 neue Corona-Fälle

Tunesien hat einen Höchststand bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen registriert. Das Gesundheitsministerium meldete für Dienstag mehr als 7.900 neue Fälle - so viele wie noch nie zuvor. 119 Menschen starben zugleich an oder mit dem Virus. Seit Wochen verschlechtert sich die Lage in dem nordafrikanischen Land drastisch. Auch Fälle der besonders ansteckenden Delta-Variante wurden bereits registriert. Allein im Juni hatte es mehr als 2.000 Corona-Tote gegeben. Die Kliniken arbeiten an der Belastungsgrenze, und es mangelt an medizinischer Ausrüstung. Tunesien hat deshalb bereits aus Deutschland Beatmungsgeräte bekommen. Auch Italien und Frankreich schickten Ausrüstung. Mehr als jeder dritte Corona-Test fällt in Tunesien positiv aus. Beim Impfen kommt das Land mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern derweil nur langsam voran. Knapp zwei Millionen Menschen wurden bislang geimpft, knapp 600.000 von ihnen sind vollständig geimpft.

11.55 Uhr: Niedrigere Impfquote bei Menschen mit geringem Einkommen

Bei Menschen mit geringem Einkommen liegt die Impfquote gegen Covid-19 deutlich unter dem Durchschnitt. In einer am Mittwoch veröffentlichten Befragung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gaben 49 Prozent der Menschen im unteren Fünftel der Lohnverteilung mit einem Einkommen von durchschnittlich 11,50 Euro pro Stunde an, schon mindestens eine erste Impfdosis erhalten zu haben. 23 Prozent berichteten, vollständig geimpft zu sein.Bei Befragten im oberen Fünftel mit einem Stundenlohn von durchschnittlich 34,40 Euro lag der Wert für die erste Impfung laut Bericht hingegen bei 71 Prozent und für den vollständigen Impfschutz bei 31 Prozent. Menschen mit geringem sozio-ökonomischen Status seien bei der Impfterminvergabe ins Hintertreffen geraten, kritisieren die Wissenschaftler. Insgesamt gaben 59 Prozent der Befragten an, mindestens eine Impfdosis erhalten zu haben, 27 Prozent davon waren vollständig geimpft.Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung des Portals "Lohnspiegel.de", an der sich den Angaben zufolge im Juni 2021 mehr als 4.500 Beschäftigte beteiligten. Die Umfrage ist nicht-repräsentativ.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern

11.45 Uhr: Berghain-Garten öffnet nach Corona-Pause wieder

In Berlins legendärem Techno-Club Berghain darf wieder getanzt werden, wenn auch vorerst nur unter freiem Himmel. "Von diesem Samstag an öffnen wir bei gutem Wetter jedes Wochenende unseren Outdoor-Dancefloor mit DJ-Programm", heißt es auf der Internetseite des weltberühmten Clubs. Einlass soll es nur für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete geben - und das wohl auch nur für diejenigen, die Gnade finden vor der berühmt-berüchtigten harten Türpolitik. Ferner seien Mund und Nase im gesamten Klubgarten zu bedecken.

11.25 Uhr: Elf Prozent weniger Hochzeiten im Corona-Jahr 2020

Knapp elf Prozent weniger Hochzeiten als im Vorjahr haben 2020 in Bayern stattgefunden. Insgesamt hätten sich in bayerischen Standesämtern 61.138 Paare das Ja-Wort gegeben und damit 10,7 Prozent weniger als 2019 (68.501 Trauungen), teilte das Statistische Landesamt in Fürth am Mittwoch mit. Es sei die niedrigste Zahl an Eheschließungen seit 2013 gewesen, als lediglich 59.623 Paare heirateten.Der Tagesrekord im Corona-Jahr lag bei 1.955 Trauungen am "Schnapszahltag" 10.10.2020. Männer heirateten durchschnittlich im Alter von 38,1 Jahren und Frauen von 35,3 Jahren. Insgesamt 1.260 Eheschließungen fanden zwischen Partner gleichen Geschlechts statt - in 645 Fällen gingen zwei Frauen und in 615 Fällen zwei Männer den Bund fürs Leben ein. Damit hatten gleichgeschlechtliche Hochzeiten einen Anteil von gut zwei Prozent an der Gesamtzahl neuer Ehen.Dass es 2020 vergleichsweise wenige Eheschließungen gab, sei "maßgeblich" auf die Corona-Pandemie und die Eindämmungsmaßnahmen zurückzuführen, so das Statistikamt. Entsprechend sei die Zahl der Trauungen in allen Regierungsbezirken zurückgegangen: am schwächsten in Unterfranken (minus 8,5 Prozent), am stärksten in Oberbayern und Niederbayern (minus 11,8 Prozent).

11.15 Uhr: Mittelstand strotzt vor Zuversicht - "Zeichen stehen auf Aufschwung"

Mit der Wiedereröffnung der Wirtschaft nach den Corona-Lockdowns bessert sich die Stimmung im Mittelstand durchgreifend. Das Geschäftsklima dazu stieg im Juni um 6,7 Zähler auf 12,3 Saldenpunkte, wie die staatliche Förderbank KfW zu ihrem Mittelstandsbarometer mit dem Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte. Die Lage beurteilten die kleinen und mittleren Unternehmen deutlich besser als zuletzt. Zugleich signalisiert das Barometer für die Erwartungen, dass die Firmen so zuversichtlich wie nie in den vergangenen gut zehn Jahren in die Zukunft schauen. "Alle Zeichen stehen auf Aufschwung", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

11.10 Uhr: Flugverkehr über Deutschland nimmt im vierten Monat in Folge zu

Über Deutschland sind nach Aufhebung von Reisebeschränkungen wieder zunehmend mehr Flugzeuge unterwegs. Im Juni nahm der Flugverkehr nach Beobachtung der Deutschen Flugsicherung (DFS) im vierten Monat in Folge zu. Dennoch erreiche das Verkehrsaufkommen im ersten Halbjahr 2021 nur ein Drittel des Niveaus von 2019. Wie die DFS am Mittwoch mitteilte, wurden im Juni 129 073 Starts, Landungen und Überflüge im deutschen Luftraum gezählt. Das seien fast 30.000 mehr als im Mai des laufenden Jahres gewesen, aber 57,6 Prozent weniger als im Juni 2019 - also vor der Corona-Pandemie. In den ersten sechs Monaten des Jahres zählte die DFS 531.217 Flugbewegungen im deutschen Luftraum und damit zwei Drittel (67 Prozent) weniger als im ersten Halbjahr 2019.

10.55 Uhr: Sonderimpfaktion mit Johnson & Johnson im Impfzentrum in Gunzenhausen

Das Impfzentrum Altmühlfranken in Gunzenhausen organisiert eine Sonderimpfaktion mit dem Impfstoff Johnson & Johnson. Am 13. und 15. Juli 2021 können Impfwillige jeweils von 17.00 bis 20.00 Uhr ohne Anmeldung ins Impfzentrum in der Spitalfeldstraße 7-9 kommen. Sie müssen lediglich ein gültiges Ausweisdokument und, soweit vorhanden, ihren Impfpass mitbringen. Der Vorteil beim Impfstoff von Johnson & Johnson sei, dass nur eine Impfung notwendig sei, um ab Tag 15 nach der Impfung den vollständigen Impfschutz zu haben, teilt das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen mit. Auch Personen unter 60 Jahren könnten mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden. Ein Arzt werde die Impfwilligen vor Ort aufklären. An den beiden Tagen stehen laut Landratsamt jeweils mindestens 175 Impfdosen zur Verfügung.

10.05 Uhr: Trotz mehr Kauflaune sparen die Deutschen derzeit viel

Gelockerte Corona-Auflagen lassen die Konsum-Lust steigen, wie aus einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen hervorgeht. Demnach wollen 53 Prozent der Bürger Geld für späteren Konsum auf die Seite zu legen, im Frühjahr waren dies 50 Prozent. Die Lockerungen steigerten zwar die Kauflaune der Verbraucher, erklärt Verbands-Hauptgeschäftsführer Christian König. "Weil es aber immer noch Restriktionen gibt, etwa bei Fernreisen, wird dafür aber oft erst mal verstärkt gespart." Die Sparmotive "Altersvorsorge" und "Wohneigentum" stünden wegen des Nachholbedarfs beim Konsum zurzeit weniger im Fokus.

09.45 Uhr: Spahn rechnet mit vielen Infektionen im Herbst bei zu geringer Impfquote

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eindringlich für Corona-Impfungen geworben und vor Monaten mit vielen Neuinfektionen gewarnt. Entweder man werde geimpft oder man werde infiziert - "mit dem Risiko auch einer Folgeerkrankung", sagte Spahn am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. "Das ist das, was wir sehen werden im Herbst und Winter, was wir im Vereinigten Königreich und anderen Ländern sehen. Da, wo nicht ausreichend geimpft ist, in den Bevölkerungsgruppen wird es sehr sehr viele Infektionen geben." Spahns Appell folgte auf Fragen zur Impfung von Kindern und Jugendlichen. Der CDU-Politiker machte deutlich, dass auch allen interessierten Kindern und Jugendlichen bis Ende August eine erste Impfung verabreicht werden könnte.

09.25 Uhr: 40.000 Besucher pro Tag zum Exit-Festival in Serbien erwartet

nter dem Motto "Celebrate Life" startet am Donnerstag in der nordserbischen Stadt Novi Sad das Exit-Festival, eines der größten Sommer-Musikevents in Mittel- und Südosteuropa. Nach der coronabedingten Absage im vergangenen Jahr erwarten die Veranstalter täglich rund 40.000 Besucher, wie eine Sprecherin des Organisationsteams der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Vor der Pandemie hatte das Exit etwas mehr als 50.000 Besucher am Tag. Die Corona-Ansteckungszahlen sind in Serbien derzeit niedrig. In Abstimmung mit den serbischen Gesundheitsbehörden entwickelten die Veranstalter ein Sicherheitskonzept. Festival-Besucher müssen nachweisen, dass sie gegen Corona geimpft sind, eine Infektion überstanden haben oder auf das Coronavirus negativ getestet sind. Die Nachweise werden an den Eingängen zum Festival-Gelände kontrolliert. Besucher, die einen PCR-Test brauchen, können diesen gegen Vorweis des Festivalpasses oder einer Tageskarte gratis auf dem Messegelände von Novi Sad durchführen lassen.

09.15 Uhr: Neuseeland vor Zulassung von J & J als zweitem Corona-Impfstoff

Die medizinische Aufsichtsbehörde in Neuseeland hat am Mittwoch grünes Licht für den Einsatz des Impfstoffs von Johnson & Johnson als zweites Vakzin gegen das Coronavirus gegeben. Bereits zugelassen ist in dem Land der Impfstoff von Biontech und Pfizer. Das Kabinett muss dem Schritt noch zustimmen, was für August erwartet wird. Die neuseeländische Regierung hält an ihrem Vorhaben fest, für die Immunisierung der fünf Millionen Menschen im Land vor allem den Impfstoff von Biontech und Pfizer einzusetzen. Der für die Bekämpfung von Covid-19 zuständige Minister Chris Hipkins sagte, ein zweites Vakzin ermögliche aber mehr Flexibilität. Es könnte in Notfällen oder in schwer erreichbaren Gebieten eingesetzt werden, erklärte Hipkins. Neuseeland hat eine Vereinbarung über den Kauf von zwei Millionen Dosen des Präparats von Johnson & Johnson getroffen.

09.05 Uhr: Sydney verlängert Lockdown-Maßnahmen wegen Delta-Variante erneut

Die australischen Behörden haben den Lockdown in Sydney wegen neuer Ansteckungsfälle mit der Delta-Variante des Coronavirus um eine weitere Woche verlängert. Dies sei die "beste Chance, um sicherzustellen, dass dies der einzige Lockdown bleibt, bis die große Mehrheit unserer Bürger geimpft ist", sagte die Regionalregierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, am Mittwoch. In der größten Stadt des Landes waren zuvor 27 neue Corona-Ansteckungen festgestellt worden. Seit zwei Wochen dürfen die Bewohner von Sydney ihr Haus nur noch aus triftigem Grund verlassen. Die Maßnahme wurde vorerst bis zum 16. Juli verlängert.

  • Zum "Possoch klärt! Wie gefährlich ist die Corona-Variante Delta?"

08.45 Uhr: Indonesien weitet Lockdown auf das ganze Land aus

Im Kampf gegen die bislang heftigste Corona-Welle hat Indonesien am Mittwoch die Einschränkungen auf das gesamte Land ausgeweitet. Der am Mittwoch verhängte landesweite Lockdown gilt zunächst bis zum 20. Juli. "Die Fallzahlen steigen auch in anderen Regionen und wir müssen dort auf die Verfügbarkeit von Krankenhäusern achten", sagte der zuständige Minister Airlangga Hartarto. Die Krankenhäuser mussten in den vergangenen Wochen massenweise neue Patienten aufnehmen, die unter anderem auch mit der hochansteckenden Delta-Variante des Virus infiziert waren. Einige Kliniken arbeiten wegen der Überlastung bereits mit zusätzlichen Zelten oder müssen Patienten ablehnen.

08.50 Uhr: Tourismusanalyse: Urlauber zieht es an den Strand

Auch in Corona-Zeiten hat der Strand-Urlaub nichts an Attraktivität verloren. Laut einer Befragung des BAT-Instituts für Zukunftsfragen im Juni wünschen sich 59 Prozent der Deutschen einen Bade-Urlaub am Meer, gefolgt von Städtereisen (53 Prozent). Vor allem sicher soll das Reiseziel sein, wie die Stiftung am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Der Wunsch nach einer intakten Natur ist dagegen zurückgegangen. Die Erwartung, angesichts der Corona-Pandemie würden viele Menschen am PC verreisen, hat sich nicht bestätigt: Lediglich drei Prozent setzen auf virtuelle Reisen.

  • Zum Artikel "Sommerurlaub trotz Corona: Diese Regeln sollten Sie beachten"

08.35 Uhr: Jugendliche sollten über Impfung selber entscheiden

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat dafür geworben, auch junge Menschen gegen COVID-19 zu impfen. "Wir haben jetzt im Juli und auch im August ausreichend Impfstoff, um auch Kinder und Jugendliche zu impfen", sagt der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin. "Wir sollten die Kinder und Jugendlichen selber entscheiden lassen. Wer für sich das möchte, dem machen wir das möglich, bis spätestens Ende August die erste Impfung und dann auch bald die zweite Impfung zu bekommen."

08.25 Uhr: Bayerns Gemeindetagspräsident Brandl kritisiert Kommunikation zu Luftfiltern an Schulen

Bayerns Gemeindetagspräsident Uwe Brandl vermisst in der Diskussion um die Anschaffung von Luftfiltern für Schulen in der Corona-Pandemie klare Entscheidungsgrundlagen. «Die Debatte ist eine emotionale geworden, jetzt braucht man mit rationalen Erwägungen nicht mehr anfangen», sagte Brandl dem Radiosender Bayern 2 am Mittwoch. Die Kommunen seien zudem von der Entscheidung überrumpelt worden. "Mit uns hat keiner gesprochen", beklagte Brandl, der auch Bürgermeister der niederbayerischen Stadt Abensberg ist. Die Staatsregierung hatte zugesagt, für die Luftfilter 190 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Geld sollen rund 60.000 Klassenzimmer und 50.000 Räume in Kindertagesstätten mit diesen mobilen Anlagen versorgt werden können, die die Virenlast in der Raumluft verringern. Bis zu 50 Prozent der Kosten seien förderfähig, den Rest müssten die Kommunen selbst zahlen. Die bayerische Staatsregierung übernehme natürlich nicht 50 Prozent der Kosten, kritisierte Brandl. "Denn hinzukommen werden Beraterkosten, Installationskosten, Wartungskosten. Und das, was uns am meisten stört, ist die Tatsache, dass wir bis heute keinen gesicherten Beweis darüber haben, ob diese Raumluftfilter tatsächlich einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der Virenlast leisten."

08.15 Uhr: Aufhebung der Corona-Auflagen laut Gesundheitsminister Spahn von Impfquote abhängig

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Hoffnungen auf eine rasche Aufhebung der Corona-Beschränkungen gedämpft. Alles hänge von der Impfquote ab, sagt der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Bei den Älteren gebe es eine hohe Bereitschaft, so dass bei den über 60-Jährigen eine Impfquote von 90 Prozent bald erreicht werde. Bei den Zwölf- bis 59-Jährigen müsse dagegen noch geworben werden, um eine Quote von 85 Prozent zu erreichen. Ihnen müssten niedrigschwellige Impfangebote gemacht werden, etwa auf dem Marktplatz, dem Sportplatz oder neben Moscheen und Kirchen. "Wenn wir das möglichst gut hinkriegen im Juli, dann haben wir auch eine gute Aussicht auf einen Herbst, auf einen Winter mit weniger Auflagen und deutlich weniger Einschränkungen." Spahn betonte aber, die AHA-Regeln würden noch eine ganze Zeit gebraucht. Wer geimpft sei, werde aber auf jeden Fall mehr Freiheiten haben.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

07.50 Uhr: Schüler fordern Impfangebote in den Sommerferien

Die Bundesschülerkonferenz fordert ein Impfangebot für alle Jugendlichen in den Sommerferien. „Gerade wenn es um den Schulstart nach den Ferien geht, sind Impfungen ein Schlüsselfaktor für sicheren Unterricht“, sagte Generalsekretär Dario Schramm dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Mittwoch). "Für mich ist klar: Jeder Schüler ab zwölf Jahren muss in den Sommerferien ein Impfangebot bekommen", unterstrich er. Das erste Angebot für eine Impfung gegen das Coronavirus müsse schon am Anfang der Ferien erfolgen, damit im besten Fall am Ende der Ferien bereits die zweite Impfung möglich sei. Viele junge Menschen wollten sich gegen die Delta-Variante des Virus schützen, kämen aber nicht an Impftermine, kritisierte der Schülervertreter. "Ich sehe die Kultusministerien in diesem Prozess genauso in der Verantwortung wie die Gesundheitsministerien."

07.32 Uhr: Australien: Lockdown in Sydney wird verlängert

Der Lockdown in der australischen Metropole Sydney wird wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante um eine Woche verlängert. Die Corona-Zahlen seien immer noch "höher, als wir es uns gewünscht hätten", sagte die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Die Botschaft sei deshalb: "Verlassen Sie ihr Haus nicht." Gleichzeitig betonte Berejiklian, die Regionalregierung habe die feste Absicht, die Einschränkungen am 16. Juli aufzuheben.

Sydney an der australischen Ostküste ist seit dem 26. Juni im Lockdown. Die Bürger dürfen nur noch in Ausnahmen ihre Häuser verlassen, die Schulen sind geschlossen. Im internationalen Vergleich sind die Zahlen aber weiter sehr niedrig: In New South Wales wurden am Mittwoch 27 Neuinfektionen gemeldet. Neun Fälle stehen aber nicht in Verbindung mit den bisher bekannten Corona-Clustern, was den Behörden Sorgen bereitet.

07.19 Uhr: WHO empfiehlt weitere Entzündungshemmer für Corona-Patienten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat weitere Entzündungshemmer in die Medikamentenpalette zur Behandlung von Covid-19 aufgenommen. Die UN-Organisation in Genf sprach eine Empfehlung für Tocilizumab und Sarilumab aus. Die zwei Wirkstoffe, die ursprünglich für rheumatische Gelenksentzündungen entwickelt wurden, seien für schwer kranke Corona-Patienten lebensrettend, hieß es. Daten von mehr als 10.000 Kranken in 27 klinischen Studien hätten gezeigt, dass diese Medikamente das Sterberisiko bei schwer Erkrankten um 13 Prozent senkten, teilte die WHO mit. Die verwendeten Daten sind teils noch nicht veröffentlicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Patienten künstlich beatmet werden müssen, falle um 28 Prozent.

05.20 Uhr: EU-Gesundheitsbehörde: 2.500 Corona-Fälle in Verbindung mit EM

Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM bislang mehr als 2.500 Corona-Infektionen gezählt. In der dritten Turnierwoche der Europameisterschaft sei ein erheblicher Anstieg im Vergleich zur Woche davor zu verzeichnen gewesen, bestätigte die EU-Agentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Infektionsfälle in sieben Ländern ließen sich mit der EM in Verbindung bringen, sagte die zuständige Direktorin Vicky Lefevre. Schottland sei mit 1.991 Fällen dabei am weitaus stärksten betroffen.

Die schottische Mannschaft trug ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. 436 Fälle seien zuletzt in Finnland registriert worden, vor allem nachdem Finnlands Fußballer in St. Petersburg spielten und Fans offensichtlich das Virus aus Russland mitbrachten. Einige Fälle wurden auch aus Dänemark, Frankreich, Schweden, Kroatien und den Niederlanden gemeldet. In Deutschland sind demnach keine Corona-Infektionen direkt im EM-Zusammenhang festgestellt worden.

  • Zum Artikel "Corona-Treiber: WHO kritisiert Fußball-EM mit vielen Zuschauern"

04.23 Uhr: Lauterbach besorgt über mögliche Impfresistenz von Delta-Variante

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sorgt sich wegen Berichten über eine möglicherweise verminderte Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe gegen die Delta-Variante. "Wenn sich die Daten bestätigen, ist das Grund zur Sorge", sagte Lauterbach der "Augsburger Allgemeinen". Hintergrund sind Vermutungen israelischer Pandemie-Experten, welche den Anstieg der Ansteckungszahlen in Israel trotz schneller Impfkampagne auf die Delta-Mutation zurückführen.

"Was mich an der Studie eher noch beunruhigt hat, ist die Tatsache, dass sieben Prozent der Geimpften schwer erkranken konnten", sagte SPD-Mann Lauterbach der "Augsburger Allgemeinen". Möglicherweise sei nicht die Delta-Variante allein für die geringere Wirksamkeit verantwortlich, sondern auch weitgehende Lockerungen. Gefährlich sei jedenfalls die Mischung aus Verbreitung der mutierten Corona-Variante und gleichzeitigen Lockerungen, warnte Lauterbach.

04.14 Uhr: RKI meldet 985 Neuinfektionen - Inzidenz bei 5,1

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 985 Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 808 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,1 an (Vortag: 4,9; Vorwoche: 5,2). Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 48 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 56 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.732.549 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

01.45 Uhr: Lambrecht gegen Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) lehnt eine Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen vorerst ab. "Auch eine Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Weitergabe des Virus, wie sich zuletzt an der Ausbreitung der Delta-Variante in einigen Ländern gezeigt hat", sagt Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vorsichtsmaßnahmen, wie das Tragen einer Maske in Innenräumen, seien daher vorerst auch für geimpfte Personen sinnvoll. Der Ministerin zufolge sei es außerdem kaum praktikabel, im öffentlichen Nahverkehr oder im Supermarkt zwischen geimpften und ungeimpften Personen zu unterscheiden.

00.30 Uhr: Scholz: Impfkampagne lässt auf normalen Schulunterricht hoffen

Vizekanzler Olaf Scholz rechnet für das kommende Schuljahr mit einem normalen Unterricht. "Die Fortschritte bei der Impfkampagne stimmen mich optimistisch, dass normaler Schulunterricht möglich sein wird", sagte der SPD-Kanzlerkandidat dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Nach anderthalb Jahren ist es höchste Zeit, wieder in einen halbwegs normalen Schulalltag zurückzukehren". Um möglichst viel Präsenzunterricht zu ermöglichen, fordert die Bundesschülerkonferenz ein Impfangebot für alle Jugendlichen in den Sommerferien. "Gerade wenn es um den Schulstart nach den Ferien geht, sind Impfungen ein Schlüsselfaktor für sicheren Unterricht", sagte Generalsekretär Dario Schramm dem RND.

00.10 Uhr: Reisebeschränkungen werden gelockert

Die besonders strengen Reisebeschränkungen für Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland, Indien und Nepal werden von heute an wieder gelockert. Die fünf Länder, in denen sich besonders ansteckende Coronavirus-Varianten ausgebreitet hatten, werden vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft. Damit ist die Einreise nach Deutschland für alle Personengruppen wieder möglich. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt die Quarantänepflicht ganz, für alle anderen wird sie verkürzt.

Hintergrund ist, dass die Delta-Variante des Coronavirus auch in Deutschland schon weit verbreitet ist. Der eigentliche Zweck der drastischen Reisebeschränkungen - die Ausbreitung der Delta-Variante zu bremsen - hat sich damit weitgehend erledigt.

Dienstag, 06. Juli 2021

23.30 Uhr: WHO empfiehlt weitere Entzündungshemmer für Corona-Patienten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat weitere Entzündungshemmer in die Medikamentenpalette zur Behandlung von Covid-19 aufgenommen. Die UN-Organisation in Genf sprach am Dienstagabend eine Empfehlung für Tocilizumab und Sarilumab aus. Die zwei Wirkstoffe, die ursprünglich für rheumatische Gelenksentzündungen entwickelt wurden, seien für schwer kranke Corona-Patienten lebensrettend, hieß es.

Daten von mehr als 10.000 Kranken in 27 klinischen Studien hätten gezeigt, dass diese Medikamente das Sterberisiko bei schwer Erkrankten um 13 Prozent senkten, teilte die WHO mit. Die verwendeten Daten sind teils noch nicht veröffentlicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Patienten künstlich beatmet werden müssen, falle um 28 Prozent. Die Wirkstoffe gehören zur Gruppe der Interleukin-6-Rezeptor-Blocker.

22.00 Uhr: Biden: Kampf gegen Virus noch nicht vorbei - Appell an Ungeimpfte

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat US-Präsident Joe Biden die Amerikaner erneut eindringlich zum Impfen aufgerufen. Die potenziell gefährlichere Delta-Variante sei in manchen Teilen der Vereinigten Staaten bereits für die Hälfte aller Infektionen verantwortlich, sagte Biden am Dienstag im Weißen Haus. "Unser Kampf gegen dieses Virus ist nicht vorbei."

Biden kündigte neue Maßnahmen seiner Regierung an, um die Impfquote zu erhöhen. So sollen unter anderem Helfer in Gemeinden von Tür zu Tür gehen, um über Impfungen zu informieren. Auch mobile Kliniken sollen verstärkt zum Einsatz kommen. Biden hatte als Ziel ausgegeben, dass bis zum Unabhängigkeitstag am vergangenen Sonntag 70 Prozent aller Erwachsenen in den USA mindestens einmal geimpft sein sollten. Dieses Ziel wurde knapp verfehlt.

20.45 Uhr: WHO empfiehlt Roche- und Sanofi-Medikamente bei Covid-19

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, Covid-19-Patienten mit den Arthritis-Medikamenten Actemra von Roche und Kevzara von Sanofi mit Kortikosteroiden zu behandeln. Aus Daten von gut 11.000 Patienten gehe hervor, dass sich so das Todes-Risiko senken lasse, erklärt die WHO.

19.30 Uhr: Auch Katalonien schränkt Nachtleben stark ein

Zur Eindämmung der seit Tagen rasant steigenden Infektionszahlen schränkt der spanische Corona-Hotspot Katalonien das Nachtleben stark ein. Man werde eine Schließung der Innenbereiche aller nächtlichen Vergnügungslokale anordnen, teilte die Regionalregierung am Dienstag in Barcelona mit. Die Maßnahme solle am Freitagabend in Kraft treten. Über die Details werde noch gesprochen, sagte Regierungssprecherin Patricia Plaja.

So schlimm wie in der beliebten Urlaubsregion an der Grenze zu Frankreich ist die Corona-Lage derzeit nirgendwo sonst in Spanien. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kletterte dort zuletzt auf gut 378, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Madrid mitteilte. Vor einer guten Woche lag dieser Wert noch bei 55. Zum Vergleich: In Spanien betrug die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag etwa 156, in Deutschland nur 5.

19.00 Uhr: Wegen hoher Fallzahlen: Athen schränkt Nachtleben drastisch ein

Von Donnerstag an gelten in griechischen Bars wieder strikte Corona-Maßnahmen sowie saftige Strafen bei Zuwiderhandlung. Das hat der Chef des griechischen Zivilschutzes am Dienstagabend angekündigt. Grund ist der starke Anstieg der Corona-Neuinfektionen - die Zahlen haben sich in Griechenland binnen einer Woche mehr als verdoppelt, betroffen sind vor allem junge Leute.

"Das durchschnittliche Alter der neu Erkrankten beträgt 27 Jahre, es wurden Hunderte Fälle im Zusammenhang mit Unterhaltungsbetrieben gemeldet", sagte Zivilschutzchef Nikos Chardalias. Weil der Anstieg der Fälle offensichtlich mit dem Nachtleben zusammenhängt, dürfen die Gäste ab Donnerstag nur noch sitzen, nicht mehr beisammenstehen oder gar tanzen, und die Betriebe dürfen auch nicht voll besetzt sein.

18.45 Uhr: SPD droht Laschet wegen Masken-Deal

Die SPD im Düsseldorfer Landtag droht der schwarz-gelben Landesregierung mit der Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der die Umstände des Masken-Deals mit der Schweizer Firma Emix ausleuchten soll. "Trotz zahlreicher Anfragen zu dem Thema bleiben Antworten auf zentrale Fragen offen", sagte der SPD-Abgeordnete Stefan Kämmerling dem "Kölner Stadt-Anzeiger"

Ein Untersuchungsausschuss könnte kurz vor der Landtagswahl ein Schlaglicht auf das Krisenmanagement der Landesregierung in der Corona-Pandemie werfen. Der Masken-Deal mit Emix war von der Tochter des früheren CSU-Politikers Gerold Tandler vermittelt worden. Das Land konnte bislang nicht erklären, wer die Masken letztlich erhalten hat. " Es bestehe der Verdacht, "dass da auch Schrott geliefert wurde," so der SPD-Abgeordnete Kämmerling.

18.25 Uhr - EU ordert 40 Millionen zusätzliche Dosen von J&J

Die Europäische Union (EU) bestellt knapp 40 Millionen zusätzliche Dosen des Impfstoffherstellers J&J. Das teilt ein Sprecher der EU-Kommission mit. Die EU hatte anfänglich 200 Millionen Dosen des J&J-Vakzins geordert. Laut Vertrag kann sie weitere bis zu 200 Millionen Dosen bestellen. Zum Zeitpunkt der geplanten Lieferung wurden keine Angaben gemacht. Aus Kreisen verlautete, dass die zusätzlichen Dosen wahrscheinlich an andere Länder außerhalb der EU abgegeben würden.

18.20 Uhr: Hof impft Schulkinder ab zwölf Jahren

Bei einer Impfaktion in der Stadt und im Landkreis Hof können sich am Wochenende Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. "Gerade mit Blick auf die bevorstehenden Sommerferien gilt es, sich und damit auch andere bestmöglich zu schützen", sagte der ärztliche Leiter des Impfzentrums Hofer Land, Johann Schötz, am Dienstag. Das Angebot gilt neben den Kindern und Jugendlichen an weiterführenden Schulen auch für deren Eltern. Die Ständige Impfkommission hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei. "Eine Impfung ohne Vorerkrankungen ist nach ärztlicher Aufklärung ebenso möglich", teilte der Landkreis Hof am Dienstag mit. Verabreicht werden solle der Impfstoff des Herstellers Pfizer, der grundsätzlich ab zwölf Jahren zugelassen sei. Geimpft wird am Freitag und Samstag. Zuvor sollen die Schülerinnen und Schüler von den Leitungen der Mittel- und Realschulen sowie der Gymnasien über das Angebot informiert werden.

18.05 Uhr: Knapp 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig geimpft

Knapp 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Dienstag (Stand 16.40 Uhr) hervor. Demnach wurden am Montag 479 236 Impfdosen verabreicht. Mehr als 47,2 Millionen Menschen (56,8 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, knapp 32,7 Millionen Menschen (39,3 Prozent) sind vollständig geimpft. Insgesamt gab es bislang fast 78 Millionen Corona-Impfungen in Deutschland, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter schrieb. Knapp 10 Prozent der 12- bis 18-Jährigen seien mindestens einmal geimpft. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 65,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Nur Sachsen hat die 50-Prozent-Marke bislang nicht erreicht (48,5).

Das Saarland zählt mit 44,3 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 35,7 Prozent am Ende der Rangliste. Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

17.45 Uhr: 28.773 Infektionen in Großbritannien - Höchster Wert seit Ende Januar

In Großbritannien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 28.773 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie seit dem 29. Januar nicht mehr. Am Tag zuvor wurden noch 27.334 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit über einem Monat an. In Großbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. 37 weitere Menschen starben laut Regierung. Demnach wurden 86,2 Prozent aller Erwachsenen einmal geimpft, 64,3 Prozent sind bereits vollständig geimpft.

  • Zum Artikel: "Johnson plant Aufhebung von Corona-Maßnahmen ab 19. Juli"

17.30 Uhr: Neuinfektionen in Griechenland steigen stark an

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Griechenland hat sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Am Dienstag meldete die griechische Gesundheitsbehörde 1.797 Neuinfektionen binnen 24 Stunden für das Land mit seinen rund elf Millionen Einwohnern. Vergangene Woche waren noch zwischen 600 und 700 Neuinfektionen täglich gemeldet worden.

Gut die Hälfte aller Neuinfektionen beträfen junge Menschen unter 30 Jahren, teilten die Experten mit. Es wird vermutet, dass der Anstieg auf das Nachtleben zurückzuführen ist - Griechenland hatte erst Anfang vergangener Woche die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, die von 1.30 Uhr bis 5.00 Uhr galt. Als weiterer Grund für den Anstieg gilt die Ausbreitung der Delta-Variante.

Griechische Medien berichteten am Dienstag, die Regierung erwäge erneut Maßnahmen wie nächtliche Ausgangssperren und Reiseverbote - allerdings sollen Maßnahmen künftig nur für ungeimpfte Bürger gelten. Gleichzeitig soll die Impfkampagne noch stärker vorangetrieben werden, unter anderem mit mobilen Impf-Stationen an Urlaubszielen.

17.25 Uhr: Delta-Variante bei fast jeder zweiten Corona-Infektion in Deutschland

In deutschen Laboren geht mittlerweile knapp die Hälfte aller untersuchten Corona-Befunde auf die Delta-Variante zurück. Das teilte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mit. Demnach betrug der Delta-Anteil bei der Datenerhebung der Woche bis 4. Juli 47 Prozent. Der Verband sprach von einem "erwartungsgemäßen" Anstieg. Die Zahlen des ALM decken sich in etwa mit der Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) von vergangener Woche. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante "mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht", schrieb das RKI mit Bezug auf die Woche bis 4. Juli. Aktuelle Daten des RKI werden am Mittwochabend erwartet.

Zuletzt seien in den ALM-Laboren 613.991 PCR-Untersuchungen innerhalb eine Woche gemacht worden. Dabei gab es 5065 positive Befunde, das entspreche einer weiterhin niedrigen Positivrate von 0,8 Prozent. Weiterhin gebe es Kapazitäten für rund zwei Millionen PCR-Tests pro Woche. "Es gilt unverändert, dass aufgrund der deutlichen Ausbreitung der Delta-Variante die Kapazitäten vorgehalten werden, damit wir jederzeit auf kurzfristige Herausforderungen reagieren können", sagte Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM, laut einer Mitteilung.

17.10 Uhr: Tui will Neubuchungen für die Algarve wieder aufnehmen

Mit der Lockerung von Reisebeschränkungen für Portugal will der weltgrößte Tourismuskonzern Tui wieder mehr Urlauberinnen und Urlauber in das Land bringen. Reisen an die Algarve würden für Neubuchungen gegen Ende der Woche wieder aufgenommen, kündigte Tui-Deutschland-Chef Marek Andryszak am Dienstag an. "Auch die Vorbereitungen für Madeira laufen auf Hochtouren." Portugal sei bei Deutschen ein beliebtes Reiseziel und die Neubewertung werde für eine entsprechende Entspannung sorgen, sagte Andryszak der Deutschen Presse-Agentur. "Generell warten Urlauber die aktuellen Entwicklungen ab und buchen verstärkt kurzfristig. Das erwarten wir jetzt auch für Portugal." Hotels eigener Marken seien für Urlauber buchbar und Flüge würden in Kürze an den Start gehen.

Tui hatte wegen des Ausbruchs der Delta-Variante in dem südeuropäischen Land zunächst bestehende Portugal-Reisen bis Ende Juli abgesagt. Die Bundesregierung lockert nun aber die wegen der Verbreitung besonders ansteckender Corona-Varianten verhängten Einreisebeschränkungen unter anderem für Portugal. An diesem Mittwoch wird das Land vom Virusvarianten- zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft. Damit ist die Einreise nach Deutschland für alle Personengruppen möglich. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt die Quarantänepflicht, für alle anderen wird sie verkürzt.

16.55 Uhr: Keine Terminvereinbarungen mehr in den Ostallgäuer Impfzentren nötig

Die sinkende Nachfrage nach Impfungen im Ostallgäu führt nun dazu, dass die Impfzentren im Landkreis und in Kaufbeuren ab morgen (Mittwoch) auch ohne vorherige Terminvereinbarung aufgesucht werden können. Das teilt das Landratsamt Ostallgäu mit. Landrätin Maria Rita Zinnecker erklärte, man tue alles, um es den Impfwilligen so einfach wie möglich zu machen, den Impfschutz für sich selbst und im Interesse aller zu erhalten. Die Anmeldungen in den Impfzentren seien seit etwa zwei Wochen regelrecht eingebrochen. Bei vielen scheint wegen der seit Wochen niedrigen Inzidenzwerte die Gefahr der Corona-Pandemie in den Hintergrund gerückt zu sein, vermutet man beim Träger, dem Roten Kreuz, und im Landratsamt. Der eine oder andere sehe möglicherweise auch ein Problem darin, noch rechtzeitig vor dem Ferienbeginn den vollen Impfschutz zu erhalten. Laut Mitteilung liegt die Impfquote im Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren erst bei knapp 50 Prozent.

16.45 Uhr: Umfrage: 80 Prozent sehen EM als Corona-Treiber an

Für die Fußballfans ist der Fall klar: 80,7 Prozent sind der Überzeugung, dass die paneuropäische Fußball-Europameisterschaft ein Treiber für die Corona-Pandemie ist. Das geht aus einer Blitzumfrage der Voting-Plattform FanQ im Auftrag des Sport-Informations-Dienstes (SID) hervor. Die Hygienepolitik der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wird dabei sehr kritisch beurteilt. 72,5 Prozent der Fans bemängeln die Regelungen für die Spiele im Londoner Wembley-Stadion ab dem Halbfinale mit 60.000 Zuschauern ohne Maskenpflicht. Viele Fälle von infizierten Fans sind für 85,0 Prozent der Befragten ein Indiz für ein zu lockeres Hygienekonzept der UEFA. Für 68,5 Prozent ist der Europa-Verband auch hauptverantwortlich für die Corona-Fälle im Rahmen der EM. In ganz Europa und besonders in England steigen die Corona-Inzidenzwerte wieder an. Trotzdem hält die UEFA an der Austragung der Halbfinalspiele und des Finals mit 60.000 Zuschauern ohne Maskenpflicht fest.

  • Zum Artikel: "Fußball-EM: Massenspektakel als Virenschleuder?"

16.25 Uhr: Fünf Corona-Fälle im Untersuchungsausschuss zum Ibiza-Skandal

Im Ibiza-Ausschuss des österreichischen Parlaments sind nach einer Sitzung fünf Corona-Infektionen bekannt geworden. Zu den Betroffenen zählt die Abgeordnete Stephanie Krisper, die die liberalen Neos in dem Untersuchungsausschuss vertritt. Die Oppositionspartei bestätigte den positiven Test am Dienstag. Sitzungsteilnehmer hatten sich testen lassen, nachdem die rechte FPÖ am Montag über die Infektion ihres Ausschussmitglieds Christian Hafenecker informierte - drei Tage nachdem er selbst davon erfuhr. Bei der Sitzung vorigen Donnerstag war Kanzler Sebastian Kurz von der konservativen ÖVP geladen. Laut dem Kanzleramt hat sich Kurz bei dem Termin nicht angesteckt. Hafenecker trägt wie auch andere FPÖ-Politiker im Parlament keine Schutzmaske. Er sei zudem nicht gegen Covid-19 geimpft, weil er gegen manche Impfstoffe skeptisch sei. Diese Woche stehen im Parlament Plenarsitzungen auf dem Programm. Der Ablauf werde jedoch nicht wegen der Infektionen geändert, hieß es von der Parlamentsdirektion. Der Ibiza-Ausschuss endet kommende Woche.

  • Zum Artikel: "Korruptionsprozess: Ex-FPÖ-Chef Strache vor Gericht"

16.15 Uhr: Schulen und Kitas sollen dank PCR-Tests und Luftfiltern offenbleiben

Die bayerische Staatsregierung will mit Luftfiltern und PCR-Tests ab Herbst die Schulen und Kitas im Freistaat trotz der Delta-Corona-Variante möglichst offenhalten. Der Freistaat will dafür mehr als 190 Millionen Euro zur Verfügung stellen, kündigte das Kabinett nach seiner Sitzung am Dienstag an. Die Hälfte der Anschaffungskosten für die mobilen Luftreinigungsgeräte sollen die Kommunen bezahlen.

  • Zum Artikel "Neues Corona-Testkonzept für bayerische Grundschulen"

16.00 Uhr: Umfrage im Gastgewerbe: Öffnungen bringen kaum Entspannung

Hotels und Restaurants in Deutschland schätzen ihre wirtschaftliche Lage laut einer Umfrage trotz der Lockerungen der Corona-Beschränkungen weiter als angespannt ein. Der Umsatzrückgang im Vergleich zum Jahr 2019 habe im Juni bei 35,7 Prozent gelegen, hieß es vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga am Dienstag. "Nach insgesamt neun Monaten Lockdown erholen sich die Betriebe nur langsam von den verheerenden Folgen der Pandemie", sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Unter den 3.300 vom Verband befragten Betrieben gab es jedoch den Angaben zufolge große Unterschiede. Während Clubs und Diskotheken im Juni weiter auf fast 90 Prozent ihrer Erträge aus der Zeit vor der Pandemie verzichten mussten, lagen die Einbußen bei Gastronomen, die vor allem Essen anbieten, bei unter 30 Prozent. Der Verband begrüßte angesichts der Lage die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, die Überbrückungshilfen zu verlängern.

  • Zum Artikel "Was gilt wo? Corona-Lockerungen in Bayern"

15.55 Uhr: Katalonien verhängt wegen steigender Corona-Zahlen neue Restriktionen

Wegen wieder deutlich steigender Infektionszahlen verhängt die spanische Region Katalonien neue Corona-Restriktionen: So sollen ab dem Wochenende Nachtklubs wieder geschlossen bleiben, bei Veranstaltungen im Freien mit mehr als 500 Teilnehmern wird ein negativer Corona-Test gefordert. "Wir können nicht so tun, als hätten wir das Virus besiegt", sagte am Dienstag eine Sprecherin der Regionalregierung. Die Sprecherin forderte zudem, dass es wieder Pflicht werden solle, auch im Freien eine Maske zu tragen. Darüber kann aber nur die Zentralregierung entscheiden. Die Maskenpflicht im Freien war erst am 26. Juni in ganz Spanien aufgehoben worden. In dem südeuropäischen Land ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen wieder in die Höhe geschnellt - vor allem bei jungen Menschen. "Unter den Jüngsten haben wir eine Inzidenz von fast 600", sagte der Chef-Epidemiologe des Gesundheitsministeriums, Fernando Simon, am Montagabend. Er bezeichnete die Lage als "kompliziert", hob aber hervor, dass sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle nicht erhöht habe. Die Impfkampagne hat in Spanien an Tempo zugelegt: 40,3 Prozent der rund 47 Millionen Menschen sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft, 56 Prozent haben die erste Impfdosis erhalten.

  • Zum Artikel "Delta-Variante in Europa: Diese Urlaubsländer sind betroffen"

15.40 Uhr: Coronakrise bremste Wachstum von Großstädten aus

Die Coronakrise hat das Wachstum der großen Städte vorerst ausgebremst. Zu dieser Einschätzung kommen nach Angaben vom Dienstag Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig. Die Wissenschaftler analysierten dazu auf der Basis von Einwohnermeldedaten die Bevölkerungsentwicklung in 15 deutschen Großstädten. Gründe für das zurückgehende Wachstum seien weniger Zuzug, sinkende Geburtenzahlen und mehr Sterbefälle - vor allem durch Corona. Die untersuchten Städte Leipzig, Hamburg, Berlin, München, Frankfurt am Main, Essen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Köln, Hannover, Bremen, Duisburg, Nürnberg und Stuttgart seien noch Ende der 2010er Jahre ausnahmslos gewachsen. Der Zuwachs habe im Mittel 0,55 Prozent betragen. Doch schon vor der Coronakrise habe sich das Wachstum abgeschwächt, schreiben die Forscher. Im ersten Coronajahr 2020 sei die Entwicklung schon negativ gewesen: Im Durchschnitt verringerte sich die Bevölkerung in den 15 Städten um 0,18 Prozent. Am größten fiel der Rückgang in Stuttgart mit einem Minus von über einem Prozent aus. Auch für 2021 erwarten die Forscher eine "rückläufige Einwohnerzahl für die Großstädte". Entscheidend für den weiteren Verlauf der Einwohnerzahlen in Großstädten werde nun sein, "wie die internationale Zuwanderung wieder in Gang kommt" und wie Städte steigende Mieten und andere Wohnungsfragen managten. Aus derzeitiger Sicht erwarten die Forscher aber "ein deutlich abgeschwächtes Wachstum".

15.25 Uhr: Kinos ziehen nach Wiedereröffnung erfreuliche Bilanz

Die Corona-Krise hat die Kinobranche hart getroffen - jetzt haben die Filmtheater wieder geöffnet und ziehen eine positive Bilanz des Startwochenendes. Von Donnerstag bis Sonntag seien bundesweit bereits wieder knapp 830.000 Besucher in die Kinos geströmt, teilten die Betreiber-Interessengemeinschaft HDF Kino und der Verband der Filmverleiher (VdF) am Dienstag mit. Dies sei unter den bestehenden Auflagen - wie etwa den in einigen Bundesländern noch geltenden Abstandsregelungen - ein "sehr gutes Ergebnis". "Die Besucherzahlen des Startwochenendes und die an vielen Orten ausverkauften Säle zeigen, dass das Kino wieder da ist", erklärte Christine Berg, Vorstandsvorsitzende des HDF Kino.

15.10 Uhr: Sieben Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Oberfranken

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat in Oberfranken seit gestern sieben neue Corona-Fälle registriert. Insgesamt meldet das LGL für Oberfranken 56.493 Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie (Stand: 06.07.21, Stand 8.00 Uhr). Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Oberfranken bei 3,47. Sie liegt damit deutlich unter dem bayernweiten Durchschnittswert von 5,49. Die höchste Inzidenz in Oberfranken verzeichnet die Stadt Bamberg mit einem Wert von 6,46. Null-Inzidenzen melden die Landkreise Kulmbach und Wunsiedel. In Oberfranken sind seit Beginn der Pandemie 1.660 Personen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

14.55 Uhr: Polen rechnet mit raschem Infektionsanstieg im Herbst

Die polnische Regierung rechnet mit einem raschen Anstieg der Infektionszahlen im Herbst. Die meisten Berechnungen prognostizierten dies für September und Oktober oder auch November, sagt Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Es sei das wahrscheinlichste Szenario. Er ruft die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen, bevor es zu einer vierten Pandemie-Welle kommt.

14.40 Uhr: Mehrheit für Geldbuße bei Versäumen von Impftermin

Wer einen Impftermin ohne Absage nicht wahrnimmt, soll nach Meinung der meisten Deutschen eine Geldbuße zahlen müssen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Instituts Civey im Auftrag des "Bonner Generalanzeigers". Danach sind 65,8 Prozent der Befragten für eine solche sogenanngte Impfschwänzer-Abgabe, 28 Prozent lehnen sie ab, die übrigen 6,2 Prozent sind unentschieden. Am deutlichsten fällt die Zustimmung mit fast drei Vierteln bei den über 65-Jährigen aus.

  • Zum Artikel "Strafen oder Anreize gegen die aufkommende Impf-Müdigkeit?"

14.30 Uhr: Nach Corona-Testreihe: 164 von 165 Radprofis bei Tour weiter am Start

Die nächste Corona-Testreihe bei der Tour de France hat keinen Einfluss auf das Teilnehmerfeld genommen. Vor der 190,7 Kilometer langen 10. Etappe von Albertville nach Valence waren am Dienstag 164 der 165 Radprofis am Start, wie die Tour am Dienstagmittag mitteilte. Lediglich der deutsche Radprofi Jonas Koch vom Team Intermarché-Wanty Gobert ist wegen einer nicht detaillierter beschriebenen Krankheit nicht mehr am Start. Das Fahrerfeld hatte am Montag am Ruhetag nach dem Wochenende in den Alpen Corona-Tests absolviert. Eine explizite Meldung zu allen Testergebnissen gab es von den Veranstaltern zunächst nicht. "Leider war Jonas Koch in den vergangenen zwei Tagen krank und wird nicht zum Start bei der 10. Etappe erscheinen", schrieb das Team über den deutschen Radprofi. Der Rennstall schickte ihm Genesungswünsche. Koch lag nach den ersten neun Etappen auf Gesamtrang 131, sein Rückstand auf den Gesamtführenden Tadej Pogacar betrug bereits über eineinhalb Stunden.

14.25 Uhr: Auch Ko Samui startet quarantänefreien Urlaub für geimpfte Touristen

Nach Phuket empfängt auch Thailands zweitgrößte Insel Ko Samui ab der kommenden Woche erstmals wieder Touristen. Voraussetzung für den quarantänefreien Urlaub: Die Gäste müssen vollständig geimpft sein und strikte Regeln befolgen. Zugelassen seien ab dem 15. Juli Bürger aus weltweit 67 Ländern, darunter auch Deutschland, teilte das Fremdenverkehrsamt des südostasiatischen Landes am Dienstag mit. Sie müssen sich in den letzten 21 Tagen vor ihrer Abreise auch in ihren Heimatländern aufgehalten haben. Zudem müssen Touristen einen negativen PCR-Test vorweisen und sich auch während des Urlaubs mehrfach testen lassen. Auch der Nachweis einer speziellen Krankenversicherung ist Pflicht. Zur Verfügung stehen spezielle Hotels, die im Vorfeld gebucht werden müssen. Die ersten drei Tage dürfen Besucher das Gelände des Hotels nicht verlassen, erst danach können sie mit speziellen Touren den Rest der beliebten Insel im Golf von Thailand erkunden. Nach einer Woche dürfen Interessenten auch auf die Nachbarinsel Ko Phangan und Ko Tao fahren, nach 14 Tagen können sie in andere Teile Thailands reisen.

  • Zum Artikel "Sommerurlaub in der Pandemie: Worauf man jetzt achten muss"

14.15 Uhr: Länder-Staatskanzleien wollen Großveranstaltungen wieder erlauben

Große Sportverstaltungen mit bis zu 25.000 Zuschauern sollen trotz der zunehmend grassierenden Delta-Variante des Coronavirus unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich werden. Bei bestimmten Veranstaltungen sollen sogar mehr Teilnehmer erlaubt sein, wie aus einem Beschluss der Arbeitsgruppe Großveranstaltungen der Chefs der Staatskanzleien vom Dienstag hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Bayern will die Obergrenze bei 20.000 Zuschauern ziehen. Nach Angaben aus Länderkreisen ist eine formale Zustimmung der Ministerpräsidenten nicht nötig. Die Neuregelung muss aber noch in das jeweilige Landesrecht übertragen werden. Für "große Sportveranstaltungen mit länderübergreifendem Charakter" gilt: Bei mehr als 5.000 Zuschauern darf laut Beschluss maximal die Hälfte der am Veranstaltungsort möglichen Zuschauer zugelassen sein, aber normalerweise nicht mehr als insgesamt 25.000 Menschen. Bayern will nur eine Auslastung von maximal 35 Prozent der Höchstkapazität zulassen. Für bestimmte Großveranstaltungen (zum Beispiel so genannte Traditionsveranstaltungen) können die Länder unter Umständen auch mehr Zuschauer zulassen.

14.10 Uhr: Kretschmann warnt vor endloser Pandemie - und drängt zum Impfen

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat das Erreichen der Herdenimmunität in Frage gestellt - und vor bleibenden Einschränkungen für Impfverweigerer gewarnt. Aufgrund der Delta-Variante und der Tatsache, dass auch Geimpfte sich infizieren und wohl auch in geringerem Maße Infektionen weitertragen könnten, sei es fraglich, «ob wir überhaupt noch Herdenimmunität erreichen», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Die Delta-Variante sei erheblich ansteckender als andere Varianten des Coronavirus.

  • Zum Artikel "Hochansteckende Delta-Variante breitet sich in Bayern aus"

14.00 Uhr: Krebshilfe erwartet wegen Corona Nachteile für Tumorpatienten

Die Deutsche Krebshilfe befürchtet wegen der Corona-Pandemie negative Folgen für Tumorpatienten. Zahlreiche diagnostische Untersuchungen, Krebsbehandlungen und unterstützende Maßnahmen seien verschoben worden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Gerd Nettekoven, am Dienstag in Bonn. Die Auswirkungen auf die Patienten seien heute noch nicht absehbar. "Wir waren von Anfang an besorgt, dass Krebspatienten aufgrund einer Überlastung des Versorgungssystems vernachlässigt werden. Und diese Sorgen waren nicht unbegründet", sagte Nettekoven. Die Politik müsse aus diesen Erfahrungen lernen und "sich ernsthaft Gedanken machen", wie solche Extremsituationen künftig vermieden werden könnten. Unterdessen blieb die Spendenbereitschaft für die Deutsche Krebshilfe im Coronajahr 2020 ungebrochen. Mit 129,3 Millionen Euro verbuchte die Stiftung den Angaben zufolge sogar ein leichtes Plus von 1,7 Millionen Euro gegenüber dem Jahr zuvor.

13.45 Uhr: London bürgt für Corona-Hilfskredite über 80 Milliarden Pfund

Die britische Regierung hat in der Coronavirus-Pandemie für Hilfskredite an Unternehmen in Höhe von etwa 80 Milliarden Pfund (93,4 Milliarden Euro) gebürgt. Das geht aus einer Mitteilung des britischen Finanzministeriums vom Dienstag hervor. Insgesamt verteile sich die Summe aus verschiedenen Programmen auf rund 1,7 Millionen Einzelkredite, hieß es. Profitiert haben davon nach Angaben der Regierung Unternehmen jeglicher Größe, von großen exportorientierten Industriekonzernen bis hin zu kleinen Firmen. Hinzu komme die Unterstützung durch das der deutschen Kurzarbeit nachempfundene «Job Retention Scheme», die Stundung von Unternehmenssteuern, eine Reduzierung der Umsatzsteuer und ein Stopp von Zwangsräumungen kommerziell genutzter Räume.

  • Zum Artikel: "Boris Johnson plant Aufhebung von Corona-Maßnahmen ab 19. Juli"

13.35 Uhr: Unionsfraktionsvize Frei will Lockerungen von Geimpften durchsetzen

Unionsfraktionsvize: Wer geimpft ist, muss von Einschränkungen befreit werden Thorsten Frei (CDU) bekräftigt Forderungen nach Lockerungen für Geimpfte - Nur noch "leichte Maßnahmen" denkbar Osnabrück. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), hat Forderungen nach einer baldigen Aufhebung der Corona-Beschränkungen für Geimpfte bekräftigt. "Sobald allen Bürgern ein Impfangebot gemacht worden ist, können wir für die, die vollständig geimpft sind, über weitere Lockerungen sprechen", sagte Frei der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Wer selbst geschützt sei und für andere keine Gefahr mehr darstelle, "muss so weit wie möglich von Einschränkungen befreit werden", so der CDU-Politiker weiter. "Leichte Maßnahmen" wie die Maskenpflicht in Bus und Bahn könne er sich je nach Situation aber weiter vorstellen.

  • Zum Artikel "Corona-Regeln: Was aktuell in Bayern gilt"

13.20 Uhr: US-Einreisebeschränkungen belasten deutsche Wirtschaft

Strenge Einreisebestimmungen in die USA führen aus Sicht der Industrie zu anhaltenden Belastungen für deutsche Firmen. "Zahlreiche deutsche Unternehmen vor Ort warten dringend darauf, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Wartungen, Instandsetzungen und anderen produktbegleitenden Dienstleistungen vor Ort in die USA einreisen dürfen", sagte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Unter den Einreisebeschränkungen leidet die Produktion in den USA, an der auch zahlreiche US-amerikanische Arbeitsplätze hängen." Die EU hatte entschieden, dass Reisende aus den Vereinigten Staaten wieder leichter in die Europäische Union einreisen können. Für Reisen aus dem Schengen-Raum in die USA aber gelten nach wie vor strenge Auflagen. Dies dürfte auch ein Thema werden beim Besuch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Mitte Juli bei US-Präsident Joe Biden in Washington.

13.10 Uhr: Studie zur Fleischindustrie: Luftaustausch hilft gegen Infektionen

Intensiver Luftaustausch, ein Mindest-Abstand von 1,5 Metern zwischen den Beschäftigten und pfiffige Pausenregelungen können einer Studie zufolge das Risiko von Corona-Infektionsherden in der Fleischindustrie eindämmen. Die Ergebnisse der Untersuchung bei 22 Betrieben für Fleisch- und Geflügelverarbeitung könnten auch auf andere Nahrungsmittelfirmen, Verteilungscenter und weitere Arbeitsumfelder mit ähnlichen Bedingungen übertragen werden, teilte die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, eine gesetzliche Unfallversicherung, mit. Sie ist verantwortlich für die im Fachblatt "Plos One" erschiene Untersuchung. Die Ergebnisse basieren auf Befragungen der Unternehmen zu den bei ihnen herrschenden Arbeitsbedingungen. Unter den 22 untersuchten Betrieben mit 19.000 Beschäftigten waren sieben, die mehr als zehn Corona-Fälle hatten. In diesen waren im Schnitt 12 Prozent aller Beschäftigten infiziert; der höchste Einzelwert lag bei 16,1 Prozent und wurde in den Bereichen registriert, wo Fleisch vom Knochen gelöst und geschnitten wird. Je niedriger die Temperatur am Arbeitsplatz, desto höher ist nach Angaben des Mitautors der Studie, Roman Pokora, das Risiko, sich zu infizieren. Generell habe das Virus bei Wärme eine kürzere Lebenszeit. In der Fleischindustrie arbeiten die Menschen aber in gekühlten Räumen.

  • Zum Artikel "Fleischindustrie: Ein Jahr nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies"

12.55 Uhr: Ziemiak offen für Maas-Vorstoß zu Corona-Einschränkungen

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak zeigt sich offen für eine Aufhebung der Corona-Beschränkungen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. Wenn genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, müsse man auch wieder "zu einer neuen Normalität zurückkehren", erklärte Ziemiak am Dienstag in Berlin. Ungeimpfte könnten dann zunehmend weniger erwarten, dass die Gesellschaft an Maßnahmen festhalten, um auch diejenigen zu schützen, "die sich nicht haben impfen lassen". Zuvor hatte sich Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) für eine Aufhebung aller Einschränkungen ausgesprochen, sobald es für jeden ein Impfangebot gebe. «Damit ist im Laufe des August zu rechnen», sagte Maas der Deutschen Presse-Agentur und der "Süddeutschen Zeitung".

12.40 Uhr: Einzelhandel in Euro-Zone mit Absatzplus im Mai

Die Wiederöffnung der Wirtschaft nach den Lockdowns in der Corona-Krise verschafft den Einzelhändlern in der Euro-Zone Rückenwind. Das Absatzvolumen stieg im Mai um 4,6 Prozent zum Vormonat, wie die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Plus von 4,4 Prozent gerechnet nach einem Minus von revidiert 3,9 im April. Besonders im Einzelhandel in Frankreich (+9,9 Prozent) und den Niederlanden (+9,3 Prozent) ging es im Mai nun wieder kräftig bergauf. Im Vergleich zum Mai 2020 gab es in der Euro-Zone ein Plus von 9,0 Prozent. Damals litten die Geschäfte unter dem ersten Lockdown in der Corona-Krise. Experten erwarten, dass der private Konsum zunehmend in Schwung kommt. Viele Menschen haben wegen geschlossener Geschäfte und mangelnder Einkaufsmöglichkeiten ihr Geld zusammengehalten und dürften mit ihrem Nachholbedarf beim Konsum die Konjunktur stützen.

  • Zum Artikel "Wirtschaft lässt Corona hinter sich"

12.25 Uhr: Konjunkturerwartungen von Finanzexperten sinken

Die Konjunkturerwartungen von Finanzmarktexpertinnen und -experten in Deutschland haben sich im Juli überraschend verschlechtert. Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sank um 16,5 Punkte auf 63,3 Punkte. Die Erwartungen lägen damit aber "nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau", erklärte das ZEW am Dienstag. "Die Finanzmarktexpertinnen und - experten rechnen daher in sechs Monaten mit einer überdurchschnittlich positiven gesamtwirtschaftlichen Lage", erläuterte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage dagegen verbesserte sich wie schon im Vormonat stark - der Index stieg um 31 Punkte auf 21,9 Punkte. Damit sei die Lagebeurteilung erstmals seit zwei Jahren wieder positiv, betonte Wambach. "Die Normalisierung der Wirtschaftsentwicklung geht weiter. Der Lageindikator für Deutschland hat inzwischen den Corona-bedingten Rückgang klar hinter sich gelassen."

12.20 Uhr: Mehrheit für Wegfall von Corona-Maßnahmen für komplett Geimpfte

Eine knappe Mehrheit der Deutschen befürwortet einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge eine Aufhebung aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte ab September. In der am Dienstag veröffentlichen Befragung sprachen sich 51 Prozent dafür aus, 39 Prozent lehnten dies ab. 11 Prozent machten keine Angaben. In der Altersgruppe zwischen 18 und 33 Jahren sprachen sich nur 33 Prozent für die Aufhebung der Corona-Auflagen für Geimpfte ab September aus. In allen anderen Altersgruppen lag die Zustimmung etwas über 50 Prozent. Bislang sind etwas mehr 38 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig geimpft.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

12.15 Uhr: Mehr als 31.000 Neuinfektionen in Indonesien - Neuer Höchstwert

Indonesia verzeichnet mit 31.189 Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchstwert. Das Gesundheitsministerium meldet zudem binnen 24 Stunden 728 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus und damit ebenfalls so viele wie noch nie. Dem südostasiatischen Land macht seit einiger Zeit ein kräftiger Anstieg der Infektionszahlen zu schaffen, vor allem die hochansteckende Delta-Variante breitet sich derzeit aus. Insgesamt sind in Indonesien bislang mehr als 2,34 Millionen Ansteckungen und 61.868 Todesfälle registriert.

  • Zum Artikel "Delta-Variante: Ärztekammer warnt vor riskanten Reisezielen"

12.00 Uhr: Indien meldet niedrigsten Tageswert bei neuen Corona-Fällen seit März

In Indien ist die Zahl der binnen eines Tages erfassten Corona-Neuinfektionen auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Monaten gefallen. Am Dienstag meldeten die Behörden mit 34.703 neuen Fällen rund 2860 weniger als in der Vorwoche, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Zuletzt gab es am 16. März mit knapp 29.000 Neuinfektionen einen niedrigeren Tageswert. Auf dem Höhepunkt seiner zweiten Corona-Welle verzeichnete das südasiatische Land Anfang Mai zeitweise täglich mehr als 400.000 neue Fälle. Auch die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Toten mit einer bestätigten Infektion ging im Vergleich zur Vorwoche von 907 auf 553 zurück. Etliche Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt sehr hoch ist. Insgesamt stieg in dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern die Zahl der gemeldeten Infektionen auf mehr als 30,6 Millionen. Mehr als 403 000 Menschen starben bislang in Verbindung mit dem Virus.

11.50 Uhr: Londons Bürgermeister Khan verlost EM-Finaltickets unter Impfwilligen

Londons Bürgermeister Sadiq Khan will mit einer Verlosung von Tickets für das EM-Finale die Impfbereitschaft in der britischen Hauptstadt erhöhen. Unter allen Londonern, die nachweisen, dass sie bis Donnerstag ihre erste Impfdosis bekommen oder einen Impftermin gebucht haben, verlost Khan online zwei Karten für das Endspiel im Wembley-Stadion. «Ein glücklicher Londoner und sein Gast werden eingeladen, das Finale in Wembley als Gäste des Bürgermeisters zu sehen», hieß es in einer Mitteilung aus dem Rathaus. In der britischen Hauptstadt ist die Hoffnung groß, dass England am Mittwoch im Halbfinale gegen Dänemark erstmals ins EM-Finale einzieht und dann am Sonntag in Wembley um den Titel spielt. "Es könnte ein großartiger Tag für unsere Nation werden", sagte Khan.

  • Zum Artikel "Infektiologe: EM-Finale mit 60.000 Fans verantwortungslos"

11.40 Uhr: Stiko-Experte: Impfempfehlung für alle ab 12 derzeit nicht möglich

Die Ständige Impfkommission kann nach Meinung des Erlanger Immunologen Christian Bogdan derzeit keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren aussprechen. Die Nutzen-Risiko-Abwägung erlaube das nicht, sagte der Professor für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie dem BR. Für Kinder und Jugendliche sei das Risiko, einer schweren oder gar tödlichen Corona-Erkrankung extrem gering. "So müssten mindestens 100.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahre geimpft werden, um einen einzigen Todesfall an Covid-19 in dieser Altersgruppe zu verhindern." Während die Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe bei Kindern und Jugendlichen sehr hoch sei, sei die Datenlage zur Sicherheit derzeit noch sehr begrenzt. Hinzu komme, dass in verschiedenen Ländern gerade bei Kindern und Jugendlichen sowie bei jungen Erwachsenen, insbesondere jungen Männern, nach einer mRNA-Impfung Signale einer Herzmuskel- und/oder Herzbeutelentzündung aufgetreten seien. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkung werde in den USA mit 1:15.000 bis 1:18.000 angegeben.

11.25 Uhr: Lufthansa rechnet mit Lockerung von Reisebeschränkungen in die USA

Die Lufthansa rechnet damit, dass die USA Reisebeschränkungen im Sommer lockern. Eine Sprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, Lufthansa biete aktuell wieder Flüge zu all ihren amerikanischen Zielen an. "Die transatlantischen Beziehungen sind nicht nur ein wichtiger Luftverkehrsmarkt, sondern auch politisch und kulturell zentral. Deswegen sollten hier Austausch und Verkehr wieder rasch möglich werden." Zuvor hatte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie, deutlich gemacht, strenge Einreisebestimmungen in die USA führten zu anhaltenden Belastungen für deutsche Firmen.

11.15 Uhr: Spaniens Notenbank-Chef warnt vor Problem-Krediten

Spaniens Notenbankchef Pablo Hernandez de Cos warnt vor sich verschlechternden Krediten in der Bilanzen der heimischen Geldhäuser infolge der Corona-Krise. Die Qualität des Kreditportfolios bei den Banken könne sich eintrüben, sagte de Cos am Dienstag auf einer Veranstaltung der IESE Business School. "Das Risiko eine Verschlechterung der Kreditqualität in der Zukunft besteht weiterhin", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). De Cos verwies auf Branchen, denen die Pandemie besonders zugesetzt hat, sowie auf das Auslaufen von Unterstützungsmaßnahmen. Die EZB-Bankenaufsicht hatte die Geldhäuser im Euro-Raum wiederholt dazu aufgerufen, genügend Vorsorge zu treffen für den Fall, dass bei Krediten Ausfälle drohten. EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria hatte gemahnt, Banken sollten nicht nachlässig mit Darlehen umgehen, die im Zuge der Krise in Wackeln geraten könnten.

11.05 Uhr: Forderungen nach Ende der Corona-Maßnahmen mehren sich

Angesichts anhaltend niedriger Infektionsraten und Fortschritten bei der Impfkampagne mehren sich die Forderungen nach baldiger Aufhebung der Corona-Beschränkungen. Ein solcher Schritt sei "verfassungsrechtlich zwingend", sagte der Unions-Rechtsexperte Jan-Marco Luczak (CDU) der "Welt" am Dienstag. "Die Maßnahmen waren richtig und notwendig, um das Pandemiegeschehen in den Griff zu bekommen. Wenn aber Selbst- und Fremdgefährdungen wissenschaftlich nahezu ausgeschlossen sind, gibt es für Beschränkungen keinen Raum mehr", fügte Luczak hinzu. Eingriffe in die Grundrechte von Menschen bedürften einer Legitimation. Wenn keine Ansteckungsgefahr mehr bestehe, fehle die Rechtfertigung dafür.

10.50 Uhr: NRW-Hausärzte wollen auf Astrazeneca verzichten

Hausärzte in Nordrhein-Westfalen wollen künftig auf den Einsatz des Impfstoffes Astrazeneca gegen das Coronavirus verzichten. Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zugunsten einer Kreuzimpfung mit Biontech sehe er nur noch wenig Chancen für den Impfstoff Astrazeneca, sagte Oliver Funken vom Vorstand des Hausärzteverbands Nordrhein der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Viele Patienten wollten den Wechsel auf Biontech, sagte Funken. Daher sei man nun gezwungen, auf den britischen Impfstoff zu verzichten. Die Hausärzte würden aber nun den Impfstoff verwerfen und Biontech einsetzen.

  • Zum Artikel: "Endlich ist Impfstoff da - jetzt fehlen die Abnehmer"

10.35 Uhr: Olympia-Eröffnungsfeier möglicherweise ohne Zuschauer

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Tokio am 23. Juli könnte einem Agenturbericht zufolge ohne Zuschauer stattfinden. Auch einige Wettbewerbe müssten wohl ohne Publikum auskommen, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Demzufolge soll der Notstand im Großraum Tokio um einen Monat verlängert werden.

10.10 Uhr: Jeder fünfte Mitarbeiter im Augsburger Gastrogewerbe hat aufgrund von Corona-Krise gekündigt

Das Gastgewerbe in Augsburg hat während der Pandemie einen erheblichen Teil seines Personals verloren. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten mit und bezieht sich auf Zahlen der Arbeitsagentur. Innerhalb des vergangenen Jahres habe jeder fünfte Beschäftigte den Job als Koch, Hotelangestellter oder Servicekraft aufgegeben.

09.50 Uhr: Britischer Minister verteidigt geplante Corona-Lockerungen

Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid hat die geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England verteidigt. "Wir sind sehr zufrieden mit den verkündeten Entscheidungen", sagte Javid am Dienstag dem Sender Sky News. Er räumte ein, dass sich die Zahl der Neuinfektionen wegen der für 19. Juli angepeilten Lockerungen erhöhen werde. Aber der Einsatz von Impfstoffen habe die Verbindung von Infektionen und Krankenhauseinweisungen sowie Todesfällen geschwächt. "Die Impfstoffe wirken, sie sind unser Schutzwall", sagte Javid. "Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben." Javid betonte, es sei an der Zeit, sich verstärkt um andere Gesundheitsprobleme zu kümmern. Millionen Menschen hätten sich während der Pandemie mit ihren Sorgen nicht an den Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) gewandt. Dies müsse ebenfalls eine Priorität sein. "Es kann nicht nur immer um Corona gehen."

09.35 Uhr: Ein Viertel der Firmen mit Betriebsarzt bieten Impfung an

In Deutschland bieten rund 28 Prozent der Unternehmen mit Betriebsärztin oder Betriebsarzt ihrem Personal Impfungen gegen Covid-19 an, wie aus einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Bei größeren Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten trifft dies sogar auf 56 Prozent zu. Insgesamt planen zwölf Prozent aller Unternehmen Impfangebote für Beschäftigte. Etwa 38 Prozent der Firmen haben hingegen dies nicht vor. Weitere 22 Prozent halten Impfungen durch Betriebsärzte für unnötig, da ihre Belegschaft bereits ein Impfangebot bekommen hat.

09.20 Uhr: Dieses Jahr erneut kein Formel-1-Rennen in Australien

Das Formel-1-Rennen in Australien fällt das zweite Jahr in Folge der Corona-Pandemie zum Opfer. Die Organisatoren sagten das für November geplante WM-Rennen in Melbourne ab. Grund seien die strikten Beschränkungen und Auflagen bei der Einreise zur Eindämmung des Coronavirus, die wohl mindestens bis zum Ende des Jahres bestehen blieben. Formel-1-Chef Stefano Domenicali erklärt, dass trotzdem an den 23 Rennen in der Saison festgehalten werden solle und nach einem Ersatzaustragungsort gesucht werde. Bereits im vergangenen Jahr war der Große Preis von Australien wegen der Pandemie gestrichen worden. Auch das geplante Rennen zur Motorrad-WM-Runde MotoGP in Australien im Oktober wurde nun erneut abgesagt.

08.57 Uhr: Mehrheit für Wegfall von Corona-Maßnahmen für komplett Geimpfte

Eine knappe Mehrheit der Deutschen befürwortet einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge eine Aufhebung aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte ab September. In der am Dienstag veröffentlichen Befragung sprachen sich 51 Prozent dafür aus, 39 Prozent lehnten dies ab. 11 Prozent machten keine Angaben. In der Altersgruppe zwischen 18 und 33 Jahren sprachen sich nur 33 Prozent für die Aufhebung der Corona-Auflagen für Geimpfte ab September aus. In allen anderen Altersgruppen lag die Zustimmung etwas über 50 Prozent. Bislang sind etwas mehr 38 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig geimpft.

Bundesaußenminister Heiko Maas hatte sich für eine Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. "Damit ist im Laufe des August zu rechnen", sagte Maas. "Wenn alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot haben, gibt es rechtlich und politisch keine Rechtfertigung mehr für irgendeine Einschränkung", so der SPD-Politiker. Ähnlich hatte sich zuvor der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, geäußert.

  • Zum Artikel: "Kassenärzte-Chef fordert Ende der Maskenpflicht für Geimpfte"

08.40 Uhr: Altkanzler Schröder kritisiert UEFA für volle Stadien

Altkanzler Gerhard Schröder hat in der Zuschauerdebatte bei der Fußball-Europameisterschaft die UEFA kritisiert. "Was die UEFA gerade mit der Öffnung der Stadien für bis zu 60.000 Menschen betreibt, das ist unverantwortlich. Das hat nichts mehr zu tun mit der Freude am Fußball oder der vorgeblichen Stärkung des europäischen Gedankens. Das ist pure Geldmacherei", sagte Schröder dem Nachrichtenportal "t-online".

Die Europäische Fußball-Union hat für die EM-Halbfinals Italien gegen Spanien am heutigen Abend und England gegen Dänemark am Mittwoch und für das Finale am kommenden Sonntag 75 Prozent der Zuschauerkapazitäten im Londoner Wembley-Stadion freigegeben. Rund 60.000 Zuschauer werden jeweils erwartet.

08.20 Uhr: Ifo-Schätzung: Kurzarbeit geht weiter zurück

Nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen ist auch die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland stark zurückgegangen. Im Juni waren nach einer neuen Schätzung des Münchner Ifo-Instituts noch 1,5 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Das war über ein Drittel weniger als im Mai mit 2,3 Millionen. Geschätzt waren damit noch 4,5 Prozent der Arbeitnehmer in Kurzarbeit, im Vormonat waren es noch 6,8 Prozent, wie das Ifo-Institut mitteilte. "Vor allem in den Branchen mit Lockerungen der Corona-Maßnahmen gingen die Zahlen stark zurück", sagte Ifo-Experte Stefan Sauer. Im Gastgewerbe sank die Zahl der Kurzarbeiter demnach um fast 200.000, im Einzelhandel um über 100.000

  • Zum Artikel: "Sozialausgaben 2020 auf Rekordniveau"

07.47 Uhr: Israel tauscht Impfdosen mit Südkorea

Israel tauscht nach eigenen Angaben rund 700.000 Dosen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer mit Südkorea aus. Ministerpräsident Naftali Bennett hatte in den vergangenen Wochen zum Impfen gedrängt und auf die beschränkte Haltbarkeit der Impfdosen im Land bis Ende Juli hingewiesen. Israel werde die rund 700.000 Einheiten sofort nach Südkorea schicken, teilte die Regierung in Jerusalem mit. Südkorea werde wiederum die gleiche Anzahl von einer Lieferung im September und Oktober nach Israel schicken.

In Israel steigt trotz einer hohen Impfquote seit rund zwei Wochen die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen deutlich an. Der größte Teil der Neuinfektionen steht im Zusammenhang mit der Delta-Variante. Viele der Infizierten sind jüngere Menschen.

  • Zum Artikel: "Israel: Biontech-Impfstoff weniger effektiv seit Delta-Variante"

05.55 Uhr: Herdenimmunität "kurzfristig nicht erreichbar"

Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzender des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, ist eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus "kurzfristig nicht erreichbar". Der Anteil der Geimpften und Genesen müsste nach neuen Rechenmodellen bei rund 85 Prozent liegen, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die zehn Prozent, die sich ums Verrecken nicht impfen lassen wollen, werden ihre Immunität erreichen, indem sie eine Erkrankung durchmachen", so Montgomery. Das werde dann geschehen, "wenn wir alle Vorsichtsmaßnahmen fallen lassen". Der Schlüssel zum Erfolg gegen das Virus sei eine möglichst hohe Durchimpfung der Bevölkerung, sagte Montgomery.

05.38 Uhr: Olympia-Eröffnungszeremonie nur mit VIP-Zuschauern

Die Olympia-Eröffnungszeremonie in Japan soll offenbar mit einer reduzierten Zahl von VIP-Gästen stattfinden. Wie die Zeitung "Asahi" berichtet, plane Japans Regierung die ursprünglich geplanten 10.000 Gäste bei der Eröffnung der Spiele wegen der Coronavirus-Pandemie stark zu reduzieren. Die Organisatoren haben bereits Zuschauer aus dem Ausland verboten und eine Obergrenze für inländische Zuschauer bei den Wettkämpfen festgelegt.

05.34 Uhr: Pandemie hat Wachstum der Großstädte gebremst

Die Corona-Pandemie hat das Wachstum der Großstädte in Deutschland ausgebremst. Zu dieser Einschätzung kommen Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) nach einer Auswertung von Einwohnermeldedaten der 15 größten deutschen Städte. Verantwortlich dafür seien eine geringere Zuwanderung, weniger Geburten und mehr Sterbefälle im ersten Corona-Jahr 2020, schrieben die Forscher in einem Diskussionspapier. Auch für 2021 sehen die Wissenschaftler eher negative Vorzeichen. "Wie es aussieht, wurden im ersten Corona-Jahr 2020 langjährige Trends der Einwohnerentwicklung in Deutschlands 15 größten Städten gebremst beziehungsweise unterbrochen", schrieben die UFZ-Forscher.

05.31 Uhr: Maas für baldige Aufhebung aller Einschränkungen

Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich für eine Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. "Damit ist im Laufe des August zu rechnen", sagte Maas der "Süddeutschen Zeitung". "Wenn alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot haben, gibt es rechtlich und politisch keine Rechtfertigung mehr für irgendeine Einschränkung."

04.15 Uhr: RKI: 440 Neuinfektionen, Inzidenz sinkt auf 4,9

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 440 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Das sind 36 Fälle mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 4,9 von 5,0 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 31 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 91.062. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

03.53 Uhr: Lehrerverband: Sorge wegen fehlender Filteranlagen

Der Deutsche Lehrerverband zeigt sich wegen unzureichender Vorbereitungen bezüglich der Filteranlagen in Klassenzimmern besorgt. "Wir fürchten, dass im Herbst weniger als zehn Prozent der über 650.000 Unterrichtsräume in Deutschland eine Filtertechnik haben werden", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Rheinischen Post". Man sei für die bevorstehende Ausbreitung der Delta-Variante durch Reiserückkehrer für den Schulstart nicht genug gewappnet.

03.21 Uhr: Keine Herdenimmunität ohne Impfung von Kindern

Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie geht davon aus, dass eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus ohne die Impfung von Kindern und Jugendlichen nicht erreichbar ist. "Klassischerweise geht man von einer Herdenimmunität aus, wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung gegen den Erreger geschützt sind. Das setzt aber voraus, dass sich der Erreger in diesen Personen nicht vermehren kann", sagte Vizepräsident Reinhold Förster den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Bei Sars-Cov-2 sei dies aber anders: Menschen könnten das Virus übertragen, obwohl sie selbst nicht erkrankt seien, obwohl sie geimpft und vollkommen symptomfrei seien. Mit der Delta-Variante habe sich die Situation verschärft: "Sie ist deutlich ansteckender. Sie betrifft sehr stark Jugendliche und Kinder", sagte Förster. "Solange diese Gruppe gar nicht oder wenig geimpft ist, werden wir keine Herdenimmunität bekommen."

03.15 Uhr: Brasilien verlängert Unterstützung für Arme

Die brasilianische Regierung verlängert ihr Notfall-Hilfsprogramm zur finanziellen Entlastung armer Familien während der Corona-Pandemie um drei weitere Monate ab August. Das Büro von Präsident Jair Bolsonaro erklärte, dass die Maßnahme essenziell für den Lebensunterhalt der Schwächsten sei und man verhindern wolle, dass Millionen von Brasilianerinnen und Brasilianern in extreme Armut fielen. Das Hilfsprogramm wurde im vergangenen Jahr kurz nach Ausbruch der Pandemie ins Leben gerufen.

02.00 Uhr: Hausärzte im Rheinland wollen kein Astrazeneca mehr

In der laufenden Corona-Impfkampagne wollen die Praxen im Rheinland nach Angaben des Hausärzteverbandes künftig auf den Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Das sagte der Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken, der "Rheinischen Post". "Astrazeneca wird zunehmend der Ladenhüter unter den Impfstoffen. Er ist politisch einfach zerredet worden. Die aktuelle STIKO-Empfehlung unterstützt dies noch. Viele Patienten wollen den Wechsel auf Biontech", so Funken. Daher sei man nun gezwungen, auf Astrazeneca zu verzichten, obwohl es sich um einen guten Impfstoff handele, der auch vor der Delta-Variante schütze. "Wir werden den Impfstoff jetzt aber verwerfen und Biontech einsetzen", sagte Funken.

Montag, 05. Juli 2021

22.55 Uhr: Kanada lässt Bürger nach Aufenthalt in USA wieder leichter einreisen

Kanada lässt bestimmte Bürger und Bewohner mit dauerhaftem Wohnsitz nach ihrer Rückkehr ins Land aus den USA sich wieder freier bewegen. Eine 14-tägige Quarantäne für diese Einreisenden, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, gilt ab Montag nicht mehr. Geimpfte Passagiere, die mit dem Luftverkehr einreisen, müssen auch nicht mehr die ersten drei Tage nach ihrer Ankunft in einem Hotel verbringen, das die Regierung dafür gebilligt hat. Nicht unbedingt erforderliche Reisen zwischen Kanada und den USA sollen noch bis mindestens 21. Juli verboten bleiben. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau teilte mit, er verstehe das Interesse daran, dass die Grenze wieder geöffnet werde. Die Coronavirus-Pandemie gehe aber weiter und "die Dinge sind noch nicht normal".

21.35 Uhr: Reisebeschränkungen für Portugal und Großbritannien werden gelockert

Die Bundesregierung lockert die wegen der Verbreitung besonders ansteckender Corona-Varianten verhängten Einreisebeschränkungen für Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland, Indien und Nepal deutlich. Am Mittwoch werden die fünf Länder vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft, wie das Robert Koch-Institut am Montagabend mitteilte. Damit ist die Einreise nach Deutschland für alle Personengruppen wieder möglich. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt die Quarantänepflicht ganz, für alle anderen wird sie verkürzt.

20.30 Uhr: Theaterfestival in Avignon unter Corona-Auflagen begonnen

Im südfranzösischen Avignon hat die 75. Ausgabe des bekannten Theaterfestivals begonnen. In den kommenden drei Wochen sind in der Stadt in der Provence 50 Produktionen an mehr als 20 Orten zu sehen. Wegen der Corona-Pandemie gilt bei dem Festival eine allgemeine Maskenpflicht. Besucher des historischen Papstpalastes als dem größten Aufführungsort in Avignon müssen zudem eine Impfung, eine überstandene Infektion oder einen negativen Corona-Test vorweisen.

Im vergangenen Jahr war das Festival wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Festival-Direktor Olivier Py sagte, er sei trotz der Auflagen "euphorisch". "Es ist eine Wiedergeburt, der Enthusiasmus des Publikums ist beispiellos". Ab dem Herbst des kommenden Jahres soll der portugiesische Regisseur Tiago Rodrigues als erster Ausländer das Festival verantworten, wie die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot bekannt gab. Das erste Festival unter seiner Leitung findet dann im Juli 2023 statt.

20.15 Uhr: Israel: Corona-Impfung weniger effektiv seit Delta-Variante

In Israel hat die Wirksamkeit der Pfizer/Biontech-Impfung gegen das Coronavirus nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den vergangenen Wochen deutlich nachgelassen. Parallel habe sich die aggressivere Delta-Variante im Land ausgebreitet, teilte das Ministerium am Montagabend mit. Seit dem 6. Juni sei die Wirksamkeit der Impfung bei der Verhinderung einer Infektion in Israel auf 64 Prozent gesunken. Dies sei auch bei der Verhinderung einer Erkrankung mit Symptomen der Fall. Allerdings wehre die Impfung demnach zu 93 Prozent eine schwere Erkrankung und Krankenhausaufenthalte ab.

Im Februar hatte das Gesundheitsministerium noch mitgeteilt, der Impfstoff von Pfizer/Biontech verhindere eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent. Das Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atembeschwerden werde zu 98 Prozent verhindert und zu rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod.

19.45 Uhr: Neuinfektionen in Spanien steigen - Vor allem Jüngere betroffen

In Spanien steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter. Grund sei die höhere Ansteckungsrate bei jüngeren Menschen und die Verbreitung der infektiöseren Delta-Variante, teilt das Gesundheitsministerium mit. Binnen 24 Stunden wurden 32.607 Neuinfektionen und 23 weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie mehr als 3,8 Millionen Menschen in Spanien positiv auf das Coronavirus getestet, 80.934 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.

19.25 Uhr: Bestrafung von Impfschwänzern der falsche Weg

Der Medizinethiker Georg Marckmann von der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat sich dagegen ausgesprochen, Impfschwänzer zur Kasse zu bitten. Marckmann sagte in der BR24 Rundschau im BR Fernsehen, er halte eine Bestrafung nicht für den richtigen Weg. Es sei zu befürchten, dass dies für manche Menschen eine Hürde bedeuten könne, sich für einen Impftermin zu registrieren. Stattdessen müsse das Vertrauen in die Impfung gefördert werden. Notwendig seien auch niederschwellige Impfangebote, etwa bei Betriebs- und Hausärzten. Marckmann appellierte, Impftermine nicht aus leichtfertigen Gründen abzusagen, da dies die Impfkampagne verlangsame. Schließlich gebe es noch genügend Menschen, die geimpft werden möchten.

Von Anreizen für eine Impfung wie in den USA hält der Medizinethiker wenig. Dort hätten Geimpfte Lose für eine Lotterie erhalten sowie Gutscheine für Waren und Essen. Da es sich bei Impfstoff um ein medizinisches Präparat handele, sollte nach ärztlicher Aufklärung nach Nutzen und Schaden der Impfung entschieden werden, und nicht danach, ob Vergünstigungen wie etwa Sachleistungen im Raum stünden.

19.00 Uhr: Luxemburgs Regierungschef weiterhin im Krankenhaus

Der luxemburgische Ministerpräsident Xavier Bettel muss wegen seiner Corona-Infektion weiter im Krankenhaus bleiben. Sein Zustand sei zwar ernst, aber stabil, teilte die Regierung am Montagabend mit. Bei dem 48-Jährigen war am Wochenende eine unzureichende Sauerstoffsättigung diagnostiziert worden. Er müsse wahrscheinlich noch zwei bis vier Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Bettel könne aber die Regierungsgeschäfte vom Krankenbett aus erledigen. Er war Ende Juni nach dem EU-Gipfel in Brüssel popositiv auf das Coronavirus getestet worden.

18.30 Uhr: Johnson kündigt Ende von Corona-Restriktionen an

In England sollen am 19. Juli alle Corona-Maßnahmen beendet werden. Dann dürfen auch Nachtclubs wieder öffnen, Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen ebenso weg wie eine Zuschauerbegrenzung bei Großereignissen, wie der britische Premierminister Boris Johnson am Montag bestätigte. Er betonte, dass die verbindliche Entscheidung nach einer weiteren Überprüfung der Pandemie-Daten am kommenden Montag (12. Juli) getroffen werde. In Großbritannien hatte sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zuletzt deutlich erhöht.

Es sei klar geworden, dass das Impfprogramm erfolgreich sei und es deutlich weniger Corona-Todesfälle gebe, obwohl die Zahl der Neuinfektionen gestiegen sei, sagte Johnson.

18.15 Uhr: Neuer Höchststand bei Neuinfektionen in Afrika

Im Durchschnitt wurden in der vergangenen Woche in Afrika pro Tag 36.141 neue Corona-Fälle nachgewiesen. Damit wurde der bisherige Rekord von 32.609 täglichen Neuinfektionen, der im Januar festgestellt worden war, deutlich überschritten. Am schwersten betroffen ist Südafrika, wo sich die Delta-Variante des Coronavirus derzeit stark ausbreitet.

Zwischenzeitlich hatte sich das Infektionsgeschehen in ganz Afrika deutlich abgeschwächt. Noch Mitte Mai waren auf dem gesamten Kontinent täglich nur 8000 Neuinfektionen nachgewiesen worden.

Auch die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 in Afrika steigt wieder an: Im Schnitt starben in der vergangenen Woche 748 Menschen pro Tag an den Folgen einer Corona-Infektion - ein Anstieg um 43 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Der Kampf gegen die Pandemie wird in Afrika durch den Mangel an Corona-Impfstoffen erschwert. Nach einer AFP-Zählung wurden im afrikanischen Durchschnitt bislang nur rund 3,7 Impfstoff-Dosen pro 100 Einwohner verabreicht. In den USA und Kanada liegt dieser Wert bei über 100, in Europa bei 68,3.

18.02 Uhr: Deutschland gibt Westbalkan-Staaten drei Millionen Impfdosen

Deutschland wird den Westbalkan-Staaten nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel drei Millionen Impfdosen aus dem nationalen deutschen Kontingent abgeben.

17.35 Uhr: IWF-Chefin: G20 müssen bei Impfstoffen für arme Länder mehr helfen

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa ruft die G20-Staaten - also die führenden Industrie- und Schwellenländer - auf, bei ihrem Treffen Ende der Woche in Venedig mehr zu unternehmen, um Impfstoffe in arme Länder zu bringen. Die Zusage der G7-Industriestaaten, eine Milliarde Dosen bereitzustellen, sei nicht genug. "Wir müssen entschlossener handeln."

17.02 Uhr: RKI hält Impfquote von mindestens 85 Prozent für nötig

Im Kampf gegen die Delta-Variante sollten laut Berechnungen des Robert Koch-Instituts mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein. "Bei rechtzeitigem Erreichen dieser Impfquote scheint eine ausgeprägte 4. Welle im kommenden Herbst/Winter unwahrscheinlich", heißt es in dem Papier, das am Montag veröffentlicht wurde.

Dennoch müsse sich die Bevölkerung weiter an die Basishygienemaßnahmen halten. Möglicherweise sei es auch notwendig, bei ansteigenden Infektionszahlen Kontakte "zu einem gewissen Grad" zu reduzieren.

16.35 Uhr: In Indonesien wir der Sauerstoff knapp

In Teilen von Indonesien ist wegen der vielen Corona-Patienten in den Krankenhäusern der medizinische Sauerstoff knapp. Nach Angaben der zuständigen Stelle ist der Bedarf derzeit drei bis vier Mal so hoch wie normal, deshalb sei es zu Problemen bei der Zuteilung gekommen. Seit Samstag starben mindestens 63 Corona-Patienten während der Behandlung in einem Krankenhaus der Stadt Yogyakarta - 33 von ihnen während eines vorübergehenden Ausfalls der zentralen Versorgung mit Flüssigsauerstoff.

16.15 Uhr: Testpflicht für Reisende nach Tschechien

Aus Sorge vor der Delta-Variante des Coronavirus führt Tschechien von Freitag an eine Testpflicht für Einreisende und Reiserückkehrer ein. Das geht aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums in Prag hervor. Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommt, muss ein negatives Antigen-Testergebnis dabei haben, das nicht älter als 48 Stunden ist, oder ein PCR-Testergebnis, das nicht älter als 72 Stunden ist. Zudem muss vorab ein Online-Meldeformular ausgefüllt werden. Wer seit mindestens 14 Tagen vollständig geimpft ist, braucht aber keinen Test. Der sogenannte kleine Grenzverkehr innerhalb von 24 Stunden, zum Beispiel zum Einkaufen, bleibt ohne Auflagen möglich.

Für viele andere Herkunftsstaaten gelten teils deutlich strengere Regeln: So müssen Reiserückkehrer aus Spanien in Quarantäne, aus der sie sich erst am fünften Tag mit einem negativen PCR-Test befreien können. Tschechien schließt seine Grenzen außerdem ganz für Touristen aus Russland, Südafrika, Tunesien und einer Reihe weiterer Staaten.

15.46 Uhr: Altmaier erwägt Verlängerung der Corona-Hilfen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat belasteten Branchen eine weitere Verlängerung von Wirtschaftshilfen in Aussicht gestellt. Der CDU-Politiker sagte am Montag mit Blick auf die Entwicklung in der Corona-Krise: "Wir beobachten die Entwicklung sehr genau und ich werde als Wirtschaftsminister nicht zögern, rechtzeitig Ende August, wenn die Notwendigkeit sich abzeichnen sollte, auch eine weitere Verlängerung dieser Hilfen auf den Weg zu bringen."

Die Bundesregierung hatte sich vor wenigen Wochen darauf geeinigt, das zentrales Hilfsinstrument, die Überbrückungshilfe III, als "Überbrückungshilfe III Plus" bis Ende September 2021 zu verlängern.

Natürlich brauche er für eine Verlängerung die Zustimmung seiner Ministerkollegen, sagte Altmaier bei einem digitalen "Forum Kultur- und Kreativwirtschaft 2021" mit Blick auf Finanzminister Olaf Scholz (SPD). "Aber ich bin sehr optimistisch, dass wir denen, die Hilfe brauchen, auch in den nächsten Monaten diese Hilfe ermöglichen können." Altmaier verwies auf die schwierige Lage der Kultur- und Kreativwirtschaft angesichts von Schließungen. Teile der Branche hätten dramatische Umsatzeinbrüche verzeichnet. Die Konjunktur ziehe wieder an. Aber bestimmte Branchen bräuchten weiter Hilfen.

  • Zum Artikel "Corona-Schulden: Kommt die große Inflation? Possoch klärt!"

15.20 Uhr: Herzogin Kate begibt sich in Quarantäne

Die Frau von Prinz William, Kate, begibt sich in Selbstisolation, nachdem sie in der vergangenen Woche Kontakt zu einer später positiv auf Corona getesteten Person hatte. "Ihre Königliche Hoheit hat keine Symptome. Sie befolgt die Richtlinien der Regierung und isoliert sich zu Hause", teilt der Kensington Palast mit. In der Folge seien Termine der Herzogin von Cambridge abgesagt worden.

14.59 Uhr: Norwegen verschiebt Öffnungsschritte

Norwegen verschiebt die nächsten großen Öffnungsschritte. "Es gibt das Risiko, dass es wegen der Delta-Variante eine vierte Welle im nicht-geimpften Teil der Bevölkerung gibt", sagt Ministerpräsidentin Erna Solberg. Auch diejenigen, die nur eine Impfung erhalten hätten oder besonders anfällige Gruppen seien diesbezüglich gefährdet. Frühestens Ende des Monats sei an die Aufhebung von Auflagen zu denken.

14.25 Uhr: Spahn für Impfangebote im Alltag

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt sich dafür ein, dass mehr Impfangebote im Alltag gemacht werden. Als Beispiele nennt er nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerkreisen im CDU-Bundesvorstand etwa Kioske und Fußballstadien. Die Corona-Lage sei derzeit gut unter Kontrolle, sehr wichtig werde aber der Herbst. Hier habe das Offenhalten der Schulen und Kitas oberste Priorität, sagt der CDU-Politiker.

12.25 Uhr: Merkel mahnt sicheren Schulanfang an

Es sei sehr wichtig, dass man die Schulen offen halten könne, sagt Merkel nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerangaben im CDU-Bundesvorstand. Sie erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Förderprogramme für Luftfilter in den Klassenräumen, heißt es. Wichtig seien auch geeignete Tests für Kinder, sagt Merkel und plädiert für ein möglichst gemeinsames Vorgehen der 16 Länder. Das Hauptthema im Sommer sei "impfen, impfen, impfen". Merkel verweist darauf, dass etwa Großbritannien eine Impfquote von 80 Prozent erreiche.

11.50 Uhr: Bundesregierung gegen Strafen für "Impfschwänzer"

Die Bundesregierung lehnt Strafzahlungen für "Impfschwänzer" ab, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin sagt. "Impftermine sind tatsächlich wertvoll, und es ist wichtig, dass sie genutzt werden." Seibert ruft Personen, die einen Impftermin nicht einhalten können oder wollen, auf, diesen frühzeitig abzusagen. "Strafen für Menschen, die einen Impftermin nicht wahrnehmen, sieht die Bundesregierung nicht vor." Seibert appelliert zudem "mit allem Nachdruck": "Lassen Sie sich impfen." Mit der Impfung schütze man nicht nur sich selbst vor einer Krankheit mit schwerem Verlauf, sondern man schütze auch seine Mitmenschen und seine Familie.

11.20 Uhr: Merkel und Spahn werben für hohe Impfquoten

Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) haben angesichts der sich rasch ausbreitenden aggressiveren Delta-Variante des Coronavirus auf die Bedeutung der Impfungen hingewiesen. Man müsse bei der Impfquote Richtung 80 Prozent kommen, mahnte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen am Montag in den letzten regulären Beratungen der CDU-Spitze vor der Sommerpause in Berlin. Vor allem ungeimpfte Kinder würden im Herbst noch verwundbar sein. Zugleich wies sie demnach darauf hin, dass die Hospitalisierung bei der Delta-Variante in anderen Ländern nicht so hoch sei.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums hatten bis Sonntag 56,5 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten, vollständig geimpft waren demnach 38,9 Prozent.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

10.56 Uhr: Norwegen-Urlaub für Deutsche wieder möglich

Deutsche Touristen können wieder Urlaub in Norwegen machen. Das skandinavische Land richtet sich von nun an nach dem Ampelsystem der EU für die Kategorisierung der Infektionsgefahr. Die Bundesrepublik ist damit ebenso wie eine Reihe von anderen EU-Ländern als "grün" eingestuft worden, was bedeutet, dass Menschen aus diesen Staaten wieder einreisen dürfen, ohne in Quarantäne zu müssen. Das hatte die norwegische Regierung am Freitag mitgeteilt. Jeder Einreisende mit Ausnahme von Geimpften und Genesenen muss aber eine Einreiseanmeldung ausfüllen und sich an der Grenze per Schnelltest auf das Coronavirus testen lassen. Bislang hatte Norwegen wegen der Corona-Pandemie weit strengere Einreiseregeln als andere europäische Länder. Fast zwei Drittel der erwachsenen Norwegerinnen und Norweger haben mittlerweile ihre erste Impfdosis erhalten, knapp 37 Prozent sind bereits vollständig geimpft.

  • Zum Artikel "Weitere Urlaubsregionen als Corona-Risikogebiete eingestuft"

10.41 Uhr: Jugendpsychiater warnen in Pandemie vor Schulstress

Angesichts der psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche in der Corona-Pandemie haben Kinder- und Jugendpsychiater vor zuviel Leistungsdruck in der Schule gewarnt. "Bereits jetzt weisen auch leistungsstarke Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen vermehrt schulbezogene Leistungsängste auf, was sich in deutlich erhöhten Anmeldungen in Praxen und Ambulanzen widerspiegelt", erklärten mehrere Fachverbände in einem offenen Brief an Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht und die Kultusminister der Länder.

Sie warnten vor einem "einem forcierten 'Aufholen' von Lerninhalten". Eine Überforderung sei sowohl für die schulische als auch die psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen schädlich. Notwendig seien nun vielmehr eine Entlastung bei den Leistungsanforderungen und die Stärkung der sozialen Aspekte. Eine individuelle Lern- und Leistungsdiagnostik für eine Förderung der Schüler sollte erst später erfolgen, "wenn die Kinder wieder ihren Rhythmus im schulischen Alltag gefunden haben", forderten die Experten.

09.39 Uhr: Griechenland verschärft Corona-Maßnahmen im Fährverkehr

Auf griechischen Fähren gelten neue Corona-Regeln. Reisende müssen dann bei Fahrtantritt mindestens einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Gültig sind auch ein PCR-Test von nicht mehr als 72 Stunden oder der Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung. Grund für die Maßnahmen ist der Anstieg von Corona-Neuinfektionen. Die griechische Gesundheitsbehörde meldete in den vergangenen Tagen täglich mehr als 700 neue Corona-Fälle, während es in der Vorwoche noch zwischen 200 und 400 pro Tag waren. Sorgen bereitet der Regierung die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus, die unter anderem auf Kreta nachgewiesen wurde. Griechenland hatte die meisten Corona-Maßnahmen in den vergangenen Wochen aufgehoben, weil die Fallzahlen niedrig waren. Das Land gilt aktuell beim Auswärtigen Amt nicht als Hochrisikogebiet.

09.37 Uhr: Großbritannien: Johnson will Maßnahmen trotz steigender Infektionen lockern

Abstandsregeln, Maskenpflicht, Homeoffice: Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz steigender Infektionszahlen die verbliebenen Corona-Maßnahmen in England bis zum 19. Juli weitgehend aufheben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung hervor. Johnson wollte noch am Abend die Pläne in einer Pressekonferenz vorstellen.

In Großbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 214 angegeben (Stand: 29. Juni). Allein am Sonntag waren mehr als 24.000 Neuinfektionen registriert worden. Zurückgeführt wird das auf die Delta-Variante, die in Großbritannien inzwischen mehr als 90 Prozent der Fälle ausmacht. Gleichzeitig verblieb die Zahl der Todesfälle mit 122 Covid-Toten innerhalb einer Woche (bis zum 29. Juni) derzeit noch auf relativ niedrigem Niveau. Auch die Krankenhauseinweisungen steigen bislang nicht im selben Maße wie die Ansteckungen.

Die Regierung führt das auf die erfolgreiche Impfkampagne zurück. Inzwischen sind 86 Prozent der Erwachsenen in Großbritannien mindestens einmal geimpft. Knapp 64 Prozent der über 18-Jährigen haben bereits beide Impfungen. Die Regierung in London geht davon aus, dass die Infektionszahlen weiterhin steigen werden, doch man müsse nun lernen, mit dem Virus zu leben. Die Eindämmung der Pandemie soll künftig den Menschen selbst überlassen werden. "Während wir lernen, mit dem Virus zu leben, müssen wir alle weiterhin umsichtig mit den Risiken durch Covid-19 umgehen und Abwägungen im täglichen Leben treffen", sagte Johnson der Mitteilung zufolge.

09.30 Uhr: Tourismus-Beauftragter für temporäre Grenzkontrollen

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, spricht sich für temporäre Grenzkontrollen nach der Urlaubssaison aus. "Wenn die Menschen über die Landesgrenzen einreisen, gibt es derzeit relativ wenig Kontrollen", sagte Bareiß den Sendern RTL/ntv. Es bestehe also keine große Sicherheit, ob jeder die Einreiseverordnung einhalte. "Temporär könnten wir Grenzkontrollen machen - vor allem wenn es wieder höhere Inzidenzwerte gibt", so Bareiß. "Damit hätten wir eine hohe Schutzfunktion, und die Reiserückkehrer würden so keine vierte Welle auslösen." Dauerhafte Grenzkontrollen lehnt er ab.

09.18 Uhr: FDP gegen Bußgelder für nicht wahrgenomme Impftermine

Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Marco Buschmann, spricht sich gegen Strafen für das Verfallenlassen von Impfterminen aus. "Staatlicher Zwang mit einem Bußgeld wird nicht helfen", sagt Buschmann in der ARD. Drohende Geldstrafen könnten die Menschen vielmehr davon abhalten, überhaupt einen Impftermin zu vereinbaren. "Das ist aber das Gegenteil von dem, was wir brauchen. Wir brauchen ja möglichst viele geimpfte Menschen." Die Menschen müssten überzeugt werden, dass die Impfung wichtig ist und Freiheiten ermöglicht. "Wer vollen Impfschutz hat, der darf auch nicht mehr tief beschränkt werden."

08.53 Uhr: Laune der deutschen Konsumenten steigt

Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland hat sich im Juli den fünften Monat in Folge verbessert, teilt der Handelsverband HDE zu seinem Konsumbarometer mit. Dieser Index kletterte auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. "Die sinkenden Inzidenzwerte und Lockerungen der Corona-Maßnahmen zum Sommer begünstigen den zunehmenden Optimismus unter den Verbrauchern." Dennoch bleiben laut HDE "mit der Verbreitung von Virusvarianten und Produktionsproblemen bei den Impfstofflieferanten Unwägbarkeiten". Hiervon hänge ab, wie sich die Verbraucherstimmung in den nächsten Monaten entwickeln werde.

  • Zum Artikel "GfK-Konsumklima im Juni: Es wird wieder mehr gekauft"

07.57 Uhr: STIKO-Chef: Sinn von Schüler-Massentests zweifelhaft

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, zweifelt an der Sinnhaftigkeit von Massentests für Schüler. "Ich frage mich, wie wichtig es tatsächlich ist, jedes symptomlos infizierte Kind durch Testung zu entdecken", sagte Mertens der "Schwäbischen Zeitung". "Würde es möglicherweise reichen, jedes Kind mit Symptomen frühzeitig zu identifizieren und zu isolieren? Das mag zwar ketzerisch klingen, aber man sollte darüber nachdenken." Mertens betonte, alle Maßnahmen zum Infektionsschutz an Schulen sollten "auch hinsichtlich ihrer spezifischen Wirksamkeit" überprüft werden. Diese solle man "möglichst sinnvoll" einsetzen.

05.49 Uhr: Millionen Einreiseanmeldungen in Papierform

Wer aus einem Corona-Risikogebiet nach Deutschland einreisen will, muss die Gesundheitsbehörden mit einer sogenannten Einreiseanmeldung informieren. Obwohl dies üblicherweise digital erfolge, habe die Post seit September knapp zwei Millionen solcher Anmeldungen in Papierform bearbeiten müssen, berichtet die "Rheinische Post". Dies habe eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion bei der Bundesregierung ergeben.

  • Zum Artikel "Seehofer: Mehr Quarantäne- und Einreisekontrollen zur Ferienzeit"

05.08 Uhr: Queen verleiht NHS das Georgs-Kreuz

Mitten in der dritten Welle der Corona-Pandemie hat Queen Elizabeth II. den staatlichen britischen Gesundheitsdienst NHS mit einer besonderen Auszeichnung geehrt. Mit dem Georgs-Kreuz verlieh die Monarchin der Institution die höchste zivile Auszeichnung für Tapferkeit, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Die Queen dankte den Beschäftigten des NHS (National Health Service) anlässlich des 73. Geburtstags des Dienstes. "Über mehr als sieben Jahrzehnte hinweg haben sie die Menschen unseres Landes mit Mut, Leidenschaft und Hingabe unterstützt und die höchsten Standards des öffentlichen Dienstes unter Beweis gestellt", schrieb die Queen in einer handschriftlichen Würdigung.

05.06 Uhr: RKI: 212 Neuinfektionen, Inzidenz bei 5,0

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 212 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.40 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 219 Ansteckungen gelegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,0 an (Vortag: 5,0; Vorwoche: 5,6). Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden ein neuer Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verzeichnet. Vor einer Woche waren es acht Tote gewesen.

04.15 Uhr: FDP fordert Vorbereitung auf mögliche neue Corona-Welle

Angesichts der sich schnell ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus fordert die FDP-Bundestagsfraktion die Regierung zum Handeln auf. "Die Bundesregierung darf die Sommermonate auf keinen Fall ungenutzt lassen, um sich auf den Herbst und eine mögliche vierte Welle vorzubereiten", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin Bettina Stark-Watzinger der Nachrichtenagentur dpa. "Es geht dabei nicht um Alarmismus, aber die Warnungen der Wissenschaftler müssen ernst genommen werden», sagte sie. Es dürfe nicht passieren, "dass wir in ein paar Monaten der pandemischen Entwicklung erneut hinterherlaufen".

Konkret forderte die FDP-Politikerin von der Bundesregierung, eine ausreichende Impfstoff-Versorgung für Auffrischungsimpfungen im Herbst sicherzustellen. Im Schulbereich müsse mit maximaler Anstrengung an einer Ausstattung aller Klassenzimmer mit Luftfiltern gearbeitet werden.

03.56 Uhr: Deutsche Unternehmen für Ende von US-Einreiseverbot

Der Unmut der deutschen Wirtschaft über die andauernden Corona-Einreisebeschränkungen der USA wächst: Der Präsident des Maschinenbauverbands VDMA hat angesichts niedriger Inzidenzwerte und der fortschreitenden Impfkampagne die US-Botschaft in Berlin in einem Brief aufgefordert, sich in Washington für Lockerungen einzusetzen. "Wir glauben, dass es an der Zeit ist, den belastenden Travel Ban für Deutschland komplett aufzuheben", schrieb Karl Haeusgen in dem Brief, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

"Mehr als 53 Prozent aller Deutschen haben mindestens eine Dosis eines Covid-Impfstoffs erhalten, ähnlich wie in den Vereinigten Staaten, wo ungefähr 55 Prozent der Amerikaner mindestens eine Dosis erhalten haben", erklärte Haeusgen. Andere europäische Länder seinen ähnlich weit - "sicherlich mehr als viele Länder außerhalb des Schengen-Raums, für die kein Einreiseverbot gilt". In den USA gilt nach wie vor ein grundsätzliches Einreiseverbot für Menschen, die sich innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen vor Einreise in Deutschland oder einem anderen Land des Schengen-Raums aufgehalten haben.

02.32 Uhr: Biden: Corona-Impfung ist ein patriotischer Akt

US-Präsident Joe Biden hat die Amerikanerinnen und Amerikaner mit Nachdruck zur Impfung aufgefordert, um gemeinsam die "Unabhängigkeit" vom Coronavirus zu erreichen. Sich impfen zu lassen sei das Patriotischste, was die Bürgerinnen und Bürger jetzt tun könnten, sagte Biden am Unabhängigkeitstag im Garten des Weißen Hauses. "Also bitte: Falls Sie noch nicht geimpft sind, tun Sie es. Tun Sie es jetzt - für sich selbst, für Ihre Lieben, für Ihre Gemeinde, für Ihr Land."

Dank der Impfkampagne seien die USA "näher dran als je zuvor, ihre Unabhängigkeit von dem tödlichen Virus zu erklären", sagte Biden. Das Virus sei aber noch nicht besiegt, zudem gebe es neue gefährliche Varianten. "Aber die beste Verteidigung gegen diese Varianten ist, sich impfen zu lassen", so der US-Präsident.

02.00 Uhr: Esken: Brauchen dringend Impfstoff für Kinder

SPD-Chefin Saskia Esken hat die Ständige Impfkommission (STIKO) aufgefordert, ihre Haltung zur Corona-Impfung von Jugendlichen zu überdenken. "Wir brauchen dringend einen Impfstoff für Kinder, und ich hoffe auch, dass die STIKO ihre eingeschränkte Impf-Empfehlung für Jugendliche bald überdenkt", sagte sie der "Rheinischen Post".

Die STIKO hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für Zwölf- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Nachdem die jungen Leute über mehr als ein Jahr solidarisch gewesen seien, dürfe man jetzt dieselbe Rücksichtnahme auch von den Erwachsenen erwarten, so Esken weiter.

00.04 Uhr: KBV-Chef fordert Ende aller Maßnahmen für Geimpfte

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat das Ende aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte gefordert. "Spätestens September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg", sagte Gassen der "Bild"-Zeitung. Jede Person könne "dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen" wolle. Eine Pflicht solle es dann aber aus seiner Sicht nicht mehr geben.

Gassen sagte, der Wegfall sei wichtig, um die Impfmoral der Bundesbürger hochzuhalten. "Mancher wird sich sonst fragen: Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern", so Gassen.

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