Das angekündigte Ende der Quarantäne-Pflicht bei der Einreise nach China hat in dem Land zu einen Ansturm auf Flugbuchungen geführt. Die Online-Suchen nach Flügen ins Ausland stiegen rasant an, wie die Staatsmedien am Dienstag berichteten. Die Reise-Plattform Tongcheng verzeichnete demnach eine Zunahme der Suchanfragen nach Flugreisen um 850 Prozent sowie zehnmal so viele Suchen nach Visa-Vorschriften.
China hatte am gestrigen Montag ein Ende der Quarantänepflicht für Reisende in die Volksrepublik angekündigt. Wie die Pekinger Gesundheitskommission mitteilte, werde die Gefahrenstufe des Coronavirus ab dem 8. Januar herabgesenkt. Damit einhergehend müssen Reisende nach ihrer Ankunft nicht mehr in Hotel-Quarantäne, wie aus der Mitteilung hervorging. Die Ankündigung stieß in China auf Begeisterung. "Es ist vorbei. Der Frühling kommt", schrieb ein Nutzer des Onlinedienstes Weibo, der zahlreiche positive Reaktionen erhielt. "Ich bereite meine Reise ins Ausland vor!", jubelte ein anderer.
Negativer Corona-Test vor Abflug genügt künftig
Zuletzt wurden Reisende in China noch für mindestens fünf Tage in einem Hotelzimmer isoliert und streng überwacht. Zeitweise war sogar eine Einreise-Quarantäne von 21 Tagen vorgeschrieben gewesen. Künftig müssen Reisende nach Angaben der Kommission nur noch einen negativen Corona-Test vor dem Abflug nach China vorlegen. Weitere Tests nach der Ankunft sollen entfallen.
Schrittweise sollen auch Chinesen wieder mehr internationale Reisen unternehmen dürfen. Während der Pandemie hatte die Regierung Reisemöglichkeiten ins Ausland für die eigenen Landsleute stark eingeschränkt.
Kehrtwende in Chinas Corona-Politik
China hatte am 7. Dezember nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Massentests und anderen strengen Maßnahmen ein abruptes Ende seiner Null-Covid-Politik verkündet. Die Aufhebung der Einreise-Quarantäne ist nun eine weitere Lockerung.
Die Kehrtwende in der Corona-Politik wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen. Doch sahen Experten den Grund vor allem darin, dass die strikten Maßnahmen angesichts der explosionsartigen Ausbreitung nicht mehr durchgehalten werden konnten. Auch belasteten die Beschränkungen die zweitgrößte Volkswirtschaft zunehmend.
Hunderttausende Tote befürchtet
Mit dem Ende fast aller Maßnahmen verbreitet sich das Virus in China nun rasend schnell. Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Krankenhäuser sind überfüllt und viele Krematorien können die Leichen nicht mehr schnell genug einäschern. Hochrechnungen von Experten zufolge muss mit Hunderttausenden von Toten gerechnet werden.

Die chinesischen Behörden sollen nach dem Willen von Staatschef Xi Jinping die Bevölkerung wirksamer vor dem Virus schützen.
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