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Landgericht und Oberlandesgericht München in der Prielmeyerstraße am Karlsplatz Stachus in der Abenddämmerung

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Bundeswehr schließt sich Klage gegen Lkw-Kartell an

Die Bundeswehr, die Deutsche Bahn und weitere Unternehmen fordern Schadenersatz von LKW-Herstellern. Es geht um unerlaubte Preisabsprachen. Das Kartell ist 2011 aufgeflogen. Jetzt drohen den Lkw-Herstellern weitere finanzielle Folgen.

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Die Bundeswehr schließt sich der Klage gegen das Lkw-Kartell an und verlangt zusammen mit gut 40 Unternehmen Schadenersatz von den Herstellern. Die Deutsche Bahn, die die Ansprüche bündelt, hat heute beim Landgericht München die Klage eingereicht. Es gehe um unerlaubte Preisabsprache beim Verkauf von rund 35.000 Lastkraftwagen mit einem Einkaufsvolumen von über zwei Milliarden Euro.

Die Bundeswehr allein ist dem Verteidigungsministerium zufolge mit bis zu 10.000 Fahrzeugen betroffen. Die Bahn-Tochter DB Schenker - der größte Landspediteur Europas - spricht von mehreren Tausend Lastwagen. Die Höhe des Schadens werde noch von Kartellexperten geprüft.

Das Lkw-Kartell ist schon 2011 aufgeflogen

Die gemeinsame Klage richtet sich gegen Daimler und die Volkswagen-Tochter MAN, Iveco, DAF sowie Volvo/Renault. Die Bahn erklärte, unter den Unternehmen, die ihre Ansprüche an die Bahn abgetreten hätten, seien Betreibergesellschaften der deutschen Flughäfen sowie große Handels- und Logistikfirmen. Mit der Klage wolle man auch eine mögliche Verjährung der Ansprüche verhindern.

Das Kartell war 2011 aufgeflogen und hatte Strafzahlungen der EU von 3,8 Milliarden Euro nach sich gezogen. MAN als Kronzeuge kam straffrei davon. Nun drohen den Herstellern weitere finanzielle Folgen. Die Spediteure argumentieren, die Absprachen hätten sie beim Kauf von Lastwagen insgesamt vermutlich Milliarden-Summen gekostet.