Die Bundesregierung will den größten und gefährlichsten Auslandseinsatz der Bundeswehr, die Beteiligung am UN-Einsatz in Mali, ausweiten. Statt bisher höchstens 1.000 sollen künftig bis zu 1.100 Soldaten in dem westafrikanischen Krisenland eingesetzt werden. Das geht aus einem Brief von Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) an die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Morgen soll zunächst das Kabinett über die Truppenaufstockung entscheiden, dann soll sich der Bundestag damit befassen.
Einsatz läuft seit 2013
Die Bundeswehr beteiligt sich seit 2013 an dem UN-Einsatz zur Überwachung eines Friedensabkommens in Mali. Der Norden des Landes geriet 2012 nach einem Militärputsch vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen. Sie konnten erst nach einer Intervention französischer Streitkräfte zurückgedrängt werden.
Aufstockung auch in Afghanistan und dem Irak
Die Bundeswehr ist in der früheren Rebellenhochburg Gao am Rande der Sahara stationiert. Der Einsatz wurde bereits zweimal ausgeweitet. Bereits in den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass die Obergrenze für die Afghanistan-Truppe der Bundeswehr von 980 auf 1.300 Soldaten erhöht werden soll. Der Ausbildungseinsatz im Irak soll auf das ganze Land ausgeweitet werden. Bisher ist er auf die Kurdenregion im Norden des Landes beschränkt. Auch mit diesen Einsätzen befasst sich morgen das Kabinett.