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"Ich unterstütze Lula", steht auf dem Plakat eines Demonstranten bei einer Kundgebung gegen die Inhaftierung des Ex-Präsidenten in Sao Paulo, aufgenommen am 06.04.2018.

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Brasiliens Ex-Präsident Lula trotzt Haftbefehl

Brasiliens ehemaliger Präsident Lula da Silva hat eine Frist der Justiz verstreichen lassen. Bis zum späten Abend stellte er sich nicht der Polizei. Eigentlich sollte er eine zwölfjährige Haftstrafe wegen Korruption antreten.

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Der 72-jährige Luiz Inácio Lula da Silva verschanzte sich in einem Gewerkschaftsgebäude in São Bernardo do Campo, einem Vorort von Sao Paulo. Hunderte Anhänger versammelten sich davor, um ihn vor einer Festnahme zu schützen. Wie eine brasilianische Nachrichtenagentur berichtet, verhandeln Lulas Anwälte derzeit mit der Bundespolizei über einen neuen Termin für einen Haftantritt. Ursprünglich hätte er am Freitag bis 17 Uhr Ortszeit (22 Uhr MESZ) bei der Polizei in der südbrasilianischen Stadt Curitiba die Haft antreten sollen.

Auch UN eingeschaltet

Lula da Silva hofft nun auch auf die Hilfe der Vereinten Nationen. Seine Verteidiger beantragten beim UN-Menschenrechtsausschuss eine einstweilige Verfügung, um die Inhaftierung doch noch abzuwenden.

Lula ist in einen Schmiergeldskandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobas verwickelt. Der Ex-Präsident weist alle Vorwürfe von sich. Lulas Arbeiterpartei kritisiert das Verfahren als politisches Manöver, um eine Rückkehr des Politikers an die Macht zu verhindern. Lula will bei der Präsidentenwahl Anfang Oktober kandidieren und liegt in Umfragen weit vorn.