Die belgischen Gedankenspiele dürften in Deutschland für Stirnrunzeln sorgen: Eigentlich hatte der deutsche Nachbar den Atomausstieg bis zum Jahr 2025 beschlossen. Doch nun hält es die Regierung Berichten zufolge nicht für undenkbar, ein gänzlich neues Kernkraftwerk zu bauen – und zwar im Jahr 2040, schreibt die Zeitung 'La Libre Belgique'. Eine ganze Reihe möglicher Szenarien lässt die zuständige Energie-Ministerin dem Blatt zufolge derzeit durchrechnen – eines davon würde auf eine neue Atomanlage hinauslaufen. Schnell bemühten sich die politisch Verantwortlichen, Sorgen zu zerstreuen: Der Bau eines neuen Kernkraftwerks komme nicht in Frage, stellte der Vorsitzende der liberalen Regierungspartei, MR, Olivier Chastel klar. Es gehe bei den Berechnungen lediglich darum zu beweisen, dass die Nuklearanlage unbezahlbar sei.
Risse an den Reaktoren
Insbesondere die dicht an der deutschen Grenze angesiedelten belgischen Kernkraftwerke, so etwa das AKW Tihange nahe Aachen, sorgen immer wieder für Beunruhigung: Die Reaktoren weisen Risse auf, die Zweifel an deren Sicherheit halten sich beständig.