Die "Neue Osnabrücker Zeitung" schreibt auf Basis von Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), dass die Bearbeitugnszeit m Mai 2017 einen Jahreshöchststand von 11,1 Monaten erreicht habe. Hintergrund für die lange Dauer sei die große Zahl an Asylverfahren, die sich über längere Zeit angestaut haben sowie komplexe Fälle. "Der Anstieg liegt insbesondere daran, dass das Bundesamt in den letzten Monaten viele Verfahren abgeschlossen hat, die schon sehr lange anhängig sind", teilte das Amt mit. Dies habe rein statistisch zu einer deutlichen Steigerung geführt.
"Komplexe Verfahren, die Recherchen oder auch medizinische Gutachten erforderlich macht, nehmen naturgemäß längere Zeit in Anspruch." Mitteilung des BAMF
Häufig fehlen die Papiere
Immer wieder fehlen bei Verfahren Pässe oder andere Dokumente, was die Bearbeitung verzögert. Überdurchschnittlich lange warteten zuletzt beispielsweise Menschen aus Nigeria (14,4 Monate) und Somalia (13,6 Monate). Dagegen entschied das BAMF Anträge von Bürgerkriegsflüchtlingen, die gute Chancen auf Asyl haben, zeitweise mit Priorität. Dadurch lag die Wartezeit für Menschen aus Syrien zuletzt bei 7,0 Monaten, aus Eritrea bei 8,3 Monate und dem Irak bei 9,1 Monaten. Neue Asylverfahren - also Anträge, die im Jahr 2017 gestellt wurden - dauern im Schnitt zwei Monate.
Immer mehr Asylanträge von Türken
Nach dem fehlgeschlagenen Putschversuch in der Türkei erhalten immer mehr Türken in Deutschland Asyl - auch wenn das BAMF nach wie vor die Mehrzahl der Asylanträge von Türken ablehnt. So lag die Schutzquote für türkische Staatsangehörige Ende November 2017 bei rund 27 Prozent - 2016 hatte diese erst 8,2 Prozent betragen. Von Januar bis Ende November entschied das BAMF insgesamt über 11.712 Anträge von Türken, das waren deutlich mehr als im Gesamtjahr 2016 mit 1.837. Zu den Gründen für die Ablehnung oder Genehmigung äußerte sich das Amt nicht, die Fluchtursachen seien individuell und von Fall zu Fall verschieden.