Vor den Beratungen zwischen Kanzlerin Merkel und den Länderchefs hat Bayerns Ministerpräsident Söder im ARD-Morgenmagazin betont, dass die verschärften Corona-Regeln auch über den 20. Dezember hinaus gelten werden. Formal könnten die Länder den Lockdown aber zunächst nur um vier Wochen verlängern, sagte er.
Söder besorgt über steigende Todesfallzahlen
Söder äußerte sich besorgt über die dauerhaft hohen Infektionszahlen und die erneut steigende Mortalität.
"Wir spüren, dass die Zahl der Todesfälle steigt, und ich bin überrascht, dass das in Deutschland fast keinen kümmert." Markus Söder
Der bayerische Ministerpräsident appellierte an die Kollegen in Bund und Ländern, sich dem strengeren bayerischen Weg anzuschließen und etwa auch in Grundschulen eine Maskenpflicht einzuführen. Zudem brauche man "natürlich auch Wechselunterricht, um die Dichte des Unterrichts gerade bei den älteren Schülern zu entzerren".
Weihnachten und Silvester als Infektionsrisiken
Söder sprach sich außerdem dafür aus, die Kontaktbeschränkungen über Weihnachten zwar etwas zu lockern, dafür an Silvester aber konsequenter zu sein. Zur Debatte in der Großen Koalition, ob das Zünden von Silvesterraketen in diesem Jahr verboten werden (SPD) oder erlaubt bleiben (CDU) soll, äußerte sich Söder zurückhaltend.
Er sei "kein Freund der Böllerei", diese stelle aber "keine pandemische Gefahr" dar. Er appellierte an die Bürger, größere Menschenansammlungen zu meiden. Zu Weihnachten als "Fest der Familie" halte er eine Lockerung der geltenden Kontaktbeschränkungen für möglich, bei Silvester als "Fest der Freunde" sei er dagegen "etwas zurückhaltend", sagte Söder.
Wie sieht es mit dem Skifahren aus?
Als weiteres Schwerpunktrisiko nannte Söder den Wintersporttourismus in den Weihnachtsferien. Er verwies auf die Bedeutung von Ischgl als Superspreader für Bayern und darauf, dass Österreich und die Schweiz sich erneut zu Hotspots entwickelt hätten. Ausdrücklich begrüßte Söder Überlegungen in Berlin und Paris, eine einheitliche europäische Lösung zu schaffen.
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