Zur Lösung der aktuellen Flüchtlingsfragen hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Mitgliedsstaaten aufgefordert, die Vorschläge zur Reform der Dubliner Übereinkunft umzusetzen, die die EU-Kommission 2016 ausgearbeitet hat. "Wir müssen ein europaweit geltendes Asylrecht haben," sagte Juncker im "Interview der Woche" auf B5 aktuell.
"Nationale Alleingänge werden nicht klappen"
Der Chef der EU-Kommission betonte weiter: "An der Flüchtlingsfrage scheiden sich nicht nur die Geister, da müssen auch Richtungsentscheidungen getroffen werden."
Aber auch in anderen Bereichen gebe es innerhalb der EU sehr unterschiedliche Einschätzungen. Konkret nannte Juncker zum Beispiel die Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion und die Ausformung der sozialen Dimension Europas. An diesen Punkten müsse man arbeiten.
Die Rolle der Regionen
Juncker war am Donnerstag zu Gast im Bayerischen Landtag. Er habe die Einladung sehr gerne angenommen, denn es sei wichtig für ihn, zu erfahren, was vor Ort los ist. In Brüssel oder unterwegs habe man manchmal eine verstellte Sicht auf die für die Menschen eigentlich wichtigen Dinge. Juncker: "Man kann die Nationen in Europa nicht verstehen, wenn man die Regionen nicht begreift."