"Wenn jetzt bereits weitere Forderungen erhoben werden, scheint das eher dem laufenden Wahlkampf als Sachgründen geschuldet zu sein", hieß es vom VDA weiter. Berechnungen des Umweltbundesamts (UBA) zeigten das deutliche Besserungspotenzial der Beschlüsse von Anfang August, als die Autobauer Software-Updates für neuere Diesel und Umtauschprämien für ältere Modelle zugesagt hatten.
Fahrverbote nicht vom Tisch
Den heute veröffentlichten UBA-Berechnungen zufolge kann die Belastung der Städte mit gesundheitsschädlichem Stickoxid mit diesen Sofortmaßnahmen um bis zu sechs Prozent gesenkt werden. Damit bliebe sie aber in fast 70 deutschen Städten höher als erlaubt, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Fahrverbote seien also weiterhin nicht ausgeschlossen, da Gerichte die Kommunen dazu zwingen könnten, Dieselautos auszusperren. Hendricks hält daher Nachrüstungen an Motorbauteilen für notwendig.
Der VDA widersprach: Solche Hardware-Nachrüstung seien in der Breite technisch nicht umsetzbar, weil bei der Vielzahl der betroffenen Modelle der Platz für den Einbau der notwendigen Teile fehle. "Zudem wäre eine Umsetzung langwierig, da Entwicklung und Erprobung sowie die zusätzlichen Typprüfungen mehrere Jahre dauern würden", argumentiert der Verband.