Ein Pkw ist am Vormittag bis zum Tor des Bundeskanzleramtes in Berlin vorgedrungen. Der Fahrer des mit Protestbotschaften versehenen Wagens wurde in Gewahrsam genommen, so die Berliner Polizei auf Twitter.
Der Vorfall ereignete sich während der laufenden Sitzung des Bundeskabinetts. Für Kanzlerin Angela Merkel, die dort Beschäftigten und auch die übrigen Mitglieder der Bundesregierung habe aber zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung bestanden, teilte ein Regierungssprecher auf dpa-Anfrage mit.
Gittertor leicht beschädigt
Bei der wohl leichten Kollision sollen mindestens zwei Metallstreben des Gittertores beschädigt worden sein, wie ein dpa-Fotograf berichtet. Auf Fotos und Videos ist zu sehen, wie der dunkle Kombi direkt vor dem geschlossenen Tor steht.
Die Fahrt in den Zufahrtsbereich des Bundeskanzleramtes ist nicht erlaubt. Darauf weist ein Schild hin. Lediglich Fahrradfahrern ist es erlaubt, weiterzufahren. Allerdings handelt es sich um öffentliches Straßenland. Vor dem Kanzleramt befindet sich ein Tor, das in den Boden versenkt werden kann und meist offen ist.
Parolen auf dem Fahrzeug
Ob der Mann der Polizei bekannt war und ob es sich um einen gezielten Anschlag handelte, war zunächst unklar: Das könne man noch nicht sagen, so eine Polizeisprecherin. Man ermittle in alle Richtungen.
Auf die Fahrerseite des Autos hatte jemand eine Beschimpfung, wohl im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, geschrieben. Dort steht: "Ihr verdammten Kinder- und alte Menschen-Mörder". Auf der anderen Seite ist zu lesen: "Stop der Globalisierungs-Politik".
Von Verletzten ist offiziell nichts bekannt. Nach dem Bericht eines dpa-Fotografen jedoch soll ein Mensch verletzt und im Krankenwagen behandelt worden sein.
Ähnliche Aktion mit demselben Auto bereits 2014
Nach Medienberichten wurde dasselbe Auto bereits im Februar 2014 gegen den Zaun des Kanzleramtes gefahren. Fotos von dem damaligen Vorfall zeigen den Wagen mit einer politischen Beschriftung, die sich gegen den Klimawandel richtete. Auf der anderen Seite des Autos prangte eine Liebeserklärung. Verletzt wurde niemand, das Auto sei sehr langsam unterwegs gewesen, hieß es damals von der Polizei. Der 48 Jahre alte Fahrer des Autos wurde damals festgenommen.
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