Das Auswärtige Amt hat zwei Notfallnummern geschaltet: Anrufer aus Deutschland können die Nummer 030 5000 3000 wählen, für Anrufer aus USA ist die Botschaft Washington unter 001 202 298 4000 zu erreichen, wie das Außenministerium am Abend in Berlin mitteilte. Beide Nummern seien rund um die Uhr geschaltet.
Krisenstäbe eingerichtet
In der deutschen Botschaft in Washington D.C. wurde ein Krisenstab eingerichtet, in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) gebe es einen regionalen Krisenstab. Am Sonntagnachmittag soll in Berlin der Krisenstab des Auswärtigen Amtes tagen.
Mehr als 50 000 Menschen in Notunterkünften
Die Menschen im US-Bundesstaat Florida bereiten sich wegen des Hurrikans auf ein Katastrophenszenario vor. Der Sturm verlor bei seinem Zug über den Norden Kubas zwar etwas an Kraft, blieb aber extrem gefährlich. Der US-Wetterdienst warnte vor sintflutartigen Regenfällen, Sturzfluten und Tornados in Florida. Rund 6,3 Millionen Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. Das entspricht rund 30 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates.
Floridas Gouverneur Rick Scott rief alle Menschen in den Evakuierungszonen erneut eindringlich dazu auf, sich in Schutzräume zu begeben. Bis zum Nachmittag hatten bereits mehr als 50.000 Menschen Zuflucht in Notunterkünften gesucht.
Menschen auf den Florida Keys in Alarmbereitschaft
Nach den Vorhersagen könnte das Zentrum von "Irma" am frühen Sonntagmorgen Ortszeit (Sonntagmittag MESZ) auf der Inselgruppe der Florida Keys an Land treffen, bevor er weiter in Richtung des Festlandes zieht. Florida liegt in einer Zeitzone sechs Stunden hinter Deutschland.
"Das ist der große Hurrikan, vor dem wir uns alle auf den Florida Keys gefürchtet haben", sagte der Verwalter des Bezirkes Monroe, Roman Gastesi. Auf der Inselgruppe leben rund 70.000 Menschen. Die Sicherheitsbehörden verlegten 460 Gefängnisinsassen auf das Festland. Nach Angaben des Bezirks wurden alle Krankenhäuser und Notaufnahmen auf den Inseln geschlossen.
Das Festland sollte von "Irma" im Laufe des Sonntags erreicht werden. Den Prognosen zufolge könnte der Sturm nach Nordwesten abschwenken und dann an der Westküste entlangziehen.