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Asyl-Experte Hein: "Italien nicht Schwarzen Peter zuschieben"

Asyl-Experte Hein: "Italien nicht Schwarzen Peter zuschieben"

Die EU sollte nach Meinung von Christopher Hein, Vorstand im italienischen Flüchtlingsrat, an der Mission "Sophia" vor den libyschen Küste und an der Seenotrettung von Flüchtlingen festhalten. Er wirbt aber um Verständnis für Italien.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 am Samstagvormittag am .

Italien hat eine sofortige Überprüfung der EU-Marinemission "Sophia" erzwungen. Die Regierung in Rom sieht sich durch den Andrang der Migranten überfordert und hatte damit gedroht, seine Häfen für europäische Schiffe zu sperren.

Christopher Hein lehrt an der Universität LUISS in Rom Einwanderungs- und Asylrecht. Er war Direktor des italienischen Flüchtlingsrates CIR und ist nach wie vor Vorstandsmitglied. Im Interview mit der Sendung "Bayern 2 am Samstagvormittag" zeigte Christopher Hein Verständnis dafür, dass Italien die weitere Aufnahme von Flüchtlingen von Schiffen der Sophia-Mission verweigert.

"Man kann weder die Menschen ertrinken lassen, noch kann man jetzt den Schwarzen Peter allein Italien zuschieben." Christopher Hein,

Italien entlasten, Flüchtlinge umverteilen

Seit Beginn der Mission im Jahr 2015 sei nur Italien dafür zuständig gewesen ist, die Menschen an Land zu lassen, die Asylanträge zu prüfen oder Rückführung in die Heimatländer vorzunehmen, betonte Hein. "Und ich kann verstehen, dass es keinen guten Grund dafür gibt, warum das nur Italien betreffen soll."

Christopher Hein plädiert dafür, die Flüchtlinge nach einem Schlüssel auf die europäischen Staaten zu verteilen.

"Nicht dass man jetzt jedes Mal herumtelefonieren muss, darum betteln, dass die Menschen aufgenommen werden. Solange es die Notwendigkeit gibt, auf diese schreckliche, illegale und lebensgefährliche Weise nach Europas reinzukommen, weil es dafür keine Alternativen gibt, muss eine Umverteilung stattfinden." Christopher Hein