Symbolbild: Müll am Straßenrand
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Symbolbild: Streik - bedeutet heute in Augsburg unter anderem Müll am Straßenrand

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Arbeitskampf im öffentlichen Dienst: Streikschwerpunkt Augsburg

Nachdem die Warnstreiks am Mittwoch in weiten Teilen Bayerns zu spüren waren, ist heute besonders Augsburg betroffen - bei Müllabfuhr und Straßenreinigung und in der Verwaltung. In Freising wie auch in München und Kitzingen werden Kliniken bestreikt.

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Nachdem am Mittwoch vielerorts in Bayern Krankenhäuser auf Notbetrieb liefen, Busse im Depot und Sparkassen geschlossen blieben, gehen die Warnstreiks im öffentlichen Dienst heute zunächst am Streikschwerpunkt in Augsburg weiter.

In der Schwabenmetropole sind rund 500 Beschäftigte in der Abfallwirtschaft und bei der Straßenreinigung zum Warnstreik aufgerufen. Diesmal, so die Gewerkschaft Verdi, sollen die Arbeiter und Arbeiterinnen gleich zwei Tage lang die Arbeit niederlegen. Und das, so prognostiziert die Gewerkschaft, wird Folgen haben.

Augsburg heute: die Stadt der vollen Mülleimer

Die Wertstoffhöfe bleiben zu, die Mülltonnen für Restmüll, Bioabfälle sowie für Papier und Pappe bleiben ungeleert stehen. Der angekündigte Nachleerungstermin am Freitag findet auch nicht statt. Auch öffentliche Papierkörbe werden die Mitarbeiter der Straßenreinigung nicht leeren. Zigarettenkippen, anderer Müll – auch der wird auf Straßen und Plätzen erst mal nicht zusammengekehrt.

Einschränkungen in der Verwaltung

Außerdem muss am heutigen Donnerstag und am kommenden Montag mit teils massiven Einschränkungen in anderen Bereichen der öffentlichen Verwaltung gerechnet werden, insbesondere am Tag der Streikkundgebung, am 20. März. Ein Notdienst wird für die Straßenräumung und die Versorgung mit Gas, Wasser und Strom eingerichtet.

Starke Streikmobilisierung auch in Freising

Inakzeptabel - aber leider keine Ausnahme - ist nach Angaben der Gewerkschaft die Situation im Klinikum Freising: Hier sind nach Angaben von Verdi mindestens 30 Stellen unbesetzt. Entsprechend überlastet sei das vorhandene Personal; es könnten auch nur etwa 300 von 353 Betten belegt werden.

Zu Arbeitsniederlegungen wurden aber nicht nur Mitarbeitende des Krankenhauses aufgerufen sind. Der Aufruf ging etwa auch an Beschäftigte des Landratsamtes, der Stadt, und der Kommunen im Landkreis. Verdi warnt, dass es zu eingeschränkten Angeboten zum Beispiel in Kitas, bei der Zulassungsstelle, im Jobcenter und in Bädern kommen könne. Am Vormittag findet eine Demonstration am Freisinger Marienplatz statt.

Klinikenstreiks auch in München und Kitzingen

Am Donnerstag und Freitag wollen insbesondere Pflegekräfte, Therapeutinnen und Therapeuten, Handwerker, Verwaltungskräfte, der Patientenfahrdienst und die Beschäftigten in den Küchen der München Klinik an allen fünf Häusern ganztägig die Arbeit ruhen lassen. Am frühen Morgen versammelten sich die Beschäftigten vor dem Schwabinger Klinikum, für den Mittags ist eine Kundgebung geplant. "Die Beschäftigten arbeiten dauerhaft am Limit", so Verdi. Nach dem Applaus für das Personal während der Corona-Krise hätten sich weder die Bezahlung noch die Arbeitsbedingungen gebessert.

In Unterfranken geht der Krankenhaus-Streik an der Klinik Kitzinger Land weiter.

Weitere lokale Arbeitsniederlegungen möglich

Von den Schwerpunkten des Arbeitskampfs abgesehen sind punktuelle Streiks auch an anderen Orten geplant - etwa in Kelheim, Neustadt an der Donau sowie Bad Abbach und Langquaid: hier treten die Mitarbeiter der Stadt in den Ausstand.

Was fordert die Gewerkschaft?

Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2.500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März vorgesehen.

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