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Saudis und Salafisten: Araber in Bosnien-Herzegowina

Das Bild in Sarajevo bestimmen zusehends strenggläubige Muslime. Sie kommen aus Golfstaaten - als Touristen oder um Geschäfte zu machen. Viele Araber kaufen oder bauen auch Immobilien. Einheimische beobachten das mit Argwohn. Von Christoph Kersting

Bosnien-Herzegowina hat dreieinhalb Millionen Einwohner: die Hälfte davon sind Muslime. Die andere Hälfte sind Christen. Das Bild in der Hauptstadt Sarajevo bestimmen indes zunehmend Menschen muslimischen Glaubens. Dementsprechend verändert sich auch das Straßenbild in der Hauptstadt.

Vor allem die vielen vollverschleierten, ganz in schwarz gekleideten Frauen fallen hier auf. Und zwar in einem Land, das immer schon für einen moderaten, weltoffenen Islam gestanden hat. Die strenggläubigen Muslime kommen aus den Golfstaaten, entweder als Touristen oder um Geschäfte zu machen auf dem Balkan.

Mit den Investitionen kommt das Misstrauen

Viele Araber kaufen oder bauen auch Immobilien im großen Stil - das beobachten viele Einheimische mit Argwohn.

"Wir sind nicht xenophob, aber wir haben das Gefühl, dass unser Land verkauft wird." Bekannte Journalistin in Sarajewo

Das bringt die Sorgen vieler Menschen auf den Punkt. Hinzu kommen Ängste vor salafistischen Gemeinschaften, die vor allem in abgelegenen Dörfern entlang der ehemaligen Frontlinie des Bosnien-Krieges leben. Experten kritisieren jedoch, dass die vermeintliche Gefahr durch bosnische Islamisten vor allem von serbischer Seite bewusst aufgebauscht werde.