Nach einigen Diskussionen findet der Antifa-Kongress Bayern vom 3. bis 5. November nun doch im Gewerkschaftshaus an der Schwanthalerstraße statt.
Dabei war die Veranstaltung dort eigentlich schon abgesagt: Rechtsextreme und Polizei-Gewerkschafter machten mobil - und hatten erst einmal Erfolg: Der DGB kündigte den Antifas die Räume.
Empörung in den eigenen Reihen
Die Entscheidung der Gewerkschafter sorgte auch in den eigenen Reihen für Empörung. Die Verdi-Jugend München distanzierte sich sehr deutlich von der DGB-Entscheidung. Auch die Jusos München kritisierten das Vorgehen.
Nun schreibt der DGB in seiner Pressemitteilung, dass es "in der Diskussion um den Kongress" sei "es zu erheblichen Missverständnissen gekommen".
"Wir verstehen die Verärgerung darüber. Das Angebot von Alternativräumen durch den DGB war nie als eine Absage der Veranstaltung oder gar als Signal gegen antifaschistisches Engagement gedacht." DGB-Pressemitteilung
Antifas bedanken sich für Solidarität
In einer Pressemitteilung bedanken sich die Veranstalter bei ihren Unterstützern: "In der Auseinandersetzung um den Antifa-Kongress erfahren wir eine nicht für möglich gehaltene Solidarität aus den Gewerkschaften und darüber hinaus. Das gibt uns Kraft und macht uns zuversichtlich."
Zuvor hatte die Antifa angekündigt, den Kongress in jedem Fall abzuhalten - ein Forum für Austausch und Debatte sei in diesen Zeiten mehr als wichtig.
"Momentan erleben wir einen massiven gesellschaftlichen Rechtsruck. Die gewalttätigen Folgen sind für uns alle spürbar: die Anfeindungen gegen Linke, die Verschärfungen der Lebensbedingungen für Millionen Menschen, die alltägliche Gewalt gegen Geflüchtete."Antifa-Mitteilung
Antifa widerprechen dem Gewaltvorwurf
Von dem Vorwurf, mit der Veranstaltung Gewalt zu provozieren, distanzierten sich die Antifas klar. Sie verwiesen auf ihr Kongress-Programm mit Vorträgen und Diskusssionen über die AfD, rechten Terror und zur politischen Situation in der Türkei. Auch eine Exkursion ins NS-Dokuzentrum sei geplant.
Die Nachwuchsorganisation der Deutschen Polizeigewerkschaft, "Junge Polizei", widersprach dieser Auffassung. Auf ihrer Webseite schrieb sie, dass das "DGB-Haus eine mögliche Brutstätte von Gewalt gegen den Rechtsstaat" sei.