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Michael Richter, Anschlagsopfer der "Gruppe Freital"

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Anschlagsopfer der "Gruppe Freital" fordert harte Strafen

Heute soll in Dresden das Urteil gegen die rechtsextreme "Gruppe Freital" fallen. Sie soll unter anderem einen Sprengstoffanschlag auf das Auto des Linken-Politikers Michael Richter verübt haben. Der Sozialpädagoge lebt inzwischen in Bayern.

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In seiner Heimatstadt Freital im sächsischen Erzgebirge fühlte sich Michael Richter nicht mehr sicher. 2015 explodierte in seinem Auto ein Sprengsatz, den laut Anklage die rechtsextreme "Gruppe Freital" dort deponiert hatte. Inzwischen lebt der ehemalige Stadtrat der Linken in Bayern. Im Interview mit der "ARD-Infonacht" schildert Richter, dass ihm erst später bewusst wurde, in welcher Gefahr er damals schwebte:

"Ich habe dann auch Akteneinsicht bekommen, und da habe ich gelesen, dass es direkt nach dem Anschlag im Juli neue Anschlagspläne gab, dann allerdings mit mir im PKW. Das hat mich im Nachhinein noch mal sehr erschüttert, dass sie eigentlich über jeden meiner Schritte informiert waren." Michael Richter, Anschlagsopfer der Gruppe Freital

Richter wünscht sich harte Strafen mit klarer Signalwirkung

Vom Prozess erhofft sich Richter harte Urteile gegen die acht Mitglieder der Gruppe. Die Bundesanwaltschaft fordert zwischen fünf und elf Jahren Haft für die Angeklagten. Richter wünscht sich "eine klare Signalwirkung des Staates, dass solche rechten Umtriebe in unserer Gesellschaft nicht gewollt sind." An der Situation in Freital habe sich durch die Festnahme der mutmaßlichen Rechtsterroristen wenig geändert. Richter kritisiert dabei auch die politisch Verantwortlichen der Stadt:

"Das politische Umfeld in Freital ist ja nach den Anschlägen nicht unbedingt besser geworden. Ich würde es tendenziell als eher schlechter beschreiben, weil ja auch der Oberbürgermeister Rumberg die Sachen runterspielt. Und was man nicht sieht, das gibt es nicht." Michael Richter