Gurke am Weihnachtsbaum
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Die skurrilsten Weihnachtstraditionen

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Andere Länder, andere Sitten: Skurrile Weihnachtstraditionen

In Katalonien wird eine besondere Krippenfigur aufgestellt. Die Norweger verstecken Besen, denn Hexen nutzen die Weihnachtsnacht für eine Spritztour. Und in Island lauern katzenhafte Monster Kindern auf, die nicht ihre neuen Kleider tragen.

Nicht überall wird das Weihnachtsfest so still und feierlich begangen wie es in Deutschland üblich ist. In anderen Ländern gibt es so allerlei skurrile Weihnachtstraditionen wie zum Beispiel Wichtel und Weihnachtskatzen, einen traditionellen Besuch im Schnellrestaurant oder ein fliegender Pudding. Auch die Dekoration ist breiter gefächert: Mitspielen dürfen mancherorts auch Essiggurken oder Bauern mit heruntergelassenen Hosen.

Japan: Ab ins Schnellrestaurant

Die beiden Hauptreligionen in Japan sind Buddhismus und Shintoismus, nur wenige fühlen sich dem Christentum zugehörig. Das Fest zur Geburt Jesu spielt in dem Land also kaum eine Rolle, und es gibt auch keine Feiertage.

Trotzdem hat sich in Japan ein Brauch zum 24.12. etabliert: Japaner feiern ein Fest der romantischen Liebe und gehen abends traditionell zur Restaurantkette "Kentucky Fried Chicken", kurz "KFC", um frittierte Hähnchen zu essen. Grund ist eine Werbeaktion aus den 1970ern, bei der ein KFC-Weihnachts-Set als typisches Weihnachtsessen beworben wurde.

Norwegen: Besen und Wischmopps werden versteckt

In Norwegen treiben in der Weihnachtsnacht verrückte Geister und böse Hexen ihr Unwesen. Damit diese an einer nächtlichen Spritztour gehindert werden, verstecken die Norweger alle Besen und Wischmopps.

Ungarn: Holzstühle bauen, um Hexen zu vertreiben

Auch die Ungarn wappnen sich gegen den Besuch übernatürlicher Wesen. Schon am 13. Dezember, dem "Luca-Tag", fangen sie an, einen Holzstuhl zu bauen, bei dem jeden Tag nur ein Holzstück hinzugefügt werden darf. Genau zu Weihnachten muss er fertiggestellt sein, denn er wird zur Weihnachtsmesse mitgenommen. Während des Gottesdienstes stellt man sich dann auf den Stuhl und sieht sich nach Hexen um. Erkennt man eine an ihren Hörnern auf dem Kopf, flitzt man mit seinem Stuhl nach Hause und verbrennt ihn. So soll man ein Jahr vor Hexen sicher sein.

Katalonien: Besondere Krippenfigur wird aufgestellt

In Spanien stellt man üblicherweise eine Krippe mit den Figuren der Heiligen Familie, Ochs und Esel auf. Dazwischen versteckt sich aber auch eine ganz besondere Figur: der Caganer. Dabei handelt es sich klassischerweise um einen Mann in katalanischer Bauerntracht mit heruntergelassener Hose, der gerade sein großes Geschäft verrichtet - Häufchen inklusive. Er ist ein Glücksbringer für den Krippenbauer und all die, die den Caganer entdecken. Inzwischen gibt es auch viele Berühmtheiten als Caganer zu kaufen – in Katalonien gilt das als Ehre.

Island: Weihnachtskatze ermahnt Kinder

In Island werden Kinder von Weihnachtsmonstern daran erinnert, artig zu sein. Die Weihnachtskatze Jólakötturin frisst nämlich alle Kinder, die nicht fleißig waren. Sie erkennt sie daran, ob sie neue Kleidung tragen.

USA: Gurke am Weihnachtsbaum

Eine lustige Weihnachtstradition bei den Amerikanern ist es, eine Essiggurke an den Christbaum zu hängen. Die grüne "Christmas Pickle" wird zwischen den Zweigen versteckt, ist aber natürlich nicht echt. Wer sie findet, dem winkt ein Extra-Geschenk.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikel stand, in der Slowakei werde Pudding mit Löffeln an die Decke geworfen. Wir haben diesen Absatz entfernt, da es Zweifel an der Richtigkeit der Angaben gibt.

Dieser Artikel ist erstmals am 20.12.2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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