Kohle sei der "schmutzigste fossile Energieträger", sagte die kanadische Umweltministerin Catherine McKenna. Der deutlich gefallene Preis erneuerbarer Energien mache einen Kohleausstieg ohne wirtschaftliche Nachteile möglich.
"Der Markt hat sich bewegt, die Welt hat sich bewegt, die Kohle kommt nicht zurück." Catherine McKenna
Von London bis Fidschi
Der sogenannten Powering Past Coal Alliance gehören neben Kanada und Großbritannien 17 weitere Staaten an, darunter Frankreich, Italien und die Niederlande, aber auch Fidschi und die Marshall-Inseln. Mit mehreren Bundesstaaten und Städten wie Vancouver sind bislang 25 Partner zusammengeschlossen. Bis zum nächsten UN-Klimagipfel Ende kommenden Jahres in Kattowitz will das Bündnis mindestens 50 Partner vereinen - vielleicht würden es aber auch "deutlich mehr", sagte die britische Energie-Staatsministerin Claire Perry.
Schwung für den Ausstieg
Die britische Regierungsvertreterin hob hervor, es gebe einen "unglaublichen Schwung" für den Kohleausstieg. Ihr Land habe den Anteil der Kohle an der Stromerzeugung in den vergangenen fünf Jahren von 40 Prozent auf zwei Prozent zurückgefahren. Dabei habe Großbritannien "kein Wachstum geopfert". Großbritannien will die Kohlenutzung bis 2025 beenden, Kanada bis 2030.
In einer gemeinsamen Erklärung des Bündnisses hieß es, der Ausstieg aus der Kohleverstromung sei "einer der wichtigsten Schritte, die Regierungen ergreifen können, um dem Klimawandel zu begegnen" und das Zwei-Grad-Ziels des Pariser Abkommens zu erfüllen.
Ein Echo auf Merkels Rede
Das Bündnis präsentierte sich nur einen Tag nach der Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf der Klimakonferenz auf. Merkel war dabei unkonkret geblieben, wie und wann Deutschland aus der sehr klimaschädlichen Kohlenutzung aussteigen werde. Umweltschutzverbände zeigten sich schwer enttäuscht.