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Das "Denkmal der Schande", ein verkleinerter Nachbau des Berliner Holocaust-Mahnmals, ist in Bornhagen in Sichtweite des Grundstücks von AfD-Politiker Höcke zu sehen.

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Aktivisten: Überwachung von Höcke war nur Fake

Die Aktivisten, die zehn Monate lang angeblich den AfD-Politiker Bernd Höcke überwachten, sprechen nun von einem Bluff: Mit Hilfe von "billigstem Überwachsungsspielzeug und lächerlichen Kostümen" sei es gelungen, den Politiker in die Irre zu führen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

Alles nur ein Fake? Das "Zentrum für politische Schönheit" behauptet in einer Pressemitteilung, die Überwachungsaktion des AfD-Politikers Bernd Höcke sei nie echt gewesen. Mittels "billigstem Überwachsungsspielzeug und lächerlichen Kostümen" sei es gelungen, den Eindruck einer lückenlosen Überwachung zu vermitteln.

Spielzeugkameras montiert?

"Überraschende Wendung im Höcke-Überwachungsskandal" - so ist die Meldung der Aktivisten überschrieben, gefolgt von der Frage: "Hat Björn Höcke sich selbst ausgespäht?"

 Bisher hatte die Berliner Künstlergruppe "Zentrum für politische Schönheit" (ZPS) allerdings eine andere Message verbreitet: Direkt vor seinem Wohnhaus hätte man Höcke zehn Monate lang systematisch überwacht. In Bornhagen im Eichsfeld hatten die Aktivisten des Künstlerkollektivs 24 Stelen nach dem Vorbild des Berliner Holocaust-Mahnmals aufgestellt. Zudem wurden Kameras mit Blickrichtung auf Höckes Wohnhaus montiert und ein angeblicher "Überwachungsraum" mit Monitoren ausgestattet.

Ermittlungen aufgenommen

Die Aktion löste weithin Empörung aus, die Staatsanwaltschaft schaltete sich ein und nahm Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten Nötigung auf. Das ZPS gab an, die Beobachtung Höckes erst zu beenden, wenn dieser einen Kniefall vor einem der beiden Mahnmale mache.

Thüringens Landtagspräsident Christian Carius (CDU) forderte die Landesregierung auf, Ermittlungen einzuleiten und die "Überwachung" Höckes sofort zu beenden. Unter dem "Deckmantel künstlerischer Freiheit" werde dort ein "skandalöser Angriff" auf die Unversehrtheit einer Person, einer Familie und der Privatsphäre unternommen. 

Auch der Thüringer Landesvorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Reinhard Schramm, lehnt edie Aktion ab. Proteste gegen Höcke könne es geben, "aber nicht vor seinem Privathaus". Privatleben und Familie müssten tabu bleiben.