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Dogan Akhanli in Madrid

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Akhanli fordert Berlin zu härterem Kurs gegenüber Erdogan auf

Der kürzlich in Spanien zeitweise inhaftierte Kölner Autor Akhanli hat von der Bundesregierung einen härteren Kurs gegenüber dem türkischen Präsidenten Erdogan gefordert. In Interviews kritisierte er, Berlin habe "zu lange zu viel Geduld" gehabt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Erdogan werte diese Zurückhaltung als Zeichen von Schwäche, wurde der in der Türkei geborene deutsche Autor zitiert. Man müsse ihm jetzt die Grenzen aufzeigen. Konkret schlug Akhanli vor, den EU-Beitrittsprozess mit Ankara formell zu beenden.

"Red Notice" bei Interpol gelöscht

Der in Köln lebende Schriftsteller war am vergangenen Wochenende in seinem spanischen Urlaubsort auf Ersuchen der türkischen Regierung hin festgenommen worden. Wenige Tage später kam er unter Auflagen frei. Eine sogenannte Red Notice bei Interpol wurde inzwischen gelöscht.

Der 60-Jährige, der sich in seinen Werken unter anderem für die Aufarbeitung und das Gedenken an den Völkermord an den Armeniern durch das Osmanische Reich einsetzt, sagte laut "El Pais", er sei überrascht gewesen, dass Spanien dem Ersuchen der Türkei, ihn festzunehmen, so schnell nachgekommen sei, "als handele es sich dabei um eine Demokratie".