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Ágnes Heller: "Ungarn ist zugrunde gegangen wegen Orbán"

Ágnes Heller: "Ungarn ist zugrunde gegangen wegen Orbán"

Die ungarische Philosophin Ágnes Heller warnt vor einer Wiederwahl von Ministerpräsident Viktor Orbán. Der Hass gegenüber Fremden vergifte die Seele der ungarischen Bevölkerung, meint sie.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 am Samstagvormittag am .

Im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2 am Samstagvormittag) sagte die Philosophin Ágnes Heller, Ungarn würde für über 30 Jahre "zugrunde gerichtet", sollte Orbán die Wahl am morigigen Sonntag gewinnen.

Außerdem zeigte sich Heller überzeugt, dass Orbán "größte Gefahr nicht nur für Ungarn, sondern auch für Europa bedeute". So gebe es inzwischen keine Pressefreiheit mehr in Ungarn, sagte die 88-jährige.

"Nichts kann in Ungarn passieren, was nicht von ihm abhängt. Das ist die Tyrannei." Ágnes Heller

Gleichzeitig betonte Heller, dass sie mit einer Wiederwahl Orbáns rechne.

Ein breites Bündnis nötig - inklusive Jobbik-Partei

Die Holocaust-Überlebende warb dennoch für ein breites Oppositionsbündnis gegen die Fidesz-Partei von Viktor Orbán. Dabei könne man auch mit der rechtsnationalen Jobbik-Partei zusammenarbeiten, erklärte sie. Das sei "pragmatisch und praktisch", denn Jobbik sei keine extrem rechte Partei mehr. Für Heller sei Jobbik jetzt in der Mitte angekommen.

Die Partei "musste sich zur Mitte bewegen, weil es überhaupt keinen Platz mehr für die Partei auf der extremen Rechten gibt". Orbáns Fidesz-Partei habe alles besetzt, was sie extrem rechts besetzen konnte. Àgnes Heller meint damit unter anderem Rassismus und den Hass gegen die EU. "Alle diese Propaganda-Aktionen sind jetzt bei Fidesz."

Vor diesem Hintergrund könne man in einigen Bezirken mit Jobbik zusammenarbeiten, um Fidesz zu besiegen, schlug Heller vor.