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Türkische Offensive in Nordsyrien

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5.000 Menschen fliehen vor türkischer Offensive aus Afrin

5.000 Menschen fliehen vor türkischer Offensive aus Afrin

Angesichts der türkischen Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien sind nach UN-Schätzungen rund 5.000 Menschen aus der kurdischen Enklave Afrin geflohen. Und Ankara will die "Operation Olivenzweig" noch ausweiten.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Menschen sind laut UN vor allem in umliegende Dörfer geflohen. Weitere 1.000 Menschen seien in Viertel der syrischen Stadt Aleppo vertrieben worden. Es heißt, die humanitären Helfer seien sehr besorgt über das Schicksal von rund 324.000 Menschen in der von der YPG kontrollierten Region.

Türkischer Außenminister droht mit Ausweitung der Kämpfe

Bei der Offensive wurden bislang nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens hundert Menschen getötet. Vom türkischen Generalstab hieß es, mindestens 260 Angehörige von "Terrororganisationen" seien "neutralisiert worden". Gemeint sind damit Mitglieder der Kurdenmiliz. Der türkische Außenminister Cavusoglu drohte, die Kämpfe auf andere Gebiete auszuweiten, die ebenfalls unter kurdischer Kontrolle sind. Dort ist die Generalmobilmachung ausgerufen worden. 

YPG kontrolliert die Region Afrin

Die türkische Armee hatte die "Operation Olivenzweig" am Samstag begonnen und YPG-Stellungen in der Region Afrin mit Artillerie und aus der Luft angegriffen. Die YPG kontrolliert die Region Afrin und ist der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Die PKK ist in der Türkei, der EU und in den USA als Terrororganisation eingestuft. Die YPG ist zugleich Verbündeter der US-geführten Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und wurde von den USA mit Waffen ausgerüstet. Die Waffen dürften aber nur zur Bekämpfung des IS benutzt werden, betonte ein Sprecher des Pentagons in Washington.