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Kanzlerin Merkel am VW-Stand der IAA 2015

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ARD-Deutschlandtrend: Vertrauen in Autoindustrie hat gelitten

ARD-Deutschlandtrend: Vertrauen in Autoindustrie hat gelitten

Der Abgasskandal hat Spuren hinterlassen. Die Deutschen verlieren das Vertrauen in die Autoindustrie und werfen der Politik vor, die falschen Prioritäten zu setzen. An den entscheidenden Zahlen ändert das allerdings wenig. Von Daniel Pokraka

Die Mehrheit der Deutschen (57 Prozent) hat nach dem Diesel-Skandal das Vertrauen in die Autoindustrie verloren. Das zeigt der ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap im Auftrag der Tagesthemen. Von der Politik hätte sich die Bevölkerung härtere Konsequenzen gewünscht. 67 Prozent der Deutschen sagen, die verantwortlichen Politiker seien zu nachsichtig mit der Autoindustrie.

Politik für Autos und Arbeitsplätze - und nicht für Umwelt und Gesundheit

Passend dazu werfen die Bürger der Politik vor, im Abgasskandal die falschen Interessen zu verfolgen. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Deutschen sagen, bei der Aufarbeitung des Abgasskandals stünden die Interessen von Autobauern und Arbeitsplätzen im Vordergrund. Stattdessen sollten aber nach Meinung von 66 Prozent der Bevölkerung der Schutz der Umwelt und die Gesundheit der Bürger Priorität haben.

Auf das potenzielle Wahlverhalten der Deutschen hat all das offenbar wenig Einfluss. Die Stimmenanteile der Parteien befinden sich auf ähnlichem Niveau wie im zurückliegenden ARD-Deutschlandtrend aus dem Juli.

CDU/CSU bleibt deutlich stärkste Kraft

Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die Union nach wie vor auf 39 Prozent. Die SPD folgt mit deutlichem Abstand dahinter (24 Prozent, +1 Prozentpunkt). Die Linke verharrt bei 9 Prozent, die Grünen bei 8. FDP (8 Prozent) und AfD (8 Prozent) verlieren im Vergleich zur Juli-Umfrage je einen Prozentpunkt.

Rechnerisch möglich und politisch denkbar wären bei einem solchen Ergebnis zwei Bündnisse - entweder eine Fortsetzung der großen Koalition (Union/SPD) oder ein "Jamaika"-Bündnis (Union/Grüne/FDP).