Sicherheitsangestellte sollen von ankommenden Flüchtlingen Geld gefordert und auch erhalten haben. Das haben Recherchen des Bayerischen Rundfunks ergeben. Demzufolge sollen schon seit Wochen bei den Strafverfolgungsbehörden in München Informationen eingegangen sein.
Haben Sicherheitsleute bei der Registrierung Geld genommen?
Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte, dass sich die konkreten Ermittlungen derzeit gegen drei Angestellte der dort eingesetzten Firma richten. Allerdings könne sich die Zahl der Beschuldigten auch deutlich erhöhen, erklärte Thomas Steinkraus-Koch, der Sprecher der Anklagebehörde.
Zu den Straftaten sei es bei der Registrierung der eintreffenden Flüchtlinge gekommen, heißt es.
Diesen ist es nach Rechtslage erlaubt 750 Euro zu behalten. Höhere Geldsummen werden von der Regierung von Oberbayern einbehalten und mit Unterkunft und Verpflegung der Asylbewerber verrechnet.
Drohung mit Abschiebung
Aus den Anzeigen von mindestens sechs Flüchtlingen, die der Staatsanwaltschaft vorliegen, geht hervor, dass bei dieser Deklarierung von den eingesetzten Sicherheitsmitarbeitern jeweils Geldbeträge in Höhe von mehreren hundert Euro verlangt worden seien.
Waren die betroffenen Flüchtlinge bereit zu zahlen, hätten die Mitarbeiter des Security-Unternehmens darauf verzichtet, die 750 Euro übersteigenden Beträge schriftlich festzuhalten und den Menschen das Geld abzunehmen.
Weigerten sich die Betroffenen, so sei ihnen mit einer schnellen Abschiebung gedroht worden. Dies wertet die die Staatsanwaltschaft als Erpressung.