Er habe schon am Morgen Kontakt mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) aufgenommen. sagte er vor den Beratungen der Unionsfraktion. Er habe den Eindruck, dass Kurz an "vernünftigen Lösungen" interessiert sei. Unter Umständen werde er deshalb auch kurzfristig nach Wien reisen.
Kurz hatte zuvor rasch Klarheit über die offizielle Haltung der Bundesregierung gefordert. Zugleich kündigte er an, ebenfalls Grenzsicherungsmaßnahmen an den österreichischen Südgrenzen zu Italien und Slowenien zu erwägen.
Gespräche mit der italienischen Regierung würden im Lauf des Tages aufgenommen, kündigte Seehofer weiter an: "Aber erst müssen wir selber wissen, was wir wollen."
Koalitionsfraktionen beraten über Kompromiss
Nach der Beilegung des Unionsstreits um die Asylpolitik kamen die Fraktionen von Union und SPD am Dienstagmorgen getrennt zusammen. Der frühere SPD-Chef Martin Schulz kündigte an, seine Fraktion werde "zunächst prüfen, was es mit den Transitzentren auf sich hat". Seehofer hatte bereits Ende 2015 einen ähnlichen Vorschlag gemacht, den die SPD abgelehnt hatte.
Mit einer Einigung auf Transitzonen an der Grenze zu Österreich hatten CDU und CSU ihren erbitterten Streit um die Asylpolitik vorerst beigelegt. Die nun erzielte Verständigung sieht neben der Einrichtung von Transitzentren an der deutsch-österreichischen Grenze auch Zurückweisungen auf der Grundlage von Verwaltungsabkommen mit anderen Ländern vor.