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Polizei beim Halbmarathon in Berlin

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Polizei verhindert offenbar Messerattacke in Berlin

Polizei verhindert offenbar Messerattacke in Berlin

Die Berliner Polizei hat sechs Personen in der Hauptstadt festgenommen. Sie sollen eine Messerattacke auf Teilnehmer und Zuschauer des heutigen Halbmarathons geplant haben.

Es habe gemeinsame Durchsuchungen des Staatsschutzes und der Berliner Generalstaatsanwaltschaft gegeben, wobei die sechs Verdächtige festgenommen worden seien, teilte die Berliner Polizei am späten Nachmittag mit. Erste Berichte über den geplanten Anschlag hatte die Tageszeitung "Die Welt" verbreitet.

Attacken auf Teilnehmer und Zuschauer geplant

Demnach habe der Hauptverdächtige geplant, mit Messern Zuschauer und Teilnehmer der Sportveranstaltung zu töten. Mehrere Wohnungen wurden durchsucht. Wie die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise weiter schreibt, gab es auch Hinweise auf Sprengstoff im Keller einer der Wohnungen. Dort hätten speziell trainierte Hunde angeschlagen. Ein ranghoher Polizeiführer sagte der Zeitung: "Wir werten noch aus. Aber das war wahrscheinlich knapp."

Der Hauptverdächtige gehöre zum privaten Umfeld des Terroristen Anis Amri, der den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 verübt hatte. Eine der überprüften Wohnungen sei auch damals schon durchsucht worden.

Rache für den Weihnachtsmarkt-Attentäter Amri als Motiv

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen habe der Mann mit einer Messerattacke den Tod seines Vertrauten Amri rächen wollen. Eine konkrete Gefahr habe aber insofern nicht bestanden, weil der Mann bereits seit einiger Zeit unter Beobachtung gestanden habe.

Der Augsburger CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich schrieb auf Twitter, die Verhinderung eines "Terroranschlags" auf den Halbmarathon sei hervorragende Polizeiarbeit. Es zeige sich, welchen Wert die Terrorabwehr durch Aufklärung und entschlossenes Handeln habe. 

Nach dem tödlichen Zwischenfall in Münster hatte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) angekündigt, dass die Polizei noch einmal die schon "extrem hohen Sicherheitsvorkehrungen" für den Halbmarathon überprüfen werde. Laut Polizei bestand keine konkrete Gefährdung. Sie wollte mit 630 Beamten im Einsatz sein, um die Strecke abzusperren und zu sichern.

Der Halbmarathon ging nach Angaben der Veranstalter ohne außergewöhnliche Vorfälle an der Strecke zu Ende. "Wir haben ein ganz normales Rennen durchgeführt", sagte ein Sprecher von SCC Events.