Eine kurze Aufenthaltsdauer in einem polizeilichen Bereich - so beschreibt die Kanzlerin die von der Union geplanten Transitzentren. Merkel stellt klar: Auch Asylsuchende dürfen nur 48 Stunden festgehalten werden. Innerhalb dieser Frist müssen sie in das EU-Land zurückgebracht werden, das sie registriert hat - also zum Beispiel Griechenland oder Italien. Das setzt allerdings voraus, dass diese Länder auch zur Rücknahme bereit sind - was vor allem bei Italien schwierig wird. Alternativ müsste man also Österreich überzeugen, die betreffenden Asylsuchenden zu übernehmen.
Mitwirkung anderer EU-Länder nötig
Es ist also möglich, dass eine Rückführung aus dem Transitzentrum nicht innerhalb von 48 Stunden gelingt. In diesem Fall, sagt Merkel, kämen die Asylsuchenden in eine normale Aufnahmeeinrichtung - und wären damit erst einmal in Deutschland. Die Kanzlerin sieht mit dieser Regelung ihre Grundsätze erfüllt: Nicht im Alleingang handeln, nicht unabgestimmt und nicht zu Lasten Dritter. Und deswegen sei Horst Seehofer weiter Innenminister, sagt Merkel in der Sendung "Farbe bekennen" auf die Frage, warum sie Seehofer nicht entlasse.
Transitzentren nicht sicher
Ob es Transitzentren geben wird, ist allerdings nicht sicher. Die SPD ist skeptisch, was solche Einrichtungen angeht. Morgen soll diese Frage geklärt werden - im Koalitionsausschuss mit den Spitzen von CDU, SPD und CSU.