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Messerattacke in Lübecker Linienbus

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Bus-Angreifer von Lübeck soll Haftrichter vorgeführt werden

Bus-Angreifer von Lübeck soll Haftrichter vorgeführt werden

Nach der Gewalttat eines 34 Jahre alten Mannes in einem Lübecker Linienbus soll heute voraussichtlich Haftbefehl erlassen werden. Zehn Menschen wurden bei der Messerattacke verletzt. Das Motiv des Täters gibt weiter Rätsel auf.

Die Ermittlungen nach der Messerattacke in einem Lübecker Linienbus gehen weiter und sollen unter anderem das Motiv des Täters klären. Die Staatsanwaltschaft will gegen den 34-Jährigen einen Haftbefehl wegen versuchter vorsätzlicher Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und Körperverletzung erwirken.

Kein terroristischer Hintergrund

Der im Iran geborene und in Lübeck lebende Mann hat schon lange die deutsche Staatsbürgerschaft und schweigt bislang zu den Vorwürfen. Nach derzeitigen Erkenntnissen gebe es "eindeutig keinen terroristischen Hintergrund, weder in seiner Person noch in dem bislang recherchierten Umfeld", sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote. Der Festgenommene soll voraussichtlich am Vormittag einem Haftrichter vorgeführt werden. Staatsanwaltschaft und Polizei rätseln noch immer über sein Motiv.

Zehn Verletzte - drei davon schwer

Auch die Zeugen der Tat werden weiter vernommen. Fünf der zehn Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Drei von ihnen sind schwer verletzt, wie Oberstaatsanwältin Ulla Hingst sagte. Ein Opfer wurde demnach durch Messerstiche mit einem Küchenmesser schwer verletzt. In seinem Rucksack fanden Experten Brandbeschleuniger, aber "keine weiteren Sprengmittel oder Ähnliches", so Hingst. Die Polizei sucht auch noch Fahrgäste, die nach dem Vorfall den Tatort verlassen haben.

Erhöhte Polizeipräsenz bei Travemünder Woche

Nach Schätzung des Busfahrers waren zur fraglichen Zeit etwa 70 Menschen im Bus auf dem Weg nach Travemünde, wo am Abend die Travemünder Woche eröffnet wurde. Bei der Segelveranstaltung war erhöhte Polizeipräsenz deutlich sichtbar. "Es gibt aber keine konkreten Hinweise auf eine veränderte Sicherheitslage", sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Grote.