Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, John Kornblum, hat für das Verhalten des US-Präsidenten zum Ende des G7-Gipfels in Kanada wenig Verständnis geäußert. Im Interview mit der Bayern 2-radioWelt sagte Kornblum:
"Es ist schwer, sein Handeln zu deuten. Aber Donald Trump ist nicht die Vereinigten Staaten. Es gibt weiter verbindende Werte des Westens." John Kornblum
Wenn der eine oder andere politische Führer ausschere, müssen die anderen westlichen Staaten versuchen, diesen wieder umzustimmen, so Kornblum. Europa mache das prinzipiell richtig, indem es Trump deutlich mache, dass Europa mit Trumps Politik nicht einverstanden sei und durchaus Gegenmaßnahmen wie Strafzölle errichten könne.
"Aber Europa muss auch verstehen, dass sich die Welt ändert. Die alte multilaterale Weltordnung, die vor allem die Deutschen so lieben, ist wahrscheinlich am Ende. Es wird neue Strukturen und Dynamiken geben. Und da ist Europa etwas zurück." John Kornblum
Trump braucht beim Treffen mit Kim Erfolge
Was bei dem Treffen von Donald Trump und Kim Jong-un in Singapur herauskommen kann, sei noch nicht klar. Es sei aber für den US-Präsidenten überaus wichtig, nun einen Erfolg aufzuweisen.
"Wenn ich in der Delegation von Kim Jong-un wäre, würde ich sagen: Trump gibt uns jetzt eine große Chance, weil er hier einen Sieg braucht. Das heißt, wir können erwarten, dass er ein bisschen flexibel ist!" John Kornblum