Die elfstündigen Gespräche zogen sich bis in den späten Abend. Und wenig überraschend sind es die Themen Klima und Energie sowie Asyl und Zuwanderungen, an denen sich die Geister scheiden. man brauche jetzt eine Denkpause.
"Es gibt Punkte, wo wir weiteren Gesprächsbedarf haben, wo die Unterschiede noch sehr, sehr groß sind. Es gibt Punkte, wo wir uns auch aufeinander zubewegen, teilweise in sehr emotionaler, aber doch immer sehr bemühter, auch konstruktiver Atmosphäre." CDU-Generalsekretär Peter Tauber
Erstmal Wochenende
Nach dem Wochenende werde man die Themen erneut aufrufen. Vielleicht gelinge es dann, Kompromisse zu finden, hofft Nicola Beer. Die FDP-Generalsekretärin war sichtlich enttäuscht, dass es nicht gelang aufeinander zu zugehen
"Brücken kann man immer bauen. Doch nachdem es heute am Frühen Nachmittag so aussah, dass wir nicht nur die Brückenköpfe gelegt haben, sondern heute auch weiterkommen, haben wir im Laufe des Abends gemerkt, dass uns das Baumaterial für tragfähige Lösungen ausgegangen ist, dass wir noch einmal einen Aufschub brauchen, um bei den strittigen Punkten weiter intensiv zu diskutieren." FDP-Generalsekretärin Nicola Beer
Streit um Flüchtlinge
Vor allem beim Thema Zuwanderung liegen Welten zwischen Union und Grünen. CDU/CSU gehen mit dem Konzept einer Begrenzung des humanitären Zuzugs auf rund 200.000 pro Jahr in die Verhandlungen. Und: Für CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer muss das auch Kern der Migrationspolitik der künftigen Regierung sein.
"Als Seismograph der Lebenswirklichkeit hat man auch die Aufgabe, in solchen Sondierungsgesprächen einfach abzubilden, was die Menschen bewegt. Deswegen ist für CDU und CSU gemeinsam auch klar: Wir stehen zu dieser gemeinsamen Einigung, die wir erzielt haben als Unionsfamilie. Da stehen CDU und CSU gemeinsam mit dieser Einigung, und die CSU würde sagen, eine klare Botschaft der Begrenzung der Zuwanderung." CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer
Etwas Einigkeit beim Klima
Das sehen die Grünen anders, die bei diesem Sondierungstreffen zumindest beim Thema Klima einen kleinen Fortschritt konstatieren konnten. So bekannten sich alle vier Parteien zu den nationalen und internationalen Klimaschutzzielen für die kommenden Jahrzehnte. Bei den Details über die notwendigen Maßnahmen, war es mit der Gemeinsamkeit dann aber wieder vorbei, bedauert Grünen-Geschäftsführer Michael Kellner.
"Wir haben heute leider einen klimapolitischen Zickzackkurs in den Gesprächen erlebt. Für uns ist klar, wir sondieren, das machen wir auch alle gemeinsam, wir sondieren auf einer tragfähigen Grundlage für vier Jahre." Grünen-Geschäftsführer Michael Kellner
Die Bundeskanzlerin hatte dieses Unterfangen im Vorfeld als Quadratur des Kreises bezeichnet, was in der Politik vielleicht funktioniert. In jedem Fall aber ist nach jetzigem Stand davon auszugehen, dass der Weg nach Jamaika in Zentimetern gemessen wird.