Das Abkommen sei eine "wesentliche Errungenschaft" beim Versuch, die Verbreitung von Atomwaffen einzudämmen, teilte Guterres nach der Ankündigung von US-Präsident Trump am Dienstag mit. Der Deal habe zu Frieden und Sicherheit in der Region sowie in anderen Teilen der Welt beigetragen. Andere Partner des Abkommens rief Guterres auf, sich weiter an gemachte Vereinbarungen zu halten.
Deutschland, Frankreich und Großbritannien reagierten mit Bedauern auf Trumps Rückzug. Sie wollten versuchen, den Vertrag zu retten. Währenddessen gab der iranische Präsident Hassan Ruhani bekannt, es gebe ein kurzes Zeitfenster für Verhandlungen mit den verbleibenden Ländern im Abkommen. "In den nächsten Wochen" könnte der Iran aber Uran in größeren Mengen anreichern als zuvor.
Wirtschaft besorgt
Die deutsche Wirtschaft sieht die Aufkündigung des Abkommens durch die USA mit Sorge und hofft nun auf die Bundesregierung. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erklärte, mit der Entscheidung von Trump verdüsterten sich die Perspektiven für die deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen. "Jetzt sind Bundesregierung und die EU gefragt, das europäische Iran-Geschäft zu schützen und verlorenes Vertrauen wieder herzustellen", erklärte der DIHK.
Trump entschied am Dienstag, die Vereinbarung von 2015 sei "im Kern fehlerhaft" und erklärte, Sanktionen gegen die iranische Regierung wiedereinführen zu wollen. Trump sagte, die USA würden es nicht zulassen, dass "ein Regime, das 'Tod für Amerika' skandiere", Zugang zu Atomwaffen habe. Wenn er zuließe, dass das Abkommen bestehen bleibe, würde es bald ein nukleares Wettrüsten geben, sagte er. Der Iran sei ein "Regime von großem Terror".
Israel: "Historischer Schritt"
Lob gab es unterdessen aus Israel: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu würdigte Trumps Entscheidung als "historischen Schritt". Das Abkommen unverändert zu lassen, wäre "ein Rezept für eine Katastrophe, eine Katastrophe für unsere Region, eine Katastrophe für den Frieden der Welt".
Der Iran hatte sich 2015 verpflichtet, für mindestens ein Jahrzehnt wesentliche Teile seines Nuklearprogramms drastisch zu beschränken. Trump kündigte an, die damals ausgesetzten Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft treten zu lassen.