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Heimat-Begriff nicht den Rechten überlassen

In der Bayern 2-radioWelt unterstützte der Soziologe Armin Nassehi von LMU München den Versuch der "Wiederaneignung des Grundproblems der Zugehörigkeit" durch die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

In ganz Europa sei derzeit Zugehörigkeit offenbar ein schwieriges Problem, sagte Nassehi, "und das sollte man tatsächlich nicht den Rechten nur überlassen, sondern sich die Frage stellen, wo fühlen sich Menschen tatsächlich heimisch, wo haben sie das Gefühl dazu zu gehören?"

Der Gedanke Göring-Eckarts, ob es nicht eine Heimat geben könne, die pluralistischer gebaut ist, sei zwar als Provokation gedacht gewesen, aber als Frage durchaus berechtigt. "Wann fühlen sich Menschen so heimisch, dass sie auch über Krisen kommen, dass sie sich wohlfühlen, das scheint doch etwas zu sein, was nicht ganz unwichtig ist," sagte der Professor mit dem Forschungsschwerpunkt Kultur und politische Soziologie. Das gelte auch für diejenigen, die ihre Heimat gar nicht an einem bestimmten Ort sondern eher an bestimmten Erfahrungen festmachen würden.

"Dass sich unsere Heimaten pluralisieren, das können wir doch tatsächlich beobachten", sagte Nassehi und verglich die heutige Gesellschaft mit der der 1950er-Jahre. Das bedeute, dass sich Flüchtlinge durchaus auch zugehörig fühlen könnten. "Und das gilt nicht nur für Migranten, sondern auch für eine mobile Gesellschaft ohnehin."